DE10036455C2 - Zündeinrichtung mit einer Sollburchstelle für einen Treibsatz des Gasgenerators einer Insassenschutzvorrichtung in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Zündeinrichtung mit einer Sollburchstelle für einen Treibsatz des Gasgenerators einer Insassenschutzvorrichtung in KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zündeinrichtung für einen
Treibsatz des Gasgenerators einer Insassenschutzvorrichtung
in einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1. Als Insassenschutzvorrichtungen dienen z. B. Auf
prallschutzkissen, so genannte Airbags, die bei einem Unfall
den Insassen auffangen, oder Gurtstrammer, die bei einem Un
fall die Sicherheitsgurte stramm ziehen.
Eine derartige Zündeinrichtung ist z. B. aus der DE-C1-197 33 353
bekannt. Diese Zündeinrichtung weist ein Gehäuse mit ei
ner Zündkammer auf, in der ein Zündstoff aufgenommen ist, der
bei einem Unfall elektrisch gezündet wird. Das Gehäuse weist
eine die Zündkammer abdeckende Kappe mit einer Seitenwand und
einem Boden auf. In dem Boden ist eine Sollbruchstelle vorge
sehen, die durch Materialverringerung erzeugte lineare Ab
schnitte aufweist. Als Sollbruchstelle wird in den Boden der
Kappe ein Kreuz oder ein Stern eingestanzt, wobei die Kreuz-
bzw. Sternarme jeweils vom Mittelpunkt des Bodens bis zum
Rand reichen.
Wenn bei einem Unfall der Zündstoff gezündet wird, wird die
Sollbruchstelle durch die sich entwickelnden Treibgase aufge
rissen und der Boden in vier oder mehr Lappen aufgebogen.
Aus der DE-A1-44 29 178 ist eine elektrische Zündeinrichtung für
einen Gasgenerator bekannt, die ein Gehäuse mit einer den
Zündstoff aufnehmenden Zündkammer aufweist. Die Zündkammer
wird durch eine Kappe, die Teil des Gehäuses ist, abgedeckt.
Diese Kappe weist stirnseitig Einkerbungen auf, die als
Sollbruchstellen fungieren.
Eine ähnlich aufgebaute Zündeinrichtung gemäß der DE-A1-
40 26 655 weist in der die Zündkammer abdeckenden Kappe
stirnseitig Sollbruchstellen in Form von konzentrischen
Kreisen auf.
Bei einer Zündeinrichtung für einen Gasgenerator gemäß der DE-
A1-40 01 864 weist die die Zündkammer abdeckende Kappe an ihren
Seitenwänden geschwächte Bereiche auf, die als
Sollbruchstellen fungieren.
Erwähnt sei noch die Zündeinrichtung gemäß der US-A-5821446,
bei der die die Zündkammer abdeckende Kappe mehrere
linienförmige geschwächte Bereiche aufweist, die
Sollbruchstellen definieren.
Die Kraftfahrzeugindustrie fordert für den Gasgenerator der
Insassenschutzvorrichtung eine möglichst kurze Bauweise, ins
besondere dann, wenn, wie bei dem Einbau des Gasgenerators
mit dem Luftkissen in das Lenkrad, nur geringer Raum zur Ver
fügung steht. Die Maße des Gasgenerators im Einbaubereich der
Zündeinrichtung sind festgelegt und wurden im Laufe der Zeit
immer kleiner. Die Freiräume zwischen den einzelnen Bauteilen
sind hierbei teilweise so gering, dass mit ihnen die Maße der
aufgebogenen Lappen des Bodens bei dem Aufbrechen der Soll
bruchstelle kaum noch zu vereinbaren sind: Die Lappen können
dann nur teilweise aufgebogen werden, sodass Schwierigkeiten
mit einer einwandfreien Zündung des Treibsatzes auftreten
können.
