DE10035387A1 - Stromschaltanordnung - Google Patents
StromschaltanordnungInfo
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Abstract
Um die feldgesteuerte Halbleiterschalteinrichtung (10) einer Stromschaltanordnung (1) bei einem Kurzschluß im Stromausgangsbereich (3) besonders gut zu schützen, wird vorgeschlagen, daß durch eine Schutzeinrichtung (5) steuerbar eine zusätzliche Steuereingangsimpedanz (R1) in den Bereich des Steuereingangs (4a) der Halbleiterschalteinrichtung (10) zuschaltbar ist und daß durch die zusätzliche Steuereingangsimpedanz (R1) die Halbleiterschalteinrichtung (10) auf definierte Art und Weise abschaltbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Stromschaltanordnung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei elektronischen Energiewandlern werden bestimmte Größen
oder Parameter der elektrischen Energie von einer Eingangs
seite durch entsprechende Schalt- und Umformvorgänge in aus
gangsseitige Formen dieser elektrischen Größen oder Parameter
umgewandelt. Bei den Wandlern kann es sich, insbesondere im
Bereich der Leistungselektronik, um sogenannte Transformato
ren im weitesten Sinne, um Stromrichter oder dergleichen han
deln. All diesen elektronischen Energiewandlungseinrichtungen
ist gemein, daß sie eine Stromschaltanordnung, insbesondere
einen Stromrichter oder dergleichen, zum gesteuerten Schalten
eines von einem Stromeingangsbereich bereitgestellten elek
trischen Stroms zu einem Stromausgangsbereich hin aufweisen.
Ferner ist mindestens eine feldgesteuerte Halbleiterschalt
einrichtung vorgesehen, welche im wesentlichen durch ein an
einen Steueranschluß der Halbleiterschalteinrichtung anlegba
res elektrisches Potential steuerbar schaltbar ausgebildet
ist.
Durch das Anlegen eines elektrischen Potentials an den Steu
eranschluß der Halbleiterschalteinrichtung wird ein dem Stro
meingangsbereich zuzuführender elektrischer Strom oder eine
entsprechende andere elektrische Größe dem Stromaus
gangsbereich oder dem Ausgangsbereich für die entsprechende
elektrische Größe steuerbar schaltbar zugeführt.
In einem Fehlerfall, bei welchem im Stromausgangsbereich
selbst oder zwischen dem Stromausgangsbereich und dem Strom
eingangsbereich eine Kurzschlußsituation auftritt, sind es in
der Regel gerade die Halbleiterschalteinrichtungen, welche
erhöhten Belastungen ausgesetzt sind und welche demzufolge
als erste Bauelemente einer Stromschaltanordnung beschädigt
oder zerstört werden können.
Aus diesem Grund ist beim Stand der Technik in der Regel min
destens eine Schutzeinrichtung zum Schutz der Halbleiter
schalteinrichtung vorgesehen, welche zumindest zur Steuerung
des elektrischen Potentials am Steueranschluß der Halbleiter
schalteinrichtung ausgebildet ist. Durch die Beeinflussung
des elektrischen Potentials am Steueranschluß der Halbleiter
schalteinrichtung im Fehlerfall kann das Durchschalten eines
überhöhten Kurzschlußstroms und/oder das Aufrechterhalten ei
nes derartigen Kurzschlußstroms zumindest teilweise geregelt
beendet und/oder verhindert werden, um eine thermische
und/oder elektrische Überlastung der Halbleiterschalteinrich
tung zu begrenzen oder zu vermeiden. Dies ist um so wichti
ger, weil beim Kurzschluß in einer Stromschaltanordnung, ins
besondere bei einer Anordnung mit einem Gleichspannungszwi
schenkreis, die volle Zwischenkreisspannung im eingeschalte
ten Zustand der Halbleiterschaltanordnung letztlich zwischen
deren Eingang und Ausgang anliegt.
Zwar sind Schutzschaltungen für Stromschaltanordnungen im
Stand der Technik bekannt, durch welche die thermische
und/oder elektrische Überlastung der Halbleiterschalteinrich
tungen in einer Stromschaltanordnung zumindest teilweise ver
mieden werden können. Diese bekannten Schutzeinrichtungen
sind jedoch nicht für sämtliche Kurzschlußfälle und die damit
verbundenen Strom- und/oder Spannungsüberhöhungen im Schalt
kreis und für deren zeitliches Verhalten ausgelegt. Zum ande
ren bestehen diese bekannten Schutzeinrichtungen in der Regel
aus einem separaten Schaltkreis, insbesondere einen zusätzli
chen IC, welcher im Bereich der Steuerleitungseinrichtung
und/oder im Bereich der Steuereinrichtung oder Treiberstufe
für die Halbleiterschalteinrichtung ausgebildet ist. Ferner
müssen bekannte Schutzeinrichtungen häufig hochspannungstaug
liche Spannungsbegrenzungseinrichtungen aufweisen. Aufgrund
der Auslegung dieser bekannten Schutzeinrichtungen nehmen
diese bei der Anwendung einen erheblichen Platzbedarf in An
spruch und bedeuten darüber hinaus einen produktionstechni
schen Mehraufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stromschalt
anordnung zu schaffen, bei welcher die vorgesehene feldge
steuerte Halbleiterschalteinrichtung für jeden Fall eines
Kurzschlusses auf besonders zuverlässige und gleichwohl ein
fache Art und Weise geschützt werden kann.
Die Aufgabe wird durch eine Stromschaltanordnung der eingangs
erwähnten Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merk
male des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Stromschaltanordnung sind Gegenstand der
abhängigen Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, daß durch die Schut
zeinrichtung, insbesondere im Fall eines Kurzschlusses im
Stromausgangsbereich, steuerbar eine zusätzliche Steuer
eingangsimpedanz in den Steuerkreis, insbesondere in den Be
reich des Steuereingangs, der Halbleiterschalteinrichtung zu
schaltbar ist und daß durch die zusätzliche Steuereingangsim
pedanz der Halbleiterschalteinrichtung diese auf definierte
Art und Weise, insbesondere im Kurzschlußfall, abschaltbar
ist.
Es ist somit eine grundlegende Idee der vorliegenden Erfin
dung, durch die Schutzeinrichtung für die feldgesteuerte
Halbleiterschalteinrichtung, insbesondere im Fehlerfall oder
Kurzschlußfall, in den Bereich des Steuereingangs oder der
Steuerleitung zusätzlich zu der ohnehin vorhandenen Steuer
eingangsimpedanz steuerbar eine zusätzliche Steuereingangsim
pedanz zu schalten, durch welche, gerade im Kurzschlußfall,
die Halbleiterschalteinrichtung auf definierte Art und Weise
abgeschaltet oder definiert von einem eingeschalteten in ei
nen ausgeschalteten Zustand überführt werden kann. Durch das
definierte Abschalten kann die Fallgeschwindigkeit oder Abfallrate
des Stromes im Stromausgangsbereich oder Stromaus
gangsanschluß der feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung
bzw. deren Verringerung in der Zeit auf definierte Art und
Weise gesteuert werden, um zum Beispiel Spannungsüberhöhungen
aufgrund parasitärer Induktivitäten zu reduzieren und somit
eine Beschädigung der feldgesteuerten Halbleiterschaltein
richtung zu vermeiden.
Im Gegensatz zum Stand der Technik wird hierbei die Notwen
digkeit eines zusätzlichen ICs zur steuerbaren Schaltung der
zusätzlichen Steuereingangsimpedanz vermieden. Vielmehr wird
erfindungsgemäß eine inhärente Steuerung direkt im Bereich
der feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung der Steuerein
gangsimpedanz vorgesehen, welche ohne Hochspannungsbauele
mente auskommt und somit für alle feldgesteuerten Halbleiter
schalteinrichtungen der Stromschaltanordnung auf platzspa
rende und somit einfache und gleichwohl zuverlässige Art und
Weise realisiert werden kann.
