DE10039651A1 - Serpentinenförmiger Elektrophoresekanal mit reduziertem Rennbahneffekt - Google Patents
Serpentinenförmiger Elektrophoresekanal mit reduziertem RennbahneffektInfo
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Abstract
Ein Elektrophoresesystem umfaßt einen planaren serpentinenförmigen mikroanalytischen kapillaren Elektrophoresekanal und eine Leistungsversorgung zum Liefern eines elektrischen Felds entlang des Kanals. Der Kanal umfaßt gerade Abschnitte und 180 DEG -Krümmungen, die benachbarte gerade Abschnitte verbinden. Jede Krümmung weist eine innere Krümmungswand und eine äußere Krümmungswand auf. Jede innere Krümmungswand weist in einer Reihenfolge einen stromaufwärts liegenden Endpunkt, einen ersten 45 DEG -Linksbogen, einen ersten 80 DEG -Rechtsbogen, einen zweiten 45 DEG -Linksbogen, einen geraden Abschnitt, einen dritten 45 DEG -Linksbogen, einen zweiten 180 DEG -Rechtsbogen, einen fünften 45 DEG -Linksbogen und einen stromabwärts liegenden Endpunkt auf. Folglich umfaßt die innere Krümmungswand vier Krümmungsbiegungen. Jede äußere Wand weist zwei Viertelkreisbögen und keine Biegungen auf. Diese Wandgeometrie definiert zwei Verschmälerungen an Krümmungsecken. Die Verengungen reduzieren den Unterschied zwischen den unterschiedlichen Wanderungs-"Bahnen", wodurch der Rennbahneffekt reduziert wird. Dieser Unterschied wird weiter durch den gebogenen Charakter der inneren Wand reduziert.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die analytische
Chemie und insbesondere auf Elektrophoresesysteme. Ein
Hauptziel der Erfindung besteht darin, die Probenkomponen
tendispersion aufgrund eines "Rennbahneffekts" zu lindern,
der typischerweise die serpentinenförmigen Elektrophorese
kanäle belastet.
Ein großer Teil des modernen Fortschritts in der medizini
schen Wissenschaft, der Umweltwissenschaft, der forensischen
Wissenschaft bzw. der gerichtsmedizinischen Wissenschaft und
anderen Wissenschaften ist den Fortschritten in der analy
tischen Chemie zuzuordnen. Die analytische Chemie ist oft
mals mit dem Trennen der beteiligten Komponenten einer Probe
verbunden. Die Elektrophorese ist eines der vielen Verfah
ren, die Komponenten trennen, indem dieselben mit unter
schiedlichen Geschwindigkeiten bzw. Raten entlang eines
Trennungskanals bewegt werden. Bei dem Fall der Elektropho
rese wandern geladene Komponenten entlang des Kanals unter
dem Einfluß eines elektrischen Felds. Die unterschiedlichen
"elektrophoretischen Beweglichkeiten" der Probenkomponenten
ergeben unterschiedliche Wanderungsgeschwindigkeiten, so daß
sich die Komponenten trennen.
Von besonderem Interesse sind in jüngster Zeit mikroanaly
tische kapillare elektrophoretische Kanäle, die in Glas oder
andere Substrate geätzt sind. Derartige Kanäle können sehr
kompakt und unaufwendig sein. Um einen relativ langen Kanal
(für eine effektivere Komponententrennung) auf einem kleinen
Substrat (für eine größere Ausbeute und Herstellbarkeit)
vorzusehen, werden derartige mikroanalytische Elektrophore
sekanäle in einer Serpentinenform gebildet.
Die Serpentinenform umfaßt notwendigerweise eine Anzahl von
Krümmungen. Typischerweise müssen sich Ionen, die sich nahe
der äußeren Wand einer Krümmung bewegen, weiter bewegen, als
Ionen, die sich nahe der inneren Wand der Krümmung bewegen.
Der Ausdruck "Rennbahneffekt" erinnert an die gut bekannte
Tatsache, daß die innerste Bahn einer Rennbahn die kürzeste
Strecke um eine Krümmung bestimmt. Bei dem Fall der Elektro
phorese führt der Unterschied der Bewegungsstrecken zwischen
einer inneren Bahn und einer äußeren Bahn bei jeder Krümmung
zu einer nicht erwünschten Dispersion von Ionen einer Pro
benkomponente.
Eric S. Nordman wendet sich in der internationalen Patent
anmeldung Nr. PCT/US98/24202 diesem Problem mit komplemen
tären Krümmungen zwischen jedem benachbarten Paar von gera
den Kanalabschnitten zu, so daß der Rennbahneffekt, der der
zweiten Krümmung zugeordnet ist, entgegengesetzt zu dem
Rennbahneffekt der anderen Krümmung ist und mindestens teil
weise den Rennbahneffekt der anderen Krümmung ausgleicht.
Es gibt mehrere Probleme des Entwurfs von Nordman für einen
serpentinförmigen Kanal. Zunächst ist der Entwurf von Nord
man nicht sehr kompakt. Die Doppelkurvenkrümmungen bzw.
Doppelbiegungskrümmungen von Nordman erstrecken sich mehr
quer zu der Ausrichtung der geraden Abschnitte als eine ein
fache halbkreisförmige Krümmung. Folglich müssen die geraden
Kanalabschnitte von Nordman weiter beabstandet sein. Auf ei
ner Basis pro Flächeneinheit führt eine größere Beabstandung
zu weniger geraden Kanalabschnitten und folglich zu einem
kürzeren Trennungsweg. Folglich kann der Entwurf von Nordman
die Auflösungsleistung begrenzen.
Nordman verlangt zusätzlich einen erhöhten Querschnitt für
mindestens eine der Krümmungen. Niedrigere axiale Gradienten
sind dem größeren Querschnitt zugeordnet, so daß sich die
Wanderung verlangsamt. Obwohl sich die Wanderung verlang
samt, ist dies nicht für die Diffusion der Fall. Daher füh
ren die Regionen mit vergrößertem Querschnitt zu einer stärkeren
Diffusion für eine gegebenen Trennung von Komponenten.
