DE10027006A1 - System zur Steuerung / Regelung der Betriebsabläufe bei einem Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Starten eines solchen Systems - Google Patents
System zur Steuerung / Regelung der Betriebsabläufe bei einem Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Starten eines solchen SystemsInfo
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Abstract
Das erfindungsgemäße System zeichnet sich dadurch aus, daß ein Zentralspeicher (2) vorgesehen ist, in welchem alle Programme, die zur Steuerung/Regelung der Betriebsabläufe eines Fahrzeugs notwendig sind, abgelegt sind. Über indirekte Speicherzugriffe laden die Steuergeräte (3) beim Start des Systems die benötigten Programme in ihren Arbeitsspeicher. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß nach Einschalten des Systems die Geräte (3) sich zunächst identifizieren. Anschließend werden mittels der Ladeprogramme über indirekte Speicherzugriffe die Programme aus dem Zentralspeicher (2) in die Arbeitsspeicher der jeweiligen Steuergeräte (3) geladen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Steuerung
bzw. Regelung der Betriebsabläufe eines Kraftfahrzeugs nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zum
Starten eines solchen.
Zur Steuerung bzw. Regelung der Betriebsabläufe in einem
Kraftfahrzeug sind eine Vielzahl von Steuergeräten
vorgesehen. Diese Steuergeräte, von denen jedes im Betrieb
eine Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs steuert bzw.
regelt, sind über ein Kommunikationssystem miteinander
verbunden.
Prinzipiell kann man die Steuergeräte in zwei Kategorien
unterteilen. Zum einen gibt es die sogenannten
Einzelsteuergeräte. Diese sind Steuergeräte mit
individuellem Programm und Hardware, welche zum Beispiel
zur Regelung des ABS-Systems und der Motronik eingesetzt
werden. Zum anderen sind sogenannte Steuergeräte mit
gleichem Aufbau vorgesehen, beispielsweise Steuergeräte zur
Regelung der elektromechanischen Bremse (EMB). Im Falle der
EMB sind vier Steuergeräte vorgesehen - pro Rad ein
Steuergerät - die identisch aufgebaut sind und mit der
gleichen Software betrieben werden. Die vier Steuergeräte
erfüllen die gleiche Aufgabe, nämlich das Einregeln einer
Bremskraft nach einer Sollwertvorgabe.
Unterschiede ergeben sich lediglich durch die örtliche
Positionierung der Steuergeräte bei einer radindividuellen
Regelung. Dies ist der Fall bei einer Bremskraftverteilung
zwischen Vorder- und Hinterachse und im ABS-, ASR- oder
ESP-Betrieb. In diesen Fällen muß das Steuergerät wissen,
welches Rad zu regeln ist, da radindividuelle Sollwerte
einzuregeln sind.
Die Steuergeräte verfügen üblicherweise über einen
nichtflüchtigen Programmspeicher und einen flüchtigen
Speicher. Die Programmierung erfolgt einmalig und bleibt
während der Lebensdauer unverändert. Bei einer
Programmänderung müssen die nichtflüchtigen Speicher
sämtlicher Steuergeräte umprogrammiert werden. Eine
nachträgliche Modifikation der Funktionseinheiten eines
Kraftfahrzeugs erweist sich deshalb als äußerst aufwendig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein System
zur Steuerung bzw. Regelung der Betriebsabläufe eines
Kraftfahrzeugs zu entwickeln, bei welchem nachträgliche
Modifikationen leicht durchzuführen sind. Eine weitere
Aufgabe ist es, ein Verfahren vorzuschlagen, mit welchem
der Start bzw. die Initialisierung eines solchen Systems
auszuführen ist.
Die Aufgabe bezüglich der Vorrichtung wird durch ein System
nach Anspruch 1 gelöst.
Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird durch ein
Verfahren gemäß Anspruch 7 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße System nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 kennzeichnet sich dadurch aus, daß die
nichtflüchtigen Speicher in den Steuergeräten ein
Ladeprogramm enthalten, ein Hauptsteuergerät mit einem
Zentralspeicher, in dem die Programme aller Steuergeräte
zur Steuerung/Regelung abgelegt sind, vorgesehen ist,
welches indirekte Zugriffe der Steuergeräte auf den
Zentralspeicher ermöglicht, und daß die Verbindungselemente
eine Identifikation des betreffenden Steuergeräts
ermöglichen.