Darüber hinaus wird durch das gesteuerte Schalten der Steuer
eingangsimpedanz die im Bereich der Steuerleitungseinrichtung
gegenüber dem Stromausgangsbereich zu realisierende Strom
stärke derart klein gehalten, daß die Bauelemente der Schut
zeinrichtung entsprechend klein ausgelegt werden können. Es
findet somit eine Trennung oder Entkoppelung der Schutzein
richtung von der den Steuereingang der feldgesteuerten Halb
leiterschalteinrichtung steuernden Treiberstufe und/oder
Steuereinrichtung statt.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Stromschaltanordnung weist die Halbleiterschalteinrichtung
jeweils einen Stromeingangsanschluß und einen Stromausgangs
anschluß zusätzlich zum Steueranschluß auf. Ferner sind die
Anschlüsse über eine Stromeingangsleitungseinrichtung, eine
Stromausgangsleitungseinrichtung bzw. eine Steuerleitungsein
richtung mit dem Stromeingangsbereich, dem Stromausgangsbe
reich bzw. einem Steuerbereich jeweils verbindbar. Dadurch
wird die jeweilige Verbindung zum energieliefernden Bereich,
zur Last bzw. zur steuernden Einheit hergestellt.
Besonders vorteilhaft gestaltet sich der Betrieb der erfin
dungsgemäßen Stromschaltanordnung, wenn die Halbleiterschalt
einrichtung im wesentlichen durch eine zwischen dem Steueran
schluß und dem Stromausgangsanschluß anlegbare elektrische
Potentialdifferenz steuerbar schaltbar ausgebildet ist. Dann
nämlich kann auf besonders einfache Art und Weise durch ge
eignete Variation des dem Steueranschluß zu beaufschlagenden
elektrischen Potentials die Größe und Art und Weise des vom
Stromeingangsbereich zum Stromausgangsbereich hin zu übertra
genden elektrischen Stroms realisiert werden.
Zur Realisierung des Schutzkonzeptes ist es bei einer weite
ren Fortbildung der erfindungsgemäßen Stromschaltanordnung
vorgesehen, daß die Schutzeinrichtung jeweils im wesentlichen
in der Steuerleitungseinrichtung und/oder zumindest mit der
Stromausgangsleitungseinrichtung verbindbar ausgebildet ist.
Dies gewährleistet auf besonders einfache und zuverlässige
Art und Weise den Schutz der feldgesteuerten Halbleiter
schalteinrichtung, weil durch Zwischenschaltung oder Vor
schaltung der Schutzeinrichtung vor dem Steueranschluß bzw.
in Verbindung mit der Kontaktierung zum Stromausgangsbereich
zum Schutz die Steuerung des Steueranschlusses der feldge
steuerten Halbleiterschalteinrichtung und damit eine entspre
chende Begrenzung der zu übertragenden elektrischen Größen
und der thermischen Belastung im Bereich der feldgesteuerten
Halbleiterschalteinrichtung erreicht werden kann.
Als besonders geeignet gestaltet sich die Schutzeinrichtung,
wenn diese jeweils zumindest zur Steuerung der elektrischen
Potentialdifferenz zwischen Steueranschluß und Stromausgangs
anschluß der Halbleiterschalteinrichtung ausgebildet ist. Es
ist nämlich in vielen Fällen die Potentialdifferenz zwischen
Steueranschluß und Stromausgangsanschluß, welche den das Bauteil
der Halbleiterschalteinrichtung belastenden elektrischen
Strom regelt oder steuert.
Besonders einfach läßt sich die erfindungsgemäße Stromschalt
anordnung realisieren, wenn gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform die Halbleiterschalteinrichtung jeweils einen
IGBT und/oder einen Feldeffekttransistor (FET) oder derglei
chen aufweist und/oder jeweils als solcher ausgebildet ist.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Stromeingangsan
schluß mit einem Kollektorbereich bzw. Drainbereich, der
Stromausgangsanschluß mit einem Emitterbereich bzw. einem
Sourcebereich und der Steueranschluß mit einem Gatebereich
der Halbleiterschalteinrichtung verbunden ist.
Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Stromschaltanordnung ist es vorgesehen, daß die
Schutzeinrichtung eine steuerbar betätigbare Schutzschaltein
richtung mit einem Eingangsanschluß und einem Ausgangsan
schluß in Serie in der Steuerleitungseinrichtung angeordnet
aufweist. Ferner ist dabei vorgesehen, daß die zusätzliche
Steuereingangsimpedanz parallel dazu mit dem Eingangs- und
dem Ausgangsanschluß der Schutzschalteinrichtung verbunden
angeordnet ist. Durch diese Anordnung wird bewirkt, daß durch
die steuerbare Schutzschalteinrichtung in Parallelschaltung
zur zusätzlichen Steuereingangsimpedanz im durchgeschalteten
Zustand der Schutzschalteinrichtung die zusätzliche Steuer
eingangsimpedanz umgangen wird und somit ausschließlich die
natürliche inhärente Steuereingangsimpedanz - zum Beispiel
der Gatewiderstand des Gateanschlusses - im Schaltkreis
wirkt, während im ausgeschalteten Zustand der Schutzschalt
einrichtung der Durchgang der Schutzschalteinrichtung relativ
hochohmig wird und somit die zusätzliche Steuereingangsimpe
danz in Parallelschaltung dazu ihre Wirkung entfaltet. Da
durch kann mittels der Schutzschalteinrichtung zwischen der
natürlichen inhärenten, relativ niederohmigen Steuerein
gangsimpedanz (RGATE) und der relativ hochohmigen, aber nicht
strikt isolierenden zusätzlichen Steuereingangsimpedanz ge
wählt werden, um die feldgesteuerte Halbleiterschalteinrich
tung der erfindungsgemäßen Stromschaltanordnung auf defi
nierte und vorbestimmte Art und Weise über den hochohmigen
Steueranschluß abzuschalten.
Vorteilhafterweise ist die zusätzliche Steuereingangsimpedanz
im wesentlichen als, insbesondere relativ hochohmiger, Ohm
scher Widerstand oder als Stromquelleneinrichtung oder der
gleichen ausgebildet.
Besonders einfach läßt sich die Schutzschalteinrichtung rea
lisieren, wenn diese als Halbleiterschalteinrichtung, insbe
sondere als IGBT, Feldeffekttransistor oder dergleichen, aus
gebildet ist und/oder ein solches Bauelement enthält. Diese
Bauelemente lassen sich ohne große Leistungsaufnahme ansteu
ern und in unmittelbarer Nähe als inhärenter oder integraler
Bestandteil im Bereich der feldgesteuerten Halbleiterschalt
einrichtung realisieren.
Zur Steuerung der Schutzschalteinrichtung weist diese vor
teilhafterweise einen Steueranschluß auf. Gegebenenfalls sind
der Eingangsanschluß, der Ausgangsanschluß und der Steueran
schluß der Schutzschalteinrichtung jeweils an einem Kollek
tor- oder Drainbereich, an einem Emitter- oder Sourcebereich
bzw. an einem Gatebereich der Schutzschalteinrichtung ausge
bildet oder mit diesem jeweils verbunden oder verbindbar. Auf
diese Weise läßt sich besonders einfach der Schaltmechanismus
unter Verwendung eines IGBTs oder FETs aufbauen.
Zur Steuerung der Schutzschalteinrichtung und damit zur Rea
lisierung des erfindungsgemäßen Schutzkonzeptes ist es vorge
sehen, daß der Eingangsanschluß, der Ausgangsanschluß und der
Steueranschluß der Schutzschalteinrichtung jeweils an einem
Kollektor- oder Drainbereich, an einem Emitter- oder Source
bereich bzw. an einem Gatebereich der Schutzschalteinrichtung
ausgebildet, verbunden oder verbindbar sind.
Zur Steuerung der Schutzschalteinrichtung ist eine Abtastein
richtung vorgesehen, welche zum Erfassen des geschalteten und
im Stromausgangsbereich fließenden Stroms oder einer dafür
repräsentativen, insbesondere elektrischen, Größe ausgebildet
ist und durch welche ein Schaltsignal generierbar und dem
Steuereingang der Schutzschalteinrichtung zuführbar ist.
Durch diese Maßnahme wird auf vorteilhafte Art und Weise eine
Überwachung des zwischen dem Stromeingangsbereich und dem
Stromausgangsbereich fließenden elektrischen Stroms reali
siert, so daß im Falle eines Kurzschlusses hinreichend rasch
auf eine Stromüberhöhung angesprochen werden kann, um auf de
finierte Art und Weise über die zusätzliche Steuereingangsim
pedanz, insbesondere über den zusätzlichen Gatewiderstand,
die feldgesteuerte Halbleiterschalteinrichtung unter Vermei
dung von Spannungsüberhöhungen aufgrund von parasitären In
duktivitäten definiert abzuschalten.
