DE10037144A1 - Stanzeinrichtung - Google Patents
StanzeinrichtungInfo
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Abstract
Eine Stanzeinrichtung zum Stanzen langgestreckter, entlang ihrer Längsrichtung bewegter Gegenstände hat eine parallel zur Längsrichtung der Gegenstände hin- und herbewegbare Stanzeinheit (3). Diese trägt ein Stanzwerkzeug, dessen bewegliche Teile (14, 15, 16) über eine Wipphebelmechanik (40, 66) mit einer Exzenterwelle gekoppelt sind, die von einem Hydraulikmotor intermittierend in nur einem Drehsinn angetrieben wird. Die beispielsweise zum Stanzen gerade extrudierten Kunststoffteile wie Kabelkanäle (2) verwendbare Stanzeinheit arbeitet auch bei hohen Durchlaufgeschwindigkeiten der Gegenstände (2) ohne nennenswerte Aufheizung im Bereich des Hydraulikantriebs einwandfrei.
Description
Die Erfindung betrifft eine Stanzeinrichtung zum Stanzen von
langgestreckten Gegenständen, die in ihrer Längsrichtung
bewegt werden, insbesondere zum Stanzen von extrudierten
Kunststoffgegenständen, wie Kabelkanälen, zeitnah nach
Austritt aus einer Extrusionseinrichtung, gemäß dem Ober
begriff von Anspruch 1.
Stanzeinrichtungen dieser Art können beispielsweise bei der
Fertigung von Kunststoffprofilen unmittelbar, bzw. in gerin
gem Abstand hinter einer Ausgangsmatrize eines Extruders
angeordnet sein, um in eine Wandung des gerade extrudierten
Kunststoffprofiles Durchgangslöcher einzustanzen. Eine
hierfür geeignete, bekannte Stanzeinrichtung hat eine paral
lel zur Längsrichtung bzw. Bewegungsrichtung der Kunststoff
profile hin und her bewegbare Stanzeinheit, die nach Art
eines Schlittens auf Linearführungsschienen geführt ist und
über einen elektromotorisch angetriebenen Spindeltrieb bewegt
werden kann. An der auch als Stanzblock bezeichenbaren
Stanzeinheit ist ein Stanzwerkzeug angeordnet, das mittels
eines ebenfalls an der Stanzeinheit angeordneten und mit der
Stanzeinheit verfahrbaren hydraulischen Stellantriebs in Form
eines Hydraulikzylinders in einer senkrecht zur Durchlauf
richtung verlaufenden Stanzrichtung auf und ab bewegbar ist.
Eine Gerätesteuerung sorgt dafür, daß die Stanzeinheit und
das Stanzwerkzeug derart koordiniert angesteuert werden, daß
das Stanzwerkzeug während eines Stanzintervalles, bei dem der
Stanzeingriff in das Material des durchlaufenden Gegenstandes
stattfindet, über eine begrenzte Zeit geschwindigkeitsgleich
mit dem Gegenstand mitläuft. Nach Beendigung des Stanzinter
valles wird das Stanzwerkzeug angehoben, die Stanzeinheit
entgegen der Durchlaufrichtung zurückgefahren und danach das
Stanzwerkzeug wieder in Richtung des durchlaufenden Gegen
standes abgesenkt, wobei die Stanzeinheit wieder derart
beschleunigt wird, daß im darauffolgenden Stanzintervall
wieder ein geschwindigkeitsgleicher Mitlauf mit dem Gegen
stand stattfindet. Das Stanzwerkzeug wird i. d. R. so ausgebil
det, daß bei einem Stanzvorgang der zu stanzende Gegenstand
auf einer größeren Stanzlänge, beispielsweise 50 cm, gleich
zeitig an vielen, aufeinanderfolgenden Stellen gestanzt wird,
und daß beim nachfolgenden Stanzintervall die nächste Stanz
länge direkt im Anschluß an den vorher gestanzten Abschnitt
angeschlossen wird.
Herkömmliche Stanzen dieser Art arbeiten bei niedrigen
Durchlaufgeschwindigkeiten, beispielsweise bis zu 6 bis
7 m/min. weitgehend zufriedenstellend. Bei höheren Durch
laufgeschwindigkeiten bis beispielsweise in den Bereich 10
bis 15 m/min. oder mehr, wie sie am Ausgang moderner Ex
trusionsmaschinen durchaus erreichbar sind, können jedoch
Probleme auftreten. So ist beispielsweise bei erhöhten
Stanztaktfolgen eine starke Aufheizung der die Stanz
werkzeuge betätigenden Hydraulikzylinder und der zylinder
nahen Hydraulikleitungsabschnitte beobachtet worden. Diese
könnte zwar durch zusätzliche Kühleinrichtungen kompensiert
werden, was jedoch die Gesamtmasse der starken Beschleuni
gungen unterworfenen Stanzeinheit vergrößern würde,
wodurch wiederum die erreichbaren maximalen Stanzgeschwin
digkeiten begrenzt wären. Im Hinblick auf die erforderlichen
hohen Stanzkräfte, die typischerweise im Bereich mehrerer
Tonnen liegen können, ist ein Ersatz hydraulischer Stellan
triebe durch mechanische Stellantriebe mit Getriebe nicht
oder nur bei erhöhtem Konstruktionsaufwand denkbar, wenn
gewisse Gewichtsgrenzen nicht überschritten werden sollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stanzeinrich
tung der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, die auch bei
erhöhten Durchlaufgeschwindigkeiten zu stanzender Gegenstände
im Dauerbetrieb einsetzbar ist. Insbesondere soll die Stanz
einrichtung kostengünstig bereitstellbar und leicht bedienbar
sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Stanz
einrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 vor. Vorteilhaf
te Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angege
ben. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird durch Bezugnahme
zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
