DE10040952A1 - Vorrichting zum reitstockseitigen Zentrieren und Spannen eines Werkstücks mit einemn kreiszylindrischen Ende - Google Patents
Vorrichting zum reitstockseitigen Zentrieren und Spannen eines Werkstücks mit einemn kreiszylindrischen EndeInfo
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Abstract
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum reitstockseitigen Zentrieren und Spannen eines drehbaren Werkstückes mit einem kreiszylindrischen Ende umfaßt ein Gehäuse mit einem Schaft zur Aufnahme in einer Reitstockpinole und einen im Gehäuse um eine Rotationsachse des Werkstücks drehbar gelagerten Spanntopf mit einer Spannzange. Erfindungsgemäß ist die Spannzange mittels der axialen Zustellbewegung des Reitstocks schließbar und die das Schließen und Spannen der Spannzange bewirkende axiale Reitstockkraft ist derart auf das Werkstück übertragen, daß sie im Zentrum des Werkstücks angreift und dieses ohne Reibkräfte erzeugendes radiales Gleiten von Spannzange ins Zentrum verlagerbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft die reitstockseitige Aufnahme eines wel
lenförmigen Werkstücks auf einer Zahnflankenschleifmaschine. We
gen der hohen Genauigkeit, die beim Schleifen der vorverzahnten
und gehärteten Verzahnung erreicht werden muss, sind die zu
schleifenden Getriebewellen in der Regel an den Stirnseiten der
Schaftenden mit Zentrierbohrungen versehen, die die Drehachse
des Werkstücks definieren und zur exakt zentrischen Aufnahme des
Werkstücks verwendet werden. Die Zentrierung mittels mitlaufen
der oder fester Reitstockspitze in der Pinole oder auf dem Reit
stockschlitten, die mit einer voreingestellten Axialkraft in die
Zentrierbohrung des Werkstücks gepresst wird, bestimmt die ra
diale Lage des reitstockseitigen Werkstückschaftes und weist ge
nügend Steifigkeit auf, um beim Schleifen der Verzahnung die ra
dialen Bearbeitungskräfte aufzunehmen. Durch den zentrischen
Eingriff der axialen Reitstockkraft werden jegliche Biegekräfte
auf das wellenförmige Werkstück und daraus resultierende Fehler
verursachende elastische Verformungen des Werkstücks vermieden.
Mit dieser Art der Werkstückaufnahme wird eine zuverlässige
Werkstückspannung und Werkstückzentrierung mit optimaler Rund
laufgenauigkeit erreicht.
In der Praxis treten jedoch auch Fälle auf, in denen zum Bei
spiel zugunsten eines kostengünstigeren Herstellungsprozesses
oder aufgrund der Vorbearbeitung des Werkstücks durch spitzenlo
ses Schleifen auf Zentrierbohrungen an den Schaftenden des Werk
stücks verzichtet wird und das Werkstück mittels des zylindrisch
geschliffenen Schafts am reitstock- und spindelstockseitigen
Ende des Werkstücks zentriert werden muss. Eine denkbare Lösung
dieser Aufgabe ist beispielsweise eine zentrisch spannende
rotierende Spannzange auf der Reitstockpinole, die nach der
axialen Zustellung des Reitstocks in die Spannposition elektro
mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigt wird. Diese
Lösung gewährleistet zwar eine genaue Zentrierung des reitstock
seitigen Werkstückschafts, hat aber den Nachteil, dass zum
Schliessen der Spannzange auf der Reitstockseite ausser der
axialen Reitstockzustellung ein zusätzlicher kraftbetätigter
Spannmechanismus mit Enetgiezuführung auf ein drehendes Teil
vorhanden sein muss, was Mehrkosten verursacht und die Zuverläs
sigkeit vermindert, im beengten Arbeitsraum der Maschine Platz
in Anspruch nimmt und die Gefahr der Verschmutzung des Arbeits
raums durch die Ablagerung von Schleifspänen und Schleifschei
benabrieb erhöht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für die Bearbeitung
von Wellen ohne Zentrierbohrungen eine reitstockseitige Werk
stückaufnahme mittels einer Spannzange mit hoher Zentriergenau
igkeit vorzuschlagen, bei der diese Nachteile vermieden werden.
Die Aufgabe wird mittels der Merkmale in den Ansprüchen gelöst.
