DE10037859A1 - Ion-Gate-Scan bei Reflektor-Flugzeit-Massenspektrometern mit schrittweisem Scannen der Delayzeiten zur Neutralverlust- und Vorläufer-Ionen-Analyse - Google Patents
Ion-Gate-Scan bei Reflektor-Flugzeit-Massenspektrometern mit schrittweisem Scannen der Delayzeiten zur Neutralverlust- und Vorläufer-Ionen-AnalyseInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein neues, scannendes massenspektrometrisches Verfahren bei der MS/MS-Analyse in Reflektor-Flugzeit-Massenspektrometern. Dabei wird mit dem ersten Massenanalysator nicht mehr wie üblich ein einzelnes Ion selektiert und nachfolgend analysiert, sondern ein ausgewähltes Intervall wird kontinuierlich über den gesamten zu analysierenden Massenbereich verschoben (Scan). Die Einzelspektren werden hinterher über eine Software ausgewertet, kalibriert und zusammengesetzt. Diese Erfindung wird exemplarisch zur Analyse von Peptidgemischen in einem Matrix-unterstützten Laser Desorption/Ionisation (MALDI) Massenspektrometer (MS) mit einem Reflektor beschrieben, kann jedoch auf beliebige Analyten, insbesondere Oligomere und Polymere (einschließlich Biooligomeren und Biopolymeren) angewandet werden. Neben einer Steigung der Empfindlichkeit und des Signal-Rausch-Verhältnisses, sowie der Aufhebung von Analyt-Diskriminierungen in komplexen Gemischen, erlaubt dieses scannen des Ion-Gates erstmals eine Vorläufer-Ionen- und eine Neutralverlust-Analyse in Reflektor-Flugzeit-Massenspektrometern.
Description
Man unterscheidet bei Massenspektrometern drei Arten der MS/MS-Analysen, die am
Beispiel eines Triple-Quadrupol-Massenspektrometers kurz erläutert werden (analog auch bei
Sektorfeld-Massenspektrometern):
Bei der Produkt-Ionen-Analyse wird im ersten Quadrupol (Q1) nur ein Ion einer bestimmten
Masse transferiert und im zweiten Quadrupol (Q2) fragmentiert. Die bei der Fragmentierung
gebildeten Tochter-Ionen werden im dritten Quadrupol (Q3) nach ihrer Masse getrennt und
analysiert. Die Produkt-Ionen-Analyse ist die häufigste MS/MS-Methode.
Bei der Vorläufer-Ionen-Analyse werden in Q1 alle Ionen des gesamten Massenbereiches
sequentiell transferiert, d. h. der gesamte Massenbereich wird langsam gescannt. Nach
Fragmentierung in Q2 wird in Q3 nur eine fest eingestellte Masse durchgelassen und
detektiert. Somit kann man feststellen, welches Vorläufer-Ion ein bestimmtes Fragment
enthält.
Die Neutralverlust-Analyse weist die Abspaltung eines Neutralteilchens nach. Dazu wird,
wie bei der Vorläufer-Ionen-Analyse Q1 über den gesamten Massenbereich gescannt und die
sequentiell transferierten Ionen werden in Q2 fragmentiert. In Q3 wird analog zur Produkt-
Ionen-Analyse wiederum der gesamte Massenbereich synchron zu Q1 mit einer verschobenen
Masse gescannt. Dadurch werden in Q3 nur Ionen transferiert, die einen definierten
Massenverlust zum Vorläufer-Ion zeigen.
Bei Flugzeit-Massenspektrometern wurde bisher nur die Produkt-Ionen-Analyse verwirklicht.
Die MS/MS-Analyse im MALDI-Flugzeit-Massenspektrometer beruht auf dem Zerfall der
Ionen nach der Quelle (post-source decay PSD) und der Trennung der Fragment-Ionen-
Massen im Reflektor.
