DE10040649C1 - Überrollschutzsystem - Google Patents
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Abstract
Ein typisches, derartiges Schutzsystem weist ein kassettenartiges Gehäuse (7) mit Seitenwänden (8,9) auf, in dem ein Überrollbügel (1) mit seinen beiden Schenkelrohren (3, 4), die am Ende über eine Traverse (5) miteinander verbunden sind, geführt aufgenommen ist, mit einer inneren Führung über am Kassettenboden (10) verankerte Führungsteile (12-15), und mit einer äußeren Führung durch einen am oberen Ende der Gehäuse-Seitenwände (8,9) angebrachten Führungsblock (11) mit Führungsbohrungen (18, 19) für den Durchgang der Schenkelrohre (3, 4). Zur Verbesserung der Führung und Erhöhung der Knicksteifigkeit sind die Gehäuse-Seitenwände (8, 9) als U-Profil ausgebildet und es besitzen sowohl die Stirnseiten des Führungsblockes (11) als auch die der Traverse (5) jeweils zwei um das Öffnungsmaß der Seiten-U-Profile (8, 9) beabstandete, eine Profilbrücke bildende schenkelartige Fortsätze (11a-11d; 5a-5d), von denen die Fortsätze des Führungsblockes (11a-11d) fest mit den Schenkeln der Seitenprofile (8, 9) verbunden und die Fortsätze (5a-5d) der Traverse (5) gleitend in den Schenkeln der Seitenprofile (8, 9) aufgenommen sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Überrollschutzsystem, mit
- - einem fahrzeugfest anbringbaren kassettenartigen Gehäuse, das die Kassetttentiefe vorgebende Seitenwände besitzt,
- - einem U-förmigen Überrollbügel, bestehend aus einem gekrümmten Abschnitt und zwei parallelen Schenkelrohren, die jeweils eine geschlossene Mantelfläche besitzen, und deren offene Enden über eine biegesteife Traverse miteinander verbunden sind, und
- - einem am oberen Ende des Gehäuses an den Seitenwänden angebrachten Führungsblock, der Führungsöffnungen zur äußere Führung der Schenkelrohre besitzt.
Derartige Überrollschutzsysteme dienen zum Schutz der Insassen in
Kraftfahrzeugen ohne schützendes Dach, typischerweise in Cabriolets oder
Sportwagen.
Es ist dabei bekannt, einen die gesamte Fahrzeugbreite überspannenden, fest
installierten Überrollbügel vorzusehen oder jedem Fahrzeugsitz einen
höhenunveränderlich fest installierten Überrollbügel zuzuordnen.
Bei beiden Lösungen wird der erhöhte Luftwiderstand und das Auftreten von
Fahrgeräuschen als nachteilig empfunden, abgesehen von der Beeinträchtigung
des Fahrzeugaussehens.
Am Markt setzen sich daher immer mehr konstruktive Lösungen durch, bei
denen der Überrollbügel im Normalzustand eingefahren ist, und im
Gefahrenfall, also bei einem drohenden Überschlag, schnell in eine schützende
Position ausgefahren wird, um zu verhindern, daß die Fahrzeuginsassen durch
das sich überschlagende Fahrzeug erdrückt werden.
Diese Lösungen weisen typischerweise einen in einem Kassetten-Gehäuse
geführten U-förmigen oder aus einem Profilkörper gebildeten Überrollbügel,
auf, der im Normalzustand gegen die Vorspannkraft einer Antriebs-Druckfeder
durch eine Haltevorrichtung in einer unteren Ruhelage gehalten wird, und im
Überschlagfall sensorgesteuert unter Lösen der Haltevorrichtung, durch die
Federkraft in eine obere, schützende Stellung bringbar ist, wobei eine dann in
Wirkeingriff tretende Verriegelungseinrichtung ein Eindrücken in die Kassette
verhindert.
