DE10035539A1 - Vorrichtung zur Eckbefestigung einer Leibungsplatte - Google Patents
Vorrichtung zur Eckbefestigung einer LeibungsplatteInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Eckbefestigung einer Leibungsplatte (8) an einer mit einem Bauwerk (1) verbundenen Mutterplatte (4). DOLLAR A Um zu erreichen, daß die mit der Befestigung der jeweiligen Leibungsplatte (8) an der Mutterplatte (4) verbundene Lasteinleitung in die Mutterplatte (4) aufgrund der Eigenlast der Leibungsplatte (8) möglichst gering ist, schlägt die Erfindung vor, die bei bekannten Vorrichtungen erforderlichen zwei Befestigungswinkel durch einen einzigen Befestigungswinkel entsprechender Länge (Winkelschiene) zu ersetzen. Bei Verwendung einer derartigen Winkelschiene (9) wird die Eigenlast der Leibungsplatte (8) im wesentlichen nur von der oberen Befestigungseinrichtung (10) auf die Mutterplatte (4) übertragen. Dabei ist die auf die Mutterplatte (4) zu übertragende (Zug-)Kraft aufgrund des langen wirksamen Hebelarmes zwischen der oberen Befestigungseinrichtung (10) und der Unterkante der Winkelschiene (9) (Druckpunkt) wesentlich geringer als bei bekannten Vorrichtungen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Eckbefestigung einer Leibungsplatte an
einer mit einem Bauwerk verbundenen Mutterplatte.
Derartige Vorrichtungen sind an sich bekannt und werden vor allem bei Fassadenver
kleidungen mit großformatigen Natursteinplatten eingesetzt. Dabei werden die Mutter-
und Leibungsplatte üblicherweise auf ihrer Rückseite über mindestens zwei voneinan
der beabstandete Befestigungswinkel übereck miteinander verbunden. Häufig besitzen
die beiden Befestigungswinkel einen voneinander unterschiedlichen Aufbau und sollen
unterschiedliche Funktionen erfüllen. So dient der untere Befestigungswinkel in der
Regel als Traganker und soll in erster Linie das Eigengewicht der Leibungsplatte auf
nehmen. Der obere Befestigungswinkel hingegen soll die Windlasten aufnehmen und
daher als Halteanker wirksam sein.
Nachteilig ist bei diesen bekannten Vorrichtungen unter anderem, daß sich aufgrund der
unterschiedlichen Funktionen der Befestigungswinkel und der damit verbundenen un
terschiedlichen Befestigungen der Leibungsplatte an der Mutterplatte eine asymmetri
sche Lasteinleitung ergibt. Dadurch erhält man in der Mutterplatte einen ungünstigen
Spannungsverlauf, der zum Reißen der Mutterplatte führen kann. Außerdem sind vor
allem die Halteanker relativ aufwendig aufgebaut und daher teuer.
Aus der DE-U-296 08 483 ist bereits eine Vorrichtung zur Eckbefestigung einer Lei
bungsplatte mit einer Mutterplatte bekannt, bei der die beiden Befestigungswinkel ähnliche
oder gleiche Abmessungen aufweisen und sowohl als Trag- als auch als Haltewin
kel dienen. Beide Winkel sollen Eigenlast- und Windlastanteile sowie auftretende ther
mische Spannungen anteilig aufnehmen.
Wie Versuche der Anmelderin ergeben haben, weisen diese Vorrichtungen den Nachteil
auf, daß aufgrund der großen Steifigkeit der Befestigungswinkel und der großen Tole
ranzen der Befestigungsmittel eine gleichmäßige Lastaufteilung auf beide Winkel nicht
immer möglich ist. Außerdem werden durch die Steifigkeit der Winkel relativ große
Spannungen aus thermischen Verformungen in der Konstruktion hervorgerufen.
