DE10040849A1 - Pipettierkopf für einen Roboter mit mehreren Pipettierspitzen - Google Patents
Pipettierkopf für einen Roboter mit mehreren PipettierspitzenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Pipettierkopf für einen Roboter. Der Pipettierkopf ist mit mehreren Pipettenspitzen versehen, und er weist ein Verbindungsteil auf, das starr an einen Roboterarm befestigbar ist und ein Pipettenteil aufweist, an dem mehrere Pipettenspitzen befestigbar sind. Das Pipettenteil und das Verbindungsteil sind mit einem Bewegungsspiel derart aneinander gekoppelt, dass das Pipettenteil im Bereich des Bewegungsspiels mittels einer separaten Betätigungseinrichtung betätigt werden kann. Durch das Bewegungsspiel kann das Pipettenteil durch die Betätigungseinrichtung in mehrere Pipettenspitzen eingedrückt werden, wobei der Vorgang des Eindrückens mechanisch vom Roboterarm entkoppelt ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Pipettierkopf für einen Roboter wobei der Pi
pettierkopf mit mehreren Pipettenspitzen versehen ist.
Ein Roboter zum Ausführen chemischer und/oder biologischer Reaktionen ist aus der
WO 99/26070 bekannt. Dieser Roboter weist eine Arbeitsfläche auf, über der ein ver
tikal ausgerichteter Roboterarm in allen drei Dimensionen bewegt werden kann. Der
Roboterarm kann eine Einweg-Pipettenspitze aufnehmen und mittels einer Abstreif
einrichtung abstreifen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Pipettenkopf zu schaffen, mit wel
chem mehrere Pipettenspitzen aufgenommen werden können, wobei hierdurch nicht
die Genauigkeit und Zuverlässigkeit des Roboters nachteilig beeinflusst werden soll.
Die Erfindung weist zur Lösung dieser Aufgabe die im Patentanspruch 1 angegebe
nen Merkmale auf. Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind in den weiteren An
sprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß wird ein Pipettierkopf für einen Roboter vorgesehen. Der Pipettier
kopf ist mit mehreren Pipettenspitzen versehen und er weist ein Verbindungsteil, das
starr an einen Roboterarm befestigbar ist, und ein Pipettenteil auf, an dem mehrere
Pipettenspitzen befestigbar sind. Das Pipettenteil und das Verbindungsteil sind mit
einem Bewegungsspiel derart aneinander gekoppelt, dass das Pipettenteil im Bereich
des Bewegungsspiels mittels einer separaten Betätigungseinrichtung betätigt werden
kann.
Der erfindungsgemäße Pipettenkopf erlaubt die gleichzeitige Handhabung mehrerer
Pipettenspitzen, ohne dass der Roboterarm übermäßig belastet wird. Eine zu große
Beanspruchung des Roboterarms würde zu einer ungenauen Bewegung des Robo
terarms führen, wodurch eine Fehlfunktion des gesamten Roboters verursacht wer
den kann. Eine derartige Belastung wird dadurch vermieden, dass das Aufstecken
der Pipettenspitzen mechanisch vom Roboterarm durch das Bewegungsspiel zwi
schen dem Verbindungsteil und dem Pipettenteil entkoppelt ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Zeichnungen gezeigten Ausfüh
rungsbeispieles näher erläutert. Diese zeigen in:
Fig. 1 einen Pipettierkopf und eine kombinierte Betätigungs- und Abstreifeinrichtung
in perspektivischer Ansicht, wobei der Pipettierkopf im Bereich der Betäti
gungseinrichtung angeordnet ist,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Betätigungseinrichtung aus Fig. 1 mit Blickrichtung auf
den Pipettierkopf,
Fig. 3 den Pipettierkopf aus Fig. 1 und 2 ohne Pipettenspitzen im Schnitt,
Fig. 4 den Pipettierkopf aus Fig. 1 und die kombinierte Betätigungs- und Abstreifein
richtung aus Fig. 1 in perspektivischer Ansicht, wobei der Pipettierkopf im Be
reich der Abstreifeinrichtung angeordnet ist, und
Fig. 5 die Anordnung aus Fig. 4 mit Blickrichtung auf die Abstreifeinrichtung.
