DE10029549A1 - Verfahren zum Anlassen eines elektrischen Motors und elektrischer Motor mit einer Vorrichtung zum Anlassen des Motors - Google Patents
Verfahren zum Anlassen eines elektrischen Motors und elektrischer Motor mit einer Vorrichtung zum Anlassen des MotorsInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Anlassen eines elektrischen Motors, der mit Wechselstorm betrieben wird und einen Ständer (1) mit einer Hauptwicklung (H) und einer ersten Hilfswicklung (AUX1) sowie einen Läufer mit Dauermagneten und wenigstens einer Kurzschlußwicklung aufweist, ist zur Vermeidung einer Polumschaltung beim Anlassen gegen ein hohes Lastmoment bis zur Synchronisierung des Läufers mit dem von den Ständerwicklungen erzeugten Drehfeld vorgesehen, daß der ersten Hilfswicklung (AUX1) und einer zweiten Hilfswicklung (AUX2) des Ständers (1) beim Anlassen der Wechselstrom entsprechend der Wechselstrompolarität abwechselnd zugeführt wird, bis der Läufer eine übersynchrone Drehzahl erreicht hat, wonach die Wechselstromzufuhr der Hilfswicklungen (AUX1, AUX2) abgebrochen oder vermindert wird. Hierbei wird der Strom den Hilfswicklungen gegenüber dem der Hauptwicklung (H) zugeführten Wechselstrom (i¶H¶) phasenverschoben zugeführt. Zum gleichen Zweck ist der Motor so ausgebildet, daß der Ständer (1) eine zweite Hilfswicklung (AUX2) aufweist und die magnetischen Achsen der Hilfswicklungen (AUX1, AUX2) einen Winkel einschließen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anlas
sen eines elektrischen Motors, der einen Ständer mit
einer Hauptwicklung und einer ersten Hilfswicklung so
wie einen Läufer mit Dauermagneten und wenigstens einer
Kurzschlußwicklung enthält, wobei der Motor mit Wech
selstrom versorgt wird. Ferner bezieht sich die Erfin
dung auf einen elektrischen Motor mit einer Vorrichtung
zum Anlassen des Motors, wobei der Motor und die Vor
richtung mit einer Wechselpannungsquelle zu verbinden
sind, mit einem Ständer, der eine Hauptwicklung und ei
ne erste Hilfswicklung aufweist, mit einem Läufer, der
Dauermagnete und wenigstens eine Kurzschlußwicklung
aufweist, und mit einer Phasenschiebereinrichtung, die
eine Phasenverschiebung zwischen dem durch die
Hauptwicklung und dem durch die Hilfswicklung fließen
den Strom bewirkt.
Ein derartiger Motor, auch "Line Start Motor" genannt,
hat die Fähigkeit eines Asynchronmotors, ein hohes An
fahrmoment zu erzeugen, sowie die Fähigkeit eines Syn
chronmotors, mit einer dem Drehfeld synchronen Drehzahl
unabhängig von der Belastung laufen zu können.