Die Programme zur Steuerung der Steuergeräte befinden sich
somit nicht mehr in den nichtflüchtigen Speichern der
jeweiligen Steuergeräte, wie dies aus dem Stand der Technik
bekannt ist. Anstelle dessen sind sie an zentraler Stelle
im Zentralspeicher abgelegt. Dies erleichtert ganz
erheblich nachträgliche Modifikationen, z. B. bei
Rückrufaktionen, da nur an einer zentralen Stelle, nämlich
im Zentralspeicher, die Programmänderungen vorgenommen
werden müssen. Nach dem Starten des Systems identifizieren
sich zunächst die Steuergeräte mit Hilfe ihrer
Verbindungselemente. Anschließend werden mittels der
Ladeprogramme in den nichtflüchtigen Speichern der
Steuergeräte über indirekte Speicherzugriffe die Programme
aus dem Zentralspeicher in die flüchtigen Speicher der
Steuergeräte geladen und anschließend abgearbeitet.
Da die Programme im flüchtigen Speicher (dem
Arbeitsspeicher (RAM)) der Steuergeräte ablaufen, erzielt
man aufgrund der kürzeren Zugriffszeiten einen schnelleren
Programmablauf. Weiterhin von Vorteil ist, daß nur noch ein
relativ kleiner nichtflüchtiger Speicher notwendig ist.
Dies spart Kosten.
Aufgrund des indirekten Zugriffsverfahrens der Steuergeräte
auf den Zentralspeicher kann die interne Datenbusstruktur
des Hauptsteuergeräts unabhängig von der Datenbusstruktur
der Steuergeräte gewählt werden.
Bevorzugt dient als Zentralspeicher ein mobiles
Speichermedium, wie beispielsweise eine CD-ROM oder ein
Memory-Chip. Aufgrund der Unabhängigkeit der
Datenbusstrukturen ist dies unproblematisch. Bei
nachträglichen Modifikationen muß dann nur noch das mobile
Speichermedium ausgetauscht werden. Wenn der Fahrer bei
Verlassen seines Kraftfahrzeugs das mobile Speichermedium
mit sich nimmt, ist das Fahrzeug vor Diebstahl gesichert.
Von Vorteil ist es, wenn der nichtflüchtige Speicher ein
BOOT-EPROM ist. Diese Speicherbaustein sind in
unterschiedlichen Ausführungsformen erhältlich.
Als Kommunikationsbus wird bevorzugt ein serieller
Kommunikationsbus, wie beispielsweise ein CAN, ein TTP/C
oder RS 232, verwendet.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die
Verbindungselemente zum Anschluß der Steuergeräte an den
Kommunikationsbus Steckvorrichtungen. Diese erleichtern das
Auswechseln der Steuergeräte. Diese Austauschbarkeit wird
begünstigt, wenn die Steckvorrichtungen über Kontaktstifte
bzw. Pins verfügen, deren Codierung die Identifikation der
Steuergeräte ermöglichen. Die Positions- und
Funktionserkennung des Steuergeräts erfolgt dann über die
Pincodierung der Steckvorrichtung.
Die Anzahl der codierten Pins bestimmt die Zahl der
möglichen Kombinationen. Zur Codierung der vier
Steuergeräte der EMB bedarf es zweier Bits, z. B. 00 für
vorne links, 01 für vorne rechts, 10 für hinten links und
11 für hinten rechts.
Aus Sicherheitsgründen wird man jedoch die Redundanz
erhöhen und mit mehr als zwei Bits codieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Starten eines Systems
zur Steuerung/Regelung der Betriebsabläufe bei einem
Kraftfahrzeug mit einer Anzahl von Steuergeräten zur
Steuerung/Regelung, welche jeweils einen flüchtigen
Speicher und einen nichtflüchtigen Speicher aufweisen, und
mit einem Hauptsteuergerät mit einem Zentralspeicher,
umfaßt folgende Verfahrensschritte:
Nach Einschalten des Systems erfolgt zunächst die
Identifikation der einzelnen Steuergeräte. Anschließend
werden die Ladeprogramme in den nichtflüchtigen Speichern
der Steuergeräte gestartet. Über einen indirekten
Speicherzugriff auf den Zentralspeicher werden die
Programme aus dem Zentralspeicher in die flüchtigen
Speicher der Steuergeräte geladen. Diese Programme steuern
während des Betriebs des Kraftfahrzeugs die Steuergeräte
und somit die Betriebsabläufe des Kraftfahrzeugs.
