DE10034752A1 - Fahrantrieb - Google Patents
FahrantriebInfo
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Abstract
Der Fahrantrieb für eine Arbeitsmaschine, mit einem Antriebsmotor, der mit einem hydrostatischen Summierungsgetriebe verbunden ist, das eine Hydropumpe und zwei Hydromotoren aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass das Getriebe ein Dreiwellengetriebe mit zwei Zahnradpaaren ist, denen ein erster Hydromotor (1) mit einer ersten Übersetzung zugeordnet ist, welcher kontinuierlich mit dem Getriebeabtrieb verbunden ist und dem ein zweiter Hydromotor (2) mit einer zweiten, größeren Übersetzung zugeordnet ist, der über eine Schalteinrichtung (4) mit dem Getriebeabtrieb verbunden ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrantrieb
für Arbeitsmaschinen, mit einem Antriebsmotor, der mit ei
nem hydrostatischen Summierungsgetriebe verbunden ist, das
eine Hydropumpe und zwei Hydromotoren aufweist.
Fahrantriebe mit einem hydrostatischen Getriebe und
einem mehrgängigen Zahnräderwechselgetriebe werden für mo
bile Bau- und Arbeitsmaschinen eingesetzt, z. B. für Radla
ger, Bagger oder Raupenfahrzeuge. Dabei treibt ein An
triebsmotor, beispielsweise ein Dieselmotor, eine hydrosta
tische Verstellpumpe an, die zusammen mit dem Verstellmotor
ein hydrostatisches Getriebe bildet, dessen Übersetzungs
verhältnis durch einen drehzahlabhängigen Steuerdruck ver
stellt wird. Man spricht hier von einer drehzahlabhängigen
automotiven Verstellung des hydrostatischen Antriebs, d. h.
dass Pumpe und Motor selbsttätig das Übersetzungsverhältnis
in Abhängigkeit von der Drehzahl und der Last des Primäran
triebs regeln und zwar so, dass das Übersetzungsverhältnis
mit steigender Last zu- und mit steigender Drehzahl ab
nimmt. Neben dem hydrostatischen Getriebe gehört zu dieser
Antriebseinrichtung ein lastschaltbares Getriebe, häufig in
Form eines Zweigang-Planetengetriebes. Zwei vom Primäran
trieb angetriebene Hilfspumpen, eine Speise- und eine Steu
erpumpe, erzeugen den System- und den Steuerdruck. Anstelle
dieser zwei Hilfspumpen kann auch eine Hilfspumpe mit einem
Verteilsystem verwendet werden.
Elektromagnetische Ventile steuern die Druckmittelzu
fuhr zu den Lastschaltelementen, die pneumatisch, hydrau
lisch, elektromagnetisch oder durch Federn betätigt werden
können.
Bei Fahrantriebssystemen für schnellfahrende Arbeits
maschinen unterscheidet man mehrere Konzeptvarianten. Die
verschiedenen Antriebskonzepte sind auf die jeweiligen
Hauptanforderungen zugeschnitten. So sind die im Stillstand
schaltbaren Klauen- oder Schieberadgetriebe zwar kostengün
stig herstellbar, ermöglichen jedoch nur Schaltungsvorgänge
im Stillstand bei gleichzeitig ungünstigem Bedienungskom
fort.
Auch die Verwendung von sogenannten Synchrongetrieben
ist relativ kostengünstig und weist wegen der stufenlosen
Verstellung der Hydrostatik und in Verbindung mit synchro
nisierten Schaltabläufen einen relativ hohen Fahrkomfort
auf. Nachteilig ist dabei jedoch noch die Zugkraftunterbre
chung während des Schaltvorganges, sowie der große erfor
derliche Wandlungsbereich; ein günstiger Wirkungsgrad wird
nur bei höheren Fahrgeschwindigkeiten erreicht.
Lastschaltgetriebe mit stufenlos verstellbarer Hy
drostatik in Verbindung mit synchronisierten Schaltabläufen
bieten einen hohen Fahrkomfort, sind jedoch von den Kosten
und vom Wirkungsgrad bei höherer Fahrgeschwindigkeit eine
unwirtschaftliche Lösung.
