DE10043477A1 - Verfahren zur Verteilung von Signalisierungsdaten auf Übertragungskanälen in einem Mobilfunksystem - Google Patents
Verfahren zur Verteilung von Signalisierungsdaten auf Übertragungskanälen in einem MobilfunksystemInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Verteilung von Signalisierungsdaten auf Übertragungskanäle in einem Mobilfunksystem vorgeschlagen, wobei ein Übertragungskanal eindeutig festlegbar ist und zumindest durch eine TDMA-Vielfachzugriffskomponente in Form von Zeitschlitzen bestimmt ist, eine festgelegte Anzahl von Zeitschlitzen einen Zeitrahmen bildet, welcher periodisch wiederholt wird und jedem Übertragungskanal Signalisierungsdaten zuordenbar sind, welche in Form von Signalisierungsblöcken fester Länge vorliegen. Es werden Rahmennummern (SFN¶1¶...SFN¶a¶) als Anfangszeitpunkte einer Übertragung von Signalisierungsblöcken derart bestimmt, dass die Anfangszeitpunkte der Signalisierungsblöcke im wesentlichen gleichmäßig über die Länge eines Signalisierungsblocks verteilt sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verteilung von Sig
nalisierungsdaten auf Übertragungskanälen in einem Mobilfunk
system.
Mobilfunksysteme, wie beispielsweise zellulare Mobilfunknetze
nach dem GSM-(Global System for Mobile Communication) oder
dem neueren TD-SCDMA-(Time Division Synchronous Code Division
Multiple Access) Standard ermöglichen Kommunikationsverbin
dungen von einer netzseitig angeordneten Basissation zu Mo
bilstationen mobiler Teilnehmer über eine Funkschnittstelle.
Hierzu werden über die Funkschnittstelle neben Nutzdaten der
mobilen Teilnehmer auch Signalisierungsdaten übertragen. Die
Signalisierungsdaten dienen dabei beispielsweise dem Auf- und
Abbau von Verbindungen, der Erzeugung von Hintergrundgeräu
schen, dem Rufen (Paging) von Mobilstationen, dem Austausch
von Daten für Handover-Prozesse, dem Übertragen von Kurznach
richten (SMS, Short Message Service) usw. und sind im allge
meinen zu Steuerkanälen zusammengefaßt.
Die Steuerkanäle lassen sich zwei Gruppen zuordnen: Kanäle
mit allgemeinem Zugriff und benutzerspezifische Steuerkanäle.
Steuerkanäle mit allgemeinem Zugriff übertragen Systeminfor
mationen und dienen der Verbindungsinitiierung. Nach erfolg
tem Verbindungsaufbau wird die Verbindung auf benutzerspezi
fische Steuerkanäle geschaltet und dort fortgesetzt.
Der SACCH-Kanal, über den Signalisierungsdaten bezüglich Sen
deleistungsanpassung, Hintergrundgeräusche, Rahmenausrich
tung, Kontrolldaten etc. ausgesandt werden, kann als Beispiel
für einen derartigen benutzerspezifischen Steuerkanal genannt
werden. Die SACCH-Signalisierungsdaten werden in Blöcken
fester Länge übertragen, welche nach dem GSM-Standard 480 ms
und nach dem TD-SCDMA-Standard 240 ms betragen.
Dem GSM-Mobilfunknetz liegt eine Struktur zugrunde, bei der
acht Zeitschlitze von jeweils 0,577 ms Dauer zu einem sich
periodisch wiederholenden Zeitrahmen (4,615 ms) zusammenge
faßt werden und wiederum 26 Zeitrahmen einen sogenannten Mul
tiframe (120 ms) bilden. Da zwei der jeweils 26 Zeitrahmen
eines Multiframes nicht zur Übertragung von Nutzdaten verwen
det werden, lassen sich in diesen Zeitrahmen SACCH-
Signalisierungsdaten übertragen. Aufgrund der Länge eines
SACCH-Blocks von 480 ms werden die gesamten SACCH-
Signalisierungsdaten über insgesamt vier Multiframes hinweg
in acht Zeitrahmen gesendet.