Die Haltevorrichtung besitzt dabei typischerweise ein am Überrollkörper
befestigtes Halteglied, das in lösbarer mechanischer Wirkverbindung mit einem
Auslöseglied an einem sensorgesteuerten Auslösesystem steht, das
typischerweise durch einen Auslösemagneten, den sogenannten Crashmagneten,
oder durch ein pyrotechnisches Auslöseglied gebildet ist. Die
Verriegelungseinrichtung besteht typischerweise aus einer schwenkbar
angelenkten Rastklinke mit Zahnsegmenten und einer feststehenden Zahnleiste
oder dergleichen, wobei ein Element mit dem Überrollbügel und das andere
fahrzeugfest verbunden ist.
Eine derartige Kassetten-Konstruktion eines Überrollbügelschutzsystems zeigt
beispielsweise die DE 43 42 400 A1, von der die Erfindung ausgeht. Auch die
DE 197 81 833 T1 zeigt diese Kassetten-Konstruktion.
Das bekannte Überrollschutzsystem weist ein Gehäuse in Form einer einseitig
offenen, U-förmigen Kassette auf, mit zwei Seitenwänden, die auf der offenen
Seite der Kassette jeweils einen nach außen abgekanteten Winkelbabschnitt zur
fahrzeugfesten Befestigung der Kassette besitzen, an denen weiterhin ein
Bodenblech befestigt ist, und die schließlich frontseitig über eine Deckwand
miteinander verbunden sind. Das Überrollschutzsystem besitzt weiterhin einen
U-förmigen Überrollbügel bestehend aus einem gekrümmten Abschnitt und
zwei parallelen Schenkelrohren, die jeweils eine geschlossene Mantelfläche
besitzen, und deren offene Enden über ein traversenartiges, versteifendes
Verbindungselement miteinander verbunden sind.
Das System weist ferner zwei mit einem Ende am Gehäuseboden angebrachte,
in Innern jeweils eine Druckfeder für den alleinigen Antrieb des
Überrollbügels aufnehmende, Standrohre, die jeweils von einem Schenkelrohr
koaxial umgriffen sind und ebenfalls eine geschlossene Mantelfläche aufweisen
sowie einen am oberen Ende des Gehäuses flächig an den Seitenwänden der
Kassette angebrachten Führungsblock auf, der Führungsöffnungen zur
zusätzlichen äußeren Führung der Schenkelrohre besitzt.
Bei der vorbeschriebenen Kassettenkonstruktion kommt es neben einer guten
Führung der Schenkelrohre des Überrollbügels insbesondere darauf an, daß die
bei einem Überschlag typischerweise auf den Überrollbügel wirkenden und an
der führenden Halterung der Schenkelrohre auftretenden Lasten, insbesondere
die Scher- und Knickbelastung in Fahrzeugrichtung, also in einer Richtung, die
senkrecht auf der durch die Schenkelrohre des Überrollbügels aufgespannten
Ebene steht, mit Sicherheit von der Halterung, d. h. den Standrohren und dem
Führungsblock, aufgenommen werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Scher- und
Knickbelastbarkeit des in der Kassette geführten Überrollbügels mit relativ
einfachen Mitteln zu erhöhen.
Ausgehend von dem eingangs bezeichneten Überrollbügelsystem, mit
- - einem fahrzeugfest anbringbaren kassettenartigen Gehäuse, das die Kassetttentiefe vorgebende Seitenwände besitzt,
- - einem U-förmigen Überrollbügel, bestehend aus einem gekrümmten Abschnitt und zwei parallelen Schenkelrohren, die jeweils eine geschlossene Mantelfläche besitzen, und deren offene Enden über eine biegesteife Traverse miteinander verbunden sind, und
- - einem am oberen Ende des Gehäuses an den Seitenwänden angebrachten Führungsblock, der Führungsöffnungen zur äußere Führung der Schenkelrohre besitzt,
gelingt die Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß
- - die Seitenwände ein U-Profil bilden,
- - an den Stirnseiten des Führungsblockes jeweils zwei um das Öffnungsmaß des Seitenwand-U-Profiles beabstandete, eine Profilbrücke bildende schenkelartige Fortsätze angeformt sind, die fest mit den zugehörigen Schenkeln des Seitenwand-U-Profils verbunden sind,
- - die Traverse blockartig als Profilteil ausgebildet ist, Bohrungen zur befestigenden Aufnahme der Enden der Schenkelrohre des Überrollbügels aufweist und an ihren Stirnseiten jeweils zwei um das Öffnungsmaß des Seitenwand-U-Profils beabstandete, eine Profilbrücke bildende, angeformte Fortsätze besitzt, die in dem Seitenwand-U-Profil, geführt von dessen Schenkeln, verschiebbar aufgenommen sind.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Überrollschutzsystems wird die
Führung des Überrollbügels signifikant verbessert und die Knicksteifigkeit des
Systems signifikant erhöht.
