DE3410067C2 - Verfahren zur Regelung einer Brennkraftmaschine mit Erfassung des Verlaufs der Lichtintensität - Google Patents
Verfahren zur Regelung einer Brennkraftmaschine mit Erfassung des Verlaufs der LichtintensitätInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer
Vorrichtung zur Regelung einer Brennkraftmaschine mit
Erfassung des Verlaufs der Lichtintensität über den
Verbrennungsablauf nach der Gattung des Hauptanspru
ches.
Aus der DE-OS 31 11 135 ist bereits ein Verfahren zum
Regeln der Verbrennung von dosierten, den Brennräumen
einer Brennkraftmaschine zuzuführenden Betriebsstoffen,
unter Verwendung von im Brennraum entstehenden Lichtsi
gnalen als Steuergröße bekannt, wobei der Verlauf der
Lichtintensität über den Verbrennungsablauf erfaßt wird
und daraus abgeleitet eine bezogene Steuergröße gebil
det wird, durch die eine Regeleinrichtung der Brenn
kraftmaschine angesteuert wird. Dabei wird aus charak
teristischen Punkten des Verbrennungsvorganges zu ent
sprechenden Kurbelwellenwinkeln die Steuergröße zu Re
gelzwecken ausgewertet, wobei insbesondere vermieden
wird, daß Störimpulse, die bereits vor dem eigentlichen
Anstieg der Lichtintensität auftreten, zu falschen Steuer
größen führen. Dabei kann z. B. der Entflammungspunkt oder
Maximalwert der Lichtintensität, der vor oder nach einem
festgelegten Soll-Kurbelwellenwinkel auftritt, als Regel
kriterium herangezogen werden. Insbesondere ist es dabei
vorteilhaft, den Absolutwert des Maximums der Lichtinten
sitätskurve zu Zwecken einer Klopfregelung bzw. einer
Einspritzregelung zu verwenden.
Die DE 32 10 810 A beschreibt ein "Verfahren zur Beeinflussung der
Ladungszusammensetzung" bei fremdgezündeten Brennkraftmaschinen",
wobei fortlaufend ein Kurbelwellenwinkel erfaßt wird, zu dem ein
spezielles Ereignis, beispielsweise die Ankunft der Flammenfront an
einem bestimmten Punkt im Brennraum, auftritt. Die Streuung dieser
bei jedem Verbrennungsvorgang auftretenden Werte wird dann auf einem
bestimmten Streuungs-Sollwert durch die Verstellung der Ladungszu
sammensetzung geregelt. Entscheidend ist somit bei diesem Stand der
Technik ein einzelnes Ereignis im Verlauf eines Verbrennungsvor
ganges, wobei dieses Ereignis je nach Ladungszusammensetzung
zeitlich und damit auch im Winkel variiert und die gemessene
Variation bzw. Streuung von aufeinanderfolgend gemessenen Werten
regelungstechnisch umgesetzt wird. Als Ereignisse sind in der
Offenlegungsschrift auf Seite 14 die Ankunft einer Flammenfront an
einem bestimmten Ort im Brennraum genannt, ferner das Auftreten des
Maximums der Leuchtintensität. Auch dieses während eines Ver
brennungsvorganges nur einmalig auftretende Ereignis wird hin
sichtlich seiner Streuung erfaßt.
Die DE-OS 32 12 669 beschreibt die Regelung einer
Brennkraftmaschine, bei der beispielsweise die
Verbrennungslichtintensität über dem Verlauf einzelner
Verbrennungen beobachtet wird. Aus Abweichungen von einem
bei normaler Verbrennung zu erwartenden Verlauf wird
beispielsweise eine langsame Verbrennung erkannt und als
Gegenmaßnahme wird die Kraftstoffzufuhr zur
Brennkraftmaschine erhöht.