Auch das TD-SCDMA-Mobilfunksystem basiert auf einer Zeitrah
menstuktur. Es werden hier jeweils sieben Zeitschlitze à
0,714 ms Dauer zu einem Zeitrahmen (5 ms) zusammengefaßt. Die
Zeitschlitze 1 bis 3 dienen der Übertragung von Daten von der
Mobilstation zur Basisstation (Uplink), während die Zeit
schlitze 4 bis 6 für die Kommunikation in entgegengesetzter
Richtung (Downlink) benötigt werden. In jedem Zeitschlitz
verwendet der Sender zur Teilnehmerseparierung 16 unter
schiedliche Spreizcodes, wodurch sich eine Vielzahl von un
terschiedlichen Übertragungskanälen ergibt. Ein TD-SCDMA-
Multiframe gruppiert 24 Zeitrahmen und hat daher eine Länge
von 120 ms; ein SACCH-Block weist gemäß Standard eine Länge
von 240 ms auf, welches 48 TD-SCDMA-Zeitrahmen entspricht.
Im TD-SCDMA-Mobilfunksystem werden in allen Zeitrahmen Nutz
daten übertragen, so daß anders als im GSM-System keine frei
en Zeitrahmen zur Verfügung stehen. Daher können die SACCH-
Signalisierungsdaten nur zusammen mit den Nutzdaten ausge
sandt werden.
Hierbei tritt folgendes Problem auf: Sendet eine Basisstation
die SACCH-Signalisierungsdaten für alle Übertragungskanäle
gleichzeitig aus, d. h. der Anfangszeitpunkt eines SACCH-
Blocks ist für alle Übertragungskanäle gleich, kann es wegen
der damit verbundenen hohen Anforderungen an die Rechenleis
tung in der Basisstation zu Laufzeitfehlern kommen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfah
ren zur Übertragung von Signalisierungsinformationen zu
schaffen, welches geringere Anforderungen an die Rechenleis
tung der Basisstation stellt. Diese Aufgabe wird durch das
Verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiter
bildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entneh
men.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Anfangszeitpunkte
einer Übertragung von Signalisierungsblöcken (SACCH) derart
bestimmt, dass die Anfangszeitpunkte der Signalisierungsblö
cke im wesentlichen gleichmäßig über die Länge eines Signali
sierungsblocks verteilt sind. Damit ist erreicht, dass die
Rechenleistung der Basisstation im zeitlichen Mittel im we
sentlichen gleichmäßig ausgenutzt wird und somit Ressourcen
eingespart werden können.
Entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung verwendet das
Mobilfunksystem zur Separierung der Übertragungskanäle eine
CDMA-Vielfachzugriffskomponente. Es wird in jedem Übertra
gungskanal eine Trainingssequenz übertragen, wobei verschie
dene Trainingssequenzen jeweils durch eine zyklische Ver
schiebung einer Ausgangstrainingssequenz gebildet und die An
fangszeitpunkte SFNa einer Übertragung von Signalisierungsda
ten (SACCH) für eine Mobilstation a durch folgenden Algorith
mus bestimmt werden:
SFNa = [(upTNa)modulo n]*m+midamble_shifta.
Hierbei bezeichnet SFNa eine Rahmennummer (0 . . . i), upTNa den
Uplink-Zeitschlitz (0 . . . n) welchen eine Mobilstation a be
nutzt, n die Anzahl der Uplink-Zeitschlitze, m die Anzahl der
verwendeten Spreizcodes und midamble_shifta die einer Mobil
station a zugeordnete Verschiebung der Ausgangstrainingsse
quenz.
Mit Hilfe des vorstehenden Algorithmus läßt sich für jede Mo
bilstation a eine Rahmennummer SFNa bestimmen, die den An
fangszeitpunkt der Übertragung des SACCH-Blocks für den der
Mobilstation a zugeordneten Übertragungskanal bezeichnet.