Die Selektionierung des Vorläufer-Ions erfolgt durch ein gepulstes elektrisches Ablenkfeld
(ion gate). Ein Ion-Gate besteht prinzipiell aus zwei Elektroden, zwischen denen orthogonal
zur Flugbahn der Ionen ein elektrisches Feld anliegt (Abb. 1). Auf diese Weise erfahren alle
Ionen eine Ablenkung ihrer Flugbahn, so daß sie nicht den Detektor erreichen. Wird nun das
Ablenkfeld für eine kurze Zeit (~80-100 ns) ausgeschaltet, werden alle Ionen, die in dieser
Zeitspanne in das Ion-Gate eindringen und es wieder verlassen haben, ungehindert den
Detektor erreichen, während alle Ionen die früher oder später ankommen abgelenkt werden.
Diese Methode wird zur Sequenzanalyse von Oligomeren und Polymeren eingesetzt. Die
beiden anderen MS/MS-Verfahren (Neutralverlust- und Vorläufer-Ionen-Analyse) wurden
bisher bei Flugzeit-Massenspektrometern noch nicht etabliert.
Wir haben einen neuen Messmodus (Scannen des Ion-Gate) entwickelt, der sowohl eine
Vorläufer-Ionen- als auch eine Neutralverlust-Analyse in Reflektor-Flugzeit-Massenspektro
metern ermöglicht, und hier exemplarisch für ein MALDI-Massenspektrometer beschrieben
wird. Darüber hinaus wird die Sensitivität normaler MS-Messungen, d. h. Massenanalyse,
erhöht. Das Signal/Rausch-Verhältnis verbessert sich durch die Diskriminierung der
Interferenzen zwischen PSD-Fragment-Ionen und stabilen Ionen im Reflektor.
Nach dieser Sichtweise ist das Ion-Gate bei einem MALDI-Reflektor-Flugzeit-Massen
spektrometer der erste Massenanalysator, und der Reflektor mit der Trennung der Fragment-
Ionen stellt den zweiten Analysator dar. Für die Bestimmung der Fragment-Ionen-Massen
reicht es bei dieser Anordnung nicht aus, nur die Detektionszeit des Fragment-Ions zu
kennen, sondern es muß auch die Masse des Mutter-Ions aus der Massen-Kalibrierung des
Ion-Gate berücksichtigt werden. Die Massen-Kalibrierung des Ion-Gate wird über die
Flugzeit der stabilen Ionen bis zum Detektor bestimmt.
Durch das schrittweise Scannen der Delayzeit TD des Ion-Gate (typischerweise 20-40 ns)
wird der gesamte interessierende Massenbereich durch die Aufnahme von Einzelspektren
abgedeckt (Abb. 2), wobei darauf geachtet wird, dass sich die Einzelfenster überlappen. Die
Öffnungszeit des Fensters beträgt 80 bis 100 ns. Mit dieser Art der Ionen-Selektionierung
wird der chemische Untergrund reduziert und die Intensität der Signale vorhandener Ionen
verstärkt (siehe Beispiele). Einzelne Peaks können erst durch die Selektion des umgebenden
Massenintervalls vom Untergrund unterschieden werden (Abb. 3):
Nach der Aufnahme der Einzelspektren werden diese mit einer neu entwickelten Software bearbeitet. In den Rohdaten sind folgende Informationen enthalten, die durch verschiedene Auswertungsmodi zur Kombination der Einzelspektren erhalten werden:
Nach der Aufnahme der Einzelspektren werden diese mit einer neu entwickelten Software bearbeitet. In den Rohdaten sind folgende Informationen enthalten, die durch verschiedene Auswertungsmodi zur Kombination der Einzelspektren erhalten werden:
- - Scan der stabilen Ionen.
- - Unterscheidung von Fragment-Ionen und stabilen Ionen, sowie die Identifikation des zugehörigen Vorläufer-Ions.
- - Identifizierung von Abspaltungen beliebiger Massen (Neutralverlust-Analyse).
- - Identifikation des Vorläufer-Ions zu einem Fragment-Ion bestimmter Masse (Vorläufer- Ionen-Analyse)
Fragment-Ionen werden in Reflektor-Flugzeit-Massenspektrometern zeitlich vor dem
korrespondierenden Vorläufer-Ion detektiert. Dadurch können sie gleichzeitig mit einem
leichteren stabilen Ion nachgewiesen werden. Durch das Scannen des Ion-Gates über den
gesamten Massenbereich können diese Masseninterferenzen ausgeschlossen werden.
