DE10027679C2 - Airbag mit regelbarer Ventilation - Google Patents
Airbag mit regelbarer VentilationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gassack-Baugruppe für ein
Rückhaltesystem in Fahrzeugen mit einem Gehäuse und
wenigstens einem in dem Gehäuse angeordneten Gasgenerator
und mit einem an das Gehäuse angeschlossenen aufblasbaren
Gassack, wobei eine über ein Ventilelement gesteuert
verschließbare Entlastungsöffnung zum Abströmen von Gas aus
dem aufgeblasenen Gassack vorgesehen ist und das
Ventilelement zur Einstellung unterschiedlich großer durch
die Entlastungsöffnung abströmender Gasvolumenströme in
seinem Strömungswiderstand steuerbar ist.
Eine Gassack-Baugruppe mit den vorgenannten Merkmalen ist
in der DE 299 07 607 U1 beschrieben. Das bei dem bekannten
Gegenstand in die Entlastungsöffnung eingesetzte
Ventilelement besteht aus einem beweglichen Schieber, der
über einen gesonderten pyrotechnischen Stellantrieb,
welcher unter Berücksichtigung situationsbedingter Meßwerte
aktiviert werden kann, in eine definierte Öffnungsstellung
bringbar ist, so daß der Strömungsquerschnitt der
Entlastungsöffnung bedarfsgerecht einstellbar ist. Mit der
bekannten Gassack-Baugruppe ist der Nachteil verbunden, daß
der Schieber als Ventilelement einschließlich des ihm
zugeordneten pyrotechnischen Stellantriebes kompliziert
aufgebaut und die Ansteuerung des pyrotechnischen
Stellantriebes zur Einstellung einer bestimmten
Öffnungsstellung schwierig zu bewerkstelligen ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer
Gassack-Baugruppe mit den eingangs genannten Merkmalen eine
einfachere Steuerung des in Abhängigkeit von den im
konkreten Fall ermittelten Unfalldaten steuerbaren
Abströmens von Gas aus dem Gassack zu ermöglichen.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Anspruch 1;
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß das
Ventilelement als in die Entlastungsöffnung eingesetztes,
von dem durch die Entlastungsöffnung abströmenden Gas in
Drehung versetztes und in seinem Laufwiderstand steuerbares
Turbinenrad ausgebildet ist. Soweit das in der
Entlastungsöffnung befindliche Turbinenrad durch den auf
die einzelnen Schaufeln auftreffenden Gasstrom angetrieben
wird, wird das Turbinenrad aufgrund seiner Massenträgheit
im Vergleich zum Aktivierungszeitpunkt des Gasgenerators
erst verzögert auf Drehzahl gebracht, so daß unmittelbar
nach dem Aufblasen des Gassackes zunächst nur ein geringer
Gasstrom entweichen kann; erst wenn das Turbinenrad eine
bestimmte Drehzahl erreicht hat, kann ein größerer Gasstrom
durch die Turbinenschaufeln aus dem Gassack entweichen;
gleichzeitig ist zusätzlich der Laufwiderstand des Turbinenrades und
damit der aus dem Gassack austretende Gasstrom steuerbar.
Aus der DE 197 20 013 A1 ist es bekannt, bei einem Gasgenerator ein
Turbinenrad zum Hineinfördern eines Stromes an kalter Zusatzluft in den
Gasgenerator anzuordnen, wobei das Förderschaufeln aufweisende
Turbinenrad zusätzlich mit Antriebsschaufeln versehen ist, die von dem
Strom der heißen Gase beaufschlagt werden. Das insoweit zu einem
anderen Zweck eingesetzte Turbinenrad kann in seinem
Strömungswiderstand regelbar sein.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Schaufeln des Schaufelrades in ihrem Anstellwinkel zum Gasstrom
veränderbar sind, womit eine zusätzliche Regelungsmöglichkeit gegeben
ist.
Zu der Steuerung des Strömungswiderstandes des
Turbinenrades ist nach einem Ausführungsbeispiel eine auf
die Drehachse des Turbinenrades einwirkende
Bremseinrichtung vorgesehen, wobei diese Bremseinrichtung
gemäß unterschiedlichen Ausführungsbeispielen der Erfindung
nach unterschiedlichen Funktionsprinzipien ausgebildet sein
kann.
