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Die
Erfindung betrifft einen Bodensensor zur gleichzeitigen Erfassung
einer Bodenverdichtung und eines Feuchtegehalts des Bodens gemäß Anspruch
1 sowie ein Verfahren zur Messung von Bodenparametern gemäß Anspruch
10.
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Die
mechanisierte Landbewirtschaftung führt zu zunehmend höheren Fahrzeug-
und Maschinengewichten und damit zu einer zunehmenden Bodenbelastung.
Die Bodenbelastung besteht insbesondere in einer Verdichtung des
Erdreichs, die solche Ausmaße
annehmen kann, dass der Pflanzenwuchs sowie die biologische Aktivität im Boden
nachhaltig beeinträchtigt
ist. Die daraus resultierenden Ertragseinbußen konterkarieren stellenweise
die durch schlagkräftige
Maschinen erreichten Effizienzsteigerungen.
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Um
den Einfluss der mechanisierten Landbewirtschaftung zu messen, können bspw.
sogenannte Penetrometer eingesetzt werden, die als einfach zu handhabende
Instrumente für
die Beurteilung von Bodenverdichtungen eine relativ breite Anwendung
gefunden haben. Allerdings liefern derartige Penetrometer typischerweise
keine eindeutigen Messwerte, da insbesondere die Abhängigkeit
des Eindringwiderstandes einer Messsonde vom Bodenfeuchtegehalt
eine Einschränkung
der Aussagekraft der Eindringwiderstände über die Bodendichte darstellt.
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Ein
System zur Erfassung von chemischen Bestandteilen eines Bodens mit
einer bodenberührenden
Abtasteinrichtung und einer Einrichtung zur Zuführung von Lösungsmittel zur Bodenabtasteinrichtung
ist aus der
EP 0 370
593 B1 bekannt. Der mit dem Lösungsmittel hergestellte Auszug
des Bodens wird mit einer Spannung beaufschlagt, so dass aus einer
Spannungsdifferenz die chemischen Bestandteile des Bodens analysiert
werden können.
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Ein
Sensor zur Erfassung einer Bodenfeuchtigkeit ist weiterhin aus der
US 54 79 104 bekannt. Dort
wird eine Schaltung zur Ansteuerung des elektrischen Sensors sowie
der Sensor selbst beschrieben. Der Sensor erlaubt eine Messung des
Bodenwiderstands sowie einer Kapazität mit Hilfe von in den Boden
gedrückten
und als Elektroden verwende ten Messspitzen.
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Die
US 56 63 649 A offenbart
ein Bodenpenetrometer, das zeit- und ortsgleich einen Eindringwiderstand
und einen Feuchtegehalt eines Bodens messen kann. Die Messung der
Bodenfeuchte erfolgt über
zwei oder mehr langgestreckte, in vertikaler Richtung an einem Sondenstab
anliegende, elektrisch leitfähige
Elemente, die oberhalb der Penetrometerspitze angeordnet sind und
mittels derer ein elektromagnetisches Feld in dem zu messenden Substrat
angelegt wird.
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In
der WO 02/42738 A1 ist eine Bodensonde zur Erfassung einer Untergrundqualität eines
Bodens offenbart. Mittels einer stabförmigen Bodensonde mit spitzem
Ende und eines damit verbundenen Kraftaufnehmers kann eine Bodendichte
gemessen werden.
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Die
DE 37 02 725 A1 beschreibt
einen Feuchtesensor zur Verwendung in automatischen Bewässerungsanlagen,
bei dem die Feuchtemessung kapazitiv erfolgt.
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Schließlich ist
ein Sensor zur Erfassung von Bodenparametern sowie ein entsprechendes
Verfahren aus der
US 61 38 590 bekannt.
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Ein
Ziel der Erfindung besteht darin, eine zuverlässige Bestimmung von Bodenparametern,
insbesondere einer Bodenverdichtung sowie einer Bodenfeuchte zu
ermöglichen.
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Dieses
Ziel der Erfindung wird mit einem Sensor gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 sowie mit
einem Verfahren gemäß dem unabhängigen Verfahrensanspruch
erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den jeweiligen abhängigen
Ansprüchen.