Da kein direkter Zugriff der Steuergeräte auf den
Programmspeicher vorliegt, können in den Steuergeräten ganz
unterschiedliche Bussysteme und Speicherkonfigurationen
verwendet werden, die vom Zentralspeicher völlig unabhängig
sind.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1a eine schematische blockschaltbildartige
Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems,
Fig. 1b eine weitere konkrete Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Systems,
Fig. 2 eine blockschaltbildartige schematische
Darstellung eines erfindungsgemäß
verwendbaren Steuergeräts zur Steuerung bzw.
Regelung der Betriebsabläufe eines
Kraftfahrzeugs,
Fig. 3 ein Schaubild zur Darstellung, wie sich
erfindungsgemäß ein Steuergerät mit Hilfe
eines Verbindungselements identifiziert, und
Fig. 4 ein Flußdiagramm zur Erläuterung einer
bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das in Fig. 1a dargestellte System weist ein
Hauptsteuergerät 1, einen mit diesem verbundenen
Zentralspeicher 2, drei Steuergeräte 3 zur Steuerung bzw.
Regelung und einen Kommunikationsbus 4 auf.
Der Kommunikationsbus 4 verbindet die drei Steuergeräte 3
miteinander und mit dem Hauptsteuergerät 1. Ein Zugriff der
Steuergeräte 3 auf den Zentralspeicher 2 erfolgt indirekt
über das Hauptsteuergerät 1. Der indirekte Speicherzugriff
zeichnet sich dadurch aus, daß das Hauptsteuergerät 1 mit
angeschlossenem Zentralspeicher 2 die Speicherzugriffe
einleiten muß. Über die Busschnittstelle des
Kommunikationsbusses 4 wird der entsprechende
Speicherinhalt von dem entsprechenden Steuergerät 3
eingelesen und aufbereitet. Von dort, direkt oder über den
Prozessor, wird der Speicherinhalt in dem lokalen
flüchtigen Speicher abgelegt. Von Vorteil bei einem
indirekten Speicherzugriff ist, daß kein weiterer
Speicherbus benötigt wird, sondern das bereits vorhandene
Kommunikationssystem genutzt wird.
In Fig. 1b ist ein konkreter Anwendungsfall dargestellt.
Das dargestellte System dient zur Regelung der
elektromechanischen Bremse (EMB). Das System besteht aus
einem Pedalmodul 31, einem Verarbeitungsmodul 32, vier
Radmodulen 33, einem Kommunikationssystem 34 und vier
Peripheriegeräten 35.
Die Radmodule 33 sind identisch aufgebaut und unterscheiden
sich lediglich in der Zuordnung zu den einzelnen Rädern,
weil die Stellgrößen auch radindividuell vorgebbar sein
können. Es handelt sich um Einzelgasregelungen, die
beispielsweise beim ABS-Eingriff unterschiedliche
Bremskraftsollwerte einregeln müssen. Außerdem muß beim
Senden von Sensorsignalen erkenntlich sein, an welchem Rad
der Sensor angeschlossen ist. Das Pedalmodul 31 und das
Verarbeitungsmodul 32 sind einmalig vorhanden und besitzen
individuelle Programme, die nur für das jeweilige Modul
gelten. Im Verarbeitungsmodul 32 sind beispielsweise ABS,
ASR, ACC usw. vorgesehen.
Das Pedalmodul 31 ermöglicht eine Fahrerwunscherfassung,
ein Systemmonitoring, eine Rückfallstrategie und das
Auslesen des zentralen Programmspeichers.
Die Radmodule 33 regeln die Bremskraft. Jedes Radmodul 33
ist mit einem Peripheriegerät 35 verbunden. In diesem ist
die Sensorik und die Aktorik enthalten. Die Radmodule 33
erfassen die Signale der Sensoren am jeweiligen Rad und
werten diese aus. Weiterhin erfolgt eine Basisüberwachung
der Aktorik und Sensorik.
Durch Anlegen der Versorgungsspannung wird das System
gestartet. Zu diesem Zeitpunkt durchläuft jedes Radmodul 33
eine Initialisierungsphase, in der es unter anderem seine
Identität über einen Pincode feststellt. Dieser Code wird
über die serielle Schnittstelle zum Pedalmodul 31 gesendet,
das somit weiß, welcher Teilnehmer sich am Bus befindet.
