DE10027301A1 - Verfahren zur Multiträger-Datenübertragung und Kommunikationssystem - Google Patents
Verfahren zur Multiträger-Datenübertragung und KommunikationssystemInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein bandbreiteneffizientes Verfahren zur Multiträger-Datenübertragung, bei dem keine orthogonalen Modulationskanäle erforderlich sind. Die einzelnen komplexen Trägerfrequenzen werden direkt im Nutzband belegt. Die erzeugten komplexen Zeitsignale werden nur als Realteile bzw. Imaginärteile oder durch Summation von Real- und Imaginärteilen gebildet. Durch Korrelationsempfang, realisiert als synchrongetaktete diskrete Fourier-Transformation auf der Empfangsseite, lassen sich die senderseitig zusammengefassten Symbole komplett zurückgewinnen, wobei der sonst bei Modulation und Demodulation mit orthogonalen Kanälen erforderliche Filteraufwand entfällt. Vorteilhaft ist ferner, dass die Synchronisation der Trägerfrequenz nach Frequenz und Phase nicht erforderlich ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur orthogonalen Frequenz-Multiplexmodulation
sowie einen Modulator, einen Demodulator und ein Kommunikationssystem, welche
auf dem Verfahren basieren.
Aus dem Stand der Technik ist die Verwendung von sogenannten diskreten
Mehrtonverfahren zur bandbreiteneffizienten Übertragung bekannt. Solche
Mehrtonverfahren werden auch als "orthogonal-frequency division multiplex" (OFDM)
bezeichnet. Bei diesem Multiträgerkonzept ist sowohl die Orthogonalität zeitlich
aufeinanderfolgender als auch spektral benachbarter Symbole erfüllt.
Das OFDM-Verfahren ist bspw. in den Fachbüchern von Prof. Dr. Kammeyer
"Nachrichtenübertragung", BG Teubner Verlag GmbH, Stuttgart, 1992 und in The
Mobile Communications Handbook", Jerry D. Gibson, CRC Press, Inc. 1996 sowie in
US 3,488,445 beschrieben.
Anhand der Fig. 1 und 2 wird im weiteren ein aus dem Stand der Technik
bekanntes OFDM-System erläutert. Die Fig. 1 zeigt einen Sender 100, in welchem
das OFDM-Verfahren implementiert ist. Die von dem Sender 100 zu übertragenden
Eingangsdaten werden zunächst in dem seriell-parallel Wandler 102 einer seriell-
parallel Wandlung unterzogen. Die parallelisierten Daten werden sodann von dem
Kanalkodierer 104 kanalkodiert und einer Interleaving-Operation unterzogen.
Daraufhin erfolgt in dem Modul 106 die Trägerzuordnung durch Mapping. Die so
gewonnenen Datensymbole werden dann in dem Modul 108 einer inversen diskreten
Fourier-Transformation (IDFT) unterzogen. Nach Parallel-Serienwandlung durch den
parallel-seriell Wandler 110 werden die vorher durch die inverse DFT gewonnenen
Koeffizientenwerte einer nachfolgenden Digital-Analog-Umsetzung in dem digital-
analog Umsetzer 112 unterzogen und bilden das analoge Sendesignal.
Die Fig. 1 zeigt ferner einen Empfänger 114 zum Empfang des von dem Sender
100 abgegebenen analogen Sendesignals. Das analoge Empfangssignal wird
zunächst von dem analog - digital Umsetzer 116 umgesetzt, worauf eine seriell-
parallel Wandlung in dem seriell-parallel Wandler 118 folgt. Die digitalisierten und
parallelisierten Daten werden dann in dem Modul 120 einer diskreten Fourier-
Transformation (DFT) unterzogen. Die so transformierten Werte werden in dem
Modul 122 einer inversen Mapping-Operation unterzogen. Nach dem inversen
Mapping folgt in dem Modul 124 eine De-Interleaver-Operation. Schliesslich erfolgen
in den Modulen 126 und 128 die Kanaldecodierung bzw. die parallel-seriell
Wandlung.
