DE10029422A1 - Einstufiges Verfahren zur Rückgewinnung von hochreinem epsilon-Caprolactam aus Teppichböden oder Mischfasern - Google Patents
Einstufiges Verfahren zur Rückgewinnung von hochreinem epsilon-Caprolactam aus Teppichböden oder MischfasernInfo
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Abstract
Es wird ein neues, einstufiges Verfahren zur Rückgewinnung von hochreinem epsilon-Caprolactam aus Teppichböden und Mischfasern vorgestellt. Die einstufige Prozeßführung wird durch die Verwendung eines isotherm betriebenen Kugelkreislaufreaktors sowie durch den Zusatz eines Kali-/Natronlaugegemisches ermöglicht. Eine nachgeschaltete Produktabscheidung vermeidet die Bildung von Oxidations- oder Polymerisationsprodukten und macht eine derzeit in Herstellungs- sowie Recyclingprozessen übliche Aufarbeitung und Reinigung des Produktes unnötig.
Description
Es wird ein neues, einstufiges Verfahren zur Rückgewinnung von hochreinem
ε-Caprolactam aus Teppichböden und Mischfasern vorgestellt. Die einstufige
Prozeßführung wird durch die Verwendung eines isotherm betriebenen
Kugelkreislaufreaktors sowie durch den Zusatz eines Kali-/Natronlaugegemisches
ermöglicht.
Die Durchführung des Prozesses erfolgt in einem Temperaturbereich von 270 bis 300°C,
vorzugsweise bei 290°C und bei Normaldruck oder leichtem Überdruck von 0,1 bis
0,2 MPa. Eine nachgeschaltete Produktabscheidung vermeidet die Bildung von
Oxidations- oder Polymerisationsprodukten und macht eine derzeit in Herstellungs-
sowie Recyclingverfahren übliche Aufarbeitung und Reinigung des Produktes hinfällig.
Zur Abscheidung des Produktes eignen sich Absorptionskolonnen, vorzugsweise mit
hohem Flüssigkeitsgehalt. Besonders geeignet sind beispielsweise Scheibelkolonnen.
Als Lösungsmittel zur Absorption von e-Caprolactam eignet sich insbesondere Aceton.
Andere, günstige und mindergiftige Lösungsmittel wie Ethanol, Wasser oder Methanol
eignen sich nicht, da hierin Folgereaktionen des Produktes ε-Caprolactam mit dem
Lösungsmittel und Oligomerisierungsreaktionen des ε-Caprolactam nicht zu vermeiden
sind.
Der Stand der Technik weist einige Verfahren zur Rückgewinnung von ε-Caprolactam
auf, diese werden in der Regel im Unterdruck und unter Verwendung von Basen oder
Säuren betrieben, um eine möglichst hohe Ausbeute bzw. Reinheit bezüglich
ε-Caprofactam zu erhalten (WO 96/18612; JP 50131979; JP 551002; J. Appl. P. Sci. 22
(1978), 361-368; US 5.169.870; ). Die genannten Verfahren haben den Nachteil, daß
sie mit Unterdruck arbeiten müssen, dies verursacht Betriebskosten und verringert die
maximal möglichen Produktströme. Bei den säurekatalysierten Prozessen kommt hinzu,
daß Phosphorsäure in großen Mengen eingesetzt werden muß, da diese unweigerlich
mit Inertstoffen in Teppichböden, wie beispielsweise Calciumcarbonat reagiert.
Die Neuerung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der Reduzierung und
Vereinfachung der Prozeßelemente auf einen Reaktor, eine Absorberkolonne,
Umgebungsdruck und die damit erzielbare Rückgewinnung von ε-Caprolactam mit einer
Reinheit von über 99,5%.
Zum Einsatz können Teppichböden bestehend aus Polyamid 6 (Polycaprolactam,
Nylon) und anderen Polymeren sowie Inertmaterialien kommen, ohne diese
Teppichböden zuvor zu reinigen oder mechanisch aufzuarbeiten, beispielsweise zur
Separierung von Fasern und Teppichrücken. Selbiges gilt für Mischfasern oder
-gewebe, die Polyamid 6 enthalten.
Zur Verwendung kommt ein Kugelkreislaufreaktor (DE 196 20 721), der sich durch eine
sehr gute isotherme Betriebsweise auszeichnet, wodurch erst die selektive
Reaktionsführung zur nahezu ausschließlichen thermischen Zersetzung des Polyamid 6
ermöglicht wird. Zur Stabilisierung des Hauptreaktionsproduktes ε-Caprolactam ist es
notwendig den Prozess mit hochreinen Gasen zu betreiben, wie beispielsweise
Stickstoff 5.0 und das Produkt vor seiner Kristallisation in einem geeigneten
Lösungsmittel, wie beispielsweise Aceton aufzufangen. Aus diesem Lösungsmittel
können sodann durch Verdampfung des Lösungsmittels bei Raumtemperatur oder
erhöhter Temperatur, vorzugsweise Raumtemperatur und leichtem Unterdruck
hochreine e-Caprolactam-Kristalle erhalten werden.