Die Knicksteifigkeit kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung noch
gesteigert werden, wenn die Schenkelrohre in zwei gegenüberliegenden
Abschnitten senkrecht zur Bügelrohr-Ebene eine vergrößerte Wandstärke
besitzen.
Die erfindungsgemäße Strukturierung des Überrollschutzsystems, insbesondere
der Traverse, erlaubt eine relativ einfache Haltevorrichtung zum Halten des
Überrollbügels in seiner unteren Ruhelage gemäß einer Ausgestaltung der
Erfindung, die so ausgebildet ist, daß im Bodenteil des Kassettengehäuses
einmal eine Halteklinke schwenkbar angelenkt ist, und zum anderen ein
sensorgesteuertes Auslösesystem für ein Verschwenken der Halteklinke fest
angebracht ist, und daß an der Traverse eine Verriegelungsnase angeformt ist,
die in Wirkeingriff mit der Halteklinke bringbar ist, um den Überrollbügel in
seiner unteren Ruhelage zu halten.
Die zusätzliche Führung der Traverse und damit des Überrollbügels mit seinen
beiden Schenkelrohren erlaubt mit Vorteil das Weglassen von die
Schenkelrohre führenden Halterohren, indem gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung im Bodenteil des Kassettengehäuses zwei
Federführungsbolzen entsprechend der Bügelrohrbreite beabstandet verankert
sind, die jeweils eine Antriebs-Druckfeder für das Ausfahren des
Überrollbügels in seine obere, schützende Stellung aufnehmen und direkt von
den Schenkelrohren des Überrollbügels umfaßt sind.
Diese ergänzende Führung der Schenkelrohre durch die Federführungsbolzen
bzw. die darauf aufgenommenen Druckfedern, läßt sich mit Vorteil verbessern,
wenn an den Federführungsbolzen jeweils mindestens ein Satz gespreizter
Zentrierarme angebracht ist, die einen gleichmäßigen Abstand des jeweiligen
Schenkelrohres zu der zugehörigen Antriebs-Druckfeder sichern.
Die Führung der Traversen-Profilbrücke läßt sich gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung verbessern, wenn in dem durch die Hubhöhe der Traverse
vorgegebenen Bereich jeweils ein Profilteil angebracht ist, das zwei um das
Innenmaß der die Profilbrücke bildenden schenkelartigen Fortsätze beabstandet
angeordnete Anschläge aufweist.
Dabei kann das Profilteil aus Metall oder einem anderen Werkstoff bestehen.
Ein besonders gutes Gleitvermögen der Profilbrücke der Traverse läßt sich
erzielen, wenn das Profilteil aus Kunststoff besteht, und neben den Anschlägen
an den Stirnseiten jeweils einen, den Raum zwischen dem schenkelartigen
Fortsatz der Traverse und dem U-Schenkel des Seitenwandprofils ausfüllenden
Fortsatz besitzt.
Anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen wird die
Erfindung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 in einer isometrischen Darstellung den Gesamtaufbau des
erfindungsgemäßen Überrollbügelschutzsystems, mit einem
Kassettengehäuse, das U-förmige Seitenprofile aufweist, an
denen ein Führungsblock für die Schenkelrohre des
Überrollbügels fest angebracht und in denen eine, die Schenkel
des Überrollbügels verbindende Traverse geführt ist.