Nordman verdoppelt ferner die Anzahl der Krümmungen, was po
tentiell den kummulativen Rennbahneffekt verschlimmert. Ob
wohl im allgemeinen die Krümmungspaare einander ausgleichen,
können dieselben kummulativ bzw. summierend für einen klei
nen Prozentsatz der Ionen, die ihre Position innerhalb des
Kanalquerschnitts zwischen den Krümmungen ändern, beitragen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
elektrophoretisches System zu schaffen, das einen Kanalent
wurf aufweist, der die Quellen der Probenkomponentendisper
sion, einschließlich des Rennbahneffekts, minimiert, und
dennoch lange effektive Kanallängen für einen gegebenen Sub
stratbereich bzw. eine gegebene Substratfläche liefert.
Diese Aufgabe wird durch ein elektrophoretisches System ge
mäß Anspruch 1 gelöst.
Die vorliegende Erfindung sieht einen elektrophoretischen
Kanal vor, der den Unterschied der Länge zwischen den inne
ren und äußeren Wänden einer Krümmung reduziert, um den
Rennbahneffekt zu reduzieren. Der Kanal weist wechselnde Ge
raden und Krümmungen auf. Entlang jeder Krümmung befindet
sich eine schmale Region, die die Wände der Krümmung näher
zueinander bringt, um die Verschiedenheit ihrer Länge zu re
duzieren. Außerdem kann die innere Krümmungswand relativ zu
der äußeren Krümmungswand verlängert werden, um weiter den
Rennbahneffekt zu reduzieren. Die innere Krümmungswand kann
verlängert werden, indem dieselbe einer komplexeren Kurve,
z. B. mit mehr Biegungen, als die äußere Krümmungswand
folgt. Eine Leistungsversorgung kann ein elektrisches Feld
liefern, das sich längs bzw. longitudinal entlang des Kanals
erstreckt.
Jede Krümmung erstreckt sich von einer "stromaufwärts lie
genden" Geraden zu einer "stromabwärts liegenden" Geraden;
hierin sind "stromaufwärts liegend" und "stromabwärts liegend"
relativ zu der Krümmung und zu der Probenkomponenten
wanderungsrichtung definiert. Die Krümmung umfaßt eine inne
re Krümmungswand und eine äußere Krümmungswand. Die innere
Krümmungswand erstreckt sich von einem stromaufwärts liegen
den inneren Endpunkt zu einem stromabwärts liegenden inneren
Endpunkt über eine Länge der inneren Krümmungswand. Ähnli
cherweise erstreckt sich die äußere Krümmungwand von einem
stromaufwärts liegenden äußeren Endpunkt zu einem stromab
wärts liegenden äußeren Endpunkt über eine Länge der äußeren
Krümmungswand.
Allgemein ist die Kanalbreite an den stromaufwärts liegenden
Endpunkten (die eine gemeinsame longitudinale Position bzw.
Längsposition besitzen) gleich der Kanalbreite an den strom
abwärts liegenden Endpunkten (die eine gemeinsame longitudi
nale Position besitzen) und entlang der Geraden. Die maxi
male Kanalbreite der Krümmung tritt vorzugsweise an den End
punkten derselben auf. Die Erfindung fordert, daß die Kanal
breite sich auf ein Minimum (mindestens einmal) schmälert,
und sich dann wiederum entlang der Krümmung ausdehnt. Das
Minimum liegt vorzugsweise zwischen einem Viertel und drei
Viertel der Kanalbreite in den Geraden.
Jede Krümmung definiert eine Referenz bzw. Bezugs-Kurve, die
sich so parallel wie möglich zu der äußeren Krümmungswand
von dem stromaufwärts liegenden inneren Endpunkt zu dem
stromabwärts liegenden inneren Endpunkt erstreckt. Diese
Kurve weist eine Referenz bzw. Bezugslänge auf. Die Länge
der inneren Krümmungswand ist größer als die Referenzlänge.
Mit anderen Worten sollte der tatsächliche Unterschied zwi
schen der äußeren Krümmungslänge und der inneren Krümmungs
länge kleiner als der "Referenz"-Unterschied zwischen der
äußeren Krümmungslänge und der Referenzlänge sein. Der tat
sächliche Unterschied ist vorzugsweise kleiner als die Hälf
te des Referenzunterschieds.
Die Kurve, die durch die innere Krümmungswand verfolgt wird,
ist vorzugsweise komplexer als die Kurven, die durch die
äußere Krümmungswand (und folglich durch die Referenzkurve)
verfolgt werden. Dieser Unterschied der Komplexität ermög
licht es, daß der Unterschied der Längen der inneren und
äußeren Krümmungswände so klein wie gewünscht eingestellt
werden kann. Die innere Krümmungswand umfaßt allgemein min
destens eine Kurvenbiegung und weist allgemeiner mehr
Kurvenbiegungen als die äußere Wand auf. Eine Krümmung mit
einer lokalen Minimalbreite kann zwei Kurvenbiegungen in der
inneren Krümmungswand und null Kurvenbiegungen in der äuße
ren Wand aufweisen. Eine Biegung mit zwei lokalen Minimal
breiten kann eine innere Krümmungswand mit vier Kurvenbie
gungen aufweisen, während die äußere Krümmungswand keine
Biegung aufweist.
Bei den bevorzugten Ausführungsbeispielen entspricht jede
Biegung der inneren Krümmungswand einer Kompensation bzw.
einem Ausgleich des Rennbahneffekts. Bei zwei Biegungen wird
die Kompensation des Rennbahneffekts zweimal um die Krümmung
beendet. Bei vier Biegungen tritt die Kompensation viermal
um die bzw. entlang der Krümmung auf. Bei einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel wird eine Kompensation bei jeder Netto-
Drehung von 45° einer Krümmung erreicht. Folglich besitzen
Moleküle eine geringe Gelegenheit, die Bahnen vor der Kom
pensation einer Rennbahn-basierten Dispersion zu ändern.
Dies steht im Gegensatz zu Nordman, bei dem Moleküle eine
180°-Drehung beenden, bevor eine Kompensation begonnen wird.