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Ein
Sensor zur gleichzeitigen und ortsgleichen Erfassung einer Bodenverdichtung
und eines Feuchtegehalts des Bodens weist eine Messspitze zur Einführung in
ein zu untersuchendes Erdreich und eine damit verbundene Vorrichtung
zur Erfassung eines Eindringwiderstands auf. Erfindungsgemäß weist
die Messspitze einen Messaufnehmer zur Erfassung eines Feuchtegehalts
des untersuchten Erdreichs auf. Die Messspitze kann wahlweise in
vertikaler oder schräger
Richtung in den Boden geschoben werden. Bei Hanglagen ist bspw.
auch eine horizontale Einführrichtung
möglich.
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Der
erfindungsgemäße Sensor
ermöglicht die
gleichzeitige und ortsgleiche Erfassung des Eindringwiderstands
der Sonde sowie des Feuchtegehalts des Bodens. Mit diesen beiden
erfassten Werten kann dann eine Bodenverdichtung in Echtzeit ermittelt
werden, die einem realen Wert entspricht. Bei einer Messung des
Eindringwiderstands allein würde eine
nur eingeschränkte
Aussagekraft über
die Bodenverdichtung zu ermitteln sein, da die Bodenverdichtung
nicht nur vom gemessenen Eindringwiderstand, sondern ebenso vom
Feuchtigkeitsgehalt im Boden abhängt.
Dieser Zusammenhang kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Sensors
in Echtzeit berechnet und berücksichtigt
werden. Die Vorrichtung zur Erfassung des Eindringwiderstands kann
insbesondere eine mit der Messspitze verbundenen Kraftmessdose umfassen.
Der Eindringwiderstand kann wahlweise auch mit kapazitiven oder
resistiven Dehnmessstreifen an der Sonde gemessen werden.
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Der
Messaufnehmer zur Erfassung des Feuchtegehalts des Bodens ist ein
dielektrischer Messaufnehmer, der eine Messspitze mit einem zum Boden
weisenden Kegelabschnitt aus einem leitfähigen Material umfasst. Der
Kegelabschnitt mit seiner zum Boden weisenden Spitze kann insbesondere
ein Messingkegel o. dgl. sein. Beabstandet zu dem Kegelabschnitt
sowie getrennt von diesem ist oberhalb vom Kegel an der Sonde ein
elektrisch leitfähiger Ring
vorgesehen, der insbesondere ein Messingring sein kann. Die Messspitze
kann auf diese Weise mit einer von einem Oszillator erzeugten hochfrequenten Spannung
beaufschlagt werden und fungiert dabei als Kondensator.
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Eine
erfindungsgemäße Messanordnung
mit einem Sensor gemäß einer
der zuvor beschriebenen Ausführungsformen
sieht zusätzlich
eine Vorschubeinrichtung vor, die eine gleichmäßige Einführung der Messspitze in das
zu untersuchende Erdreich ermöglicht.
Vorzugsweise wird die Messspitze mit Hilfe der Vorschubeinrichtung
mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit in das Erdreich eingeführt. Eine
bevorzugte Vorschubgeschwindigkeit kann ca. 30 mm/s betragen. Die
Vorschubeinrichtung kann für
eine Verbesserung der Messbedingungen und für eine möglichst gute Reproduzierbarkeit
der Messergebnisse sorgen, indem die Messbedingungen weitgehend konstant
gehalten werden.
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Weiterhin
kann wahlweise eine Tiefenmesseinrichtung zur Erfassung einer aktuellen
Eindringtiefe vorgesehen sein. Die Tiefenmesseinrichtung ermöglicht bspw.
eine Wiederholbarkeit von Messungen mit definierter Eindringtiefe.