Das Problem besteht darin, den Läufer mit dem Drehfeld
zu synchronisieren. Dies gilt besonders beim Anlaufen
gegen ein Belastungsmoment. Eine mögliche Lösung be
schreibt die US-Patentschrift 5 952 752, bei der der
Läufer eines "Line Start Motors" mittels Polumschaltung
von einer niederpoligen auf eine höherpolige Wicklung
auf die Synchrondrehzahl gebracht wird. Das Verfahren
besteht darin, erst die niederpolige Wicklung einzu
schalten und den Läufer bis auf eine höhere Drehzahl
hochlaufen zu lassen. Bei Erreichen der Synchrondreh
zahl, die der höherpoligen Wicklung entspricht, und
kurz nach dem Durchlaufen der Synchrondrehzahl wird die
niederpolige Wicklung ausgeschaltet und die höherpolige
Wicklung eingeschaltet. Das hat zur Folge, daß die
Drehzahl des Läufers von der höheren Drehzahl auf die
Synchrondrehzahl der höherpoligen Wicklung abfällt und
der Läufer dann die Synchrondrehzahl beibehält. Diese
Patentschrift befaßt sich hauptsächlich mit der Mög
lichkeit, den Motor mit zwei bestimmten Drehzahlen lau
fen zu lassen, was durch eine Polumschaltung von einer
ersten Wicklung auf eine zweite Wicklung erreicht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und einen elektrischen Motor der gattungsgemäßen Art
anzugeben, die es ermöglichen, die Läuferdrehzahl beim
Anlaufen des Motors gegen ein hohes Belastungsmoment
mit dem von den Ständerwicklungen erzeugten Drehfeld zu
synchronisieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß der
ersten Hilfswicklung und einer zweiten Hilfswicklung
des Ständers während des Anlassens der Wechselstrom in
Abhängigkeit von der Wechselstrompolarität abwechselnd
zugeführt wird, bis der Läufer eine übersynchrone Dreh
zahl erreicht hat, wonach die Wechselstromzufuhr zu den
Hilfswicklungen abgebrochen oder vermindert wird, wo
bei der Strom den Hilfswicklungen gegenüber dem der
Hauptwicklung zugeführten Wechselstrom phasenverschoben
zugeführt wird.
Ein elektrischer Motor der gattungsgemäßen Art zeichnet
sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß der Ständer eine
zweite Hilfswicklung aufweist und die magnetischen Ach
sen der Hilfswicklungen einen Winkel einschließen. Vor
zugsweise ist bei diesem Motor dafür gesorgt, daß in
Reihe mit jeder Hilfswicklung eine Einrichtung zur
Steuerung der Stromrichtung angeordnet ist und daß ein
Schaltelement vorgesehen ist, das den den Hilfswicklun
gen zugeführten Wechselstrom unterbricht oder vermin
dert, wenn der Läufer eine übersynchrone Drehzahl er
reicht hat.
Eine besonders einfache Ausbildung des erfindungsgemä
ßen Motors besteht darin, daß die Hilfswicklungen je
weils in Reihe mit einer Diode eine Parallelschaltung
bilden, in der die Dioden gegensinnig gepolt sind, daß
diese Parallelschaltung mit einer Reihenschaltung aus
einem Kondensator und dem Schaltelement eine weitere
Reihenschaltung bildet, die parallel zur Hauptwicklung
liegt.
Eine andere Ausbildung des erfindungsgemäßen Motors be
steht darin, daß die Hilfswicklungen jeweils in Reihe
mit einer Diode eine Parallelschaltung bilden, in der
die Dioden gegensinnig gepolt sind, daß die Parallel
schaltung mit dem Schaltelement in Reihe geschaltet
ist, daß ein Kondensator zwischen der Verbindung der
einen Diode mit der einen Hilfswicklung und dem nicht
mit der Parallelschaltung verbundenen Anschluß des
Schaltelements liegt und daß die Reihenschaltung aus
der Parallelschaltung und dem Schaltelement parallel
zur Hauptwicklung liegt.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachste
hend anhand der beiliegenden Zeichnungen bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Axialansicht des Ständers eines erfin
dungsgemäßen Motors,
Fig. 2 ein schematisches Schaltbild des Motors, ein
schließlich einer Anlaßvorrichtung,
Fig. 3 den zeitlichen Verlauf der Ströme in den
Haupt- und Hilfswicklungen gemäß dem Schalt
bild nach Fig. 2 und
Fig. 4 ein Schaltbild einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Motors mit einer er
findungsgemäßen Anlaßvorrichtung.
