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Fliehkraftabscheidergruppe Die Erfindung betrifft eine Fliehkraftabscheidergruppe
zum Entstauben von Gasen, bestehend aus einer Vielzahl parallel geschalteter, in
einer oder in mehreren Ebenen reihenweise angeordneter Fliehkraftabscheider, mit
einem gemeinsamen Rohgasverteilungsraum, einem gemeinsamen Staubsammelraum und dazwischenliegender
Trennwand.
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Beim Bau und im Betrieb von solchen Abscheidergruppen zeigen sich
häufig Schwierigkeiten, die den Preis, die Wirkung und die Betriebssicherheit der
Anlage ungünstig beeinflussen.
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Die Notwendigkeit, alle Abscheider an die drei Haupträume der Abscheidergruppe,
d. h. an einen Rohgasverteilungsraum, an einen Staubsammelraum und an einen Reingassammelraum
anzuschließen, bedingt zahlreiche Verbindungsstellen, die namentlich bei höheren
Gastemperaturen im Betrieb nur schwerlich dauernd gasdicht zu halten sind und deren
Leckwerden zu sehr nachteiligen Kurzschlußströmen zwischen den genannten Räumen
führen kann. Aus der weiteren Aufgabe, die Abscheider in gedrängtem Raum unterzubringen,
ergeben sich innerhalb der Abscheidergruppe Niederschlagstellen für Staub, deren
Freihaltung bzw. Freimachung bei Überholungen der Anlage schwierig ist und die Anlaß
zu Verstopfungen und damit zu Betriebsstörungen geben können, insbesondere wenn
es sich um leicht backende, klebende Staube handelt. Die Rücksicht auf Raumersparnis
führt bei den bekannten Abscheidergruppen auch zu Bauweisen, bei denen der Ersatz
austauschbedürftiger Konstruktionselemente eine weitgehende Demontage voraussetzt.
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Bei der Erfindung sind diese Nachteile im wesentlichen dadurch vermieden,
daß die einzelnen Fliehkraftabscheider einer oder mehrerer Reihen auf einem gemeinsamen,
in den Staubsammelraum hineinragenden Reingassammelkanal aufgebaut sind.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles beschrieben. Es zeigt Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch die
Abscheidergruppe nach Linie II-II der Fig.2, also senkrecht zu den Abscheiderreihen,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt nach Linie 1-I der Fig. 1, also parallel zu den Abscheiderreihen.
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Fig. 3 in größerem Maßstab einen Vertikalschnitt durch einen einzelnen
Abscheider und die unmittelbar angrenzenden Bauteile.
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Das zu entstaubende Gas strömt in Pfeilrichtung 2 (Fig. 2) durch einen
Stutzen 1 in einen für alle Abscheiderreihen gemeinsamen Raum 3 und aus diesem in
den rechtwinklig anschließenden waagerechten Rohgasverteilungsraum 4. Bei dem schroffen
Richtungswechsel vom Raum 3 zum Raum 4 wird bereits ein gewisser Staubanteil, vorwiegend
die gröbsten Teile, in den unteren Teil 2 des Einströmraumes 3 ausgetragen, der
eine laufende oder periodisch wirkende Auslaßschleuse 6 üblicher Bauart besitzt.
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Unterhalb des Rohgasverteilungsraumes 4 befindet sich der Sammelraum
7 für den durch die einzelnen Fliehkraftabscheider abgeschiedenen Staub. Dieser
Staubsammelraum hat einen Auslaß 8 üblicher Art. Die den Boden des Raumes 4 bzw.
die Decke des Raumes 7 bildende Trennwand 9 ist so gestaltet, daß zwischen sattelförmigen
Erhöhungen Kanäle 10 und 11 gebildet werden (Fig. 1 und 3). Die Kanäle 10 und 11
verlaufen in Längsrichtung des Rohgasverteilungsraumes 4, in den Fig. 1 und 3 also
senkrecht zur Bildebene. In den nach dem Rohgasverteilungsraum hin offenen Kanälen
10 kann sich ein weiterer Anteil des Staubes absetzen, ohne den Zutritt zu den auf
der Trennwand 9 reihenweise aufsitzenden axialen oder tangentialen Eintrittsleitapparaten
12 der Fliehkraftabscheider 20 zu stören. Die gelegentliche Reinigung der Kanäle
10 kann durch Putzöffnungen 13 der auf der Lufteintrittsseite befindlichen Außenwand
des Gehäuses geschehen, wobei der Staub in den Raum 5 gebracht wird. Statt dessen
können auch selbsttätige oder von außen zu betätigende, zum Staubsammelraum 7 führende
Auslässe an den Böden der Kanäle 10 vorgesehen sein.
