DE10035032A1 - Pleuel sowie Verfahren zur Herstellung eines Pleuels - Google Patents

Pleuel sowie Verfahren zur Herstellung eines Pleuels

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Abstract

Die Erfindung betrifft gecrackte Pleuel sowie Verfahren zur Herstellung derselben. Zur Herstellung eines Pleuels mit einem später einen Lagersitz bildenden großen Pleuelauge wird aus einem Halbzeug, bei welchem Verfahren zumindest eine Öffnung des Halbzeuges mit einer Lagerschicht versehen wird, das Pleuelauge unter Ausbildung eines Lagerdeckels entlang einer Trennfläche in mindestens zwei Teile getrennt und nach der Aufbringung der Lagerschicht innenseitig bearbeitet. Um die Wahrscheinlichkeit für Ablösungen der Lagerschicht im Betrieb zu verringern, wird das große Pleuelauge vor dem Auftragen der Lagerschicht unter Abspaltung des Lagerdeckels gecrackt und/oder es wird vor dem Bruchtrennen die Lagerschicht im Bereich der Trennfläche entfernt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Pleuel sowie ein Verfahren zur Her­ stellung eines Pleuels, wobei das Pleuel im Bereich eines Pleu­ elauges einen geteilten Lagersitz mit zumindest einem Lagerdec­ kel aufweist, der vom Restpleuel zumindest zeitweilig entlang einer Trennfläche abgetrennt ist und wobei der Lagersitz des Pleuels innenseitig eine Lagerschicht aufweist, gemäß den Ober­ begriffen der Ansprüche 1 oder 2 bzw. 11, 12 oder 17, wie es aus der gattungsbildend zugrundegelegten DE 197 31 625 A1 als bekannt hervorgeht.
Aus der DE 197 31 625 A1 ist ein Pleuel bekannt, das aus einem vorgeformten Halbzeug hergestellt wird. Das Halbzeug weist im Bereich des Pleuelauges, das zur Befestigung des Pleuels an der Kurbelwelle vorgesehen ist, eine Öffnung - im folgenden Lager­ sitz genannt - auf, die zur innenseitigen Beschichtung mit ei­ ner umlaufseitig geschlossenen Lagerschicht vorgesehen ist. Die Lagerschicht wird bevorzugt mit einer Schichtdicke zwischen 200 µm und 1800 µm aufgetragen, wobei die fertig bearbeitete Lager­ schicht eine Schichtdicke zwischen 150 µm und 800 µm aufweist. Die Lagerschicht wird bevorzugt aus einem Metall bzw. einer Me­ tall-Legierung hergestellt, wobei sie zusätzlich noch Trocken­ schmierstoffe - auch als zusätzliche Beschichtung - beinhalten kann. Die Beschichtung des Lagersitzes erfolgt mittels eines thermischen Spritzverfahrens, insbesondere mittels Plasmasprit­ zen. Bevor der beschichtete Lagersitz auf Endmaß bearbeitet wird, wird von dem Pleuel im Bereich des Lagersitzes ein Lager­ deckel, vorzugsweise durch Brechen (Cracken) entlang einer Trennfläche abgetrennt. Das Brechen der Lagerschicht kann gemeinsam mit dem Brechen des Restmaterials aber auch getrennt davon erfolgen.
Aus der DE 43 03 592 A1 ist ein Pleuel und Verfahren zur Her­ stellung dieses Pleuels bekannt, das ebenfalls innerhalb eines Pleuelauges eine Lagerschicht aufweist. Hierbei wird das Pleuel zusammen mit der Lagerschicht gebrochen, damit die zusammenge­ setzte Lagerschicht an ihrer Stoßstelle möglichst keine Unter­ brechung aufweist. Des weiteren sind in dieser Schrift ver­ schiedene Materialien für die Lagerschicht und für das Halb­ zeug, aus dem das Pleuel gefertigt wird, erwähnt.