Um eine möglichst gleichmäßige Lasteinleitung in die Mutterplatte zu gewährleisten
und die Beanspruchung aus thermischen Verformungen gegenüber bekannten Vorrich
tungen zu verringern, ist es bereits aus der DE-U-299 09 395.6 bekannt, die beiden,
vorzugsweise aus einer Leichtmetallegierung bestehenden Befestigungswinkel, elastisch
mit der Mutter- und/oder Leibungsplatte zu verbinden. Entsprechend den zu erfüllenden
Funktionen sind die Befestigungswinkel hinsichtlich ihrer Abmessungen, ihrer Form
und ihres Materials derart ausgelegt, daß sie Eigenlast- und Windlastanteile sowie die
auftretenden thermischen Spannungen anteilig aufzunehmen vermögen.
Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist unter anderem, daß die Belastungen der Mutter
platte aufgrund des Gewichtes (Eigenlast) der Leibungsplatte trotz der Aufteilung auf
zwei Winkel immer noch relativ groß ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs er
wähnten Art anzugeben, bei der eine deutliche Reduzierung der Belastung der Mutter
platte aufgrund der vorgegebenen Eigenlast der Leibungsplatte erfolgt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteran
sprüche.
Der Erfindung liegt im wesentlichen der Gedanke zugrunde, die bei bekannten Vorrichtungen
erforderlichen zwei Befestigungswinkel durch einen einzigen Befestigungs
winkel entsprechender Länge (Winkelschiene) zu ersetzen. Zwar entspricht das Trag
verhalten einer derartigen Winkelschiene für Windbelastungen dem Tragverhalten von
bekannten Tragwinkeln, doch wird bei Verwendung einer Winkelschiene die Eigenlast
der Leibungsplatte im wesentlichen nur von der oberen Befestigungseinrichtung auf die
Mutterplatte übertragen. Dabei ist die auf die Mutterplatte zu übertragende (Zug-)Kraft
aufgrund des langen wirksamen Hebelarmes zwischen der oberen Befestigungseinrich
tung und der Unterkante der Winkelschiene (Druckpunkt) wesentlich geringer als bei
bekannten Vorrichtungen.
Die Winkelschiene sollte allerdings nicht direkt an den Werksteinplatten anliegen, son
dern einen Mindestabstand von diesen aufweisen, damit das unterschiedliche Verfor
mungsverhalten der aus Metall bestehenden Winkelschiene und den Werksteinplatten
nicht zu zusätzlichen Belastungen aufgrund der ansonsten auftretenden Scherkräfte etc.
fährt. Außerdem sind die Befestigungselemente elastisch auszubilden, damit die bei
thermischer Beeinflussung sich ergebenden unterschiedlichen Längenänderungen von
Winkelschiene und Werksteinplatten sowie Verwölbungen der Werksteinplatten zwän
gungsarm von den Befestigungselementen aufgenommen werden.
Durch die vorstehenden Maßnahmen wird eine gegenüber bekannten Vorrichtungen
wesentlich günstigere Lastverteilung und ein wesentlich günstigerer Spannungsverlauf
in der Mutterplatte und in der Leibungsplatte erreicht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die elastische Befesti
gungseinrichtung aus einer Schraubverbindung, bei der eine Schraube kopfseitig in der
jeweiligen Mutter- oder Leibungsplatte verankert und der Schraubenschaft der Schraube
durch eine Ausnehmung der Winkelschiene hindurchgeführt und rückseitig mit einer
Mutter verschraubt ist, wobei sich die Mutter über ein erstes elastisches Element, vor
zugsweise aus Gummi oder Kunststoff, an der Rückseite des Befestigungswinkels ab
stützt. Dabei weist die jeweilige z. B. als Langloch ausgebildete Ausnehmung der Win
kelschiene einen gegenüber dem Durchmesser des Schraubenschaftes größeren Außen
durchmesser auf, der derart gewählt ist, daß bei einem bestimmten Anpreßdruck der
Mutter ein der Ausnehmung zugewandter Bereich des ersten elastischen Elementes in
die Ausnehmung gedrückt wird, so daß die Winkelschiene sowohl in axialer als auch in
einer zur Schraubenachse radialen Richtung innerhalb der Ausnehmung der Winkel
schiene elastisch gelagert ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfaßt die elastische Befestigungs
einrichtung ein zusätzlich zwischen der Winkelschiene und der Mutter- und/oder Lei
bungsplatte befindliches zweites elastisches Element aus Gummi oder einem syntheti
schen Elastomer, welches gleichzeitig den Abstand zwischen der Winkelschiene und
der Mutter- und/oder Leibungsplatte definiert.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden an
hand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
Fig. 1 einen Gebäudeausschnitt im Bereich einer Fensteröffnung mit einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zur Eckbefestigung einer Leibungsplatte an einer
Mutterplatte;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den in Fig. 1 dargestellten Ausschnitt entlang der
dort mit 11-11 bezeichneten Linie;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des in Fig. 1 mit III bezeichneten Ausschnittes
und
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des in Fig. 2 mit IV bezeichneten Ausschnit
tes.