Ein Fahrantrieb mit einem hydrostatischen Getriebe und
einem mehrgängigen Zahnräderwechselgetriebe für mobile Bau-
und Arbeitsmaschinen ist aus der DE 44 31 864 bekannt. Wird
bei diesem bekannten Lastschaltgetriebe das Getriebe geschaltet,
so wird die Drehzahl des hydrostatischen Ver
stellmotors derart gesteuert, dass sich an den Schaltele
menten synchrone Drehzahlen einstellen. Beim Heraufschalten
wird ein Fahrtrichtungsventil in die Neutralstellung ge
schaltet und danach in die Ausgangsstellung zurückgestellt.
Zum Herunterschalten dient ein Synchronisierventil, das
einen in Abhängigkeit von der Drehzahl eines primären An
triebsmotors abhängigen Steuerdruck durch einen konstanten
maximalen Speisedruck ersetzt. Dadurch erreicht die Dreh
zahl des hydrostatischen Verstellmotors die Drehzahl, die
dem Stufensprung im Schaltgetriebe entspricht. Nach der
Synchronisierung verläuft die Schaltung ohne einen spürba
ren Schaltstoß. Durch die Verwendung eines Lastschaltge
triebes ist jedoch dieser bekannte Fahrantrieb aufwendig
und teuer.
Durch die Verwendung von hydrostatischen Summierungs
getrieben mit zwei oder mehr Hydromotoren kann wegen der
stufenlosen Verstellung der Hydrostatik ein relativ guter
Fahrkomfort erzielt werden. Diese Variante ist jedoch rela
tiv teuer und weist nur einen kleinen Wandlungsbereich,
sowie einen ungünstigen Wirkungsgrad bei höheren Fahrge
schwindigkeiten auf.
Eine weitere ebenfalls teure und einen hohen Aufwand
erfordernde Lösung ist ein Kombinationsgetriebe mit hy
drostatischer Summierung und nachgeschalteten Lastschalt
kupplungen. Hierbei werden die Schaltvorgänge immer in dem
Zweig des Getriebes durchgeführt, der keine Leistung über
trägt, sodass keine Zugkraftunterbrechung im Schaltvorgang
erfolgt. Die Abschaltkupplung muß dabei für ein relativ
großes statisch zu übertragendes Drehmoment ausgelegt werden,
wobei ein hohes Schleppmoment der Kupplung im offenen
Zustand in Kauf zu nehmen ist.
Ein Fahrantrieb in Form einer kleinen, kompakten und
preisgünstigen Baugruppe mit guten Wirkungsgradverhältnis
sen und relativ komfortablen Schaltabläufen auch während
der Fahrt ist aus der DE 197 53 729 der Anmelderin bekannt.
Dieser Fahrantrieb weist einen Antriebsmotor auf, der eine
Speisepumpe und eine hydrostatische Verstellpumpe antreibt,
sowie einen hydrostatischen Verstellmotor, der mit der hy
drostatischen Verstellpumpe einen hydrostatischen Kreislauf
bildet und ein Getriebe antreibt sowie ein Fahrtrichtungs
ventil und ein Druckminderventil zur Regelung des Steuer
drucks. Der hydrostatische Verstellmotor ist ein Nullhubmo
tor, dessen Schluckvolumen durch die Veränderung von Steu
er- und Hochdruck derart regelbar ist, dass das zu übertra
gende Drehmoment während des Schaltvorgangs minimal ist;
die Verstellposition des hydrostatischen Verstellmotors
steht über eine Rückmeldefeder im Gleichgewicht mit dem
anliegenden Steuer- und Hochdruck; das Getriebe ist ein
hydrostatisch angetriebenes Zweigang-Getriebe mit Synchro
nisierung. Diese Synchronisierung dient dazu, die trägen
Massen des Getriebes und des hydrostatischen Verstellmotors
sowie das geringe Schleppmoment des auf Schluckvolumen Null
stehenden hydrostatischen Verstellmotors zu schalten, so
dass die Synchronisierung klein dimensioniert werden kann.
