DE10033192A1 - Verfahren zur Detektion arterieller Einlaufprobleme während einer extrakorporalen Blutbehandlung und extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Detektion arterieller Einlaufprobleme während einer extrakorporalen Blutbehandlung und extrakorporale BlutbehandlungsvorrichtungInfo
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Abstract
Zur Detektion von arteriellen Einlaufproblemen während einer axtrakorporalen Blutbehandlung wird die Amplitude der periodischen Schwankungen des Drucks, die auf die Umdrehungen der Blutpumpe 6 zurückzuführen sind, in der venösen Blutleitung 7 gemessen und mit einem Schwellenwert verglichen. Auf derartige Probleme wird bei Überschreiten des Schwellenwertes geschlossen. Bei einer Dialysevorrichtung, die über ein Dialysierflüssigkeitssystem verfügt, kann anstelle des Drucks in der venösen Blutleitung auch der Druck im Dialysierflüssigkeitssystem überwacht werden. Von Vorteil ist, daß eine Überwachung des Drucks in der arteriellen Blutleitung 5 nicht erforderlich ist, so daß sich der Aufbau der Dialysevorrichtung vereinfacht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektion arterieller Einlaufprobleme
während einer extrakorporalen Blutbehandlung, beispielsweise einer
Dialysebehandlung, bei der Blut des Patienten aus dem Gefäßzugang über die
arterielle Kanüle und eine arterielle Blutleitung mittels einer Blutpumpe in eine
Blutbehandlungseinheit gefördert wird und aus der Blutbehandlungseinheit über
eine venöse Blutleitung und eine venöse Kanüle zurück in den Gefäßzugang
geführt wird. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine
Blutbehandlungsvorrichtung, beispielsweise eine Dialysevorrichtung, zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Zur Überwachung arterieller Einlaufprobleme wird bei den bekannten
Dialysevorrichtungen der Druck in der arteriellen Blutleitung des extrakorporalen
Kreislaufs gemessen. Für den Fall, daß am Gefäßzugang Probleme auftreten,
beispielsweise durch Ansaugen der Kanüle an der Innenwand des Gefäßzugangs,
sinkt der arterielle Druck unter einen vorgegebenen Schwellenwert. Das
Dialysegerät stoppt daraufhin die Blutpumpe, um einer Schädigung des
Gefäßzugangs vorzubeugen. Zusätzlich wird die venöse Klemme geschlossen,
sowie ein akustisches und optisches Warnsignal ausgelöst.
Eine weitere Funktion der arteriellen Druckmessung ist die Überwachung der
Konnektion von Kanüle und Gefäßzugang. Falls sich der Anschluß zwischen
Patient und Maschine an der arteriellen Verbindung löst, spricht das
druckbasierende maschinenseitige Schutzsystem innerhalb von einigen Sekunden
an.
Die bekannten Dialysevorrichtungen verfügen im allgemeinen über
Drucksensoren, sowohl in der arteriellen als auch der venösen Blutleitung. Aber
auch im Dialysierflüssigkeitssystem sind im allgemeinen Drucksensoren
vorgesehen. Insofern kann ein auf der arteriellen Druckmessung basierendes
Schutzsystem ohne größeren Aufwand in die bekannten Dialysevorrichtungen
implementiert werden.
Der arterielle Drucksensor der bekannten Hämodialysevorrichtungen ist über eine
Druckleitung an die arterielle Blutleitung angeschlossen. Nachteilig ist, daß die
arterielle Druckmessung einen Blut-Luft-Kontakt in der Druckleitung zur Folge
hat. Auch besteht die Gefahr des Lufteintritts in den extrakorporalen Kreislauf bei
fehlerhafter Verbindung von Druckleitung und Drucksensor.
Der Aufbau der Dialysevorrichtung ließe sich dadurch vereinfachen, daß auf die
arterielle Druckmessung verzichtet wird. Dies hätte aber zur Folge, daß eine
Überwachung des Gefäßzugangs nach den bekannten Verfahren nicht mehr
möglich wäre.
Die DE-A-199 01 078 beschreibt ein Verfahren zur Früherkennung von Stenosen
während einer extrakorporalen Blutbehandlung. Zur Erkennung einer Stenose
wird vorgeschlagen, die Amplitude der auf den Pulsschlag zurückzuführenden
Druckschwankungen im extrakorporalen Kreislauf zu überwachen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Detektion arterieller
Einlaufprobleme während einer extrakorporalen Blutbehandlung anzugeben, das
von einer arteriellen Druckmessung keinen Gebrauch macht. Eine weitere
Aufgabe der Erfindung ist, eine Blutbehandlungsvorrichtung zu schaffen, die eine
Detektion arterieller Einlaufprobleme erlaubt, aber von einer arteriellen
Druckmessung keinen Gebrauch macht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und
2 bzw. 6 und 7.