In Fig. 1 ist mit 1 die Mauer eines Gebäudes bezeichnet, die außenseitig mit einer Wär
medämmung 2 und vor der Wärmedämmung mit einer Fassadenverkleidung 3 versehen
ist. Die Fassadenverkleidung 3 besteht aus einzelnen Natur- oder Betonwerksteinplatten
(Mutterplatten) 4, die mittels üblicher Befestigungselemente 5, wie Gewindebolzen,
Hinterschnittdübel, Klebedübel o. dgl., an der Mauer 1 befestigt sind.
Im Bereich einer ein Fenster 6 enthaltenden Maueröffnung 7 ist außenseitig eine eben
falls aus einem Natur- oder Betonwerkstein bestehende Leibungsplatte 8 angeordnet,
die über eine Winkelschiene 9 (Fig. 2) mit der Mutterplatte 4 verbunden ist.
Die Winkelschiene 9 ist mittels oberer und unterer elastischer Befestigungseinrichtun
gen 10, 10' sowohl mit der Mutterplatte 4 als auch mit der Leibungsplatte 8 verbunden,
so daß diese Platten in Richtung der Längsachse 11 der jeweiligen Befestigungsein
richtung 10 als auch senkrecht zu dieser Richtung elastisch gelagert sind (Fig. 3).
Hierzu umfaßt die jeweilige Befestigungseinrichtung 10, 10' einen Schraubbolzen 12,
der kopfseitig in der Mutterplatte 4 bzw. in der Leibungsplatte 8, z. B. mittels eines
Hinterschnittdübels 13, befestigt ist und deren Schraubenschaft 14 durch ein Ferti
gungstoleranzen berücksichtigendes Langloch 15 der Winkelschiene 9 hindurchgeführt
und auf der Rückseite 16 der Winkelschiene 9 mit einer Mutter 17 verschraubt ist. Da
bei stützt sich die Mutter 17 über eine metallische Unterlegscheibe 18 und über ein
scheibenförmig ausgebildetes erstes elastisches Element 19, z. B. aus Neopren, an der
Rückseite 16 der Winkelschiene 9 ab.
Das jeweilige sich quer zur Richtung der Längsachse der Winkelschiene 9 erstreckende
Langloch 15 weist einen gegenüber dem Durchmesser des Schraubenschaftes 14 größe
ren Durchmesser auf und ist derart gewählt, daß bei einem bestimmten Anpreßdruck der
Mutter 17 ein dem Langloch 15 zugewandter Bereich 20 des ersten elastischen Ele
mentes 19 in das Langloch 15 gedrückt wird. Dadurch wird die Winkelschiene 9 in
Richtung ihrer Längsachse als auch quer zur Längsachse in ihrer Lage gesichert und es
ergibt sowohl eine elastische Lagerung der Winkelschiene 9 in Richtung der Schrauben
achse 11 als auch eine elastische Lagesicherung quer zur Schraubenachse 11.
Die elastische Befestigungseinrichtung 10, 10' umfaßt ferner ein zweites elastisches
Element 21, über welches sowohl ein definierter Abstand als auch eine elastische Lage
rung zwischen der Winkelschiene 9 und der Mutterplatte 4 bzw. der Leibungsplatte 8
erreicht wird.
Die, Abmessungen der Winkelschiene 9 (insbesondere der Abstand zwischen der oberen
Befestigungseinrichtung 10 und der Unterkante der Winkelschiene) sind derart gewählt,
daß die Eigenlastanteile der Kraft in der oberen Befestigungseinrichtung 10 auf ein Mi
nimum reduziert wird.