Die vorliegende Erfindung reduziert den Rennbahneffekt, in
dem die Kanalbreite in den Krümmungen verschmälert wird. Der
Bahnlängenunterschied wird weiter reduziert, indem eine ge
bogene innere Krümmungswand verwendet wird. Die Rolle von
Feldgradienten beim Reduzieren des Rennbahneffekts ist im
folgenden detailliert beschrieben. Bei Ausführungsbeispie
len, bei denen die maximale Kanalbreite einer Krümmung an
den Endpunkten derselben liegt, wird das Problem der Disper
sion von Nordman aufgrund einer übermäßigen Krümmungsbreite
vermieden.
Insgesamt können diese Faktoren den Rennbahneffekt in einem
serpentinenförmigen Elektrophoresekanal reduzieren oder eli
minieren. Folglich können aufwandseffektivere und kompaktere
Elektrophoresekanäle die Auflösung von geraden Elektrophore
sekanälen erreichen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Elektrophorese
systems mit einem serpentinenförmigen Elektrophore
sekanal gemäß der vorliegenden Erfindung; die Dar
stellung umfaßt ein Detail einer Krümmung des Ka
nals;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Krümmung des
Kanals von Fig. 1, die geometrische Merkmale zeigt;
Fig. 3 ein schematisches Tiefenprofil entlang der Linie
A-A von Fig. 2;
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Krümmung von Fig.
2 mit Feldlinien und überlagerten Äquipotential
linien;
Fig. 5 eine schematische Darstellung der in Fig. 4 gezeig
ten Krümmung, jedoch mit überlagerten Bandpositio
nen;
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines zweiten Kanals,
der eine größere Probenkomponententrennung vor
sieht; und
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer zweiten Krüm
mungsgeometrie gemäß der vorliegenden Erfindung.
Gemäß der vorliegenden Erfindung weist ein mikroanalytisches
kapillares Chemozonenelektrophoresesystem AP1 einen planaren
serpentinenförmigen Elektrophoresekanal 10 und eine Lei
stungsversorgung 12 auf. Der serpentinenförmige Kanal 10 ist
photolithographisch als ein Graben in einem Glassubstrat 14
gebildet. Der Kanal 10 ist lateral durch Kanal-(Graben-)
Wände 16 und 18 begrenzt.
Der serpentinförmige Kanal 10 kann begriffsmäßig in einen
Einlaßabschnitt 20, einen Auslaßabschnitt 22, eine Serie von
"nach oben gerichteten" geraden Abschnitten 24, in denen die
Probenkomponenten in einer Richtung (in Fig. 1 nach oben)
wandern, eine Serie von "nach unten gerichteten" geraden Ab
schnitten 26, in denen die Probenkomponenten in der entge
gengesetzten Richtung (in Fig. 1 nach unten) wandern, eine
Serie von Uhrzeigersinnkrümmungen bzw. Rechtskrümmungen 30
(aus der Perspektive von Fig. 1) und eine Serie von Gege
nuhrzeigersinnkrümmungen bzw. Linkskrümmungen 32 eingeteilt
sein. Jede Rechtskrümmung 30 verbindet eine stromaufwärts
(von der Krümmung) liegende nach oben gerichtete Gerade 24
mit einer stromabwärts liegenden nach unten gerichteten Ge
rade 26. Jede Linkskrümmung 32 verbindet eine stromaufwärts
liegende nach unten gerichtete Gerade 26 mit einer stromab
wärts liegenden nach oben gerichteten Geraden 24. Die
Krümmungen 30 und 32 ändern die Wanderungsrichtung um 180°
zwischen benachbarten Geraden, so daß eine Probenwanderung
in benachbarten Geraden antiparallel ist.
Zu Beginn eines Probenlaufs wird der Kanal 10 mit einem Puf
fer gefüllt, ein Stopfen einer zu analysierenden Probe wird
an einem Einlaßende 34 des Kanals 10 eingeführt, und die
Leistungsversorgung 12 liefert ein elektrisches Feld zwi
schen dem Einlaßende 34 und einem Auslaßende 36 des Kanals
10. Das elektrische Feld bewirkt, daß die Probe und der Puf
fer longitudinal bzw. längs entlang des Kanals 10 hin zu und
aus dem Auslaßende 36 wandern. Ein zusätzlicher Puffer wird
zugeführt, um das Volumen zu füllen, das durch die wandernde
Probe und den Puffer freigemacht wird. Die Probenkomponenten
beginnen sich in Bänder gemäß ihrer elektrophoretischen Beweglichkeiten
zu trennen.
Ein Band für eine Probenkomponente ist bei Fortschrittspo
sitionen B01-B21 entlang einer der Uhrzeigersinnkrümmungen
bzw. Rechtskrümmungen 30, wie es detailliert in Fig. 1 ge
zeigt ist, gezeigt. Da alle Krümmungen 30 und 32 isomorph
bzw. gleichgestaltig sind, ist die folgende Beschreibung,
die sich auf eine Krümmung 30 bezieht, mit offensichtlichen
Modifikationen für die Linkskrümmungen sowie auf andere
Krümmungen des Kanals 10 anwendbar.
Die Krümmung 30 erstreckt sich von einer stromaufwärts (re
lativ zu der Krümmung 30) liegenden Geraden 24 zu einer
stromabwärts (relativ zu der Krümmung 30) liegenden Geraden
26, wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Die Geraden 24 und 26 be
sitzen die gleiche konstante Breite. Die Krümmung 30 ist
dort, wo dieselbe an die Geraden 24 und 26 angrenzt, und in
ihrem Mittelpunkt 40 so breit wie die Krümmungen 24 und 26.
Die Krümmung 30 verschmälert sich an ihren Ecken 42 und 44,
so daß die Kanalbreite an den Ecken etwa 1/2 der Kanalbreite
in den Geraden 24 und 26 ist. Das Verschmälern reduziert den
Unterschied der Kanallängen an den Ecken, wodurch der Renn
bahneffekt reduziert wird. Die vorliegende Erfindung sieht
jedoch eine weitere Reduktion und sogar eine effektive Eli
minierung des Rennbahneffekts wie folgt vor.
Die Tiefe des Kanals 10 wird, wie es in dem Tiefenprofil von
Fig. 3 gezeigt ist, variiert, so daß die Kanaltiefe umge
kehrt zu der Kanalbreite in der Krümmung 30 variiert. Diese
Korrelation reduziert Variationen des Querschnittsbereichs,
um elektrische Feldgradienten zu reduzieren, und um eine
Probenanhäufung an Ecken 42 und 44 der Krümmung 30 zu ver
meiden.