Der als Nullhubmotor ausgebildete hydrostatische Ver
stellmotor, dessen Schluckvolumen und daraus resultierend
auch das zu übertragende Drehmoment von einem Maximalwert
bis auf Null reduziert werden kann, schwenkt entsprechend
der Antriebsdrehzahl des Antriebsmotors aus, wobei durch
die entstehenden Rückstellkräfte der hydrostatischen Verstellpumpe
der lastabhängige Hochdruck rückschwenkend
wirkt, d. h. dass die Drehzahl des hydrostatischen Ver
stellmotors abnimmt. Der drehzahlproportionale Steuerdruck
steht dabei einerseits an der hydrostatischen Verstellpumpe
sowie andererseits am hydrostatischen Verstellmotor an.
Dieser schwenkt steuerdruckabhängig vom maximalen zu einem
kleineren Schluckvolumen, wobei im normalen Fahrbetrieb, d. h.
im ersten oder zweiten Gang, die maximale Drehzahl des
hydrostatischen Verstellmotors zu begrenzen ist. Der maxi
male Steuerdruck und das damit verbundene minimale Schluck
volumen wird durch das Druckminderventil begrenzt. Der
steuerdruckabhängigen Verstellung des Schluckvolumens des
hydrostatischen Verstellmotors vom Maximum zum Minimum
steht einer hochdruckabhängigen Verstellung des Schluckvo
lumens des hydrostatischen Verstellmotors vom Minimum zum
Maximum entgegen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine ko
stengünstige und einfache Antriebslösung zu schaffen, bei
der keine Zugkraftunterbrechung während des Schaltvorganges
auftritt, die optimale Wirkungsgradverhältnisse ermöglicht,
die geeignet für einen offenen und einen geschlossenen hy
drostatischen Kreislauf ist, z. B. für mobile Bagger oder
Radlader, die automatische Schaltungen ermöglicht und die
sich sowohl für schnell fahrende als auch für langsam fah
rende Arbeitsmaschinen eignet.
Ausgehend von einem Fahrantrieb der eingangs näher
genannten Art erfolgt die Lösung mit den im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen; vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß ist also der Anbau von zwei Hydromoto
ren in einem Dreiwellengetriebe mit zwei Zahnradpaaren vor
gesehen. Ein Hydromotor ist mit einer relativ kleinen Über
setzung (ca. 1,45, ein Zahnradpaar) kontinuierlich mit dem
Getriebeabtrieb verbunden. Der zweite Hydromotor ist mit
einer relativ großen Übersetzung (ca. 4,05, ein Zahnradpaar)
über eine Schalteinrichtung abschaltbar und zuschaltbar mit
dem Getriebeabtrieb verbunden. Durch diese Wahl von Über
setzungen können relativ kleinvolumige Hydromotoren verwen
det werden.
Die Schalteinrichtung, über die der zweite Hydromotor
mit dem Getriebeabtrieb verbunden ist, sitzt vorzugsweise
an letzterer. Die Schalteinrichtung ist vorzugsweise eine
Standard-Synchronisierung. Für die Betätigung der Synchro
nisierung kann ein rastierter Schaltzylinder mit Schalt
schiene und Schaltgabel verwendet werden. Über die Schiebe
muffe der Synchronisierung wird dann der Gang geschaltet.
Ein gerastetes 4/2-Wegeventil für die Gangschaltung kann
zusammen mit einem vorgeschalteten Druckminderventil ver
wendet werden. Zur Überwachung der Gangschaltung sind zwei
Drehzahlaufnehmer in das hydrostatische Getriebe inte
griert; die jeweilige Endstellung der Schaltschiene wird
mit entsprechenden Sensoren, beispielsweise mittels zweier
Stößelschalter, erkannt.
Der große Vorteil einer am Getriebeabtrieb angeordne
ten Schalteinrichtung in Form einer Sychronisierung für das
Abschalten und das Zuschalten des zweiten Hydromotors ist
darin zu sehen, dass bei angeschaltetem Hydromotor kein
Hochdrehen der abgeschalteten Zahnräder stattfindet. Das
abgeschaltete Zahnradpaar und der dazugehörige Hydromotor
drehen nicht. Ein weiterer Vorteil der Verwendung einer
Synchronisierung im Vergleich zu einer herkömmlichen Lamel
lenkupplung ist darin zu sehen, dass diese ein sehr gerin
ges Schleppmoment aufweist. Ist das Schleppmoment in der
Schalteinrichtung größer als das Schleppmoment des auf
qNull stehenden Hydromotors, so wird dieser mitgenommen und
kann dabei überdrehen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert, in der vorteilhafte Ausführungsbeispiele
schematisch dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 einen geschlossenen hydrostatischen
Kreislauf unter Verwendung von DA- und
HD1G-Hydromotoren und einer DA-Verstell
pumpe;
Fig. 2 einen geschlossenen hydrostatischen
Kreislauf unter Verwendung von EP-
Hydromotoren und einer EDA-Verstell
pumpe mit elektrisch proportionaler
Ansteuerung;
Fig. 3 einen offenen hydrostatischen Kreislauf
mit HD- und HD1G-Hydromotoren und einer
summenleistungsgeregelten Verstellpumpe
und
Fig. 4 ein Zugkraftdiagramm.