Eine erfindungsgemäße Stanzeinrichtung der eingangs erwähnten
Art zeichnet sich dadurch aus, daß der Stellantrieb einen
Hydraulikmotor mit einer um eine Motorachse drehbaren Motor
welle aufweist, die über eine Kraftübertragungseinrichtung
mit dem Stanzwerkzeug derart gekoppelt ist, daß eine einsin
nige Drehung der Motorwelle eine Wechselbewegung des Stanz
werkzeugs in Stanzrichtung bewirkt. Hydraulikmotoren, die in
der Lage sind, die für das Stanzen erforderlichen hohe
Kräfte, bzw. Momente aufzubringen, können besonders leicht
und kompakt sein. Dies trägt dazu bei, die zu beschleunigende
Gesamtmasse der Stanzeinheit klein zu halten, was für die
Erreichung hoher Beschleunigungen der Stanzeinheit vorteilhaft
ist. Der Betrieb des Hydromotors mit nur einem Drehsinn
seiner Motorwelle stellt sicher, daß die hydraulische Ar
beitsflüssigkeit, beispielsweise ein Hydrauliköl, in nur
einer Richtung zum Stellantrieb gefördert und von diesem
abgefördert wird. Dadurch kann ein Heißlaufen der hydrauli
schen Kraftmaschine zuverlässig vermieden werden, da aufge
heizte Arbeitsflüssigkeit ständig aus dem Bereich der Kraft
maschine abgeführt wird, während in nachfolgenden Arbeits
takten kühlere Arbeitsflüssigkeit zugeführt wird. Die hydrau
lische Arbeitsflüssigkeit kann also gleichzeitig als Kühlme
dium für den hydraulischen Antrieb dienen. Dieser Vorteil
kann durch jeden Hydraulikantrieb erreicht werden, der so
konstruiert ist, daß die Energie einer in nur einer einzigen
Richtung durch den Antrieb strömenden Arbeitsflüssigkeit in
eine Bewegung eines Abtriebselementes der hydraulischen
Kraftmaschine umgewandelt wird.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, daß die
hydraulische Ansteuerung des Stellantriebs derart ausgebildet
ist, daß die Arbeitsflüssigkeit dem Stellantrieb schubweise
zuführbar ist. Dadurch ist es möglich, jeden geeigneten
herkömmlichen Hydromotor ohne konstruktive Änderungen zu
verwenden, da durch die intermittierende Zufuhr der unter
Druck stehenden Arbeitsflüssigkeit automatisch ein Wechsel
zwischen Drehphasen und Stillstandphasen der Motorwelle
erzeugt werden kann. Hierdurch ist auf besonders einfache
Weise ein Wechsel zwischen Bewegungsphasen und Stillstand
phasen der Werkzeugbewegung zu erreichen, wobei beispiels
weise der Werkzeugstillstand in die Rückzugsphase der
gesamten Stanzeinheit fällt, während das Stanzintervall
in die Bewegungsphase des Abtriebselementes des hydrauli
schen Stellantriebs fällt. Da der Wechsel zwischen Stillstand
und Bewegung auf diese Weise schon auf der Antriebsseite
realisierbar ist, kann die Kraftübertragung zwischen Antrieb
und Stanzwerkzeug mit wenigen Bauteilen robust und gewichts
günstig konstruiert werden. Prinzipiell ist es jedoch auch
möglich bei kontinuierlich bewegtem Abtriebselement eines
Stellantriebs durch geeignete Auslegung der Kraftübertragung,
beispielsweise mit geeigneten Steuerkurven, einen intermit
tierenden Betrieb des Stanzwerkzeuges zu erreichen.
Die schubweise Zufuhr von unter Druck stehender Arbeitsflüs
sigkeit zum Stellantrieb wird bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform dadurch sicher gestellt, daß in einer zum Stellan
trieb führenden hydraulischen Druckleitung ein vorzugsweise
elektromagnetisch betätigbares Umschaltventil mit nur zwei
Schaltstellungen vorgesehen ist, wobei vorzugsweise in einer
ersten Schaltstellung der Stellantrieb mit einer hydrau
lischen Druckquelle, beispielsweise der Hydraulikpumpe
verbindbar und in der zweiten Schaltstellung die Verbindung
zwischen Druckquelle und Stellantrieb gesperrt ist. Vorzugs
weise ist das Umschaltventil als Wegeventil ausgelegt, das es
ermöglicht, daß im Sperrzustand die von der Hydraulikpumpe
kommende Arbeitsflüssigkeit über einen Bypass in einem druck
losen Umlauf zum Hydraulikbehälter rückgeführt wird. Dies
ermöglich einen kontinuierlichen Betrieb der Hydraulikpumpe.
Im Vergleich zu bekannten Stanzen mit Hydraulikzylindern
kann die Schalthäufigkeit des Steuerventils deutlich herab
gesetzt werden.
Die Kraftübertragungseinrichtung ist bei einer Weiterbildung
so konstruiert, daß sie mindestens einen von dem Stellantrieb
drehbaren, insbesondere drehfest mit der Motorwelle gekop
pelten Exzenter aufweist. Dadurch wird es möglich, die vom
Antrieb bereitgestellte Drehbewegung in eine Hin- und Her
bewegung eines z. B. an der Außenseite des Exzenter
elementes angreifenden, verschiebbaren und/oder verschwenk
baren Elementes umzuwandeln, welches wiederum mit dem Stanz
werkzeug in kraftübertragender Verbindung steht.
Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist vorgese
hen, daß die vorzugsweise vollmechanische Kraftübertragungs
einrichtung mindestens einen um einen vorzugsweise horizon
tale Wippachse schwenkbaren Wipphebel mit zwei Hebelarmen
aufweist, wobei am ersten Hebelarm der Stellantrieb angreift
und der andere Hebelarm mit dem Stanzwerkzeug gekoppelt ist,
bzw. auf dieses wirkt. Hierdurch kann eine besonders günstige
Gewichtsverteilung bei der Stanzeinheit erreicht werden.