Die Krümmung 30 weist eine innere Krümmungswand 46 und eine
äußere Krümmungswand 48, wie es in Fig. 2 gezeigt ist, auf.
Die innere Krümmungswand 46 ist ein Abschnitt der Kanalwand
16, und die äußere Krümmungwand 48 ist ein Abschnitt der
Kanalwand 18, wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Allgemein sind
die inneren Krümmungswände der Rechtskrümmungen 30 (die
gemeinsam in Fig. 2 gezeigt sind) Abschnitte der Kanalwand
16, während die äußeren Wände dieser Krümmungen 30 Abschnit
te der Kanalwand 18 sind. Diese Beziehung der Krümmungswände
zu den Kanalwänden wird für Linkskrümmungen 32 umgekehrt (d. h.
die innere Krümmungswand einer Krümmung 32 ist ein Ab
schnitt der Kanalwand 18, und die äußere Krümmungswand einer
Krümmung 32 ist ein Abschnitt der Kanalwand 16).
Die innere Krümmungswand 46 weist in einer Reihenfolge, und
wie es am besten in Fig. 2 sichtbar ist, einen stromaufwärts
liegenden Endpunkt 50, einen 45° links gebogenen Abschnitt
52, einen ersten Biegungspunkt 54, einen 180° rechts geboge
nen Abschnitt 56, einen zweiten Biegungspunkt 58, eine 45°-
Linkskurve 60, einen geraden Abschnitt 62, einen 45° links
gebogenen Abschnitt 64, einen dritten Biegungspunkt 66, ei
nen 180° rechts gebogenen Abschnitt 68, einen fünften Bie
gungspunkt 70, einen 45° links gebogenen Abschnitt 72 und
einen stromabwärts liegenden Endpunkt 74 auf. Insgesamt gibt
es vier Kurvenbiegungen 54, 58, 66 und 70 von links (entge
gen dem Uhrzeigersinn) zu rechts (im Uhrzeigersinn) oder von
rechts (im Uhrzeigersinn) zu links (entgegen dem Uhrzeiger
sinn). (Die Kurven, die in einer Biegung umfaßt sind, können
sich allgemeiner in einem Biegungspunkt treffen, oder die
selben können durch ein gerades Segment getrennt sein.) Der
gebogene Charakter der inneren Krümmungswand 46 ermöglicht
es, daß der Längenunterschied zwischen derselben und der
äußeren Krümmungswand über das hinaus reduziert wird, was
durch die Eckenverschmälerungen alleine erreicht wird.
Die äußere Krümmungswand 48 weist einen stromaufwärts lie
genden äußeren Endpunkt 76, einen stromaufwärts liegenden
geraden Abschnitt 78, einen 90°-Rechts-Kreisbogen 80, einen
geraden Zwischenabschnitt 82, einen zweiten 90°-Rechts-
Kreisbogen 84, einen stromabwärts liegenden geraden Ab
schnitt 86 und einen stromabwärts liegenden äußeren Endpunkt
88 auf. Alle Abschnitte der äußeren Krümmungswand 48 sind
entweder gerade oder rechts gebogen, und es gibt keine Krüm
mungsbiegungen.
Die stromaufwärts liegenden Endpunkte 50 und 76 weisen eine
gemeinsame longitudinale Position entlang des Kanals 10, wie
es auch für die stromabwärts liegenden Endpunkte 74 und 88
der Fall ist, auf. Die Beabstandung zwischen den Endpunkten
50 und 76 ist gleich der Beabstandung zwischen den Endpunk
ten 74 und 88, die gleich der Kanalbreite entlang der Gera
den 24 und 26 ist. Zusätzlich ist die Kanalbreite in dem
Krümmungsmittelpunkt 40 gleich der Kanalbreite entlang der
Geraden 24 und 26.
Die Bögen 80 und 84 weisen die gleichen Mittelpunkte wie die
180°-Kurven 56 bzw. 68 der inneren Krümmungswand 46 auf. Die
Radien der äußeren Krümmungsbögen 80 und 84 sind doppelt so
groß wie die Radien der 180°-Kurven 56 und 68 der inneren
Krümmungswand 46. Dementsprechend sind die minimalen Kanal
breiten, die an den Ecken 40 und 42 auftreten, jeweils z. B.
die Hälfte der maximalen Kanalbreiten zwischen beispiels
weise den Endpunkten 50 und 76 und zwischen den Endpunkten
74 und 88.
Der Effekt der Biegungen der inneren Krümmungswand wird ver
ständlich, wenn die innere Krümmungswand 46 mit einer Refe
renzkurve 90 verglichen wird. Die Referenzkurve 90 weist die
gleichen Endpunkte 50 und 74 wie die innere Krümmungswand 46
auf, dieselbe erstreckt sich jedoch so parallel wie möglich
zu der äußeren Krümmungswand 48. "So parallel wie möglich"
bedeutet dort parallel, wo die Beabstandung zwischen den
stromaufwärts liegenden Enden 50, 76 der inneren Krümmungs
wand und der äußeren Krümmungswand gleich der Beabstandung
zwischen den stromabwärts liegenden Enden 74, 88 derselben
ist. Dort wo die Endpunktbeabstandungen nicht gleich sind,
ist ein wahrer Parallelismus nicht möglich. Bei solchen Fäl
len bedeutet "so parallel wie möglich", daß der Abstand zwi
schen den entsprechenden Punkten der inneren Krümmungswand
und der äußeren Krümmungswand monoton, vorzugsweise linear,
mit der longitudinalen Position entlang der Wände variiert.
Für Erklärungszwecke ist die Rundung an den Ecken der Kurven
90 in Fig. 2 übertrieben dargestellt.
Es sei bemerkt, daß die Länge der inneren Krümmungswand 46
wesentlich größer als die Länge der Referenzkurve 90 ist.