Fahrantriebe mit hydrostatischen Getriebe sind dem
Fachmann gut bekannt, sodass im folgenden nur die für das
Verständnis der Erfindung notwendigen Bauteile und ihre
Funktion beschrieben werden.
In Fig. 1 ist schematisch ein erfindungsgemäßer
Fahrantrieb mit einem geschlossenen hydrostatischen Kreis
lauf dargestellt, wobei mit 1 ein erster Hydromotor, mit 2
ein zweiter Hydromotor und mit 3 eine Hydropumpe bezeichnet
sind.
Mit 4 ist eine Schalteinrichtung, mit 5 ein 3/2-Wege
ventil, mit 6 ein Druckminderventil, mit 7 ein weiteres
Druckbegrenzungsventil und mit 8 ein 2/2-Wegeventil be
zeichnet.
Ein Dreiwellengetriebe mit zwei Zahnradpaaren ist
schematisch mit 10 bezeichnet, wobei der erste Hydromotor 1
mit einer relativ kleinen Übersetzung (i = 1,35 bis 1,55,
vorzugsweise i = 1,45, ein Zahnradpaar) kontinuierlich, d. h.
dauernd mit dem Getriebeabtrieb verbunden ist, während
der zweite Hydromotor 2 mit einer relativ großen Überset
zung (i = 3,50 bis 4,15, vorzugsweise i = 4,05, ein Zahn
radpaar) in ab- und zuschaltbarer Weise über die Schaltein
richtung 4 mit dem Getriebeabtrieb verbunden ist. Durch
diese Wahl der Übersetzungen können relativ kleinvolumige
Hydromotoren 1 und 2 verwendet werden.
Die Schalteinrichtung 4 für das Ab- und Zuschalten des
zweiten Hydromotors 2 sitzt vorzugsweise am Abtrieb des
Getriebes 10. Diese Schalteinrichtung 4 ist vorteilhafter
weise eine Standard-Synchronisierung, für deren Betätigung
beispielsweise ein rastierter Schaltzylinder 14 mit Schaltschiene
und Schaltgabel verwendet wird. Über die Schiebe
muffe dieser Standard-Synchronisierung 4 kann der Gang ge
schaltet werden. Ein gerastetes 4/2-Wegeventil 15 kann für
die Gangschaltung zusammen mit einem vorgeschalteten Druck
minderventil 16 eingesetzt werden. Zur Überwachung der
Gangschaltung können zwei Drehzahlaufnehmer in das Getriebe
eingesetzt sein; die jeweilige Endstellung der Schaltschie
ne wird mit zwei Sensoren, beispielsweise in Form von Stö
ßelschaltern, erkannt.
Der große Vorteil einer mit dem Getriebeabtrieb ver
bundenen als Synchronisierung ausgestalteten Schalteinrich
tung 4 für den zweiten Hydromotor 2 ist darin zu sehen,
dass bei abgeschaltetem Hydromotor kein Hochdrehen der ab
geschalteten Zahnräder stattfindet. Das abgeschaltete Zahn
radpaar und der entsprechende Hydromotor 2 drehen nicht.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung einer Synchronisierung
als Schalteinrichtung ist darin zu sehen, dass im Vergleich
zu einer Lamellenkupplung diese ein sehr geringes Schlepp
moment aufweist. Ist das Schleppmoment in der Schaltein
richtung größer als das Schleppmoment des auf qNull stehen
den Motors, so wird dieser mitgenommen und möglicherweise
überdreht.