Fig. 2 in einer Schnittansicht durch den Führungsblock den
Profilkörperaufbau dieses Führungsblockes mit an den
Stirnseiten in einer Profilbrücke angeformten, schenkelartigen
Befestigungs-Fortsätzen zur Befestigung an den Schenkeln der
U-förmigen Seitenprofile des Gehäuses,
Fig. 3 in einer schematischen, isometrischen Darstellung die durch
einen Profilkörper gebildete Traverse im Zusammenwirken mit
dem Bodenteil des Kassettengehäuses unter Darstellung einer
Haltevorrichtung für den Überrollbügel in seiner Ruhelage bei
gelöster Haltevorrichtung,
Fig. 4 eine Darstellung nach Fig. 3, bei der jedoch die beiden Teile
der Haltevorrichtung, den Überrollbügel in der Ruhelage
haltend, im Wirkeingriff stehen,
Fig. 5 in einer Schnittansicht durch die Traverse insbesondere die
Befestigungsbohrungen für die Enden der Schenkelrohre des
Überrollbügels und die an den Stirnseiten in einer Profilbrücke
angeformten, schenkelartigen Führungs-Fortsätze der Traverse
im Führungseingriff mit den U-förmigen Seitenprofilen des
Gehäuses,
Fig. 6 in einer Ausschnittdarstellung der Fig. 5 die Anbringung eines
Metallprofilteiles in den Gehäuse-Seitenprofilen, und
Fig. 7 ebenfalls in einer Ausschnittdarstellung der Fig. 5 die
Anbringung eines Kunststoffprofilteiles in den beiden Gehäuse-
Profilteilen.
Die Fig. 1 zeigt in einer isometrischen Darstellung den prinzipiellen Aufbau
des erfindungsgemäßen Überrollschutzsystems, wobei Teile weggebrochen
sind. In Fig. 1 ist dabei der ausgefahrene Zustand dargestellt.
Dieses System weist zunächst einen U-förmigen Überrollbügel 1 auf, welcher
aus drei Rohren 2, 3, 4 zusammengesetzt ist. Dabei bildet den Basisschenkel
des Überrollbügels 1 im wesentlichen ein gekrümmtes Rohr 2, welches an
seinen Enden mit zwei Schenkelrohren 3, 4 durch Schweißen oder andere
geeignete Verbindungsarten starr verbunden ist.
Außer zylindrischen Querschnitten für die Bügel-Schenkelrohre können aus
Stabilitätsgründen auch ovale oder eckige Querschnitte gewählt werden.
Prinzipiell sind auch andere Formen eines Überrollkörpers einsetzbar,
beispielsweise ein Überrollkörper, der aus einem einstückigen Profilkörper
gebildet ist.
Die offenen Enden der Schenkelrohre 3, 4 sind mittels einer Traverse 5, die
später anhand der Fig. 3 noch näher erläutert wird, miteinander starr
verbunden. Zu diesem Zweck ist die Traverse 5 als Profilkörper mit
vorgegebener Höhe ausgebildet, der Bohrungen 6 zur Aufnahme der
Schenkelrohre 3, 4 aufweist, in denen sie befestigt sind.
Der Überrollbügel 1 ist mit seinen beiden Schenkelrohren 3, 4, die eine
geschlossene Mantelfläche aufweisen, in einem kassettenartigen Gehäuse 7
aufgenommen und aus- bzw. einfahrbar, darin gehaltert. Dieses Gehäuse weist
zwei Seitenteile 8, 9 auf, die durch einen U-förmigen Profilkörper gebildet
werden, die vorzugsweise aus Metall, insbesondere aus Stahl, bestehen. Diese
Seitenprofile 8, 9 sind unten über ein Bodenblechteil 10 und oben über einen,
später anhand der Fig. 2 noch näher erläuterten, Führungsblock 11
miteinander verbunden, z. B. durch Nieten, Schrauben, Verschweißen oder dergleichen.
Im Bodenblech 10 sind zwei Federführungsbolzen 12, 13 verankert, auf denen
vorspannbare Druckfedern 14, 15 zum Ausfahren des Überrollbügels 1 im
Gefahrenfall, bzw. bei Handauslösung aufgeschoben sind und die die
Schenkelrohre führen.
