DE10042802C2 - Vorrichtung zur mehrachsig feinjustierbaren Lagerung eines Bauteils - Google Patents
Vorrichtung zur mehrachsig feinjustierbaren Lagerung eines BauteilsInfo
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Abstract
Bekannte Bauteillagerungen benutzen entweder sechs parallel geschaltete Zweigelenkglieder (Hexapode), die zwar mit sechs Freiheitsgraden in hoher Genauigkeit, aber nur in Abhängigkeit voneinander zu verstellen sind, oder über Verbindungskörper in Reihe geschaltete Zweigelenkglieder mit einachsig drehbaren Gelenken, die unter einer Fehleraddition nur zwei rotatorische Auslenkungen zulassen und sich in einem virtuellen Punkt als Ursprungspunkt eines kartesischen Koordinatensystems treffen. Um eine Lagerung zu konzipieren, die mit höchster Genauigkeit, Reproduzierbarkeit und axialer Steifigkeit eine Bewegung des Bauteils in allen sechs Freiheitsgraden ermöglicht, ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, dass sechs parallel geschaltete Zweigelenkglieder (2J¶1¶, 2J¶2¶, 2J¶3¶, 2J¶4¶, 2J¶5¶, 2J¶6¶) mit je zwei dreiachsig drehbaren Gelenken (J¶1¶, J¶2¶) so in den Koordinatenebenen (XY, XZ, ZY) verteilt angeordnet sind, dass die rotatorischen (x¶rot¶, y¶rot¶, z¶rot¶) und translatorischen (x¶trans¶, y¶trans¶, z¶trans¶) Auslenkungen jeweils unter Verstellung möglichst nur eines Zweigelenkgliedes (2J¶1¶, 2J¶2¶, 2J¶3¶, 2J¶4¶, 2J¶5¶, 2J¶6¶) erzielbar sind ("bestimmte Justierung"). Als Gelenke (J¶1¶, J¶2¶) in den Zweigelenkgliedern (2J¶1¶, 2J¶2¶, 2J¶3¶, 2J¶4¶, 2J¶5¶, 2J¶6¶) werden bevorzugt flexible (J¶1¶, J¶2¶) Gelenke, insbesondere elastische Fasergelenke, eingesetzt. Mögliche Anwendungen sind Lagerungen für optische Bauelemente, insbesondere Spiegel.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur mehrachsig feinjustierbaren
Lagerung eines Bauteils für kleine Auslenkungen durch dessen mehrgliedrige
Verbindung mit einem mehrgelenkigen Gestell mit zumindest vier, eine hohe
axiale Steife aufweisenden Zweigelenkgliedern, deren Mittelachse durch zwei,
mit Abstand zueinander angeordnete und zumindest einachsig drehbare
Gelenke verläuft und die in einem statischen Wirkzusammenhang zueinander
so angeordnet sind, dass
- a) drei Zweigelenkglieder einen virtuellen gemeinsamen Schnittpunkt haben,
- b) dieser Schnittpunkt der Ursprung eines kartesischen Koordinaten systems ist,
- c) zwei der drei Zweigelenkglieder, gemäß Punkt a) mit ihren Mittelachsen in einer ersten Ebene (YZ) des Koordinatensystems liegen,
- d) das dritte der drei Zweigelenkglieder gemäß Punkt a) mit seiner Mittelachse in einer zu der ersten Ebene senkrechten zweiten Ebene des kartesischen Koordinatensystems liegt.
Ein Gestell mit einer derartigen Lagerung ist aus der EP 0665389 A1 bekannt und
kann der Lagerung von optischen Bauteilen, wie beispielsweise Linsen oder
vornehmlich auch Spiegeln, mit einer Feinjustierbarkeit der Auslenkungen des
Gestells bis zu 2° mit einer Einstellgenauigkeit von 1" dienen. Das mit der
bekannten Vorrichtung zu lagernde Bauteil kann maximal um zwei Achsen
gedreht werden. Für die Drehung jeweils um eine Achse weist die Vorrichtung
zwei schräg zueinander liegende Zweigelenkglieder auf, deren gedachte
Verlängerung den Drehpol als virtuellen Schnittpunkt ergibt. Dieser
Schnittpunkt liegt bei der bekannten Lagerung in der oberen Oberfläche des zu
lagernden Bauteils. Die beiden Zweigelenkglieder liegen in einer ersten Ebene,
auf der die Drehachse entsprechend senkrecht steht. Wenn auch in der
Beschreibung die Möglichkeit einer Lagerung über insgesamt drei Zweigelenk
glieder zur Lagerung in zwei Drehachsen erwähnt wird, wird hierfür doch
grundsätzlich eine Lagerung über vier Zweigelenkglieder bevorzugt, da diese
leichter und exakter anzusteuern sei. Die beiden zweiten Zweigelenkglieder
(respektive das dritte Zweigelenkglied) sind ebenfalls auf den Schnittpunkt
ausgerichtet und liegen in einer zweiten Ebene, die senkrecht auf der ersten
Ebene steht. Damit ist die zweite Drehachse in einem statisch bestimmten
System festgelegt bzw. ein kartesisches Koordinatensystem mit seinem
Ursprung im Drehpol. Bei der bekannten Lagerung bleibt jedoch dessen dritte
Achse unbeachtet, da maximal nur eine zweiachsig drehbare Lagerung
realisiert werden soll.