Der erfindungsgemäße Pipettierkopf 1 ist zur Verwendung in einem Roboter zum
Ausführen chemischer und/oder biologischer Reaktionen vorgesehen. Der Pipettier
kopf 1 weist ein Verbindungsteil 2 und ein Pipettenteil 3 auf (Fig. 1 bis 3).
Das Verbindungsteil 2 ist ein etwas langgestreckter etwa quaderförmiger Metallkör
per, der mit seiner Längserstreckung horizontal im Roboter angeordnet ist. An der
Unterseite des Verbindungsteils ist eine Nut 4 eingebracht, deren Tiefe etwa der hal
ben Höhe des Verbindungsteiles 2 entspricht. Etwa in Längsmitte des Verbindungs
teiles 2 sind zwei Bohrungen 5 zur Aufnahme von Verbindungsstiften 6 ausgebildet
(Fig. 3). Quer zu diesen Bohrungen 5 sind Gewindebohrungen 7 eingebracht, um
Spannschrauben zum Fixieren der Verbindungsstifte 6 aufzunehmen (Fig. 2). Die
Verbindungsstifte 6 sind Bestandteil eines vertikal ausgerichteten Roboterarmes, der
in an sich bekannter Weise in allen drei Dimensionen (X-, Y- und Z-Richtung) ver
fahrbar ausgebildet ist.
Das Verbindungsteil 2 dient somit zum starren Befestigen des Pipettierkopfes 1 an
einem Roboterarm.
An den Endbereichen des Verbindungsteiles 2 sind jeweils eine Bohrung 8 einge
bracht, die sich von der Oberseite des Verbindungsteiles 2 bis zum Boden der Nut 4
erstrecken. Koaxial zu den Bohrungen 8 sind jeweils an der Oberseite des Verbin
dungsteils 2 als auch am Boden der Nut 4 Senkbohrungen 9, 10 ausgebildet.
Diese Bohrungen 8 dienen zum Halten des Pipettenteils 3. Das Pipettenteil 3 ist als
rechteckförmiger Rahmen ausgebildet, der aus einem umgekehrt U-förmigen Träger
11 und zwei sich zwischen den freien Enden 12 des U-förmigen Trägers 11 erstre
ckenden Verbindungsstreben 13, 14 zusammengesetzt ist. Die beiden Streben 13,
14 verlaufen parallel zueinander mit einem Abstand von ca. 1 bis 2 cm. Die untere
Strebe 14 ist an den Stirnflächen der freien Enden des U-förmigen Trägers ange
bracht und erstreckt sich seitlich ein Stück über den U-förmigen Träger hinaus, wo
durch zwei Vorsprünge 15 gebildet werden, die als Eingriffselemente dienen, wie es
unten näher erläutert wird.
In den beiden Streben 13, 14 sind jeweils Führungsbohrungen 16, 17 eingebracht.
Die Führungsbohrungen 17 der unteren Strebe 14 sind an der Oberseite der Strebe
14 mit Senkbohrungen 18 versehen.
Ein Pipettenadapter 19 erstreckt sich jeweils durch eine der Führungsbohrungen 17
der unteren Strebe 14 und eine der Führungsbohrungen 16 der oberen Strebe 13.
Die Pipettenadapter 19 besitzen eine vertikale Durchgangsbohrung 20 und besitzen
etwa in der Längsmitte einen Ringsteg 21, der in die Senkbohrung 18 der unteren
Strebe 14 passt, so dass die Pipettenadapter 19 gegen ein Herausfallen aus den
Führungsbohrungen 16, 17 gesichert sind. Der sich vom Ringsteg 21 nach unten
erstreckende Bereich der Pipettenadapter 19 ist stufenförmig konisch verjüngend
ausgebildet, um Pipettenspitzen 22 aufzunehmen. In diesem Bereich sind die Pipet
tenadapter 19 mit einer schmalen ringförmigen Nut 23 zur Aufnahme eines Dich
tungselementes versehen. Der sich vom Ringsteg 21 nach oben erstreckende Be
reich der Pipettenadapter 19 ist im wesentlichen zylinderförmig ausgebildet, wobei
der Umfang des Zylinders dem Durchmesser der Bohrungen 16 der oberen Streben
13 entspricht. Am oberen Endbereich besitzen die Pipettenadapter 19 einen rohrför
migen Ansatz 24, an dem ein Schlauch aufgesteckt ist, der in den Zeichnungen zur
Vereinfachung nicht dargestellt ist. Die Schläuche der einzelnen Pipettenadapter 19
führen zu einer oder mehrerer Pumpeinrichtung, mit welchen automatisch pipettiert
werden kann.