Folglich liegt die Länge der inneren Krümmungswand 46 we
sentlich näher an der Länge der äußeren Krümmungswand 48 als
die Länge der Referenzkurve 90. Hierin ist der Unterschied
zwischen der Länge der äußeren Krümmungswand 48 und der Län
ge der inneren Krümmungswand 46 der "tatsächliche" Unter
schied für die Krümmung 30; der Unterschied zwischen der
Länge der äußeren Krümmungswand 48 und der Referenzkurve 90
ist die "Referenzdiskrepanz" bzw. der Referenzunterschied
der Krümmung 30. Für die Krümmung 30 ist der tatsächliche
Unterschied kleiner als die Hälfte des Referenzunterschieds.
Folglich reduziert die vorliegende Erfindung den Rennbahn
effekt nicht nur dadurch, daß dieselbe die Kanalwände an den
Krümmungen näher zueinander bringt, sondern ferner dadurch,
daß dieselbe weiter den tatsächlichen Unterschied zwischen
den Krümmungswandlängen reduziert, indem die innere Krüm
mungswand gebogen wird.
Die innere Krümmungswand 46 weist mehr Kurvenbiegungen als
die äußere Krümmungswand 48 auf. In diesem Sinne ist die
erstere komplexer als die letztere. Ein weiteres Maß der
Kurvenkomplexität ist die Summe der Absolutwerte der Winkel,
die durch die Kurven begrenzt werden. Für die innere Krüm
mungswand 46 ist dieser Wert 360°, während dieser Wert 180°
für die äußere Krümmungswand 48 ist. Die höhere Summe ist
einer größeren Kurvenkomplexität zugeordnet. Der Unterschied
der Komplexität zwischen der inneren Krümmungswand 46 und
der äußeren Krümmungswand 48 ermöglicht es, daß die Längen
der Krümmungswände beliebig nahe zueinander sind, so daß der
Rennbahneffekt effektiv eliminiert werden kann.
Bei elektrophoretischen Systemen bezieht sich der Rennbahn
effekt am direktesten auf die elektrische Feldgeometrie, und
bezieht sich lediglich auf die Kanalgeometrie, sowie diesel
be die Feldgeometrie beeinflußt. Die Feldcharakteristika der
Krümmung 30 sind in Fig. 4 gezeigt. In Fig. 4 erstrecken
sich die Feldlinien 92 longitudinal entlang der Krümmung 30,
während sich die Äquipotentiallinien 94 orthogonal zu den
Feldlinien erstrecken. Innerhalb der Geraden 24 und 26 sind
die Feldlinien 92 gleich beabstandet, gerade und parallel zu
der longitudinalen Achse bzw. Längsachse der Geraden 24 und
26; die Äquipotentiallinien 94 sind ebenfalls entlang der
Geraden 24 und 26 gleich beabstandet. Gemäß der geeigneten
graphischen Konvention teilen die Feldlinien 92 und die
Äquipotentiallinien 94 einen Kanal so nahe wie möglich in
Quadrate. Innerhalb der Geraden sind die Quadrate echt, die
selben sind jedoch notwendigerweise innerhalb der Krümmungen
schief.
In der stromaufwärts liegenden Ecke 42 (und ähnlicherweise
in der stromabwärts liegenden Ecke 44) zwingt die Kanalver
schmälerung die Feldlinien 92 näher zueinander. Da die Feld
linien 92 und die Äquipotentiallinien 94 Quadrate (so nah
wie möglich) bilden sollen, sind die Äquipotentiallinien 94
notwendigerweise innerhalb der Ecke 42 näher zueinander als
sie es in den Geraden 24 und 26 sind. Die Äquipotentialli
nien 94 erstrecken sich an der Ecke 42 radial, so daß die
selben nahe der inneren Krümmungswand 46 näher zueinander
sind als sie es nahe der äußeren Krümmungswand 48 sind. Die
Feldlinien 92 müssen wiederum nahe der inneren Krümmungswand
46 näher sein als nahe der äußeren Krümmungswand 48, so daß
die Quadrate an der Ecke 42 gebildet werden. Folglich er
scheinen die Feldlinien 92 in Fig. 4 hin zu der inneren
Krümmungswand 46 verschoben.
In dem mittleren Abschnitt 48 der Krümmung 30 zwischen den
Ecken 42 und 44 sind die Wände 46 und 48 weiter voneinander
entfernt als entweder an der Ecke 42 oder der Ecke 44, wie
es in Fig. 4 gezeigt ist. Dementsprechend sind die Feldli
nien 92 bezüglich des Kanals 10 weiter voneinander entfernt
und zentrierter. Die Äquipotentiallinien 94 sind gleichzeitig
weiter voneinander beabstandet. Es sei bemerkt, daß in
diesem Zwischenabschnitt 48 die Äquipotentiallinien 94 nahe
der inneren Krümmungswand 46 weiter voneinander entfernt
sind als nahe der äußeren Krümmungswand 48. Diese Beziehung
ist entgegengesetzt zu der Beziehung zwischen den Äquipoten
tiallinienbeabstandungen an den Ecken 42 und 44.
Der Einfluß der Feldcharakteristika, der in Fig. 4 gezeigt
ist, auf das Trennungsverfahren ist in Fig. 5 gezeigt, die
im wesentlichen eine Überlagerung von Fig. 4 mit den Details
von Fig. 1 ist. Die Bandpositionen B01-B21 stellen den Fort
schritt eines Probenkomponentenbands dar, sowie sich das
selbe durch die Krümmung 30 erstreckt. Die Bandposition B01
befindet sich in der stromaufwärts liegenden Geraden 24;
durch die Geraden 24 und hinauf zu der Bandposition B01 be
hält das Probenkomponentenband eine optimale orthogonale Be
ziehung zu der Kanalrichtung.
Die Bandposition B02 erstreckt sich von dem 45°-Linksbogen
52 der inneren Krümmungswand 46 zu dem geraden Abschnitt 78
der äußeren Krümmungswand 48. (Die Wandabschnitte sind in
Fig. 2 gezeigt, und die Bandpositionen sind in Fig. 5 ge
zeigt.) Das Band B02 liegt am Beginn der Krümmung 30 und be
hält folglich im wesentlichen die Ausrichtung der Bandposi
tion B01 bei. Die Bandposition B02 ist jedoch leicht in
Rechtsrichtung bezüglich der Orthogonalen zu der Kanalrich
tung aufgrund des nicht gleichmäßigen elektrischen Felds,
wie im folgenden erklärt, gekippt.