Besonders zuverlässig läßt sich die Schutzeinrichtung dadurch
realisieren, daß gemäß einer weiteren Ausführungsform der er
findungsgemäßen Stromschaltanordnung die Schutzeinrichtung
eine zweite und/oder eine dritte Steuereingangsimpedanz auf
weist, welche mit dem Eingangsanschluß und dem Steueranschluß
bzw. mit dem Steueranschluß und dem Ausgangsanschluß der
Schutzschalteinrichtung verbunden sind. Durch diese Maßnahme
wird erreicht, daß beim Ausschalten der Schutzschalteinrich
tung im Fehlerfall die Kapazität zwischen Eingangsanschluß
und Steueranschluß der Schutzschalteinrichtung - zum Beispiel
die Kollektor-Gate-Kapazität eines IGBT- bzw. die Kapazität
zwischen Steueranschluß und Ausgangsanschluß der Schutz
schalteinrichtung - zum Beispiel die Kollektor-Gate-Kapazität
eines IGBT - über die entsprechenden parallelgeschalteten zu
sätzlichen Steuereingangsimpedanzen als Entladewiderstände
derart zeitlich verzögert oder langsam genug entladen werden,
daß diese Kapazitäten über die Entladewiderstände ihre Span
nung noch eine Weile auf einem Niveau halten, so daß die
Schutzschalteinrichtung für eine gewisse Zeitspanne noch eingeschaltet
bleibt. Dadurch wird ein abruptes Abschalten im
Fehlerfall mit den dann möglicherweise einhergehenden Span
nungsüberhöhungen über parasitäre Induktivitäten vermieden.
Es ist dabei von weiterem Vorteil, wenn die drei zusätzlichen
Steuereingangsimpedanzen als Ohmsche Widerstände ausgebildet
sind und sich ihre Werte R1 : R2 : R3 etwa wie 1 : 24 : 4 verhalten.
Im Vergleich zur natürlichen oder inhärenten Eingangsimpedanz
RGATE der feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung, insbe
sondere im Hinblick auf einen natürlichen Gatewiderstand ei
nes IGBT, ist es vorteilhaft, daß gemäß einer weiteren be
vorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Strom
schaltanordnung die erste zusätzliche Steuereingangsimpedanz
einen Wert von etwa 1 kΩ aufweist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer schematischen
Zeichnung auf der Grundlage bevorzugter Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Stromschaltanordnung näher erläutert.
In dieser zeigt:
Fig. 1 ein schematisches Blockdiagramm einer ersten Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Stromschalt
anordnung,
Fig. 2 ein schematisches Blockdiagramm einer zweiten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Strom
schaltanordnung,
Fig. 3A-C drei Graphen bezüglich der zeitlichen Verläufe
bestimmter elektrischer Größen, welche die Wir
kungsweise der erfindungsgemäßen Stromschalt
anordnung verdeutlichen, und
Fig. 4 ein schematisches Blockdiagramm einer Strom
schaltanordnung aus dem Stand der Technik.
Bevor auf verschiedene Ausführungsbeispiele der erfindungsge
mäßen Stromschaltanordnung im Detail eingegangen wird, sollen
zunächst das Verhalten einer feldgesteuerten Halbleiter
schalteinrichtung in einer Stromschaltanordnung aus dem Stand
der Technik im Kurzschlußfall sowie einige Aspekte bekannter
Schutzeinrichtungen erläutert werden.
In Fig. 4 ist in Form eines im wesentlichen schematischen
Blockdiagramms eine Stromschaltanordnung 40 aus dem Stand der
Technik dargestellt. In dieser bekannten Stromschaltanordnung
40 ist eine feldgesteuerte Halbleiterschalteinrichtung 10 in
Form eines Insulated-Gate-Bipolar-Thyristors oder IGBTs 42
vorgesehen, durch welchen von einem Stromeingangsbereich 2
bereitgestellter elektrischer Strom IC einem Stromausgangsbe
reich 3 steuerbar schaltbar bereitgestellt werden kann. Dazu
sind der Kollektor C und der Emitter E des IGBTs 42 über ei
nen Stromeingangsanschluß 2a und einen Stromausgangsanschluß
3a mittels einer Stromeingangsleitung 2b bzw. einer Stromaus
gangsleitung 3b mit dem Stromeingangsbereich 2 bzw. dem
Stromausgangsbereich 3 verbunden. Zur Steuerung der Schalt
funktion ist das Gate G des IGBTs 42 über eine Steuerlei
tungseinrichtung 4b mit der Steuer-/Treiberstufe 41 der be
kannten Stromschaltanordnung 40 verbunden. In der Steuerlei
tung 4b ist noch in schematischer Art und Weise der inhärente
oder natürliche Gatewiderstand RGATE des Gates G des IGBTs 42
dargestellt.
Die Steuer-/Treiberstufe 41 der bekannten Stromschaltanord
nung 40 weist in sich integriert die eigentliche Steuer-
/Treibereinrichtung 44 und eine entsprechende Schutzeinrich
tung 45 zum Schutz der feldgesteuerten Halbleiterschaltein
richtung 10 bzw. des IGBTs 42 auf. Über Leitungen 2c und 3c
ist die Steuer-/Treiberstufe 41 über die Stromeingangslei
tungseinrichtung 2b bzw. die Stromausgangsleitungseinrichtung
3b mit dem Stromeingangsbereich 2 bzw. dem Stromausgangsbe
reich 3 verbunden.
Im Betrieb der bekannten Stromschaltanordnung 40 wird über
die Steuer-/Treiberstufe 41 die elektrische Potentialdiffe
renz UGE zwischen dem Gate G und dem Emitter E des IGBTs 42
derart eingestellt, daß die Kollektor-Emitter-Spannung UCE
zwischen dem Kollektor C und dem Emitter E des IGBTs 42 und
somit der vom Stromeingangsbereich 2 zum Stromausgangsbereich
3 fließende Kollektorstrom IC auf gewünschte Art und Weise
steuerbar sind.
Aufgabe der Steuer-/Treiberstufe 41 ist es, einen Steuerim
puls zu generieren und dem Steueranschluß 4a der feldgesteu
erten Halbleiterschalteinrichtung 10, also dem Gate G des
IGBTs 42 zuzuführen, um dort ein Umschalten des leistungs
elektronischen Schalters, also des IGBTs 42 in einen einge
schalteten Zustand zu bewirken. Dabei muß die Steuer-
/Treiberstufe 41 so ausgelegt sein, daß das Umsetzen des
Steuerimpulses in ein entsprechendes Umschalten für jeden Be
triebsfall der Stromschalteinrichtung 41 und insbesondere des
Stromrichters gewährleistet ist.
Um die feldgesteuerte Halbleiterschalteinrichtung 10 über
haupt zu schalten, ist ein gewisses Maß an Energie für die
Umladung der Eingangskapazität des Gates G des IGBTs 42 bzw.
im allgemeinen der feldgesteuerten Halbleiterschalteinrich
tung 10 notwendig. Diese Energie kann in Abhängigkeit von der
Größe der Eingangskapazität des Gates G relativ groß sein,
besonders dann, wenn es sich um Schalteinrichtungen für grö
ßere Ströme handelt. Vorteil der feldgesteuerten Halblei
terschalteinrichtungen 10 ist aber ihre relativ niedrige
mittlere Ansteuerleistung, welche hauptsächlich für die Ener
gie während des kurzzeitigen Umschaltvorgangs, also mithin
des Umladens der Eingangskapazität, verbraucht wird.
Grundsätzlich hat das Vorsehen einer Schutzeinheit - also der
Schutzeinheit 45 im Ausführungsbeispiel aus dem Stand der
Technik gemäß Fig. 4 - das Ziel, einer Zerstörung der aktiven
und passiven Komponenten einer Stromschaltanordnung, insbesondere
eines Stromrichters, entgegenzuwirken. Die feldge
steuerten Halbleiterschalteinrichtungen, vor allem die IGBTs
und die FETs, werden im Fehlerfall, insbesondere bei einem
Kurzschluß, als erste beschädigt. Durch einen zuverlässigen
Schutz dieser Leistungshalbleiter können auch die passiven
Komponenten der Stromschaltanordnung oder des Stromrichters
geschützt werden.