Bei dem in der Fig. 2 gezeigten OFDM-System wird vor dem Aussenden des
Sendesignals über den Übertragungskanal ein sog. "Guard-Intervall, bei der
Signalerzeugung als periodische Fortsetzung des komplexen Sendesignals
hinzugefügt, um bei der Rekonstruktion des Signals auf der Empfangsseite das
durch den Übertragungskanal hervorgerufene Einschwingen kompensieren zu
können. Die Hinzufügung des Guard-Intervalls erfolgt in dem Modul 130. Die
Abtastwerte des von dem Modul 130 ausgegebenen komplexerzeugten Zeitsignals
werden sodann einer Modulation mit zueinander orthogonalen Trägerfunktionen
unterworfen, wobei sowohl die beiden Zeitsignalkomponenten I und Q, als auch die
Modulationsergebnisse zueinander orthogonal sind. Bekannterweise führt die
Addition oder Subtraktion der modulierten Teilsignale zu einem reellen
Bandpasssignal, welches nach entsprechender Verstärkung als Sendesignal dient.
Auf der Empfangsseite wird nach entsprechender Bandpassfilterung zur
Störbefreiung und einer Verstärkungsregelung (AGC = Automatic Gain Control) in
dem Modul 134 das Bandpassignal durch Rückmodulation mit den orthogonalen
Trägerfrequenzen in dem Modulator 136 in wieder zueinander orthogonale
Komponenten umgesetzt, die dann einer Fourier Transformation in dem OFDM-
Empfänger unterworfen werden, um daraus wieder die Bildsymbole im
Zustandsraum gewinnen zu können.
Bei diesem bekannten Mehrträgerverfahren sind für die Signalaufbereitung in dem
Modulator 132 auf der Senderseite und für die Signalrückgewinnung in dem
Modulator 136 empfängerseitig zwei Realisierungsmethoden möglich. Die
Modulation mit sin(ωMt) und cos(ωMt) (Mischung) kann sowohl analog, als auch digital
durchgeführt werden.
Bei der analogen Mischung sind aufwendige Schaltungen zur Multiplikation und
Erzeugung der zueinander streng orthogonalen Trägersignale sin(ωMt) und cos(ωMt)
notwendig. Erfolgt dagegen die Mischung digital, müssen die I- und Q-Basisbänder
überabgetastet, aufwendig interpoliert, mit den digital erzeugten Trägersignalen
multipliziert und anschließend addiert werden. Dieser umfangreiche und intensive
Aufwand ist nötig, damit nach der Fourier-Transformation die Datensymbole mit
akzeptabler Bitfehlerrate zurückgerechnet werden können.
Das OFDM-Verfahren und Anwendungen desselben sind ferner beschrieben in
"Data Transmission by Frequency-Division Multiplexing Using the Discrete Fourier
Transform", S. B. Weinstein und Paul M. Ebert, IEEE Transactions on
Communication Technology, vol. COM-19, No. 5, Seiten 628 bis 634, Oktober 1971,
"Performance of an Efficient Parallel Data Transmission System", Burton R.
Saltzberg, IEEE Transactions on Communication Technology, Vo. COM-15, No. 6,
Seiten 805 bis 811, Dezember 1967, und in "Digital Sound Broadcasting to Mobile
Receivers", Bernhard Le Floch, Roselyne Halbert-Lassalle, Damien Castelain, IEEE
Transactions on Consumer Electronics, Vol. 35, No. 3, Seiten 493 bis 503, August
1989, sowie in EP 840 485, EP 932 284 und EP 975 097.
Nachteilig bei dem bekannten OFDM-Verfahren ist also der relativ große
Realisierungsaufwand für die sender- und empfängerseitigen Mischungen und
aufwendigen Signalfilterungen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur
orthogonalen Frequenz-Multiplex Modulation zu schaffen, sowie einen darauf
basierenden verbesserten Modulator und Demodulator bzw. ein
Kommunikationssystem zu schaffen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mit den Merkmalen der
unabhängigen Patentansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche geben
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung an.
Die Erfindung erlaubt es, das zu übertragende Mehrfrequenzsignal senderseitig
ohne weitere Modulation oder Verschiebung in den Bandpassbereich zu bilden.
Dadurch entfällt die sonst erforderliche aufwendige Mischung.
Die Erfindung erlaubt es ferner, das reelle Sendesignal durch Summation der Real-
und Imaginärteile der Fourier-transformierten Datensymbole aus dem Bildbereich zu
erzeugen. Alternativ ist auch die Verwendung nur des Realteils bzw. nur des
Imaginärteils der transformierten Datensymbole zur Erzeugung des Sendesignals
möglich.