Die Einzelspektren werden nicht durch aneinanderreihen zu einem Gesamtspektrum
zusammengesetzt. Um Interferenzen der verschiedenen Isotopensignale zu unterbinden,
werden die Einzelspektren zu monoisotopischen Spektren entfaltet. Alle als Peak
identifizierten Signale werden in einer Peakliste (Masse/Intensität) zusammengefasst (Abb.
4). In mehreren Einzelspektren vorkommende Signale werden zu einem Signal
zusammengefasst. Die Peakliste wird in Form eines Linienspektrums dargestellt, das nur
noch aus stabilen monoisotopischen Massen besteht.
Alle Signale, die außerhalb des geöffneten Zeitfensters detektiert werden, sind Fragment-
Ionen (Abb. 5). Diese Fragment-Ionen können einem stabilen Ion innerhalb des geöffneten
Zeitfensters zugeordnet werden. Um Fehlinterpretationen bei dieser Korrelation auszu
schließen, muß sie in mehreren Zeitfenstern beobachtet werden. Die exakte Masse des
Fragment-Ions ergibt sich aus der Masse des korrelierten stabilen Ions als Vorläufer-Ion in
der PSD-Kalibrierung.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Neutralverlust-Analyse braucht hier die Massendifferenz
nicht im Voraus bekannt zu sein. Alle Fragment-Ionen in einen Bereich von etwa 25% der
Vorläufer-Ionen Masse können zugeordnet werden.
Wird zusätzlich zum Scan der stabilen Ionen ein zweiter Scan der Delayzeit über den
gesamten Massenbereich mit variierenden Reflektorspannungen durchgeführt, ist es möglich
die Vorläufer-Ionen zu einer festgehaltenen Fragment-Ionen Masse zu finden. Die Reflektor
spannungen müssen den Massen der nachgewiesenen stabilen Ionen in jedem Einzelspektrum
angepasst werden. Bei einem zweistufigen Reflektor muß das Verhältnis aus U1/U2 konstant
sein, wobei für U1 und U2 die folgenden Bedingungen gelten:
(mit U1 = erste Reflektorspannung, U2 = zweite Reflektorspannung, UProbe =
Beschleunigungsspannung, mF = Fragment-Ionen Masse, mPU = kleinste Masse des
selektierten stabilen Massenbereichs, mPO = größte Masse des selektierten stabilen
Massenbereichs).
Die Spannungen werden derart geschaltet, dass in jedem Einzelspektrum die gleiche
Fragment-Ionen-Masse fokussiert wird. Für jedes Einzelspektrum wird mit jedem im
stabilen Ionen Scan nachgewiesenen Vorläufer-Ion eine PSD-Kalibrierung durchgeführt. Es
wird geprüft, ob ein Signal zu der für die angegebene Fragment-Ionen Masse berechneten
Flugzeit auftritt.
Im folgenden sind vier Beispiele wichtiger Anwendungen bei der Peptid- und Proteinanalytik
("Proteomics") beschrieben, um die Vorteile der scannenden Flugzeit-Massenspektrometrie
gegenüber der konventionellen Datenaufnahme der Gesamtspektren zu demonstrieren.
Abb. 6 zeigt die Auswirkung des Scans des Ion-Gate auf das Signal/Rausch-Verhältnis
am Beispiel eines komplexen Peptid-Gemisches. Verglichen wird hier das MALDI-
Übersichts-Spektrum mit dem monoisotopischen Linienspektrum des Scans der stabilen
Ionen. Für den Scan wurden 150 Einzelspektren mit je 30 Laserpulsen aufgenommen, wobei
die Delayzeit von 3800 ns bis 6740 ns mit einer Schrittweite von 20 ns, bei einem offenen
Zeitfenster von 100 ns, verändert wurde. Dadurch wurde der Massenbereich von 600 bis
2000 u abgedeckt. Im Linienspektrum können eindeutig mehr Peptidsignale als im
Übersichts-Spektrum identifiziert werden.
In Abb. 7 wird die Möglichkeit der Unterscheidung von stabilen Ionen und Fragment-
Ionen belegt. Gezeigt wird wieder ein Vergleich des MALDI-Übersichts-Spektrums mit dem
monoisotopischen Linienspektrum des Scans der stabilen Ionen. Einige intensive Signale
(z. B. 1011,7 u und 1029,2 u) treten im Scan der stabilen Ionen nicht mehr auf. Dies zeigt
eindeutig, dass es sich bei diesen Signalen nicht um stabile Ionen, sondern um PSD-
Fragment-Ionen handelt.