Die Schaltung und Überwachung des Getriebes erfolgt
mit einer nicht näher dargestellten üblichen Elektronik mit
digitalen Ausgangssignalen, die auch die Magnetventile des
hydrostatischen Antriebs ansteuert. Alternativ kann der
hydrostatische Fahrantrieb auch mit elektrisch
proportionaler Ansteuerung ausgerüstet sein.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Fahrantrieb wird als
Hydropumpe 3 eine Standard-Verstellpumpe mit drehzahlabhängiger
automotiver Verstellung (DA-Pumpe) in hydraulischer
Ausführung verwendet. Der erste nicht abkuppelbare Hydromo
tor 1 ist vorzugsweise ein DA-Verstellmotor in Standardaus
führung (Verstellung qMAX < qMIN), während der an- und ab
zuschaltende zweite Hydromotor 2 ein nullschwenkbarer HD1G-
Motor ist (Verstellung: qMAX < qNULL).
Die Ansteuerung für den an- und abzuschaltenden zwei
ten Hydromotor geschieht wie folgt: der Steuerdruck für den
Hydromotor 2 wird dessen Anschluß 17 drehzahlabhängig von
der Verstellpumpe 3 über den mit 9 bezeichneten Hydroan
schluß über das Druckminderventil 6 und das 3/2-Wegeven
til 5 zugeführt. Der Steuerdruck am Anschluß Ps der Ver
stellpumpe 3 ist drehzahlproportional zur Antriebsdrehzahl
des (nicht dargestellten) Antriebsmotors für den Fahran
trieb, der insbesondere ein Dieselmotor ist. Entsprechend
diesem Steuerdruck erstellt der Hydromotor 2 sein Schluck
volumen von qMAX in Richtung qMIN. Das Schluckvolumen in
der Position qMIN ist abhängig von der Größe des Steuer
druckes am Anschluß 17 des zweiten Hydromotors 2. Mit dem
einstellbaren Druckminderventil 6 am Anschluß Ps der Ver
stellpumpe 3 ist somit das minimale Schluckvolumen des Hy
dromotors 2 einstellbar. Im Hydromotor 2 ist der steuer
druckabhängigen Verstellung von qMAX nach qMIN eine hoch
druckabhängige Verstellung zur Leistungsbegrenzung überge
ordnet. Der Regeldruck, bei dem der zweiten Hydromotor 2
von qMIN nach qMAX verstellt wird, ist am Anschluß 18 des
Hydromotors 2 mit dem Druckbegrenzungsventil 7 einstellbar.
Zwischen dem Anschluß 18 des Hydromotors 2 und dem Druckbe
grenzungsventil 7 ist ein 2/2-Wegeventil 8 zwischengeschal
tet.
Bevor der Hydromotor 2 durch die Schalteinrichtung 4
vom Abtrieb des Getriebes 10 abgekuppelt werden kann, muß
der Motor auf qNULL verstellt werden. Hierfür werden die
beiden Wegeventile 5, 8 eingesetzt. Wird das 3/2-Wegeven
til 5 vor dem Anschluß 17 des Hydromotors 2 bestromt, so
steht dort der Speisedruck vom Anschluß 19 der Verstellpum
pe 3 an. Dieser Druck ist größer als der durch das Druck
minderventil 6 begrenzte Druck vom Anschluß 9 der Verstell
pumpe 3 und kann dadurch den Hydromotor 2 auf qNULL ver
stellen. Um sicherzustellen, dass der Hydromotor 2 diesem
Steuerdruck-signal auch folgt, muß die hochdruckabhängige
Verstellung des Hydromotors ausgeschaltet werden. Dies er
folgt durch die Bestromung des 2/2-Wegeventils 8 am An
schluß 18 des Hydromotors 2.
Fig. 2 zeigt schematisch einen Fahrantrieb, bei dem
die Hydrostatikkomponenten mit elektrisch proportionaler
Ansteuerung, d. h. unter Verwendung einer Elektronik mit
analogen Ausgangssignalen überwacht und angesteuert werden.
Auch hierbei ist wieder mit 1 der erste kontinuierlich mit
dem Abtrieb des Getriebes 10 verbundene Hydromotor (EP-
Motor) bezeichnet, mit 2 der über die Schalteinrichtung 4
mit dem Abtrieb des Getriebes an- und zuschaltbare zweite
Hydromotor (EP-Motor) und mit 3 eine Verstellpumpe, die als
Standardpumpe mit drehzahlabhängiger elektrisch proportio
naler Verstellung (EDA) ausgestaltet ist.
