DE10043864B4 - Verfahren zur Bewertung der Verbrennung bei geschichteter Ladung in Otto-Motoren, vorzugsweise mit Direkteinspritzung - Google Patents

Verfahren zur Bewertung der Verbrennung bei geschichteter Ladung in Otto-Motoren, vorzugsweise mit Direkteinspritzung Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Bewertung von Verbrennungsvorgängen bei direkteinspritzenden Otto-Motoren, und/oder zum Ermitteln von zeit- und/oder kurbelwinkelbezogenen Einspritzkenngrößen, und/oder, bei welchen Verbrennungsstrahlung mittels eines optischen Sensors im Brennraum (2) aufgenommen wird und der Verlauf eines Signals der Strahlungsintensität ausgewählter Spektralbereiche, der bei der Verbrennung emittierten Strahlung (Q) analysiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Verbrennungsstrahlung gefilterte Spektralbereiche von Ruß- (QRuß) und OH-Strahlung (QOH) ausgewertet werden und aus deren Verhältnis zueinander das Brennverfahren quantitativ bewertet wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewertung der Verbrennung bei geschichteter Ladung in Otto-Motoren, vorzugsweise mit Direkteinspritzung, entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
  • Die Homogenität der in den Zylinder eingebrachten Ladung beeinflusst entscheidend die Verbrennung, d. h. Abgaswerte, Verbrauch, Motorleistung etc. sind von diesem Parameter abhängig. Dies ist insbesondere bei Motoren mit direkter Einspritzung des Kraftstoffes in den Zylinder, hervorgerufen durch die kurzen Gemischbildungszeiten, von Bedeutung. Eine Beurteilung der Ladungsverteilung, insbesondere deren Homogenität und eine verbrennungsgünstige Verteilung der Ladungsschichten innerhalb des Zylinders sind für eine optimale Gestaltung des Verbrennungsvorganges notwendig.
  • Vorbekannt ist aus der Schrift DE 35 05 063 A1 ein Verfahren und eine Einrichtung zur Regelung der Verbrennungen in Brennräumen einer Brennkraftmaschine, wobei anhand von Lichterscheinungen im Brennraum eine auf verbesserte Laufruhe gerichtete Verbrennungsregelung erfolgt. Hierzu werden Momentanwerte der im Brennraum gemessenen Strahlungsintensität jeweils mit einem Mittelwert aus mehreren nacheinander erfolgten Intensitätsmessungen verglichen und daraus wird verschleppter, für die Laufruhe der Brennkraftmaschine ungünstiger, in den aufeinanderfolgenden Arbeitszyklen unterschiedlicher Verbrennungsablauf erkannt. Die Schrift offenbart keine Angaben über den Spektralbereich des zur Messung verwandten Lichtes.
  • Vorbekannt ist aus der Schrift US 5,113,828 ein gattungsgemäßes Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Verbrennungsmotors, wobei für die Steuerung verwendete Parameter der Verbrennung aus direkt im Brennraum gemessenen optischen Messgrößen gewonnen werden. Lichterscheinungen der Verbrennung werden von einem in den Brennraum mündenden Sensor aufgenommen und mittels eines Lichtleiters zu einem Photodetektor übertragen. Vor diesem befinden sich optische Filter, welche nur bestimmte Spektralanteile der Verbrennungsstrahlung auf den Photodetektor gelangen lassen. Der Detektor bildet ein zur Lichtintensität äquivalentes Signal, das von einer Recheneinheit weiterverarbeitet wird. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel wird infrarotes Licht mit einer Wellenlänge zwischen 850 – 1000 nm zur Beurteilung des Verbrennungsvorganges genutzt.
  • Aus der Form des Lichtintensitätssignals werden Parameter zur Beurteilung der Verbrennung gebildet, die von der Gesamtintensität unabhängig sind. Es wird die Lage des Spitzenwertes der Lichtintensität über dem Kurbelwinkel, bzw. die Lage des 5%-Wertes bezogen auf das Maximum (Spitzen- o. Integralwert) der Lichtintensität bestimmt. Die Signale werden zum Erkennen klopfender Verbrennung und des Verbrennungsbeginnes genutzt. Unvollständige Verbrennung wird anhand einer späten Lage des Minimalwertes der Ableitung der Lichtintensität in Bezug zum Kurbelwinkel erkannt.