An den Federführungsbolzen 12, 13 ist jeweils mindestens ein Satz gespreizter
Zentrierarme 16, 17 angebracht, vorzugsweise einstückig angeformt, die einen
gleichmäßigen Abstand zwischen der zugehörigen Druckfeder 14, 15 und dem
zugeordneten Schenkelrohr 3, 4 sichern, was sich mit Vorteil auch
geräuschmindernd auswirkt.
Es ist auch denkbar, die Federführungsbolzen 12, 13 mit ebenfalls im
Bodenteil 10 verankerten Standrohren mit geschlossenen Mantelflächen zu
umgeben, über die die Schenkelrohre, die Standrohre übergreifend, geführt
sind.
Die beiden Seitenprofile 8, 9 sind zweckmäßig, zumindest auf einer Frontseite
der Kassette, mit einem Deckblech verbunden, das sich zweckmäßig, aber
nicht notwendigerweise, über die gesamte Kassettenhöhe erstreckt (nicht
dargestellt).
Der Führungsblock 11 besitzt, wie auch die Fig. 2 zeigt, zwei
Führungsbohrungen 18, 19, die die Mantelfläche der Schenkelrohre 3, 4
seitlich abstützen und eine sehr weit tolerierte Führung für die sich längs der
Führungsbohrungen 18, 19 bewegenden Schenkelrohre 3, 4 bieten. Am oberen,
dem gekrümmten Rohr 2 zugewandten Ende der Führungsbohrungen 18, 19 ist
zweckmäßig eine radiale Ansenkung oder Ringnut angelegt, welche in
bekannter Weise eine ringförmige, radial elastische Führungsbuchse aufnimmt
(nicht dargestellt), wodurch das radiale Spiel der Bügel-Schenkelrohre 3, 4 in
den Führungsbohrungen 18, 19 ausgeglichen wird. Zusätzlich ist für die
Schenkelrohre noch eine innere Führung vorgesehen, die durch die erwähnten
gehäusefesten Federführungsbolzen bzw. Standrohre gewährleistet ist.
Um den Überrollbügel 1 in seiner (nicht dargestellten) unteren Position, der
Ruhelage, gegen die Kraft der dann vorgespannten Druckfedern 14, 15 halten
zu können, ist an der Traverse 5 eine Haltenase 20 angebracht, vorzugsweise
einstückig angeformt, die in Wirkeingriff mit einer im Bodenteil schwenkbar
angelenkten, mittels einer Feder 22a im Uhrzeigersinn vorgespannten
Halteklinke 21 bringbar ist. Bei abgesenktem Überrollbügel 1, und damit auch
bei abgesenkter Traverse 5, umfaßt die Halteklinke 21 die Haltenase 20 und
hält den Überrollbügel in dieser Ruhelage (Fig. 4). Ein Distanzstück 23, das
jeweils in den Seitenprofilen 8, 9 befestigt ist, begrenzt dabei die
Verschiebbarkeit der Traverse 5 nach unten und gibt somit die Ruhelage vor.
Ferner wird durch das Distanzstück 23 beim Verschrauben der Kassette im
Fahrzeug eine Deformation der Seitenprofile vermieden.
Am Bodenteil 10 ist weiterhin ein sensorgesteuertes Auslösesystem 22 fest
angebracht, das vorzugsweise durch ein pyrotechnisches Auslöseelement
gebildet, das sicherer als ein üblicher Auslösemagnet die relativ hohe
Auflagekraft der Halteklinke 21 auf der Haltenase 20 überwinden kann.
Auf der Traverse 5 ist in an sich bekannter Weise ein Rastdorn 24 befestigt,
der in der oberen Stellung mit einer Verriegelungsklinke 25, die im
Führungsblock 11 um die Welle 26 schwenkbar angelenkt ist, verriegelnd in
Wirkeingriff bringbar ist, um ein ungewolltes Eindrücken des Überrollbügels
in einer ausgefahrenen Position zu verhindern. Diese Verriegelung wird in der
eingangs zitierten DE 43 42 400 A1 näher beschrieben.