Trotz der Vorzüge der vorbekannten Pleuel kommt es im Betrieb immer noch zu Lagerschäden.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Pleuel sowie das Verfah­ ren zur Herstellung eines Pleuels unter Verzicht von Lagerscha­ len dahingehend weiterzuentwickeln, daß die Anzahl von Lager­ schäden verringert ist.
Die Aufgabe der Erfindung wird mit einem Pleuel mit den Merkma­ len des Anspruchs 1 oder 2 bzw. mit einem Verfahren mit den Verfahrensschritten gemäß den Ansprüchen 11, 12 oder 17 gelöst. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Pleuels und/oder des Halbzeugs oder durch das erfindungsgemäße Vorgehen bleibt die Haftung der Lagerschicht im Bereich der Trennfläche auch beim Brechen des Pleuelauges bestehen, so daß in diesem Bereich die Wahrscheinlichkeit einer Ablösung der Lagerschicht gegenüber dem bisherigen Stand der Technik zumindest verringert ist und die Funktionsfähigkeit der Lagerschicht erhalten bleibt. Da­ durch wird insbesondere die Lebensdauer einer Pleu­ el/Kurbelwellen-Paarung erhöht. In besonderer Weise wird durch das erfindungsgemäße Vorgehen bei der Erfindung gleichzeitig im Bereich der Trennfläche eine Öltasche gebildet.
Sinnvolle Ausgestaltungen sind den jeweiligen Unteransprüchen entnehmbar. Im übrigen wird die Erfindung anhand der nachfol­ genden Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Ansicht eines Pleuels,
Fig. 2 die Einzelheit II gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht eines Pleuels mit einer Trennflächenerhe­ bung,
Fig. 4 die Einzelheit IV gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine Ansicht eines Pleuels mit einer gegenüber Fig. 3 andersgearteten Trennflächenerhebung,
Fig. 6 die Einzelheit VI gemäß Fig. 5,
In Fig. 1 ist ein Pleuel 1 mit einem kleinen Pleuelauge 2 und einem großen Pleuelauge 3 dargestellt, die durch einen Schaft 7 miteinander verbunden sind. Das große Pleuelauge 3 selbst weist einen geteilten Lagersitz auf, dessen Lauffläche 5 mit einer Lagerschicht 4 versehen ist. Die Lauffläche 5 der Lagerschicht 4 des Lagersitzes des großen Pleuelauges 3 bildet die Gleitla­ gerung des Pleuels 1 an der nicht dargestellten Kurbelwelle.
In Fig. 1 ist das Pleuel 1 in einem Zustand dargestellt, bei dem die Lagerschicht 4 zwar schon aufgebracht, die Trennung des Lagerdeckels 6 vom Restpleuel 7 - also die Ausbildung des zwei­ teiligen Lagersitzes des großen Pleuelauge 3 - aber noch nicht erfolgt ist. Zur Abtrennung des Lagerdeckels 6 von dem Rest­ pleuel 7 weist das große Pleuelauge 3 im Bereich der Trennflä­ che 8 eine Trenn- oder Anrißkerbe 9 auf, die ein gezieltes Bruchtrennen ("Cracken") ermöglicht.
Anstelle der vorteilhaften Bruchtrennung kann bei diesem Pleuel 1 sowie bei den anhand der Fig. 3 bis 6 nachfolgend noch Be­ schriebenen der Lagerdeckel 6 auch in herkömmlicher Weise wie (bspw. Sägen, Laser- oder Elektronenstrahlschneiden usw.) vom Restpleuel abgetrennt werden.
Das in Fig. 1 dargestellte Pleuel 1 wird aus einem sinterge­ schmiedeten Halbzeug hergestellt, für welches ein Grünling vor dem Sintern mit einer Anrißkerbe 9 versehen wurde. Wie insbe­ sondere in Fig. 2 dargestellt ist, bleibt die Anrißkerbe 9 beim Sinterschmieden weitgehend erhalten, wobei sie allerdings weitgehend auch verschlossen wird. Gegebenenfalls kann die An­ rißkerbe 9 des großen Pleuelauges 3 mit dem Material der Lager­ schicht 4 ausgefüllt sein.