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Unterhalb der sattelförmigen Erhöhungen der Trennwand 9, also unterhalb
der dem Staubsammelraum 7 hin offenen Kanäle 11, sind Reingasableitkanäle 14 angeordnet,
die einen beliebigen, z. B. rechteckigen Querschnitt haben können, der zweckmäßigerweise
in Strömungsrichtung allmählich zunimmt.
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Die Kanäle 14 leiten das in den Abscheidern 20 gereinigte Gas in eine
gemeinsame Reingassammelkammer 15, in deren Außenwand beim Ausführungsbeispiel
Putzöffnungen
16 für die Kanäle 14 vorgesehen sind. Die Reingassammelkammer 15 ist unten mit einem
verschließbaren Auslaß 17 versehen. Das Reingas tritt nach oben aus der Kammer 15
in Richtung des Pfeiles 18 aus.
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Die im Staubsammelräum7liegenden Reingasableitkanäle 14 sind nur an
einer Stirnseite mit dem Gehäuse der Abscheidergruppe, und. zwar beim Ausführungsbeispiel
mit einer Wand der Reingassammelkammer 15, fest verbunden. Das andere geschlossene
Stirnende der Reingasableitkanäle 14 liegt an einer an der gegenüberliegenden Wand
des Einströmraumes 3 vorgesehenen Rast 19 längs beweglich auf. Hierdurch haben die
Reingasableitkanäle in ihrer Längsrichtung freie Dehnungsmöglichkeit, so daß Wärmespannungen,
die zu einem Undichtwerden von Verbindungsstellen führen könnten, ausgeschlossen
sind. Das ist an dieser Stelle besonders wichtig, weil ein Gasübertritt aus dem
Rohgasverteilungsraum 4 oder aus dem Staubsammelraum 7 in die Reingasableitkanäle
14 unter allen Umständen vermieden werden muß.
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Auf den Decken der Reingasableitkanäle 14 sind stehend und mit ihnen
fest verbunden die Fliehkraftabscheider 20 an sich bekannter Bauart angeordnet.
Beim Ausführungsbeispiel bestehen die Abscheider 20 aus einer zylindrischen Zelle
mit einer mittige@n Austrittsöffnung am Boden, durch die das gereinigte Gas in Pfeilrichtung
21 (Fig. 3) in den Reingasableitkanal 14 übertritt. Im Winkelraum zwischen der Zellenwand
und dem Zellenbaden sind Staubaustragöffnungen 22 angeordnet, durch die der an die
Zellenwand geschleuderte Staub in den Staubsammelraum 7 austreten kann. Am oberen
Zellenende ist der - beim Ausführungsbeispiel mit tangentialem Einlaß versehene
- Eintrittsleitapparat 12 vorgesehen, der mit der zylindrischen Zelle, wie dargestellt,
ein Stück bildet oder aber auswechselbar auf die Zelle aufgesetzt sein kann.
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Bei der beschriebenen Anordnung steht jeder Abscheider 20 nur dort,
wo er auf seinem Reingasableitkanal14 aufsitzt, über diesen und die Wand des Raumes
15 mit dem Gehäuse der Abscheidergruppe in fester Verbindung. Im übrigen hängt er
mit seiner Umgebung durch an sich bekannte Konstruktionselemente zusammen, die eine
Längsdehnung des Reingasableitkanals 14 ohne schädliche Rückwirkungen auf seine
Verbindungsstellen mit den Abscheidern erlauben. Beim Ausführungsbeispiel ist der
zylindrische Abscheider 20 mit reichlichem radialem Spielraum durch die Trennwand
9 hindurchgeführt.
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Die erforderliche Abdichtung zwischen dem Rohgasverteilungsraum 4
und dem Staubsammelraum 7 ist an zugänglicher Stelle in einfacher Weise durch eine
nachgiebige Bandage 23 aus Asbest od. dgl. bewirkt, die einen Stutzen in der Trennwand
9 und einen diesem gegenüberstehenden zylindrischen Flansch des Leitapparates 12
umschließt. Diese Einzelheiten gehören jedoch nicht zur Erfindung.