DE10028893A1 - Füllstandsgeber für den Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges - Google Patents

Abstract

Ein Füllstandsgeber für den Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges weist einen Dickschichtwiderstand auf, der eine von dem Schleifkontakt (5) eines Geberarmes (2) beaufschlagte, wenigstens ein Metall enthaltende und auf einem elektrisch nicht leitenden Grundträger aufgebrachte Schleiferbahn (8, 8a) umfasst. Die Schleiferbahn (8, 8a) ist frei von Silber.

Description

Die Erfindung betrifft einen Füllstandsgeber für den Kraftstofftank eines Kraftfahr­ zeuges. Solche Geber weisen einen Geberarm auf, dessen eines Ende einen Schwimmer trägt und dessen anderes Ende drehbar gelagert ist. Am Geberarm sind meist zwei Schleifkontakte fixiert, die einen Dickschichtwiderstand kontaktie­ ren. Je nach Winkel bzw. Drehstellung des Geberarmes befinden sich die Kon­ takte an einer anderen Stelle des Dickschichtwiderstandes, woraus sich unter­ schiedliche Widerstandswerte ergeben. Durch eine entsprechende Eichung sind den Widerstandswerten bestimmte Füllstandswerte zugeordnet.

Dickschichtwiderstände für Füllstandsgeber umfassen einen z. B. aus einem ke­ ramischen Material bestehenden Grundträger und wenigstens eine darauf aufge­ brachte elektrisch leitende und von einem Schleifkontakt beaufschlagte Schleifer­ bahn. Diese ist in Form einer Paste aufgebracht, in der Silber oder Mischungen von Silber mit anderen Edelmetallen, z. B. Palladium enthalten ist. Solche Pasten werden z. B. von den Firmen DuPont und Heraeus hergestellt. Durch einen Sinter­ prozess bzw. eine Wärmebehandlung verhärten die Pasten zu einer verschleiss­ festen porösen Schicht. Die mechanische Stabilität und auch die Verschleissfe­ stigkeit dieser Schicht können durch Zusatz von faserartigen Silikat- oder Glas­ partikeln erhöht werden. Füllstandsgeber mit Dickschichtwiderständen der in Rede stehenden Art waren bisher beständig gegenüber den üblichen Kraftstoffen und behielten ihre anfängliche Anzeigegenauigkeit über eine lange Betriebsdauer bei. In letzter Zeit wurden von der Anmelderin jedoch Störungen bei der Kraftstoffan­ zeige beobachtet. Untersuchungen haben nun ergeben, dass die beobachteten Störungen und Anzeigeungenauigkeiten bei Polyethylen-Kraftstofftanks auftreten, die mit Fluorgas behandelt wurden. Durch eine solche Behandlung werden Po­ lyethylentanks permeationsdicht, d. h. undurchlässig für Kraftstoffdampf.

Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Füllstandsge­ ber vorzuschlagen, der in fluorierten Polyethylen-Kraftstofftanks störungsfrei ein­ setzbar ist.

Diese Aufgabe wird durch einen Füllstandsgeber mit den Merkmalen des Anspru­ ches 1 gelöst. Danach wird ein Dickschichtwiderstand verwendet, dessen Schlei­ ferbahn frei von metallischem Silber ist. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu­ grunde, dass der in üblichen Kraftstoffen vorhandene elementare oder in Kraft­ stoffbestandteilen kovalent gebundene Schwefel bei Anwesenheit von Fluor zu einer Bildung von Silbersulfid führt. Je mehr nun das Silber des Dickschichtwider­ stands durch Silbersulfid ersetzt wird, desto mehr verändert sich dessen Leitfähig­ keit. Fluor ist in fluorierten PE-Tanks zwar nur in Spuren vorhanden, was aber für eine nicht tolerierbare Veränderung des Dickschichtwiderstands ausreicht.

Ein weiterer Vorteil des vorgeschlagenen Füllstandsgebers ist, dass er sich auch problemlos in mit Wasserstoff entschwefelten Kraftstoffen einsetzen lässt. Bei dieser aus Gründen des Umweltschutzes durchgeführten Behandlung bildet sich Schwefelwasserstoff, der dem Kraftstoff bis auf einen praktisch unvermeidlichen Rest-Anteil entzogen wird. Dieser Anteil führt bei herkömmlichen, silberhaltigen Dickschichtwiderständen zu Silbersulfidbildung und damit zu Störungen der Füll­ standsanzeige. Eine solche Silbersulfidbildung ist aber bei dem erfindungsgemä­ ßen Füllstandsgeber verhindert. Andere für Dickschichtwiderstände verwendbare Metalle wie Gold und Platin werden unter den genannten Bedingungen in flu­ orierten PE-Tanks oder bei Anwesenheit von Schwefelwasserstoff in ihre Sulfide umgewandelt. Besonders verschleißfeste Dickschichtwiderstände lassen sich mit einer Mischung von Gold und Platin erzielen.

Die Erfindung wird anhand eines in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Füllstandsgeber in perspektivischer Ansicht, und

Fig. 2 den vergrösserten Ausschnitt II des Dickschichtwiderstandes aus Fig. 1.

Fig. 1 zeigt einen Füllstandsgeber mit einem im Wesentlichen plattenförmigen Grundkörper 1 aus Kunststoffmaterial, in dem ein Geberarm 2 mit seinem einen Ende 3 schwenkbar gelagert ist. Am Geberarm ist ein Kontaktträger 4 fixiert, an dessen Unterseite zwei Schleifkontakte 5 angeordnet sind. Die Schleifkontakte 5 wirken mit einem Dickschichtwiderstand 6 zusammen. Dieser umfasst eine Kera­ mikplatte 7 als Grundträger, die zwei Schleiferbahnen 8, 8a trägt. Während die Schleiferbahn 8a direkt auf die Keramikplatte aufgebracht ist, ist zwischen der Ke­ ramikplatte 7 und der Schleiferbahn 8 eine Widerstandsbahn 9 angeordnet, die mit der Schleiferbahn 8 elektrisch verbunden ist.

Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, setzt sich die Widerstandsbahn 9 aus einer Vielzahl einzelner Stege 10 zusammen, deren Widerstandswert durch unterschiedliche Steglängen definiert ist. Die an der Widerstandsbahn fixierte Schleiferbahn 8 be­ steht ebenfalls aus einer Vielzahl von Stegen 11.

Claims (4)

1. Füllstandsgeber für den Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges, mit einem Dick­ schichtwiderstand, der eine von dem Schleifkontakt (5) eines Geberarmes (2) beaufschlagte, wenigstens ein Metall enthaltende und auf einem elektrisch nicht leitenden Grundträger aufgebrachte Schleiferbahn (8, 8a) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleiferbahn (8, 8a) frei von Silber ist.

2. Füllstandsgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als einziges Metall Gold enthalten ist.

3. Füllstandsgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als einziges Metall Platin enthalten ist.

4. Füllstandsgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleiferbahn (8, 8a) als Metalle Gold und Platin enthält.