Desweiteren liegt bei Gasgeneratoren, die im Lenkrad eines
Kraftfahrzeuges eingebaut sind, der Treibsatz für das Auf
prallschutzkissen ringförmig um die Zündeinrichtung herum,
sodass die von dem Zündstoff in der Zündeinrichtung entwic
kelten Treibgase, die in Achsrichtung des Gasgenerators abge
geben werden, zur Zündung des Treibsatzes für das Aufprall
schutzkissen umgeleitet werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zündeinrich
tung der in Rede stehenden Art konstruktiv so auszugestalten,
dass eine kurze Bauweise des Gasgenerators möglich ist und
auch eine Zündung von seitlich gelegenen Treibsätzen zuver
lässig erfolgt.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Demgemäß verläuft die Sollbruchstelle in einem Zug etwa in
Form eines "S" oder einer Doppelsichel zwischen gegenüberliegenden
Rändern des Bodens. Die Abschnitte der Sollbruchstelle
an den Rändern des Bodens verlaufen vorzugsweise etwa paral
lel zu dem jeweiligen Rand über einen erheblichen Teil des
Umfanges, der vorzugsweise zwischen einem Viertel und einem
Achtel des Umfanges liegt. Der Abschnitt der Sollbruchstelle
zwischen den Rändern des Bodens verläuft vorzugsweise durch
den Mittelpunkt des Bodens.
Wenn die Sollbruchstelle mit dem gemäß der Erfindung defi
nierten Verlauf aufbricht, werden die zu beiden Seiten der
Sollbruchstelle punktsymmetrisch zum Mittelpunkt gelegenen
Bereiche des Bodens schräg nach oben aufgebogen. Das dabei
entstehende Gebilde erinnert entfernt an einen Ventilatorflü
gel.
Dies hat mehrere Vorteile:
Die zwei Bereiche des Bodens zu beiden Seiten des Abschnittes der Sollbruchstelle zwischen den gegenüber liegenden Rändern müssen nicht mehr so weit aufgebogen werden, wie dieses bei den oben erwähnten bekannten Sollbruchstelle der Fall ist, um die Treibgase frei ausströmen zulassen; im Gegensatz zu den bekannten Lösungen wird nämlich bereits bei geringer Abbie gung der beiden Bereiche eine große Ausströmöffnung frei, die größer ist als mit den bekannten Sollbruchstellen bei glei cher Abbiegung. Damit kann die Bauhöhe der Zündeinrichtung verkleinert werden, sodass die oben erwähnten Probleme hin sichtlich der Einbaudimensionen gelöst werden können.
Die zwei Bereiche des Bodens zu beiden Seiten des Abschnittes der Sollbruchstelle zwischen den gegenüber liegenden Rändern müssen nicht mehr so weit aufgebogen werden, wie dieses bei den oben erwähnten bekannten Sollbruchstelle der Fall ist, um die Treibgase frei ausströmen zulassen; im Gegensatz zu den bekannten Lösungen wird nämlich bereits bei geringer Abbie gung der beiden Bereiche eine große Ausströmöffnung frei, die größer ist als mit den bekannten Sollbruchstellen bei glei cher Abbiegung. Damit kann die Bauhöhe der Zündeinrichtung verkleinert werden, sodass die oben erwähnten Probleme hin sichtlich der Einbaudimensionen gelöst werden können.
Desweiteren werden durch die schräge Anstellung der beiden
durch die Sollbruchstelle geteilten Bereiche des Bodens die
von dem Zündstoff entwickelten Treibgase auch radial seitlich
etwa in Form eines Fächerstrahles umgelenkt, sodass ein dort
gelegener Treibsatz zuverlässig gezündet wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung folgt
der Abschnitt der Sollbruchstelle zwischen den Rändern des
Bodens im wesentlichen einer Geraden. Zwischen diesem Ab
schnitt und den etwa parallel zum Rand des Bodens verlaufen
den Abschnitten der Sollbruchstelle ist vorzugsweise eine re
lativ scharfe Ecke vorgesehen. Eine solche Konstruktion er
laubt eine Herstellung mit einfachen Werkzeugen und ein re
produzierbares Aufreißen der Sollbruchstelle.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteran
sprüchen hervor.
Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen anhand der Zeich
nung näher erläutert. In dieser stellen dar:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Ansicht einer Zündein
richtung gemäß der Erfindung mit einer eine Zündkam
mer abdeckenden Kappe, in der eine Sollbruchstelle
vorgesehen ist;
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Kappe mit dem Verlauf der Soll
bruchstelle;
Fig. 3 eine Seitenansicht auf die Kappe bei aufgerissener
Sollbruchstelle; und
Fig. 4 und 5 weitere Aufsichten auf eine Kappe mit unter
schiedlichen Verläufen der Sollbruchstelle.