Nach Fig. 1 enthält der Ständer 1 eines erfindungsgemä
ßen Motors eine zweipolige Hauptwicklung H und zwei
zweipolige Hilfswicklungen AUX1 und AUX2. Die erste
Hilfswicklung AUX1 ist gegenüber der Hauptwicklung H
räumlich um 90° versetzt, während die zweite Hilfswick
lung AUX2 gegenüber der Hauptwicklung räumlich um 45°
versetzt ist. Die Hauptwicklung H und die Hilfswicklun
gen AUX1 und AUX2 haben die gleiche Polzahl.
In der Bohrung des Ständers 1 nach Fig. 1 befindet sich
ein nicht dargestellter Läufer, der Dauermagnete und
eine Polzahl aufweist, die der gewünschten Drehzahl
entspricht. Auch hier ist die Polzahl zwei, d. h. der
Läufer hat ein Polpaar. Ausführungsformen mit höheren
Polzahlen sind ebenfalls möglich. Ferner weist der Läu
fer mehrere Kurzschlußwicklungen auf, die als axial
durchgehende Stäbe ausgebildet sind, wie es bei dem
Läufer eines herkömmlichen Asynchronmotors der Fall
ist.
Das Schaltbild nach Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau
des Motors mit seiner Anlaßvorrichtung. Danach bilden
die Hilfswicklungen AUX1 und AUX2 jeweils in Reihe mit
einer Diode D1 und D2 eine Parallelschaltung, in der
die Dioden D1, D2 gegensinnig gepolt sind. Diese Paral
lelschaltung bildet mit einer Reihenschaltung aus einem
Kondensator C, der mit einer Kapazität von etwa 80 µF
einen Anlaßkondensator bildet und einem Schaltelement K
eine weitere Reihenschaltung, die parallel zur
Hauptwicklung H an einer einphasigen Wechselspannungs
quelle 2 mit der üblichen Netzfrequenz von 50 Hz und
Netzspannung von 220 V liegt.
Bei dem Schaltelement K kann es sich um einen elektro
nischen Schalter, einen Zentrifugatschalter, ein Strom
relais oder einen PTC-Widerstand handeln.
Fig. 3 zeigt den Verlauf des Stroms iH durch die
Hauptwicklung H und des Strom 5 iAUX, der beim Anlassen
mit geschlossenem Schaltelement K über den Kondensator
C und das Schaltelement abwechselnd - aufgrund der Di
oden D1 und D2 - in der einen Halbwelle als Strom iAUX1
durch die erste Hilfswicklung AUX1 und in der zweiten
Halbwelle als Strom iAUX2 durch die zweite Hilfswick
lung AUX2 fließt, wobei der Strom iAUX gegenüber dem
Strom iH wegen des Kondensators C etwa um 90° voreilend
phasenverschoben ist. Der Kondensator C wirkt hier mit
hin als Phasenverschiebungseinrichtung. Im Prinzip
könnte der Kondensator C durch eine induktive Phasen
verschiebungseinrichtung ersetzt werden, die beispiels
weise dadurch gebildet wird, daß die Hilfswicklungen
AUX1 und AUX2 eine andere Windungszahl und einen ande
ren ohmschen Widerstand als die Hauptwicklung H haben.
Diese Art der Phasenverschiebungsvorrichtung ergibt je
doch nur eine kleinere Phasenverschiebung. Ein Konden
sator wird daher bevorzugt. Alternativ könnte die Pha
senverschiebung auch mit einer zweiphasigen Wechsel
spannungsquelle erreicht werden.
