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Verfahren zur Leitung navigierender Objekte entlang einer vorgegebenen
Leitlinie Mit der zunehmenden Verkehrsdichte werden der Verkehrsüberwachung und
der Navigation neue, schwierige Aufgaben gestellt. Sowohl zur Vermeidung von Kollosionen
als auch zur Durchführung einer rationellen Navigation ist eine laufende Benachrichtigung
der navigierenden Objekte, z. B. Flugzeuge, über den von ihnen zu steuernden Kurs
von größter Bedeutung. Es werden dabei umfangreiche Geräte im navigierenden Objekt,
wie sie bei einer eigenen Navigation erforderlich wären, vermieden.
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Allerdings muß gewöhnlich eine Vielzahl von Objekten praktisch gleichzeitig
geleitet werden, und zwar auf verschiedenen Kursen. Man hat hierzu Verfahren vorgeschlagen,
bei denen am Boden die Abweichung eines Flugzeuges von einem Kurs festgestellt und
selbsttätig auf dem Funkwege dem Plloten in Form von Leitzeichen übermittelt wird,
z. B. in Form von Morsepunkten für Backbord- und Morsestrichen für Steuerbordabweichungen
sowie Dauerstrich für richtige Lage. Die bisher bekanntgewordenen Verfahren dieser
Art weisen jedoch den Mangel auf, daß nur gerade Leitlinien oder ein bestimmter
Kreisbogen ausgelegt werden können, nicht aber beliebig gekrümmte, offene oder geschlossene
Linien, wie sie von den Verkehrsbedingungen (Wetter, Geographie, Korridore usw.)
vorgeschrieben werden, ferner, daß sie jeweils nur ein Flugzeug leiten und nicht
die Vielzahl der in einem Luftbereich navigierenden Maschinen. Bei einem Verfahren
werden z. B. mittels Antennenumtastung an einem Radargerät Modulationen erzeugt,
die einen Anflugkurs oder einen Gleitweg kennzeichnen, wobei die Abweichungen dem
Flugzeug selbsttätig rückgemeldet werden. Dies bedeutet, daß praktisch jeweils nur
ein Weg, und zwar ein gerader Weg, als Leitlinie vorgegeben werden kann.
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Außerdem kann bei diesem Verfahren jeweils nur der Kurs eines einzigen
Flugzeuges gemessen werden, Bei einem zweiten Verfahren sendet das Flugzeug, wobei
ein Bodenpeiler die Kursabweichung ermittelt und das Ergebnis selbsttätig in Form
von Leitzeichen über einen Bodensender an das Flugzeug übermittelt. Auch hier gilt
das bereits oben Gesagte, wobei noch erschwerend hinzukommt, daß eine Vielzahl von
Flugzeugen nicht gleichzeitig senden kann, ohne sich erheblich zu stören. Bei einem
dritten Verfahren wird laufend der Abstand eines Flugzeuges von festen Bodenradarstationen
gemessen.
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Hier können offenbar nur Kreisbögen geflogen werden.
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Da mit der Bodenstation sowohl eine Messung als auch die Übermittlung
der Leitzeichen zum Flugzeug erfolgt, kann auch bei diesem Verfahren jeweils nur
ein Flugzeug geleitet werden. Es ist im übrigen auch nach dem sogenannten GCA-Verfahren
bekannt, landende Flugzeuge auf einem Rundsuchradargerät (mit Feststellung der Richtung
und Entfernung aller im Meßbereich liegenden reflektierenden Objekte) am Boden zu
beobachten und ihnen Korrekturkommandos zur Einhaltung des Landeweges zu übermitteln.
Eine gleichzeitige selbsttätige Lei-
tung mehrerer navigierender Objekte auf unterschiedlichen
und beliebig geformten Leitlinien ist hier nicht vorgesehen.