Zudem erlauben es Übertragungshebel dieser Art, das Kraft-
Weg-Verhältnis zwischen Antriebsseite und Abtriebsseite
geeignet einzustellen. Außerdem kann über eine Wippen
anordnung ein Kraftfluß innerhalb der Stanzeinheit erreicht
werden, so daß keine Kräfte nach außen abgeleitet werden.
Hierdurch kann beispielsweise die zur Linearverschiebung der
Stanzeinheit vorgesehene Verschiebungseinrichtung von Kräften
freigehalten werden, die im Zusammenhang mit dem eigentlichen
Stanzvorgang auftreten.
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß ein mit dem
Stellantrieb bewegungsgekoppeltes Antriebsglied, das bei
spielsweise die Funktion eines Pleuels haben kann, an dem
antriebsseitigen, ersten Hebelarm des Wipphebels um eine
Antriebsschwenkachse schwenkbar angelenkt ist. Hierdurch ist
eine bezüglich Zug- und Druckkräften spielfreie, bewegliche
Verbindung geschaffen.
Besondere Probleme ergaben sich bei herkömmlichen Stanzein
richtungen beim "Einfädeln" der zu stanzenden Gegenstände in
den Bereich des Stanzwerkzeuges. Dies ist beispielsweise in
der Anfahrphase eines kontinuierlichen Extrusionsprozesses
erforderlich. Zweckmäßig wird das extrudierte Profil erst
dann im Bereich des Stanzwerkzeugs untergebracht, wenn der
Extrusionsprozeß soweit vorbereitet ist, daß der extrudierte
Gegenstand die gewünschte Querschnittsform und Dimension
aufweist. Hier wäre es wünschenswert, wenn das zu stanzende
Material quer zu seiner Durchlaufrichtung in die Stanzvor
richtung einführbar wäre. Bevorzugten Ausführungsformen wird
dies dadurch ermöglicht, daß die Position der Wippachse im
Bezug auf die Stanzeinheit, beispielsweise in Vertikal
richtung verlagerbar und vorzugsweise in verschiedenen Lagen
festlegbar ist. Dadurch kann an dem auf das Werkzeug wirkende
Hebel ein Achsenwechsel dergestalt durchgeführt werden, daß
der im Stanzbetrieb als Zweiarmhebel dienende Hebel nach Art
eines Einarmhebels benutzt werden, bei dem die Antriebs
schwenkachse als festliegende Drehachse dient und die Kraft
zur Hebelbewegung zwischen Drehachse und Werkzeug im Bereich
der Wippachse angreift. Entsprechend den Hebelarmverhält
nissen kann dadurch bei geringer Hubbewegung der Wippachse
ein großer Hub des am Werkzeug angreifenden freien Hebe
lendes bewirkt werden, um das Werkzeug weit zu öffnen und
dadurch ein Ein- oder Ausfädeln zu stanzender Gegenstände zu
erleichtern.
Bei einer Weiterbildung hat die Stanzeinheit hierzu eine
Lagereinrichtung für den Wipphebel, die zwischen einer
Grundstellung und mindestens einer Abhebestellung, vorzugs
weise vertikal, verschiebbar geführt und beispielsweise
pneumatisch betätigbar ist. In der Grundstellung, die bei
spielsweise durch eine Verriegelung gesichert sein kann,
kann die Lagereinrichtung als Lagerbock für den Zweiarmwipphebel
dienen, während durch die Verschiebung des Lagerelemen
tes bei festgehaltenem antriebsseitigem Hebelende die
Öffnungs-, bzw. Schließbewegung zum Einfädeln der Gegen
stände bewirkt werden kann.
Um die Präzision, insbesondere die Lagegenauigkeit der
Stanzungen zu verbessern, ist gemäß einer Weiterbildung
vorgesehen, daß die Stanzeinheit eine vorzugsweise vertikale
Linearführung für das Stanzwerkzeug aufweist, die eine
Beweglichkeit des Stanzwerkzeugs parallel zur Stanzrichtung
zuläßt, während Kipp- und Drehbewegungen des Werkzeuges
zuverlässig vermieden werden. Zweckmäßig sind hierzu minde
stens zwei Führungsstangen oder dergleichen vorgesehen, die
auf der der Einführseite abgewandten Seite des Werkzeuges
angeordnet sein können, um die Einführung und Entnahme zu
stanzender Gegenstände aus dem Werkzeugbereich nicht zu
behindern. Das Werkzeug ist vorzugsweise so weit zu öffnen,
daß eine Einführung und Entnahme der Gegenstände quer zu
ihrer Längsrichtung erfolgen kann.
Zur leichten und schnellen Anpassung der Stanzeinrichtung an
unterschiedlich dimensionierte und/oder unterschiedlich zu
stanzende Gegenstände ist das Stanzwerkzeug vorzugsweise
auswechselbar ausgebildet. Besonders bewährt haben sich
Ausführungsformen, bei denen das Stanzwerkzeug in einer
vorzugsweise auswechselbaren Stanzwerkzeugeinheit integriert
ist, die ein an der Stanzeinheit beispielsweise durch An
schrauben spielfrei festlegbares Basiselement, eine daran
befestigte Werkzeugführungseinrichtung und das daran be
weglich gelagerte Teile des Stanzwerkzeuges umfasst. Die
auch als Werkzeugblock bezeichenbare Stanzwerkzeugeinheit
kann sämtliche an die Gegenstandsgeometrie anzupassenden
Werkzeugteile enthalten, insbesondere die beweglichen Stanz
stempel und die damit zusammenwirkenden Matrizen, die auch
als Aufnahme und Führung für die durchlaufenden Gegenstände
dienen können.
Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei
die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu
mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausfüh
rungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht
seien und vorteilhafte Ausführungen darstellen können. Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführ
ungsform einer erfindungsgemäßen, zum Stanzen
von Kunststoff-Kabelkanälen ausgerüsteten
Stanzeinrichtung mit Blickrichtung in Durch
laufrichtung der zu stanzenden Gegenstände,
Fig. 2 eine Vorderansicht der in Fig. 1 gezeigten
Stanzeinrichtung senkrecht zur Durchlauf
richtung bei entnommenem Werkzeugblock,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch die Stanzeinrich
tung im Bereich der Motorwelle des Antriebs-
Hydraulikmotors,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Ausführungsform gemäß
Fig. 1 mit angehobenem Wipphebel zur einfachen
Einführung und Entnahme zu stanzender Gegen
stände und
Fig. 5 ein Hydraulikschema zur Erläuterung der hydrau
lischen Ansteuerung des Hydraulikmotors der
Stanzeinheit.
Die Seitenansicht in Fig. 1 zeigt eine hydraulische Stanz
einrichtung 1, die unmittelbar hinter den Austrittsdüsen
einer (nicht gezeigten) Kunststoff-Extrusionseinrichtung
angeordnet ist, welche der kontinuierlichen Herstellung von
Kunststoff-Kabelkanälen 2 dient. Die ausgepreßten Kunststoff
profile 2 treten bei eingelaufenem Prozeß mit hohen Aus
trittsgeschwindigkeiten von beispielsweise bis zu 12 m/min.
aus der Extrusionseinrichtung aus und zeitnah nach dem
Austritt in den Bereich der Inline-Stanzeinrichtung ein, die
in Fig. 1 mit Blickrichtung parallel zur Durchlaufrichtung
der beiden querschnittsidentischen Kabelkanäle 2 gezeigt ist.
Die Inline-Stanze 1 dient dazu, während des ungebremsten
Durchlaufs der langestreckten Kunststoffprofile 2 in die
einem oberen Längsschlitz gegenüberliegende untere Wandung
der Rechteckprofile Reihen von Durchgangslöcher mit hoher
Präzision zu Stanzen. Hierzu hat die gezeigte Stanzein
richtung eine Stanzeinheit 3, die mit Hilfe einer Linear
verschiebungseinrichtung parallel zur Längsrichtung der
durchlaufenden Gegenstände 2 (senkrecht zur Zeichnungsebene
von Fig. 1) hin- und her bewegt werden kann. Die Verschieb
ungseinrichtung umfaßt zwei auf einem nicht gezeigten Ma
schinenbett befestigte, parallel zur Durchlaufrichtung
ausgerichtete Führungsschienen 4 und einen Spindeltrieb,
dessen parallel zu den Führungsschienen verlaufende Spindel 5
durch einen nicht gezeigten Elektromotor mit wechselnden
Drehrichtungen angetrieben wird. Die mit der Spindel zusam
menwirkende Arbeitsmutter sowie die mit den Führungsschienen
4 zusammenwirkende Schlittenelemente sind an der Unterseite
einer massiven Stahl-Basisplatte 6 der Stanzeinheit durch
Schraubung befestigt.
Auf der ebenen Oberseite der Basisplatte 6 ist im Bereich der
in Fig. 1 links erkennbaren Längsseite der Basisplatte eine
auswechselbare Stanzwerkzeugeinheit 10 befestigt. Diese
umfaßt eine mit der Basisplatte 6 verschraubbare Bodenplatte
11, an deren innerer Längsseite Zweiachsparallele, vertikale,
kreiszylindrische Führungsstangen 12 nach oben abstehen und
in Durchlaufrichtung der Gegenstände 2 beabstandet befestigt
sind. Auf der Bodenplatte 11 sind auch zwei parallel zueinan
der verlaufende Matrizen 13 mit nach oben geöffneten Füh
rungsnuten befestigt, deren Querschnitt an die Außenkontur
der durchlaufenden Kunststoffteile so angepaßt ist, daß diese
beim Durchlauf durch die Stanzeinrichtung in den Führungsnu
ten im Wesentlichen seitenspielfrei geführt werden.
Die zum Zusammenwirken mit den als Aufnahmen dienenden
Matrizen ausgebildeten Stanzstempel 14 sind an der Unterseite
einer zur Bodenplatte 11 parallelen Kopfplatte 15 befestigt
und umfassen vertikal federnd gelagerte Niederhalter 16, die
beim Stanzvorgang, wie in Fig. 1 gezeigt, die durchlaufenden
Kabelkanäle 2 fest in die Aufnahmenuten der Matrizen 13
eindrücken. Auf einer Stanzlänge von ca. 500 mm ist eine
Vielzahl gleichmäßig beabstandeter Stempel vorgesehen. Die
Kopfplatte 15 ist an den Vertikalführungsstangen 12 gegen
Kippung und Verdrehung gesichert in vertikaler Stanzrichtung
17 leicht beweglich geführt. Hierzu dienen Kugelführungen 18,
die an jeder der beiden Führungsstangen 12 zwei ineinander
liegende Führungshülsen 19, 20 mit zwischengelegten Wälz
körpern aufweisen. Dabei ist die äußere Hülse 19 an der
Kopfplatte 15 befestigt und gegenüber der inneren Hülse 20
verschiebbar, die wiederum unter Zwischenlage von Wälzkörpern
auf den Führungsstangen 12 läuft. Auf der Oberseite der
Kopfplatte 15 ist ein später näher erläuterter Bügel 21
befestigt, der der mechanischen Ankopplung von Antriebs
elementen zur Werkzeugbewegung dient.