Der geeignete Katalysator ist ein Gemisch aus Natromlauge und Kalilauge, der
vorzugsweise in einem Gewichtsanteil von 5-10% des Einsatzgutes eingesetzt wird.
Das Verfahren kann diskontinuierlich (batch) betrieben werden oder semikontinuierlich
mit einer steten Zuführung von Einsatzgut und einer steten Abführung von
ε-Caprolactam, wobei sequentiell der sich im Reaktor anreichernde Reaktionssumpf
abgelassen werden muß. Alternativ kann der Prozess auch kontinuierlich durchgeführt
werden, wobei im kontinuierlichen, im diskontinuierlichen und auch im semi
kontinuierlichen Verfahren mittels separatem Schmelzeumlauf der zugeführte
Katalysator zwecks guter Durchmischung mit dem Einsatzgut im Kreis geführt werden
sollte. Dies ist insbesondere im semikontinuierlichen und diskontinuierlichen Verfahren
von Vorteil, da sodann nur einmal 5-10 Gewichtsprozent des Reaktorinhaltes an
Katalysator zugeführt werden muß. Beim kontinuierlichen Verfahren, wird der
Katalysator stets dem Einsatzgut zugemischt.
Das Einsatzgut kann, wie auch in anderen Verfahren beschrieben, mittels Extruder dem
Reaktor zugeführt und dabei erschmolzen werden.
Festzuhalten ist, daß durch den oben genannten einstufigen Prozeß die Nachreinigung
des ε-Caprolactams nicht erfolgen muß, somit entfallen Zeit- und kapitalintensive
Prozeßschritte (Unterdruck Destillation bzw. Rektifikation bei 50 bis 200°C) wie in
WO 96/18612; EP-A 568.882; EP-A 570.843 benötigt, bzw. beschrieben. Das erhaltene
Produkt s-Caprolactam kann direkt als Einsatzstoff für beispielsweise
Polymerisationsreaktionen verwendet werden.
Claims (6)
1. Ein einstufiges Verfahren zur Rückgewinnung von ε-Caprolactam aus Teppichböden
oder sonst. Mischfasern unter Verwendung von Basen und unter Normaldruck oder
leichtem Überdruck von 0,1 bis 0,2 MPa. Zur Verwendung kommen Einsatzgüter mit
einem Polycaprolactamgehalt (Polyamid 6, Nylon) von wenigstens 50 Gewichtsprozent
des Einsatzgutes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß als
Depolymerisationsreaktor ein Kugelkreislaufreaktor (DE 196 20 721) mit einer
Betriebstemperatur von vorzugsweise 290°C, bzw. 270 bis 300°C verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bzw. 2, insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß das
entstehende ε-Caprolactam noch vor der Kristallisation in eine mit Lösungsmittel,
vorzugsweise Aceton, gefüllte Absorptionskolonne überführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 wobei 5-10 Gewichtsprozent des Einsatzstoffes als
Base zugesetzt werden, wobei diese vorzugsweise aus dem eutektischen Gemisch aus
Natronlauge und Kalilauge besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 und 4 welches entweder diskontinuierlich, semi
kontinuierlich oder kontinuierlich betrieben wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 und 5 wobei mittels hochreinem Spülgas (wie
beispielsweise Stickstoff 5.0) das ε-Caprolactam aus dem Reaktor gespült wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000129422 DE10029422A1 (de) | 2000-06-15 | 2000-06-15 | Einstufiges Verfahren zur Rückgewinnung von hochreinem epsilon-Caprolactam aus Teppichböden oder Mischfasern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000129422 DE10029422A1 (de) | 2000-06-15 | 2000-06-15 | Einstufiges Verfahren zur Rückgewinnung von hochreinem epsilon-Caprolactam aus Teppichböden oder Mischfasern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10029422A1 true DE10029422A1 (de) | 2001-12-20 |
Family
ID=7645779
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000129422 Withdrawn DE10029422A1 (de) | 2000-06-15 | 2000-06-15 | Einstufiges Verfahren zur Rückgewinnung von hochreinem epsilon-Caprolactam aus Teppichböden oder Mischfasern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10029422A1 (de) |
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2000
- 2000-06-15 DE DE2000129422 patent/DE10029422A1/de not_active Withdrawn
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