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Die Erfindung betrifft demgegenüber ein Verfahren zur Erzeugung von
beliebig vielen Leitlinien mit beliebig geformten Verlauf für beliebig viele navigierende
Objekte und ist dadurch gekennzeichnet, daß unter Verwendung eines Rundsuchradargerätes
und zugeordneter Nachlaufglieder die Istposition der interessierenden Objekte mit
den den Objekten zugeordneten Sollbahnen verglichen werden und daß durch die für
jedes Objekt festgestellten Abweichungen Leitzeichen auf zugeordneten Modulationsfrequenzen,
vorzugsweise Tonfrequenzen, ausgelöst und die Gesamtheit dieser Zeichen, vorzugsweise
über einen gemeinsamen Sender, abgestrahlt werden, wobei durch selektive Mittel
jeder Objektempfänger nur die für ihn bestimmte Modulation und damit seine Leitzeichen
in richtiger Zuordnung empfängt.
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Das Verfahren sei nachfolgend an Hand von Ausführungsbeispielen näher
beschrieben.
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In Bild 1 ist die Sichtanzeige eines Radargerätes schematisch dargestellt
und auf ihr eine vorgeschriebene Fahrbahn VB. willkürlich angenommen.
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Die Bahnpunkte können dargestellt werden in kartesischen Koordinaten
durch die Gleichung y = f (x), in Polarkoordinaten durch r = f (qv). Sofern die
jeweiligen Objektorte diese Bedingungen erfüllen, befindet sich das Objekt auf der
Bahn V.B., bei Abweichungen z. B. nach links oder rechts dagegen genügen die Werte
xO, y0 des Objektortes nicht mehr den Gleichungen. Diese physikalisch meßbaren Abweichungen
werden gemäß der Erfindung dazu benutzt, einen Sender, den Leitliniensender, mit
besonderen Zeichen zu modulieren. Objektseitig ist ein Empfänger vorgesehen, der
in der Frequenz dem Sender
zugeordnet ist. Durch Abhören dieser
Leitzeichen auf dem Fahrzeug (Objekt) ist es dann möglich, festzustellen, ob es
sich auf der vorgegebenen Bahn V.B. (z. B. Punkt 2) oder links bzw. rechts davon
befindet (Punkt 1 und 3).
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In Bild 2 ist dies schematisch dadurch zum Ausdruck gebracht, daß
für das Navigieren auf der Leitlinie Dauerstrich, links davon Punkte und rechts
Striche eingezeichnet sind.
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DerVergleich des Objektortes mit der Bahn V.B. kann außerdem auch
bezüglich des Erreichens bestimmter Bahnpunkte durchgeführt werden. Wenn die Objektkoordinaten
xO, y0 z. B. die Werte xaXya annehmen, so befindet sich das Objekt im Punkt A (Bild
2). Ähnliches gilt für die Punkte B und C. Durch Auslösung von charakteristischen,
zugeordneten Zeichen wird dann das Erreichen solcher Punkte auf den Leitlinien angezeigt,
so daß z. B. Ortungen auf jeder einzelnen Leitlinie vorgenommen werden können ohne
Bildung von Schnitten mit anderen Leitlinien. Dies gibt die Möglichkeit der Schaffung
von Wegmarken, die beispielsweise zur Messung der Geschwindigkeit über Grund bzw.
Vorausberechnung der Ankunftszeiten dienen können.
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Aus Bild 2 geht ferner hervor, daß als Leitkurven beliebiger Krümmung
auch geschlossene Kurven Verwendung finden können. Dabei können die gekrümmten Leitkurven
navigatorischen Erfordernissen angepaßt werden, beispielsweise für die Navigation
auf besonderen Fahrstraßen oder innerhalb oder außerhalb bestimmter offener oder
abgeschlossener Gebiete.