Der gesamte Werkzeugblock ist als eigenständige Einheit
konzipiert, die für einen Wechsel der Formatgrößen oder für
Reinigungs-, Wartungs- oder Reparaturarbeiten mit wenigen
Handgriffen durch Lösen der Verschraubung zwischen Boden
platte 11 und Basisplatte 6 sowie Aushängen der Kraftüber
tragung im Bereich des Bügels 21 entnehmbar und genauso
leicht an der Stanzeinheit anbringbar ist.
Zur Betätigung des Stanzwerkzeuges, d. h. zur Auf- und Abbewe
gung der die Stempel 14 tragenden Kopfplatte 15, ist ein
hydraulischer Stellantrieb 25 vorgesehen, der an der dem
Werkzeugblock gegenüberliegenden Längsseite auf der Basis
platte 6 befestigt und über eine später erläuterte Hebel
mechanik kraftübertragend mit den beweglichen Teilen des
Werkzeugblockes 10 gekoppelt ist. Der Antrieb umfaßt einen
Hydraulikmotor 27, der an einem an der Basisplatte 6 befes
tigten Lagerbock 28 so befestigt ist, daß seine Motorwelle
29 bzw. die Drehachse 30 des Hydraulikmotors horizontal und
parallel zur Durchlaufrichtung 7 der Kabelkanäle ausgerichtet
ist. Das freie Ende der Motorwelle 29 sitzt drehfest in einer
Stirnseite einer weiteren Welle 31, deren Wellenenden mittels
Rollenwälzlagern 32 in auf der Basisplatte 6 befestigten
Lagerböcken 28 drehbar gelagert sind. Zwischen den zentrisch
zur Wellenachse 30 angeordneten zylindrischen Wellenend
abschnitten 33 und einem ebenfalls zentrisch zur Drehachse 30
angeordneten mittleren Abschnitt 34 der Welle 31 sind jeweils
exzentrisch zur Drehachse 30 angeordnete Exzenterabschnitte
35 mit kreiszylindrischer Außenkontur ausgebildet, deren
Mittelachsen 36 wenige Millimeter, z. B. 2,5 mm gegenüber der
Drehachse 30 der Welle parallel versetzt sind.
An der dem Motor 27 gegenüberliegenden Stirnseite der Welle
31 ist ein radial ausgerichteter Stift 37 angeschraubt,
dessen freies Ende bei Drehung der Welle 31 den Bereich eines
induktiven Sensors 38 durchläuft, der als Weggeber zur
Feststellung der Drehstellung der Welle 31 dient und an die
elektronische Steuerung der Stanzeinheit angeschlossen ist.
Die der Kopplung des Stellantriebs 25 mit dem Stanzwerkzeug
10 dienende, mechanische Kraftübertragungseinrichtung umfasst
als wesentliches Element einen verwindungssteifen Hebel 40,
der sich an der Oberseite der Stanzeinheit zwischen der Seite
des Stellantriebs 25 und der Seite des Werkzeuges 10 er
streckt und seitlich jeweils bis in den Bereich oberhalb der
Exzenterabschnitte 35 reicht. Etwa mittig zwischen Hydrau
likmotor und Werkzeug ist der Hebel 40 am oberen Ende einer
Lagereinrichtung 41 um eine Wippachse 42 schwenkbar gelagert.
Die Lagereinrichtung 41 umfasst zwei verwindungssteife
Stangen 43 aus Flachmaterial, die in vertikal durch die
Basisplatte 6 durchgehenden Führungsöffnungen im wesentlichen
spielfrei vertikal beweglich geführt sind. Die gelenkige
Verbindung zwischen den Stangen 43 und dem Hebel 40 ist mit
Hilfe von Gleitlagern im Bereich einer sich über die Breite
des Hebels erstreckenden Welle 44 realisiert. Wenig unterhalb
des Hebels sind die Flachmaterialstangen 43 über einen
Quersteg 45 miteinander verbunden, der die Achsparallelität
der Stangen 43 sicherstellt. An den einander abgewandten
Außenseiten der Flachstangen 43 sind jeweils horizontal nach
außen ragende Lagerelemente 46 angeschraubt. Diese werden in
Vertikalrichtung von vertikalen, zylindrischen Führungs
stangen 48 durchragt, die auf der Oberseite der Grundplatte,
bzw. Basisplatte 6 angeschraubt sind und der Vertikalführung
der Vertikalbewegung der Flachmaterialstangen 43 dienen.
Durch Kugelführungen 49 zwischen Führungsstange 48 und
Lagerelement 46 wird ein leichter, spielfreier Lauf in
Vertikalrichtung sichergestellt.
Zur Auf- und Abbewegung der Stangen 43, und damit zur ver
tikalen Verlagerung der Wippachse 42, ist ein Pneumatik
zylinder 50 vorgesehen, der zwischen den Flachmaterialstangen 43
auf der Grundplatte 6 befestigt ist. Das freie Ende des
vertikal verschiebbaren Kolbens 51 ist in der Mitte der
Querstrebe 45 befestigt. In Fig. 2 ist gut zu erkennen, daß
der Gesamtaufbau der vertikal verschiebbaren Lagereinrichtung
bezüglich der durch die Verschiebungsachse 52 des Pneumatik
zylinders gegebenen Vertikalachse symmetrisch ist, so daß
Kippmomente zuverlässig vermieden werden.
Die unteren Enden der Flachmaterialstangen 43 weisen in
Materiallaufrichtung 7 durchgehende Rechtecköffnungen 53 auf,
die bei vollständig abgesenkter Lagereinrichtung 41 (Fig. 1
und 2) nach unten aus der Grundplatte 6 herausragen. Die
Rechtecköffnungen 53 dienen zum Hindurchschieben von Verrie
gelungszungen einer Verriegelungsstange 54, die parallel zur
Unterseite der Grundplatte 6 ausgerichtet und mittels eines
Pneumatikzylinders 55 parallel zur Durchlaufrichtung 7 hin- und
herverschiebbar ist, um in einer ausgerückten Stellung
(Fig. 2) die Flachmaterialstange 43 für eine Vertikalver
schiebung freizugeben und in einer eingeschobenen Verriege
lungsstellung die Stangen 43, und damit die gesamte abge
senkte Lagereinrichtung in einer Grundstellung spielfrei zu
verriegeln.
