DE10030708C2 - Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
KraftfahrzeugsitzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem Kraftfahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten
Art umfaßt das Sitzgestell eine als Sitzwanne oder Sitzrah
men ausgebildete Unterkonstruktion. Die Unterkonstruktion
kann aus Metall oder Kunststoff bestehen. Sitzrahmen werden
üblicherweise mit einer Federmatte versehen, die als Draht
federmatte oder auch als Kunststoffedermatte ausgebildet
sein kann. Auf der tragenden Unterkonstruktion befindet
sich eine Polsterauflage, die aus Schaumgummi, Polyurethan
schaum oder Gummihaar besteht und die mit einem Sitzbezug
bedeckt ist. Zwischen Sitzbezug und Polsterauflage befinden
sich häufig dünnwandige Polsterlagen aus Vlies. Allen die
sen Konstruktionen haftet der Nachteil an, daß ein Recy
cling der Sitze schwierig und teilweise unmöglich ist. So
kann insbesondere PUR-Schaum nicht wiederverwendet werden.
Es sind auch Polsterauflagen eines Kraftfahrzeugsitzes mit
unterschiedlich harten Bereichen bekannt. So ist ein Sitzpolster
bekannt (DE 298 05 926 U1), das ein Kernteil aus
einem elastischen Kunststoffschaum aufweist und senkrecht
zur Sitzfläche sich erstreckende Röhrenabschnitte aufweist.
Weiterhin ist es auch bekannt, einen Vollschaumkern vorzu
sehen und darauf eine Auflage aus einem gegenüber dem Voll
schaumkern anderen Material anzuordnen (DE 92 03 780 U1).
Geschäumte Materialien müssen sehr sorgfältig verarbeitet
werden, um Ausschuß zu vermeiden. Dies gilt auch für aus
TPE geschäumte Teile.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugsitz der als be
kannt vorausgesetzten Art zu schaffen, der eine Polsterauf
lage besitzt, deren Herstellungstechnik einwandfrei belie
big reproduzierbare Stücke von gleichbleibender hervorra
gender Qualität ohne Ausschuß liefert, die leicht zu recy
clen sind. Darüber hinaus soll der Polsterkörper die zur
Herstellung eines Sitzes erforderlichen Ausbildungen und
Verbindungsbereiche integral aufweisen können.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1.
Die Verwendung eines gespritzten thermoplastischen Elasto
mers garantiert gute Recyclingeigenschaften. Der gewählte
Werkstoff läßt die Schaffung beliebiger Formen mit unter
schiedlichen Härtegraden zu. Neben nachgiebigen, elasti
schen Bereichen können durch konstruktive Maßnahmen auch
formstabile oder versteifte Bereiche, beispielsweise auch
Verbindungsbereiche, am gleichen Formteil gebildet, werden.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Nachstehend werden zwei bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 - einen Querschnitt durch ein Sitzteil eines
Kraftfahrzeugsitzes;
Fig. 2 - einen schräg von oben gesehenen Teilaus
schnitt einer Polsterauflage eines Sitzteils einer ersten Aus
führungsform;
Fig. 3 - eine perspektivische Teilansicht des Ab
schnitts der Polsterauflage nach Fig. 2 schräg von unten;
Fig. 4 - eine perspektivische Darstellung eines Tei
labschnitts einer zweiten Ausführungsform eines Sitzteils;
Fig. 5 - eine perspektivische Teilansicht des Sitz
teils gemäß Fig. 4 schräg von unten.
In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit den glei
chen Bezugszeichen versehen, die sich im Bedarfsfall durch
Hochstriche voneinander unterscheiden.
Auf einem in Fig. 1 dargestellten als Sitzwanne
ausgebildeten Sitzgestell 1 liegt eine Polsterauflage 2 auf,
die von einem mit einer Kaschierung 3a versehenen Sitzbe
zug 3 überspannt ist, dessen Oberseite eine Sitzauflageflä
che bildet. Das Sitzgestell 1 kann aus Metall oder Kunststoff
bestehen. An der Polsterauflage 2 sind Seitenstützbereiche 4
ausgebildet, die von demselben Sitzbezug 3 bedeckt sind.
An dem Sitzbezug 3 sind Einhängeprofile 3b befestigt, die
in eine Polsterkante 1a eingehängt sind. Das Sitzgestell 1
mit der Polsterauflage 2 kann zu einem Sitzteil oder einer
Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes gehören.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 und 3
weist die Polsterauflage 2 unterhalb der Sitzauflagefläche
eine Vielzahl von kegelstumpfförmigen Zapfen 2c auf, die
sämtlich in ihrer Längsrichtung von einem Kanal 2a durch
setzt sind. Die Zapfen 2c sind auf ihrem dem Sitzgestell 1
zugewandten Ende durch eine membranartige Wand 2d mit
einander verbunden. In der Wand 2d sind zusätzlich zu den
Öffnungen der Kanäle 2a Ventilationslöcher 2e vorgesehen.