Die Anrißkerbe 9 ermöglicht eine gezielte Bruchtrennung entlang der Trennfläche 8 zwischen dem Lagerdeckel 6 und dem Restpleuel 7. Wie ebenfalls aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist nach der Freilegung der Anrißkerbe 9 vor dem Cracken des Pleuels entlang der gestrichelten Linie 9' oberhalb der Abrißkerbe 9 keine La­ gerschicht 4 mehr angeordnet.
Die durch die Bruchtrennung erzeugten Oberflächen der Trennflä­ che 8 des Lagerdeckels 6 bzw. des RestPleuels 7 weisen eine große und unregelmäßige Oberflächenstruktur auf, so daß dieser Lagerdeckel 6 nur auf das dazugehörige Restpleuel 7 paßt. Ein Versatz dieser beiden Teile ist damit zumindest nahezu ausge­ schlossen. Der Lagerdeckel 6 wird in bekannter Weise mit Schrauben (nicht dargestellt) am Restpleuel 7 befestigt.
Zur Herstellung des Pleuels nach Fig. 1 wird bevorzugt wie folgt vorgegangen. Zuerst wird ein Halbzeug mit zwei Öffnungen hergestellt, wobei die Öffnungen unterschiedlichen Durchmesser aufweisen. Des weiteren wird das Halbzeug bereits mit einer An­ rißkerbe 9 versehen. Die größere der beiden Öffnungen ist zur späteren Anordnung des Pleuels 1 an der Kurbelwelle vorgesehen, während die kleinere Öffnung später den Kolbenbolzen eines Kol­ bens einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Motors eines Kraftfahrzeuges, aufnimmt.
Auf beiden Öffnungen wird, ggf. nach einer gewissen Aufarbei­ tung des vorzugsweise aus Stahl und/oder einer Leichtmetall- Legierung, insbesondere einer Aluminium- und/oder Magnesium- Legierung, geschmiedeten Halbzeugs, noch Material aufgetragen. Dieses Material bildet zumindest beim großen Pleuelauge 3 die Lagerschicht 4.
Damit der Auftrag in sinnvoller Weise erfolgen kann, weisen beide Öffnungen gegenüber dem Endmaß ein Übermaß des jeweiligen Durchmessers auf. Nach dem Auftrag des Materials entsprechend ein Untermaß, damit noch eine genaue Bearbeitung auf Endmaß vorgenommen werden kann.
Bevor nun das Pleuel 1 in Lagerdeckel 6 und Restpleuel 7 ge­ trennt wird, wird das Material der Lagerschicht 4 im Bereich der Trennfläche 8 entlang der gestrichelten Linie 9' entfernt. Das Material der Lagerschicht 4 im Bereich der Trennfläche 8 wird bevorzugt thermisch, insbesondere mit einem Laser und/oder einem Elektronenstrahl entfernt.
Zweckmäßigerweise wird mit der Entfernung der Lagerschicht 4 gleichzeitig auch die Teilentfernung des Restmaterials der La­ gerschicht 4 aus der Anrißkerbe 9 vorgenommen und die Anrißker­ be freigelegt oder ggf. neu oder weiter ausgeformt. Die Freile­ gung erfolgt vorzugsweise in einem Arbeitsgang mit der Entfer­ nung der Lagerschicht 4 im Bereich der Trennfläche 8.
Da die Lagerschicht 4 erfindungsgemäß im Bereich der Trennflä­ che 8 insbesondere vollständig entfernt ist, kann die Oberflä­ che der Trennfläche 8 keinerlei Material mehr der Lagerschicht 4 aufweisen. Bei einer Trennung der beiden Teile voneinander ist somit auch die Kontaktfläche zwischen der Lagerschicht 4 und dem Grundmaterial des Pleuels 1 nicht mehr belastet, wo­ durch im Bereich der Trennfläche 8 die Gefahr zumindest einer mikroskopischen Ablösung und/oder Verringerung der Haftung von Material der Lagerschicht 4 vermieden wird. Eine Verringerung der Haftung des Materials der Lagerschicht 4 aber führt im Be­ trieb zu einer Ablösung von Material der Lagerschicht 4 und da­ mit zu einem Lagerschaden an der (der) Pleuel/Kurbelwellen- Paarung.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Material der Lager­ schicht 4 und/oder die Anrißkerbe 9 derart ausgeführt wird, daß der beim Zusammenfügen des RestPleuels 7 und des Lagerdeckels 6 verbleibende Hohlraum als Öltasche zur Lagerschmierung verwen­ det werden kann.