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Dies zeigt Bild 3. Das Gebiet a ist geschlossen und von einer Leitlinie
umrandet. Die Navigationsanweisungen können nun für die verschiedensten Zwecke gegeben
werden, wie die nachfolgenden Beispiele, ohne erschöpfend zu sein, zeigen: 1. Navigation
außerhalb des Gebietes a. Die Randkurve warnt z. B. Flugzeuge vor der Annäherung
an Gebirge und zwingt zur Umgehung bzw. zur Beachtung des Höhenmessers. Für Schiffe
kann eine Untiefe oder ein Wrack oder ein Minenfeld gekennzeichnet werden; 2. Navigation
innerhalb des Gebietes a. Es kann sich um die Zuweisung eines Suchbezirks oder eines
Warteraumes handeln, der aufgesucht bzw. nicht verlassen werden soll. Wird a klein
gewählt, so kann es z. B. als isolierter navigatorischer Meß- oder Bezugspunkt dienen;
3. Navigation auf der Umrandung von a. Die Umrandung kann ebenfalls für Wartezwecke
ausgenutzt werden bzw. als Meßstrecke für Meßzwecke dienen.
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Das Gebiet bin Bild 3 ist einseitig offen und kann in der Navigation
z. B. bedeuten, daß bestimmte Gebiete nur von einer einzigen Seite angesteuert werden
dürfen.
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Die Leitzeichen für a und b in Bild 3 sind wie in Bild 2 mit Punkt-
und Strichzeichen bzw. Dauerstrich angenommen. Selbstverständlich können auch andere
Zeichen Verwendung finden. Es sind an sich Schaltungen bekannt, durch Leitzeichen,
z. B. Punkte und Striche, ein Instrument mit Nullstellung in der Mitte nach links
bzw. rechts ausschlagen zu lassen, so daß am Objektort die Navigationshilfe durch
Instrumentanzeige optisch sinnfällig gegeben wird. Auch die oben beschriebene Meldung
des Erreichens bestimmter Bahnpunkte (Punkte A, B, C in Bild 2) durch zugeordnete
Impulse kann am Objektort durch Zählwerke optisch in bekannter Weise angezeigt oder
auch geschrieben werden, gegebenenfalls zusammen mit der Uhrzeit.
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Die Leitzeichen einschließlich der charakteristischen Zeichen für
Ortsangaben können auf verschiedene Weise dem Leitzeichensender aufmoduliert werden.
Es können z. B. jedem nach diesem Verfahren navigierenden Objekt eine oder mehrere
Modulationsfrequenzen und seinem Empfänger dementsprechende Filter zugeordnet werden,
so
daß mit einem Leitzeichensender mehrere Objekte getrennt und unabhängig voneinander
mit denselben oder mit verschiedenen Leitzeichen versorgt werden. Dies kann so erfolgen,
daß als Modulationsfrequenzen Tonfrequenzen verwendet werden, so daß ein Leitzeichensender
ein Vielfaches an verschiedenen und voneinander unabhängigen Zeichen übertragen
kann. Dadurch, daß jedes Objekt durch das Ortungsgerät für sich vermessen wird und
seine Leitzeichen durch eine eigene Modulationsfrequenz erhält, kann mit einem einzigen
Leitzeichensender eine sehr große und verschiedenartige Menge von navigatorischer
Information gleichzeitig gegeben werden.
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Die Erfindung erlaubt ferner die Aufrechterhaltung der Objektkennung,
d. h. der Zuordnung zwischen Objekt und seiner Anzeige im Ortungsgerät. Wenn die
Kennung des Objektes einmal - zu Beginn der Navigation - erfolgt ist, so bleibt
sie durch den laufenden Vergleich mit der vorgegebenen Bahn erhalten, so daß z.
B. für Raumüberwachungsaufgaben jederzeit eine eindeutige Zuordnung der Ortungsergebnisse
zu den Objekten bestehenbleibt.
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Für Kontrollzwecke kann es sich empfehlen, am Meßort, z. B. beim
Radargerät, einen oder mehrere Empfänger mit Tonfrequenzfiltern einzusetzen, so
daß durch Beobachtung der verschiedenen Empfänger- bzw. Filterausgänge und Vergleich
mit den Ortungsergebnissen ständig überprüft werden kann, ob die Leitzeichen richtig
ausgesendet werden und die Objekte demgemäß richtig navigieren.
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Der Vergleich der Objektkoordinaten mit den Koordinaten der vorgegebenen
Bahn kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Hierzu kann z. B. die Sichtanzeige
des Radargerätes selbst herangezogen werden, indem der Vergleich zwischen Objektbahn
und vorgegebener Bahn mittels des dem Objekt auf der Sichtanzeige zugeordneten Leuchtflecks
auf photoelektrische Weise vorgenommen wird.