Unter arteriellen Einlaufproblemen werden Beeinträchtigungen der Blutleitung
stromauf der Blutpumpe im extrakorporalen Kreislauf verstanden. Im besonderen
betrifft die Erfindung die Detektion von Okklusionen wie sie beispielsweise durch
Ansaugen der arteriellen Kanüle oder durch Abknicken der schlauchartigen
Blutleitung hervorgerufen werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Detektion arterieller
Einlaufprobleme auf der Grundlage einer venösen und/oder dialysatseitigen
Druckmessung. Aus der Analyse der Amplitudenvariationen der Drucksignale
wird auf arterielle Einlaufprobleme wie das Ansaugen der arteriellen Kanüle oder
ein Abknicken der arteriellen Blutleitung geschlossen.
In experimentellen Untersuchungen hat sich gezeigt, daß sich bei derartigen, den
Blutfluß stromauf der Blutpumpe beeinträchtigenden Zuständen die Amplitude
der periodischen Schwankungen des Drucks in der venösen Blutleitung, die auf
die peristaltische Blutpumpe in der arteriellen Blutleitung zurückzuführen sind,
deutlich zunimmt. Bei Verwendung von Schlauchrollenpumpen ist die durch die
Rotorumdrehung erzeugte venöse Druckpulsamplitude umgekehrt proportional
zur Füllung des Pumpschlauchsegments. Die Füllung des Pumpschlauchsegments
ist wiederum abhängig vom arteriellen Druck im extrakorporalen Kreislauf. Bei
niedrigem arteriellem Druck kollabiert das Pumpschlauchsegment teilweise,
wodurch der effektiv geförderte Blutfluss sinkt.
Die Erhöhung der Druckpulsamplitude flussabwärts der Blutpumpe resultiert aus
einem partiellen Kollaps des Pumpschlauchsegments bei niedrigen arteriellen
Drucken. Das unter negativem Druck stehende, teilkollabierte Schlauchsegment
füllt sich im Moment des Öffnens der okkludierenden Pumpenrolle schlagartig
auf. Hierdurch wird der venöse Druck flussabwärts der Blutpumpe kurzfristig
erniedrigt, die Druckpulsamplitude nimmt daher zu.
Da ein arterieller Drucksensor zusammen mit einer Druckleitung nicht
erforderlich ist, können sowohl die Blutbehandlungseinheit als auch das
Schlauchsystem besonders kostengünstig gefertigt werden. Darüber hinaus
ergeben sich beim Auf- bzw. Abrüsten der Blutbehandlungsvorrichtung
Handlingsvorteile. Ein Blut-Luft-Kontakt als Folge der arteriellen Druckmessung
ist nicht gegeben. Auch besteht nicht die Gefahr eines Lufteintritts in den
extrakorporalen Kreislauf aufgrund einer fehlerhaften Konnektion von arteriellem
Drucksensor und Druckleitung. Da die venöse Druckmessung bei den bekannten
Dialysevorrichtungen bereits technisch realisiert ist, ist lediglich die
Implementierung eines zusätzlichen Auswertealgorithmus sowie eine
Modifikation in der Maschinensteuerung notwendig. Das Eindringen von Luft
durch ein Lösen des Anschlusses zwischen Patient und Maschine kann in diesem
Fall durch den ohnehin vorhandenen Luftdetektor in der venösen Blutleitung
erkannt werden. Selbst wenn ein arterieller Drucksensor vorhanden ist, kann die
Erfindung vorteilhaft eingesetzt werden, um die Sicherheit während einer
extrakorporalen Behandlung zu erhöhen.
Unter einer Blutbehandlungseinheit wird eine Einrichtung verstanden, in der das
Blut bestimmten Einwirkungen unterliegt, beispielsweise Hämodialysatoren,
Hämofilter, Hämodiafilter, Plasmafilter oder Hämoadsorber. Bei einer
Dialysevorrichtung, die über einen Dialysator als Blutbehandlungseinrichtung
verfügt, der durch eine semipermeable Membran in eine Blut- und
Dialysierflüssigkeitskammer unterteilt ist, können die periodischen
Schwankungen des Drucks nicht nur in der venösen Blutleitung, sondern auch im
Dialysierflüssigkeitssystem gemessen werden, da sich die Druckschwankungen
über die Membran und die Dialysierflüssigkeitskammer in alle damit in
Fluidverbindung stehenden Teile der Dialysevorrichtung fortpflanzen.