Als Restmaterial des Pleuels 1 oder zur Herstellung des Halb­ zeugs kann insbesondere ein geschmiedeter Stahl oder Gußeisen oder ein Leichtmetall bzw. eine Leichtmetall-Legierung verwen­ det werden. Genauere Angaben für mögliche Restmaterialien kön­ nen der eingangs gewürdigten DE 43 03 592 A1 entnommen werden.
Mögliche Materialien für die Lagerschicht 4 sind gleichfalls den beiden eingangs gewürdigten Schriften entnehmbar. Vorzugs­ weise werden bei zu erwartenden Zünddrücken bis zu 100 bar Al- Legierungen, insbesondere AlSn(17-25)Cu(0,3-2)Mn(0-1) und/oder AlZn(3-6)Si(2-6)Cu1Pb1 und bei Zünddrücken über 100 bar Cu- Legierungen, insbesondere CuZn(20-35)Si(0.3-2) und/oder CuAl(7- 12)Ni(1-5) und/oder CuSn(2-8)Si(0.3-2) verwendet.
Bei den Cu-Legierungen ist es zweckmäßig, die Lagerschicht 4 zusätzlich noch mit einer Einlaufschicht auf metallischer und/oder keramischen Basis zu versehen.
Der Auftrag der Lagerschicht erfolgt vorzugsweise mittels eines thermischen Spritzverfahren, insbesondere mit einem Plasma- oder einem Lichtbogendrahtspritzverfahren.
Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird bei den nachfol­ genden Ausführungsbeispielen nur noch auf deren Unterschiede zu dem eben erläuterten Ausführungsbeispiel eingegangen.
In Fig. 3 ein Pleuel 1 dargestellt, das ebenso wie dasjenige nach Fig. 5 eine Trennflächenerhebung 10 aufweist. Wie aus der Fig. 4 ersichtlich ist, ist unterhalb der Trennflächenerhebung 10 eine Vertiefung angeordnet, die vorzugsweise der späteren Trenn- oder Abrißkerbe 9 entspricht.
Die Trennflächenerhebung 10 ist aus einem Material, das sich von dem Material des restlichen Halbzeuges und ebenso von dem Material der später aufzubringenden Lagerschicht 4 unterschei­ det. Des weiteren ist die Trennflächenerhebung 10 wurzelseitig in die die Anrißkerbe 9 ausbildende Vertiefung eingelassen.
Zur Herstellung des Pleuels 1 gemäß Fig. 3 wird zunächst das der Kurbelwelle zugewiesenen große Pleuelauge 3 mit der Lager­ schicht 4 versehen. Bei diesem Arbeitsgang wird auch die Trenn­ flächenerhebung 10 mit dem Material der Lagerschicht 4 be­ schichtet.
Bei der Bearbeitung der Lagerschicht 4 auf Endmaß wird die La­ gerschicht 4 im Bereich der radial nach innen abragenden Trenn­ flächenerhebung 10 vollständig abgetragen. Damit liegt das Ma­ terial der Trennflächenerhebung 10 sowohl seitlich, also in axialer Richtung, als auch in radialer Richtung frei.
Anschließend kann die Trennflächenerhebung 10 selektiv entfernt werden. Die selektive Entfernung erfolgt insbesondere auf naß­ chemischem Wege, wie es bspw. bei der Herstellung von Halblei­ terbauteilen bekannt ist. Um auf naßchemischem Wege ein gutes Ergebnis zu erreichen, wird das Material der Trennflächenerhe­ bung 10 derart gewählt, daß es mit einer Flüssigkeit entfernt werden kann, die das Material des Halbzeugs und der Lager­ schicht 4 allenfalls geringfügig angreift.
