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Die
Erfindung betrifft ein Absperrventil, insbesondere für eine vor
Frost zu schützende,
von einer Versorgungsleitung in ein Gebäude führende Abzweigleitung für ein fließfähiges Medium,
insbesondere Wasser, bestehend aus einem Gehäuse, in welchem mittels einer
aus dem Gehäuse
herausgeführten
Welle eine Absperrschieberscheibe quer zur Flußrichtung aus einer Verschlußstellung
in eine Offenstellung verschiebbar ist.
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In
manchen Anwendungsfällen
lassen sich Wasserleitungen wegen ungünstiger Bodenverhältnisse
nicht frostfrei verlegen. Solche Fälle treten dort auf, wo zu
einem Gebäude
führende
Abzweigleitungen oberhalb einer Fundamentplatte in das Gebäude einzuführen sind,
wo eine Versorgungsleitung zwar in frostfreier Tiefe verlegt werden
konnte, die Abzweigleitung jedoch wegen aufwendiger Felssprengarbeiten
jedoch nicht, aber auch in weiteren Fällen. Hier hat man an der Abzweigleitung
bisher eine elektrisch betriebene Heizung verlegt, ist aber jetzt
auf den Gedanken gekommen, die Abzweigleitung zweistrangig zu verlegen
und so an die Versorgungsleitung anzuschließen, daß die Strömung in der Versorgungsleitung
Wasser in den einen Strang hineindrückt, das über eine Verbindung zum anderen
Strang aus diesem wieder in die Versorgungsleitung zurückfließt. Zur
Ver wirklichung dieses Gedankens fehlt bisher ein Ventil, das einerseits
geeignet ist, in einer Schleuse für den nachträglichen
Anbau der Abzweigleitung dem Durchlaß eines Bohrers für das Anbohren
der im Betrieb befindlichen Versorgungsleitung zu dienen und anschließend die
Absperrung der beiden Stränge
der Abzweigleitung im Bedarfsfall zu gewährleisten.
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Aber
auch für
andere Einsatzzwecke fehlen manchmal geeignete Ventile: So kommt
es hin und wieder vor, daß Absperrschieber
durch jahrelangen Nichtgebrauch z. B. in Hydranten festsitzen und
dann in Gefahrenfällen
z. B. bei Ausbruch eines Feuers sich nicht öffnen lassen.
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Die
Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der Technik. Es ist
die Aufgabe der Erfindung, mit einfachen Mitteln ein Ventil zu schaffen, das
einerseits ein Öffnen
auch dann erlaubt, wenn die absperrende Schieberscheibe fest sitzt
und sich nicht mehr bewegen läßt, und
das andererseits für den
Bau und den Einsatz von zweistrangigen Abzweigleitungen von Versorgungsleitungen
einsetzbar ist.
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Die
Erfindung besteht darin, daß die
Absperrschieberscheibe mittig ein Loch aufweist, das durch eine
verschwenkbare Klappe verschließbar
ist.
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Dieses
Ventil hat zwei Möglichkeiten
der Öffnung:
Zum einen die Verschiebung der Absperrschieberscheibe, zum anderen
die Verdrehung der Verschwenkbaren Klappe. Eine der beiden Möglichkeiten
wird auch nach jahrzehntelangem Nichtgebrauch funktionstüchtig geblieben
sein.
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Insbesondere
aber ist dieses Ventil einsetzbar für zweistrangige Wasserleitungen
in frostgefährdeter
Lage, wenn der Eingang und der Ausgang des Ventilgehäuses für den Anschluß von zwei Leitungssträngen oder
einer mittig durch eine Trennwand in zwei Leitungsstränge geteiltes
Rohr hergerichtet ist, wenn der Innenraum des Gehäuses des
Ventiles durch eine Trennwand in zwei Leitungsstränge geteilt ist,
und wenn die Drehachse der verschwenkbaren Klappe in der Ebene der
Trennwand liegt, welche eine Ausnehmung der Größe der Klappe aufweist.
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Dabei
ist es für
den Bau dieses Ventiles vorteilhaft, wenn das Gehäuse dieses
Ventiles ein eingesetztes Rohr umfaßt, das mittig durch die Trennwand in
zwei Stränge
geteilt ist, das in seinem mittleren Bereich am Ort der Absperrschieberscheibe
unter Freilassung von Raum für
die Absperrschieberscheibe geteilt ist und dessen Trennwand mittig
eine Ausnehmung der Größe der Klappe
aufweist.
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Zweckmäßig wird
dieses Ventil so gebaut, daß die
die Absperrschieberscheibe bewegende Welle hohl ist und in ihrem
Hohlraum die die Ventilklappe bewegende Welle aufnimmt.