Während des Betriebes einer Brennkraftmaschine können auch
ungleichmäßige Verbrennungen auftreten, die insbesondere
bei schlechter Gemischaufbereitung oder Wirbelbildung
während des Einlasses des Betriebsgemisches in den Brenn
raum der Brennkraftmaschine entstehen können. Ungleich
mäßige Verbrennungen sind an der Lichtintensitätskurve
über dem Kurbelwellenwinkel bzw. dem zeitlichen Verbren
nungsablauf am Auftreten mehrerer deutlicher Minima und
Maxima sowie durch ein Auftreten großer Gradientenbeträge
erkennbar. Diese charakteristischen Verformungen der
Lichtintensitätskurve können dabei zu einer Störung bzw.
Falscherkennung innerhalb einer nachfolgenden Regelung
der Brennkraftmaschine führen, wie beispielweise eine un
gleichmäßige Verbrennung irrtümlicherweise als klopfende
Verbrennung erkannt werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe eines
Verfahrens, das die störenden Effekte ungleichmäßiger, nicht
klopfender Verbrennungen auf eine Klopfregelung vermeidet.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Regelung einer Brenn
kraftmaschine mit Erfassung des Verlaufs der Lichtintensi
tät über den Verbrennungsablauf hat demgegenüber den Vor
teil, daß eine ungleichmäßige nichtklopfende Verbrennung
erfaßt wird, um daraus eine Steuergröße zu bilden, so
daß die störenden Effekte einer ungleichmäßigen Ver
brennung auf die Regelung der Brennkraftmaschine aus
geschaltet werden. Mit anderen Worten: Um Fehler in einer Klopf
regelung auszuschalten, wird die Steuergröße zur Sperrung der
Auswertung der Klopfsignale verwendet.
In den Unteransprüchen sind besonders vorteilhafte Aus
gestaltungen und Verbesserungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens angegeben. Die Erkennung charakteristischer
Lichtverläufe von ungleichmäßigen Verbrennungen, etwa
durch Erfassung von wenigstens zwei Extremwerten des
Lichtverlaufes, durch Erfassung der maximalen Gradienten
beträge oder durch Vergleich mit einem Musterlichtver
lauf, sind in einem Mikrorechner besonders vorteilhaft
und einfach realisierbar. Weiterhin kann die
Steuergröße zur Beseitigung der Ursachen einer ungleich
mäßigen Verbrennung herangezogen werden. Dies kann ins
besondere durch Turbulenz und/oder Drallerzeuger im An
saugbereich (z. B. Blenden mit variablen Öffnungsquer
schnitt), oder durch Veränderung der Einspritzzeiten
bei einer elektronischen Benzineinspritzung oder bei
veränderlichem Ventiltrieb durch Veränderung der Steuer
zeiten der Ventile erreicht werden. Weitere vorteilhafte
Anwendungen der Erfindung ergeben sich bei Brennkraft
maschinen durch Beeinflussung der Verdichtung, der Tem
peratur, der Gemischaufbereitung, des Ladedrucks etc.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt den Verlauf der Licht
intensität einer gleichmäßigen und einer ungleichmäßi
gen Verbrennung,
Fig. 2 zeigt ein Strukturdiagramm ei
ner erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
In Fig. 1 ist als Abszisse ein Kurbelwellenwinkel
aufgetragen, wobei der obere Totpunkt OT gesondert her
ausgezeichnet ist; als Ordinate ist eine Lichtintensi
tät Si. aufgetragen. Eine Kurve 1 zeigt einen Lichtinten
sitätsverlauf bei gleichmäßiger Verbrennung, die einen
gleichmäßigen Anstieg zu Beginn der Zündung über OT hin
aus zu einem Maximum 11 nach OT hat, sowie einen eben
falls gleichmäßigen Lichtintensitätabfall zum Ende der
Verbrennung hin. Die Kurve 2 zeigt dagegen einen Licht
intensitätsverlauf bei ungleichmäßiger Verbrennung. Deut
lich ist ein starker Anstieg, d. h. ein hoher Gradient,
bis zu einem ausgeprägten Maximum 21 zu erkennen, dem
nach einem ausgeprägten Minimum 23 ein weiteres Maximum
22 folgt. Zwischen den Extremwerten nimmt der Betrag
des Gradienten ebenfalls hohe Werte an. Diese Deformie
rungen des Lichtintensitätsverlaufes unterscheiden sich
deutlich von den bekannten hochfrequenten Erscheinungen
bei klopfender Verbrennung, wie sie etwa aus der DE-OS
31 11 135 bekannt sind.