Die Erfindung wird nachfolgend am Beispiel der reitstockseitigen
Aufnahme einer Getriebewelle mit zentrisch geschliffenem zylin
drischen Sitz ohne Zentrierbohrung am Wellenende in einer Zahn
flankenschleifmaschine anhand der Zeichnungen detailliert be
schrieben. Darin zeigen
Fig. 1 den Achsschnitt der erfindungsgemässen Vorrichtung mit
eingespanntem Werkstückschaftende,
Fig. 2 die Ansicht der Vorrichtung auf der Werkstückseite in
Richtung der Rotationsachse des Werkstücks und
Fig. 3 eine Ausführungsvariante von Fig. 1.
Das glockenförmige Gehäuse 1 der erfindungsgemässen Werkstück
aufnahme ist mittels seines zentrischen Kegelschafts 2 fest mit
der in Z-Richtung achsparallel verschieblichen kraftbetätigten
Reitstockpinole 3 der Maschine verbunden und zur Rotationsachse
4 des Werkstücks 5 zentriert. Im Inneren des mittels Flanschdec
kel 6 und Schrauben 7 verschlossenen Gehäuses 1 ist der Spann
topf 8 mittels eines zweireihigen vorgespannten Schulterlagers 9
um die Rotationsachse 4 des Werkstücks 5 drehbar gelagert. Die
zylindrische Bohrung 11 und der Innenkonus 12 am offenen Ende
des Spanntopfes 8 dienen der Aufnahme der mehrfach axial ge
schlitzten Spannzange 13, wobei die Schlitze 14 zur Verhinderung
des Eindringens von Schleifspänen und Schleifscheibenabrieb in
den Innenraum des Spanntopfes mit ölbeständigem elastischem Ma
terial 15 ausgegossen sind.
Zwischen dem Spannzangenboden 16 und dem Deckel 17, der mittels
der Schrauben 18 mit dem Boden 19 des Spanntopfes 8 fest ver
schraubt ist, befinden sich parallel und konzentrisch zur Rota
tionsachse 4 angeordnete Druckfedern 20, die vor dem Ausspannen
des Werkstücks die Lösung der Spannzange 13 bewirken.
In einer zentrischen achsparallelen Bohrung im Spannzangenboden
16 befindet sich die Hülse 21, die mit ihrer Aussenschulter 22
auf dem Spannzangenboden 16 aufliegt. Zwischen der runden gehär
teten und geschliffenen Druckplatte 23 und der Stirnfläche des
Werkstücks 5 befinden sich der gehärtete zylindrische Druckzap
fen 24 mit bombierten Stirnflächen 25 und elastischen Ringen 26
in Rillen am Umfang zur elastischen Abstützung an der Innenwand
von Hülse 21 und die gehärtete, an der Auflagefläche des Druck
zapfens 24 gehärtete und geschliffene Druckkappe 27, die von der
Hülse 21 mittels eines elastischen Ringes 28 gehalten und zen
triert wird.
Wellendichtungen 29, 30 schützen die Innenräume der Werkstück
aufnahme vor dem Eindringen von Spänen und Schleifscheibenab
rieb. Mittels der Schraube 31 wird die Spannzange 13 gegen Her
ausfallen gesichert.
Zum Zentrieren und Spannen des Werkstücks 5 wird die geöffnete
Spannzange mittels Verschiebung der Pinole 3 in Z-Richtung über
das Schaftende des Werkstücks 5 geschoben. Sobald die Stirnflä
che des Werkstücks und die Druckkappe 27 sich berühren, beginnt
der Schliessvorgang der Spannzange durch axiale Verschiebung des
Spanntopfes 8 relativ zur Spannzange 13, die sich über die
Druckkappe 27, den Druckzapfen 24, die Druckplatte 23 und die
Aussenschulter 22 der Hülse 21 auf der Stirnfläche des Werk
stücks 5 abstützt. Dabei wird das Schaftende des Werkstücks zu
erst durch die Spannzange 13 zentriert und danach radial ge
spannt, bis die Reitstockzustellkraft die gewünschte vorgewählte
Höhe erreicht hat. Der Widerstand gegen die beim Zentrieren auf
tretende radiale Verlagerung des Werkstücks ist äusserst gering,
weil sich die an der Werkstückstirnfläche anliegende Druckkappe
27 und damit der Auflagepunkt des Druckzapfens 24 auf der Innen
seite der Druckkappe 27 dank der elastischen radialen Abstützung
sowohl der Druckkappe 27 als auch des Druckzapfens 24 an bzw. in
der Hülse 21 mit geringem Kraftaufwand verschieben lassen. Dabei
führen die balligen Stirnflächen 25 des Druckzapfens 24 auf der
Druckplatte 23 und der Innenfläche der Druckkappe 27 eine Ab
rollbewegung aus, so dass jegliches reibungsbehaftetes Gleiten
von im Kraftfluss liegenden Teilen vermieden wird.