Zur Reduzierung der Störanfälligkeit bei einmalig auftretenden
Amplitudenschwankungen wird die Druckpulsamplitude vorzugsweise zu
mehreren aufeinanderfolgenden Zeitpunkten in einem vorgegebenen Zeitfenster
ermittelt und jeweils mit einem Schwellenwert verglichen. Auf arterielle
Einlaufprobleme wird dann geschlossen, wenn die Amplitude zu allen
aufeinanderfolgenden Zeitpunkten den Schwellenwert überschreitet.
Die Länge des Zeitfensters ist vorzugsweise mindestens so groß wie der
Reziprokwert der Umdrehungsfrequenz der Blutpumpe. Dadurch ist gewährleistet,
daß mindestens ein absolutes Druckmaximum bzw. -minimum pro Zeitfenster
erfaßt wird.
Bei der Detektion z. B. des Ansaugens der arteriellen Kanüle kann Alarm
ausgelöst und/oder ein Eingriff in die extrakorporale Blutbehandlung
vorgenommen werden, beispielsweise die venöse Blutklemme geschlossen
werden.
Die Blutbehandlungsvorrichtung verfügt vorzugsweise über eine Recheneinheit
zum Bestimmen der Amplitude der periodischen Druckschwankungen und eine
Auswerteinheit, die die Amplitude der Druckschwankungen mit einem
vorgegebenen Schwellenwert vergleicht und bei Überschreiten des
Schwellenwerts ein Steuersignal erzeugt, das beispielsweise einen Alarm auslösen
oder einen Eingriff in die Blutbehandlung einleiten kann.
Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der
Dialysevorrichtung,
Fig. 2 den venösen Druck als Funktion der Zeit vor und nach dem Ansaugen der
arteriellen Kanüle an die Innenwand des Gefäßzugangs,
Fig. 3 eine vereinfachte schematische Darstellung eines zweiten
Ausführungsbeispiels der Dialysevorrichtung, und
Fig. 4 den Dialysatdruck als Funktion der Zeit vor und nach dem Ansaugen der
arteriellen Kanüle.
Fig. 1 zeigt die Dialysevorrichtung in vereinfachter schematischer Darstellung.
Die Dialysevorrichtung weist einen Dialysator 1 auf, der durch eine
semipermeable Membran 2 in eine Blutkammer 3 und eine
Dialysierflüssigkeitskammer 4 unterteilt ist. An dem Einlaß der Blutkammer 3 ist
eine arterielle Blutleitung 5 angeschlossen, in die eine okkludierende Blutpumpe
6, beispielsweise eine Rollenpumpe, geschaltet ist. Von dem Auslaß der
Blutkammer 3 führt ein erster Abschnitt 7a einer venösen Blutleitung 7 zu dem
Einlaß einer Tropfkammer 8. An dem Auslaß der Tropfkammer 8 ist ein zweiter
Abschnitt 7b der venösen Blutleitung 7 angeschlossen. Die Enden der arteriellen
und venösen Blutleitung 5, 7 sind mit einer arteriellen bzw. venösen Kanüle 9, 10
verbunden, die in den arteriellen bzw. venösen Teil der nicht dargestellten Fistel
des Patienten gestochen werden.
Zum Messen des Drucks in der venösen Blutleitung 7 verfügt die
Dialysevorrichtung über eine Messeinheit 11. Die Meßeinheit 11 kann ein an dem
ersten Abschnitt 7a der arteriellen Blutleitung vorgesehener Drucksensor sein. In
den zweiten Abschnitt 7b der arteriellen Blutleitung 7 ist eine venöse
Schlauchklemme 12 geschaltet, die elektromagnetisch betätigbar ist.
Die Dialysevorrichtung umfaßt ferner eine Recheneinheit 13, eine Auswerteinheit
14 und eine Alarmeinheit 15. Die Recheneinheit 13 ist über eine erste
Datenleitung 16 mit der Meßeinheit 11 verbunden, während die Auswerteinheit 14
über eine zweite Datenleitung 17 mit der Recheneinheit 13 und die Alarmeinheit
15 über eine dritte Datenleitung 18 mit der Auswerteinheit 14 verbunden ist. Eine
Steuerleitung 19 verbindet die Alarmeinheit 15 mit der elektromagnetisch
betätigbaren Schlauchklemme 12.