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In Bild 4 a ist P.Z. eine Photozelle mit vier elektrisch getrennten
Schichtquadranten 1 bis 4. Der Leuchtfleck wird auf die Photozelle projiziert und
ist punktiert eingezeichnet, und zwar etwas exzentrisch, so daß der Quadrant 2 das
meiste Licht erhält. Bild 4b zeigt vier Segmente 1' bis 4' eines umlaufenden Schalters,
die einzeln mit den Quadranten der Photozelle verbunden gedacht sind. Ein Kontaktarm
rotiert mit n Umdrehungen je Minute. Er übernimmt die Quadrantenspannungen der Photozelle
und führt sie an den Verstärker V mit Gleichrichter G.R. und Mitnehmerrelais M.R.
Bild 4c zeigt die zu erwartenden Photozellenströme i über den Quadranten 1 bis 4,
während J den Strom hinter dem Gleichrichter darstellt. Wie zu erwarten, ist J von
maximaler Größe über dem Quadrant2 und beiQuadrant4 gleich Null. Steht die Photozelle
also nicht zentrisch über dem Leuchtfleck der Sichtanzeige, so entsteht eine Spannung,
die der Größe und der Richtung der Verschiebung zwischen Photozelle und Leuchtfleck
entspricht. Diese Spannung hinter dem Gleichrichter G.R. wird dazu benutzt, die
Photozelle so nachzuführen, daß sie stets zentrisch über dem Leuchtfleck der Sichtanzeige
bleibt.
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Bild 6a zeigt unten die Sichtanzeige S.A. und die Photozelle P.Z.
an einer senkrechten Schiene SS, die sich mittels Schlittenführung SF senkrecht
auf und ab und längs der waagerechten Schiene WS von links nach rechts bewegen läßt.
Dies zeigt auch Bild 6b in Seitenansicht.
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Über der Sichtanzeige befindet sich die Mitnehmerplatte M.P. Diese
wird durch die beiden umlaufenden Nocken N1 und N2 in eine kreisende Bewegung versetzt,
und-zwar parallel zu sich selbst, so daß jeder beliebige Punkt der Platte M.P. eine
kreisende Bewegung ausführt, wie dies z. B. der gekrümmte Pfeil anzeigt. Die kreisende
Bewegung erfolgt mit derselben Winkelgeschwindigkeit von
n Umdrehungen
je Minute wie die Rotation des Kontaktarmes in Bild 4b. Das ebenfalls in Bild 4b
gezeigte Mitnehmerrelais M.R. befindet sich in Bild 6 fest an der senkrechten Schiene
SS in geringem Abstand von der Mitnehmerplatte M.P. (vgl. Bild 6b). Die in Bild
4 gewählte Verschiebung von Leuchtfleck gegen Photozelle in Richtung auf Quadrant
2 läßt das als mechanische Kupplung wirkende Mitnehmerrelais gemäß Stromkurve J
in Bild 4c etwa für die Zeit einer Viertelumdrehung anziehen. Dies geschieht, wenn
die Mitnehmerplatte M.P. sich gerade von links nach rechts bewegt. Hierdurch wird
die Photozelle dem Leuchtfleck nachgeführt. Um den richtigen Sinn der Nachführung
zu erreichen, ist zwischen Kontaktarm in Bild 4b und der Nockenstellung der Mitnehmerplatte
in Bild 6 eine Phasenverschiebung von 90° eingelegt. Man überzeugt sich leicht von
der Richtigkeit durch Betrachten der anderen drei Quadranten. Zum Beispiel würde
ein Ausweichen des Leuchtflecks in Richtung auf Quadrant 3 das Mitnehmerrelais M.R.
zum Anziehen bringen, wenn die Mitnehmerplatte sich gerade von oben nach unten bewegt.
Durch diese Vorrichtung wird also erreicht, daß die Photozelle automatisch einem
einmal gewählten Leuchtfleck auf der Sichtanzeige überallhin folgt.
