DE10027452C2 - Verfahren zur Gemischbildung mit Prallunterstützung in Brennkraftmaschinen mit Benzin-Direkteinspritzung - Google Patents
Verfahren zur Gemischbildung mit Prallunterstützung in Brennkraftmaschinen mit Benzin-DirekteinspritzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines
Kraftstoff-Luft-Gemisches in Brennkraftmaschinen mit Benzin-
Direkteinspritzung und eine Brennkraftmaschine mit Benzin-
Direkteinspritzung nach dem Oberbegriff des nebengeordneten
Anspruchs 4.
In Brennkraftmaschinen mit Benzin-Direkteinspritzung wird im
Teillastbereich die Bildung einer Wolke aus einem zündfähigen
Kraftstoff-Luft-Gemisch angestrebt, welche einen Teil des
Brennraums in der Nähe der Zündkerze ausfüllt, während der
verbleibende Rest des Brennraums weitestgehend nur mit Luft
gefüllt ist. Dadurch wird der spezifische Kraftstoffverbrauch
im Teillastbereich verringert.
Bei den aus dem Stand der Technik (DE 43 24 642 C2, DE 196 45 201 A1
oder EP 0 835 994 A2) bekannten
Brennkraftmaschinen wird der Kraftstoff beim Einspritzen
kegelförmig in eine Vielzahl kleiner und kleinster Tröpfchen
mit niedrigem Impuls zerstäubt; d. h. die Gemischbildung
beginnt mit dem Einspritzen des Kraftstoffs in den Brennraum.
Zur Unterstützung der Gemischbildung werden die Wände des
Brennraums oder die Ansaugluft der Brennkraftmaschine
herangezogen.
Ein Nachteil der bekannten Brennkraftmaschinen besteht darin,
dass der kegelförmig zerstäubte Kraftstoff auf die
Zylinderwand bzw. den Kolbenboden auftrifft und sich dort ein
großflächiger Wandfilm bildet, der wiederum einen
verschleppten Brennverlauf zur Folge hat. Aus dem
verschleppten Brennverlauf resultieren Nachteile hinsichtlich
des spezifischen Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen.
Aus der DE 15 76 005 ist ein luftverdichtende
Brennkraftmaschine mit Fremdzündung bekannt, bei der der
Kraftstoff auf dem Kolbenboden filmartig aufgetragen und
teilweise durch Abspaltung vom Kraftstoffstrahl sowie durch
Aufreißen des auf dem Kolbenboden auftreffenden Strahls durch
Reflexion versprüht wird.
Aus der DE 199 20 735 A1 576 005 ist eine weitere
Brennkraftmaschine bekannt, bei der Kraftstoff in eine Mulde
des Kolbenbodens eingespritzt wird und ein Kraftstoff-Luft-
Gemisch einen vertikalen Wirbel bildet. Dieses Gemisch hält
sich in der Mulde und wird dort von einer Zündkerze gezündet.
Schließlich ist es aus der DE 35 43 084 A1 ein System zur
Steuerung der Kraftstoff-Verdampfungsgeschwindigkeit bei einem
Ottomotor mit Benzin-Direkteinspritzung bekannt,
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Verfahren zum Erzeugen eines Kraftstoff-Luft-Gemisches in
Brennkraftmaschinen bereitzustellen und eine
Brennkraftmaschine mit Benzin-Direkteinspritzung mit
verbessertem Teillast-Verhalten sowie verringertem
spezifischem Kraftstoffverbrauch und verbessertem
Emissionsverhalten bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zum Erzeugen eines Kraftstoff-Luft-Gemisches in
Brennkraftmaschinen mit Benzin-Direkteinspritzung, bei welchem
ein nahezu zylindrischer Kraftstoffstrahls in einen Brennraum
in Richtung des Kolbenbodens am Ende eines Verdichtungstakts
zur Erzielung eines inhomogenen Kraftstoff-Luftgemisches oder
während eines Ansaugtakts und während des Verdichtungstakts
zur Erzielung eines homogenen Kraftstoff-Luftgemisches
eingespritzt wird, der Kraftstoffstrahl am Kolbenboden unter
Bildung eines Wandfilms umgelenkt wird, der umgelenkte
Kraftstoffstrahl in Kraftstofftröpfchen zerfällt und der
Kraftstoff verdampft.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren trifft der Kraftstoff auf
einer kleinen Fläche auf den Kolbenboden mit hohem Impuls auf
und wird vom Kolbenboden in Richtung Brennraum umgelenkt. Der
dabei entstehende Wandfilm ist dünn und hat eine hohe
Strömungsgeschwindigkeit. Nach dem Ablösen vom Kolbenboden
zerfällt der Wandfilm in Kraftstofftröpfchen unterschiedlicher
Größe und Geschwindigkeit und bildet eine Wolke aus
Kraftstoff-Luft-Gemisch. Diese Wolke bildet sich im Zentrum
des Brennraums und hat keinen Kontakt zur Brennraumwand oder
zum Kolbenboden, so dass sich kein Wandfilm aus Kraftstoff
bildet und der Brennverlauf nach dem Entzünden der
Gemischwolke nicht verschleppt wird.