Besonders vorteilhaft ist die Erfindung zur Nutzung eines Übertragungskanals mit
mehreren Bandpassbereichen, wobei nur solche Träger, die innerhalb der jeweiligen
Bandpassbereiche liegen, für die Anwendung des OFDM-Verfahrens benutzt
werden. Die außerhalb der Bandpassbereiche liegenden Frequenzanteile werden zu
Null gesetzt. Dadurch ist eine flexible und kostengünstige Nutzung des OFDM-
Verfahrens für solche Kanäle ermöglicht.
Dies erlaubt insbesondere eine kostengünstige Realisierung der sog. Powerline-
Technik mit einem Frequenzband von 9 kHz bis 148,5 kHz, bei der ein
Energieversorgungsnetz zur Übertragung von Kommunikationsdaten benutzt wird.
Dies gilt insbesondere bei einer Erweiterung der Frequenzbänder der Power Line
Technik in den Megahertz-Bereich hinein.
Die Erfindung kann jedoch auch bei beliebigen anderen Übertragungskanälen,
insbesondere mit Funk-, Lichtwellen- oder Infrarotübertragung, eingesetzt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben:
Es zeigen
Fig. 1 einen OFDM-Sender und Empfänger nach dem Stand der
Technik,
Fig. 2 eine Detailansicht des Senders und Empfängers der Fig. 1,
Fig. 3 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen
Modulationsverfahrens,
Fig. 4 die Frequenzzuordnung nach dem Beispiel der Fig. 3,
Fig. 5 ein Blockdiagramm eines erfindungsgemässen OFDM Senders,
Fig. 6 das Betragsspektrum des Sendesignales im Fall eines
Bandpassbereichs,
Fig. 7 das Betragsspektrum des Sendesignals im Fall mehrerer
Bandpassbereiche und
Fig. 8 das Blockdiagramm eines erfindungsgemässen Empfängers.
Bei dem in der Fig. 3 dargestellten Verfahren wird eine Anzahl von M Daten pro
Zeittakt übertragen, wobei M < N ist. Die M Daten werden zunächst in dem Schritt
300 einem digitalen Modulationsverfahren unterworfen. Es kann dabei eine bekannte
Modulationsvorschrift, z. B. xPSK oder xQAM, insbesondere 4PSK, differentielle PSK
oder 16 QAM, zur Anwendung kommen. Pro Zeittakt resultieren dann wiederum M
durch die Modulation transformierte Datensymbole. Diese aus der Modulation in dem
Schritt 300 erzeugten Datensymbole werden durch eine Mapping-Operation
bestimmten Trägerfrequenzen zugeordnet:
In dem Schritt 310 wird zunächst das gewünschte Frequenzspektrum des zu
erzeugenden Signals definiert. Dieses Frequenzspektrum kann bspw. als die
Frequenzcharakteristik des zu verwendenden Übertragungskanals vorgegeben sein.
Ein solches Frequenzspektrum ist beispielhaft in dem Schritt 310 dargestellt. Das
Frequenzspektrum weist die Bandpassbereiche 312 und 314 auf. Die Abtastfrequenz
ist als Frequenz fc auf der Frequenzachse bezeichnet. Durch geeignete Wahl der
Anzahl der Frequenzpunkte N, die für das Verfahren verwendet werden sollen, ergibt
sich daraus ein Frequenzintervall Δf = fc/N.
Daraus resultiert die Definition von N Frequenzpunkten von der Frequenz Null
ausgehend auf der Frequenzachse, welche jeweils um das Frequenzintervall Δf
beabstandet sind. Stellvertretend für die N äquidistanten Frequenzpunkte zwischen
der Frequenz Null und der Frequenz fc, ist der Frequenzpunkt Fi in der Fig. 3 gezeigt,
wobei 0 ≦ i < N.
In den Bandpassbereichen 312 und 314 befinden sich die Frequenzpunkte FL, FL+1
und FL+2 bzw. FK, FK+1 und FK+2.