Jetzt kann das Pedalmodul 31 nach einem beliebigen
Verfahren Programmcode in das Radmodul 33 über die
Schnittstelle laden. Vorzugsweise wird man die vorhandene
serielle Schnittstelle benutzen, also TTCP, TTCAN, usw. Vom
Radmodul 33 werden die Daten empfangen und in ein lokales
RAM gespeichert. Nachdem der Ladevorgang beendet ist, steht
das Programm zur Ausführung im Radmodul 33 bereit und kann
seine Aufgabe übernehmen.
Das Pedalmodul 31 kann jetzt das nächste Radmodul 33
programmieren. Dies geschieht solange, bis alle Radmodule
33 bzw. Steuergeräte des gesamten Systems programmiert
sind. Programmcode, der für alle Steuergeräte gleich ist,
wie zum Beispiel bei den Radmodulen 33, kann parallel
empfangen werden. Individuelle Programme werden gezielt nur
von speziellen Steuergeräten empfangen, die über ihre
Identifikation die entsprechende Funktion kennen. Das
Verfahren der Programmierung soll an dieser Stelle nicht
näher spezifiziert werden, da es hierfür viele
Ausführungsformen gibt.
Die Datenbusstruktur des Hauptsteuergeräts 1 aus Fig. 1a
ist unabhängig von der Datenbusstruktur der drei
Steuergeräte 3. In diesem Fall verwenden die Steuergeräte
beispielsweise einen 16 Bit-Datenbus. Dieser wird
beispielsweise durch informationstechnisches
Parallelschalten von zwei 8-Bit Speichern realisiert.
In Fig. 2 ist der Aufbau eines Steuergeräts zur Steuerung
bzw. Regelung der Betriebsabläufe eines Kraftfahrzeugs
dargestellt. Dieses weist eine CPU 5, eine
Kommunikationsschnittstelle 6, ein BOOT-EPROM 7 und ein
RAM-Baustein 8 auf. Anstelle des BOOT-EPROM 7 kann auch ein
EEPROM oder ein Flash-Speicher verwendet werden. Die
genannten Funktionselemente sind untereinander und mit
einer peripheren Hardwareeinheit 9 über einen Datenbus 10
verbunden.
Nach Starten des Systems erfolgt die Identifikation der
Steuergeräte. Zu diesem Zeitpunkt durchläuft jedes
Steuergerät eine Initialisierungsphase. In dieser kann es
beispielsweise seine Identität über einen PIN-Code
feststellen. Über eine serielle Schnittstelle wird dieser
Code zum Pedalmodul 31 gesendet, das somit weiß, welcher
Teilnehmer sich am Datenbus befindet. Die Identifikation
kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Möglichkeiten zur
Identifikation sind beispielsweise die Verwendung eines
DIP-Schalters (Dual in Line) im oder am Steuergerät.
Weiterhin kann die Identifikation mit der Programmierung
über eine Schnittstelle erfolgen (z. B. RS 232). Weiterhin
kann eine feste Programmierung im BOOT-EPROM 7 vorgesehen
sein. Auch eine Programmierung auf der Platine über feste
Brücken, ähnlich den an anderer Stelle beschriebenen
Steckern, ist denkbar. Diese Verfahren haben aber den
Nachteil, daß sie teuer sind (jede Werkstatt benötigt ein
Programmiergerät), das System unflexibel machen und
fehleranfällig sind, weil bei jedem Steuergerätetausch auch
die Programmierung neu erfolgen muß. Beim in Fig. 3
beschriebenen Verfahren erfolgt die Kodierung unabhängig
vom Steuergerät ortsfest. Dadurch können die Steuergeräte
beliebig, auch untereinander, vertauscht werden.
Nach der Identifikation läuft das Ladeprogramm im BOOT-
EPROM 7 ab und bewirkt über die Kommunikationsschnittstelle
6 einen indirekten Speicherzugriff auf den Zentralspeicher
2 (siehe Fig. 1). Der indirekte Speicherzugriff ist
dadurch charakterisiert, daß das Steuergerät mit
angeschlossenem Zentralspeicher die Speicherzugriffe
einleiten muß, der entsprechende Speicherinhalt über die
Busschnittstelle des Kommunikationssystems aufbereitet und
versendet wird und von den entsprechenden Empfängern
(Steuergeräten) über die Busschnittstelle des
Kommunikationssystems eingelesen und aufbereitet wird und
von dort - direkt oder über den Prozessor - in dem lokalen
flüchtigen Speicher abgelegt wird. Zum Transfer der Daten
wird kein erweiterter Speicherbus benötigt, sondern das
bereits vorhandene Kommunikationssystem genutzt. Dies
erfordert jedoch ein etwas komplexeres Handling von
Speicherzugriffen, da diese nicht mehr direkt von den
einzelnen Steuergeräten, sondern koordiniert über das
Steuergerät mit angeschlossenem Zentralspeicher erfolgen.