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Um
die Austrittshöhe
der Wellenenden aus dem Gehäuse
inallen Stellungen gleich bleiben zu lassen, ist einerseits die
an die Absperrschieberscheibe angekoppelte Welle geteilt, und zwar
in einen mit Außengewinde
versehenen, an der Absperrschieberscheibe befestigten Teil und einen
im Gehäuse
drehbar, aber axial unverschiebbar gelagerten Teil, der mit Innengewinde
versehen ist, das in das Außengewinde
des Teils eingreift, andererseits ist die an die Klappe angekoppelte
Welle ebenfalls geteilt, und zwar in einen an der Klappe befestigten
Teil mit an seiner Außenseite
angebrachten Nuten oder Vorsprüngen
und eine Hohlwelle, die an ihrer Innenseite zum formschlüssigen Einfassen
in die Nuten mit Vorsprüngen
oder zum formschlüssigen
Umfassen der Vorsprünge
mit Nuten versehen ist.
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Um
mit dem erfindungsgemäßen Ventil
eine einwandfreie Ab dichtung zu erzielen, ist es zweckmäßig, daß in dem
Ventilgehäuse
in einer zur Absperrschieberscheibe senkrechten Ebene, in der sich die
Trennwand befindet, Dichtflächen
angeordnet sind, an denen die Ventilklappe in ihrer Offenstellung anliegt
und daß in
dem Ventilgehäuse
in der Ebene der Absperrschieberscheibe Dichtflächen angeordnet sind, an denen
die Ventilklappe in ihrer Verschlußstellung anliegt.
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Zweckmäßig ist
es weiterhin, wenn die aus dem Ventilgehäuse herausragenden Enden der
Wellen mit je einem Vielkant versehen sind.
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Um
Strömungskräfte in der
Versorgungsleitung für
einen Durchfluß durch
das ventil zu nutzen, ist es zweckmäßig, daß das Rohr im Gehäuse mit seinem
Anfangsteil ein Stück
in die Versorgungsleitung hineinsteht und mit seiner offenen Stirnseite
gegen den Strom des Mediums gerichtet ist.
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Vorteilhaft
ist es weiterhin, daß in
der Absperrschieberscheibe und im Gehäuse an der Trennwand als Anschläge für die Klappe
dienende Dichtflächen
vorgesehen sind.
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Das
Wesen der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch die Versorgungsleitung, die Abzweigleitung und
das erfindungsgemäße Ventil
zwischen diesen beiden Leitungen.
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2 einen
Längsschnitt
durch das Ventil mit seinem Schieber in geöffnetem Zustand.
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3 einen
Längsschnitt
durch das Ventil mit seinem Schieber in geschlossenem Zustand.
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4 einen
Querschnitt durch das Ventil mit seinem Schieber in geschlossenem
Zustand.
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5 einen
Querschnitt durch das Ventil mit seinem Schieber in geöffnetem
Zustand.
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An
der Versorgungsleitung 1 ist eine Anbohrschelle 2 angebracht,
welche einstückig
mit dem Ventilgehäuse 3 hergestellt
ist. Von diesem Ventilgehäuse 3 erstreckt
sich eine Abzweigleitung 4 bis zu dem Gehäuse 5 eines
in dem zu versorgenden Gebäude
untergebrachten, nicht näher
dargestellten Absperrventiles. Diese Abzweigleitung kann viele Meter
lang sein und durch frostgefährdete
Stellen führen.
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Das
diese Abzweigleitung 4 bildende Rohr, meist ein im Strangpreß- bzw.
Stranggießverfahren hergestelltes
Kunststoffrohr, ist mittig durch eine Trennwand 6 in zwei
Stränge 7 und 8 geteilt.
Es ist mittels der Keildichtung 9 und der Überwurfmutter 11 an
dem Gehäuse 3 des
Ventiles an der Abzweigstelle befestigt und mittels der Keildichtung 10 und
der Überwurfmutter 12 an
dem Gehäuse 5 des
Absperrventiles im zu versorgenden Gebäude befestigt. An den Befestigungsstellen
ist das Rohr der Abzweigleitung mit aus Metall hergestellten Stützrohren 13 ausgekleidet,
welche den radialen Preßdruck
der Keildichtungen 9, 10 abfangen.
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Durch
das Ventilgehäuse 3 erstreckt
sich ein weiteres meist aus Metall gefertigtes Rohrstück 14, das
ebenfalls durch eine Trennwand 15 in zwei Stränge 16 und 17 geteilt
ist, welche sich in die Stränge 7 und 8 fortsetzen.
Ein Kupplungsteil 18 sorgt für einen lückenlosen Anschluß der Trennwand 6 an
die Trennwand 15. Dieses Rohrstück 14 ragt mit seinem
der Abzweigleitung 4 abgekehrten Ende in die Versorgungsleitung 1 hinein
und ist an diesem Ende in besonderer Weise geformt: Zu beiden Seiten
der Trennwand 15 weist der Mantel dieses Rohrstückes 14 eine Öffnung auf:
Die Öffnung 19 ist
gegen die durch Pfeile 20 in der Versorgungsleitung 1 angedeutete Stromrichtung
gerichtet und dient als Einlauföffnung in
die Stränge 16, 7,
die Öffnung 21 ist
in die Stromrichtung gerichtet und dient als Auslauföffnung für Medium
aus den Strängen 8, 17.