Die Erfindung ist keineswegs auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. So kann die Winkelschiene 9 auch eine von der dargestellten Form abwei
chende Form aufweisen. Diese wird in der Regel auf die besondere Anwendung abge
stimmt sein.
1
Mauer, Bauwerk
2
Wärmedämmung
3
Fassadenverkleidung
4
Mutterplatte, Naturwerksteinplatte, Betonwerksteinplatte,
Werksteinplatte
5
Befestigungselement
6
Fenster
7
Maueröffnung
8
Leibungsplatte, Platte, Werksteinplatte
9
Winkelschiene
10
obere elastische Befestigungseinrichtung
10
' untere elastische Befestigungseinrichtung
11
Längsachse, Schraubenachse
12
Schraube, Schraubbolzen
13
Hinterschnittdübel
14
Schraubenschaft
15
Ausnehmung, Langloch
16
Rückseite (Befestigungswinkel)
17
Mutter
18
Unterlegscheibe
19
erstes elastisches Element
20
Bereich (erstes elastisches Element)
21
zweites elastisches Element
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Eckbefestigung einer Werkstein-Leibungsplatte (8) an einer mit einem Bau
werk (1) verbundenen Werkstein-Mutterplatte (4) mit den Merkmalen:
- a) die Mutterplatte (4) und die Leibungsplatte (8) sind auf ihrer Rückseite über eine Winkelschiene (9) übereck miteinander verbunden und.
- b) die Winkelschiene ist über jeweils mindestens zwei elastische Befestigungs einrichtungen (10, 10') mit der Mutterplatte (4) und der Leibungsplatte (8) verbunden und weist gegenüber diesen Werksteinplatten (4, 8) jeweils einen vorgegebenen Abstand auf.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Befe
stigungseinrichtung (10, 10') aus einer Schraubverbindung besteht, bei der eine
Schraube (12) kopfseitig in der jeweiligen Mutter- oder Leibungsplatte (4, 8) ver
ankert und der Schraubenschaft (14) der Schraube (12) durch eine Ausnehmung
(15) der Winkelschiene (9) hindurchgeführt und rückseitig mit einer Mutter (17)
verschraubt ist, wobei sich die Mutter (17) über ein erstes elastisches Element
(19) an der Rückseite der Winkelschiene (9) abstützt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem
ersten elastischen Element (19) um ein scheibenförmig aus Gummi oder Kunst
stoff bestehendes Element handelt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Mutter (17) und dem ersten elastischen Element (19) eine Unterlegscheibe (18)
aus einem nichtelastischen Material angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige
Ausnehmung (15) der Winkelschiene (9) einen gegenüber dem Durchmesser des
Schraubenschaftes (14) größeren Außendurchmesser aufweist, der derart gewählt
ist, daß bei einem bestimmten Anpreßdruck der Mutter (17) ein der Ausnehmung
(15) zugewandter Bereich (20) des ersten elastischen Elementes (19) in die Aus
nehmung (15) gedrückt wird und eine elastische Lagerung der Winkelschiene (9)
in axialer Richtung und in zur Schraubenachse (11) radialen Richtung erfolgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Befestigungseinrichtung (10, 10') ein zwischen der Winkelschiene
(9) und der Mutter- und der Leibungsplatte (4, 8) angeordnetes zweites elastisches
Element (21) umfaßt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite elasti
sche Element (21) aus Gummi oder aus Kunststoff besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
und/oder das zweite elastische Element (19, 21) aus Neopren besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei der Mutter- und der Leibungsplatte (4, 8) um Natur- oder Betonwerkstein
platten handelt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die zur Befestigung der Winkelschiene (9) an der Mutter- und/oder Leibungsplatte
(4, 8) erforderlichen Ausnehmungen (15) als Langlöcher ausgebildet sind, die sich
quer zur Richtung der Längsachse der Winkelschiene (9) erstrecken.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Winkelschiene (9) aus einer Leichtmetallegierung oder Stahl besteht.
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