Bei einer naß- und/oder trockenchemischen Entfernung der Trenn­ flächenerhebung 10 ist es sinnvoll, die Bereiche, die außerhalb der Trennflächenerhebung 10 angeordnet sind, mit einer Passi­ vierungsschicht zu versehen, die sie vor dem Zutritt der Flüs­ sigkeit schützt.
In besonderer Ausgestaltung kann die Trennflächenerhebung 10 derart ausgestaltet sein, daß nach deren Entfernung zumindest im Bereich der Lagerschicht 4 eine Öltasche verbleibt.
In Fig. 5 ist ein Pleuel 1 mit einer weiteren Trennflächener­ hebung 10 dargestellt. Die in Fig. 6 vergrößert dargestellte Trennflächenerhebung 10 ist im Bereich der späteren Trennfläche 8 des Lagerdeckels 6 vom Restpleuel 7 angeordnet.
Die Trennflächenerhebung 10 besteht bei diesem Ausführungsbei­ spiel aus dem gleichen Material wie das Halbzeug. Sie weist ei­ ne radiale Erstreckung auf, die größer oder gleich der Schicht­ dicke der nachträglich umfangsseitig des Lagersitzes aufge­ brachten Lagerschicht 4 ist. Die Axialerstreckung der Trennflä­ chenerhebung 10 entspricht in etwa der Axialerstreckung des La­ gersitzes des großen Pleuelauges 3.
Zur Herstellung eines Pleuels 1 gemäß Fig. 5 wird hier zu­ nächst das der Kurbelwelle zugewiesenen große Pleuelauge 3, das bereits die Trennflächenerhebung 10 aufweist, mit der Lager­ schicht 4 versehen. Bei diesem Arbeitsgang wird die Trennflä­ chenerhebung 10 mit dem Material der Lagerschicht 4 beschich­ tet. Bei der Bearbeitung der Lagerschicht 4 auf Endmaß wird die Lagerschicht 4 im Bereich der radial nach innen, also zum Mit­ telpunkt des großen Pleuelauges 3 hin gerichteten, abragenden Trennflächenerhebung 10 vollständig abgetragen.
Bei der Bearbeitung der Lagerschicht 4 auf Endmaß wird bei ei­ ner Trennflächenerhebung 10, deren radiale Erstreckung größer als die Schichtdicke der Lagerschicht 4 ist, gleichzeitig auch das überschüssige Material der Trennflächenerhebung 10 ent­ fernt. Danach wird die Trennflächenerhebung 10 unter Ausbildung einer aus Fig. 2 bekannten Anrißkerbe 9 entfernt und zuletzt der Lagerdeckel 6 abgetrennt.
Die Abtrennung kann mittels eines bekannten Trennverfahrens wie Sägen, Laser, Elektronenstrahl usw. vorgenommen werden. Insbesondere ist es sinnvoll, eine Bruchtrennung, also das sogenann­ te Cracken des großen Pleuelauges 3 vorzunehmen.

Claims (29)

1. Pleuel mit einem der Kurbelwelle zugewiesenen großen Pleue­ lauge, welches Pleuelauge einen Lagerdeckel aufweist, der ent­ lang einer Trennfläche zumindest zeitweilig von dem Restpleuel trennbar ist, wobei im Bereich der achsparallel zum Pleuelauge ausgerichteten Trennfläche eine Materialverjüngung als Anriß­ kerbe angeordnet ist, ferner mit einem Lagersitz des Pleuelau­ ges, welcher Lagersitz durch eine auf das Halbzeugmaterial des Pleuel aufgetragene Lagerschicht gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht (4) im Bereich der Trennfläche (8) eine radial verlaufende Materialaufweitung aufweist, an der die ra­ dial gemessene Schichtdicke der Lagerschicht (4) erhöht ist, und daß die Axialerstreckung der Materialaufweitung der Axia­ lerstreckung des Lagersitzes entspricht.