  • Das Verfahren nutzt die Intensität der H2O-Strahlung zur Beurteilung des Brennverfahrens. Bei inhomogener Ladungsschichtung, insbesondere bei direkteinspritzenden Otto-Motoren erfolgt während der Verbrennung eine stärkere Rußbildung als bei homogener Ladung. Das hat zur Folge, dass die H2O-Strahlung im angegebenen Spektralbereich nicht detektierbar ist, da sie von der Rußstrahlung überdeckt wird.
  • Vorbekannt ist aus der Schrift EP 0 632 864 A1 eine Einrichtung zur Erfassung von Motorparametern zur λ- und Zündzeitpunktregelung für Verbrennungskraftmaschinen, die vorzugsweise mit gasförmigem Kraftstoff betrieben werden, zur Vermeidung klopfender Verbrennung bzw. zur Erkennung von Verbrennungsaussetzern. Mittels eines optischen Aufnehmers werden Verbrennungslichterscheinungen im Brennraum detektiert und über einen Photodetektor in elektrische Signale gewandelt. Eine Auswerteeinrichtung ermittelt aus den Maximalwerten der Absolutmesswerte oder deren Integralwerte Parameter der Verbrennung. Genutzt wird ein breitbandiger Spektralbereich der Verbrennungsstrahlung im Bereich zwischen 180 nm <= λ <= 600 nm Wellenlänge. Die Nutzung von Maximalwerten macht ein Kalibrieren der Messkette erforderlich.
  • Aus der DE 198 27 533 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur quantitativen Durchführung von Temperatur- und Konzentrationsmessungen, die auch zur Untersuchung von Verbrennungsprozessen genutzt werden kann, bekannt, wobei die Raman-Spektroskopie als Nachweisverfahren eingesetzt wird. Eine Lichtquelle, vorzugsweise eine Laserlichtquelle, bestrahlt ein Messvolumen, wobei die rückgestreute Strahlung durch Photodetektoren aufgenommen und anschließend in verschiedene Polarisationsebenen zerlegt wird. Es erfolgt eine getrennte Auswertung der einzelnen Polarisationsebenen, um Störeinflüsse, die unpolarisiert auftreten, durch den Vergleich der Messwerte in den einzelnen Polarisationsebenen herausrechnen zu können. Weiterhin kann durch die Wahl einer geeigneten Anregungsfrequenz zwischen 308 und 400 nm die Stärke der Störsignale reduziert werden. In diesem Verfahren erfolgt eine Differenzbildung des von einem Messvolumen rückgestrahlten Lichtes bezüglich verschiedener Polarisationsebenen.
  • Der Quotient aus verschiedenen Spektren des in bei einer Verbrennung auftretenden Verbrennungslichtes wird nicht gebildet.
  • Aus der DE 34 10 067 C2 ist ein Verfahren zur Regelung einer Brennkraftmaschine bekannt, wobei der Verlauf des Intensitätssignals des bei der Verbrennung auftretenden Lichtes zur Erkennung ungleichmäßiger, klopfender Verbrennung genutzt wird. Es werden dazu die Extremwerte des Lichtintensitätssignals ausgewertet. Eine Auswertung von verschiedenen Spektralbereichen des im Brennraum emittierten Lichtes mit anschließender Quotientenbildung zur Ermittelung eines Kennwertes zur Bewertung der Verbrennung findet nicht statt.
  • Aus der Schrift US 5,076,237 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Messung und Steuerung des Motors bezüglich seiner Abgasemissionen bekannt, bei der die Lichtintensität der im Brennraum des Motors detektierten Verbrennungsstrahlung ausgewertet wird. Es wird dabei ein ausgewählter Spektralbereich zwischen 300 und 1000 nm genutzt, in welchem die Rußstrahlung durchgängig detektiert werden kann. Erfindungsgemäß ist zur Erfassung der Rußstrahlung keine Auswahl bestimmter Spektralbereiche notwendig, da diese über den gesamten genannten Spektralbereich ermittelt werden kann. Demgemäss erfolgt keine Auswertung verschiedener, aus dem Gesamtspektrum ausgefilterter Spektralbereiche des Verbrennungslichtes.