In Fig. 2 ist ein Strukturdiagramm in Blocksymbolen ei
ner erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, bei der
unter Auswertung des Lichtsignalverlaufes eine Klopf
regelung dann gesperrt wird, wenn eine ungleichmäßige
nichtklopfende Verbrennung erkannt wird.
Dabei ist an eine Brennkraftmaschine 30 ein optischer
Sensor 31 angeschlossen, dessen Ausgang über einen ge
regelten Verstärker 32 auf einen Summierer 33 führt.
Für jeden Zylinder sind dabei gleichartige optische Sen
soren und geregelte Verstärker vorgesehen, was zur Ver
einfachung der Darstellung in Fig. 2 lediglich mit Zu
leitungen 34 zum Summierer 33 dargestellt ist. Am Aus
gang des Summierers 33 liegt somit ein Signal an, in dem
in der Zündreihenfolge der Brennkraftmaschine die Licht
intensitätsverläufe der einzelnen Zylinder nacheinander
folgen. Dieses Signal führt auf eine Klopferkennungs
einrichtung 35, wie sie aus der DE-OS 31 11 135 be
kannt ist. Die Klopferkennungseinrichtung 35 steuert ei
ne Auswerteschaltung 38 an, die einen Zündzeitpunkt T für
den nächsten Verbrennungszyklus des zugehörigen Zylinders
der Brennkraftmaschine 30 berechnet.
Neben der Klopferkennungseinrichtung 35 führt das Aus
gangssignal des Summierers 33 auf eine Erkennungsein
richtung 36 für unregelmäßige Verbrennungen, die ein
Erkennungssignal "ungleichmäßige Verbrennung Ja/Nein"
auf die Auswerteschaltung 38 gibt. Ein Anschluß 37
führt eine Schwellenspannung Us auf die Erkennungsein
richtung 36.
In der Erkennungseinrichtung 36 wird das Ausgangssi
gnal des Summierers 33 durch ein auf den typischen
Frequenzgang einer ungleichmäßigen Verbrennung abge
stimmtes Filter gefiltert, verstärkt und auf einen
Spitzenwertgleichrichter gegeben, dessen Ausgang auf
einen Komparator führt. Der Komparator vergleicht die
ses Signal mit der Schwellenspannung Us, die am An
schluß 37 anliegt. Wird die Schwellenspannung Us
überschritten, so wird der Auswerteschaltung 38 "un
gleichmäßige Verbrennung Ja" gemeldet. Dieser geschil
derte innere Aufbau einer möglichen Erkennungseinrich
tung 36 liegt im handwerklichen Können eines Durchschnitts
fachmannes und ist daher zur Vereinfachung der Darstellung
in Fig. 2 nicht gezeigt.
Erkennt die Auswerteschaltung 38, daß die Erkennungs
einrichtung 36 "ungleichmäßige Verbrennung Ja" gemeldet
hat, so wird die Auswertung der Signale der Klopferken
nungseinrichtung 35 unterbrochen, d. h. der bisherige
Zündzeitpunkt T wird beibehalten, so daß hierdurch eine
von der Klopferkennung 35 irrtümlich erkannte ungleich
mäßige Verbrennung sich nicht mehr auf die Klopfrege
lung auswirkt.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das hier
gewählte Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann etwa
eine Meßfensterfunktion, die auf die Klopferkennungs
einrichtung 35 einwirkt, auch auf die Erkennungsein
richtung 36, in dem etwa der Schwellwert 37 während
des Meßfensters an einen oberen Maximalwert gelegt
wird, einwirken. Anstelle der Erfassung des maximalen
Gradientenbetrages des Lichtintensitätverlaufes nach
dem gewählten Ausführungsbeispiel kann selbstverständ
lich das Auftreten von mehreren Extremwerten als Er
kennungskriterium für eine ungleichmäßige Verbrennung
herangezogen werden. Ebenfalls möglich ist ein Vergleich
mit einem gespeicherten Muster-Lichtintensitätverlaufes,
der innerhalb eines Mikrorechners in einem Speicher abge
legt ist. Zweckmäßigerweise wird das erfindungsgemäße
Verfahren in der Software eines Mikrorechners implemen
tiert sein, der den Lichtintensitätsverlauf abgetastet
in Form von Zahlenwerten gespeichert hat. Auf diese Zah
lenwerte können dann verschiedene Verfahren der Muster
erkennung, etwa eine Korrelation mit einem Muster, an
gemeldet werden, so daß sich hieraus ein Entscheidungs
kriterium "ungleichmäßige Verbrennung Ja/Nein" errech
nen läßt.