Abb. 8 zeigt ein MALDI-Übersichts-Spektrum (a), den Scan der stabilen Ionen (b) und
die Neutralverlust-Analyse einer C-terminalen Prolin-Abspaltung (c) einer Mischung aus acht
synthetischen Peptiden (Tabelle 1).
Im Vergleich des Übersichts-Spektrums mit dem Scan der stabilen Ionen ist wieder eine
Unterscheidung zwischen stabilen Ionen und PSD-Fragment-Ionen möglich. Mit Hilfe der
Korrelations-Analyse läßt sich einem identifizierten Fragment-Ion durch den Scan der
Delayzeit des Ion-Gate ein Vorläufer-Ion zuordnen. Mit einer anschließenden PSD-
Fragment-Ionen Massen-Kalibrierung kann die zugehörige Massendifferenz und somit der
Typ der Abspaltung identifiziert werden.
Die PSD-Kalibrierung für das stabile Ion bei 1157,7 u ergibt ein Fragment-Ion bei 1042,6 u,
was dem b9-Ion des Peptids IIQGTLWKCP-NH2 mit einer C-terminalen Prolin-Abspaltung
entspricht. Analog konnte dem stabilen Ion mit der Masse 1295,5 u eine C-terminale Prolin-
Abspaltung zugeordnet werden. Die Intensität aller Vorläufer-Ionen mit einem Fragment-Ion
eines definierten Neutral-Verlustes (hier 114 u) wird in einem Korrelations-Spektrum
dargestellt (Abb. 8c). Mit dieser Methode können Neutral-Verlust-Analysen mit beliebigen
Massendifferenzen mit einem einzigen Scan des Ion Gate durchgeführt werden.
Eine wichtige praktische Anwendung dieser Korrelationsanalyse ist die Analyse eines
enzymatischer Verdaus unbekannter Proteine ("Proteomics"), da die Masse stabiler Ionen
(Peptide) mit einer partiellen terminalen Sequenz (aus den detektierten PSD-Fragment-Ionen
im Massenbereich unterhalb der Einzelspektren) kombiniert werden kann. Dadurch wird die
Eindeutigkeit der Daten deutlich erhöht und deren Interpretation erleichtert.
Der Scan des Ion-Gate ermöglicht auch eine schnelle und eindeutige Identifizierung modifi
zierter Peptide und Proteine. Dies wird am Beispiel der O-Phosphorylierung des Tyrosin
restes in der Sequenz RRLIEDAEYAARG-NH2 gezeigt. Phosphopeptide können eine HPO3-
oder H3PO4-Gruppe, entsprechend einem Massenverlust von 80 bzw. 98 u, abspalten. In Abb.
9 sind für eine Mischung des phosphorylierten ([M + H]+ = 1598,8 u) und unphosphorylierten
([M + H]+ = 1518,8 u) Peptids der oben genannten Sequenz das entfaltete MALDI-Übersichts-
Spektrum (a), der Scan der stabilen Ionen (b) und in (c-e) die verschiedenen Abspaltungen
der Phosphat-Gruppe (Neutralverlust-Analyse) dargestellt.
Der Scan des Ion-Gate wurde mit einer Schrittweite von 40 ns und einer Intervall-Breite von
100 ns durchgeführt. Während im Spektrum des Scans der stabilen Ionen (b) nur die
erwarteten Massen der beiden zugesetzten Peptide auftreten, sind im entfalteten
Übersichtsspektrum (a) neben den stabilen Ionen zusätzlich die Signale der Fragment-Ionen
enthalten.
Die Signale, die bei den stabilen Massen 1486 u, 1502 u und 1520 u nachgewiesen werden,
können mit dem Signal bei 1598,8 u korreliert werden. Die PSD-Kalibrierung mit der Masse
1598,8 u als Vorläufer-Ion belegt dass es sich hierbei um ein Phosphopeptid handelt, das
H3PO4- und HPO3-Gruppen mit der Masse 98 u und 80 u, sowie eine Amid-Gruppe mit der
Masse 17 u, abspaltet.