Die Recheneinheit 13 tauscht über eine Datenleitung 27 Daten mit einer
Speichereinheit 28 aus. Rechen-, Auswert, Speicher- und Alarmeinheit können
Bestandteil des Mikrocomputers sein, der in den bekannten Dialysevorrichtungen
ohnehin vorhanden ist.
In Fig. 1 ist der extrakorporale Blutkreislauf der Dialysevorrichtung mit dem
Bezugszeichen 25 und das Dialysierflüssigkeitssystem mit dem Bezugszeichen 26
bezeichnet. Der extrakorporale Blutkreislauf und der
Dialysierflüssigkeitskreislaufs wird im folgenden exemplarisch mit einigen
Komponenten geschaffen. Dem Fachmann sind zur Gestaltung dieser
Vorrichtungen eine Vielzahl von Ausführungsformen bekannt.
In einer Dialysierflüssigkeitsquelle 20 wird frische Dialysierflüssigkeit
bereitgestellt. Von der Dialysierflüssigkeitsquelle 20 führt eine
Dialysierflüssigkeitszuleitung 21 zu dem Eingang der
Dialysierflüssigkeitskammer 4 des Dialysators 1, während eine
Dialysierflüssigkeitsabführleitung 22 von dem Ausgang der
Dialysierflüssigkeitskammer zu einem Abfluß 23 führt. Eine
Dialysierflüssigkeitspumpe 24 ist stromab des Dialysators 1 in die
Dialysierflüssigkeitsabführleitung 22 geschaltet.
Nachfolgend wird das Verfahren zur Detektion des Ansaugens der arteriellen
Kanüle 9 im einzelnen beschrieben, nach dem die Dialysevorrichtung arbeitet.
Während der extrakorpolaren Blutbehandlung wird der Druck in der venösen
Blutleitung 7 mittels der Meßeinheit 11 gemessen.
Fig. 2 zeigt den zeitlichen Lauf des venösen Drucks P/mbar vor und nach dem
Ansaugen der Kanüle. Die Amplitude ΔP der periodischen Druckschwankungen,
die auf die Blutpumpe 6 zurückzuführen sind, steigt nach dem Ansaugen um circa
35% an und fällt um den gleichen Betrag ab, nachdem die Kanüle wieder frei ist.
Die Erkennung eines nicht ordnungsgemäßen Gefäßzugangs setzt voraus, daß für
N aufeinanderfolgende Zeitfenster die Bedingung erfüllt ist, daß die in einem
Zeitfenster S gemessene Differenz aus maximalem und minimalem Druckwert ΔP
einen Schwellenwert M überschreitet:
ΔP(s) = PMaximum (S) - PMinimum (S) < M (Gleichung 1)
Durch die Auswertung von N aufeinanderfolgenden Datensätzen wird die
Störanfälligkeit des Schutzsystems bei einmalig auftretenden
Amplitudenschwankungen reduziert. Der Schwellenwert M kennzeichnet die
Empfindlichkeit des Schutzsystems. Generell gilt: Je größer M, desto höher liegt
die Schwelle, bei welcher ein Maschinenalarm ausgelöst wird. Es gilt folgender
Zusammenhang:
M = ΔP . (1 + x/100) (Gleichung 2)
Hierbei gibt der Parameter x an, um wieviel Prozent ΔP zunehmen muß, bevor ein
Maschinenalarm ausgelöst wird. Das Zeitfenster S für die Berechnung von ΔP hat
die Größe des reziproken Wertes der Umdrehungsfrequenz f der Blutpumpe:
S = 1/f (Gleichung 3)
Hierdurch ist gewährleistet, daß mindestens ein absolutes Druckmaximum bzw.
Druckminimum pro Zeitfenster erfaßt wird. Die Ansprechzeit des Schutzsystems τ
ist gegeben durch:
τ = N . S (Gleichung 4)
Es sei angenommen, daß die Umdrehungsfrequenz der Blutpumpe ca. 0,8 s-1
beträgt. Folglich ergibt sich laut Gleichung 3 ein für die Auswertung des
Maximal- bzw. Minimaldrucks notwendiges Zeitfenster S von ca. 1,25 s.