Ein Fehlerfall liegt immer dann vor, wenn der zulässige Be
triebsbereich der feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung
10, welcher jeweils vom Hersteller definiert wird, überschrit
ten wird. Dabei ist der maximal zulässige Kollektorstrom IC
in Abhängigkeit von der Kollektor-Emitter-Spannung UCE als
Belastung mit Dauergleichstrom oder als Belastung mit Strom
impulsen unterschiedlicher Breite bei spezifizierten
Tastverhältnissen gegeben. Innerhalb bestimmter Bereiche sind
sämtliche Wertekombinationen von Kollektorstrom IC und Kol
lektor-Emitter-Spannung UCE erlaubt, solange z. B. eine vor
gegebene maximal zulässige Sperrschichttemperatur der feldge
steuerten Halbleiterschalteinrichtung 10 nicht überschritten
wird. Wird einer dieser Grenzwerte aber überschritten, so
kann dies zu einer Beschädigung bis hin zur Zerstörung oder
zu remanenten Veränderungen, zum Beispiel Ermüdungserschei
nungen, der feldgesteuerten Halbleiterschaltungseinrichtung
führen, insbesondere auch dann, wenn nicht sämtliche andere
Grenzwerte für weitere elektrische Parameter ausgenutzt und
überschritten werden.
Als Fehlerarten kommen Übertemperaturen, Überspannungen und
Fehlerströme in Frage. Im Bereich der Behandlung von Fehler
strömen kommt dem Auftreten eines Kurzschlußstroms besondere
Bedeutung zu. Ein Kurzschlußstrom wird durch einen sehr stei
len Kollektorstromanstieg charakterisiert. Dabei entsättigt
sich der IGBT, und die Kollektor-Emitter-Spannung UCE steigt.
Man unterscheidet einen Zweigkurzschluß, welcher Folge einer
defekten feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung oder eines
Ansteuerfehlers ist, und einen Lastkurzschluß, welcher
Folge des Versagens einer Isolation im Stromausgangsbereich
ist oder auch durch menschliches Versagen verursacht sein
kann. In beiden Fällen liegt, bei einem Stromrichter mit
Gleichspannungszwischenkreis, welcher hier im folgenden be
trachtet werden soll, die volle Zwischenkreisspannung UZ zwi
schen dem Eingangsanschluß 2a und dem Ausgangsanschluß 3a der
feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung 10 an, und folg
lich fließt der Fehlerstrom durch den Zwischenkreis.
Bei einem derartigen Kurzschluß muß unterschieden werden zwi
schen einem Kurzschluß, der bereits vor dem Einschalten der
feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung 10 vorliegt
(Kurzschluß I) und einem Kurzschluß der Last, welcher erst
auftritt, nachdem die feldgesteuerte Halbleiterschalteinrich
tung 10 bereits im eingeschalteten oder durchgeschalteten Zu
stand vorliegt (Kurzschluß II).
Beim Kurzschluß I liegt der den Kurzschluß verursachende Feh
ler bereits vor dem Einschalten der feldgesteuerten Halblei
terschalteinrichtung 10 vor, so daß die gesamte Zwischen
kreisspannung UZ zwischen dem Eingangsanschluß 2a, also dem
Kollektor C des IGBTs 42, und dem Ausgangsanschluß 3a, also
dem Emitter E des IGBTs 42, anliegt: UCE = UZ.
Mit dem Einschalten des IGBTs 42 über eine am Steueranschluß
4a des IGBTs 42 angelegte Gate-Emitter-Spannung UGE steigt
auch der Kollektorstrom IC. Der differentielle Kollektor
stromanstieg dIC/dt wird aber während des Einschaltvorgangs
durch die entsprechend angelegte Gate-Emitter-Spannung UGE
begrenzt. Demgemäß stellt sich dann auch der Kollektorstrom
IC als Kurzschlußstrom auf einen stationären Wert ein, wel
cher sich aus der Ausgangskennlinie der feldgesteuerten Halb
leiterschalteinrichtung 10, also etwa des IGBTs 42, für die
jeweilige Gate-Emitter-Spannung UGE, welche oft +15 V be
trägt, ergibt. Dabei kommt es zu keinem nennenswerten dynamischen
Überstrom oberhalb des einregelnden stationären Wer
tes des Kollektorstroms oder Kurzschlußstroms IC.
Beim externen Abschalten des Kurzschlußstroms kommt es dann
aufgrund von Gegeninduktionen auf der Grundlage im Schalt
kreis vorhandener parasitärer Induktivitäten zu einer dynami
schen Überspannung, welche dem Absinken des Kollektorstroms
IC entgegenwirkt und welche aufgrund der Höhe des abzuschal
tenden Kollektorstroms IC ein Vielfaches der unter regulären
Bedingungen auftreten Schaltüberspannung betragen kann.
Problematischer als diese Kurzschlüsse vom Typ I sind Kurz
schlüsse vom Typ II, bei welchen die Last zu einem Zeitpunkt
kurzgeschlossen wird, bei welchem sich die feldgesteuerte
Halbleiterschalteinrichtung 10, also etwa der IGBT 42, im
eingeschalteten und also gesättigten Zustand befindet.
Das Verhalten eines typischen IGBTs 42 im Zusammenhang mit
einer aus dem Stand der Technik bekannten Stromschalteinrich
tung 40 wird nun unter Bezugnahme auf die Fig. 3A bis 3C im
Detail erläutert. In den Fig. 3A bis 3C sind Graphen der
zeitlichen Verläufe der Spannung zwischen Steueranschluß 4a
und Stromausgangsanschluß 3a, also die Gate-Emitter-Spannung
UGE des IGBTs 42, des geschalteten Stroms, also des Kollek
torstroms IC des IGBTs 42, bzw. der diesen Strom treibenden
Spannung zwischen dem Stromeingangsanschluß 2a und dem Strom
ausgangsanschluß 3a der feldgesteuerten Halbleiterschaltungs
einrichtung 10, also der Kollektor-Emitter-Spannung UCE des
IGBTs 42, in den Spuren T0, T2 bzw. T3 für identische Zei
tachsen dargestellt. Die Ordinaten sind jeweils in relativen
Einheiten angegeben.
Bis zum Zeitpunkt t0 ist die feldgesteuerte Halbleiterschalt
einrichtung 10 eingeschaltet, und die Stromschaltanordnung 40
läuft im Nominalbetrieb, so daß der Kollektorstrom IC einem
Nominalstrom IN entspricht.
Zum Zeitpunkt t0 findet der Kurzschluß II statt, was im Zeit
raum von t0 bis t1 mit einem entsprechenden rapiden Anstieg
des Kollektorstroms IC auf einen Spitzenwert I°C,SC,peak einher
geht. Dieser Kollektorstromanstieg ergibt sich aufgrund der
Höhe der im Zwischenkreis vorliegenden Spannung UZ, welche im
wesentlichen mit der Kollektor-Emitter-Spannung UCE des IGBT
42 übereinstimmt, und der im Kurzschlußkreis vorhandenen pa
rasitären Induktivitäten. Die in dieser Zeitspanne auftreten
den hohen Stromdichten im IGBT 42 können zur Zerstörung oder
zur Beschädigung der feldgesteuerten Halbleiterschalteinrich
tung 10, insbesondere des IGBTs 42, führen, insbesondere
dann, wenn während dieser Phase der IGBT 42 ausgeschaltet
würde. Ursache für die Zerstörung oder Beschädigung können
die Prozesse des sogenannten Latch-Up oder des dynamischen
Avalanche sein.
Obwohl für lange Zeiten t während des Kurzschlusses - also
insbesondere für Zeiten t ≧ t2 - ein konstanter Kurzschluß
strom I°C/SC/stat die Folge ist, führt die mit dem Ansteigen des
Kollektorstroms IC einhergehende Entsättigung der feldgesteu
erten Halbleiterschalteinrichtung 10, insbesondere also des
IGBTs, bei welcher die Kollektor-Emitter-Spannung UCE - siehe
Fig. 3C - im Zeitintervall von t0 bis t1 ansteigt, einen Ver
schiebestrom, welcher über die Kapazität zwischen Eingangsan
schluß 2a und Steueranschluß 4a, nämlich der Kollektor-Gate-
Kapazität oder Miller-Kapazität, in die Kapazität zwischen
Steueranschluß 4a und Stromausgangsanschluß 3a der feldge
steuerten Halbleiterschalteinrichtung 10, nämlich der Gate-
Emitter-Kapazität des IGBTs 42, eingekoppelt wird. Aufgrund
dieses Effekts der Rückwirkung oder Einkopplung wird die
Spannung zwischen Steueranschluß 4a und Stromausgangsanschluß
3a der feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung 10, also
die Gate-Emitter-Spannung UGE des IGBTs 42 auf einen Wert
U°GE,SC,peak angehoben, wie das in der Fig. 3A für die Zeit
spanne zwischen t0 bis t1 gezeigt ist, wodurch sich in folge
eben nicht sofort der konstante Kurzschluß-Kollektorstrom
I°C,SC,stat einstellt, sondern ein Kurzschlußüberstrom I°C,SC,peak
die Folge ist, wie das in Fig. 3B für den Zeitpunkt t1 er
sichtlich ist.