In Zusammenhang mit der Vorschubeinrichtung kann die Tiefenmesseinrichtung
für deren
Abschaltung nach Erreichen einer vorgegebenen Maximaltiefe sorgen.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Kommunikationseinrichtung
zur satellitengestützten
Lageerfassung und/oder zur georeferenzierten Speicherung der Messdaten
vor. Eine Satellitennavigationseinrichtung kann für eine exakte
Ortung der Messeinrichtung sorgen. Die gewonnenen Messdaten können somit
jeweils mit einer exakten Lagekoordinate versehen werden, so dass
eine Bodenkartierung mit hoher Genauigkeit ermöglicht ist. Die Messdaten können entweder
in einem internen Speicher der Messanordnung abgelegt oder mittels einer
Funkübertragung
zu einer zentralen Datenbank übermittelt
werden.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur gleichzeitigen und ortsgleichen Erfassung einer Bodenverdichtung
und eines Feuchtegehalts des Bodens sieht eine gleichzeitige Messung
eines Eindringwiderstands einer Messspitze sowie eine Erfassung
des Feuchtege halts des untersuchten Erdreichs auf. Der Eindringwiderstand
kann insbesondere mit einer Kraftmessdose, einer DMS oder dgl. ermittelt
werden. Der Feuchtegehalt des Bodens wird mit einem dielektrischen
Messaufnehmer erfasst. Der dielektrische Messaufnehmer kann mit
einer Hochfrequenz beaufschlagt werden und wirkt dadurch als Kondensator.
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Vorzugsweise
wird die Messspitze mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit in den
Boden geschoben, bspw. mit ca. 30 mm/s. Es kann vorteilhaft sein,
die Eindringtiefe zu messen und anzuzeigen oder zur Steuerung des
Vorschubs der Messspitze zu verwenden.
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Die
gewonnenen Messdaten können
mit Hilfe eines satellitengestützten
Ortungssystems mit einer Standortinformation versehen werden und
bspw. zur Bodenkartierung dienen. Die Messdaten können entweder
in einem internen Speicher der Messanordnung abgelegt und später ausgelesen
oder an eine zentrale Datenbank übermittelt
werden.
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Zur
Bestimmung der Bodenfeuchte eignen sich verschiedene Messmethoden,
die die jeweiligen dielektrischen Eigenschaften des Bodens erfassen. Zwischen
der Bodenfeuchte und der Dielektrizität des feuchten Bodens existiert
ein empirisch belegter Zusammenhang. Die bekannten Messmethoden
liefern unter Laborbedingungen hinreichend genaue Ergebnisse; im
Feldeinsatz sind sie jedoch relativ ungenau. Ein wesentlicher Grund
für die
unzuverlässigen Werte
im Feldeinsatz liegt darin, dass die Dielektrizität nicht
nur von der Bodenfeuchte sondern auch von der Bodendichte abhängt. Um
den Einfluss der Bodendichte auszuschließen kann der volumetrische Feuchtegehalt
eingeführt
werden. Wenn auch die Variabilität
der Bodenfeuchte bei verschiedenen Bodenproben durch die Verwendung
des volumetrischen Feuchtegehalts wesentlich eingeschränkt werden kann,
so muss doch das Bodenvolumen der Probe bekannt sein, was nur unter
Laborbedingungen zutrifft. Ein konventioneller Weg der Ermittlung
der Bodendichte ist die Messung des Eindringwiderstands in den Boden
mittels sogenannter Penetrometer. Dieses Verfahren liefert direkte
Ergebnisse als Konusindex, der als Eindringwiderstand bezogen auf
die Querschnittsfläche
eines genormten Kegels einer Messsonde definiert ist und eng korreliert
mit der Bodendichte, aber auch von der Bodenart und dem Bodenfeuchtegehalt
beeinflusst wird. Daraus ergibt sich der Vorschlag, die Bodenfeuchte θ und die
Bodendichte ρ gleichzeitig
und ortsgleich zu messen.
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Der
erfindungsgemäße Sensor
zur gleichzeitigen Erfassung der Bodenfeuchte und Bodendichte wird
im Folgenden auch als Hygro-Penetrometer bezeichnet. Das Sensorsystem
ist in der Lage, in Echtzeit ein Signalpaar zu liefern, dass die
dielektrischen Eigenschaften des feuchten Bodens und die mechanischen
Eigenschaften des Bodens als Widerstandskraft gegenüber dem
Eindringen eines Penetrometerkegels wiedergibt.
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Der
besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Sensors bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt in der Verwendung eines modifizierten Vertikalpenetrometers,
das in Echtzeit eine Kraft als Maß für den Eindringwiderstand sowie
eine Bodenfeuchte am gleichen Messort ermitteln kann. Das hierbei
zur Anwendung kommende dielektrische Messprinzip kann durch einfache
elektronische Standardbauteile realisiert werden. Sogenannte Horizontalpenetrometer
wurden schon vielfältig
untersucht. Sie arbeiten aber nur in einer Tiefe und sind nicht
in der Lage, die Bodendichte als Tiefenprofil anzugeben. Gerade
ein solches Tiefenprofil ist jedoch für landwirtschaftliche Zwecke
von wesentlicher Bedeutung, um die Qualität der Bodenstruktur für das pflanzliche
Wachstum, insbesondere der Wurzeln, messen bzw. erfassen oder beurteilen
zu können.