Fig. 4 zeigt eine Variante der erfindungsgemässen Werkstückauf
nahme, die zur Anwendung kommt, wenn die Schleifstelle am Werk
stück nahe bei der reitstockseitigen Einspannstelle liegt und
der Aussendurchmesser der Werkstückaufnahme kleiner sein muss
als in Fig. 1, um Kollision mit dem Schleifwerkzeug zu vermei
den. Die Verminderung des Aussendurchmessers der Werkzeugaufnah
me wird dadurch erreicht, dass die Lagerung des Spanntopfes 8
axial versetzt zwischen Pinole 3 und Spanntopf 8 angeordnet ist.
Das Lagergehäuse 32 ist mittels seines zentrischen Kegelschafts
33 fest mit der Pinole 3 verbunden. Im Inneren des Lagergehäuses
32 ist der Lagerzapfen 34 mittels eines dreireihigen vorgespann
ten Schulterlagers 35 um die Rotationsachse 4 drehbar gelagert.
Lagerzapfen 34 und Spanntopf 8 sind über Flansch 36 und Schrau
ben 37 fest miteinander verbunden.
Entscheidende Voraussetzungen für die hier geforderte hochgenaue
Werkstückzentrierung und Werkstückspannung sind die Vermeidung
von radialen Kräften während des Zentriervorgangs und exzen
trisch angreifenden Axialkräften am Werkstück, die dieses ela
stisch verformen könnten. Diese Voraussetzungen werden erfin
dungsgemäss geschaffen durch die Art der Kraftübertragung vom
Reitstock auf das Werkstück ohne Gleiten zwischen sich berühren
den Teilen sowie die konstruktive Gestaltung der im Kraftfluss
liegenden Elemente, mittels derer die Radialkräfte am Werkstück
5 und die Exzentrizität des Kraftangriffs der axialen Reitstock
kraft am Werkstück so niedrig gehalten werden, dass selbst bei
grösseren Planlaufabweichungen der Stirnfläche des Werkstücks 5
höchste Anforderungen an die Genauigkeit der Werkstückaufnahme
erfüllt werden können.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum reitstockseitigen Zentrieren und Spannen ei
nes drehbaren Werkstücks mit einem kreiszylindrischen Ende,
umfassend ein Gehäuse (1) mit einem Schaft (2) zur Aufnahme
in einer Reitstockpinole (3) und einen im Gehäuse (1) um ei
ne Rotationsachse (4) des Werkstücks (5) drehbar gelagerten
Spanntopf (8) mit einer Spannzange (13), dadurch gekenn
zeichnet, dass die Spannzange (13) mittels der axialen Zu
stellbewegung des Reitstocks schliessbar ist und die das
Schliessen und Spannen der Spannzange bewirkende axiale
Reitstockkraft derart auf das Werkstück übertragen ist, dass
sie im Zentrum des Werkstücks angreift und dieses ohne Reib
kräfte erzeugendes radiales Gleiten von der Spannzange (13)
ins Zentrum verlagerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die axiale Zustellkraft der Pinole (3) von einer Druckplatte
(23) über einen auf beiden Seiten balligen Körper (24) auf
eine an der Werkstückstirnfläche aufliegende Druckkappe (27)
geleitet ist, wobei der Körper (24) und die Druckkappe (27)
in ungespanntem Zustand durch elastische Ringe (26, 28) zen
triert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckplatte (23), der Körper (24) und die Druckkappe
(27) an den Flächen, an denen sie aufeinander abrollen, ge
härtet und geschliffen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Körper (24)
ein auf beiden Stirnflächen balliger, zylindrischer Zapfen
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Zapfen (24) durch zwei axial voneinander beabstandete
elastische erste Ringe (26) in einer zylindrischen Bohrung
einer Hülse (21) zentriert ist und dass die Druckkappe (27)
durch mindestens einen zweiten elastischen Ring (28) auf dem
Aussenumfang der Hülse (21) zentriert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Stirnflächen des Zapfens (24) kugelkalottenförmig
sind, mit einem Krümmungsradius, der mindestens der Hälfte
der Länge des Zapfens (24) entspricht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Innenraum des Gehäuses (1) durch ela
stisches Material (15) in Schlitzen (14) der Spannzange (13)
und durch Dichtungen (29, 30) vor Verunreinigung geschützt
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Spannzange (13) gegenüber dem Gehäuse
(1) mittels mindestens einer axial wirkenden Feder (20) in
Öffnungsrichtung vorbelastet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Spanntopf (8) und dessen Lagerung in
einem Lagergehäuse (32) axial hintereinander angeordnet
sind.
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