Die Perforation der Wand 2d dient der Belüftung der Sitz
auflagefläche.
Zur Bildung der gewünschten Elastizität und Härte
der Polsterauflage 2 sind die Zapfen 2c voneinander beab
standet. Die rings um die Zapfen 2c verlaufenden Zwischen
räume 2b erlauben die Aufweitung der Zapfen 2c und die
Auswölbung der Zapfenwand beim Einfedern.
An die mit Zapfen 2c besetzten Bereiche unterhalb
der Sitzauflagefläche schließen sich seitlich über Verbin
dungsbereiche 4c Seitenstützbereiche 4 an. Die Seitenstütz
bereiche 4 weisen eine geschlossene Oberfläche auf, die auf
der Rückseite von längs und quer verlaufenden Stützrippen
4a versteift ist. Die Elastizität dieses Bereichs kann damit
geringer als im übrigen Bereich gewählt werden.
Der Querschnitt durch die in Fig. 4 und 5 darge
stellte zweite, ein Sitzteil mit Führungsschienen 5 betref
fende Ausführungsform eines Kraftfahrzeugsitzes ent
spricht demjenigen der Ausführungsform gemäß Fig. 1 na
hezu identisch. Es ist bei dieser zweiten Ausführungsform
lediglich das Sitzgestell 1' einstückig mit der Polsterauflage
2' ausgebildet. An dem Sitzgestell 1' sind unterhalb der Sitz
auflagefläche unmittelbar Zapfen 2c' der Polsterauflage 2'
ausgebildet. Die Zapfen 2c' besitzen eine kreiszylindrische
Form und entsprechend geformte, die Zapfen 2c' durchset
zende Kanäle 2a'. Einander benachbarte Zapfen 2c' liegen
aneinander an, so daß ein Zwischenraum 2b' sich jeweils
zwischen einander diagonal gegenüberliegenden Zapfen 2c
ergibt.
Der Seitenstützbereich 4 kann als Fortsetzung des
Sitzgestells 1' mit glatter Oberfläche oder als mit verkürzten
Zapfen 4b besetzter Bereich ausgebildet sein, wie er auf der
linken Seite der Fig. 4 angedeutet ist. Auf der Unterseite des
Sitzgestells 1 sind Stege 5a mit Längsführungsschienen 5 an
dem Sitzgestell 1' angeformt. Damit kann die Zahl der Ein
zelteile für ein Sitzteil oder eine Rückenlehne erheblich re
duziert werden.
Je nach gewünschter Sitzhärte können die Zapfen
2c und 2c' mit unterschiedlicher Wandstärke und unter
schiedlicher Höhe ausgeführt sein. Es sind außerdem unter
schiedlichste Zapfenformen verwendbar. Wesentlich ist ins
besondere die elastische Verformbarkeit der Zapfen in Rich
tung quer zur Sitzauflagefläche.
Claims (15)
1. Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzgestell (1; 1') und ei
ner Polsterauflage (2; 2') sowie einem Sitzbezug (3),
dessen Außenseite eine Sitzauflagefläche bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polsterauflage (2; 2') aus thermoplastischem
Elastomer gespritzt ist, die zum Erzeugen der gewünsch
ten Elastizität mit Hohlräumen ausgebildet ist.
2. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hohlräume als senkrecht zur
Sitzauflagefläche sich erstreckende Kanäle (2a; 2a')
ausgebildet sind.
3. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanäle (2a; 2a') zumindest
einseitig offen ausgebildet sind.
4. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanäle (2a; 2a') sich parallel zueinander erstrecken.
5. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polsterauflage (2; 2') in unterschiedlichen Bereichen
der Sitzauflagefläche unterschiedlich ausgebildet ist.
6. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sitzgestell (1; 1') als Sitzwanne ausgebildet ist.
7. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sitzgestell (1') und die Polsterauflage (2') einstückig
gespritzt sind.
8. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanäle (2a; 2a') in dünnwandigen Zapfen (2c; 2c') vor
gesehen sind.
9. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
dünnwandigen Zapfen (2c) über parallel zur Sitzaufla
gefläche sich erstreckende, zumindest über Teilberei
che in einer gemeinsamen Ebene verlaufende Wände
(2d) verbunden sind.
10. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wände (2d) als Membranen ausgebildet sind.
11. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zapfen (2c') zylindrisch ausgebildet sind.
12. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zapfen (2c; 2c') rotationssymmetrisch ausgebildet
sind.
13. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polsterauflage (2) in Seitenstützbereiche (4) bildenden
Randbereichen auf der zur Sitzauflagefläche weisenden
Seite geschlossen und auf der gegenüberliegenden
Seite mit Stützrippen (4a) versehen ist.
14. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Zapfen (2c) verbindenden Wände (2d) perforiert
sind.
15. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
aus thermoplastischem Elastomer bestehende Polster
auflage (2; 2') in unterschiedlichen Bereichen aus un
terschiedlichen Werkstoffen mit ggf. unterschiedlichen
Härten ausgebildet ist.
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