In Fig. 1 ist eine Zündeinrichtung 1 mit einem Gehäuse 2 dar
gestellt, in dem in einer Hülse 3 eine Zündkammer 4 vorgese
hen ist, in der ein Zündstoff 5 aufgenommen ist. In den Zünd
stoff ragen Köpfe 6 zweier Kontaktstifte 7, zwischen denen
ein an den Köpfen 6 verschweißter Widerstandsdraht 8 gelegen
ist. Die Kontaktstifte 7 sind in einem Passring 9 gehalten,
dessen Inneres mit geschmolzenem Glas 10 ausgegossen wurde,
das danach erstarrt. Zwischen dem Glasring 10 und der Zünd
kammer 4 ist noch eine Isolationsschicht 11 vorgesehen.
Ein Teil des Gehäuses 2 ist eine Kappe 12, die den Passring 9
umfasst und die Zündkammer 4 mit der Hülse 3 abdeckt. Die
Kappe 12 weist eine zylindrische Seitenwand 13 und einen (in
der Zeichnung oben gelegenen) Boden 14 auf.
Die beschriebene Konstruktion ist lediglich beispielhaft; es
sind selbstverständlich auch andere Konstruktionen derartiger
Zündeinrichtungen denkbar, sofern nur die Zündkammer abge
deckt ist; vgl. etwa die DE-A1-44 29 175.
Der Boden 14 der Kappe 12 ist mit einer Sollbruchstelle 15
versehen, die durch eine Stanzung erzeugt wird. Der Verlauf
der Sollbruchstelle 15 in dem Boden 14 der Kappe geht aus
Fig. 2 hervor. Der Verlauf hat S-Form bzw. vom Mittelpunkt
zum Rand gesehen jeweils die Form einer Sichel, die mit den
"Handgriffen" fluchtend aneinander stoßen. Die Form kann auch
als Doppelsichel bezeichnet werden.
Die Sollbruchstelle weist einen ersten Abschnitt 15a auf, der
zwischen gegenüberliegenden Punkten am Rand des Bodens 14
durch den Mittelpunkt M in einem Zug verläuft. Jeweils an den
beiden Endpunkten dieses Abschnittes 15a schließt sich ein
zweiter bzw. dritter Abschnitt 15b bzw. 15c an, die im glei
chen Drehsinn und etwa parallel zu dem Rand des Bodens 14
verlaufen. Die Verbindungsstellen zwischen dem ersten Ab
schnitt 15a und den beiden anderen Abschnitten 15b bzw. 15c
sind relativ scharfe Ecken 16.
Die Abschnitte 15b und 15c werden durch einen vom Kreismit
telpunkt M ausgehenden Sektor mit dem Sektorwinkel α be
grenzt, der in diesem Falle 90° beträgt. Natürlich sind auch
andere Sektorwinkel möglich, die kleiner oder größer sein
können; dies hängt von der gewünschten Funktion dieser Soll
bruchstelle 15 ab.
Durch die geschilderte Aufteilung wird der Boden 14 quasi in
zwei Bereiche 14a und 14b aufgeteilt, die zu beiden Seiten
des Abschnittes 15a der Sollbruchstelle liegen. Wird der
Zündstoff 5 durch Schmelzen des Widerstandsdrahtes 8 gezün
det, reißen die dabei erzeugten Treibgase die Sollbruchstelle
15 auf und biegen die beiden Bereiche 14a und 14b des Bodens
14 nach oben, wie dieses schematisch in Fig. 3 gezeigt ist.
Die Fig. 3 stellt hierbei eine Ansicht auf die Kappe 12 in
Richtung des Pfeiles P in Fig. 2 dar.
Die Teile 14a und 14b sind einem Ventilatorflügel ähnlich;
ihre Schrägstellung durch die entwickelten Treibgase hängt
natürlich von der Menge des in der Zündkammer 4 vorgesehenen
Zündstoffes 5 ab. Man sieht, dass die Treibgase an den Berei
chen 14a und 14b quasi umgelenkt werden und auch seitlich von
der Kappe 12 fächerartig weg strömen, wie dieses durch die
Pfeile T in Fig. 3 angedeutet ist.