Die einzelnen Pipettenadapter 19 sind vertikal verschieblich in den Streben 13, 14
gelagert, wobei jeweils eine Schraubenfeder 25 zwischen der oberen Strebe 13 und
den Ringstegen 21 angeordnet ist. Die Pipettenadapter 19 können somit ein Stück
nach oben gegen die Wirkung der Schraubenfeder 25 verschoben werden.
Zur Anbindung des rahmenförmigen Pipettenteils 3 an das Verbindungsteil 2 sind an
der Oberseite des U-förmigen Trägers 11 zwei Sacklochbohrungen 26 ausgebildet,
die mit den Bohrungen 8 des Verbindungsteils 2 fluchten. Der untere Bereich der
Sacklochbohrung 26 ist als Gewindeabschnitt ausgebildet und oberhalb dieses Ge
windeabschnittes ist eine Senkbohrung eingebracht. Das Pipettenteil 3 ist mittels
zweier Schrauben 27, die sich durch die Bohrungen 8 des Verbindungsteiles erstre
cken und in dem Gewindeabschnitt der Sacklochbohrungen 26 eingeschraubt sind,
befestigt. Die Länge der Schrauben ist so bemessen, dass bei in den Senkbohrun
gen 9 aufliegenden Schraubenköpfen zwischen dem Pipettenteil 3 und dem Verbin
dungsteil 2 ein Abstand d von ca. 1 bis 2 cm ausgebildet ist. In dem Zwischenbereich
zwischen dem Boden der Nut 4 und der Oberseite des Pipettenteils 3 sind Schrau
benfedern 28 um die Schrauben 27 angeordnet. Die Schraubenfedern 28 finden sich
mit ihren Endbereichen jeweils in Senkbohrungen.
Der Abstand d zwischen dem Verbindungsteil 2 und dem Pipettenteil 3 bildet ein Be
wegungsspiel, da das Pipettenteil 3 gegen die Wirkung der Schraubenfedern 28 in
die Nut 4 verschoben werden kann, wobei sich die Schraubenköpfe der Schrauben
27 von den Senkbohrungen 9 abheben. Dieses Bewegungsspiel dient der mechani
schen Entkopplung der Bewegung des Pipettenteils 3 vom Verbindungsteil 2.
Der oben erläuterte Pipettierkopf 1 wird an einem Roboter in Kombination mit einer
Betätigungseinrichtung 29 und einer Abstreifeinrichtung 30 verwendet. Bei dem
nachfolgend erörterten Ausführungsbeispiel ist die Betätigungseinrichtung 29 und die
Abstreifeinrichtung 30 als kombinierte Betätigungs- und Abstreifeinrichtung 29, 30
ausgebildet (Fig. 1, Fig. 4).