Es ist verständlich, daß die beschriebene Haltevorrichtung und
Verriegelungseinrichtung nur, wenn auch sehr vorteilhafte, Ausführungsformen
darstellen und daher auch andere Konstruktionen anwendbar sind.
Die Fig. 2 zeigt in einer Querschnitts-Darstellung durch den Führungsblock 11
den näheren Aufbau des Führungsblockes, und macht insbesondere auch den
Profilteilcharakter des Führungsblockes deutlich. In den Führungsbohrungen
18, 19 sind die Schenkelrohre 4, 3 geführt, deren Wandstärke in zwei
gegenüberliegenden Abschnitten 3a, 3b bzw. 4a, 4b vergrößert ist, um die
Knickbelastbarkeit, d. h. die Knicksteifigkeit in den beiden Richtungen der
Biegebeanspruchung senkrecht zur Überrollbügel-Ebene zu vergrößern. Dies
ist eine andere Lösung als im Fall der DE 197 41 262 A1, bei der im
Rohrinneren gegenüberliegende radiale Vorsprünge angeformt sind, die die
Verformbarkeit des Rohrs begrenzen.
Der den Führungsblock 11 bildende Profilkörper weist ferner eine
Durchgangsöffnung 27 für den Durchgang des Rastdornes 24 durch den
Führungskörper beim Ein- und Ausfahren des Überrollbügels 1 sowie direkt
daran anschließend eine Bohrung 28 auf, in der die Verriegelungsklinke 25
drehbar angelenkt ist (nicht dargestellt). Dabei ist die schlüssellochähnliche
Kontur dieser Bohrungen 27, 28 so gewählt, daß zwar die Verriegelungsklinke
25 die notwendige Schwenkbewegung durchführen kann, eine
Schwenkbewegung des Rastdornes aber mit Sicherheit durch Anlage an der
Innenfläche der Öffnung 27 verhindert wird. Dadurch wird letztlich verhindert,
daß im Crashfall der in Verbindung mit dem Überrollbügel 1 bewegliche
Rastdorn 24 gegenüber der Verriegelungsklinke 25 ausweichen kann, wodurch
so die Haltewirkung des Überrollbügels im Crashfall verstärkt ist.
An den beiden Stirnseiten des Führungsblockes 11 sind jeweils zwei um das
Öffnungsmaß der Seitenprofile 8, 9 beabstandete schenkelartige Fortsätze 11a,
11b, 11c und 11d angeformt, die jeweils flächig an der Innenseite des
zugehörigen U-Schenkels der Seitenprofile 8, 9 anliegen und fest mit diesen
verbunden sind, beispielsweise durch Schrauben, Nieten bzw. Schweißen.
Diese neuartige Struktur mit den U-förmigen Seitenprofilen 8, 9 und den
beabstandet angeordneten, mit den Schenkeln der Seitenprofile verbundenen
schenkelartigen Fortsätze 11a-11d, die quasi eine Profilbrücke bilden, erhöht
signifikant die Scher- und Knickbelastbarkeit des Überrollbügelsystems, die
durch die erwähnte gezielte Wandverstärkung 3a-4b der Schenkelrohre 3, 4
des Überrollbügels 1 noch gesteigert wird.
Die Fig. 3 zeigt in einer isometrischen Darstellung die Traverse 5 und macht
dabei den Profilcharakter der Taverse deutlich. Wie bereits erwähnt, besitzt
das die Traverse 5 bildende Profilteil zwei Öffnungen 6, in denen die Enden
der Schenkelrohre befestigt sind.
Das Profilteil besitzt ferner eine Bohrung 29 für die Befestigung des
Rastdornes 24 an der Traverse 5, sowie eine Öffnung 30 für die Aufnahme des
unteren Endes der Verriegelungsklinke 25 im ausgefahrenen Zustand des
Überrollbügels 1.
In Fig. 3 ist dabei der Zustand dargestellt, in dem die Halteklinke 21 die an
der Traverse angeformte Verriegelungsnase 20 freigegeben hat. Die Fig. 4
zeigt demgegenüber den Zustand, in dem beide Halteteile im Wirkeingriff
stehen und die Traverse 5 (und damit den Überrollbügel) in der Ruhelage
gehalten wird.