Weiterhin ist die Erfindung nicht nur auf das Sperren
von Klopfregelungen während des Auftretens von unregel
mäßigen Verbrennungen beschränkt, ebenso gut können Re
gelgrößen zur Verbesserung der Gemischaufbereitung, etwa
durch Turbulenz- und/oder Drallerzeuger im Ansaugbereich
der Brennkraftmaschine, oder durch Regelung des Einspritz
zeitpunktes, gebildet werden. Bei veränderlichem Ventil
trieb können die Steuerzeiten und Hubverläufe des Ein
laß- und/oder Auslaßventiles beeinflußt werden. Eine Be
einflussung der Verdichtung, der Temperatur, der Gemisch
zusammensetzung, sowie der Ladedruckbeeinflussung bei auf
geladenen Brennkraftmaschinen ist ebenfalls möglich. Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung ist durch eine Erfas
sung des Grades der Unregelmäßigkeit einer Verbrennung
gegeben, was vorzugsweise durch Berechnung des Korre
lationsfaktors bezüglich eines Musters geschieht.
Claims (9)
1. Verfahren zur Regelung einer Brennkraftmaschine mit
Erfassung des Verlaufs der Lichtintensität über dem Ablauf
einzelner Verbrennungen, wobei aus dem Verlauf der
Lichtintensität eine ungleichmäßige nicht klopfende
Verbrennung erfaßt wird und wobei als Folge wenigstens eine
auf die Regelung der Brennkraftmaschine bezogene Steuergröße
gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der
Brennkraftmaschine eine Klopferkennung und eine dazugehörige
Auswertung umfaßt und daß die Steuergröße die Auswertung
sperrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuergröße durch Erfassung von wenigstens zwei
Extremwerten des Verlaufs der Lichtintensität gebildet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuergröße durch Erfassung von Extremwerten
des Gradienten des Verlaufs der Lichtintensität gebil
det wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuergröße durch Vergleich des Verlaufs der
Lichtintensität, vorzugsweise durch Korrelation mit
einem Musterverlauf gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuergröße ergänzend die Aufbe
reitung von den Brennräumen der Brennkraftmaschine zu
zuführenden Betriebsstoffen beeinflußt, um so eine ge
ringere Erwartungswahrscheinlichkeit von unregelmäßigen
Verbrennungen zu erreichen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuergröße Einspritzzeitpunkte und/oder Ein
spritzzeitdauern beeinflußt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuergröße Turbulenz- und/oder Drallerzeu
ger im Einlaßbereich der Brennkraftmaschine beeinflußt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuergröße die Öffnungszeit und/
oder den Öffnungshub von wenigstens einem Ventil der
Brennkraftmaschine, vorzugsweise dem Auslaß- und/oder
Einlaßventil, beeinflußt.
9. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuergröße Betriebs
parameter der Brennkraftmaschine, vorzugsweise Verdich
tung, Temperatur, Gemischzusammensetzung oder Lade
druck, beeinflußt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843410067 DE3410067C2 (de) | 1984-03-20 | 1984-03-20 | Verfahren zur Regelung einer Brennkraftmaschine mit Erfassung des Verlaufs der Lichtintensität |
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Publications (2)
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DE3410067A1 DE3410067A1 (de) | 1985-09-26 |
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Family
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3410067C2 (de) |
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Legal Events
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