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Da der Kartenmaßstab der Sichtanzeige sehr klein ist, sind die Bewegungen
des Leuchtflecks sehr langsam, so daß praktisch Massenbeschleunigungskräfte für
die Nachlaufvorrichtung gar nicht auftreten. Zur Darstellung der hier in Betracht
kommenden Größenordnungen sei ein Schirm von 40 cm Durchmesser angenommen. Ihm entspreche
z. B. bei Flugzeugnavigation ein Raum von 400 km. Dann ist der Maßstab 1:1000000.
Ein Flugzeug mit Schallgeschwindigkeit würde also auf der Sichtanzeige 1 mm in etwa
3 Sekunden zurücklegen.
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Die senkrechte Schiene SS in Bild 6 trägt oben mehrere Kontakte L1
und L2 zur Auslösung von Leitzeichen. Sie treten in Tätigkeit, wenn das Objekt bzw.
sein Leuchtfleck mit der mitgeführten Photozelle von der durch die Schablone Sch
vorgegebenen Bahn abweicht. Die Anordnung kann auch so gewählt werden, daß bei Deckung
des Objektes mit dem Leitstrahl beide Kontakte L1 und L3 geschlossen werden und
ein Dauerstrich gesendet wird.
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Für Ortungszwecke ist ein Kontakt O, an der senkrechten Schiene SS
vorgesehen. ö macht z. B. am Bahnpunkt öl Kontakt und löst dadurch ein zugeordnetes
Ortungskennzeichen aus.
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Bild 6c zeigt eine Leitzeichenkontaktanordnung für den Fall, daß
die vorgegebene Bahn Kurven von 90° und mehr enthält. Durch den mittels drei gefederten
Rollen an der Schablone geführten Wagen steht der Arm mit den Kontakten L1 und L2
stets senkrecht zur Fahrbahn V.B., so daß die Links- und Rechtszeichen unabhängig
von den Kurven bleiben.
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Da in der Sichtanzeige eines Ortungsgerätes im allgemeinen mehrere
Objekte angezeigt werden, könnte der Nachlauf der Photozelle unter Umständen durch
andere Anzeigen gestört werden. Dies kann verhindert werden, wenn zwischen der mitgeführten
Photozelle und dem sie steuernden Leuchtfleck eine Blende angeordnet ist, die der
Größe des Leuchtflecks angepaßt ist. Die Blende B - B ist in Bild 6b dargestellt.
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Der Vergleich zwischen Objektbahn und vorgegebener Bahn kann auch
auf elektronische Weise durch Impulsauswertung erfolgen.
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In Bild 7 befindet sich links eine Radarrundsuchanlage FM mit Empfängerteil
E und Senderteil S. Daneben zeigt die Sichtanzeige S.A. das gerade angestrahlte
Objekt mit den Polarkoordinaten r0, 0. Auch hier wird von einer Nachlaufvorrichtung
Gebrauch gemacht. Die Größen rO, #0 werden ebenfalls mit einer vorgegebenen Schablone
zur
Auslösung von Leitzeichen verglichen. Zu diesem Zweck wird von dem Senderteil S
eine Impulsspannung abgezweigt und in das Laufzeitglied L.Z. gegeben, das mittels
zweier verstellbarer Abnehmer A1 und A2 die Entfernung r0 des Objektes nachzubilden
gestattet. Die beiden Abnehmer mögen einen elektrischen Abstand entsprechend dr
voneinander haben. Die beiden Abnehmer führen zu zwei elektronischen Ventilen V1
und V2, die daher die beiden Impulse der nachgebildeten Entfernungen r0 und r0 +
dr erhalten. Die Ventile V1 und V2 sind über die Kontaktsätze K1 und K2 mit den
Spannungsspeichern S1 und S2 bzw. s3 und s4 verbunden. Die Kontaktsätze K1 und K2
werden durch den Nocken N der Scheibe Sch betätigt. Die Scheibe rotiert synchron
mit dem Radargerät. Die Kontaktsätze K1 und K2 mögen einen konstanten Winkelabstand
von J ç gegeneinander haben.