Die Trennwand 15 ist im Bereich dieser Öffnungen 19, 21 in
ihrer Form verbreitert.
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Im
Inneren des Ventilgehäuses 3 befindet sich
eine in den Führungen 22 verschiebbarer
Absperrschieberscheibe 23. Diese ist von einer Hohlwelle 24 getragen,
die mit einem Außengewinde
versehen ist, in das das Innengewinde einer weiteren Hohlwelle 25 eingreift,
die im Halsstück 26 drehbar, aber
axial unverschiebbar gelagert ist und an ihrem oberen Ende einen
Vielkant 27 trägt,
an das ein nicht dargestelltes Drehwerkzeug, z. B. ein Schraubenschlüssel ansetzbar
ist. Mit diesem ist die Absperrschieberscheibe 23 aus ihrer
in 2 gezeigten Offenstellung in die in 3 gezeigte
Verschlußstellung
verschiebbar. In der Offenstellung befindet sich die Absperrschieberscheibe 23 lediglich
in einigen Phasen des Anbaus des Ventilgehäuses 3 an die Versorgungsleitung 1.
Im normalen Betrieb verbleibt die Absperrschieberscheibe 23 immer
in ihrer in 3 gezeigten verschlossenen Stellung.
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Die
Absperrschieberscheibe 23 weist in ihrem mit der Abzweigleitung 4 im
verschlossenem Zustand fluchtenden Teil eine Öffnung 28 auf, welche durch
eine um einen Winkel von 90° verschwenkbare ebene
Klappe 29 verschließbar
ist. Diese Klappe 29 kann, wie in 1 gezeigt,
in die Verschlußstellung 29A verschwenkt
werden, in der sie mit der Absperrschieberscheibe 23 fluchtet
und an deren innerem Rand abgedichtet anliegt, sowie in die Offenstellung 29B,
in der sie mit der Trennwand 15 des Rohres 14 fluchtet
und an dieser abdichtend anliegt. Diese Klappe 29 ist in
Lagern 30 an der Absperrschieberscheibe 23 gelagert.
Fest mit dieser Klappe 29 ist eine Welle 31 verbunden,
die der Drehung der Klappe 29 dient und die Hohlwelle 24 durchsetzt.
Diese Welle 31 ist auf ihrer Außenseite mit achsparallelen
Nuten oder Vorsprüngen
oder einem Vielkant versehen. Mit ihrem freien Ende steckt diese
Welle 31 in der Hohlwelle 32 und ist in dieser
axial verschiebbar, aber unverdrehbar gelagert, da die Hohlwelle 32 an
ihrem die Welle 31 aufnehmenden Ende mit einem die achsparallelen
Nuten oder Vorsprünge
oder den Vielkant formschlüssig
umfassenden Innenprofil versehen ist. Das aus dem Gehäuse 3 herausstehende
frei Ende dieser Hohlwelle trägt
einen Vielkant 33, mit dem die Klappe 29 aus ihrer
Offenstellung 29B in ihre Verschlußstellung 29A verschwenkbar
ist.
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Am
Ende der Abzweigleitung 4 befindet sich im Gehäuse 5 des
Absperrventiles ein nicht mehr von der Trennwand 6 oder
einer Fortsetzung dieser Trennwand 6 unterteiter Raum 34.
In diesem geht der Strang 7 in den Strang 8 über. Hier
findet somit dann, wenn keine Wasserentnahme im Gebäude erfolgt, eine
Umkehrung der Strömungsrichtung
in der Abzweigleitung 4 statt.
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- 1
- Versorgungsleitung
- 2
- Anbohrschelle
- 3
- Ventilgehäuse
- 4
- Abzweigleitung
- 5
- Gehäuse
- 6
- Trennwand
- 7
- Strang
- 8
- Strang
- 9
- Keildichtung
- 10
- Keildichtung
- 11
- Überwurfmutter
- 12
- Überwurfmutter
- 13
- Stützrohr
- 14
- Rohrstück
- 15
- Trennwand
- 16
- Strang
- 17
- Strang
- 18
- Kupplungsteil
- 19
- Einlauföffnung
- 20
- Strömungsrichtung
- 21
- Auslauföffnung
- 22
- Führung
- 23
- Absperrschieberscheibe
- 24
- Hohlwelle
mit Außengewinde
- 25
- Hohlwelle
mit Innengewinde
- 26
- Halsstück
- 27
- Vielkant
- 28
- Öffnung
- 29
- Klappe
- 30
- Lager
- 31
- Welle
- 32
- Hohlwelle
- 33
- Vielkant
- 34
- Zunge
- 35
- Rohr