Die Übersetzungen i für die Hydromotoren 1, 2 sind die
gleichen wie sie im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben
wurden; die am Getriebeabtrieb angeordnete Schalteinrich
tung 4 für das An- und Zuschalten des zweiten Hydromotors 2
wird wieder wie im Beispiel der Fig. 1 mittels eines ra
stierten Schaltzylinders 14 eines gerasteten 4/2-Wegeventils
15 und eines Druckminderventils 16 angesteuert. Die
Elektronik, welche auch die Magnetventile des hydrostati
schen Antriebs schaltet, arbeitet hierbei mit elektrisch
proportionalen analogen Ansteuerungssignalen.
Fig. 3 zeigt in schematischer Weise einen erfindungs
gemäßen Antrieb mit einem offenen hydrostatischen Kreis
lauf, wobei der erste kontinuierlich mit dem Getriebeab
trieb verbundene Hydromotor 1 als Verstellmotor (HD-Motor)
ausgestaltet ist und der zweite an- und zuschaltbare Hydro
motor 2 ebenfalls als Verstellmotor (HD1G-Motor) ausgestal
tet ist. Die Hydropumpe 3 ist eine summenleistungsgeregelte
oder LS-Verstellpumpe, der eine Vorsteuerpumpe 13, die ei
nen Vorsteuerdruck erzeugt, zugeordnet ist. Dieser Antrieb
weist ferner ein Fahrtrichtungsventil 11, eine Drehdurch
führung 12 und ein dem kontinuierlich im Kraftfluß angeord
neten ersten Hydromotor 1 zugeordnetes Bremsventil auf. Die
Ausgangsstellung des Motors 1 ist qMIN; abhängig vom Zu
laufhochdruck verstellt der Motor nach qMAX.
Der an- und abschaltbare zweite Hydromotor 2, der als
HD1G-Motor ausgestaltet ist, wird in gleicher Weise, wie es
im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben wurde, verstellt.
Fig. 4 zeigt ein Zugkraftdiagramm für den erfindungs
gemäßen Fahrantrieb, wobei an der Ordinate die Zugkraft und
an der Abszisse die Geschwindigkeit abgetragen ist man
erkennt einmal den Arbeitsbereich mit hoher Zugkraft un
niedriger Geschwindigkeit bei Verwendung eines ersten Hy
dromotors 1 mit einer Übersetzung i = 1,45 und eines zwei
ten Hydromotors 2 mit einer Übersetzung i = 4,05, sowie den
Transportbereich mit relativ hoher Geschwindigkeit und re
lativ niedriger Zugkraft bei Verwendung nur eines Hydromo
tors 1 mit einer Übersetzung i = 1,45.
1
Hydromotor
2
Hydromotor
3
Hydropumpe
4
Schalteinrichtung
5
Wegeventil
6
Druckminderventil
7
Druckbegrenzungsventil
8
Wegeventil
9
Hydroanschluß
10
Dreiwellengetriebe
11
Fahrtrichtungsventil
12
Drehdurchführung
13
Vorsteuerpumpe
14
Schaltzylinder
15
Wegeventil
16
Druckminderventil
17
Anschluß
18
Anschluß
19
Anschluß
Claims (14)
1. Fahrantrieb für Arbeitsmaschinen, mit einem An
triebsmotor, der mit einem Getriebe verbunden ist und der
eine Hydropumpe und zwei Hydromotoren aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass das Getriebe ein Drei
wellengetriebe mit zwei Zahnradpaaren ist, dem ein erster
Hydromotor (1) mit einer ersten Übersetzung (i) zugeordnet
ist, der kontinuierlich mit dem Getriebeabtrieb verbunden
ist und dem ein zweiter Hydromotor (2) mit einer zweiten
Übersetzung (i), die größer als die Übersetzung des ersten
Hydromotors (1) ist, zugeordnet ist und der über eine
Schalteinrichtung (4) mit dem Getriebeabtrieb in ab- und
zuschaltbarer Weise verbunden ist.
2. Fahrantrieb nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Übersetzung (i) des
ersten Hydromotors (1) zwischen 1,35 und 1,55 liegt und
vorzugsweise 1,45 beträgt.