Die Erfindung wird anhand eines in einer Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines TD-SCDMA-
Multiframes und übertragener SACCH-Daten,
Fig. 2 eine schematische Darstellung von vier TD-SCDMA-
Multiframes und zweier SACCH-Blöcke,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Übertragungskanä
le 0 bis j eines Mobilfunksystems und der Verteilung der
SACCH-Blöcke bei gleichen Anfangszeitpunkten,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Übertragungskanä
le 0 bis j eines Mobilfunksystems und der Verteilung der
SACCH-Blöcke bei verteilten Anfangszeitpunkten nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 5 eine Übersicht einer möglichen Verteilung der An
fangszeitpunkte (Rahmennummer SFNa).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird am Beispiel eines TD-
SCDMA-Mobilfunksystems für den SACCH-Kanal nachstehend erläu
tert. Es kann erfindungsgemäß aber auch jedes andere Mobil
funksystem mit TDMA-Komponente zugrundegelegt werden. Auch
ist das Verfahren nicht notwendigerweise auf den SACCH-
Steuerkanal beschränkt, sondern kann auch für andere Steuer
kanäle verwendet werden.
Die Zeitrahmenstruktur eines TD-SCDMA-Mobilfunksystems wird
in Fig. 1 dargestellt. Ein Multiframe beinhaltet 24 Zeitrah
men, die jeweils eine Dauer von 5 ms haben. Ein Zeitrahmen
setzt sich wiederum zusammen aus 7 Zeitschlitzen, von denen
jeweils 3 Zeitschlitze für Uplinkverbindungen und weitere 3
Zeitschlitze für Downlinkverbindungen reserviert sind. Ein
Zeitschlitz pro Zeitrahmen wird zum Senden von Broadcast-
Informationen benutzt. Pro Zeitschlitz werden 16 verschiedene
Spreizcodes verwendet, sodass insgesamt 48 Übertragungskanäle
zur Verfügung stehen. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, werden
in jedem TD-SCDMA-Rahmen SACCH-Signalisierungsdaten übertra
gen.
Fig. 2 wird die Länge der SACCH-Blöcke im Vergleich zu einem
Multiframe dar. Ein SACCH-Block umfaßt 48 Zeitrahmen, d. h. 2
Multiframes und hat eine Dauer von 240 ms.
Die Gesamtheit aller Übertragungskanäle j eines allgemeinen
Mobilfunksystems stellt Fig. 3 dar. In einem Übertragungska
nal werden SACCH-Blöcke der Länge i übertragen. Für ein TD-
SCDMA-Mobilfunksystem gilt i = j = 48. Die SACCH-Blöcke der ein
zelnen Übertragungskanäle weisen keine Verschiebung zueinan
der auf, so dass jeweils zum Anfangszeitpunkt eines SACCH-
Blocks (0, i, 2i. . .) eine Basisstation maximal belastet wird.
In Fig. 4 wird das erfindungsgemäße Verfahren dargestellt. In
jedem der Übertragungskanäle 0 bis j-1 wird der Anfangszeit
punkt der Übertragung der SACCH-Blöcke derart verschoben,
dass die Anfangszeitpunkte im wesentlichen gleichmäßig über
die Länge eines SACCH-Blocks verteilt sind. Dabei können die
jeweiligen Anfangszeitpunkte, wie in Fig. 4 gezeigt, zufällig
angeordnet sein. Erfindungsgemäß kann von einem Übertragungs
kanal zum nachfolgenden Übertragungskanal der Anfangszeit
punkt eines SACCH-Blocks auch um eine feste Bitlänge verscho
ben sein. In jedem Fall muß der Anfangszeitpunkt eines SACCH-
Blocks sowohl der Mobilstation a als auch der mit der Mobil
station a kommunizierenden Basisstation bekannt sein. Durch
die weitgehend gleichmäßige Verteilung der Anfangszeitpunkte
der SACCH-Blöcke wird die erforderliche Rechenleistung der
Basisstation auf ein Minimum reduziert.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Beispiel für eine mögliche Vertei
lung der Anfangszeitpunkte für ein TD-SCDMA-Mobilfunksystem,
welche mit Hilfe des angegeben Algorithmus realisiert wurde.