Erfindungsgemäß ist es möglich, den Läufer innerhalb
von etwa fünf Umdrehungen des Drehfelds mit dem Dreh
feld zu synchronisieren, d. h. den Motor anzulassen. Die
ersten Umdrehungen verlaufen asynchron, d. h. das Dreh
feld läuft schneller um als der Läufer, zieht aber den
Läufer mit, so daß dessen Drehzahl zunimmt. Bereits in
der fünften Umdrehung, d. h. etwa 100 ms nach dem
Schließen des Schaltelements K, ist der Läufer mit dem
Drehfeld synchronisiert. Die in den Fig. 1 und 3 darge
stellten Zeitpunkte t0 bis t4 betreffen die Anlaßperi
ode des Drehfelds, in der der Läufer mit dem Drehfeld
synchronisiert wird. Wenn im Zeitpunkt t0 das Schalte
lement K geschlossen wird, d. h. im Nulldurchgang des
durch die Hauptwicklung H fließenden Stroms iH, hat der
Hilfsstrom iAUX seine maximale positive Amplitude. Auf
grund der Polarität der Dioden fließt der Hilfsstrom
iAUX durch die zweite Hilfswicklung AUX2. In Fig. 1 ist
die positive Stromrichtung (senkrecht zur Papierebene
nach unten) durch einen Stern bei der zweiten Hilfswicklung
AUX2 angegeben. Das zwischen Ständer 1 und
Läufer erzeugte Drehfeld ist als Zeiger dargestellt.
Die Länge des Zeigers ist stets gleich der vektoriellen
Summe der Zeiger der Hauptwicklung H und der jeweiligen
Hilfswicklung. Im Zeitpunkt t0 ist der Strom iH durch
die Hauptwicklung und mithin ihr Magnetfeld Null, wäh
rend nur durch die zweite Hilfswicklung AUX2 ein Strom
fließt, so daß der Zeiger des resultierenden Drehfelds
mit der in Fig. 1 dargestellten magnetischen Achse
AAUX2 der zweiten Hilfswicklung AUX2 zusammenfällt. So
fern der Zeiger in Fig. 1 schwarz ausgefüllt ist, be
deutet dies, daß er positiv ist.
Im Zeitpunkt t1 ist der Hilfsstrom iAUX Null und der
Hauptstrom iH maximal. Das resultierende Magnetfeld
wird mithin nur durch den Hauptstrom iH bestimmt, so
daß der Zeiger mit der magnetischen Achse AH der
Hauptwicklung H zusammenfällt. In der Zeit von t0 bis
t1 durchläuft der Zeiger einen räumlichen Winkel von
45°. Da die Frequenz des Wechselstroms 50 Hz beträgt,
beträgt die Zeit von t0 bis t1 bzw. tn bis tn+1 5 ms.
Der Zeiger läuft normalerweise synchron mit der Fre
quenz des Wechselstroms um. Da er aber nur den halben
räumlichen Winkel, nämlich 45° statt 90°, in der glei
chen Zeit von 5 ms durchläuft, nimmt seine Frequenz
bzw. Winkelgeschwindigkeit auf die Hälfte der Wechsel
stromfrequenz ab, d. h. auf 25 Hz.
In der Zeit von t1 bis t2 ist der räumliche Winkel
gleich dem elektrischen, und der Zeiger erreicht wieder
eine Frequenz von 50 Hz. Im Zeitpunkt t2 fließt der
Hilfsstrom iAUX, weil er negativ ist, durch die Hilfs
wicklung AUX1 in Durchlaßrichtung der Diode D1. In Fig.
1 ist der Zeiger im Zeitpunkt t2 nicht schwarz ausgefüllt,
um darzustellen, daß seine Polarität negativ
ist.
Da im gleichen Zeitpunkt t2 der Hauptstrom iH Null ist,
fällt der Zeiger mit der Hauptachse AAUX1 der Hilfs
wicklung AUX1 zusammen.