Für Zeiten nach t1 fällt der Kollektorstrom IC von seinem dy
namischen Überstrom I°C,SC,peak auf seinen stationären Wert
I°C,SC,stat. Aufgrund der parasitären Induktivitäten im Schalt
kreis führt das zu entsprechenden dynamischen Spannungsabfäl
len, die sich zum Beispiel in einen Überspannungswert
U°CE,SC,peak der Kollektor-Emitter-Spannung UCE des IGBTs 42 be
merkbar machen. Diese Überspannung U°CE,SC,peak kann die Durch
bruchspannung des IGBTs überschreiten und dann zu dessen Zer
störung oder Beschädigung führen. Die Anhebung der Gate-Emit
ter-Spannung UGE des IGBTs 42 und somit die Höhe des dynami
schen Überstroms I°C,SC,peak sind von der Entsättigungsgeschwin
digkeit, d. h. vom Abfallen dUCE/dt der Kollektor-Emitter-
Spannung UCE des IGBTs 42 abhängig. Bei niederinduktiven
Schaltkreisen führt dieser Kurzschluß II aufgrund der schnel
len Entsättigung bei verschwindender parasitärer Induktivität
zu sehr hohen dynamischen Kurzschlußüberströmen I°C,SC,peak. Zur
Minimierung der Strom- und Spannungsspitzen muß daher die Ga
te-Emitter-Spannung UGE während des Zeitintervalls zwischen t0
und t1 begrenzt werden.
Im dritten Zeitintervall zwischen t2 und t3 hat der Kollek
torstrom IC des IGBTs 42 den Wert des stationären Kurzschluß
stromes I°C,SC,stat erreicht, wie das in Fig. 3B in der Spur 32
gezeigt ist. In dieser Phase des Kurzschlusses II ist die Ga
te-Emitter-Spannung UGE des IGBTs 42 ebenfalls auf ihrem sta
tionären Wert, nämlich U°GE,N, abgefallen. Dies entspricht der
Steuerspannung zum Einschalten des IGBTs 42.
Die Kollektor-Emitter-Spannung UCE entspricht der im Zwi
schenkreis anliegenden Zwischenkreisspannung UZ, wie das in
Fig. 3C in der Spur T4 gezeigt ist. Der stationäre Kurz
schlußstrom I°C,SC,stat wird dabei durch das Übertragungsverhal
ten, nämlich die Steilheit, des IGBTs 42 sowie durch die Ga
te-Emitter-Spannung UGE des IGBTs 42 bestimmt. Ferner hat
auch die Sperrschichttemperatur des IGBTs 42 Einfluß auf den
Wert des Kurzschlußstromes I°C,SC,stat. Dieser ist im allgemei
nen sehr viel größer als der nominale Strom IN unter regulä
ren Betriebsbedingungen, und es gilt zum Beispiel I°C,SC,stat =
8-10 × IN.
Während dieser Phase zwischen den Zeitpunkten t2 bis t3 ist
die feldgesteuerte Halbleiterschalteinrichtung 10, insbeson
dere also der IGBT 42, hohen Verlustleistungen ausgesetzt,
wodurch im Bauteil eine Übertemperatur erzeugt werden kann.
Zur Vermeidung der thermischen Zerstörung der feldgesteuerten
Halbleiterschalteinrichtung 10 bzw. des IGBTs 42 muß die Dau
er des Kurzschlusses entsprechend begrenzt werden, so daß die
maximal zulässige Sperrschichttemperatur nicht überschritten
wird. Typische Kurzschlußzeiten, d. h. Zeitintervalle von t0
bis t3, betragen etwa 10 µs.
Zum Zeitpunkt t4 wird der Kurzschluß II zwischen dem Stro
meingangsbereich 2 und dem Stromausgangsbereich 3 bzw. im
Stromausgangsbereich 3 beendet.
Wie in Fig. 3B in Spur T2 gezeigt ist, fällt der Kollektor
strom IC von seinem stationären Wert I°C,SC,stat innerhalb kur
zer Zeit auf Null ab. Aufgrund der im Schaltkreis vorhandenen
parasitären Induktivitäten entsteht eine diesem Stromabfall
entgegenwirkende Gegeninduktionsspannung zwischen dem Stro
meingangsanschluß 2a und Stromausgangsanschluß 3a der feldge
steuerten Halbleiterschalteinrichtung 10, also zwischen dem
Kollektor C und dem Emitter E des IGBTs 42, dies führt für
Zeiten kurz nach dem Zeitpunkt t4 zu einer Spannungsüber
höhung U°CE,SC,off der Kollektor-Emitter-Spannung UCE. Diese
kann ein Vielfaches der beim regulären Ausschalten der feld
gesteuerten Halbleiterschalteinrichtung 10, insbesondere des
IGBTs 42, auftretenden Überspannung betragen.
Bisherige bekannte Maßnahmen zum Schutz der feldgesteuerten
Halbleiterschalteinrichtung 10, insbesondere des IGBTs 42,
verwenden häufig eine sogenannte aktive Überspannungsbegren
zung, welche die Kollektor-Emitter-Spannung UCE des IGBTs 42
zu jedem Zeitpunkt begrenzt. Dabei wird die Energie der soge
nannten Überspannungsspitze häufig mit Hilfe eines spannungs
begrenzenden Elements - zum Beispiel eines Zener-Elements -
zur Reduktion der Kollektorstromfallgeschwindigkeit durch ei
ne Aufsteuerung des IGBTs 42 genutzt.
Dabei wird durch Absenken des Kollektorstroms IC eine Span
nungsüberhöhung im Verlauf der Kollektor-Emitter-Spannung UCE
erzeugt, welche dann gegebenenfalls eine Avalancheerzeugung
im Zener-Element beim Überschreiten dessen Durchbruchspannung
verursacht. Das dann leitende Zener-Element führt der Kapazi
tät zwischen Steueranschluß 4a und Stromausgangsanschluß 3a
der feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung 10, also der
Gate-Emitter-Kapazität des IGBTs 42, den durch das Zener-Ele
ment fließenden Strom zu und lädt diese auf. Dadurch steigt
die Gate-Emitter-Spannung UGE des IGBTs 42 an, wodurch die
Leitfähigkeit des IGBTs 42 erhöht wird. Dies wirkt der Fall
geschwindigkeit des Kollektorstroms IC entgegen, was folglich
zu einer Verminderung der Spannungsüberhöhung führt.
Der durch das Zener-Element fließende Strom, der die Gate-
Emitter-Kapazität des IGBTs 42 auflädt, muß den durch die
Steuer-/Treiberstufe 41 rückfließenden Strom, sowie gegebe
nenfalls den beim Vorhandensein einer Strombegrenzung auftre
tenden Begrenzungsstrom, kompensieren. Der zur Kompensation
des Ansteuerstroms benötigte Strom ergibt sich dabei aus der
inhärenten Eingangsimpedanz, nämlich aus dem Gatewiderstand
RGATE des IGBTs 42, und der Differenz aus den am leitfähigen
Zener-Element anliegenden Spannung UGE und der Ansteuerspan
nung UAnst. Dies maßgebliche Spannungsdifferenz ist aber wäh
rend des zweiten Intervalls zwischen dem Zeitpunkt t1 und t2
relativ gering, da sie dort im wesentlichen durch das Aufla
den der Miller-Kapazität des IGBTs 42 verursacht wird. Des
halb kann der Strom durch das leitende Zener-Element den An
steuerstrom IAnst ohne Probleme ausgleichen oder kompensieren.
Problematisch wird es jedoch beim Ausschalten des IGBTs zum
Zeitpunkt t4 über den niederohmigen Gatewiderstand RGATE und
gegen eine negative Ansteuerspannung UAnst. Dann nämlich kann
die Gate-Emitter-Spannung UGE schon negativ sein, wenn die
Überspannungsspitze auftritt. Um die Spannungsüberhöhung dann
beim Ausschalten zu vermindern oder zu reduzieren, muß die
Gate-Emitter-Spannung UGE auf einen Wert angehoben werden,
der der Ausgangskennlinie zum Leiten des momentanen Kollek
torstroms IC entspricht. Auf der dann vorliegenden großen
Spannungsdifferenz zwischen der Ansteuerspannung UAnst und der
Gate-Emitter-Spannung UGE des IGBTs 42 ist der Ansteuerstrom
IAnst, welcher zurück zur Steuer-/Treiberstufe 41 fließt, sehr
groß. Demzufolge muß der vorhandene Strom durch das Zener-
Element diesen hohen Strom kompensieren, was zu einer Überla
stung des Zener-Elements führen kann. Dies ist ein maßgebli
cher Nachteil der beim Stand der Technik vorgesehenen Schutz
mechanismen.