Neben i=j=48 gilt hier außerdem n=3 (Anzahl Zeitschlitze
Uplink) sowie m=16 (Anzahl der verwendeten Spreizcodes).
Selbstverständlich können auch Permutationen der Spalten ver
wendet werden, sodass die Zuordnung der Übertragungskanäle zu
den Rahmennummern SFNa gegeneinander verschoben wird. Erfin
dungsgemäß ist der Algorithmus sowohl in der Mobilstation a
als auch in der mit der Mobilstation a kommunizierenden Ba
sisstation implementiert.
Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens können die
Anfangszeitpunkte der SACCH-Blöcke auch in einer Tabelle ab
gelegt sein, welche in der Mobilstation a und in der mit der
Mobilstation a kommunizierenden Basisstation gespeichert
sind.
Claims (3)
1. Verfahren zur Verteilung von Signalisierungsdaten auf
Übertragungskanäle in einem Mobilfunksystem, wobei ein
Übertragungskanal eindeutig festlegbar ist und zumindest
durch eine TDMA-Vielfachzugriffskomponente in Form von
Zeitschlitzen bestimmt ist, eine festgelegte Anzahl von
Zeitschlitzen einen Zeitrahmen bildet, welcher periodisch
wiederholt wird und jedem Übertragungskanal Signalisie
rungsdaten zuordnenbar sind, welche in Form von Signali
sierungsblöcken fester Länge vorliegen, bei dem
Rahmennummern (SFN1 . . . SFNa) als Anfangszeitpunkte einer
Übertragung von Signalisierungsblöcken derart bestimmt wer
den, dass die Anfangszeitpunkte der Signalisierungsblöcke
im wesentlichen gleichmäßig über die Länge eines Signali
sierungsblocks verteilt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
eine CDMA-Vielfachzugriffskomponente zur Separierung der Übertragungskanäle verwendet wird,
in jedem Übertragungskanal eine Trainingssequenz (mi damblea) übertragen wird, wobei verschiedene Trainingsse quenzen (midamblea) jeweils durch eine zyklische Verschie bung (midamble_shifta) einer Ausgangstrainingssequenz (mi damble) gebildet, und
die Rahmennummern (SFN1 . . . SFNa) als Anfangszeitpunkte einer Übertragung von Signalisierungsdaten (SACCH) durch folgen den Algorithmus bestimmt werden:
SFNa = [(upTNa) modulo n]*m+midamble_shifta
wobei SFNa eine Rahmennummer (0 . . . i), upTNa einen Uplink- Zeitschlitz (0 . . . n) welchen eine Mobilstation a benutzt, n die Anzahl der Uplink-Zeitschlitze, m die Anzahl der ver wendeten Spreizcodes und midamble_shifta die einer Mobil station a zugeordnete Verschiebung der Ausgangstrainings sequenz (midamble) bezeichnet.
eine CDMA-Vielfachzugriffskomponente zur Separierung der Übertragungskanäle verwendet wird,
in jedem Übertragungskanal eine Trainingssequenz (mi damblea) übertragen wird, wobei verschiedene Trainingsse quenzen (midamblea) jeweils durch eine zyklische Verschie bung (midamble_shifta) einer Ausgangstrainingssequenz (mi damble) gebildet, und
die Rahmennummern (SFN1 . . . SFNa) als Anfangszeitpunkte einer Übertragung von Signalisierungsdaten (SACCH) durch folgen den Algorithmus bestimmt werden:
SFNa = [(upTNa) modulo n]*m+midamble_shifta
wobei SFNa eine Rahmennummer (0 . . . i), upTNa einen Uplink- Zeitschlitz (0 . . . n) welchen eine Mobilstation a benutzt, n die Anzahl der Uplink-Zeitschlitze, m die Anzahl der ver wendeten Spreizcodes und midamble_shifta die einer Mobil station a zugeordnete Verschiebung der Ausgangstrainings sequenz (midamble) bezeichnet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Anfangszeitpunkte
der Übertragung von SACCH-Blöcken für jeden Übertragungs
kanal tabellarisch abgelegt sind.
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