Der gebogene 45°-Linksabschnitt 52 der inneren Krümmungswand
46 dehnt sich gleichzeitig mit der Länge des geraden Ab
schnitts 78 der äußeren Krümmungswand 48 aus. Folglich sind
über die Länge des gekrümmten Abschnitt 52 entsprechende
Punkte der inneren Krümmungswand 46 weiter voneinander ent
fernt als ihre Gegenstücke auf der äußeren Krümmungswand.
Dementsprechend liegen die Äquipotentiallinien, die die
Bandposition B02 schneiden, nahe der äußeren Krümmungswand
48 näher zueinander als nahe der inneren Krümmungswand 46.
Der Abstand zwischen den Äquipotentiallinien ist mit dem
elektrischen Feldgradienten umgekehrt korreliert. Bei dem
Fall der Bandposition B02 ist der Feldgradient bei einem
äußeren Band 96 nahe der äußeren Krümmungswand 48 stärker
als bei einer inneren Bahn 98 nahe der inneren Krümmungswand
46. Folglich wandern Moleküle an der Bandposition B02 in den
äußeren Bahnen schneller als die Moleküle in der gleichen
Bandposition auf der inneren Bahn 98. Dies liegt daran, daß
die Bandposition B02 leicht rechts "gekippt" ist, wobei der
äußere Abschnitt den inneren Abschnitt anführt.
Wie es für die Bandpositionen B02, B03 und B04 gezeigt ist,
erhöht sich die Rechtsverkippung, sowie ein Band von dem Be
ginn des Linksbogens 52 zu dem Biegungspunkt 54 fortschrei
tet. Die Bandposition B04 erstreckt sich von dem Biegungs
punkt 54 (Fig. 2), und folglich von dem Beginn des gebogenen
Rechtsabschnitts 56 der inneren Krümmungswand 46 zu dem Be
ginn des gebogenen Rechtsabschnitts 80 der äußeren Krüm
mungswand 48. Bei der Bandposition B04 endet die Rechtsver
kippung. Wie im folgenden erklärt ist die akkumulierte
Rechtsverkippung eine Vorkompensations- bzw. Vorausgleichs-
Verkippung.
Der gebogene Abschnitt 56 weist einen kleineren (halb so
großen) Krümmungsradius als der gebogene Abschnitt 80 auf.
Dementsprechend sind die Feldgradienten der inneren Bahn
größer als die Feldgradienten der äußeren Bahn. Folglich
werden die Bänder nach links relativ zu der Kanalrichtung
gekippt, sowie dieselben entlang dieser gebogenen Abschnitte
56 und 80 fortschreiten. Folglich kippt sich das Probenband
nach links über die Bandpositionen B04-B08. Da jedoch der
Kanal 10 sich nach rechts bei der Bandposition B04-B08
biegt, wird die absolute Ausrichtung eines Bands in den Po
sitionen B04-B08 im wesentlichen beibehalten.
Insbesondere ist bei der Bandposition B06 auf der Hälte ent
lang der gebogenen Abschnitte 56 und 80 ein Probenkomponen
tenband orthogonal zu dem Kanal 10 und 45° relativ zu der
Geraden 24 ausgerichtet. Folglich ist auf halben Weg durch
die Ecke 42 die Vorkompensationsverkippung, die durch die
Bandpositionen B04 erreicht wird, verbraucht. Die Linksver
kippung fährt fort, so daß die Nettoverkippungen der Bänder
B07 und B08 fortschreitend mehr links relativ zu einer Or
thogonalen zu der Kanalrichtung liegen.
Die Bandposition B08 erstreckt sich von dem Beginn des gera
den Abschnitts 82 der äußeren Krümmungswand zu dem Biegungs
punkt 58 der inneren Krümmungswand, was der Beginn des links
gebogenen Abschnitts 60 der inneren Krümmungswand 46 ist.
Bei den Bandpositionen B08-B10 sind die Feldgradienten nahe
den äußeren Bahnen größer. Dementsprechend tritt wiederum
eine Rechtsverkippung auf. Diese Rechtsverkippung kompen
siert die Nettolinksverkippung, die sich zwischen der Band
position B06 und der Bandposition B08 ansammelt, so daß die
Bandposition B13 optimal orthogonal zu dem Kanal 10 ausge
richtet ist.
Aufgrund der Symmetrien der Biegung 30 um den Mittelpunkt 40
und die Ecken 40 und 42 wiederholt der Fortschritt der Band
positionen B11-B21 den Fortschritt der Bandpositionen B01-
B11. Eine Vorkompensation tritt von der Bandposition B11 zu
der Bandposition B14. Diese Vorkompensation wird von der
Bandposition B14 zu der Mitteleckenbandposition B16 ver
braucht. Eine Überkippung tritt von der Bandposition B16 zu
der Bandposition B18 auf, und dies wird von der Bandposition
B18 zu der Bandposition B21 nachkompensiert. Das Nettoresul
tat besteht darin, daß die Bandposition B21 ordnungsgemäß
orthogonal zu dem Kanal 10 an dem Beginn der stromabwärts
liegenden Geraden 26 ausgerichtet ist. Insgesamt bewirkt die
Krümmung 30 eine 180°-Drehung der Probenbänder, während die
selbe bestenfalls eine vernachlässigbare Dispersion aufgrund
eines Rennbahneffekts einführt.
Ein zweites Elektrophoresesystem AP2 gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in Fig. 6 gezeigt. Dasselbe ist im Prinzip
ähnlich zu dem System AP1, es treten jedoch mehr Geraden
624, 626 und folglich mehr Krümmungen 630, 632 entlang des
Kanals 610 desselben auf. Die größere Anzahl der Geraden
ermöglicht es, daß eine Kanallänge von 41 Zentimetern (cm)
auf einem Substrat von 24 Millimetern (mm) mal 13 mm er
reicht wird. Die kleine Substratgröße ermöglicht einen nie
drigen Herstellungsaufwand, während die relativ lange Kanal
länge eine effektivere Komponententrennung vorsieht. Zu
sätzlich sind die Kanalenden 634 und 636 besser getrennt, um
einen besseren Schutz vor einer Bogenbildung und anderen
Effekten, die aufgrund der Nähe der Elektroden auftreten,
bei sehr unterschiedlichen (z. B. 30.000 Volt) elektrischen
Potentialen zu bieten.