Innerhalb von 1,25 s beträgt ΔP(S) vor dem Festsaugen der Kanüle ca. 66 mbar
(Fig. 2). Zur Reduktion der Störanfälligkeit wählt man N = 2 und x = 20%, d. h. für 2
aufeinanderfolgende Werte darf ΔP(S) maximal um 20% zunehmen. Nach
Gleichung 2 ergibt sich für M ein Wert von 79,2 mbar (Fig. 2). Nach dem
Ansaugen der Kanüle erhöht sich ΔP auf ca. 92 mbar. Daraus folgt, daß das
Schutzsystem nach τ = 2,5 s Maschinenalarm auslöst.
Zunächst werden die für die Auswertung heranzuziehenden Werte N, S und x
festgelegt. Diese Werte können in der Speichereinheit 28 abgelegt sein oder auch
vom Benutzer vorgegeben werden. Das Zeitfenster S kann von der Recheneinheit
nach Gleichung 3 aus der von der Steuerung oder dem Benutzer der die
Dialysevorrichtung vorgegebenen Umdrehungsfrequenz der Blutpumpe 6
berechnet werden.
Während der extrakorporalen Blutbehandlung ermittelt die Recheneinheit 13 zu N
aufeinanderfolgenden Zeitpunkten die Amplitude ΔP der periodischen
Druckschwankungen in dem Zeitfenster S. Diese Werte werden in der
Speichereinheit 28 gespeichert. Den Schwellenwert M berechnet die
Recheneinheit 13 nach Gleichung 2. Die Auswerteinheit 14 überprüft nun, ob für
die N aufeinanderfolgenden Messungen von ΔP der Schwellenwert M
überschritten wird. Für den Fall, daß der Schwellwert M überschritten wird, gibt
die Auswerteinheit 14 ein Steuersignal an die Alarmeinheit 15 ab. Die
Alarmeinheit 15 löst dann einen akustischen und/oder optischen Alarm aus und
schließt das elektromagnetisch betätigbare Ventil 12 in der venösen Blutleitung.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Dialysevorrichtung. Die
Dialysevorrichtung gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von der Vorrichtung gemäß
Fig. 1 nur dadurch, daß die Meßeinheit 11' nicht den Druck in der venösen
Druckleitung, sondern im Dialysierflüssigkeitssystem 26 mißt. Die Meßeinheit
11' kann beispielsweise ein an der Dialysierflüssigkeitsabführleitung 22
vorgesehener Drucksensor sein. Die einander entsprechenden Teile der
Dialysevorrichtungen gemäß der Fig. 1 und 3 sind mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
Fig. 4 zeigt den zeitlichen Verlauf des dialysatseitigen Drucks vor und nach dem
Ansaugen der Kanüle. Auch die dialysatseitige Druckamplitude nimmt nach dem
Ansaugen der Kanüle zu. Die Analyse des Drucksignals erfolgt daher bei der
Dialysevorrichtung nach Fig. 3 entsprechend wie bei der Vorrichtung nach Fig.
1.
Claims (8)
1. Verfahren zur Detektion arterieller Einlaufprobleme während einer
extrakorpolaren Blutbehandlung, bei der Blut des Patienten aus dem
Gefäßzugang über die arterielle Kanüle und eine arterielle Blutleitung
mittels einer Blutpumpe in eine Blutbehandlungseinheit gefördert wird und
aus der Blutbehandlungseinheit über eine venöse Blutleitung und eine
venöse Kanüle zurück in den Gefäßzugang geführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Amplitude der periodischen Schwankungen des
Drucks ΔP in der venösen Blutleitung gemessen und mit einem
Schwellenwert verglichen wird, wobei bei Überschreiten des
Schwellenwertes M auf arterielle Einlaufprobleme geschlossen wird.
2. Verfahren zur Detektion arterieller Einlaufprobleme während einer
extrakorporalen Dialysebehandlung, bei der Blut des Patienten aus dem
Gefäßzugang über die arterielle Kanüle und eine arterielle Blutleitung
mittels einer Blutpumpe in die Blutkammer einer durch eine
semipermeable Membran in die Blutkammer und eine
Dialysierflüssigkeitskammer unterteilten Dialysators gefördert wird, wobei
die Dialysierflüssigkeitskammer Teil eines Dialysierflüssigkeitssystems
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude der periodischen
Schwankungen des Drucks ΔP im Dialysierflüssigkeitssystem gemessen
und mit einem Schwellenwert M verglichen wird, wobei bei Überschreiten
des Schwellenwertes auf arterielle Einlaufprobleme geschlossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Amplitude der periodischen Druckschwankungen ΔP während N
aufeinanderfolgender Zeitfenster S bestimmt und jeweils mit dem
Schwellenwert M verglichen wird, und auf arterielle Einlaufprobleme dann
geschlossen wird, wenn die Amplituden in den N aufeinanderfolgenden
Zeitfenstern den Schwellenwert überschreiten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des
Zeitfensters S der Reziprokwert der Umdrehungsfrequenz f der Blutpumpe
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
bei arteriellen Einlaufproblemen ein Alarm ausgelöst und/oder ein Eingriff
in die extrakorporale Blutbehandlung vorgenommen wird.