Die Betätigungseinrichtung 29 weist eine Basisplatte 31 auf, die an der Arbeitsfläche
eines Roboters befestigbar ist. An der Basisplatte 31 sind zwei vertikale Stirnwan
dungen 32, 33 befestigt. Im Bereich zwischen den Stirnwandungen 32, 33 ist auf der
Basisplatte 31 eine Aufnahmeeinrichtung 34 zum Aufnehmen mehrerer Pipettenspit
zen 22 angeordnet. Die Aufnahmeeinrichtung 34 weist rasterförmig angeordnete
Bohrungen auf, in welchen die Pipettenspitzen 22 mit ihren verjüngend zulaufenden
und spitzen Enden nach unten gerichtet einsetzbar sind. Die Stirnwandungen 32, 33
erstrecken sich nach oben in einen Bereich oberhalb der Aufnahmeeinrichtung 34,
insbesondere in einen Bereich oberhalb der oberen Enden der in die Aufnahmeein
richtung 34 eingesteckten Pipettenspitzen 22. Zwischen den Stirnwandungen 32, 33
erstrecken sich zwei Schwenkelemente 35. Diese Schwenkelemente 35 sind jeweils
aus einer Lagerstange 36 und einer Betätigungsstange 37 ausgebildet. Die Lagerstangen
36 sind in korrespondierenden Öffnungen in den Stirnwandungen 32, 33
drehbar gelagert, wobei sich die Öffnungen an den von der Basisplatte 31 entfernten
Eckbereichen der Stirnwandungen 32, 33 befinden. Die Lagerstange 36 und die Be
tätigungsstange 37 sind jeweils durch zwei nockenförmigen Schwenkhebel 38 derart
verbunden, dass die parallel zur Lagerstange 36 angeordnete Betätigungsstange 37
um die Lagerstange 36 geschwenkt werden kann. Der Abstand zwischen der Lager
stange 36 und der Betätigungsstange 37 beträgt etwa 1 bis 2 cm. Der Schwenkbe
reich der Schwenkelemente 35 ist jeweils durch einen vertikalen Anschlag 39 und
einen horizontalen Anschlag 40 begrenzt. Der vertikale Anschlag 39 ist bezüglich der
Aufnahmeeinrichtung 34 außerhalb der Schwenkelemente 35 derart angeordnet,
dass die Betätigungsstange 37 an den vertikalen Anschlag 39 anschlägt, wenn sie
sich unmittelbar über der Lagerstange 36 befindet (Fig. 1, 2). Der horizontale An
schlag 40 ist im Bereich unter den Schwenkhebeln 38 angeordnet, so dass die
Schwenkhebel 38 bei einer Schwenkbewegung aus der vertikalen Position in eine
nach unten und nach innen in Richtung zur Aufnahmeeinrichtung 34 gerichteten
Schwenkbewegung anschlagen, wenn die Betätigungsstange 37 ein Stück unterhalb
der Lagerstange 36 angeordnet ist.
An den beiden Lagerstangen 36 ist jeweils ein Zahnrad 41 konzentrisch befestigt,
das jeweils von einem Zahnriemen 42 umschlungen ist, der jeweils von einem Elekt
romotor 43 angetrieben wird. Die Elektromotoren sind einfache Gleichstrommotoren,
die von einer Steuereinrichtung (nicht dargestellt) derart angesteuert werden, dass
die Schwenkelemente 35 zwischen den beiden Endstellungen (vertikale Stellung und
horizontal nach innen geschwenkte Stellung) hin und her geschwenkt werden. Die
Endstellungen werden durch die Detektion des Antriebsstromes der Elektromotoren
festgestellt, wobei beim Erreichen einer Endstellung die weitere Energiezufuhr been
det wird.
Die Stirnwandung 32 weist an ihrem oberen Rand zwei Ausnehmungen 44 auf, durch
die sich die Betätigungsstangen 37 erstrecken, wobei die Ausnehmungen 44 derart
geformt sind, dass die Betätigungsstangen 37 frei im oben erläuterten Schwenkbe
reich verschwenkt werden können. Die Betätigungsstangen weisen an ihren an den
Stirnwandungen 32 vorstehenden Abschnitten jeweils ein Kugel- oder Wälzlager 45
auf.
Diese Kugellager 45 greifen in gabelförmige Ausnehmungen 46 eines Abstreifkam
mes 47 ein. Der Abstreifkamm 47 ist ein plattenförmiger Körper, an dem die gabel
förmigen Ausnehmungen 46 seitlich vorstehen, und der sich über die Breite der
Stirnwandung 32 hinweg erstreckt. Er besitzt mehrere Abstreifzacken 48, die in einer
horizontalen Reihe angeordnet sind. Der Abstand zwischen zwei benachbarten Ab
streifzacken 48 ist geringfügig größer als der Durchmesser der Pipettenadapter 19
und ein Stück kleiner als der maximale Durchmesser der Pipettenspitzen 22. Der Ab
streifkamm 47 ist mit seinen Abstreifzacken 48 von der Stirnwandung 32 abweisend
angeordnet. Auf der den Abstreifzacken 48 gegenüber liegenden Seite besitzt der
Abstreifkamm 47 eine vertikal verlaufende Führungsschiene 49 mit Rollenlagern 49a.