Auf der Werkzeugseite ist der bezüglich der Wippachse 42
zweiarmige Hebel 40 mit seinem werkzeugseitigen Hebelarm 60
an einer Welle 61 angelenkt, die die Vertikalabschnitte des
Bügels 21 miteinander verbindet, angelenkt. Auf der Welle 61
sind auch Druckrollen 62 drehbar gelagert, die sich nach
unten auf der Oberseite der Kopfplatte 15 und nach oben an
der Unterseite eines in Fig. 1 geschnitten gezeigten Hori
zontalabschnittes 63 des Bügels 21 abstützen. Am freien Ende
des gegenüberliegenden, antriebsseitigen Hebelarms 64 sind an
einer Welle 65 in den Bereichen oberhalb der Exzenterab
schnitte 35 mittels Gleitlagern zwei plattenförmige Pleuel um
eine Antriebsschwenkachse 67 verschwenkbar angelenkt. Die
Pleuel 66 sind mittels Rollenwälzlagern 68 auf den Exzenter
abschnitten 35 der Welle 31 leicht drehbar gelagert, so daß
eine Drehung der Welle 31 um ihre Achse 30 eine vertikale
Auf- und Abbewegung der Pleuel in Verbindung mit einer
leichten Pendelbewegung um die Antriebsschwenkachse 67
bewirkt.
Die in Fig. 5 schematisch dargestellte, hydraulische Ansteue
rung des Hydraulikmotors 27 ist mit wenigen, einfachen
Standardbauelementen aufgebaut und stellt sicher, daß die in
einem Kreislauf geförderte Arbeitsflüssigkeit dem Hydraulik
motor schubweise mit nur einer Fließrichtung 70 zugeführt
wird. Die Hydraulik umfasst eine kontinuierlich laufende
Pumpe 71, die Hydraulikflüssigkeit aus einem Behälter 72 in
eine zum Motor 27 führende Druckleitung 73 fördert. Vom
Motor führt eine Rückflußleitung 74 zurück zum Behälter. In
den Leitungen 73, 74 sitzt ein als 4/2-Wegeventil ausgebilde
tes, elektromagnetisch betätigbares, von der elektronischen
Steuerung der Stanzeinrichtung gesteuertes Umschaltventil 75
mit zwei Schaltstellungen. In der (nicht gezeigten) Durchlaß
stellung ist die Pumpe über die Druckleitung 73 mit dem
Hydraulikmotor und dieser über die Rückflußleitung 74 mit dem
Sammeltank 72 verbunden. In der Fig. 5 gezeigten Sperrstel
lung dagegen ist der Zufluß zwischen Pumpe und Motor 27
unterbrochen und der pumpenseitige Abschnitt 76 der Drucklei
tung 73 über einen Bypass 77 mit dem behälterseitigen Ab
schnitt 78 der Rückflußleitung für einen drucklosen Umlauf
verbunden.
Die Stanzeinrichtung kann nach folgenden Verfahren arbeiten.
Sofern noch keine für die zu stanzenden Profile angepaßte
Werkzeugeinheit 10 montiert ist, wird eine solche montiert,
indem deren Bodenplatte 11 auf der Grundplatte 6 der Stanz
einheit festgeschraubt und der werkzeugseitige Hebelarm 60
des Wipphebels 40 am Bügel 21 eingehängt wird. Zur Erleich
terung des seitlichen Einfädelns der zu stanzenden Profile
kann bei stillstehendem Motor 27 und damit unveränderlicher
Lage der Antriebsschwenkachse 67 die Lagereinrichtung 41 mit
Hilfe des Pneumatikzylinders 50 in die in Fig. 4 gezeigte
Abhebestellung angehoben werden, in der das Werkzeug weit
geöffnet und damit die Führungsnuten der Matrizen 13 bequem
von der Seite und von oben zugänglich sind. Bei diesem
Öffnungsvorgang wirkt der Hebel 40 als Einarmhebel, da die
Krafteinleitung durch die Lagereinrichtung 41 zwischen der
festgehaltenen Antriebsschwenkachse 67 und dem am Werkzeug
angreifenden Hebelende erfolgt. Entsprechend der Hebelarm
längen ist der Hub des Werkzeugkopfes 15 dabei etwa doppelt
so hoch wie derjenige der Lagereinrichtung 41. Nach Einfädeln
der Kabelkanäle 2 wird die Lagereinrichtung bis in die in
Fig. 1 gezeigte Grundstellung abgesenkt und mittels der
durch den Pneumatikzylinder 55 vorgeschobene Verriegelungs
stange 54 gegen Abheben gesichert verriegelt. In dieser
Grundstellung ist die Wippachse 42 festgelegt und der Hebel
40 arbeitet als Zweiarm-Wipphebel, bei dem die Kraft auf
einer Seite der Schwenkachse 42 eingeleitet und auf der
gegenüberliegenden Seite (am Werkzeug) abgegeben wird.
Nach Einlaufen der Einrichtung in den stationären Stanzbe
trieb wird die Stanzeinheit 3 über den elektromotorisch
angetriebenen Spindeltrieb derart parallel zur Durchlauf
richtung 7 hin- und herbewegt, daß bei der Mitlaufbewegung
die Stanzeinheit nach einer kurzen Beschleunigungsphase über
ein Zeitintervall von beispielsweise 0,5 Sekunden gesch
windigkeitsgleich mit den durchlaufenden Gegenständen 2
mitläuft, danach abgebremst und entgegen der Durchlauf
richtung in Rückzugsrichtung beschleunigt wird, um nach
erneutem Abbremsen wieder in Durchlaufrichtung beschleunigt
zu werden. Die Mitfahrlänge beträgt ca. 330 mm.