Eine solche Definition des Frequenzspektrums und Unterteilung in äquidistante
Frequenzpunkte ergibt also eine Anzahl m von Frequenzpunkten, die in den
jeweiligen Durchlassbereichen liegen - in diesem Beispiel die Frequenzpunkte FL,
FL+1, FL+2 und FK, FK+1, und FK+2. Diese Frequenzpunkte in den Bandpassbereichen 312
und 314 bilden also eine Teilmenge aller definierten Frequenzpunkte Fi.
In dem Schritt 320 werden die in dem Schritt 300 gewonnenen Datensymbole den m
Frequenzpunkten in den Bandpassbereichen 312 und 314 zugeordnet. Die
außerhalb der Bandpassbereiche liegenden Frequenzpunkte Fi werden zu Null
gesetzt. Daraus resultiert ein Datenvektor mit einer Anzahl N von Daten, wobei die
Daten ausser in den Bandpassbereichen gleich Null sind. In den Bandpassbereichen
hingegen werden die Daten dieses Datenvektors durch das Ergebnis des Schrittes
300 und die nachfolgende Zuordnung zu den m Frequenzpunkten definiert. Dies wird
im Detail noch in der Fig. 4 gezeigt werden.
In dem Schritt 320 wird der so gewonnene Datenvektor einer inversen Fourier-
Transformation, in diesem Beispiel einer inversen Fast-Fourier-Transformation,
unterzogen. Daraus resultiert ein Datenvektor von 2 N Werten mit einem
Frequenzspektrum der Trägerfrequenzen entsprechend des in dem Schritt 310
vorgegebenen Frequenzsspektrums. Diese Werte werden in Ausgabeschritt 340 als
Ergebnis der Modulation ausgegeben.
Die Fig. 4 zeigt die Zuordnung der M Datensymbole zu den m Frequenzpunkten
der Bandpassbereiche.
Pro Zeittakt steht eine aus den Datensymbolen D0, D1, D2, . . . ., D5 bestehende
Datensequenz zur Verarbeitung in dem Schritt 320 an. Zur Durchführung des
sogenannten Mappings werden die Elemente des Datenvektors 410 wie folgt
definiert:
Diejenigen Positionen i in dem Datenvektor 410, die Frequenzpunkten Fi auf der
Frequenzachse außerhalb der Bandpassbereiche 312 und 314 entsprechen, werden
zu Null gesetzt. Die Positionen in dem Datenvektor 410, die den Frequenzen FL, FL+1,
FL+2 sowie FK, FK+1 und FK+2 in den Bandpassbereichen 312 und 314 entsprechen,
werden mit den entsprechenden Datensymbolen D0 bis D5 beaufschlagt.
Aus den N = 14 Frequenzpunkten der Ausführungsbeispiels der Fig. 3 ergibt sich
dann ein Datenvektor 410 mit N = 14 Daten. Das äußerst linke Datum in dem
Datenvektor 410 entspricht dabei der Frequenz Null; das äußerst rechte Datum
entspricht dem Frequenzpunkt FN-1 d. h. auf der Frequenzskala demjenigen
Frequenzpunkt unmittelbar unterhalb der Abtastfrequenz fc.
Allgemein entspricht also ein Datum i des Datenvektors der Frequenz Fi ,
wobei 0 < = i < N.
In dem betrachteten Beispiel sind etwa die Daten auf den Vektorpositionen zwischen
i = 0 und i = 4 gleich Null, da die entsprechenden Frequenzpunkte unterhalb des
ersten Bandpassbereichs 312 liegen. Den darauffolgenden Frequenzpunkten FL,
FL+1, FL+2
(d. h. zwischen i = 5 und i = 7) werden die Daten D0, D1, D2 zugeordnet.
Entsprechend wird für die weiteren Vektorpositionen zwischen i = 8 bis i = 13
verfahren.
Der daraus resultierende Datenvektor 410 wird dann pro Zeittakt in einen
Mikroprozessor 420 eingegeben, der die inverse Fast-Fourier-Transformation
durchführt.
Fig. 5 zeigt einen erfindungsgemässen Sender 500. Die zu übertragenden Daten
werden zunächst in dem seriell-parallel Wandler 502 parallelisiert, worauf sie in dem
Codierer 504 kodiert werden. Daraus resultiert pro Zeittakt eine Anzahl von M
komplexer Datensymbole, die in einen Datenvektor der Länge N gemappt werden
(vgl. Schritt 320 der Fig. 3). Dieser wird in den Mikroprozessor 420 zur Durchführung
der inversen Fast-Fourier-Transformation der Länge N eingegeben.