Im Zeitpunkt t3 ist der Hilfsstrom iAUX Null, während
der Hauptstrom iH sein negatives Maximum hat. Der Dreh
feldzeiger fällt daher mit der Achse AH des Hauptfelds
zusammen und ist gegenüber der Position im Zeitpunkt t1
um 180° gedreht. Der Läufer hat jetzt eine Drehzahl von
ungefähr 47 Hz, d. h. einen kleinen Schlupf im Vergleich
zu der Zeigerfrequenz von 50 Hz. Um den Läufer mit dem
Drehfeldzeiger zu synchronisieren, wird er in der Zeit
von t3 bis t4 über die synchrone Frequenz von 50 Hz
hinaus beschleunigt. Die Zeit von t3 bis t4 entspricht
einem räumlichen Winkel im Ständer von 135°, die der
Zeiger innerhalb der genannten Zeit von 5 ms durchlau
fen muß. Die Frequenz des Zeigers steigt deshalb auf 75 Hz
an. Dadurch wird der Läufer beschleunigt, so daß er
im Zeitpunkt t4 eine höhere Frequenz als 50 Hz, z. B. 52 Hz,
erreicht hat. Sowohl das Drehfeld (der Zeiger) als
auch der Läufer werden daher kurzzeitig beschleunigt.
Kurz nach dem Erreichen der Synchrondrehzahl wird das
Schaltelement K selbsttätig geöffnet, z. B. durch Zen
trifugalkraft im Falle eines Zentrifugalschalters oder
mittels eines Zeitgebers, und die Stromzufuhr in die
eine oder beide Hilfswicklungen unterbrochen. Die Dreh
zahl des Läufers nimmt jetzt von dem höheren Wert auf
die Synchrondrehzahl von 50 Hz ab, wonach er bei der
zweipoligen Ausbildung des Motors gemäß Fig. 2 mit die
ser Drehzahl weiterläuft.
Die Beschleunigungsstrecke des Läufers hängt von dem
Winkel α zwischen den magnetischen Achsen AAUX1 und
AAUX2 der beiden Hilfswicklungen AUX1 und AUX2 ab. Bei
einem zweipoligen Motor beträgt der Winkel α vorzugs
weise 45°. Er könnte aber auch beispielsweise 60° be
tragen, was eine längere Beschleunigungsstrecke von
150° ergäbe. Der Zeiger hätte dann im (nicht darge
stellten) Zeitpunkt t4 eine Frequenz von etwa 83 Hz,
und der Läufer würde sich mit etwa 55 Hz drehen. Aller
dings wäre dann die Abbremsung im Bereich von t0 bis t1
größer, und das Drehfeld, das in diesem Bereich von der
Hauptwicklung H und der Hilfswicklung AUX2 erzeugt
wird, würde verzerrt.
Der Winkel α hängt von der Polzahl des Motors ab. Bei
einem vierpoligen Motor (2 Polpaare) läuft der Zeiger
mit der halben Frequenz des zweipoligen Motors um, d. h.
mit 25 Hz. Der Winkel α muß größer als Null und gleich
oder kleiner als 45° sein (0 < α ≦ 45°). Vorzugsweise
beträgt der Winkel α 22,5°. Der entsprechende Beschleu
nigungs-Winkelbereich beträgt dann 67,5°. Der Zeiger
erreicht kurzzeitig eine Höchstfrequenz von 37,5 Hz im
Bereich des Beschleunigungs-Winkelbereichs. Allgemein
gesagt gilt für den Winkel α:
0 < α ≦ 180/p,
wobei p die Anzahl der Pole ist.
Die Schaltungsanordnung der Anlaßvorrichtung mit je
weils einer der Dioden D1, D2 in Reihe mit einer der
Hilfswicklungen AUX1 und AUX2 nach Fig. 2 bewirkt eine
kontinuierliche Umkehr der Stromrichtungen in den
Hilfswicklungen AUX1 und AUX2 durch die Dioden D1 und
D2. Die beiden Hilfswicklungen AUX1 und AUX2 wirken
hierbei in der Weise zusammen, daß bei der Unterbre
chung des Stroms durch die Dioden D1 und D2 die induk
tive Energie der gerade gesperrten Hilfswicklung von
der anderen Hilfswicklung übernommen wird. Ferner sor
gen die Dioden dafür, daß jeder Hilfswicklung nur in
jeweils einer der beiden Halbwellen des Stroms iAUX
Strom zugeführt wird. Dies bedeutet, daß zur Herstel
lung und Auslegung jeder der beiden Hilfswicklungen die
halbe Kupfermenge im Vergleich zu einer mit beiden
Halbwellen beaufschlagten Wicklung ausreicht.