Die in der EP 0665389 A1 offenbarten Gelenke, die immer paarweise ein
Zweigelenkglied bilden und an dessen gegenüberliegenden Enden angeordnet
sind, sind einachsig gestaltet, sodass die für die hohe Einstellgenauigkeit
erforderliche axiale Steifigkeit erreicht werden kann. Das führt jedoch dazu,
dass die jeweils in einer Ebene angeordneten Zweigelenkglieder auch nur eine
einachsige Auslenkung zulassen. Um nun eine zweiachsig drehbare Lagerung
zu realisieren, sind bei der bekannten Vorrichtung deshalb die beiden ersten
Zweigelenkglieder für die erste Drehrichtung mit den beiden zweiten
Zweigelenkgliedern für die zweite Drehrichtung in einem statisch seriellen
Wirkzusammenhang zueinander angeordnet. Die Hintereinanderschaltung der
entsprechenden Zweigelenkglieder wird dabei über einen relativ kompliziert
aufgebauten Verbindungskörper als weiterem Konstruktionselement in dem
bekannten Gestell erreicht, der zudem durch einen sphärisch geführten
Linearmotor automatisch angesteuert werden muss. Dabei soll eine hohe
Kippdynamik in einem Bereich bis 400 Hz erreicht werden. Grundsätzlich sind
Reihenschaltungen von Zweigelenkgliedern aber als nachteilig anzusehen, da
sich dadurch eine Addition der an jedem Zweigelenkglied auftretenden
Justagefehler und eine Verminderung der für die hohe Einstellgenauigkeit
erforderlichen axialen Steifigkeit des Gestells ergeben. Deshalb ist bei der
bekannten Vorrichtung zumindest ein weiteres Zweigelenkglied vorgesehen,
das in deren Längsachsenrichtung angeordnet ist und nur der axialen
Versteifung dient.
Reihenschaltungen der einzelnen Gelenkglieder sind auch noch aus
verschiedenen anderen Druckschriften zum Stand der Technik bekannt.
Hierbei handelt es ich in der Regel um Führungen in reihengeschalteten
Stapelanordnungen. Beispielsweise ist aus der FR 2761486 A1 eine Vorrichtung
zur Feinjustierung im µm-Bereich um maximal sechs Freiheitsgrade bekannt,
die drei einzelne Türme mit jeweils drei einstellbaren Mikrometerschrauben
aufweist. Mit den drei Türmen ist ein Support für das zu lagernde Bauteil
verbunden, der relativ zu einem Rahmen sechsachsig feinjustierbar ist.
Weiterhin sind Vorrichtungen bekannt, die durch eine geeignete Anordnung
von Kugellagern eine kardanische Lösung realisieren und durch eine
Kombination mit Hubtischen und Goniometern mit sphärische Laufbahnen die
Lagerung realisieren.
Als Vorrichtung für eine sechsachsige, axial steife Lagerung mit einem statisch
parallelen Wirkzusammenhang zwischen den einzelnen Zweigelenken ist der
sogenannte "Hexapode" als klassische Ausführungsform beispielsweise aus
der FR 2757440 A1 bekannt. Hierbei handelt es sich um eine sechsbeinige Justier
anordnung mit sechs längenverstellbaren Stäben, die in einem Kreis zickzack
förmig angeordnet sind. Die Stäbe sind als Zweigelenkglieder mit jeweils einem
Kugellager an jedem Ende ausgeführt. Kugellager bergen jedoch eine Reihe
von nicht immer tolerierbaren Nachteilen, wie beispielsweise stochastische
Bewegungsfehler durch die herstellungsbedingten Formtoleranzen der
aufeinander abwälzenden Kugeloberflächen und Laufbahnen, die eine
hochpräzise Reproduzierbarkeit der Einstellungen verhindern. Wird diese
Unebenheit durch Schmierstoffe oder Beschichtungen ausgeglichen, sind
solche Kugellager nur noch bedingt einsatzfähig, insbesondere für einen
Betrieb unter Vakuumbedingungen sind sie dann nicht mehr geeignet. Der
größere Nachteil bei Verwendung von Hexapoden ist jedoch in dem
komplizierten Zusammenwirken der einzelnen Zweigelenkglieder zur Erzielung
der mehrachsigen Verstellungen zu sehen. Selbst für einachsige Verstellungen
sind in der Regel alle sechs Zweigelenkglieder zu bewegen oder in ihrer
Länge zu verstellen, wobei die sich bedingenden Abhängigkeiten nicht ohne
Weiteres erkennbar sind. Eine manuelle Verstellung ist deshalb nur schwer
möglich und wenn, nur unter Zuhilfenahme zuvor aufwändig erstellter
Tabellenwerke. Als Abhilfe ist hier nur eine computerunterstützte automatische
Steuerung anzusehen, für die jedoch umfangreiche und zeitaufwändige
Computerprogramme erstellt werden müssen. Durch die automatische
Steuerung, die insbesondere kostenintensiv ist, werden darüber hinaus zur
Erzielung der Längenänderungen elektrisch betriebene Stellmotoren erforder
lich, deren Wärmeeintrag in das Gesamtsystem sich aber empfindlich störend
auswirken kann und damit unerwünscht ist.
Ausgehend von der zuerst genannten Druckschrift EP 0665389 A1, die den der
Erfindung am nächsten liegenden Stand der Technik offenbart, ist es die
Aufgabe für die vorliegende Erfindung, eine Vorrichtung zur feinjustierbaren
mehrachsigen Lagerung eines Bauteils der oben genannten Art so weiter
zubilden, dass das zu lagernde Bauteil in maximal sechs Freiheitsgraden um
den Ursprung des kartesischen Koordinatensystems bewegbar ist. Dabei
sollen die Auslenkungen ohne großen Aufwand an rechnerischen Vorgaben
und anzusteuernden Antrieben realisierbar und möglichst weitgehend
unabhängig voneinander einfach ausführbar sein. Die Anzahl der erforder
lichen Stellbewegungen soll möglichst gering gehalten werden. Die axiale
Steifigkeit der Lagerung soll erhalten bleiben. Mit einem möglichst geringen
Kostenaufwand soll eine besonders feinfühlig verstellbare, hochgenaue und
schwingungsbeständige mechanische Lagerung realisiert werden.