Die daraus resultierenden 2 . N Werte pro Zeittakt werden wiederum in dem parallel-
seriell Wandler 506 in ein reelles und ein imaginäres serielles Signal xR(k) bzw. xI(k)
transformiert. Je nachdem, ob die Schalter S1 und S2 geschlossen oder geöffnet
sind, werden die Real- und die Imaginäranteile in dem Summierer 508 summiert oder
es wird im weiteren nur eine der beiden Komponenten für die Übertragung
verwendet. Je nach Schalterstellung ist also das Ausgangssignal x(k) des
Summierers 508 entweder gleich dem Realteil xR oder gleich dem Imaginärteil xI
oder der Summe aus Real- und Imaginäranteilen. Das Signal x(k) wird sodann
digitalanalog gewandelt sowie gefiltert und verstärkt, so dass das Sendesignal y(t)
resultiert.
Je nach Belegung der Eingänge des IFFT-Blocks sind die beiden seriellen
Zeitsignale von der Form
mit n = Anzahl der Frequenzlinien
und
und
d. h. die berechneten harmonischen Signale treten nur im ganzzahligen Raster
(Orthogonalität) auf.
Die weitere Verarbeitung erfolgt nun ohne aufwendige Modulation und ohne weitere
Signalfilterung entweder dadurch, dass (vgl. Fig. 5)
- a) nur der Realteil xR(k) (nur Schalter S1 geschlossen), oder auch nur der Imaginärteil (nur Schalter S2 geschlossen), einer D/A-Wandlung, analogen Nachfilterung (Rekonstruktionsfilter) und Verstärkung unterzogen wird.
- b) Realteil xR(k) und Imaginärteil xI(k) summiert und entsprechend a) weiterverarbeitet werden (beide Schalter S1, S2 geschlossen).
Bei der Summation (Fall b)) entsteht aus den Realteil- und Imaginärteilabtastwerten
durch eine trigonometrische Umformung das folgende diskrete Signal:
Bei der Summation wird also wieder eine Sinusschwingung mit anderer Amplitude cµ
und einer Phasenverschiebung ϕµ pro generierter Trägerfrequenz ωµ(ωµ = µ . ω0)
erzeugt.
Die Summation hat den Vorteil einer höheren Signalenergie. Eine zusätzlich
entstehende Phasenverschiebung wirkt sich durch das übliche differentielle
Verfahren nicht nachteilig aus.
Die Fig. 6 zeigt beispielhaft das Betragsspektrum des Sendesignals für den Fall,
dass der Übertragungskanal eine Bandpasscharakteristik zwischen den Frequenzen
fL und fL+n-1, aufweist. In dem Betragsspektrum des Sendesignals der Fig. 7 ist ein
weiterer Bandpassbereich vorhanden. Wie bereits unter Bezugnahme auf Fig. 3
erläutert, kann auch eine solche Übertragungscharakteristik ohne zusätzlichen
Aufwand durch das erfindungsgemäße Modulationsverfahren optimal genutzt
werden.
Sollen, wie es beispielsweise in der Powerline-Technik nötig ist, Bandpasssignale für
das Sendesignal erzeugt werden, so ist wie folgt vorzugehen:
Der Nutzbandbereich liegt beispielsweise im Bereich von fL = 100 kHz bis ca. fL+n-1 =
120 kHz. Die Wahl der Abtastfrequenz mit fc = 307,2 kHz und der Festlegung der IFFT-
Länge mit N = 256 führt auf einen Abstand von Δf = 307,2 kHz/256 = 1200 Hz jeweils
zueinander orthogonaler Trägerfrequenzen. Die ersten 84 Werte bei der Berechnung
der IFFT werden Null gesetzt, vom 85. Wert bis zum 100. Wert werden M = 16
Frequenzen mit einem bekannten digitalen Modulationsverfahren (4PSK, 8PSK,
usw.) beaufschlagt. Die Werte von 101 bis 256 werden wieder Null gesetzt. Damit
entsteht ein Bandpasssignal im Bereich von fL = 100,8 kHz bis fL+n-1 = 118,8 kHz, d. h. mit
18 kHz Bandbreite. Die Symbolzeit ist TS = N . 1/fc = 833,33 µs. Zur Übertragung über
einen realen Kanal ist für das Einschwingen die Guard-Intervallzeit zu addieren,
sodass für dieses Beispiel etwa mit TS * ≈ 1 ms zu rechnen ist. Bei Einsatz einer 4-
PSK-Modulation pro Träger im Nutzband lässt sich somit eine Datenrate von 16 . 2 .