Ein Vorteil eines derartigen Scans des Ion-Gate besteht darin, daß mit einem einzigen Scan,
der über einen großen Massenbereich möglich ist, Rohdaten erzeugt werden in denen die
Informationen sowohl für eine Neutralverlust-Analyse, als auch für eine Vorläufer-Ionen-
Analyse sowie die Unterscheidung zwischen stabilen Ionen und Fragment-Ionen enthalten
sind. Wobei die Neutralverlust-Analyse für Abspaltungen beliebiger Massendifferenz
möglich ist.
Claims (9)
1. Scannen des Ion-Gate über einen Massenbereich in Reflektor-Flugzeit-Massenspektro
metern (insbesondere MALDI-Massenspektrometern). Die erzeugten Einzelspektren
werden über eine Software ausgewertet, kalibriert und zu einem Gesamtspektrum
zusammengesetzt.
2. Neutralverlust-Analyse durch Korrelation der Massen der stabilen Ionen eines aufge
nommenen Massenbereiches im Einzelspektrum (Anspruch 1) mit den unterhalb des
offenen Massenfensters detektierten Fragment-Ionen. Über eine PSD-Kalibrierung der
Fragment-Ionen kann der Neutralverlust zum stabilen Ion bestimmt werden.
3. Vorläufer-Ionen-Analyse durch Korrelation zweier Scans des Ion Gate (Anspruch 1), bei
dem im zweiten Scan die Reflektorspannungen parallel zu den Delayzeiten geschaltet
werden. Die Spannungen werden derart geschaltet, dass in jedem Einzelspektrum die
gleiche Fragment-Ionen-Masse fokussiert wird. Für jedes Einzelspektrum wird mit jedem
im Scan der stabilen Ionen nachgewiesenen Vorläufer-Ion eine PSD-Kalibrierung
durchgeführt. Es wird geprüft, ob ein Signal zu der für die angegebene Fragment-Ionen
Masse berechneten Flugzeit auftritt.
4. Identifizierung bisher unbekannter Abspaltungen oder Modifikationen in den "Rohdaten"
der Spektren, da sowohl bei der Vorläufer-Ionen- als auch bei der Neutralverlust-Analyse
(Ansprüche 1-3) die Datenaufnahme nicht auf eine bestimmte Masse eingeschränkt
werden muß. Für die Messung müssen keine weiteren Informationen über mögliche
Modifikation vorliegen.
5. Analyse komplexer Probengemische (Ansprüche 1-4) um die gegenseitige Diskriminier
ung von Analytmolekülen aufzuheben.
6. Kombination der Masseninformation stabiler Ionen mit Massen-, Fragmentierungs-
und/oder Sequenzinformationen der Fragment-Ionen (Ansprüche 1-4) um Biomoleküle,
Oligomere und/oder Polymere zu identifizieren oder zu charakterisieren.
7. Identifizierung posttranslationaler, cotranslationaler oder anderer Modifikationen in Bio
oligomeren, Biopolymeren und/oder synthetischen Molekülen nach Ansprüchen 1-6.
8. Alle auf den Ansprüchen 1-7 aufbauenden Analyseverfahren für Proben synthetischen
oder natürlichen Ursprungs.
9. Alle auf Ansprüche 1-8 aufbauenden diagnostischen Methoden zur Analyse von
Biomolekülen, insbesondere Biopolymeren wie Proteinen, DNA, RNA und Zucker.
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DE10037859A DE10037859A1 (de) | 2000-08-01 | 2000-08-01 | Ion-Gate-Scan bei Reflektor-Flugzeit-Massenspektrometern mit schrittweisem Scannen der Delayzeiten zur Neutralverlust- und Vorläufer-Ionen-Analyse |
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ID=7651204
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DE10037859A Withdrawn DE10037859A1 (de) | 2000-08-01 | 2000-08-01 | Ion-Gate-Scan bei Reflektor-Flugzeit-Massenspektrometern mit schrittweisem Scannen der Delayzeiten zur Neutralverlust- und Vorläufer-Ionen-Analyse |
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DE (1) | DE10037859A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
2000
- 2000-08-01 DE DE10037859A patent/DE10037859A1/de not_active Withdrawn
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