Das Steuergerät mit angeschlossenem Zentralspeicher
übernimmt die Funktion eines Gateways zwischen dem
Zentralspeicher und den per Kommunikationsbus verbundenen
Steuergeräten.
Das geladene Programm wird im RAM-Baustein 8 abgelegt und
mit der CPU 5 abgearbeitet. Über den Datenbus 10 wird die
periphere Hardwareeinheit 9 angesteuert.
Das Programm im Radmodul besteht im Falle einer EMB
beispielsweise aus einem Regelalgorithmus zum Einregeln
einer Bremskraft, einem Überwachungsprogramm für die
angeschlossenen Sensoren, einer Plausibilitätsüberwachung
von Motorstrom, -winkel und eingestellter Bremskraft sowie
aus einer Kommunikationsschnittstelle zum Empfang von
Sollwerten und Senden von aktuellen Sensorsignalen und Ist-
Werten.
In Fig. 3 ist verdeutlicht, wie sich ein Steuergerät mit
Hilfe eines Verbindungselements identifiziert. Weitere
Identifikationsmöglichkeiten sind beispielsweise die
Verwendung eines DIP-Schalters, die Programmierung über
eine Schnittstelle, die feste Programmierung im BOOT-EPROM
und die Programmierung auf der Platine über feste Brücken.
Im Vergleich zu diesen Verfahren ist das hier vorgestellte
günstiger, flexibler und weniger fehleranfällig. Da die
Kodierung ortsfest erfolgt, können die Steuergeräte
beliebig, sogar untereinander, vertauscht werden.
Die Identifikation ist erforderlich, da das Steuergerät
beim Laden der Software aus dem Zentralspeicher 2 (Fig. 1)
auch individuelle Programme laden muß. Individuelle
Programme dienen beispielsweise der Regelung des ABS-
Systems, der Temperaturkontrolle, der Motorsteuerung bzw.
der Motronik, der Airbags usw.
Fig. 3 zeigt ein Steuergerät 11, welches über eine
Steckvorrichtung 12 mit dem Kabelbaum 13 eines
Kraftfahrzeugs verbunden ist. Das Steuergerät 11 ist über
acht Kontaktstifte 14 an die Steckvorrichtung 12 gekoppelt.
Weiterhin sind im Steuergerät 11 eine CPU 15, drei
Widerstände 16, ein Masseanschluß 17 und Codeleitungen 18
zu erkennen.
Die oberen drei Kontaktstifte 14 dienen zur Codierung. Der
vierte Kontaktstift 14 ist mit dem Masseanschluß 17
verbunden. Die Codeleitungen 18 sind über die Widerstände
16 von der Versorgungsspannung VCC auf die CPU 15 und auf
die Steckvorrichtung 12 geführt. In der Steckvorrichtung 12
werden die zur Codierung vorgesehenen Kontaktstifte 14 nach
Masse gebrückt oder offen gelassen. In diesem Fall sind der
erste und der dritte Kontaktstift 14 nach Masse gebrückt.
Der zweite Kontaktstift 14 ist offen gelassen. Je nach
Anschluß der Kontaktstifte 14 wird von der CPU 15 ein Code
eingelesen, der das Steuergerät 11 identifiziert. Hier
lautet der Code 010.
Prinzipiell kann jeder beliebige Code verwendet werden
(ASKII, BCD, Gray, einschrittige Codes, mehrschrittige
Codes, fehlerkorrigierbare Codes usw.). Am besten nimmt man
zu dem Code noch zusätzliche Redundanzen zur Erhöhung der
Sicherheit hinzu. So können eventuelle Fehler schon im
Codewort erkannt werden. Solche Codes nennt man
korrigierbare Codes (1 F-Code ist ein Code, mit dem z. B.
ein Fehler im Codewort erkannt und korrigiert werden kann).
Beim Starten des Systems wird als erstes der Code gelesen,
damit sich das Steuergerät 11 identifizieren kann.