1/ms . ≈ 32 kbit/s erzielen. Dabei ist 2 = k die Ordnungszahl für die Modulationsart 4
PSK mit 2k = 4, der Faktor 16 stellt die Anzahl der Träger dar. Das entstehende
Zeitsignal für den Sender ist rauschähnlich und wird ohne weitere Modulation, also
ohne sin(ωMt) und cos(ωMt) (vgl. Fig. 2) erzeugt.
Ein Vorteil des Verfahrens ist es, dass nur durch Softwareänderung leicht ein
Multiband-Signal erzeugt werden kann, wie es in Fig. 7 dargestellt ist, und zwar
auch ohne orthogonale Modulation, ohne die sonst erforderliche Vorfilterung des
Sendesignales und ohne aufwendige Tiefpassfilterung des rückmodulierten
Empfangssignales wie sonst im Stand der Technik erforderlich (vgl. Fig. 2).
Durch Nullsetzen bzw. Belegen von Frequenzen mit üblichen digitalen
Modulationsverfahren (PSK, QAM, etc.) lassen sich vorteilhaft erlaubte Bereiche in
einem vorgegebenen Übertragungskanal, beispielsweise in der Powerline-Technik
nach zur Zeit gültigen Normen (EN50065-1) innerhalb eines Bandes bis zur halben
Abtastfrequenz fc ausnutzen.
Alternativ kann das Sendesignal auch durch Fouriersynthese aus den einzelnen
Trägerfrequenzen, mit den entsprechenden Startphasen, gewonnen werden. Die
Trägerfrequenzen können dabei aus einem Speicher (Sinustabelle) gelesen werden
oder auch z. B. mittels Goertzel-Algorithmus erzeugt werden.
Die Fig. 8 zeigt einen erfindungsgemässen Empfänger 800. Das nach dem
erfindungsgemässen Verfahren erzeugte Signal x(t) wird zunächst in dem analog
digital Umsetzer 802 gewandelt; am Ausgang des nachgeschalteten seriell-parallel
Wandlers 804 liegen dann wieder die Werte xR oder xI oder xR + xI vor - je nach der
Stellung der Schalter S1 und S2, die in dem Sender 500 geschaltet sind (vgl. Fig. 5).
Durch die darauffolgende Fast-Fourier-Transformation dieser Werte in dem
Mikroprozessor 806 werden die komplexen Symbole X wiedergewonnen. Nach
deren Decodierung in dem Modul 808 und parallel-seriell Wandlung in dem Wandler
810 werden die empfangenen Daten von dem Entscheider 812 erkannt und
ausgegeben.
Das am Empfänger ankommende Signal wird durch die Eigenschaft des
Übertragungskanals verzerrt und weist additive Störsignale wie Rauschen,
Impulsstörer und Sinusstörer auf. Für ein solches Signal ist ein
Korrelationsempfänger optimal. Wie leicht gezeigt werden kann, ist eine FFT-
Filterbank (FFT = Fast Fourier Transform) mit der bekannten Rechenzeit gleich der
Symbolzeit TS bzw. TS * ein solcher Korrelationsempfänger. Die Komponenten
Realteil xR(k) und Imaginärteil xI(k) des Sendesignales, die sendeseitig addiert
wurden, oder nur als Realteil, bzw. Imaginärteil vorliegen, müssen wieder in die
orthogonalen Komponenten für die FFT zerlegt werden.
Ein wesentlicher erfindungsgemäße Vorteil ist die Möglichkeit der Rückgewinnung
der Datensignale mit einer FFT über Symboltakt TS bzw. TS *, wie es in Fig. 8
dargestellt ist.