3. Fahrantrieb nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Übersetzung (i) des
zweiten Hydromotors (2) zwischen 3,50 und 4,15 liegt und
vorzugsweise 4,05 beträgt.
4. Fahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schalteinrichtung (4) für den zweiten Hydromotor (2) am
Getriebeabtrieb angeordnet ist und eine Standard-Synchroni
sierung ist.
5. Fahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass er ei
nen geschlossenen hydrostatischen Kreislauf aufweist und
dass die Hydropumpe (3) eine Verstellpumpe mit drehzahlab
hängiger automotiver Verstellung ist.
6. Fahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass er ei
nen geschlossenen hydrostatischen Kreislauf aufweist und
dass die Hydropumpe (3) eine Verstellpumpe mit drehzahlab
hängiger elektrisch-proportionaler Verstellung ist.
7. Fahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass der
erste kontinuierlich mit dem Getriebeabtrieb verbundene
Hydromotor (1) ein Verstellmotor ist und dass der zweite
über die Schalteinrichtung (4) mit dem Getriebeabtrieb ver
bundene Hydromotor (2) ein nullschwenkbarer Hydromotor ist.
8. Fahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass er ei
nen offenen hydrostatischen Kreislauf aufweist, dass die
Hydropumpe (3) eine summenleistungsgeregelte Pumpe oder
eine LS-Pumpe ist, dass im Kreislauf ein Fahrtrichtungsven
til (11), eine Vorsteuerpumpe (13) und eine Drehdurchfüh
rung (12) eingesetzt sind und dass die beiden Hydromoto
ren (1, 2) Verstellmotoren sind, wobei der kontinuierlich
mit dem Getriebeabtrieb verbundene erste Hydromotor (1) ein
HD-Motor mit integriertem Bremsventil ist und der über die
Schalteinrichtung (4) mit dem Getriebeabtrieb an- und zu
schaltbare zweite Hydromotor (2) ein HD1G-Motor ist.
9. Fahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass zur
drehzahlabhängigen Steuerdruckversorgung des über die
Schalteinrichtung (4) mit dem Getriebeabtrieb verbundenen
zweiten Hydromotors (1) dieser über ein einstellbares
Druckminderventil (6) und ein 3/2-Wegeventil (5) mit der
Hydropumpe (3) in Verbindung steht, sodass der zweite Hy
dromotor (2) sein Schluckvolumen als Funktion des Steuer
drucks von qMAX in Richtung qMIN verstellt.
10. Fahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass im zwei
ten Hydromotor (2) der steuerdruckabhängigen Verstellung
des Schluckvolumens von qMAX in Richtung qMIN eine ab
schaltbare hochdruckabhängige Verstellung zur Leistungsbe
grenzung überlagert ist.
11. Fahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass dem
zweiten Hydromotor (2) ein Druckbegrenzungsventil (7) zur
Einstellung des Regeldrucks zugeordnet ist, mit dem die
Verstellung des zweiten Hydromotors (2) von qMIN nach qMAX
einstellbar ist und dass zwischen dem Druckbegrenzungsven
til (7) und dem zweiten Hydromotor (2) ein 2/2-Wegeven
til (8) zwischengeschaltet ist.
12. Fahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass der
zweiten Hydromotor (2) mit Hilfe des 3/2-Wegeventils (5)
und des 2/2-Wegeventils (8) zum Zweck der Abschaltung vom
Getriebeabtrieb auf qNULL verstellbar ist.
13. Fahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schalteinrichtung (4) über einen rastierten Schaltzylin
der (14) mit Schaltschiene und Schaltgabel betätigbar ist.
14. Fahrantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schalteinrichtung (4) ein 4/2-Wegeventil (15) für die Gang
schaltung mit Druckminderventil (16) zugeordnet ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000134752 DE10034752A1 (de) | 2000-07-18 | 2000-07-18 | Fahrantrieb |
PCT/EP2001/008039 WO2002006705A1 (de) | 2000-07-18 | 2001-07-12 | Fahrantrieb |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000134752 DE10034752A1 (de) | 2000-07-18 | 2000-07-18 | Fahrantrieb |
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DE10034752A1 true DE10034752A1 (de) | 2002-08-14 |
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ID=7649224
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