Zur Erleichterung der Herstellung wird die Tiefe der Kanäle
10 konstant gehalten. Die Variation der Bandbreite, die de
tailliert in Fig. 1 und in Fig. 5 dargestellt ist, ent
spricht diesem Ausführungsbeispiel konstanter Tiefe von Fig.
6. Bei dem Fall des Ausführungsbeispiels AP1 mit variieren
der Tiefe bleibt die Breite der Bänder konstant.
Eine alternative Geometrie gemäß der vorliegenden Erfindung
ist für eine Kanalkrümmung 730 in Fig. 7 gezeigt. In diesem
Fall gibt es vier 45°-Ecken (anstelle von zwei 90°-Ecken)
für eine 180°-Krümmung. Ein Vorteil dieser Krümmungsgeome
trie besteht darin, daß die maximale Kanaleinschnürung re
duziert werden kann, was das maximale Feld und die Flußbe
schränkungen an den Ecken reduziert. Eine Referenzkurve 780
ist im Vergleich mit einer inneren Krümmungswand 746 und
einer äußeren Krümmungswand 748 gezeigt.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel gibt es unterschiedli
che Zahlen von Ecken in einer Krümmung. Minimal kann ledig
lich eine Einschnürung in der Krümmung vorhanden sein. Im
einfachsten Fall kann die Einschnürung ohne ein Biegen der
inneren Wand gebildet sein. Bei einem bevorzugteren Ausfüh
rungsbeispiel mit einer einzigen Einschnürung wird jedoch
die innere Wand gebogen, um den tatsächlichen Unterschied
zwischen den Längen der inneren und der äußeren Wand zu reduzieren.
Die vorhergehenden Ausführungsbeispiele der Erfindung
schneiden den Sachverhalt des Überheizens an den Hochfeld
regionen nahe den gebogenen Verengungen an. Da die Veren
gungen jedoch (in der longitudinalen Richtung) kurz sind und
sich die Probenkomponenten bewegen, ist die Zeit zum Auf
heizen begrenzt. Wärme die in einer Verengung erzeugt wird,
kann in eine benachbarte tiefere Region abgeleitet werden.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel verbreitert sich
der Kanal zwischen Ecken einer Krümmung. Bei alternativen
Ausführungsbeispielen wird die volle Kanalbreite, die die
Geraden charakterisiert, nicht zwischen gekrümmten Ecken
erreicht. Beispielsweise kann der Kanal seine minimale Brei
te zwischen Ecken beibehalten. Bei den dargestellten Aus
führungsbeispielen ist die maximale Breite 70 Mikrometer und
die minimale Breite ist 35 Mikrometer. Die Erfindung sieht
jedoch beliebige Kanalbreiten vor, wobei der praktischste
Bereich zwischen 10 Mikrometern und 250 Mikrometern liegt.
Biegungen können bei Punkten auftreten, wie es für den Kanal
10 in den Fig. 1-6 der Fall ist. Die vorliegende Erfindung
sieht jedoch vor, daß Kurven mit entgegengesetzten Richtun
gen ebenso durch Biegungssegmente getrennt werden. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Kurven für eine
leichtere Herstellbarkeit ferner Kreisbögen. Andere Ausfüh
rungsbeispiele können Verbesserungen vorsehen, indem der
Krümmungsradius entlang der gebogenen Abschnitte variiert
wird. Beispielsweise können die Radien variiert werden, so
daß die Änderung des Krümmungsradiusses kontinuierlich vari
iert und bei Biegungspunkten nicht springt.
Wie es durch einen Vergleich der System AP1 und AP2 gezeigt
ist, kann die Kanaltiefe konstant sein oder dieselbe kann
variiert werden. Der Kanal kann in unterschiedlichen
Substrattypen, wie z. B. Polyimid oder einem anderen dielek
trischen Material, gebildet sein. Die Erfindung ist ferner
auf rohrförmige Kanäle anwendbar, die verformt sind, um
Verengungen in den Krümmungen zu erzeugen.
Claims (9)
1. Elektrophoretisches System (AP1; AP2), mit folgenden
Merkmalen:
einem Elektrophoresekanal (10; 610) zum Trennen von Probenkomponenten longitudinal entlang desselben, wobei der Kanal (10; 610) eine stromaufwärts liegende Gerade (24; 624), eine stromabwärts liegende Gerade (26; 726) und eine Krümmung (30, 32; 630, 632; 730) aufweist, die sich von der stromaufwärts liegenden Geraden (24; 624) zu der stromabwärts liegenden Geraden (26; 276) er streckt, wobei die Krümmung (30, 32; 630, 632; 730) ei ne innere Krümmungswand (46; 746), die sich von einem stromaufwärts liegenden inneren Endpunkt (50) zu einem stromabwärts liegenden inneren Endpunkt (74) erstreckt, aufweist, und wobei die Krümmung (30, 32; 630, 632; 730) eine äußere Krümmungswand (48, 748), die sich von einem stromaufwärts liegenden äußeren Endpunkt (76) zu einem stromabwärts liegenden äußeren Endpunkt (88) er streckt, aufweist, wobei der stromaufwärts liegende innere Endpunkt (50) und der stromaufwärts liegende äußere Endpunkt (76) eine gemeinsame longitudinale stromaufwärts liegende Position aufweisen und quer zu dem Kanal (10; 610) durch eine Stromaufwärtsbreite be abstandet sind, und wobei der stromabwärts liegende innere Endpunkt (74) und der stromabwärts liegende äußere Endpunkt (88) eine gemeinsame longitudinale stromabwärts liegende Position aufweisen und quer zu dem Kanal (10; 610) durch eine Stromabwärtsbreite beab standet sind, wobei der stromaufwärts liegende innere Endpunkt (50) und der stromabwärts liegende innere End punkt (74) näher zueinander liegen als der stromauf wärts liegende äußere Endpunkt (76) und der stromab wärts liegende äußere Endpunkt (88), wobei die innere Krümmungswand (46; 746) und die äußere Krümmungswand (48; 748) durch eine minimale Breite in einer longitu dinalen Zwischenposition beabstandet sind, wobei die minimale Breite kleiner als die Stromabwärtsbreite und kleiner als die Stromaufwärtsbreite ist.