Ferner ist die Spannung über das Zener-Element von der Größe
des durch das Zener-Element fließenden Stroms abhängig. Die
Spannung über das Zener-Element steigt mit dem durch das Ze
ner-Element fließenden Strom an, wodurch sich ebenfalls die
Kollektor-Emitter-Spannung UCE des IGBTs 42 erhöht. Der Strom
des Zener-Elements kann zwar mit Hilfe eines zusätzlichen ak
tiven Bauelements verstärkt werden. Bei dieser Anordnung
fließt jedoch der durch das Zener-Element fließende Strom
hauptsächlich durch einen im aktiven Bereich betriebenen
Hilfstransistor, welcher beim Durchbruch des Zener-Elements
eingeschaltet wird. Das Zener-Element führt dabei nur denje
nigen Strom, welcher zum Einschalten des Hilfstransistors
notwendig ist.
Zwar ist der Einsatz eines derartigen Zener-Elements für ei
nen zeitlich uneingeschränkten Schutz der feldgesteuerten
Halbleiterschalteinrichtung, insbesondere des IGBTs 42, gegen
Überspannungen möglich, und es kann durch die entsprechende
Wahl des Schalttransistors oder Hilfstransistors im Bereich
des Zener-Elements auf eine der jeweiligen feldgesteuerten
Halbleiterschalteinrichtung 10, oder des IGBTs 42, optimal
angepaßte Wirkung erzeugt werden. Aber es ist eine Integra
tion der so ausgebildeten Schutzeinheit zusammen mit der
feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung 10, insbesondere
des IGBTs 42, vorzugsweise in einem Gehäuse nur schwer reali
sierbar, da die Zener-Elemente Hochspannungs-Bauelemente auf
weisen, die ihrerseits einen hohen Platzbedarf einnehmen und
sich deshalb einer Integration in einem Gehäuse widersetzen.
Dies ist ein weiterer maßgeblicher Nachteil der aus dem Stand
der Technik bekannten Schutzkonzepte und Stromschaltanordnun
gen.
Fig. 1 zeigt nun in Form eines schematischen Blockdiagramms
eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Strom
schaltanordnung 1. Die mit der Ausführungsform aus dem Stand
der Technik gemäß Fig. 4 identischen Komponenten und Struktu
ren sind mit denselben Bezugszeichen versehen und haben die
gleiche Bedeutung und elementare Funktion. Die detaillierte
Erörterung dieser Komponenten wird an dieser Stelle deshalb
nicht wiederholt.
Der grundlegende Unterschied zwischen der Ausführungsform 40
aus dem Stand der Technik gemäß Fig. 4 und der in Fig. 1 ge
zeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Strom
schaltanordnung 1 besteht darin, daß die bei der Erfindung
vorgesehene Schutzeinrichtung 5 zum Schutz der feldgesteuer
ten Halbleiterschalteinrichtung 10, welche in der Ausfüh
rungsform der Fig. 1 ebenfalls als IGBT mit Gate G, Kollektor
C und Emitter E ausgebildet ist, von der Steuer-/Treiberstufe
4 getrennt ausgebildet ist. Sie kann erfindungsgemäß als in
härenter oder integraler Bestandteil der feldgesteuerten
Halbleiterschalteinrichtung 10 aufgefaßt und in diese inte
griert ausgebildet werden. Dies ist insbesondere deshalb der
Fall, weil die Verbindung zwischen Schutzeinrichtung 5 und
Stromeingangsleitungseinrichtung 2b über die Leitung 2c hier
nicht notwendig, mithin also optional ist und weil die Schut
zeinrichtung 5 bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform kei
ne platzraubenden Hochspannungsbauelemente aufweist.
Aufgrund der Ansteuerspannung UAnst, welche an die Steu
er-/Treiberstufe 4 zurückgeführt wird, wird ein entspre
chendes Ansteuersignal über die Steuerleitungseinrichtung 4b
mit der inhärenten Steuereingangsimpedanz RGATE an den Steuer
anschluß 4a, welcher mit dem Gate G der als IGBT ausgebilde
ten feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung 10 verbunden
ist, zugeführt. Je nach Betriebsbedingung, welche über die
Leitung 3c abgetastet und detektiert wird, wird durch die
Schutzeinrichtung 5 im Fehlerfall ein definiertes Abschalten
der feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung 10 über ein
entsprechendes definiertes Zuschalten zusätzlicher Steuerein
gangsimpedanzen R1, R2, R3 bewirkt, wodurch Strom-
/Spannungsüberhöhungen im Bereich der feldgesteuerten Halb
leiterschalteinrichtung 10, 42 verhindert werden.
Fig. 2 zeigt etwas detaillierter ebenfalls teilweise in Form
eines schematischen Blockdiagramms eine zweite Ausführungs
form der erfindungsgemäßen Stromschaltanordnung 1.
Bei dieser Anordnung 1 ist zwischen einem Stromeingangsbe
reich 2 und einem Stromausgangsbereich 3 eine als IGBT 42
dargestellte und ausgebildete Halbleiterschalteinrichtung 10
mit einem Eingangsanschluß 2a, einem Ausgangsanschluß 3a so
wie einem Steueranschluß 4a vorgesehen, welche mit einem Kol
lektorbereich C, einem Emitterbereich E bzw. einem Gatebe
reich G der feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung 10,
insbesondere des IGBTs 42, verbunden sind. Entsprechend sind
eine Eingangsleitungseinrichtung 2b, eine Ausgangsleitungs
einrichtung 3b sowie eine Steuerleitungseinrichtung 4b zur
Verbindung der Anschlüsse 2a, 3a und 4a mit dem Eingangsbe
reich 2, dem Ausgangsbereich 3 bzw. dem Steuerbereich 4 aus
gebildet.
Die Steuer-/Treiberstufe oder Steuerbereich 4 beaufschlagt
die feldgesteuerte Halbleiterschalteinrichtung 10 bzw. deren
Steuereingang 4a über die Steuerleitungseinrichtung 4b und
die darin vorgesehene inhärente oder natürliche Steuerein
gangsimpedanz RGATE sowie über die Leitungseinrichtung 3c und
die Stromausgangsleitungseinrichtung 3b mit einer entspre
chenden Ansteuerspannung UAnst.
Im Bereich der Steuerleitungseinrichtung 4b ist in Kontakt
mit der Stromausgangsleitung 3b die Schutzeinrichtung 5 aus
gebildet, welche als wesentliches Element die Schutzschalt
einrichtung M1 sowie parallel dazu die zusätzliche Steuerein
gangsimpedanz R1, hier als Ohmscher Widerstand dargestellt,
aufweist. Die Schutzschalteinrichtung weist einen Eingangsan
schluß 11, einen Ausgangsanschluß 12 sowie einen Steueran
schluß 13 auf, wobei letzterer mit einer Abtasteinrichtung 20
zum Abtasten des vom Stromeingangsbereich 2 zum Stromaus
gangsbereich 3 hin fließenden Stroms, nämlich des Kollektor
stroms IC, oder einer dafür repräsentativen elektrischen Grö
ße ausgebildet ist.
Die maßgebliche zusätzliche Steuereingangsimpedanz R1 ist
parallel zur Schutzschalteinrichtung M1 geschaltet, indem
diese erste zusätzliche Steuereingangsimpedanz R1 mit ihrem
einen Anschluß mit dem Eingangsanschluß 11 der Schutzschalt
einrichtung M1 und mit ihrem anderen Anschluß mit dem Aus
gangsanschluß 12 der Schutzschalteinrichtung M1 verbunden
ist.
Im eingeschalteten Zustand wird somit als effektive Ein
gangsimpedanz nur die inhärente oder natürliche Eingangsimpe
danz RGATE, nämlich der Gatewiderstand des IGBT 10, wirksam,
weil die Schutzschalteinrichtung M1 im eingeschalteten Zu
stand leitend ist. Im ausgeschalteten Zustand der Schutz
schalteinrichtung M1 wird dagegen die Summe der Eingangsimpe
danzen RGATE und R1 wirksam, weil die Schutzschalteinrichtung
M1 im ausgeschalteten Zustand isolierend wirkt.