Als Lösung für diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung ist bei der Erfindung vorgesehen, dass das
Gestell für eine dreiachsige, in maximal sechs möglichen kartesischen Achsen
feinjustierbare Lagerung des Bauteils sechsgelenkig mit sechs, dreiachsig drehbaren
Gelenke aufweisenden Zweigelenkgliedern ausgeführt ist und alle Zweigelenk
glieder in einem statisch parallelen Wirkzusammenhang zueinander
angeordnet sind, wobei
- a) das vierte Zweigelenkglied mit seiner Mittelachse ebenfalls in der zweiten Ebene liegt,
- b) ein fünftes Zweigelenkglied vorgesehen ist, das mit seiner Mittelachse ebenfalls in der ersten Ebene liegt, und
- c) ein sechstes Zweigelenkglied vorgesehen ist, das mit seiner Mittelachse in der von dem kartesischen Koordinatensystem aufgespannten dritten Ebene liegt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird in ihrer prinzipiell allgemeinen Form
charakteristisch beschrieben durch eine Anordnung von sechs Zweigelenkglie
dern zu Erzeugung einer dreiachsigen Auslenkung in einem kartesischen
Koordinatensystem, das heißt um insgesamt maximal sechs kartesische
Achsen (drei rotatorische, drei translatorische). Die grundlegende Annahme
zur Realisierung geht davon aus, dass für kleine Rotationen eines
strebenbasierten Systems die Rotationsachsen durch den theoretischen
Schnittpunkt der Streben definiert werden. Dadurch ist die Wirkweise der
erfindungsgemäßen Vorrichtung äußerst einfach, die einzelnen Auslenkungen,
die sich gegenseitig nur äußerst gering beeinflussen, können durch manuelle
Verstellung von einem bis höchstens drei Zweigelenkgliedern erreicht werden,
wobei bestimmte Auslenkrichtungen entsprechend bevorzugt werden können.
Die Lagerung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist statisch eindeutig
bestimmt und in einem besonderen Maße axial stabil und schwingungsfest.
Dadurch können höchste Einstellgenauigkeiten erreicht werden. Zu einer
weiteren Verbesserung dieser Genauigkeiten trägt auch der statisch parallele
Wirkzusammenhang zwischen den sechs Zweigelenkgliedern bei. Durch deren
Parallelschaltung werden auftretende Fehler stochastischer und auch
systematischer Natur nicht aufaddiert, so dass der Gesamtfehler relativ gering
bleibt. Vorbestimmte Einstellungen können spielfrei und mit höchster
Genauigkeit reproduziert werden.
Das erste, zweite und dritte Zweigelenkglied bilden eine erste Gruppe aus
Zweigelenkgliedern, die den Ursprung eines kartesischen Koordinatensystem
und die Ausrichtung der drei kartesischen Ebenen festlegen. Dabei werden
zwei Ebenen durch die Lage der Zweigelenkglieder bestimmt, die dritte Ebene
ergibt sich automatisch aus der Orthogonalitätsbedingung im Ursprung, so dass
in dieser Ebene kein Zweigelenkglied aus der ersten Gruppe liegt. Das vierte,
fünfte und sechste Zweigelenkglied bilden eine zweite Gruppe aus Zweigelenk
gliedern, die jeweils in einer der drei Ebenen liegen. Ihre Anordnung ist
relevant für die zu erzielenden Auslenkungen. Liegen die Zweigelenkglieder
mit beliebiger, aber natürlich technisch sinnvoller Orientierung in den Ebenen,
ergeben sich kombinierte Auslenkungen, die unter Umständen gar nicht
erforderlich sind.
Deshalb ist es nach Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besonders sinnvoll und vorteilhaft, wenn zur Erzeugung von rotatorischen
Auslenkungen zumindest ein Zweigelenkglied aus der von dem vierten, fünften
und sechsten Zweigelenkglied gebildeten zweiten Gruppe mit einem
definierten Abstand zum Ursprung des kartesischen Koordinatensystems
angeordnet ist (Anspruch 2) oder wenn zur Erzeugung von translatorischen Auslenkungen
zumindest ein Zweigelenkglied aus der von dem vierten, fünften und sechsten
Zweigelenkglied gebildeten zweiten Gruppe parallel zu jeweils einem
Zweigelenkglied aus der von dem ersten, zweiten und dritten Zweigelenkglied
gebildeten ersten Gruppe angeordnet ist (Anspruch 3). Für rotatorische Auslenkungen wird
auf diese Weise ein Hebelarm erzeugt, der direkt manuell genutzt wird oder
auch der Befestigung eines Antriebs dienen kann. Bei der translatorischen
Beweglichkeit werden durch die vorgesehene Anordnung der weiteren
Zweigelenkglieder Parallelogramme erzeugt, die eine Parallelverschiebung der
entsprechenden Körperkanten ermöglichen. Auf die weitere Wirkungsweise
von solchermaßen angeordneten Zweigelenkgliedern soll an dieser Stelle nicht
weiter eingegangen werden, zu Vermeidung von Wiederholungen wird statt
dessen auf die Ausführungsbeispiele im speziellen Beschreibungsteil
verwiesen.