einem Elektrophoresekanal (10; 610) zum Trennen von Probenkomponenten longitudinal entlang desselben, wobei der Kanal (10; 610) eine stromaufwärts liegende Gerade (24; 624), eine stromabwärts liegende Gerade (26; 726) und eine Krümmung (30, 32; 630, 632; 730) aufweist, die sich von der stromaufwärts liegenden Geraden (24; 624) zu der stromabwärts liegenden Geraden (26; 276) er streckt, wobei die Krümmung (30, 32; 630, 632; 730) ei ne innere Krümmungswand (46; 746), die sich von einem stromaufwärts liegenden inneren Endpunkt (50) zu einem stromabwärts liegenden inneren Endpunkt (74) erstreckt, aufweist, und wobei die Krümmung (30, 32; 630, 632; 730) eine äußere Krümmungswand (48, 748), die sich von einem stromaufwärts liegenden äußeren Endpunkt (76) zu einem stromabwärts liegenden äußeren Endpunkt (88) er streckt, aufweist, wobei der stromaufwärts liegende innere Endpunkt (50) und der stromaufwärts liegende äußere Endpunkt (76) eine gemeinsame longitudinale stromaufwärts liegende Position aufweisen und quer zu dem Kanal (10; 610) durch eine Stromaufwärtsbreite be abstandet sind, und wobei der stromabwärts liegende innere Endpunkt (74) und der stromabwärts liegende äußere Endpunkt (88) eine gemeinsame longitudinale stromabwärts liegende Position aufweisen und quer zu dem Kanal (10; 610) durch eine Stromabwärtsbreite beab standet sind, wobei der stromaufwärts liegende innere Endpunkt (50) und der stromabwärts liegende innere End punkt (74) näher zueinander liegen als der stromauf wärts liegende äußere Endpunkt (76) und der stromab wärts liegende äußere Endpunkt (88), wobei die innere Krümmungswand (46; 746) und die äußere Krümmungswand (48; 748) durch eine minimale Breite in einer longitu dinalen Zwischenposition beabstandet sind, wobei die minimale Breite kleiner als die Stromabwärtsbreite und kleiner als die Stromaufwärtsbreite ist.
2. Elektrophoretisches System (AP1; AP2) gemäß Anspruch 1,
bei dem die minimale Breite zwischen einem Viertel und
drei Viertel der Stromabwärtsbreite und der Stromauf
wärtsbreite beträgt.
3. Elektrophoretisches System (AP1; AP2) gemäß Anspruch 1
oder 2, bei dem die innere Krümmungswand (46; 746) eine
Länge der inneren Krümmungswand aufweist, die größer
als eine Referenzlänge einer Kurve (90; 780) ist, die
sich so parallel wie möglich zu der äußeren Krümmungs
wand (48; 748) und von dem stromaufwärts liegenden
inneren Endpunkt (50) zu dem stromabwärts liegenden
inneren Endpunkt (74) erstreckt.
4. Elektrophoretisches System (AP1; AP2) gemäß Anspruch 3,
bei dem die äußere Krümmungswand (48; 748) eine Länge
der äußeren Krümmungswand aufweist, wobei der Kanal
(10; 610) einen tatsächlichen Unterschied aufweist, der
gleich der Länge der äußeren Krümmungswand minus der
Länge der inneren Krümmungswand ist, wobei der Kanal
(10; 710) einen Referenzunterschied definiert, der
gleich der Länge der äußeren Krümmungswand minus der
Referenzlänge ist, wobei der tatsächliche Unterschied
kleiner als der Referenzunterschied ist.
5. Elektrophoretisches System (AP1; AP2) gemäß Anspruch 4,
bei dem der tatsächliche Unterschied kleiner als die
Hälfte des Referenzunterschieds ist.
6. Elektrophoretisches System (AP1; AP2) gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 5, bei dem die innere Krümmungswand
(46; 746) mindestens eine Kurvenbiegung aufweist.
7. Elektrophoretisches System (AP1; AP2) gemäß Anspruch 6,
bei dem die innere Krümmungswand (46; 746) mehr Kurvenbiegungen
als die äußere Krümmungswand (48; 748)
aufweist.
8. Elektrophoretisches System (AP1; AP2) gemäß Anspruch 6
oder 7, bei dem die innere Krümmungswand (46; 746) min
destens zwei Krümmungsbiegungen aufweist, und die äuße
re Krümmungswand (48; 748) keine Kurvenbiegungen auf
weist.
9. Elektrophoretisches System (AP1; AP2) gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 8, das ferner eine Leistungsversorgung
(12) zum Liefern eines elektrischen Felds (92) auf
weist, das sich longitudinal entlang des Kanals (10;
610) erstreckt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US44825999A | 1999-11-24 | 1999-11-24 |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=23779611
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000139651 Withdrawn DE10039651A1 (de) | 1999-11-24 | 2000-08-14 | Serpentinenförmiger Elektrophoresekanal mit reduziertem Rennbahneffekt |
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Country | Link |
---|---|
JP (1) | JP2001183340A (de) |
DE (1) | DE10039651A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002037092A1 (en) * | 2000-11-06 | 2002-05-10 | Dna Sciences, Inc. | Microchannel turn design |
WO2008108191A1 (en) * | 2007-03-02 | 2008-09-12 | Canon Kabushiki Kaisha | Fluid transport channel, fluid processing apparatus and fluid processing system |
-
2000
- 2000-08-14 DE DE2000139651 patent/DE10039651A1/de not_active Withdrawn
- 2000-11-24 JP JP2000357345A patent/JP2001183340A/ja active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002037092A1 (en) * | 2000-11-06 | 2002-05-10 | Dna Sciences, Inc. | Microchannel turn design |
WO2008108191A1 (en) * | 2007-03-02 | 2008-09-12 | Canon Kabushiki Kaisha | Fluid transport channel, fluid processing apparatus and fluid processing system |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JP2001183340A (ja) | 2001-07-06 |
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