Im weiteren wird vereinfacht vorausgesetzt, dass das ungestörte Sendesignal
der Fast-Fourier-Transformarion
unterworfen wird. Es entstehen die Signale X(µ), die dem Bildbereich der
ursprünglichen codierten Datensignale entsprechen.
Mit den Abkürzungen der einzelnen Argumente ωµ . Tc . k = Ωµ . k der harmonischen
Funktionen gilt für die FFT, wenn das Summensignal als Realteil interpretiert wird:
mit Ω = 2π/N. Ω . ν sind die im ganzzahligen Raster ν gesendeten Frequenzen und Ω .
µ sind die Vergleichsfrequenzen für die als Korrelatorbank wirkende FFT. Die
Koeffizienten aν und bν repräsentieren die am Empfangsort ankommenden
ehemaligen Sendesignalamplituden aµ und bµ.
Durch trigonometrische Umformung werden folgende Teilterme erhalten:
Bei der Korrelation über die Symbolzeit reduziert sich die gesamte Beziehung auf
d. h. am Korrelatorausgang (nach der FFT) werden in aufsteigender Folge mit µ die in
den Senderträgerfrequenzen enthaltene Information aν und bν zurückgewonnen.
Die einzige Voraussetzung ist die Synchronisation des Empfängers auf die Folge
x(k), was mit verschiedenen bekannten Methoden durchgeführt werden kann. Eine
weitere sonst erforderliche Synchronisation auf die Kreisfrequenz und die Phase von
orthogonalen Modulations- und Demodulationsfrequenzen ist nicht erforderlich, da
diese bei dem erfindungsgemässen Verfahren gar nicht benötigt werden.
Senderseitig kann das Verfahren z. B. durch geeignete Programmierung eines
Motorola 56002 digitalen Signalprozessors (DSP) realisiert werden, empfängerseitig
mittels Motorola 56303 DSP.
Claims (10)
1. Verfahren zur orthogonalen Frequenz-Multiplex Modulation (OFDM) dadurch
gekennzeichnet, dass nur solche Trägerfrequenzen für die Modulation verwendet
werden, die in einem Durchlassbereich (312, 314) eines Kanals liegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
- a) eine zu modulierende Datensequenz eine erste Anzahl (M) von Daten pro Zeittakt beinhaltet,
- b) eine zweite Anzahl (N) äquidistanter Frequenzpunkte zwischen der Frequenz Null und der Grenzfrequenz definiert sind, wobei eine dritte Anzahl (m) von Frequenzpunkten als Teilmenge der zweiten Anzahl der Frequenzpunkte in einem Durchlassbereich des Kanals liegen,
- c) die Daten jeweils einem der Frequenzpunkte der Teilmenge zugeordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal zwei oder
mehrere Bandpassbereiche aufweist, wobei in einem oder mehrerer der
Bandpassbereiche Frequenzpunkte der Teilmenge liegen, denen Daten
zugeordnet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass pro Zeittakt eine inverse Fourier Transformation, vorzugsweise eine IFFT
durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4 wobei nur die Realanteile oder nur die
Imaginäranteile oder die Summe aus den Real- und Imaginäranteilen der aus der
inversen Fourier-Transformation resultierenden Koeffizienten für die Erzeugung
eines Sendesignals verwendet werden.
6. Modulator zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5
mit einem Mikroprozessor, vorzugsweise einem digitalen Signalprozessor, zur
Durchführung der Zuordnung der Trägerfrequenzen.
7. Verfahren zur Demodulation eines nach einem Verfahren eines der Ansprüche 1
bis 5 modulierten Signals, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal einer
Fourier-Transformation unterzogen wird und die Daten durch Korrelation über die
Symbolzeit erkannt werden, wobei das Verfahren synchron mit der
Datensequenz durchgeführt wird.
8. Demodulator zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7 mit einem
Mikroprozessor, vorzugsweise einem digitalen Signalprozessor, zur Durchführung
der Fourier-Transformation.
9. Kommunikationssystem mit zumindest einem Modulator nach Anspruch 6 und
einem Demodulator nach Anspruch 8, wobei der Modulator und der Demodulator
über einen Kanal miteinander verbindbar sind, wobei es sich bei dem Kanal
vorzugsweise um ein Netzwerk zur elektrischen Energieversorgung handelt.
10. Computerprogramm zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5 und/oder nach Anspruch 7.
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