2. Pleuel mit einem der Kurbelwelle zugewiesenen großen Pleue­ lauge, welches Pleuelauge einen Lagerdeckel aufweist, der ent­ lang einer Trennfläche zumindest zeitweilig von dem Restpleuel trennbar ist, ferner mit einem Lagersitz des Pleuelauges, wel­ cher Lagersitz durch eine auf das Halbzeugmaterial des Pleuel aufgetragene Lagerschicht gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagersitz im Bereich der achsparallel zum Pleuelauge (3) ausgerichteten Trennfläche (8) eine Trennflächenerhebung (10) aufweist, die sich von der Fläche des Lagersitzes in Rich­ tung des Mittelpunktes des Pleuelauges (3) erhebt.
3. Pleuel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der achsparallel zum Pleuelauge (3) ausgerichte­ ten Trennfläche (8) des Halbzeugs eine Materialverjüngung als Anrißkerbe (9) angeordnet ist und daß die Anrißkerbe (9) mit einer Trennflächenerhebung (10) befüllt ist, welches sich zu­ sätzlich noch von der Fläche des Lagersitzes in Richtung des Mittelpunktes des Pleuelauges (3) erhebt.
4. Pleuel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die über dem Lagersitz gemessene lichte Höhe der Trennflä­ chenerhebung (10) gleich oder größer als die radial gemessene Schichtdicke der Lagerschicht (4) ist.
5. Pleuel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht (4) eine Aluminium-Legierung und/oder eine Cu-Legierung aufweist.
6. Pleuel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht eine AlSn(17-25)Cu(0.3-2)Mn(0-1)-Legierung aufweist.
7. Pleuel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht eine AlZn(3-6)Si(2-6)Cu1Pb1-Legierung auf­ weist.
8. Pleuel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht eine CuZn(20-35)Si(0.3-2-Legierung auf­ weist.
9. Pleuel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht eine CuAl(7-12)Ni(1-5)-Legierung aufweist.
10. Pleuel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht eine CuSn(2-8)Si(0.3-2)-Legierung auf­ weist.
11. Verfahren zur Herstellung eines Pleuels mit einem großen Pleuelauge aus einem Halbzeug, bei welchem Verfahren zumindest eine Öffnung des Halbzeuges, die später den Lagersitz des gro­ ßen Pleuelauges bildet, an dem das Pleuel an der Kurbelwelle angeordnet wird, mit einer Lagerschicht versehen wird, bei wel­ chem Verfahren das Pleuelauge unter Ausbildung eines Lagerdec­ kels entlang einer Trennfläche in mindestens zwei Teile ge­ trennt wird und bei welchem Verfahren das Pleuelauge nach der Aufbringung der Lagerschicht innenseitig bearbeitet wird, zur Herstellung eines Pleuels nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Trennen des großen Pleuelauges (3) in Lagerdeckel (6) und Restpleuel (7) die Lagerschicht (4) im Bereich der Trennfläche (8) zumindest teilweise entfernt wird.