Ein Tiefenprofil ist auch dann von Bedeutung, wenn bspw. der Verlauf
von Verdichtungen im Boden aufgrund von Befahrung mit schweren Maschinen
erfasst und beurteilt werden soll. Es kann damit bspw. abgeschätzt werden,
bis in welche Tiefe diese Verdichtungen reichen.
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Die
Erfassung der gewonnenen Messdaten in Echtzeit (sog. Realtime) ist
von besonderer Bedeutung für
die Kartierung von aktuellen Bodeneigenschaften mit satellitengestützten Ortungsverfahren (sog.
GPS bzw. DGPS) und um damit eine teilflächenspezifische Bodenbearbeitung
durchführen
zu können.
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Weitere
Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus
der nun folgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
hervor, die als nicht einschränkendes
Beispiel dient und auf die beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt.
In den Zeichnungen zeigt:
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1 eine
erste Variante eines erfindungsgemäßen Sensorsystems in schematischer
Darstellung,
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2 eine
alternative Variante des Sensorsystems gemäß 1,
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3 einen
Aufbau eines dielektrischen Messaufnehmers in schematischer Darstellung,
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4 ein
Ersatzschaltbild des dielektrischen Messaufnehmers,
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5 einen
Zusammenhang zwischen Bodendichte und Signal des dielektrischen
Sensors in einem zweidimensionalen Diagramm und
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6 einen
Zusammenhang zwischen Bodeneindringwiderstand, Bodendichte und volumetrischer
Bodenfeuchte in einer dreidimensionalen Diagrammdarstellung.
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1 zeigt
eine erste Variante eines erfindungsgemäßen Sensorsystems in schematischer Darstellung.
Das Sensorsystem umfasst einen Sensor 2, der als Bodensonde
ausgestaltet ist. An einem Schaft 4, der typischerweise
aus Kunststoff bestehen kann, ist an einer Unterseite ein dielektrischer
Messaufnehmer 6 angebracht, der in das zu untersuchende
Erdreich eingeschoben werden kann. Die Messspitze des dielektrischen
Messaufnehmers 6 weist einen spitzen Kegelabschnitt 8 mit
nach unten weisender Kegelspitze auf, damit die Bodensonde leicht
in den Boden 12 eindringen kann. Weiterhin ist ein Ring 10 vorgesehen,
der beabstandet zum Kegelabschnitt 8 und oberhalb von diesem
am Schaft 4 angebracht ist. Sowohl Kegelabschnitt 8 wie
auch Ring 10 bestehen aus elektrisch leitendem Material,
bspw. aus Messing. An einem oberen Ende des Schafts 4 ist
ein Kraftaufnehmer 14 vorgesehen, bspw. eine Kraftmessdose
o. dgl. Bei der Kegelspitze handelt es sich um einen genormten Kegel
nach ASAE Standard S. 313/3 1958.
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Das
sog. Penetrometer bzw. Vertikalpenetrometer ist vorzugsweise mit
einem elektrischen Antrieb für
Eindringbewegungen in den Boden (vgl. 2) und einem
Kraftaufnehmer 14 ausgestattet. Als Kraftaufnehmer 14 kann
bspw. eine Kraftmessdose mit einem maximalen Messbereich von ca.
500 bis 800 N eingesetzt werden. Eine typische maximale Vertikalbewegung
kann zwischen 400 und 500 mm betragen. Diese wird im folgenden Zusammenhang auch
als Eindringtiefe ΔsE bezeichnet.
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Im
Schaft 4 ist ein Koaxialkabel 16 zur elektrischen
Verbindung zwischen dem Messaufnehmer 6 und dem Kraftaufnehmer 14 vorgesehen.