Dieser horizontal oszillierenden Bewegung der Stanzeinheit 3
parallel zur Durchlaufrichtung ist eine oszillierende und
phasenweise aussetzende Vertikalbewegung der Stempel 14 bzw.
des Werkzeugtopfes überlagert, die durch einen intermittie
renden Betrieb des Hydraulikmotors 27 bewirkt wird. Zu Beginn
eines ca. 0,6 Sekunden dauernden Mitlauftaktes, der eine Be
schleunigungsphase, daß eigentliche Stanzintervall von ca.
0,5 Sekunden und eine Abbremsphase der Stanzeinheit umfasst,
ist das Umschaltventil 75 in Durchlaßstellung, so daß die
Motorwelle des Hydraulikmotors dreht und über die Exzenter 35
die Pleuel 66 angehoben und somit der Stempelkopf 15 Richtung
Matrize abgesenkt wird. Die Steuerung ist so koordiniert,
daß spätestens beim Aufsetzen der Niederhalter 16 auf die zu
stanzende Kabelkanalwandung die Stanzeinheit 3 mit gleicher
Geschwindigkeit wie die durchlaufenden Kabelkanäle, bei
spielsweise mit bis zu 12 m/sek in Durchlaufrichtung 7
vorbewegt wird. Der Stanzkopf wird hydraulisch bis zum
unteren Totpunkt der Stanzung gedrückt, wobei die Stanzwerk
zeuge die Kabelkanalwandung durchdringen und Durchgangs
öffnungen ausstanzen. Bei Fortdrehung der Motorwelle über den
oberen Totpunkt der Pleuel hinaus werden die Stempel wieder
angehoben, bis die Werkzeuge und die Niederhalter von den
Kabelkanälen 2 abgehoben sind. Danach wird die Abbremsphase
der Stanzeinheit eingeleitet, während der der Hydromotor noch
bis zum unteren Totpunkt der Pleuel (entsprechen der obersten
Stellung der Stempel) weitergedreht und dann kurzzeitig
abgeschaltet wird.
Die Abschaltung wird durch ein Signal des Initiator 38 für die
Drehstellung der Welle 31 eingeleitet und dadurch bewirkt,
daß das Umschaltventil 75 aus der Durchlaßstellung in die in
Fig. 5 gezeigte Sperrstellung umschaltet, in der kein Hydrau
liköl zum Motor 27 gefördert, sondern durch den Bypass 77 im
drucklosen Umlauf zum Tank 72 rückgeführt wird.
Der folgende Absenkvorgang des Werkzeuges wird durch erneutes
Umschalten des Ventils 75 zurück in die Durchlaßstellung
eingeleitet, wodurch der Motor 27 wieder in Gang gesetzt und
der Wipphebel entsprechend verschwenkt wird.
Während eines Stanzzyklus sind also nur zwei Schaltbewegungen
des Ventils 75 erforderlich, während bei herkömmlichen, mit
Hydraulikzylindern arbeitenden Stanzen drei Schaltungen
(Durchlaß zum Stanzen, Durchlaß zum Abheben und Sperrstel
lung) pro Zyklus erforderlich sind. Die Schalthäufigkeit wird
also um 1/3 abgesenkt. Zudem fließt die Arbeitsflüssigkeit,
deren Druckenergie in Bewegungsenergie des Stellantriebs und
letztlich in Stanzkraft umgesetzt wird, nur in einer Richtung
70 durch den Hydraulikmotor. Dadurch kann ein Aufheizen des
Motors verhindert werden, da jeweils kühlere Flüssigkeit vom
Tank 72 nachgeführt und die im Motor aufgeheizte Flüssigkeit
schubweise Richtung Tank abgeführt wird. Dies ermöglicht
einen störungsfreien Dauerbetrieb auch bei höchsten Stanzfre
quenzen. Zudem wird durch die Wipphebelmechanik innerhalb der
Stanzeinheit ein in sich geschlossener Kraftfluß geschaffen,
so daß die auftretenden, z. T. erheblichen Stanzkräfte nicht
nach außen, beispielsweise auf die Elemente der Verschie
bungseinrichtung, abgeleitet werden. Durch den symmetrischen
Aufbau der Einrichtung und die leichtlaufenden Vertikalfüh
rungen wird zudem eine lagegenaue Stanzung gefördert. Typi
sche Lochabstanztoleranzen in der Größenordnung von 1/10 mm
können damit auch bei hohen Durchlaßgeschwindigkeiten einge
halten werden.
Claims (12)
1. Stanzeinrichtung zum Stanzen von langgestreckten
Gegenständen, die in ihrer Längsrichtung bewegt
werden, insbesondere zum Stanzen von extrudierten
Kunststoffgegenständen, wie Kabelkanälen (2),
zeitnah nach Austritt aus einer Extrusionsein
richtung, die Stanzeinrichtung mit mindestens
einer parallel zur Längsrichtung hin- und her
bewegbaren Stanzeinheit (3), an der mindestens ein
Stanzwerkzeug angeordnet ist, das mittels eines an
der Stanzeinheit angeordneten und mit der Stanzein
heit verfahrbaren hydraulischen Stellantriebs (25)
in einer quer zur Längsrichtung verlaufenden
Stanzrichtung (17) hin- und herbewegbar ist, wobei
die Stanzeinheit und das Stanzwerkzeug derart
koordiniert ansteuerbar sind, daß das Stanz
werkzeug während eines Stanzintervalles gesch
windigkeitsgleich mit dem Gegenstand mitläuft,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stellantrieb einen
Hydraulikmotor (27) mit einer um eine Motorachse
(30) drehbaren Motorwelle (29) aufweist, die über
eine Kraftübertragungseinrichtung (31, 66, 40)
mit dem Stanzwerkzeug derart gekoppelt ist, daß
eine einsinnige Drehung der Motorwelle eine
Wechselbewegung des Stanzwerkzeugs in Stanzrichtung
(17) bewirkt.
2. Stanzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine hydraulische Ansteuerung des
Stellantriebs derart ausgebildet ist, daß eine
hydraulische Arbeitsflüssigkeit dem Stellantrieb
schubweise zuführbar ist.
3. Stanzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in einer zum Stellantrieb
führenden hydraulischen Druckleitung (73) ein
vorzugsweise elektromagnetisch betätigbares Um
schaltventil (75) mit nur zwei Schaltstellungen
vorgesehen ist, wobei vorzugsweise in einer ersten
Schaltstellung des Umschaltventils der Stellantrieb
mit einer hydraulischen Druckquelle (71) verbindbar
und in der zweiten Schaltstellung die Verbindung
zwischen Druckquelle und Stellantrieb gesperrt
ist.
4. Stanzeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Umschaltventil (75) derart
ausgebildet ist, daß in der zweiten Schaltstellung
von der Druckquelle (71) zugeförderte Arbeitsflüss
igkeit über einen Bypass (77) in einem drucklosen
Umlauf zur Druckquelle rückführbar ist.
5. Stanzeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft
übertragungseinrichtung mindestens einen, vor
zugsweise zwei durch den Stellantrieb drehbaren
Exzenter (35) aufweist.
6. Stanzeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
vorzugsweise vollmechanische Kraftübertragungsein
richtung mindestens einen um eine vorzugsweise
horizontale Wippachse (42) schwenkbaren Wipphebel
(40) mit zwei Hebelarmen aufweist, wobei am ersten
Hebelarm (64) der Stellantrieb angreift und der
andere Hebelarm (60) mit dem Stanzwerkzeug gekop
pelt ist.
7. Stanzeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein mit dem Stellantrieb bewegungsgekoppeltes
Antriebsglied, vorzugsweise ein Pleuel (66), an
dem antriebsseitigen, ersten Hebelarm (64) des
Wipphebels (40) um eine Antriebsschwenkachse (67)
schwenkbar angelenkt ist, wobei vorzugsweise zwei
Antriebsglieder (66) vorgesehen sind.
8. Stanzeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindes
tens einen um eine Wippachse (42) verschwenkbaren
Wipphebel (40) aufweist und derart ausgebildet
ist, daß die Position der Wippachse (42) im Bezug
auf die Stanzeinheit (3), vorzugsweise in Ver
tikalrichtung, verlagerbar ist, wobei die Stanzein
heit vorzugsweise eine Lagereinrichtung (41) für
den Wipphebel (40) aufweist, die zwischen einer
Grundstellung und einer Abhebestellung vertikal
verschiebbar geführt und vorzugsweise in der
Grundstellung verriegelbar ist.
9. Stanzeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft
übertragungseinrichtung mindestens einen Hebel (40)
aufweist, der durch Achsenwechsel seiner zwei
Lagerachse (42, 67) wahlweise als einarmiger
Hebel oder zweiarmiger Hebel nutzbar ist.
10. Stanzeinheit nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
vorzugsweise vertikale Linearführungseinrichtung
zur kippfreien Führung vertikal beweglicher Teile
(14, 15, 16)des Stanzwerkzeuges aufweist, vor
zugsweise mit mindestens zwei Führungsstangen
(12), die mit Abstand zueinander angeordnet sind.
11. Stanzeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stanz
werkzeug derart öffenbar ist, daß zu stanzende
Gegenstände quer zu ihrer Längsrichtung in das
Stanzwerkzeug einführbar, bzw. aus dem Stanzwerk
zeug entnehmbar sind.
12. Stanzeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stanz
werkzeug in einer auswechselbaren Stanzwerkzeugein
heit (10) integriert ist, die vorzugsweise ein an
der Stanzeinheit festlegbares Basiselement (11),
eine daran befestigte Werkzeugführungseinrichtung
(12) und daran gelagerte, bewegliche Teile (14, 15,
16) des Stanzwerkzeuges aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000137144 DE10037144A1 (de) | 2000-07-29 | 2000-07-29 | Stanzeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000137144 DE10037144A1 (de) | 2000-07-29 | 2000-07-29 | Stanzeinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10037144A1 true DE10037144A1 (de) | 2002-02-07 |
Family
ID=7650756
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000137144 Withdrawn DE10037144A1 (de) | 2000-07-29 | 2000-07-29 | Stanzeinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10037144A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012024154A1 (de) | 2012-12-10 | 2014-06-12 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Stanzeinrichtung und Verfahren zum Herstellen einer Durchbrechung |
DE102015224999A1 (de) * | 2015-12-11 | 2017-06-14 | Stanova Stanztechnik GmbH | Kabelkanalstanzvorrichtung und Verfahren zum Stanzen von Kabelkanälen |
DE102019203499A1 (de) * | 2019-03-14 | 2020-09-17 | Stanova Stanztechnik GmbH | Stanzwerkzeug, Stanzvorrichtung und Verfahren zum flusenfreien Stanzen von Kunststoffrohlingen |
CN114311142A (zh) * | 2021-11-15 | 2022-04-12 | 盐城工学院 | 一种偏心轮立式裁断机 |
-
2000
- 2000-07-29 DE DE2000137144 patent/DE10037144A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102012024154B4 (de) | 2012-12-10 | 2023-01-12 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Stanzeinrichtung und Verfahren zum Herstellen einer Durchbrechung |
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