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Sie sind außerdem zusammen verstellbar längs des Scheibenumfangs,
wie dies durch einen Doppelpfeil angedeutet ist. Die Einstellung sei so gewählt,
daß K1 durch den Nocken N betätigt wird bei einem Winkel 0 gegen die Bezugsrichtung,
der gleich dem Objektazimut 0 ist. Der Kontaktsatz K2 schließt dann beim Azimut
0 + d Die beiden Ventile V1 und V2 mögen nun durch den in Bild 7 in der Sichtanzeige
gekennzeichneten Impuls des Objektes rO, 90 des Empfängers E geöffnet werden. Es
entstehen dann durch Zusammenwirken dieses die Ventile öffnenden Impulses Jo des
Objektes rO, 0 mit den abgezweigten und verzögerten Senderimpulsen vier Impulse
J1 bis J4 an den Speichern S1 bis s4, und zwar in folgender zeitlicher Reihenfolge:
J1, vom Sender abgezweigt und vom Laufzeitglied um die Objektentfernung r0 verzögert,
für den Azimut 90, J, um die Laufzeit r0 + d r verzögert, für den Azimut 0, J3,
mit der Laufzeit r0 und dem Azimut 0 + dazu J4 mit der Laufzeit r0 + dr und dem
Azimut 0 + A.
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Da aber die Ventile für diese vier Impulse nur durch den Obj ektimpuls
rOJ 90 geöffnet werden, entstehen die Impulszeitdiagramme in Bild 8 a und 8b, wobei
a für den Azimut 0 und b für den Azimut 0 + ## ? gilt. Impuls J1 mit den Koordinaten
rO, 0 deckt sich zeitlich mit Ventilöffnungsimpuls Jo des Objektes. Daher entsteht
an Speicher S1 ein großer Impuls J1 Impuls J2 mit den Koordinaten (rO + #r), o kommt
für den Öffnungsimpuls fo etwas zu spät, daher ist J2 kleiner als J1 Impuls J3 mit
den Koordinaten r0, (f0 + J dazu stimmt zwar zeitlich mit Öffnungsimpuls Jo des
Empfängers überein. Der Öffnungsimpuls Jo ist aber durch die Antennendrehung von
0 auf (ç0 + A ) <p) kleiner geworden, daher ist J3 kleiner als J,.
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Impuls J4 mit den Koordinaten (rO + dr), ( + A dazu kommt später
als Öffnungsimpuls Jo> daher ist 14 kleiner als J3.
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Man kann die den vier Impulsen entsprechenden gespeicherten Spannungen
V1 bis v4 paarweise zusammenfassen. Dann gibt (V1 + V2) bis (V2 + V4) offenbar ein
Maß für die Verschiebung um Ar und (V1 + V2) bis (V3 + V4) ein Maß für die Verschiebung
um den Winkel A . Verwendet man diese Steuerspannungspaare in bekannter Weise, um
durch elektromechanische Steuerorgane die Abnehmer A1 und A2 des Laufzeitgliedes
und die Kontaktsätze K1 und K2 in ihrer Stellung zu beeinflussen, so findet auf
elektrische Weise eine Zentrierung statt, und der Objektimpuls Jo mit den Koordinaten
r0, 90 führt elektrisch das Laufzeitglied (Koordinate r) und die Kontakte K1, K2
(Koordinate ) mit sich. Die gesteuerten Einstellungen von Laufzeitglied und Kontaktsatz
können dann unmittelbar mit einer vorgegebenen Schablone verglichen werden zur Auslösung
von Leitzeichen. Diese Art der Technik ist allgemein bekannt und
bedarf
daher keiner besonderen Erläuterungen. Analog der Lochblende beim photoelektrischen
Koordinatenvergleich kann auch hier zweckmäßig eine Zeitblende vorgesehen werden
zur Vermeidung von Nachlaufstörungen durch andere Objekte. Diese Zeitblende kann
in den vom Radarsender abgezweigten, die Steuerspannungen bildenden Impulsen bestehen,
die nur in der zeitlichen Umgebung der Weg-Zeit-Koordinaten rO, o auftreten, so
daß Ventilöffnungen durch andere Objekte ohne Wirkung bleiben.