  • Aus der Schrift DE 196 16 744 C2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erfassung klopfender Verbrennung mittels einer optischen Brennraumsonde vorbekannt. Es wird angestrebt, eine von der Verschmutzung der Brennraumsonde unabhängige Auswertung klopfender Verbrennung zu ermöglichen. Hierbei wird das Intensitätssignal des im Brennraum aufgenommenen Verbrennungslichtes während eines Verbrennungsvorgangs integriert und auf den Messwert maximaler, während der Verbrennung aufgetretener Lichtintensität normiert. Die Auswertung eines für klopfende Verbrennung signifikanten Lichtintensitätsspektrums ist dabei vorteilhaft. Eine Auswertung und Analyse verschiedener Spektralbereiche des Verbrennungslichtes findet nicht statt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aus im Brennraum aufgenommenen optischen Messgrößen Parameter zu bilden, die ein Ermitteln von Einspritzkenngrößen, wie Einspritzzeitpunkt und Einspritzende, zur günstigen Ausbildung einer Schichtladung im Brennraum für optimalen Verbrennungsablauf ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
  • Erfindungsgemäß wird die Intensität der Verbrennungsstrahlung im Spektralbereich der Rußstrahlung ausgewertet und die Lage des Maximums oder des Schwerpunktes des Lichtintensitätssignals in Bezug zum Kurbelwinkel als Parameter ermittelt.
  • Eine frühe Maximum- bzw. Schwerpunktlage des Messsignals der Rußstrahlungsintensität in Bezug zum Kurbelwinkel kennzeichnet eine günstige Ausbildung der Schichtladung.
  • Eine ungünstige, späte Rusbildung bzw. zu später Abbrand in örtlich fetten Bereichen innerhalb der Ladung ist durch eine späte Lage des Intensitätsmaximums bzw. der Schwerpunktlage der Intensitätskurve erkennbar.
  • Eine frühe Lage des Maximums der Rußstrahlung wird durch eine hohe Durchbrenngeschwindigkeit der Ladung hervorgerufen und ist somit kennzeichnend für eine günstig ausbalancierte Ladungsschichtung.
  • Erfindungsgemäß vorteilhaft wird die Schwerpunktlage des Kurvenverlaufes des Lichtintensitätssigr als in Bezug zum Kurbelwinkel als Lage des Rußstrahlungsmaximums definiert. Damit kann eine höhere Bewertungssicherheit erzielt werden, da anstelle eines Einzelwertes (Maximalwert) die Gesamtkurve bewertet wird.
  • Eine einfache Berechnung der Schwerpunktlage des Rußstrahlungsmaximums wird durch Bilden eines normierten Integralwertes, Lage des 50%-Wertes des Integrals der Lichtintensität zum Gesamtintegral mit Bezug zum Kurbelwinkel, erreicht. Die Bildung von Integralgrößen ermöglicht eine Bewertung der Schwerpunktlage auch bei niedrigen Signalwerten.
  • Auf ein Kalibrieren der Messkette kann verzichtet werden, weil die erfindungsgemäß gebildeten Maximal- bzw. Schwerpunktwerte des Lichtintensitätssignals in Bezug zum Kurbelwinkel betrachtet werden und somit vom Absolutwert des Signals unabhängig sind.
  • Weiterhin hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäß gebildeten Parameter bei geschichtetem Betrieb des Motors unabhängig von der Lage des Betriebspunktes und des Zündzeitpunktes den für die Verbrennung optimalen Zeitpunkt für das Einspritzende anzeigen.
  • Erfindungsgemäß vorteilhaft werden die aufgabengemäß gebildeten Parameter zur Einstellung optimaler Einspritzkenngrößen benutzt. Dies kann sowohl für die Applikation des Einspritzkennfeldes am Prüfstand als auch innerhalb einer geschlossenen Regelschleife beim Ablauf der Algorithmen im Motorsteuergerät des im Fahrzeug betriebenen Motors erfolgen.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens werden einzelne Lichtintensitätswerte im Spektralbereich von Ruß- und der OH-Strahlung aufgenommen, und aus dem Quotienten (Intensität Ruß-/Intensität OH-Strahlung) wird ein Parameter zur quantitativen Bewertung des Verbrennungsverfahrens gebildet. Kleine Werte dieses Quotienten kennzeichnen dabei eine geringe Rußbildung und ermöglichen damit die Beurteilung der Ladungsschichtung bezüglich deren Auswirkung auf den Rußausstoß. Der erfindungsgemäß gebildete Parameter korreliert mit der Schwärzungszahl, reagiert jedoch im Vergleich empfindlicher und gewährleistet eine bessere Auflösung.
  • Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
  • Hierbei zeigt:
  • 1 eine Prinzipdarstellung der Messvorrichtung,
  • 2 einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechend Anspruch 1 in einem Blockschaltbild,
  • 3 einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechend Anspruch 6 in einem Blockschaltbild.
  • In 1 ist der prinzipielle Messaufbau zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Einer Brennraumsonde 1, die aus dem Brennraum 2 einer Verbrennungskraftmaschine 3 Strahlung aufnimmt, ist ein Lichtleiter 4 angeschlossen, der über mindestens einen optischen Filter 5 die Strahlung zu mindestens einem Photodetektor 6 leitet. Die Brennraumsonde 1 kann dabei eine, wie im Ausführungsbeispiel gezeigte, übliche Brennraumsonde 1 oder ein in die Zündkerze 9 integrierter Messaufnehmer – nicht dargestellt – sein. Dem Photodetektor 6 angeschlossen ist eine Auswerteeinheit 7, in welcher Parameter zur Beurteilung des Verbrennungsablaufes aus der vom Photodetektor 6 in elektrische Signale gewandelten Verbrennungsstrahlung gebildet werden. Eine detaillierte Beschreibung erfolgt anhand der 2 u. 3. Weiterhin liegt der Auswerteeinheit 7 das Signal eines Kurbelwellengebers 11 an. Die in der Auswerteeinheit 7 gebildeten Parameter können sowohl zur Applikation z. B. des Einspritzkennfeldes am Prüfstand als auch eingebunden in einen geschlossenen Regelkreis der Motorsteuerung im Fahrzeug verwendet werden. Die Auswerteeinheit 7 ist dazu an ein Motorsteuergerät 8 angeschlossen oder in dieses integriert, welches Zündzeitpunkt und Einspritzung steuert. Diesem sind dazu eine Zündeinrichtung, Zündkerze 9 und eine Einspritzvorrichtung 10 angeschlossen. Die erfindungsgemäß gebildeten Verbrennungsparameter werden vorzugsweise zur Bestimmung optimaler Einspritzkenngrößen genutzt.
  • In 2 ist eine mögliche Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechend dem Patentanspruch 1 in einem Blockschaltbild dargestellt. Der Verfahrensablauf wird nachfolgend anhand der Figur beschrieben. Die im Brennraum emittierte Verbrennungsstrahlung wird durch eine Brennraumsonde 1 aufgenommen, und ein über diese in einen Lichtleiter eingekoppelter Lichtstrom Q wird zu einem optischen Filter 5 geleitet. Dieser wirkt als Bandpass, wodurch spektrale Anteile der Rußstrahlung bei einer Wellenlänge von λ = 660 nm QRuß zu einem Photodetektor 6 gelangen. Der Photodetektor 6 wandelt das Lichtsignal QRuß in ein zu dessen Intensität äquivalentes, elektrisches Lichtintensitätssignal IRuß, das der Auswerteeinheit 7 eingangsseitig anliegt.
  • Der im Ausführungsbeispiel genutzte Spektralbereich der Rußstrahlung von λ = 660 nm ist lediglich exemplarisch ausgewählt. Die Rußstrahlung ist ihrer Natur nach eine Festkörperstrahlung, die kontinuierlich über weite Spektralbereiche detektierbar ist.
  • Das elektrisch gewandelte Lichtintensitätssignal IRuß wird in einem Integrator 1 über den gesamten Verbrennungsablauf schrittweise integriert, wobei die Zwischenwerte der Integration ΣIi mit Bezug zum Kurbelwinkel in einer Speichereinheit 74 abgelegt werden. Die so über den gesamten Verbrennungszyklus gebildete Wertefolge ΣIi(1...ges) wird in einer Recheneinheit 75 durch ihren Endwert ΣIges (Integral über die gesamte Lichtintensitätskurve) dividiert. Damit erhält man eine normierte Folge von Integralwerten ΣIinorm(1...ges). Nachfolgend wird der Kurbelwinkelwert KWpos ermittelt, dessen zugehöriger normierter Integralwert ΣIinorm gleich 0,5 ist. Die so ermittelte Lage der Kurbelwelle (Kurbelwinkelwert KWpos ) ist ein erfindungsgemäß gebildeter Parameter für den Verbrennungsablauf. Die Einspritzung muss zeitlich so ausgelöst werden, dass dieser Kurbelwinkelwert KWpos möglichst früh erreicht wird.