Weitere Vorteile dieses Verfahrens sind, dass es mit Wand- und
luftgeführten an sich bekannten Brennverfahren kombiniert
werden kann, so dass sich eine besonders günstige
Gemischbildung einstellt.
Bei einer Variante der Erfindung wird die radiale Ausbreitung
des Kraftstoffstrahls beim Umlenken beschränkt, so dass ein
Auftreffen der Gemischwolke auf die Zylinderwand verhindert
wird. Die radiale Ausbreitung des Kraftstoffstrahls beim
Umlenken kann durch eine konkave Vertiefung verhindert werden.
In weiterer Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass das
Kraftstoff-Luft-Gemisch vor dem Erreichen der Wand des
Zylinderkopfs entzündet wird, so dass ein Wandfilm auf der
Wand des Zylinderkopfs zuverlässig vermieden wird.
Die eingangs genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß auch gelöst
durch eine Brennkraftmaschine mit Benzin-Direkteinspritzung
mit mindestens einem Zylinder, mit einem Kolben, wobei der
Kolben einen Kolbenboden aufweist, und mit einem in einem
Zylinderkopf angeordneten Brennraum, wobei in dem Zylinderkopf
eine Einspritzdüse mit einem Spritzloch vorhanden ist, wobei
ein Kraftstoff in Form eines nahezu zylindrischen
Kraftstoffstrahls aus dem Spritzloch austritt, wobei die
Längsachse des Spritzlochs im wesentlichen parallel zur
Längsachse des Zylinders verläuft, und wobei der Kolbenboden
in dem Bereich in dem der Kraftstoffstrahl auf ihn trifft
senkrecht zur Längsachse des Zylinders verläuft, so dass der
Kraftstoffstrahl mit hoher Geschwindigkeit und kleinem
Durchmesser auf den Kolbenboden auftrifft und einen
kleinflächigen Wandfilm bildet, der umgelenkt und zerstäubt
wird. Beim Zerstäuben stellen sich Kraftstofftröpfchen
unterschiedlicher Größe ein, wobei die kleinen Tröpfchen in
der Regel eine größere Geschwindigkeit als die etwas größeren
Tröpfchen aufweisen. Die kleinen Tröpfchen reduzieren ihre
Geschwindigkeit rasch, und es entsteht eine Gemischwolke mit
ausreichend großem Volumen in der Mitte des Brennraums. Die
Anlagerung des Kraftstoffs an den Wänden und dem Kolbenboden
ist gering.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
besteht darin, dass sie auf Fertigungseinrichtungen für
Brennkraftmaschinen nach dem Stand der Technik hergestellt
werden kann, da, abgesehen von der Einspritzdüse, der
Düsenbohrung im Zylinderkopf und dem Kolbenboden, keine
Änderungen der Brennkraftmaschine erforderlich sind.
In weiterer Ergänzung der Erfindung weist der Kolbenboden des
Kolbens eine konzentrisch zur Längsachse des Spritzlochs
angeordnete Vertiefung auf, so dass der Kraftstoffstrahl um
nahezu 180° umgelenkt wird und die Gemischwolke im Zentrum des
Brennraums entsteht.
In weiterer Ergänzung der Erfindung ist die Grundfläche der
Vertiefung eben, so dass kleinere Abweichungen der Richtung
oder des Orts des Kraftstoffstrahls nur geringe Auswirkungen
auf die Gemischbildung haben.
Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung sind die
Vertiefung und der Kolbenboden durch eine umlaufende Erhöhung
voneinander getrennt, so dass der Kraftstoffstrahl ausreichend
gut umgelenkt wird und die Schwächung des Kolbenbodens durch
die Vertiefung geringer ist. Der Kolbenboden kann im Bereich
der Vertiefung aus einem
gegenüber dem Rest des Kolbenbodens anderen Material
bestehen.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind der Zeichnung, der nachfolgenden
Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung
sind in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Brennkraftmaschine mit
homogener Gemischbildung; und
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Brennkraftmaschine mit
geschichteter Gemischbildung.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Brennkraftmaschine mit
einem Zylinder 1, einem Kolben 3 mit Kolbenboden 5 und
Vertiefung 7 dargestellt. Der Kolben 3 befindet sich auf
einer durch einen Pfeil angedeuteten Abwärtsbewegung und
saugt durch ein geöffnetes Einlassventil 9 Ansaugluft aus
dem Einlass 11 in den von Kolbenboden 5, Zylinder 1 und
Zylinderkopf 13 begrenzten Brennraum 15. Die aus dem
Einlass 11 in den Brennraum 15 angesaugte Luft ist durch
die Linien 17 angedeutet.
Im Zylinderkopf 13 ist eine Einspritzdüse 19 angeordnet.