Der Schaft 4 besteht meist aus Kunststoff und kann einen typischen
Durchmesser von ca. 10 mm aufweisen. Eine typische Länge des
Schaftes 4 bis unterhalb den Kraftaufnehmer 14 liegt
bei ca. 450 mm. Der Kegelabschnitt 8 der genormten Messspitze
weist einen Kegelwinkel von 30 Grad auf. Die Länge des Kegelabschnittes 8 beträgt 18,6
mm. Der Abstand vom Boden bis zum Ring 10 kann ca. 21 mm
betragen. Der Ring 10 selbst kann eine Breite von ca. 5
bis 10 mm aufweisen.
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In
den meisten Fällen
steigt der Eindringwiderstand mit zunehmenden Gehalt an Schluff
und Ton, mit abnehmender Bodenfeuchte, mit wachsender Tiefe der
Eindringung in den Boden und bei steigenden Bodendichten. Es kann
davon ausgegangen werden, dass für
einen ausgewählten
Boden die Signale des dielektrischen Meßaufnehmers und des Kraftaufnehmers
als Funktion dargestellt werden können:
mit
- SDielektrik(θ, ρ)
- = Ausgangssignal des
dielektrischen Messaufnehmers,
- SKraft(θ, ρ)
- = Ausgangssignal des
Kraftaufnehmers.
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Die
Koeffizienten a1, a2,
b1, b2 sind durch
Kalibrierung zu bestimmen und es gilt: a1 ≠ a2 ≠ 0,
b1 ≠ b2 ≠ 0.
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Das
bedeutet, dass die Ausgangssignale beider Messaufnehmer vom Feuchtegehalt
(θ) und von
der Bodendichte(ρ)
abhängen.
Die Messmethode wird somit durch die Interpretation des Wertepaares
für den
Feuchtegehalt und die Bodendichte mit höherer Genauigkeit charakterisiert.
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2 zeigt
eine alternative Variante der erfindungsgemäßen Messanordnung, die eine
zusätzliche
Vorschubeinrichtung 22 zur gleichmäßigen Einführung der Messspitze 6 des
Sensors 2 in das Erdreich 12. Eine bevorzugte
Vorschubgeschwindigkeit vE kann bspw. bei
ca. 30 mm/s liegen. Die konstante Vorschub- bzw. Eindringgeschwindigkeit
vE kann für eine gute Reproduzierbarkeit
der Messergebnisse bei unterschiedlichen Messungen sorgen. Eine
mit der Vorschubeinrichtung 22 gekoppelte Steuereinrichtung 23 kann
für eine
variable Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit vE sowie
für eine
Steuerung der Vorschubbewegung des Sensors 2 während der Messung
sorgen.
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Weiterhin
zeigt die Variante der 2 eine optionale Tiefenmesseinrichtung 24,
die eine Eindringtiefe ΔsE permanent erfassen und ggf. an die Steuereinrichtung 23 übermitteln
kann. Die Steuereinrichtung 23 kann ggf. für eine Abschaltung
der Vorschubbewegung nach Erreichen einer zuvor definierten Eindringtiefe
sE sorgen. Die Abtastung der Eindringtiefe ΔsE kann in vorteilhafter Weise mittels eines
optischen Messaufnehmers erfolgen. Vorzugsweise ist auch die Kraftaufnehmer 14 mit
der Steuereinrichtung 23 gekoppelt, so dass dort die gesamten Mess-
und Steuerdaten gesammelt bzw. an die Komponenten der Messanordnung übergeben
werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann eine Kommunikationseinrichtung 26 vorsehen,
die eine satellitengestützte
Lageerfassung und/oder eine georeferenzierte Speicherung der Messdaten
ermöglicht.
Die Messdaten können
wahlweise in einem internen Speicher der Messanordnung abgelegt
oder mit Hilfe der Kommunikationseinrichtung 26 an eine zentrale
Datenbank übermittelt
werden, vorzugsweise mit einer Funkdatenübertragung. Vorzugsweise ist auch
die optionale Kommunikationseinrichtung 26 mit der Steuereinrichtung 23 gekoppelt.
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3 verdeutlicht
in schematischer Form den Aufbau des dielektrischen Messaufnehmers 6, der
ein typisches Gewicht von ca. 110 g haben kann und in den Penetrometerstab
integriert ist. Der dielektrische Messaufnehmer 6 basiert
auf dem Prinzip der Impedanzmessung mit einer Sonde, deren Messergebnisse
von den physikalischen Abmessungen der Sonde und von der Bodenfeuchte
abhängen.