12. Verfahren zur Herstellung eines Pleuels mit einem Pleuelau­ ge aus einem Halbzeug, bei welchem Verfahren zumindest eine Öffnung des Halbzeuges, die später den Lagersitz desjenigen Pleuelauges bildet, an dem das Pleuel an der Kurbelwelle ange­ ordnet wird, mit einer Lagerschicht versehen wird, bei welchem Verfahren das Pleuelauge unter Ausbildung eines Lagerdeckels entlang einer Trennfläche in mindestens zwei Teile getrennt wird und bei welchem Verfahren das Pleuelauge nach der Aufbrin­ gung der Lagerschicht innenseitig bearbeitet wird, zur Herstel­ lung eines Pleuels nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das große Pleuelauge (3) mit einer sich radial zum Mittel­ punkt des Pleuelauges (3) erstreckender Trennflächenerhebung (10) versehen wird, daß vor dem Trennen des Pleuelauges (3) in Lagerdeckel (6) und Restpleuel (7) die Trennflächenerhebung (10) und/oder die Lagerschicht (4) im Bereich der Trennflä­ chenerhebung (10) zumindest teilweise entfernt wird und daß mit der Entfernung der Trennflächenerhebung (10) und/oder der La­ gerschicht (4) eine Anrißkerbe (9) in das Halbzeug des Pleuels (1) eingebracht bzw. freigelegt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht (4) und/oder die Trennflächenerhebung (10) im Bereich der Trennfläche (8) thermisch, insbesondere mittels eines Lasers entfernt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Trennen des Pleuelauges im Bereich der Trennfläche (8) das unterhalb der Lagerschicht (4) angeordnete Material - im folgenden vereinfachend Restmaterial genannt - zumindest teilweise entfernt, insbesondere eingekerbt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Trennen des großen Pleuelauges (3) im Bereich der Trennfläche (8) eine unterhalb der Lagerschicht (4) angeordnete Anrißkerbe (9) freigelegt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung der Lagerschicht (4) und die Einbringung der Anrißkerbe (9) in einem Arbeitsgang, insbesondere gleichzeitig vorgenommen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht (4) vor dem Trennen des großen Pleuelauges (3) im Bereich der Trennfläche (8) vorwiegend spanend auf ihre Endabmessung bearbeitet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht (4) nach dem Trennen des großen Pleuelau­ ges (3) im Bereich der Trennfläche (8) vorwiegend spanend auf ihre Endabmessung bearbeitet wird, nachdem der Lagerdeckel (6) und das Restpleuel (7) wieder zusammengesetzt sind.
19. Verfahren zur Herstellung eines Pleuels mit einem Pleuelau­ ge aus einem Halbzeug, bei welchem Verfahren zumindest eine Öffnung des Halbzeuges, die später den Lagersitz desjenigen Pleuelauges bildet, an dem das Pleuel an der Kurbelwelle ange­ ordnet wird, mit einer Lagerschicht versehen wird, bei welchem Verfahren das Pleuelauge unter Ausbildung eines Lagerdeckels entlang einer Trennfläche in mindestens zwei Teile getrennt wird und bei welchem Verfahren das Pleuelauge nach der Aufbrin­ gung der Lagerschicht innenseitig bearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Auftragen der Lagerschicht (4) das große Pleuelauge (3) unter Abspaltung des Lagerdeckels (6) gecrackt wird, daß anschließend der Lagerdeckel (6) und das Restpleuel (7) an der Trennfläche (8) unter Ausbildung des geschlossenen großen Pleu­ elauges (3) passgenau zusammengefügt wird, daß das zusammenge­ fügte geschlossene große Pleuelauge (3) mit der Lagerschicht (4) versehen wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht (4) im Bereich der Trennfläche (8) ther­ misch, insbesondere mittels eines Lasers entfernt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Aufbringung der Lagerschicht (4) und nach dem Ent­ fernen der Lagerschicht (4) entlang der Trennfläche (8) die La­ gerschicht (4) auf Endmaß vorwiegend spanend gefertigt.
22. Pleuel nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht eine AlSn(17-25)Cu(0.3-2)Mn(0-1)-Legierung aufweist.
23. Pleuel nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht eine AlZn(3-6)Si(2-6)Cu1Pb1-Legierung auf­ weist.
24. Pleuel nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht eine CuZn(20-35)Si(0.3-2-Legierung auf­ weist.
25. Pleuel nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht eine CuAl(7-12)Ni(1-5)-Legierung aufweist.
26. Pleuel nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschicht eine CuSn(2-8)Si(0.3-2)-Legierung auf­ weist.
27. Verfahren nach Anspruch 11, 12 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Halbzeug aus einem Stahl geschmiedet wird.
28. Verfahren nach Anspruch 11, 12 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Halbzeug aus einem Gußwerkstoff gegossen wird.
29. Verfahren nach Anspruch 11, 12 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Halbzeug aus Leichtmetall, insbesondere einer Al- und/oder einer Mg-Legierung hergestellt wird.
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