Es sind ferner eine zweite und eine dritte zusätzliche Steu
ereingangsimpedanz R1 und R2 vorgesehen, wobei die zweite zu
sätzliche Steuereingangsimpedanz R2 mit ihrem einen Ende mit
dem Eingangsanschluß 11 und mit ihrem anderen Ende mit dem
Steueranschluß 13 der Schutzschalteinrichtung M1 verbunden
ist und die dritte zusätzliche Steuereingangsimpedanz R3 mit
ihrem einen Anschluß mit dem Steueranschluß 13 und mit ihrem
anderen Anschluß mit dem Ausgangsanschluß 12 der Schutz
schalteinrichtung M1 verbunden ist.
Der Eingangsanschluß 11, der Ausgangsanschluß 12, sowie der
Steueranschluß 13 sind mit dem Drainbereich D1, dem Sourcebe
reich S1, bzw. dem Gatebereich G1 der als MOSFET ausgebilde
ten Schutzschalteinrichtung M1 verbunden.
Zur Steuerung der Schutzschalteinrichtung M1 ist zwischen de
ren Steueranschluß 13 mit dem daran angekoppelten Gatebereich
G1 und der Stromausgangsleitungseinrichtung 3b eine entspre
chende Abtasteinrichtung 20 mit einem Spannungsteilerelement
25 vorgesehen. Die Abtasteinrichtung 20 besteht maßgeblich
aus einer feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung M2, die
in Fig. 2 als MOSFET dargestellt ist, und deren Steuereingang
23, welcher mit dem entsprechenden Gatebereich G2 verbunden
ist, über den Spannungsteiler 25 angesteuert wird. Der Aus
gangsanschluß 22, welcher mit dem Sourcebereich S2 der feld
gesteuerten Halbleiterschalteinrichtung M2 verbunden ist, ist
seinerseits mit dem Steuereingang 13 der Schutzschalteinrich
tung M1 verbunden.
Die zusätzlichen Steuereingangsimpedanzen R1, R2 und R3 haben
in etwa die Werte 1 kΩ, 24 kΩ bzw. 4,3 kΩ. Dagegen besitzt
die inhärente oder natürliche Steuereingangsimpedanz oder der
entsprechende Gatewiderstand R1 einen Wert von etwa 10 Ω.
Durch die Anordnung der Schutzschalteinrichtung M1 wird die
feldgesteuerte Halbleiterschalteinrichtung 10, nämlich der
IGBT 42, durch die relativ große Impedanz, nämlich die erste
zusätzliche Steuereingangsimpedanz R1, im Gatekreis auf defi
nierte Art und Weise abgeschaltet oder ausgeschaltet. Dies
führt zu einer Verringerung der Änderungsrate dIC/dt des Kol
lektorstroms IC. Dadurch kann die Spannungsüberhöhung der Ga
te-Emitter-Spannung UGE um einen Betrag ΔUGE,peak auf U1 GE,peak
deutlich gesenkt werden, wie das für das erste Zeitintervall
zwischen t0 bis t1 in Fig. 3A im Vergleich der Spuren 30 und
31 deutlich wird.
Unter regulären Bedingungen, d. h. im normalen Betrieb ohne
Kurzschluß, wird das Verhalten der feldgesteuerten Halblei
terschalteinrichtung 10 aus dem Ausführungsbeispiel der Fig.
2 durch die inhärente oder natürliche Gateimpedanz RGATE und
durch die Ansteuerspannung UAnst der Steuer-/Treiberstufe 4
bestimmt. Ein positiver Gatestrom zum Einschalten der feldge
steuerten Halbleiterschalteinrichtung 10, nämlich des IGBTs
42, fließt über die parasitäre Diode Z1 der Schutzschaltein
richtung M1, wobei die Entladung der Kapazität zwischen Gate
und Emitter über die dynamisch eingeschaltete Schutzschaltein
richtung M1 erfolgt.
Im Fall eines Kurzschlusses, welcher über die Abtasteinrich
tung 20 detektiert wird, wird die feldgesteuerte Halbleiter
schalteinrichtung M2 der Abtasteinrichtung 20 über die von
den Widerständen R4 und R5 sowie der Diode Z3 gebildete Sen
se-Widerstandseinrichtung 25 dynamisch eingeschaltet. Ein dy
namisches Einschalten der Schutzschalteinrichtung M1 erfolgt
dadurch nicht.
Die Kapazität zwischen Gate G und Emitter E der feldgesteuer
ten Halbleiterschalteinrichtung 10, 42 wird über die Reihen
schaltung der Widerstände R1 und RGATE entladen. Das bedeutet,
daß das Schaltverhalten der feldgesteuerten Halbleiterschalt
einrichtung 10, 42 im wesentlichen nur durch den hochohmigen
Widerstand R1 bestimmt wird, zumal dann, wenn, wie in dem
vorliegenden Fall, R1 = 1 kΩ und RGATE = 10 Ω gewählt sind.
Insbesondere für den Fall, daß R1 sehr groß gewählt wird - R1
→ ∞ - ist die Schutzeinrichtung 5 von der Steuer-
/Treiberstufe 4 im wesentlichen entkoppelt.
Beim Ausschalten im Fehlerfall wird die Kapazität zwischen
Drain D1 und Gate G1 der Schutzschalteinrichtung M1 über den
Entladewiderstand R2 derart langsam entladen, daß beim Ab
schalten oder Ausschalten die Spannung solange oberhalb eines
bestimmten Niveaus angehoben bleibt, so daß trotz des Ab
schaltens M1 noch eingeschaltet bleibt und erst allmählich in
den abgeschalteten Zustand übergeht. Durch dieses langsame
Abschalten von M1 und folglich durch das langsamere Abschal
ten des Kurzschlußstroms, also des Kollektorstroms IC, kommt
es - im Gegensatz zum Stand der Technik - nur zu einer rela
tiv kleinen Überspannung U1 CE,SC,off zwischen Kollektor C und
Emitter E der feldgesteuerten Halbleiterschalteinrichtung 10,
wie das aus einem Vergleich der Spuren 34 und 35 in der Fig.
3C hervorgeht. Diese Überspannung ist mit dem Fall des Aus
schaltens beim regulären Betrieb vergleichbar.
1
Stromschaltanordnung
2
Stromeingangsbereich
2
a Stromeingangsanschluß
2
b Stromeingangsleitungseinrichtung
2
c Leitungseinrichtung
3
Stromausgangsbereich
3
a Stromausgangsanschluß
3
b Stromausgangsleitungseinrichtung
3
c Leitungseinrichtung
4
Steuerbereich, Steuer-/Treiberstufe
4
a Steueranschluß
4
b Steuerleitungseinrichtung
5
Schutzeinrichtung
10
feldgesteuerte Halbleiterschalteinrichtung, IGBT
11
Eingangsanschluß M
1
12
Ausgangsanschluß M
1
13
Steueranschluß M
1
20
Abtasteinrichtung
21
Eingangsanschluß M
2
22
Ausgangsanschluß M
2
23
Steueranschluß M
2
25
Spannungsteilereinrichtung, Sense-Einrichtung
40
Stromschaltanordnung Stand der Technik
41
Steuer-/Treiberstufe
42
IGBT
44
Steuer/Treibereinrichtung
45
Schutzeinrichtung Stand der Technik
C Kollektorbereich
C Kollektorbereich
10
,
42
D1 Drainbereich M
1
D2 Drainbereich M
2
E Emitterbereich
10
,
42
G Gatebereich
10
,
42
G1 Gatebereich M
1
G2 Gatebereich M
2
IC
Kollektorstrom
M1 Schutzschalteinrichtung
M2 Halbleiterschalteinrichtung
R1 erste Steuerungsimpedanz M
M1 Schutzschalteinrichtung
M2 Halbleiterschalteinrichtung
R1 erste Steuerungsimpedanz M
1
R2 zweite Steuerungsimpedanz M
1
R3 dritte Steuerungsimpedanz M
1
RGATE
inhärente Eingangsimpedanz
R4 Ohmscher Widerstand
R5 Ohmscher Widerstand
T0-T5 Spuren
UCE
R4 Ohmscher Widerstand
R5 Ohmscher Widerstand
T0-T5 Spuren
UCE
Kollektor-Emitter-Spannung
UGE
UGE
Gate-Emitter-Spannung
UZ
UZ
Zwischenkreisspannung
Claims (16)
1. Stromschaltanordnung, insbesondere Stromrichter oder der
gleichen, zum gesteuerten Schalten eines von einem Stromein
gangsbereich (2) bereitgestellten elektrischen Strom (I) zu
einem Stromausgangsbereich (3) hin, mit
mindestens einer feldgesteuerten Halbleiterschalteinrich tung (10), welche im wesentlichen durch ein an einen Steu eranschluß (4a) der Halbleiterschalteinrichtung (10) anleg bares elektrisches Potential steuerbar schaltbar ausgebil det ist, und mit
mindestens einer Schutzeinrichtung (5) zum Schutz der Halb leiterschalteinrichtung (10), welche zumindest zur Steue rung des elektrischen Potentials am Steueranschluß (4a) der Halbleiterschalteinrichtung (10) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Schutzeinrichtung (5), insbesondere im Fall eines Kurzschlusses im Stromausgangsbereich (3), steuerbar mindestens eine erste zusätzliche Steuereingangsimpedanz (R1) in den Steuerkreis, insbesondere in den Bereich des Steuereingangs (4a), der Halbleiterschalteinrichtung (10) zuschaltbar ist und
daß durch die zusätzliche Steuereingangsimpedanz (R1) der Halbleiterschalteinrichtung (10) diese auf definierte Art und Weise, insbesondere im Kurzschlußfall, abschaltbar ist.