Die Führungsschiene greift in eine entsprechende Nut 50 der Stirnwandung 32 ein.
Diese Führungsschiene 49 gewährleistet, dass der Abstreifkamm 47 nicht aus seiner
horizontalen Lage gedreht werden kann. Hierdurch wird auch sichergestellt, dass die
beiden gabelförmigen Ausnehmungen 44 sich immer auf gleicher Höhe befinden,
wodurch die in die gabelförmigen Ausnehmungen 44 eingreifenden Betätigungsstan
gen 37 auch immer auf gleicher Höhe angeordnet sind. Dies bedeutet, dass durch
die Führung des Abstreifkammes 47 mittels der Führungsschienen 49 und der Nuten
50 die beiden Schwenkelemente 35 synchronisiert sind. Im Bereich unterhalb der
Ausnehmungen 44 sind an der Stirnwandung 32 L-förmige Halterungen 51 nach o
ben weisend angebracht, wobei in dem Bereich zwischen den L-förmigen Halterun
gen 51 und der Stirnwandung 32 der Abstreifkamm 47 mit seiner Ausnehmung 44
geführt ist. Die nach oben weisenden Stirnflächen der L-förmigen Halterungen 51
bilden jeweils ein Auflager 52, dessen Funktion unten näher erläutert wird.
An der zweiten Stirnwandung 33 ist außenseitig eine Platte 53 mit acht Durchgängen
54 befestigt. Die Durchgänge 54 sind mit dem gleichen Abstand wie die Pipetten
adapter 19 des Pipettierkopfes 1 ausgebildet. Unterhalb der Durchgänge 54 ist je
weils eine Lichtschranke vorgesehen, mit welcher kontrolliert werden kann, ob eine
Pipettenspitze 22 auf einem Pipettenadapter 19 aufgesteckt ist.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläutert.
Zum Aufnehmen von Pipettenspitzen 22 wird der Pipettierkopf 1 über der Betäti
gungseinrichtung 29 derart abgesenkt, dass die Pipettenadapter 19 in in dem Auf
nahmebereich 34 befindlichen Pipettenspitzen eingeführt werden. Hierbei befinden
sich die Schwenkelemente 35 in ihrer gegen den senkrechte Anschlag 39 ge
schwenkten Position, die nachfolgend als offene Position bezeichnet wird.
Da die Pipettenspitzen 22 einzeln mittels der Schraubenfedern 25 federnd gelagert
sind, können sie Toleranzen der Pipettenspitzen 22 bzw. Abweichungen in der An
ordnung der Pipettenspitzen 22 im Aufnahmebereich 34 ausgleichen. Die die Pipet
tenadapter umgebenden Schraubenfedern 25 sind härter ausgebildet als die Schrau
benfedern 28 zwischen dem Verbindungsteil 2 und dem Pipettenteil 3. Hierdurch wird
zunächst das Pipettenteil 3 gegen die Wirkung der Schraubenfedern 28 in die Nut 4
des Verbindungsteils 2 eingeschoben. Erst nachdem die Schraubenfedern 28 um
einen vorbestimmten Weg zusammengedrückt sind, können die einzelnen Pipetten
adapter 19 in den Führungsbohrungen 16, 17 nach oben bewegt werden.
Die durch das Einführen des Pipettierkopfes 1 mittels des Roboterarms in die Betäti
gungseinrichtung durch die Federn 28 auf die einzelnen Pipettenadapter 19 ausge
übte Kraft ist zu gering, dass die Pipettenadapter 19 für die weiteren Pipettiervorgän
ge sicher in den Pipettenspitzen 22 stecken. Diese Kräfte sind so gering, dass der
Roboterarm nicht übermäßig belastete wird. Eine zu große Belastung des Roboter
arms würde zu Ungenauigkeiten bei seinen Bewegungen führen.