Entsprechend dem den Führungsblock 11 bildenden Profilkörper weist auch der
die Traverse 5 bildende Profilkörper, wie die Fig. 3-7 zeigen, an den
Stirnseiten eine Profilbrücke, d. h. jeweils zwei um das Öffnungsmaß der
Seitenprofile 8, 9 beabstandete schenkelartige Fortsätze 5a, 5b, 5c und 5d auf,
die jeweils flächig an der Innenseite des zugehörigen U-Schenkels der
Seitenprofile anliegen, jedoch nicht mit diesem fest verbunden, sondern
gleitend geführt sind. Durch diese zusätzliche Führung der mit dem
Überrollbügel verbundenen Traverse 5 ist grundsätzlich eine Führung über
Standrohre entbehrlich. Die U-förmig angeformten Schenkelfortsätze 5a-5d
sorgen zudem für eine weitere Erhöhung der Biegesteifigkeit des
Überrollbügelsystems. Diese Abstützung der Traverse bzw. Schenkel in den
Seitenprofilen gewährleistet über den gesamten Hub des Überrollbügels eine
Krafteinleitung in das Überrollbügelrohr, mit dem die Traverse fest verbunden
ist.
Zur weiteren Verstärkung und Versteifung ist gemäß Fig. 6 im Innern der
Seitenprofile 8, 9 ein Metallprofil 31 mit zwei gegenseitig beabstandeten
Anlagen 31a, 31b, die zu dem zugehörigen Schenkel des Seitenprofils einen
vorgegebenen Abstand für die Aufnahme der Schenkelfortsätze 5a-5d haben,
angeordnet. Die Anlagen 31a, 31b wirken der Kraft entgegen, die versucht, die
beiden U-Schenkel des Seitenprofiles 8, 9 aufeinander zuzubewegen.
Im Fall des Metallprofiles 31 nach Fig. 6 ist eine vorgegebene Toleranz
zwischen den Schenkeln des Traversen-Profilkörpers 5 und denjenigen des
Seitenprofils 8, 9 notwendig.
Eine praktisch spielfreie Führung der Traverse 5 in den Seitenprofilen 8, 9 läßt
sich erreichen, wenn gemäß Fig. 7 ein Kunststoffprofil 32 eingesetzt wird,
das ebenfalls wie das Metallprofil 31 nach Fig. 6 zwei Anschläge 32a und
32b besitzt, das jedoch die Enden der Schenkelfortsätze 5a-5d umgreift,
derart, daß die außen liegenden Bereiche 32c, 32d des Kunststoffprofils den
Raum zwischen den Schenkelfortsätzen 5a-5d der Traverse 5 und den
Schenkeln des Seitenprofils 8, 9 ausfüllen, wodurch die Führung spielfrei ist
und der Kunststoff das Gleitvermögen erhöht.
Die fahrzeugfeste Befestigung des Kassetten-Gehäuses erfolgt vorzugsweise
durch Befestigung des Bodenbleches 10 am Fahrzeugboden. Auch ist eine
Befestigung am Sitzgestell möglich, wenn an den Seitenprofilen übliche, nach
außen abgewinkelte Befestigungsleisten angebracht bzw. angeformt sind.
Das Kassettengehäuse muß nicht zwingend aus separaten Seitenprofilen 8, 9
zusammengesetzt sein. Es kann auch durch ein U-förmiges Profilteil mit dem
Verbindungsschenkel als Deckblech und den U-Schenkeln als Seitenwände, die
zusätzlich unter Bildung des Seitenprofiles am freien Ende abgekantet sind,
gebildet werden.