In Fig. 4 ist schematisch ein anderer Verlauf einer Soll
bruchstelle 15 auf dem Boden 14 dargestellt; dieser Verlauf
ähnelt wesentlich mehr einem geschriebenen "S" und weist ei
nen ersten leicht geschwungenen Abschnitt 15a, der durch den
Mittelpunkt M des Bodens 14 läuft, und zwei Abschnitte 15b
und 15c auf, die sich an diesen Abschnitt 15a anschließen,
wobei hier ein fließender Übergang vorgesehen ist.
In Fig. 5 ist die Aufsicht auf den Boden 14 einer etwa qua
dratischen Kappe mit zwei unterschiedlichen Verläufen einer
Sollbruchstelle 15 bzw. 15' dargestellt.
Der Verlauf der Sollbruchstelle 15 ist durchgezogen gezeigt,
derjenige der Sollbruchstelle 15' gestrichelt. Der erste Be
reich 15a der Sollbruchstelle 15 verläuft durch den Mittel
punkt M parallel zu zwei gegenüber liegenden Seitenwänden der
Kappe 12; an dessen Endpunkte schließen sich jeweils winkel
förmige Bereiche 15b bzw. 15c auf, die parallel zu dem Rand
des Bodens 14 verlaufen. Die abgewinkelten Bereiche enden je
weils auf Höhe des Mittelpunktes M, sodass jeder Bereich etwa
ein Viertel der Länge des Randes des Bodens 14 überspannt.
Der erste Bereich 15'a der zweiten Sollbruchstelle 15' ver
läuft längs einer Diagonale des quadratischen Bodens 14 durch
den Mittelpunkt M; an die beiden Endpunkte schließen sich die
Abschnitte 15'b und 15'c an, die jeweils ein Achtel des Ran
des des Bodens 14 überspannen und in der Fig. 5 auf Höhe des
Mittelpunktes M enden.
Auch wenn in einigen Beispielen der erste Abschnitt der Soll
bruchstelle als Gerade gezeigt und beschrieben wurde, so ist
klar, dass auch etwige Abweichungen hiervon möglich sind,
z. B. ein gewellter oder gezahnter Verlauf etc..
Claims (7)
1. Zündeinrichtung für den Treibsatz eines Gasgenerators für
eine Insassenschutzvorrichtung in einem Kraftfahrzeug,
zum Beispiel für ein aufblasbares Aufprallschutzkissen
oder einen Gurtstrammer, mit einem Gehäuse, einer Zünd
kammer in dem Gehäuse und einem Zündstoff in der Zündkam
mer, wobei das Gehäuse eine die Zündkammer abdeckende
Kappe mit einer Seitenwand und einem Boden aufweist und
im Boden eine Sollbruchstelle vorgesehen ist, die durch
Materialverringerung erzeugte Abschnitte aufweist, da
durch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (15) in
einem Zug etwa in S-Form zwischen gegenüberliegenden Rän
dern des Bodens (14) verläuft.
2. Zündeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Abschnitt (15a) der Sollbruchstelle (15) zwi
schen den Rändern des Bodens (14) durch den Mittelpunkt
(M) des Bodens (14) verläuft.
3. Zündeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Abschnitte (15b, 15c) der Sollbruch
stelle (15) an den Rändern des Bodens (14) etwa parallel
zu dem Rand des Bodens (14) verlaufen.
4. Zündeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt (15a) der
Sollbruchstelle (15) zwischen den Rändern des Bodens (14)
im wesentlichen einer Geraden folgt.
5. Zündeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den an dem Rand des
Bodens (14) gelegenen Abschnitten (15b, 15c) der Soll
bruchstelle (15) und dem zwischen den Rändern des Bodens
(14) liegenden Abschnitt (15a) jeweils eine relativ
scharfe Ecke (16) vorgesehen ist.
6. Zündeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte (15b, 15c)
der Sollbruchstelle (15) am Rand des Bodens (14) einen
vom Mittelpunkt (M) des Bodens (14) ausgehenden Kreissek
tor mit einem Sektorwinkel α von mindestens 45° durchlau
fen.
7. Zündeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sektorwinkel etwa 90° ist.
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