Für die erfindungsgemäße Vorrichtung können die unterschiedlichsten
Anwendungen vorgesehen sein. Eine häufige Anwendung wird die Lagerung
eines Kippspiegels sein, um einen auf dessen Oberfläche auftreffenden
Lichtstrahl so genau reflektieren zu können, dass selbst in einer Entfernung
von 20 m bis 30 m noch eine punktgenaue Justage mit höchster Genauigkeit
möglich ist. Gerade aber bei Anwendungen mit optischen Bauteilen, die in
Interaktion mit Lichtstrahlen stehen, ist es wichtig, dass diese nicht durch
weitere Konstruktionselemente, insbesondere eben auch der Lagerung des
Bauelements, behindert werden. Deshalb ist bei einer nächsten Erfindungs
ausgestaltung vorteilhaft vorgesehen, dass die Zweigelenkglieder geringfügig
aus den drei Ebenen des kartesischen Koordinatensystems versetzt
angeordnet sind (Anspruch 4). Eine Änderung im Wirkprinzip der Lagerung der erfindungs
gemäße Vorrichtung wird dadurch nicht hervorgerufen. Der Anwender ist
jedoch in der Lage, die Anordnung der einzelnen Zweigelenkglieder in einem
gewissen Umfang zu modifizieren. Dies soll mit dem Begriff "geringfügig"
ausgedrückt werden, da eine Angabe in mm hier wegen der Abhängigkeit von
anderen Konstruktionsparametern nicht sinnvoll erscheint. Wichtig ist, dass
das jeweilige Zweigelenkglied nur so weit aus der entsprechenden Ebene
herausgenommen wird, dass der Lichtstrahl nicht abgeschattet wird. Weiterhin
kann dadurch die Montierbarkeit der einzelnen Zweigelenkglieder erleichtert
werden. Aus dem Stand der Technik bekannte Maßnahmen wie die Schaffung
einer freien Zugänglichkeit von der Bauteilunterseite oder konstruktive
Ausnehmungen in "störenden" Bauteilen sind bei der Erfindung nicht
erforderlich.
Eine weitere Modifikation der Anordnung der einzelnen Zweigelenkglieder bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist möglich, wenn nach einer nächsten
Erfindungsausgestaltung die Anordnung der sechs Zweigelenkglieder in dem
sechsgelenkigen Gestell zusätzlich an die Abmessungen des zu lagernden
Bauteils angepasst ist (Anspruch 5). Auch hier wird das Wirkprinzip der Anordnung nicht
verändert. Da aber bei dem Verteilungsschema der einzelnen
Zweigelenkglieder eine Ebene auftreten kann, in der nur ein Zweigelenkglied
angeordnet ist, ist es beispielsweise bei flachen, rechteckigen Bauteilen
(Spiegel) möglich, diese Ebene auf die schmale Stirnseite des Bauteils zu
legen. Probleme der Lagerung der Zweigelenkglieder sind damit vermieden.
Dabei wird gemäß einer nächsten Erfindungsausgestaltung vorausgesetzt,
dass die Bauteilachsen koaxial zu den kartesischen Achsen ausgerichtet sind (Anspruch 6).
Eine solche Zuordnung, zu der die parallele Zuordnung zählt, zu den einzelnen
Ebenen und Achsen des kartesischen Koordinatensystem verschafft eine
größere Übersichtlichkeit bei der Zuordnung der Elemente und der zu
erzielenden Auslenkungen. Sie ist aber durchaus nicht immer erforderlich oder
möglich. Beispielsweise können auch Quader über eine Spitze oder Kugeln
gelagert werden.
Die aus dem der Erfindung zunächst liegenden Stand der Technik bekannten
Zweigelenkglieder sind konstruktiv nicht veränderlich und einachsig aufgebaut,
das heißt, sie erlauben eine Kippung nur entlang einer Achse, um die hohe
geforderte axiale Steifigkeit zu gewährleisten. Die Kippwinkel werden durch
Verschiebung der gesamten Zweigelenkglieder über einen zentralen Antrieb,
der auf einer Kugelschale geführt wird, erreicht. Wichtig für diese Anwendung
ist jedoch vor allem auch die hohe zu erreichende Dynamik der Kippbewegung
mit bis zu 400 Verstellungen pro Sekunde. Bei Anwendungen, die jedoch
darauf ausgelegt sind, möglichst wenige Verstellungen vornehmen zu müssen,
um den gesamten Aufbau möglichst wenig zu stören, kann es dagegen
vorteilhaft wenn, wenn nach einer weiteren Fortführung der Erfindung die
Zweigelenkglieder entlang ihrer Mittelachse längenveränderlich aufgebaut sind (Anspruch 8).
Dies kann beispielsweise durch eine Spindelkonstruktion realisiert werden, die
den Vorteil einer hohen axialen Steifigkeit aufweist. Bei einer solchen
Konstruktion ist es dann möglich, dass gemäß einer nächsten Erfindungs
ausgestaltung für jede Auslenkung bezüglich einer der sechs kartesischen
Achsen eine eigene Einrichtung zur Längenänderung oder Verschiebung der
Gelenke oder Zweigelenkglieder vorgesehen ist (Anspruch 9). Hierbei kann es sich dann um
die erwähnten Spindeln handeln. Die einzelnen Zweigelenkglieder können aber
auch in dem Gestell verschieblich gelagert sein, beispielsweise über
Mikrometerschrauben.