Claims (9)
1. Überrollschutzsystem, mit
- - einem fahrzeugfest anbringbaren kassettenartigen Gehäuse (7), das die Kassettentiefe vorgebende Seitenwände besitzt,
- - einem U-förmigen Überrollbügel (1), bestehend aus einem gekrümmten Abschnitt (2) und zwei parallelen Schenkelrohren (3, 4), die jeweils eine geschlossene Mantelfläche besitzen, und deren offene Enden über eine biegesteife Traverse (5) miteinander verbunden sind, und
- - einem am oberen Ende des Gehäuses (7) an den Seitenwänden (8, 9) angebrachten Führungsblock (11), der Führungsöffnungen (18, 19) zur äußere Führung der Schenkelrohre (3, 4) besitzt.
- - die Seitenwände (8, 9) ein U-Profil bilden,
- - an den Stirnseiten des Führungsblockes (11) jeweils zwei um das Öffnungsmaß des Seitenwand-U-Profiles (8, 9) beabstandete, eine Profilbrücke bildende schenkelartige Fortsätze (11a-11d) angeformt sind, die fest mit den zugehörigen Schenkeln des Seitenwand-U-Profils (8, 9) verbunden sind,
- - die Traverse (5) blockartig als Profilteil ausgebildet ist, Bohrungen (6) zur befestigenden Aufnahme der Enden der Schenkelrohre (3, 4) des Überrollbügels aufweist und an ihren Stirnseiten jeweils zwei um das Öffnungsmaß des Seitenwand-U- Profils (8, 9) beabstandete, eine Profilbrücke bildende, angeformte Fortsätze (5a-5d) besitzt, die in dem Seitenwand-U- Profil (8, 9), geführt von dessen Schenkeln, verschiebbar aufgenommen sind.
2. Überrollschutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schenkelrohre (3, 4) in zwei gegenüberliegenden Abschnitten (3a,
3b; 4a, 4b) senkrecht zur Bügelrohr-Ebene eine vergrößerte Wandstärke
besitzen.
3. Überrollschutzsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bodenteil (10) des Kassettengehäuses (7) einmal eine
Halteklinke (21) schwenkbar angelenkt ist, und zum anderen ein
sensorgesteuertes Auslösesystem für ein Verschwenken der Halteklinke
(21) fest angebracht ist, und daß an der Traverse (5) eine
Verriegelungsnase (20) angeformt ist, die in Wirkeingriff mit der
Halteklinke (21) bringbar ist, um den Überrollbügel (1) in seiner
unteren Ruhelage zu halten.
4. Überrollschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bodenteil (10) des Kassettengehäuses (7) zwei
Federführungsbolzen (12, 13) entsprechend der Bügelrohrbreite
beabstandet verankert sind, die jeweils eine Antriebs-Druckfeder (14,
15) für das Ausfahren des Überrollbügels (1) in seine obere, schützende
Stellung aufnehmen und direkt von den Schenkelrohren (3, 4) des
Überrollbügels (1) umfaßt sind.
5. Überrollschutzsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Federführungsbolzen (12, 13) jeweils mindestens ein Satz
gespreizter Zentrierarme (16, 17) angebracht ist, die einen
gleichmäßigen Abstand des jeweiligen Schenkelrohres (3, 4) zu der
zugehörigen Antriebs-Druckfeder (14, 15) sichern.
6. Überrollschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Seitenwand-Profilen (8, 9) im Bereich des
Bodens (10) des Kassettengehäuses (7) Distanzstücke (23) angebracht
sind.
7. Überrollschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Seitenwand-Profilen (8, 9) zumindest in
dem durch die Hubhöhe der Traverse (5) vorgegebenen Bereich jeweils
ein Profilteil (31, 32) angebracht ist, das zwei um das Innenmaß der die
Profilbrücke bildenden schenkelartigen Fortsätze (5a-5d) beabstandet
angeordnete Anschläge (31a, 31b; 32a, 32b) aufweist.
8. Überrollschutzsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Profilteil (31) aus Metall besteht.
9. Überrollschutzsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Profilteil (32) aus Kunststoff besteht, und neben den Anschlägen
(32a, 32b) an den Stirnseiten jeweils einen, den Raum zwischen dem
schenkelartigen Fortsatz (5a, 5b) der Traverse (5) und dem U-Schenkel
des Seitenwandprofils (8, 9) ausfüllenden Fortsatz (32c, 32d) besitzt.
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