Anstelle der Dioden können Transistoren oder andere
steuerbare Halbleiterbauelemente verwendet werden. Die
se Lösungen sind jedoch aufwendiger.
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 liegen
die Dioden D1 und D2 außerhalb des Motors und nicht in
nerhalb, wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2.
Die Hilfswicklungen AUX1 und AUX2 bilden wiederum je
weils in Reihe mit einer der Dioden D1, D2 eine Paral
lelschaltung, in der die Dioden gegensinnig gepolt
sind. Diese Parallelschaltung ist ebenfalls mit dem
Schaltelement K in Reihe geschaltet. Der Kondensator C
liegt zwischen der Verbindung der einen Diode D1 mit
der einen Hilfswicklung AUX1 und dem nicht mit der Par
allelschaltung verbundenen Anschluß des Schaltelements
K. Ferner liegt die Reihenschaltung aus Parallelschal
tung und Schaltelement K parallel zur Hauptwicklung H.
Der Kondensator C hat eine Kapazität von etwa 4 µF und
wirkt daher praktisch nur als Betriebskondensator.
Zum Anlassen wird das Schaltelement K geschlossen. Wäh
rend der positiven Halbwellen der von der Wechselspan
nungsquelle 2 erzeugten Wechselspannung fließt dann
Strom durch beide Hilfswicklungen AUX1 und AUX2 sowie
durch die Hauptwicklung H. Die zum Erzeugen eines Dreh
feldes nötige Phasenverschiebung wird mittels unter
schiedlicher Impedanzen in der Hauptwicklung und in den
Hilfswicklungen erreicht. Während der negativen Halb
welle kann der Kondensator C als kurzgeschlossen be
trachtet werden. Der Strom fließt dann nur durch die
Hilfswicklung AUX1 und die Hauptwicklung H. Während des
Betriebs, nach Erreichen der Synchrondrehzahl, wird das
Schaltelement K geöffnet. Der Strom fließt dann über
den Kondensator C zum einen direkt durch die Hilfswick
lung AUX1 und zum anderen über die Dioden D1 und D2
durch die Hilfswicklung AUX2. Gleichzeitig fließt der
Strom über die Hauptwicklung H. Beim Öffnen des Schal
telements K wird die Stromzufuhr zur Hilfswicklung AUX2
vermindert, da nur positive Halbwellen an AUX2 gelan
gen. Allerdings wirkt sich die Beaufschlagung von AUX2
im Betrieb störend auf das Drehfeld aus, und um dieses
Problem zu lösen, kann ein zusätzliches Schaltelement
zwischen der Diode D2 und dem Verbindungspunkt der Di
ode D1 mit dem Schaltelement angeordnet werden, wobei
die Schaltelemente gleichzeitig geöffnet werden und die
Stromzufuhr zur Hilfswicklung AUX2 abgebrochen wird.
Es ist aber auch möglich, in der Schaltungsanordnung
nach Fig. 4 einen zusätzlichen Kondensator mit dem
Schaltelement K in Reihe liegend, vor den Dioden D1, D2
einzufügen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 wird die Hilfs
wicklung AUX1 am günstigsten so ausgelegt, daß die Be
triebsverluste minimal sind.
Bei dem ersten Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 werden
die Hilfswicklungen AUX1 und AUX2 dagegen auf das größ
te Anlaufmoment ausgelegt.