So besteht nach einem ersten Ausführungsbeispiel die
Bremseinrichtung aus einem auf die Drehachse des
Turbinenrades aufschaltbaren Generator, der ein der durch
die Gasströmung bewirkten Drehung des Turbinenrades
entgegengesetztes Gegenmoment erzeugt. Über die Steuerung
des Generators läßt sich die Turbinendrehzahl ebenfalls
steuern.
In weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung kann die
Bremseinrichtung aus einer auf die Welle des Turbinenrades
einwirkenden elektrischen Widerstandsbremse bestehen oder
als elektromagnetische Kupplung mit einer auf der Drehachse
des Turbinenrades angeordneten und in einen Spalt einer
bestrombaren Spule laufenden Scheibe ausgebildet sein.
In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß
die Bremseinrichtung aus einem mit einer magneto-
rheologischen oder einem elektro-rheologischen Fluid
gefüllten und die Drehachse des Turbinenrades aufnehmenden
Behälter besteht, dem bestrombare Erregungsträger
zugeordnet sind.
Alternativ kann weiterhin vorgesehen sein, daß das Turbinenrad in der
Entlastungsöffnung in Strömungsrichtung gegen eine Reibbremse
verschiebbar angeordnet ist.
Nach Ausführungsbeispielen der Erfindung kann die Entlastungsöffnung
mit dem eingesetzten Schaufelrad bzw. dem Turbinenrad entweder im
Gehäuse der Gassack-Baugruppe oder im Gassack selbst ausgebildet sein.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben,
welche nachstehend beschrieben sind. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gassack-Baugruppe in einer schematischen Seitenansicht
bei aufgeblasenem Gassack,
Fig. 2 die Entlastungsöffnung der Gassack-Baugruppe mit einem
eingesetzten Turbinenrad sowie einer zugeordneten
Bremseinrichtung,
Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 2 in einer anderen
Ausführungsform,
Fig. 4 den Gegenstand der Fig. 2 in einer weiteren
Ausführungsform,
Fig. 5 den Gegenstand der Fig. 2 in einer weiteren
Ausführungsform.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, ist die Gassack-Baugruppe in das
Armaturenbrett 10 eines nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeuges
eingebaut, wobei es sich hier um den Beifahrerbereich des
Armaturenbrettes 10 handelt. Ein Gehäuse 11 mit einem darin
angeordneten Gasgenerator 12 ist in das Armaturenbrett 10 eingesetzt,
wobei die im Armaturenbrett 10 vorgesehene Öffnung zum Austritt des
Gassackes 14 durch Abdeckklappen 13 bei nicht ausgelöstem Gassack
verschlossen ist; wird die Gassack-Baugruppe ausgelöst, so werden die
Abdeckklappen 13 aufgeklappt, und der Gassack 14 entfaltet sich unter
der Wirkung des ihn aufblasenden Gases aus dem Armaturenbrett 10
hinaus. In Fig. 1 ist dabei mit dem Bezugszeichen 15 eine in den
nachfolgenden Ausführungsbeispielen im einzelnen erläuterte
Entlastungsöffnung zum Abströmen von Gas aus dem aufgeblasenen
Gassack angedeutet.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist als Ventilelement
in die Entlastungsöffnung 15 ein drehbares Turbinenrad 19 mit einer
Drehachse 20 eingesetzt, welches sich unter der Wirkung des auf den
Schaufeln 17 des Turbinenrades 19 anstehenden Gasdruckes dreht. Um
den Laufwiderstand des Turbinenrades 19 im Sinne einer Regelung des
durch das Turbinenrad 19 durchströmenden Gasstromes zu steuern, ist bei
dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel eine als
Widerstandsbremse 22 ausgelegte Bremseinrichtung vorgesehen, die an
einen Spannungsversorgungskreis 21 angeschlossen ist. In Abhängigkeit
von den zugeführten Steuerdaten wird der Drehung der Drehachse 20 über
die Widerstandsbremse 22 ein Gegenmoment entgegengesetzt, so daß über
die dadurch
mögliche Beeinflussung der Drehzahl des Turbinenrades eine Steuerung
des durch das Turbinenrad 19 abströmenden Gasstromes möglich ist.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
Bremseinrichtung für die Drehachse 20 des Turbinenrades 19 als
elektromagnetische Kupplung ausgebildet; hierzu sitzt auf der Drehachse
20 eine Scheibe 25, die in einem Spalt 26 einer an einen
Spannungsversorgungskreis 21 angeschlossenen Spule 27 läuft. Bei
Bestromung wird ein der Drehung der Scheibe 25 in dem Spalt 26
entgegengerichtetes Gegenmoment erzeugt.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel verläuft die Drehachse
20 des Turbinenrades 19 in einem Behälter 23, der mit einem magneto-
rheologischen oder einem elektro-rheologischen Fluid gefüllt ist; dem
Behälter 23 sind an einen Spannungsversorgungskreis angeschlossene
Erregungsmodule 24 zugeordnet, so daß über die Erregungsmodule 24 die
Viskosität des in dem Behälter 23 befindlichen Fluides steuerbar ist, die
somit wiederum der Drehung der Drehachse 20 des Turbinenrades 19 einen
entsprechend steuerbaren Widerstand entgegensetzt.