  • Versuche mit dem erfindungsgemäßen Messverfahren haben gezeigt, dass bei Variation des Einspritzendes sich anhand eines möglichst frühen Wertes für den Kurbelwinkelwert KWpos ein Optimum für das Einspritzende finden lässt, an dem sich die Verbrauchs- und Abgasparameter der Verbrennung besonders günstig gestalten.
  • 3 zeigt eine mögliche Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechend Anspruch 6. Die im Brennraum 2 emittierte Strahlung wird, wie zu 2 beschrieben, von einer Brennraumsonde 1 aufgenommen und über einen Lichtleiter übertragen. Im Unterschied zum Verfahren entsprechend 1 werden aus dem von der Messsonde 1 eingekoppelten Lichtstrom Q jedoch zwei Spektralbereiche QOH und QRuß über optische Filter 51, 52 herausgefiltert.
  • Im Ausführungsbeispiel lässt ein optischer Filter 51 einen Spektralanteil der OH-Strahlung – Wellenlänge λ = 310 nm QOH – passieren.
  • Die OH-Strahlung ist zwischen 300 nm <= λ <= 330 nm detektierbar, wobei innerhalb dieses Spektralbereiches emittierte Strahlung zur erfindungsgemäßen Auswertung genutzt werden kann.
  • An einem zweiten optischen Filter 52 wird Strahlung der Wellenlänge λ = 660 nm QRuß ausgefiltert, die überwiegend von der Rußstrahlung stammt, welche als Festkörperstrahlung über weite Spektralbereiche detektierbar ist. (siehe Beschreibung zu 2) Die durch die optischen Filter 51, 52 gelangte Strahlung aus dem OH- bzw. Rußstrahlungsspektrum wird in jeweils einem Photodetektor 61, 62 in elektrische, zur Strahlungsintensität äquivalente Lichtintensitätssignale IOH; IRuß gewandelt, die einer Auswerteeinheit 7 angeschlossen sind. In der Auswerteeinheit 7 wird für jeweils einen Verbrennungsablauf in einer Einheit zur Maximalwertbildung 71, 72 das Maximum der Intensität der ausgewählten Wellenlänge Imax_OH, Imax_Ruß für den jeweiligen Verbrennungsablauf bestimmt. In einer Recheneinheit 73 wird der Quotient der Maximalwerte der Intensitäten zueinander Imax_Ruß/Imax_OH gebildet.
  • Kleine Werte dieses Verhältnisses sind kennzeichnend für geringe Rußbildung. Das Verhältnis korreliert mit der Schwärzungszahl, wobei sich der Rußausstoß quantitativ bestimmen lässt. Die Verwendung der Maximalwerte zeigt exemplarisch lediglich eine mögliche Ausführungsform des Verfahrens auf, wobei die Verwendung z. B. eines Integralwertes der Ruß- und OH-Intensität ebenso möglich ist. Die Verwendung des Quotienten der Maximalwerte hat sich als günstig erwiesen, es sind jedoch auch andere geeignete Verknüpfungen, zusätzliche Wichtungen etc. denkbar. Der erfindungsgemäß gebildete Parameter kann zur Einstellung optimaler Einspritzkenngrößen benutzt werden. Dies kann sowohl für die Applikation des Einspritzkennfeldes am Prüfstand als auch innerhalb einer geschlossenen Regelschleife beim Ablauf der Algorithmen im Motorsteuergerät des im Fahrzeug betriebenen Motors erfolgen. Die Einstellung der Einspritzkenngrößen muss dabei so erfolgen, dass der Wert des Parameters keine Überhöhungen zeigt.
  • Die dargestellten Verfahren können als Programmabläufe einer Softwarelösung ausgeführt in einem Computer ablaufen oder in Hardwareschaltungen umgesetzt werden.