Die dreichachsig drehbare Auslegung der Gelenke ermöglicht die einfachen
Auslenkmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei einer Parallel
anordnung aller Zweigelenkglieder in der Lagerung. Dabei ist jedoch darauf zu
achten, dass die Gelenke auch die an sie gestellten Anforderungen erfüllen.
Eine Verwendung von Kugellagern als klassische dreiachsige Gelenke birgt
die bereits eingangs erwähnten Nachteile, insbesondere den hohen stochasti
schen topographischen Fehler durch die unebenen Abwälzflächen und die
häufige Untauglichkeit für einen Betrieb im Vakuum. Gleiches gilt für
kardanische Anordnungen aus rotatorischen Kugel- oder Gleitlagern sowie
kugelförmigen Einsätzen, die in umhüllenden Gehäusen gelagert werden.
Deshalb können nach einer anderen Erfindungsausgestaltung die dreiachsigen
Gelenke als flexible Gelenke ausgebildet sein (Anspruch 10). Dabei muss die axiale
Steifigkeit der Lagerung gewährleistet sein. Flexible Gelenke sind an sich
bekannt und erfüllen die an sie gestellten Bedingungen. Ausführungsformen
solcher Gelenke umfassen Blattfedergelenke, die auch über Kreuz angeordnet
sein können, Kreuzfedergelenke und Festkörpergelenke. Hierbei handelt es
sich um monolithische Lösungen mit entsprechenden Materialeinschnürungen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn nach einer nächsten Erfindungs
ausgestaltung das flexible Gelenk als elastisches Fasergelenk mit zwei starren,
als Fassungen ausgebildeten Gelenkenden und einem kurzen Stück
Fasermaterial als dazwischen liegendem Verformungsbereich ausgebildet ist (Anspruch 11).
Insbesondere kann nach einer weiteren Ausgestaltung nach Anspruch 12 das Fasermaterial als
Stahlseil ausgebildet sein. Ein derartiges elastisches Fasergelenk ist einfach in
seinem Aufbau und in seiner Fertigung. Durch die Existenz von geeigneten
Halbzeugen werden konstruktive Vorgaben, die nur über eine
Materialbearbeitung zu erreichen sind (Einschnürungen) vermieden. Es
verbindet die Vorteile der Biegegelenke (Spielfreiheit, Reproduzierbarkeit,
Vakuumtauglichkeit) mit der dreiachsigen Beweglichkeit von klassischen
Kugelgelenken. Die axiale Steifigkeit ist sehr hoch gegenüber monolithischen,
biegsamen Bauelementen. Mit dem Verhältnis der freiliegender Länge des
Fasermaterials zwischen den Gelenkenden zu seinem Durchmesser werden
die möglichen Biegewinkel bestimmt. Mit dem Querschnitt des Fasermaterials
werden die Belastbarkeit sowie die axiale Zug- und Drucksteifigkeit festgelegt.
Durch den gefaserten Aufbau des Verformungsbereichs zerbricht das
Fasergelenk bei einer Überbeanspruchung nicht plötzlich, sondern zeigt
Ermüdungserscheinungen in Form eines allmählichen Ausfaserns des
Fasermaterials. Das Fasergelenk kann somit immer rechtzeitig vor einem
Schaden ausgewechselt werden. Bei einer großen Überbelastung kann das
Fasergelenk zwar ausknicken oder ausquetschen, es hält aber die Gelenk
enden zusammen, sodass die Verbindung an sich erhalten bleibt. Auch
hierdurch kann großer Schaden vermieden werden. Eine weitere Erhöhung der
axialen Steifigkeit erhält man, wenn das Fasermaterial aus einer Vielzahl von
dünnen Einzelfasern besteht, die miteinander verdrillt oder verflochten sind.
Insbesondere kann dann das Fasermaterial in Form eines Stahlseils
ausgebildet sein. Derartige Stahlseile sind preiswert und vorkonfektioniert in
einer großen Anzahl von unterschiedlichen (Ausführungen (z. B. als
Bowdenzug), Abmessungen und Materialien zu erhalten. Weiterhin kann bei
der derartigen elastischen Fasergelenken vorgesehen sein, dass das
Fasermaterial durch Einklemmung, Einstauchung oder Einklebung mit den
Gelenkenden fest verbunden ist. Derartige einfache Verbindungstechniken
unterstützen die einfache Herstellbarkeit eines solchen Fasergelenks und
gewährleisten einen sicheren Betrieb.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Gegenstandes nach Anspruch 1
ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 7.
Ausbildungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der schema
tischen Figuren näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 ein prinzipielles Anordnungsschema der sechs Zweigelenkglie
der als Detail der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 das Anordnungsschema gemäß Fig. 1 in einer vereinfachten
räumlichen Darstellung
Fig. 3 eine orthogonale Anordnung der sechs Zweigelenkglieder als
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 4 die Anordnung gemäß Fig. 3 in einer vereinfachten räum
lichen Darstellung und
Fig. 5 eine Ansteuerungsmatrix für die Anordnung gemäß Fig. 3
und 4.