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Das beschriebene impulstechnische Vergleichsverfahren stellt wie
die oben dargestellte photoelektrische Methode jeweils nur ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgedankens dar. Die Technik der Elektronik gibt die verschiedensten
Verfahren an, die den Vergleich von Zahlen oder Koordinaten vornehmen. Es handelt
sich in jedem Falle darum, die physikalisch mit einem Ortungsgerät gemessenen Objektkoordinaten
zur Steuerung einer Nachlaufvorrichtung zu verwenden, deren Bewegung dann mit einer
der Leitlinie entsprechenden Schablone verglichen wird.
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Aus Gründen der anschaulichen Darstellung wurde ferner bei beiden
hier beschriebenen Vergleichsmethoden jeweils nur ein einziges einzumessendes Objekt
angenommen. Selbstverständlich lassen sich die Nachlaufvorrichtungen für beliebig
viele Objekte ausführen, wobei eine Reihe von Teilen der Vorrichtungen allen Objekten
gemeinsam dienen kann, so z. B. bei der photoelektrischen Methode die Sichtanzeige,
die Mitnehmerplatte mit ihrem Antrieb und die Schablone. Für Gegenverkehr kann es
sich empfehlen, zwei Bildschirme zu verwenden, je Verkehrsrichtung ein Bild. Dies
kann durch Verwendung zweier parallel geschalteter Braunscher Röhren erfolgen oder
durch Verwendung von optischen Projektionsvorrichtungen zur Projektion von einem
Braunschen Rohr auf mehrere Schirme. Diese Bildprojektion ist aus der Fernsehtechnik
her bekannt.
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Bei der impulstechnischen Vergleichsmethode kann das Laufzeitglied
mehreren Objekten dienen, wenn entsprechende Abnehmerpaare vorgesehen sind, desgleichen
die Nockenscheibe mit ihrem Antrieb, wenn mehrere Kontaktsätze einstellbar sind.
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Der Erfindungsgedanke läßt sich weiterhin auch zum Kollisionsschutz
einsetzen, z. B. durch Aussendung zusätzlicher Warnzeichen. Hierzu bedarf es bei
der photoelektrischen Methode einer Blende, wie in Bild 9 schematisch dargestellt.
Um die mittlere, der Nachführung der Photozelle dienende Blende herum sind z. B.
vier weitere Öffnungen vorgesehen. Demgemäß weist die Photozelle vier weitere Segmente
bzw. Anschlüsse auf. Bei Annäherung des Objektes an Hindernisse oder andere Objekte
wird über diese Randlochblenden ein entsprechendes Photozellensegment erregt, das
am Leitsender Warnzeichen auslöst, und zwar gegebenenfalls verschiedene Zeichen,
je nach der Gefahrenrichtung. Dieses Verfahren erscheint besonders vorteilhaft,
weil im Fall einer drohenden Kollision beide gefährdeten Objekte gewarnt werden,
da bei beiden eine gegenseitige Annäherung der Leuchtflecke bis zum Durchtritt durch
die Warublenden erfolgt.
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Beim Xoordinatenvergleich mittels Impulsen können für Warnzwecke
an die Stelle der optischen ebenfalls wieder Zeitblenden treten.
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Die oben beschriebenen Ausführungsformen zur Erzeugung von Leitlinienzeichen
beziehen sich auf ebene Flächen bzw. auf Projektionen in der Kartenebene. Es sind
jedoch auch Kursführungen möglich, bei denen ein dreidimensionaler Meßvorgang erfolgt.
Das Leitverfahren kann dann so ausgebildet werden, daß mittels Ortungsanlage die
Koordinaten des Objektortes - vor-
vorzugsweise zueinander senkrechten - Ebenen ermittelt
werden und daß für jede dieser Ebenen eigene Leitzeichen erzeugt werden, so daß
sich Leitlinien beliebiger räumlicher Krümmung bzw. offene oder geschlossene dreidimensionale
Räume ergeben.