6. Blutbehandlungsvorrichtung mit
einer arteriellen Kanüle (9), die über eine arterielle Blutleitung (5), in die eine Blutpumpe (6) geschaltet ist, mit dem Eingang einer Blutbehandlungseinheit (1) verbunden ist,
einer venösen Kanüle (10), die über eine venöse Blutleitung (7) mit dem Ausgang der Blutbehandlungseinheit verbunden ist,
einer Meßeinheit (10) zum Messen des Drucks in der arteriellen Blutleitung,
einer Recheneinheit (13) zum Bestimmen der Amplitude der periodischen Druckschwankungen ΔP in der arteriellen Blutleitung, und
einer Auswerteinheit (14), die die Amplitude der Druckschwankungen mit einem Schwellenwert M vergleicht und bei Überschreiten des Schwellenwertes ein Steuersignal erzeugt.
einer arteriellen Kanüle (9), die über eine arterielle Blutleitung (5), in die eine Blutpumpe (6) geschaltet ist, mit dem Eingang einer Blutbehandlungseinheit (1) verbunden ist,
einer venösen Kanüle (10), die über eine venöse Blutleitung (7) mit dem Ausgang der Blutbehandlungseinheit verbunden ist,
einer Meßeinheit (10) zum Messen des Drucks in der arteriellen Blutleitung,
einer Recheneinheit (13) zum Bestimmen der Amplitude der periodischen Druckschwankungen ΔP in der arteriellen Blutleitung, und
einer Auswerteinheit (14), die die Amplitude der Druckschwankungen mit einem Schwellenwert M vergleicht und bei Überschreiten des Schwellenwertes ein Steuersignal erzeugt.
7. Dialysevorrichtung mit
einer arteriellen Kanüle (9), die über eine arterielle Blutleitung (5), in die eine Blutpumpe (6) geschaltet ist, mit dem Eingang einer Blutkammer (3)
einer durch eine semipermeable Membran (2) in die Blutkammer und eine Dialysierflüssigkeitskammer (4) unterteilten Dialysators (1) verbunden ist,
einer venösen Kanüle (10), die über eine venöse Blutleitung (5) mit dem Ausgang der Blutkammer verbunden ist, wobei die Dialysierflüssigkeitskammer Teil eines Dialysierflüssigkeitsystems (26) ist,
einer Meßeinheit (11') zum Messen des Drucks in dem Dialysierflüssigkeitsystem,
einer Recheneinheit (13) zum Bestimmen der Amplitude der periodischen Druckschwankungen ΔP im Dialysierflüssigkeitssystem, und
einer Auswerteinheit (14), die die Amplitude der Druckschwankungen mit einem Schwellenwert M vergleicht und bei Überschreiten des Schwellenwertes ein Steuersignal erzeugt.
einer arteriellen Kanüle (9), die über eine arterielle Blutleitung (5), in die eine Blutpumpe (6) geschaltet ist, mit dem Eingang einer Blutkammer (3)
einer durch eine semipermeable Membran (2) in die Blutkammer und eine Dialysierflüssigkeitskammer (4) unterteilten Dialysators (1) verbunden ist,
einer venösen Kanüle (10), die über eine venöse Blutleitung (5) mit dem Ausgang der Blutkammer verbunden ist, wobei die Dialysierflüssigkeitskammer Teil eines Dialysierflüssigkeitsystems (26) ist,
einer Meßeinheit (11') zum Messen des Drucks in dem Dialysierflüssigkeitsystem,
einer Recheneinheit (13) zum Bestimmen der Amplitude der periodischen Druckschwankungen ΔP im Dialysierflüssigkeitssystem, und
einer Auswerteinheit (14), die die Amplitude der Druckschwankungen mit einem Schwellenwert M vergleicht und bei Überschreiten des Schwellenwertes ein Steuersignal erzeugt.
8. Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteinheit (14) ein Steuersignal erzeugt,
wenn die Amplitude der Druckschwankungen ΔP in N
aufeinanderfolgenden Zeitfenstern S den Schwellenwert M überschreitet.
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