Die Fig. 1 zeigt einen an seiner oberen Oberfläche S konkav geformten
Spiegel als Bauteil E, das als Sechsgelenkglied ausgeführt ist. Diese Relation
entsteht dadurch, dass das Bauteil E in einem sechsgelenkigen Gestell durch
sechs Zweigelenkglieder 2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5 und 2J6 gelagert ist. In der
Fig. 1 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nur die jeweilige
Verbindungsstelle der sechs Zweigelenkglieder 2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5 und 2J6
mit dem Bauteil E (grau hinterlegt) zu dessen Lagerung dargestellt. Die zweite
Lagerung in dem sechsgelenkigen Gestell erfolgt jeweils an den gegen
überliegenden Enden der sechs Zweigelenkglieder 2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5 und
2J6. Ein entsprechend geformtes Gestell (in der Figur durch eine Strichlierung
angedeutet) kann jede konstruktiv mögliche Struktur aufweisen und entspricht
den allgemeinen technischen Erkenntnissen für derartige Gestelle. Alle sechs
Zweigelenkglieder 2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5 und 2J6 sind statisch parallel
zueinander zwischen dem Gestell und dem zu lagernden Bauteil E angeordnet.
Diese allgemeine Anordnung ist auch in einer anderen Konstellation zu
Lagerung eines einen Absatz aufweisenden Bauteils E in der Fig. 2
dargestellt. Für eine bessere Anschauung wurden hier jedoch die meisten
Hilfslinien und Ebenen sowie Bezugszeichen für Details aus der Fig. 1
weggelassen. Lediglich die sechs Zweigelenkglieder 2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5 und
2J6 und das Koordinatensystem x, y, z im Schnittpunkt P sind dargestellt. Zu
sehen ist in dieser Fig. 2 jedoch, dass zwei Zweigelenkglieder 2J1, 2J2, die
den Schnittpunkt P mitbilden, nicht ortsveränderlich ausgebildet sind. Sie
dienen der Bauteilfixierung, eine Translationsbewegung des Bauteils in
Richtung der y- und z-Achsen ist hier nicht vorgesehen. Die möglichen
Bewegungen sind eingetragen.
Die Zweigelenkglieder 2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5 und 2J6 weisen jeweils zwei
Gelenke J1 und J2 an ihren gegenüberliegenden Seiten auf, durch die eine
Mittelachse MA verläuft. Sie sind axial, das heißt entlang ihrer Mittelachse MA
steif ausgeführt und weisen im gewählten Ausführungsbeispiel eine Längen
verstellung L auf. Die Gelenke J1, J2 sind außerdem dreiachsig ausgeführt, im
gewählten Ausführungsbeispiel sind symbolisch Kugelgelenke angedeutet. In
realen Ausführungen sind hier flexible Gelenke, insbesondere elastische
Fasergelenke mit einem Stahlseil als Biegebereich, zu bevorzugen.
Die drei Zweigelenkglieder 2J1, 2J2 und 2J3 bilden eine erste Gruppe und sind
so angeordnet, dass sie einen virtuellen gemeinsamen Schnittpunkt P in der
Oberfläche S des zu lagernden Bauteils E haben. In diesen Schnittpunkt P ist
der Ursprung eines kartesischen Koordinatensystems mit den Achsen x, y und
z und zueinander entsprechend orthogonal ausgerichteten Ebenen XY, XZ und
YZ hineingelegt. Die Achsenbezeichnungen des Koordinatensystems sind
jedoch austauschbar, die Orientierung erfolgt im gewählten Ausführungs
beispiel entlang der Körperkanten des Bauteils E. Die beiden Zweigelenk
glieder 2J1 und 2J2 liegen mit ihren Mittelachsen MA in einer ersten Ebene YZ
des Koordinatensystems. Das dritte Zweigelenkglied 2J3 liegt mit seiner Mittel
achse MA in der zweiten Ebene XY des Koordinatensystems, dessen Aus
richtung in allen drei Ebenen und somit auch in der dritten Ebene XZ festgelegt
ist.
Eine zweite Gruppe wird von den drei Zweigelenkgliedern 2J4, 2J5 und 2J6
gebildet, von denen das vierte Zweigelenkglied 2J4 mit seiner Mittelachse MA
ebenfalls in der zweiten Ebene XY angeordnet liegt. Gleichzeitig liegt das
fünfte Zweigelenkglied 2J5 mit seiner Mittelachse MA ebenfalls in der ersten
Ebene YZ. Damit ist die erste Ebene YZ insgesamt mit drei Zweigelenkgliedern
2J1, 2J2 und 2J5 und die zweite Ebene XY mit zwei Zweigelenkgliedern 2J3
und 2J4 besetzt. In der dritten Ebene XZ liegt schließlich das sechste
Zweigelenkglied 2J6 mit seiner Mittelachse MA, so dass diese Ebene XZ nur
mit einem Zweigelenkglied besetzt ist. Je nach Anzahl der eingelagerten
Zweigelenkglieder können damit die Ebenen als Angriffsflächen der Lager
unterschiedliche Größen aufweisen und an die geometrischen Oberflächen S
des zu lagernden Bauteils E angepasst werden. Eine geringe Bauteil
abmessung kann also bevorzugt in Richtung der y-Achse gelegt werden, zu
der nur das sechste Zweigelenkglied 2J6 senkrecht angeordnet ist.