  • 1
    Brennraumsonde
    2
    Brennraum
    3
    Motor
    4
    Lichtleiter
    5
    optischer Filter
    51
    optischer Filter
    52
    optischer Filter
    6
    Photodetektor
    61
    Photodetektor
    62
    Photodetektor
    7
    Auswerteeinheit
    71
    Recheneinheit zur Maximalwertbildung
    72
    Recheneinheit zur Maximalwertbildung
    73
    Recheneinheit Division ImaxRuß/ImaxOH
    74
    Speichereinheit
    75
    Recheneinheit Division
    76
    Recheneinheit Bestimmung KWpos bei der ΣIinorm = 0,5
    8
    Motorsteuergerät
    9
    Zündkerze
    10
    Brennraumsonde
    11
    Kurbelwellengeber
    1
    Integrator
    Q
    Lichtstrom (Anteil der im Brennraum aufgenommenen und in den
    Lichtleiter eingekoppelten Verbrennungsstrahlung)
    QRuß
    Lichtstrom bei λ = 660 nm (Rußstrahlung)
    QOH
    Lichtstrom bei λ = 310 nm (OH-Strahlung)
    IRuß
    Lichtintensitätssignal (elektrisch gewandeltes Intensitätssignal
    des Lichtstroms bei λ = 660nm)
    IOH
    Lichtintensitätssignal (elektrisch gewandeltes Intensitätssignal
    des Lichtstroms bei λ = 310nm)
    Imax_Ruß
    Maximalwert von IRuß in einem Verbrennungszyklus
    Imax_OH
    Maximalwert von IOH in einem Verbrennungszyklus
    ΣIges
    Integral der Lichtintensität über einen Verbrennungszyklus
    ΣIi
    Integral der Lichtintensität über einen Abschnitt des
    Verbrennungszyklusses
    ΣIi(1...ges)
    Wertefolge der einzelnen Integralwerte über einen
    Verbrennungszyklus
    ΣIinorm
    normiertes Integral der Lichtintensität über einen Abschnitt des
    Verbrennungszyklusses
    ΣIinorm(1...ges)
    Wertefolge der normierten Integralwerte über einen
    Verbrennungszyklus
    KWpos
    Kurbelwinkelwert (Kurbelstellung bei ΣIinorm = 0,5)

Claims (6)

  1. Verfahren zur Bewertung von Verbrennungsvorgängen bei direkteinspritzenden Otto-Motoren, und/oder zum Ermitteln von zeit- und/oder kurbelwinkelbezogenen Einspritzkenngrößen, und/oder, bei welchen Verbrennungsstrahlung mittels eines optischen Sensors im Brennraum (2) aufgenommen wird und der Verlauf eines Signals der Strahlungsintensität ausgewählter Spektralbereiche, der bei der Verbrennung emittierten Strahlung (Q) analysiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Verbrennungsstrahlung gefilterte Spektralbereiche von Ruß- (QRuß) und OH-Strahlung (QOH) ausgewertet werden und aus deren Verhältnis zueinander das Brennverfahren quantitativ bewertet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Quotient aus Ruß- (QRuß) und OH-Strahlung (QOH) gebildet, ausgewertet und anhand dessen das Brennverfahren quantitativ bewertet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Maximalwerte des in elektrische Signale gewandelten Signals der Strahlungsintensität der betrachteten Spektralbereiche aus Festkörper- und OH-Strahlung (Imax_Ruß/Imax_OH) zueinander ins Verhältnis gesetzt werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Integralwerte der betrachteten Spektralbereiche aus Festkörper- und OH-Strahlung zueinander ins Verhältnis gesetzt werden.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zeit- und/oder kurbelwinkelbezogenen Einspritzkenngrößen, entsprechend dem Verhältnis der die Strahlungsintensität im Spektralbereich der Festkörper- und OH-Strahlung kennzeichnenden Messgrößen (Imax_Ruß/Imax_OH) so gesteuert werden, dass dieses Verhältnis kleine Werte annimmt.
  6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zeit- und/oder kurbelwinkelbezogenen Einspritzkenngrößen die Einspritzzeit und/oder des Einspritzende und/oder die Einspritzdauer sind.
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