Aus der Einspritzdüse 19 tritt ein aus Kraftstoff
bestehender Strahl 21 aus. Der dünne und nahezu
zylindrische Strahl 21 trifft mit hoher Geschwindigkeit auf
eine Grundfläche 23 der Vertiefung 7, bildet dort einen
Wandfilm, der in der Vertiefung 7 umgelenkt wird und am
Rand der Vertiefung 7 in eine Vielzahl von
Kraftstofftröpfchen 25 zerstäubt. Die Tröpfchen 25
verdampfen in der Luft im Brennraum 15 und bilden ein
homogenes zündfähiges Gemisch.
Durch die Ausbildung einer Vertiefung 7 im Kolbenboden 5
wird der Strahl 21 so umgelenkt, dass er am Austritt aus
der Vertiefung 7 einen ringförmigen Querschnitt aufweist.
Dadurch wird das Zerstäuben und die anschließende Bildung
eines zündfähigen Brennstoff-Luft-Gemisches gefördert.
Die Gemischbildung erfolgt während des Ansaug- und des
Verdichtungstakts, so dass sich ein homogenes Gemisch im
Brennraum 15 einstellt. Diese Betriebsart wird bei hoher
Last und während der Warmlaufphase der Brennkraftmaschine
eingesetzt.
In Fig. 2 ist eine weitere Betriebsart einer
erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine dargestellt. Gleiche
Bauteile haben die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1.
Bei dieser Brennkraftmaschine erfolgt die Einspritzung
während des Verdichtungstakts bei geschlossenem
Einlassventil 9 und Auslassventil 27. Wegen der Kürze der
Zeit zwischen Einspritzung und Zündung bildet sich die
Wolke des zündfähigen Gemisches nur im Zentrum des
Brennraums 15 aus und berührt die Wand des Brennraums 15
nicht. Der verbleibende Teil des Brennraums 15 ist mit Luft
gefüllt. Die Gemischwolke wird von einer in Fig. 1 nicht
dargestellten Zündkerze entzündet, bevor sie die Wand des
Zylinders 1 oder des Zylinderkopfs 13 erreicht. Bei dieser
Betriebsart findet somit eine geschichtete Verbrennung
statt. Sie ist besonders für den Teillastbetrieb geeignet.
Beiden Betriebsarten gemeinsam ist, dass kein nennenswerter
Kraftstofffilm in der Vertiefung 7 verbleibt oder sich auf
dem Boden des Kolbens 3 niederschlägt. Dies ist teilweise
auf die Geometrie der Vertiefung, die Geschwindigkeit, mit
der der Kraftstoffstrahl 21 auf dem Kolbenboden 5 bzw. der
Vertiefung 7 auftrifft, und die Temperatur des Kolbens 3
zurückzuführen.
Alle in der Zeichnung, der Beschreibung und den
nachfolgenden Patentansprüchen dargestellten Merkmale
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
Claims (8)
1. Verfahren zum Erzeugen eines Kraftstoff-Luft-Gemisches in
Brennkraftmaschinen mit Benzin-Direkteinspritzung
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - Einspritzen eines nahezu zylindrischen Kraftstoffstrahls (21) in einen Brennraum (15) in Richtung eines Kolbenbodens (5) am Ende eines Verdichtungstakts zur Erzielung eines inhomogenen Kraftstoff-Luftgemisches oder während eines Ansaugtakts und während des Verdichtungstakts zur Erzielung eines homogenen Kraftstoff-Luftgemisches,
- - Umlenken des Kraftstoffstrahls (21) am Kolbenboden (5, 23) unter Bildung eines Wandfilms,
- - Zerfallen des umgelenkten Kraftstoffstrahls (21) in Kraftstofftröpfchen (25) und
- - Verdampfen des Kraftstoffs.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
eine radiale Ausbreitung des Kraftstoffstrahls (21) beim
Umlenken beschränkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftstoff-Luft-Gemisch vor dem Erreichen der Wand
eines Zylinderkopfs (13) entzündet wird.
4. Brennkraftmaschine mit Benzin-Direkteinspritzung mit
mindestens einem Zylinder (1), mit einem Kolben (3), wobei der
Kolben (3) einen Kolbenboden (5) aufweist, und mit einem in
einem Zylinderkopf (13) angeordneten Brennraum (15), wobei in
dem Zylinderkopf (13) eine Einspritzdüse (19) mit einem
Spritzloch vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Kraftstoff in Form eines nahezu zylindrischen
Kraftstoffstrahls (21) aus dem Spritzloch austritt, dass die
Längsachse des Spritzlochs im wesentlichen parallel zur
Längsachse des Zylinders (1) verläuft, und dass der
Kolbenboden (5) in dem Bereich in dem der Kraftstoffstrahl
(21) auf ihn trifft senkrecht zur Längsachse des Zylinders (1)
verläuft.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der Kolbenboden (5) des Kolbens (3) eine
konzentrisch zur Längsachse des Spritzlochs angeordnete
Vertiefung (7) aufweist.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Grundfläche (23) der Vertiefung (7)
eben ist.
7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Vertiefung (7) und der Kolbenboden
(5) durch eine umlaufende Erhöhung voneinander getrennt sind.
8. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenboden (5) im Bereich
der Vertiefung (7) aus einem gegenüber dem Rest des
Kolbenbodens (5) anderen Material besteht.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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