Der Messingring 10 und der Messingkegel 8 am Ende des
Penetrometerstabes stellen die beiden Elektroden eines Kondensators
dar. Die Impedanz des Kondensators reagiert, wenn sich die Bodenfeuchte
oder die Bodendichte in der Umgebung der Elektroden ändert. Durch
Kalibrierung mit Bodenproben verschiedener Bodenarten, Bodendichten
und Bodenfeuchtegehalte können
die Eigenschaften des Messprinzips ermittelt werden.
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Ein
Hochfrequenzoszillator 20 erzeugt eine hochfrequente Spannung
von mehreren Megahertz. Die Wellendetektoren 18 erfassen
die vom Messaufnehmer 6 mit Hilfe eines Schwingkreises
aus Kondensator Cp und Widerstand Rp (vgl. das Ersatzschaltbild der 4)
beeinflussten Spannungen.
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Um
einen Fehlereinfluss, der von der Ausgangsimpedanz des Oszillators
ausgeht, zu eliminieren, wird eine zusätzliche Impedanz Z
0 eingeführt. Die
Impedanz der Probe, die in
3 mit Z
p dargestellt ist, kann dann mit Gleichung
6 bestimmt werden:
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Dabei
ist:
- Up:
- Ausgangsspannung des
Wellendetektors bezogen auf den Punkt a und
- Uo:
- Ausgangsspannung des
Wellendetektors bezogen auf den Punkt b.
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Da
ein möglicher
Salzgehalt im Bodenwasser die dielektrischen Eigenschaften der Probe
direkt beeinflusst, empfiehlt sich eine Messfrequenz von mehr als
30 MHz. Eine typische sinnvolle Messfrequenz kann bspw. bei ca.
100 MHz liegen.
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5 zeigt
eine Kurvenschar für
verschiedene Bodendichten, welche die Abhängigkeit zwischen der volumetrischen
Bodenfeuchte und dem Sensorsignal des dielektrischen Messaufnehmers
angeben. An der Abszisse ist der volumetrische Feuchtegehalt in
Prozent und an der Ordinate ein Sensorausgangssignal (in mV) aufgetragen.
Dieses Sensorausgangssignal liefert einen Wert für die Eindringkraft in N. Zur Versuchsdurchführung wurden
Bodenproben mit verschiedenen volumetrischen Feuchten in sieben
zylindrische Kunststoffbehälter
in einen Bereich zwischen 0 und 42,5 m3 m–3.
D.h. es wurde ein Bereich der Feuchte zwischen absolut trockenem
und gesättigtem
Feuchtezustand gemessen. Die Behälter
hatten eine Höhe
von 400 mm und einen Durchmesser von 340 mm. Die Bodenproben sind
als toniger Lehm und mit der Textur Ton 34%, Schluff 43% und Sand
11% anzusprechen.
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6 zeigt
ein weiteres Ergebnis der Gesamtuntersuchungen in Form eines dreidimensionalen
Kurvenverlaufs für
die Abhängigkeit
zwischen der volumetrischen Bodenfeuchte, der Bodendichte und dem
Eindringwiderstand für
den ausgewählten
Bodenwiderstand. Die vertikale Achse zeigt den Konusindex (in Mpa).
Die parallel zur Zeichnungsebene liegende horizontale Achse zeigt
die Bodendichte (in Mg m–3). Die aus der Zeichnungsebene
weisende Achse zeigt den volumetrischen Feuchtegehalt θ (in m3 m–3). Aus der Darstellung
kann entnommen werden, dass der Verlauf des Eindringwiderstandes
mit den theoretischen Überlegungen übereinstimmt.
Andererseits tritt der Maximalwert des Eindringwiderstandes nicht
immer bei der trockensten Probe auf.
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Der
Einfluss des Feuchtegehalts auf die Bodendichte müsste berücksichtigt
werden und die rheologische Interaktion zwischen dem Boden und der Konusoberfläche des
Penetrometers ändert
sich signifikant, wenn entweder der Feuchtegehalt oder die Bodendichte
(in trockenem Zustand) sich ändern.
Es muss deshalb davon ausgegangen werden, dass der Eindringwiderstand
gemessen als Konusindex in vielen verschiedenen Kombinationen von
Kohäsion
und Reibung sich wiederfinden lässt.