Anschließend kann das Steuergerät 11 die Daten aus dem
Zentralspeicher 2 (Fig. 1) empfangen. Der Programmcode
wird nach einem beliebigen Verfahren vom Zentralspeicher 2
über die Schnittstelle in das Steuergerät 11 geladen. Das
Steuergerät 11 empfängt die Daten und legt diese in das RAM
ab. Nach Beendigung des Ladevorgangs steht das Programm zur
Ausführung bereit. Das Steuergerät 11 kann seine Aufgabe
übernehmen.
Fig. 4 verdeutlicht in einem Flußdiagramm den Ablauf des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
In Schritt 41 wird das System eingeschaltet. Dies erfolgt
durch Anlegen der Versorgungsspannung. Mit Schritt 42
erfolgt die Identifikation der Steuergeräte. Hierzu
durchläuft nach Starten des Systems jedes Steuergerät eine
Initialisierungsphase, in dem es seine Identität
beispielsweise durch PIN-Code feststellt. Dieser Code wird
über die serielle Schnittstelle zum Hauptsteuergerät
gesendet, das somit weiß, welcher Teilnehmer sich am Bus
befindet.
Mit Schritt 43 erfolgt das Starten der Ladeprogramme in den
nichtflüchtigen Speichern der Steuergeräte.
Mit Schritt 44 beginnt der indirekte Speicherzugriff der
Steuergeräte auf den Zentralspeicher. Das Hauptsteuergerät
kann nach einem beliebigen Verfahren Programmcode in die
Steuergeräte laden. Diese Daten werden in Schritt 45 von
den Steuergeräten empfangen und in den entsprechenden
flüchtigen Speichern abgelegt. Nachdem der Ladevorgang
beendet ist, steht das Programm zur Ausführung im
Steuergerät bereit. Auf diese Weise werden nacheinander
alle Steuergeräte programmiert. Programmcode, der für alle
Steuergeräte gleich ist, kann parallel empfangen werden.
Individuelle Programme werden gezielt nur von den
speziellen Steuergeräten empfangen.
Claims (7)
1. System zur Steuerung/Regelung der Betriebsabläufe eines
Kraftfahrzeugs mit einer Anzahl von Steuergeräten zur
Steuerung/Regelung, welche jeweils einen flüchtigen
Speicher und einen nichtflüchtigen Speicher aufweisen und
über jeweils ein Verbindungselement an ein
Kommunikationssystem gekoppelt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - die nichtflüchtigen Speicher ein Ladeprogramm enthalten;
- - ein Hauptsteuergerät (1) mit einem Zentralspeicher (2), in dem die Programme aller Steuergeräte (3, 11) zur Steuerung/Regelung abgelegt sind, vorgesehen ist, welches indirekte Zugriffe der Steuergeräte (3, 11) zur Steuerung/Regelung auf den Zentralspeicher (2) ermöglicht; und
- - die Verbindungselemente eine Identifikation des betreffenden Steuergerätes (3, 11) ermöglichen.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Zentralspeicher (2) ein mobiles Speichermedium dient.
3. System nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der nichtflüchtige Speicher ein BOOT-
EPROM (7) ist.
4. System nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Kommunikationssystem ein serieller
Kommunikationsbus (4) verwendet wird.
5. System nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente
Steckvorrichtungen (12) sind.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steckvorrichtung (12) über eine Anzahl von Kontaktstiften
(14) verfügt, deren Codierung die Identifikation des
betreffenden Steuergeräts (3, 11) ermöglicht.
7. Verfahren zum Starten eines System zur
Steuerung/Regelung der Betriebsabläufe eines Kraftfahrzeugs
mit einer Anzahl von Steuergeräten zur Steuerung/Regelung,
welche jeweils einen flüchtigen Speicher und einen ein
Ladeprogramm enthaltenden nichtflüchtigen Speicher
aufweisen, und mit einem Hauptsteuergerät mit einem
Zentralspeicher, gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
umfassend die Verfahrensschritte:
- - Einschalten des Systems;
- - Identifikation der Steuergeräte (3, 11);
- - Starten der Ladeprogramme in den nichtflüchtigen Speichern der Steuergeräte (3, 11);
- - Indirekter Zugriff der Steuergeräte (3, 11) auf den Zentralspeicher (2);
- - Laden der Programme in die entsprechenden flüchtigen Speicher der Steuergeräte (3, 11).
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