mindestens einer feldgesteuerten Halbleiterschalteinrich tung (10), welche im wesentlichen durch ein an einen Steu eranschluß (4a) der Halbleiterschalteinrichtung (10) anleg bares elektrisches Potential steuerbar schaltbar ausgebil det ist, und mit
mindestens einer Schutzeinrichtung (5) zum Schutz der Halb leiterschalteinrichtung (10), welche zumindest zur Steue rung des elektrischen Potentials am Steueranschluß (4a) der Halbleiterschalteinrichtung (10) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Schutzeinrichtung (5), insbesondere im Fall eines Kurzschlusses im Stromausgangsbereich (3), steuerbar mindestens eine erste zusätzliche Steuereingangsimpedanz (R1) in den Steuerkreis, insbesondere in den Bereich des Steuereingangs (4a), der Halbleiterschalteinrichtung (10) zuschaltbar ist und
daß durch die zusätzliche Steuereingangsimpedanz (R1) der Halbleiterschalteinrichtung (10) diese auf definierte Art und Weise, insbesondere im Kurzschlußfall, abschaltbar ist.
2. Stromschaltanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halbleiterschalteinrichtung (10) jeweils einen Stromeingangsanschluß (2a) und einen Stromausgangsanschluß (3a) zusätzlich zum Steueranschluß (4a) aufweist und
daß die Anschlüsse (2a, 3a, 4a) über eine Stromeingangslei tungseinrichtung (2b), Stromausgangsleitungseinrichtung (3b) bzw. eine Steuerleitungseinrichtung (4b) mit dem Stro meingangsbereich (2), dem Stromausgangsbereich (3) bzw. ei nem Steuerbereich (4) jeweils verbindbar sind.
daß die Halbleiterschalteinrichtung (10) jeweils einen Stromeingangsanschluß (2a) und einen Stromausgangsanschluß (3a) zusätzlich zum Steueranschluß (4a) aufweist und
daß die Anschlüsse (2a, 3a, 4a) über eine Stromeingangslei tungseinrichtung (2b), Stromausgangsleitungseinrichtung (3b) bzw. eine Steuerleitungseinrichtung (4b) mit dem Stro meingangsbereich (2), dem Stromausgangsbereich (3) bzw. ei nem Steuerbereich (4) jeweils verbindbar sind.
3. Stromschaltanordnung nach einem der vorangehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halbleiterschalteinrichtung (10) im wesentlichen
durch eine zwischen dem Steueranschluß (4a) und dem Stromaus
gangsanschluß (3a) anlegbare elektrische Potentialdifferenz
steuerbar schaltbar ausgebildet ist.
4. Stromschaltanordnung nach einem der vorangehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzeinrichtung (5) jeweils im wesentlichen in der
Steuerleitungseinrichtung (4b) und/oder zumindest mit der
Stromausgangsleitungseinrichtung (3b) verbindbar ausgebildet
ist.
5. Stromschaltanordnung nach einem der vorangehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzeinrichtung (5) jeweils zumindest zur Steuerung
der elektrischen Potentialdifferenz zwischen Steueranschluß
(4a) und Stromausgangsanschluß (3a) der Halbleiterschaltein
richtung (10) ausgebildet ist.
6. Stromschaltanordnung nach einem der vorangehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halbleiterschalteinrichtung (10) jeweils einen IGBT,
einen Feldeffekttransistor (FET) und/oder dergleichen auf
weist oder jeweils als solcher ausgebildet ist.
7. Stromschaltanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stromeingangsanschluß (2a) mit einem Kollektorbereich
(C) bzw. Drainbereich (D), der Stromausgangsanschluß (3a) mit
einem Emitterbereich (E) bzw. einem Sourcebereich (S) und der
Steueranschluß (4a) mit einem Gatebereich (G) der Halbleiter
schalteinrichtung (10) verbunden ist.
8. Stromschaltanordnung nach einem der vorangehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzeinrichtung (5) eine steuerbar betätigbare Schutzschalteinrichtung (M1) mit einem Eingangsanschluß (11) und einem Ausgangsanschluß (12) in Serie in der Steu erleitungseinrichtung (4b) angeordnet aufweist und
daß die zusätzliche Steuereingangsimpedanz (R1) parallel dazu mit dem Eingangs- (11) und dem Ausgangsanschluß (12) der Schutzschalteinrichtung (M1) verbunden angeordnet ist.
daß die Schutzeinrichtung (5) eine steuerbar betätigbare Schutzschalteinrichtung (M1) mit einem Eingangsanschluß (11) und einem Ausgangsanschluß (12) in Serie in der Steu erleitungseinrichtung (4b) angeordnet aufweist und
daß die zusätzliche Steuereingangsimpedanz (R1) parallel dazu mit dem Eingangs- (11) und dem Ausgangsanschluß (12) der Schutzschalteinrichtung (M1) verbunden angeordnet ist.
9. Stromschaltanordnung nach einem der vorangehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzliche Steuereingangsimpedanz (R1) im wesentli
chen als, insbesondere hochohmiger, Ohmscher Widerstand oder
als Stromquelleneinrichtung oder dergleichen ausgebildet ist.
10. Stromschaltanordnung nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschalteinrichtung (M1) jeweils als feldgesteu
erte Halbleiterschalteinrichtung, insbesondere als IGBT, Fel
deffekttransistor oder dergleichen, ausgebildet ist.
11. Stromschaltanordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschalteinrichtung (M1) einen Steueranschluß
(13) aufweist.
12. Stromschaltanordnung nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Eingangsanschluß (11), der Ausgangsanschluß (12) und
der Steueranschluß (13) der Schutzschalteinrichtung (M1) je
weils an einem Kollektor- oder Drainbereich (D1), an einem
Emitter- oder Sourcebereich (S1) bzw. an einem Gatebereich
(G1) der Schutzschalteinrichtung (M1) ausgebildet sind.
13. Stromschaltanordnung nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Abtasteinrichtung (20) vorgesehen ist, welche zum
Erfassen des geschalteten und im Stromausgangsbereich (3)
fließenden Stroms (IC) oder einer dafür repräsentativen, ins
besondere elektrischen, Größe ausgebildet ist, und durch wel
che ein Schaltsignal generierbar und dem Steuereingang (13)
der Schutzschalteinrichtung (M1) zuführbar ist.
14. Stromschaltanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzeinrichtung (5) eine zweite und/oder eine drit
te Steuereingangsimpedanz (R2, R3) aufweist, welche mit dem
Eingangsanschluß (11) und dem Steueranschluß (13) bzw. mit
dem Steueranschluß (13) und dem Ausgangsanschluß (12) der
Schutzschalteinrichtung (M1) verbunden sind.
15. Stromschaltanordnung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drei Steuereingangsimpedanzen (R1, R2, R3) als Ohm
sche Widerstände ausgebildet sind, deren Werte sich insbeson
dere etwa wie R1 : R2 : R3 = 1 : 24 : 4 verhalten.
16. Stromschaltanordnung nach einem der vorangehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste zusätzliche Steuereingangsimpedanz (R1) einen
Wert von etwa 1 kΩ besitzt.
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