Eine ähnliche Anordnung ist in der Fig. 3 aufgezeigt. Hierbei handelt es sich
um den Ausführungsfall, dass alle Zweigelenkglieder 2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5
und 2J6 orthogonal zueinander angeordnet sind. Das Bauteil E weist hier die
Form eines flachen Quaders auf, im realen Anwendungsfall kann es sich
hierbei beispielsweise um einen Kippspiegel mit einer konkaven Oberfläche S
handeln. Der Kippspiegel E ist im Ausführungsbeispiel so gelagert, dass seine
Bauteilabmessung ES in y-Achsrichtung liegt. Die Bauteilachsen EA liegen
damit koaxial zu den kartesischen Achsen x, y, z. Zur Erzeugung von
rotatorischen Auslenkungen, im dargestellten Ausführungsbeispiel sind
Rotationen um alle drei Achsen xrot, yrot, zrot möglich, sind alle drei
Zweigelenkglieder 2J4, 2J5 und 2J6 der zweiten Gruppe mit einem definierten
Abstand R1, R2 und R3 (Hebelarm) zum Ursprung P des kartesischen
Koordinatensystems angeordnet. Dieser Abstand kann als Rotationsradius R
bezeichnet werden und ist unter Berücksichtigung der statischen Mechanik frei
wählbar. Die Zweigelenkglieder 2J4, 2J5 und 2J6 liegen dann tangential am
entsprechenden Rotationskreis. Diese Kreise den drei kartesischen Ebenen
des Bauteils E ergeben umlaufende theoretische Linien, entlang der das
entsprechende Zweigelenkglied überall angeordnet werden kann, damit eine
Rotation (im oder entgegen dem Uhrzeigersinn) um die auf der Ebene des
Rotationskreises senkrecht stehende entsprechende Rotationsachse zu
erzeugen (vergleiche auch Fig. 1).
Weiterhin sind translatorischen Auslenkungen, im in der Fig. 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel entlang aller drei Achsen xtrans, ytrans, ztrans möglich. Alle
diese drei Zweigelenkglieder 2J4, 2J5 und 2J6 der zweiten Gruppe sind
außerdem zusätzlich parallel oder senkrecht zu den Translationen entlang der
Achsen xtrans, ytrans, ztrans angeordnet. Dadurch entstehen Parallelogramme,
die eine entsprechende Parallelverschiebung bzw. Translation der Bauteil
seiten entlang der kartesischen Achsen xtrans, ytrans, ztrans bewirken.
In der Fig. 4 ist wiederum eine vereinfachte perspektivische Darstellung der
Zweigelenkkonstellation gemäß Fig. 3 zur Lagerung eines Bauteils E
dargestellt. Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem
Bauteil E um einen konkaven Kippspiegel, der einen einfallenden Lichtstrahl
hochgenau reflektiert. Für eine bessere Anschauung wurden hier wiederum die
meisten Hilfslinien und Ebenen sowie Bezugszeichen für Details aus der Fig.
3 weggelassen. Gezeigt sind sechs Zweigelenke 2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5 und
2J6, die einer Lageveränderung des Bauteils E in allen sechs kartesischen
Achsen xtrans, ytrans, ztrans, xrot, yrot, zrot dienen. Die angedeuteten Kugelgelenke
dienen der Versinnbildlichung der dreiachsig drehbaren Gelenkigkeit, ebenso
sollen die dargestellten Längenveränderungen nur die Verschiebbarkeit der
Angriffspunkte an das Bauelement E andeuten.
Der Fig. 5 ist eine Tabelle zu entnehmen. In der dargestellten
Ansteuerungsmatrix ist aufgezeigt, welche Zweigelenkglieder angesteuert
werden müssen, um Auslenkungen mit jedem der maximal sechs möglichen
Freiheitsgrade hervorrufen zu können. Deutlich zu erkennen ist, dass
Rotationen um alle drei rotatorischen Achsen xrot, yrot, zrot jeweils durch
Verstellung oder Verschiebung nur eines einzigen Zweigelenkgliedes 2J4, 2J5,
2J6 bewirkt werden können. Auch die Translation in x-Richtung wird
ausschließlich durch die Bewegung des Zweigelenkgliedes 2J3 hervorgerufen.
Diese Auslenkungen sind also äußerst einfach und reproduzierbar mit höchster
Präzision durch manuelle oder automatische Betätigung jeweils nur eines
Antriebes erreichbar. Von Bedeutung ist hierbei noch, dass Rotationen auf die
Bauteilpositionierung einen sehr viel größeren Einfluss haben als Trans
lationen, insbesondere bei einem Spiegel. Die Translation in die z-Richtung
erfordert die Verstellung von zwei Zweigelenkgliedern 2J2, 2J4 um den
gleichen Betrag, was sicherlich immer noch als einfache Verstellbarkeit
bezeichnet werden kann. Maximal müssen drei Zweigelenkglieder 2J1, 2J5, 2J6
um den gleichen Betrag verstellt werden, um eine Translation in die y-Richtung
zu erzielen.