Der derart in die Betätigungseinrichtung 29 eingeführte Pipettierkopf 1 befindet sich
mit seinen Eingriffselementen 15 etwa auf der Höhe zwischen der Lagerstange 36
und der Betätigungsstange 37. Durch Schwenken der Schwenkelemente 35 wird die
Betätigungsstange 37 gegen die Eingriffselemente 15 gedrückt. Hierdurch wird der
Pipettenteil 3 mit den Pipettenadaptern 19 nach unten in die Pipettenspitzen 22 ge
drückt. Hierbei werden die Federn 25 komprimiert, wodurch Toleranzen und Abwei
chungen in der Anordnung der Pipettenspitzen 22 ausgeglichen werden. Diese An
druckkraft ist so groß, dass die Pipettenadapter 19 ausreichend fest in den Pipettenspitzen
22 stecken. Bei dieser Schwenkbewegung schlagen die Schwenkelemente
35 in der Regel nicht an den horizontalen Anschlägen 40 an, sondern es wird durch
die Stromdetektion festgestellt, wann eine bestimmte Kraft ausgeübt wird und dann
die weitere Stromzuführung abgeschaltet. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Pi
pettenadapter 19 mit einer vorbestimmten Kraft in die Pipettenspitzen 22 eingedrückt
werden.
Bei diesem von der Betätigungseinrichtung 29 ausgeübten Andruckvorgang wird das
Verbindungsteil 2 nicht bewegt. Es wird lediglich das Pipettenteil 3 im Bereich des
oben erläuterten Bewegungsspieles bewegt. Hierdurch ist der Andruckvorgang me
chanisch vom Roboterarm entkoppelt. Das Bewegungsspiel ist größer als der Weg,
den die Pipettenadapter 19 zum Eindringen in die Pipettenspitzen 22 benötigen.
Nachdem die Pipettenadapter 19 fest in die Pipettenspitzen eingesetzt sind, werden
die Schwenkelemente 35 zurück in ihre offene Position geschwenkt und der Pipet
tierkopf 1 wird mit dem Roboterarm von der Betätigungseinrichtung abgehoben.
Zum Überprüfen, ob auf alle Pipettenadapter 19 eine Pipettierspitze 22 aufgesetzt
worden ist, wird der Pipettierkopf 1 mit den Pipettenadaptern 19 durch die Öffnungen
54 der Platte 53 abgesenkt. Sollte an einem Pipettenadapter 19 keine Pipettierspitze
22 befestigt sein, so wird dies durch eine der Lichtschranken detektiert. Wird hinge
gen festgestellt, dass an allen Pipettenadaptern 19 Pipettenspitzen 22 sitzen, wird
der Pipettierkopf zum Pipettieren frei gegeben.
Sollte mittels der Lichtschranken das Fehlen einer oder mehrerer Pipettenspitzen
detektiert werden, so werden die aufgesetzten Pipettenspitzen 22 mittels der Ab
streifeinrichtung 30 abgezogen (wird unten näher erläutert) und der Pipettierkopf 1
wird mit seinen Pipettenadaptern 19 in eine weitere Reihe Pipettenspitzen 22 der
Aufnahmeeinrichtung 34 eingeführt, um diese aufzunehmen.
Der erfindungsgemäße Pipettierkopf ist zur Verwendung mit Einweg-Pipettenspitzen
vorgesehen. Diese Pipettenspitzen 22 müssen nach dem jeweiligen Gebrauch von
den Pipettenadaptern 19 abgezogen werden.
Hierzu wird die Abstreifeinrichtung 30 mit dem Abstreifkamm 47 verwendet. Befindet
sich der Abstreifkamm 47 in seiner oberen Position, was bei der offenen Position der
Schwenkelemente 35 der Fall ist (Fig. 4, 5), wird der Pipettierkopf 1 mit einer hori
zontalen Bewegung derart an den Abstreifkamm 47 angesetzt, dass die Eingriffsele
mente 15 des Pipettierkopfes 1 auf den Auflagern 52 aufliegen und dass jeweils ein
Paar Abstreifzacken 48 einen Pipettenadapter 19 oberhalb der Pipettenspitzen 22
umgreifen.