Alternativ ist es möglich, das Anlassen eines dreipha
sigen Line-Start-Motors zu erleichtern. Hierfür wäre
eine Hilfswicklung, d. h. eine vierte Wicklung im Stän
der anzuordnen, und zwar so, daß der räumliche Winkel
zwischen einer Hauptwicklung und der vierten Wicklung
mehr als 120° beträgt. Dadurch entsteht ein Beschleuni
gungs-Wickelbereich, in dem der Zeiger kurzzeitig über
die Synchrondrehzahl hinaus beschleunigt wird.
Claims (5)
1. Verfahren zum Anlassen eines elektrischen Motors,
der einen Ständer (1) mit einer Hauptwicklung (H)
und einer ersten Hilfswicklung (AUX1) sowie einen
Läufer mit Dauermagneten und wenigstens einer Kurz
schlußwicklung enthält, wobei der Motor mit Wech
selstrom versorgt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
der ersten Hilfswicklung (AUX1) und einer zweiten
Hilfswicklung (AUX2) des Ständers (1) während des
Anlassens der Wechselstrom in Abhängigkeit von der
Wechselstrompolarität abwechselnd zugeführt wird,
bis der Läufer eine übersynchrone Drehzahl erreicht
hat, wonach die Wechselstromzufuhr zu den Hilfs
wicklungen (AUX1, AUX2) abgebrochen oder vermindert
wird, wobei der Strom den Hilfswicklungen (Aux1,
Aux2) gegenüber dem der Hauptwicklung (H) zugeführ
ten Wechselstrom (iH) phasenverschoben zugeführt
wird.
2. Elektrischer Motor mit einer Vorrichtung zum Anlas
sen des Motors, wobei der Motor und die Vorrichtung
mit einer Wechselspannungsquelle (2) zu verbinden
sind, mit einem Ständer (1), der eine Hauptwicklung
(H) und eine erste Hilfswicklung (AUX1) aufweist,
mit einem Läufer, der Dauermagnete und wenigstens
eine Kurzschlußwicklung aufweist, und mit einer
Phasenschiebereinrichtung (C, Aux1, H), die eine
Phasenverschiebung zwischen dem durch Haupwicklung
(H) und dem durch die Hilfswicklung (AUX1) fließen
den Strom bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ständer (1) eine zweite Hilfswicklung (AUX2) auf
weist und die magnetischen Achsen (Aaux1, Aaux2) der
Hilfswicklungen (Aux1, Aux2) einen Winkel (α) ein
schließen.
3. Motor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in Reihe mit jeder Hilfswicklung eine Einrichtung
(D1, D2) zur Steuerung der Stromrichtung angeordnet
ist und daß ein Schaltelement (K) vorgesehen ist,
das den den Hilfswicklungen (AUX1, AUX2) zugeführ
ten Wechselstrom unterbricht oder vermindert, wenn
der Läufer eine übersynchrone Drehzahl erreicht
hat.
4. Motor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Hilfswicklungen (AUX1, AUX2) jeweils
in Reihe mit einer Diode (D1, D2) eine Parallel
schaltung bilden, in der die Dioden gegensinnig ge
polt sind, daß diese Parallelschaltung mit einer
Reihenschaltung aus einem Kondensator (C) und dem
Schaltelement (K) eine weitere Reihenschaltung bil
det, die parallel zur Hauptwicklung (H) liegt.
5. Motor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Hilfswicklungen (AUX1, AUX2) jeweils
in Reihe mit einer Diode (D1, D2) eine Parallel
schaltung (AUX1, AUX2, D1, D2) bilden, in der die
Dioden gegensinnig gepolt sind, daß die Parallel
schaltung mit dem Schaltelement (K) in Reihe ge
schaltet ist, daß ein Kondensator (C) zwischen der
Verbindung der einen Diode (D1) mit der einen
Hilfswicklung (AUX1) und dem nicht mit der Paral
lelschaltung verbundenen Anschluß des Schaltele
ments (K) liegt und daß die Reihenschaltung aus der
Parallelschaltung und dem Schaltelement (K) paral
lel zur Hauptwicklung (H) liegt.
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