E Bauteil
EA Bauteilachse
ES geringe Bauteilabmessung von E
S Oberfläche von E
Jm
EA Bauteilachse
ES geringe Bauteilabmessung von E
S Oberfläche von E
Jm
Gelenk (m =
1
,
2
)
2
Jn
Zweigelenkglied (n =
1
,
2
,
3
,
4
,
5
,
6
)
L Längenverstellung von Jm
L Längenverstellung von Jm
MA Mittelachse von Jm
P virtueller gemeinsamer Schnittpunkt (Ursprung)
R Rotationsradius
R1
R Rotationsradius
R1
, R2
, R3
definierter Abstand zum Ursprung P (Hebelarm)
x, y, z Achsen des kartesischen Koordinatensystems
xrot
x, y, z Achsen des kartesischen Koordinatensystems
xrot
, yrot
, zrot
Achsen als Roationsachsen
xtrans
xtrans
, ytrans
, ztrans
Achsen als Translationsachsen
XY, XZ, YZ Ebenen des kartesischen Koordinatensystems
XY, XZ, YZ Ebenen des kartesischen Koordinatensystems
Claims (12)
1. Vorrichtung zur mehrachsig feinjustierbaren Lagerung eines Bauteils für
kleine Auslenkungen durch dessen mehrgliedrige Verbindung mit einem mehr
gelenkigen Gestell mit zumindest vier, eine hohe axiale Steife aufweisenden
Zweigelenkgliedern, deren Mittelachse durch zwei, mit Abstand zueinander
angeordnete und zumindest einachsig drehbare Gelenke verläuft und die in
einem statischen Wirkzusammenhang zueinander so angeordnet sind, dass
das Gestell für eine dreiachsige, in maximal sechs möglichen kartesischen Achsen (xrot, yrot, zrot, xtrans, ytrans, ztrans) feinjustierbare Lagerung des Bauteils (E) sechsgelenkig mit sechs, dreiachsig drehbaren Gelenke (J1, J2) aufweisenden Zweigelenkgliedern (2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5, 2J6) ausgeführt ist und alle Zweigelenkglieder (2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5, 2J6) in einem statisch parallelen Wirkzusammenhang zueinander angeordnet sind, wobei
- a) drei Zweigelenkglieder (2J1, 2J2, 2J3) einen virtuellen gemeinsamen Schnittpunkt (P) haben,
- b) dieser Schnittpunkt (P) der Ursprung eines kartesischen Koordinaten systems (x, y, z) ist,
- c) zwei (2J1, 2J2) der drei Zweigelenkglieder (2J1, 2J2, 2J3) gemäß Punkt a) mit ihren Mittelachsen (MA) in einer ersten Ebene (YZ) des Koordinatensystems (x, y, z) liegen,
- d) das dritte (2J3) der drei Zweigelenkglieder (2J1, 2J2, 2J3) gemäß Punkt a) mit seiner Mittelachse (MA) in einer zu der ersten Ebene (YZ) senkrechten zweiten Ebene (XY) des kartesischen Koordinatensystems liegt,
das Gestell für eine dreiachsige, in maximal sechs möglichen kartesischen Achsen (xrot, yrot, zrot, xtrans, ytrans, ztrans) feinjustierbare Lagerung des Bauteils (E) sechsgelenkig mit sechs, dreiachsig drehbaren Gelenke (J1, J2) aufweisenden Zweigelenkgliedern (2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5, 2J6) ausgeführt ist und alle Zweigelenkglieder (2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5, 2J6) in einem statisch parallelen Wirkzusammenhang zueinander angeordnet sind, wobei
- a) das vierte Zweigelenkglied (2J4) mit seiner Mittelachse (MA) ebenfalls in der zweiten Ebene (XY) liegt,
- b) ein fünftes Zweigelenkglied (2J5)vorgesehen ist, das mit seiner Mittelachse (MA) ebenfalls in der ersten Ebene (YZ) liegt, und
- c) ein sechstes Zweigelenkglied (2J6) vorgesehen ist, das mit seiner Mittelachse (MA) in der von dem kartesischen Koordinatensystem (x, y, z) aufgespannten dritten Ebene (XZ) liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Erzeugung von rotatorischen Auslenkungen (xrot, yrot, zrot) zumindest ein
Zweigelenkglied (2J4, 2J5, 2J6) aus der von dem vierten, fünften und sechsten
Zweigelenkglied (2J4, 2J5, 2J6) gebildeten zweiten Gruppe mit einem
definierten Abstand (R1, R2, R3) zum Ursprung (P) des kartesischen
Koordinatensystems (x, y, z) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Erzeugung von translatorischen Auslenkungen (xtrans, ytrans, ztrans) zumin
dest ein Zweigelenkglied (2J4, 2J5, 2J6) aus der von dem vierten, fünften und
sechsten Zweigelenkglied (2J4, 2J5, 2J6) gebildeten zweiten Gruppe parallel zu
jeweils einem Zweigelenkglied (2J1, 2J2, 2J3) aus der von dem ersten, zweiten
und dritten Zweigelenkglied (2J1, 2J2, 2J3) gebildeten ersten Gruppe
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zweigelenkglieder (2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5, 2J6) geringfügig aus den drei
Ebenen (XY, XZ, ZY) des kartesischen Koordinatensystems (x, y, z) versetzt
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anordnung der sechs Zweigelenkglieder (2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5, 2J6) in dem
sechsgelenkigen Gestell zusätzlich an die Abmessungen des zu lagernden
Bauteils (E) angepasst ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bauteilachsen (EA) koaxial zu den kartesischen Achsen (x, y, z)
ausgerichtet sind.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der virtuelle gemeinsame Schnittpunkt (P) als Ursprung des kartesischen
Koordinatensystems (x, y, z) in der Oberfläche (S) des zu lagernden Bauteils
(E) liegt.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zweigelenkglieder (2J1, 2J2, 2J3, 2J4, 2J5, 2J6) entlang ihrer Mittelachse
(MA) längenveränderlich (L) aufgebaut sind.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
für jede Auslenkung bezüglich einer der sechs kartesischen Achsen (xrot, yrot,
zrot, xtrans, ytrans, ztrans) eine eigene Einrichtung zur Längenänderung (L) oder
Verschiebung der Gelenke (J1, J2) oder Zweigelenkglieder (2J1, 2J2, 2J3, 2J4,
2J5, 2J6) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die dreichachsig drehbaren Gelenke (J1, J2) als flexible Gelenke ausgebildet
sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das flexible Gelenk (J1, J2) als elastisches Fasergelenk mit zwei starren, als
Fassungen ausgebildeten Gelenkenden und einem kurzen Stück
Fasermaterial als dazwischen liegendem Verformungsbereich ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fasermaterial als Stahlseil ausgebildet ist.
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