Der Abstreifkamm 47 wird durch Schwenken der Schwenkelemente 35 nach unten
geschoben, wobei die Abstreifzacken 48 die Pipettenspitzen 22 von den Pipetten
adaptern 19 abziehen. Durch das Aufliegen der Eingriffselemente 15 bzw. der unte
ren Strebe 14 auf den Auflagern 52 sind die mit ihren Ringstegen 21 in den Senkboh
rungen 18 verankerten Pipettenadapter 19 lagefixiert, so dass die Pipettenspitzen
abgezogen werden können. Hierdurch ist auch sichergestellt, dass durch das Abzie
hen der Pipettenspitzen 22 keine Kräfte auf den Roboterarm übertragen werden.
Somit ist auch beim Abstreifen der Pipettenspitzen 22 der Pipettierkopf 1 mechanisch
vom Roboterarm entkoppelt.
Danach können wieder neue Pipettenspitzen zum Ausführen eines neuen Pipettier
vorganges angesetzt werden.
Die Erfindung ist oben anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben worden. Die
Erfindung ist jedoch nicht auf das konkrete Ausführungsbeispiel begrenzt. Im Rah
men der Erfindung kann z. B. der Pipettierkopf mit 16 oder 32 Pipettenadaptern aus
gebildet werden. Für die Erfindung ist wesentlich, dass die Bewegung des Roboter
arms vom Eindrücken der Pipettenadapter in die Pipettenspitzen mechanisch ent
koppelt ist, so dass der Roboterarm nicht übermäßig belastet wird.
1
Pipettierkopf
2
Verbindungsteil
3
Pipettenteil
3
Nut
5
Bohrungen
6
Verbindungsteil
7
Gewindebohrungen
8
Bohrung
9
Senkbohrung
10
Senkbohrung
11
Träger
12
freies Ende
13
obere Strebe
14
untere Strebe
15
Vorsprünge
16
Führungsbohrung
17
Führungsbohrung
18
Senkbohrung
19
Pipettenadapter
20
Durchgangsbohrung
21
Ringsteg
22
Pipettenspitzen
23
Nut
24
rohrförmiger Ansatz
25
Schraubenfeder
26
Sacklochbohrungen
27
Schrauben
28
Schraubenfedern
29
Betätigungseinrichtung
30
Abstreifeinrichtung
31
Basisplatte
32
Stirnwandung
33
Stirnwandung
34
Aufnahmeeinrichtung
35
Schwenkelement
36
Lagerstange
37
Betätigungsstange
38
Schwenkhebel
39
vertikaler Anschlag
40
horizontaler Anschlag
41
Zahnrad
42
Zahnriemen
43
Elektromotor
44
Ausnehmung
45
Lager
46
Ausnehmung
47
Abstreifkamm
48
Abstreifzacken
49
Führungsschiene
49
a Rollenlager
50
Nuten
51
L-förmige Halterung
52
Auflager
53
Platte
54
Durchgang
Claims (15)
1. Pipettierkopf für einen Roboter, wobei der Pipettierkopf (1) mit mehreren Pipetten
spitzen (22) versehen ist, und der Pipettierkopf (1) ein Verbindungsteil (2), das starr
an einen Roboterarm befestigbar ist, und ein Pipettenteil (3) aufweist, an dem mehre
re Pipettenspitzen (22) befestigbar sind, wobei das Pipettenteil (3) und das Verbin
dungsteil (2) mit einem Bewegungsspiel derart aneinander gekoppelt sind, dass das
Pipettenteil (3) im Bereich des Bewegungsspiels mittels einer separaten Betäti
gungseinrichtung (29) betätigt werden kann.
2. Pipettierkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pipettierkopf (1) mit mehreren Pipettenadaptern (19) zum Aufnehmen von
Pipettenspitzen (22) versehen ist.
3. Pipettierkopf nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pipettenadapter (19) einzeln federnd gelagert sind.
4. Pipettierkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Pipettenteil (3) Eingriffselemente (15) aufweist, an welchen die Betäti
gungseinrichtung (29) zum Betätigen des Pipettenteils (3) angreifen kann.
5. Pipettierkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Pipettenteil (3) als rechteckförmiger Rahmen ausgebildet ist, der aus einem
umgekehrt U-förmigen Träger (11) und zwei sich zwischen den freien Enden des U-
förmigen Trägers (11) erstreckenden Streben (13, 14) zusammengesetzt ist, die zu
einander parallel verlaufen, wobei eine der beiden Streben (14) ein Stück unter der
anderen Strebe (13) angeordnet ist und die Streben (13, 14) mit jeweils mehreren
Führungsbohrungen (16, 17) versehen sind.
6. Pipettierkopf nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsbohrungen (17) der unteren Strebe (14) jeweils von einem Pipet
tenadapter (19) durchsetzt sind, der einen Kragen (21) mit größeren Durchmesser als
die Führungsbohrung (17) der unteren Strebe aufweist, so dass er gegen ein Her
ausfallen gesichert ist.
7. Pipettierkopf nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die untere Strebe (14) beiderseits an den freien Enden (12) des U-förmigen
Trägers (11) zur Ausbildung der Eingriffselemente vorsteht.
8. Betätigungseinrichtung zum Einführen der Pipettenadapter des Pipettierkopfes
nach einem der Ansprüche 1 bis 7 in Pipettenspitzen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungseinrichtung (29) einen von einem Roboterarm unabhängig aus
gebildeten Andruckmechanismus aufweist, der an den Eingriffselementen (15) des
Pipettierkopfes (1) zum Eindrücken der Pipettenadapter (19) in die Pipettenspitzen
(22) angreifen kann.
9. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Andruckmechanismus zwei Schwenkelemente (35) aufweist, die zwischen
einer Stellung, in der der Pipettierkopf (1) zwischen den beiden Schwenkelementen
(35) eingefahren werden kann, und einer Stellung, bei der die Schwenkelemente (35)
an den Eingriffselementen (15) angreifen, hin und her geschwenkt werden können.
10. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkelemente (35) langgestreckte Körper sind, die zueinander parallel
angeordnet sind und jeweils um eine parallel zur jeweiligen Längserstreckung ver
laufenden Schwenkachse schwenkbar ausgebildet sind.
11. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkelemente (35) jeweils von einem Elektromotor (43) angesteuert
werden, wobei die Schwenkelemente (35) jeweils zwischen zwei Endstellungen
schwenkbar sind, die durch Anschläge (39, 40) festgelegt sind, wobei die Endstellun
gen durch eine Stromerkennung detektiert werden.
12. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkelemente (35) mechanisch synchronisiert sind.
13. Abstreifeinrichtung zum Abstreifen von Pipettenspitzen von einem Pipettierkopf
nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch
zwei Auflager (52) zum Aufliegen des Pipettierkopfes (1) aufweist, wobei die Auflager
(52) derart angeordnet sind, dass sich der Pipettierkopf (1) mit seinen Pipettenadap
tern (19) im Bereich zwischen den beiden Auflagern anordbar ist, und
einen Abstreifkamm (47), der im Bereich zwischen den Auflagern (52) derart ange
ordnet und mit Abstreifzacken (48) ausgebildet ist, dass ein auf den Auflagern (52)
aufliegender Pipettierkopf (1) mit den Pipettenadaptern (19) zwischen den Abstreif
zacken (48) anordbar ist, wobei der Abstand zwischen zwei benachbarten Abstreifza
cken (48) kleiner als der maximale Durchmesser der Pipettenspitzen (22) ist, und der
Abstreifkamm (47) mittels einer Antriebseinrichtung zum Abstreifen der Pipettenspit
zen (22) entlang den Pipettenadaptern (19) verfahrbar ist.
14. Abstreifeinrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstreifeinrichtung mit einer Betätigungseinrichtung nach einem der An
sprüche 9 bis 12 kombiniert ausgebildet ist, wobei der Abstreifkamm (47) an die
Schwenkelemente (35) der Betätigungseinrichtung (29) gekoppelt ist, so dass durch
das Verschwenken der Schwenkelemente (35) der Abstreifkamm (47) bewegt wird.
15. Abstreifeinrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstreifkamm (47) mittels einer Führungsschiene (49) geführt ist, so dass
die geführte Bewegung des Abstreifkammes (47) auch die daran gekoppelten
Schwenkelemente (35) führt und damit synchronisiert.
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