Schließlich ist bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel das
Turbinenrad wiederum in Strömungsrichtung (Pfeil 18) verschiebbar, und
zwar gegen die Wirkung einer Reibbremse 28, wobei die Reibwirkung der
Reibbremse 28 von dem auf den Schaufeln 17 des Turbinenrades 19
anstehenden Gasdruck abhängig ist.
Claims (12)
1. Gassack-Baugruppe für ein Rückhaltesystem in
Fahrzeugen mit einem Gehäuse und wenigstens einem in
dem Gehäuse angeordneten Gasgenerator und mit einem an
das Gehäuse angeschlossenen aufblasbaren Gassack,
wobei eine über ein Ventilelement gesteuert
verschließbare Entlastungsöffnung zum Abströmen von
Gas aus dem aufgeblasenen Gassack vorgesehen ist und
das Ventilelement zur Einstellung unterschiedlich
großer durch die Entlastungsöffnung abströmender
Gasvolumenströme in seinem Strömungswiderstand
steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventilelement als in die Entlastungsöffnung (15)
eingesetztes, von dem durch die Entlastungsöffnung
(15) abströmenden Gas in Drehung versetztes und in
seinem Laufwiderstand steuerbares Turbinenrad (19)
ausgebildet ist.
2. Gassack-Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schaufeln des Turbinenrades
(19) in ihrem Anstellwinkel zum Gasstrom veränderbar
sind.
3. Gassack-Baugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine auf die Drehachse (20) des
Turbinenrades (19) einwirkende Bremseinrichtung zur
Erzeugung eines der durch die Gasströmung bewirkten
Drehung des Turbinenrades (19) entgegengesetzten
Gegenmomentes vorgesehen ist.
4. Gassack-Baugruppe nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung mit einer
Kontrolleinheit verbunden und von dieser gesteuert ist
und der Kontrolleinheit über Sensoren ermittelte
Unfalldaten zugeführt sind.
5. Gassack-Baugruppe nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung unmittelbar
von wenigstens einem Unfalldaten aufnehmenden Sensor
angesteuert ist.
6. Gassack-Baugruppe nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung aus
einem Generator besteht.
7. Gassack-Baugruppe nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung aus
einer auf die Drehachse (20) des Turbinenrades (19)
einwirkenden elektrischen Widerstandsbremse (22)
besteht.
8. Gassack-Baugruppe nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung als
elektromagnetische Kupplung mit einer auf der
Drehachse (20) des Turbinenrades (19) angeordneten und
in einem Spalt (26) einer bestrombaren Spule (27)
laufenden Scheibe (25) ausgebildet ist.
9. Gassack-Baugruppe nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung aus
einem mit einem magneto-rheologischen oder einem
elektro-rheologischen Fluid gefüllten und die
Drehachse (20) des Turbinenrades (19) aufnehmenden
Behälter (23) besteht, dem bestrombare Erregungsmodule
(24) zugeordnet sind.
10. Gassack-Baugruppe nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Turbinenrad (19) in
der Entlastungsöffnung (15) in Strömungsrichtung gegen
eine Reibbremse (28) verschiebbar angeordnet ist.
11. Gassack-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Entlastungsöffnung
(15) mit dem eingesetzten Turbinenrad (19) im Gehäuse
(11) ausgebildet ist.
12. Gassack-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Entlastungsöffnung
(15) mit dem Turbinenrad (19) im Gassack (14)
ausgebildet ist.
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