DE10025734B4 - Polsterelement mit Verankerungseinlage - Google Patents

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Abstract

Polsterelement mit mindestens einem Schaumstoffformteil und einem Polsterbezug, das Polsterelement aufweisend zumindest ein in das Schaumstoffformteil eingeschäumtes Verankerungselement, durch welches insbesondere der Polsterbezug mit dem Schaumstoffformteil unter Verwendung von Klammern, Clips oder dgl. verbindbar ist dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (6) durch ein langgestrecktes, biegesteifes, im wesentlichen stab- oder drahtförmiges Kunststoffprofil gebildet wird, wobei das Kunststoffprofil im Bereich von zumindest Teilen seiner Oberfläche mit Mitteln zur Verstärkung der Bindung zwischen Kunststoffprofil und Schaumstoffformteil versehen ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Polsterelement mit mindestens einem Schaumstoffformteil und einem Polsterbezug, wobei das Polsterelement ein in das Schaumstoffformteil eingeschäumtes Verankerungselement aufweist, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Polsterelemente zur Aufpolsterung von Sitzen oder Sesseln, insbesondere von Kraftfahrzeugsitzen, umfassen in aller Regel zumindest ein durch Aufschäumen beispielsweise von Polyurethan-Weichschaum hergestelltes Schaumstoffformteil, wobei das Schaumstoffformteil, gegebenenfalls unter Zwischenlage weiterer Polstermaterialien wie Vliesen oder dergleichen, mit einem Polsterbezug aus textilem Material oder auch Leder überzogen ist.
  • Häufig weist das Schaumstoffformteil für ein Polsterelement nach dem Entformen aus der Schäumform im wesentlichen bereits Form und Kontur des späteren Polsterelements auf. Darüber hinaus werden Dichte, sowie Härte des verwendeten Kunststoffschaumes so eingestellt, dass das Schaumstoffformteil seine Form und Kontur im wesentlichen selbst tragend erhält und daher, abgesehen vom Sitzunterbau, keine weiteren konturgebenden Verstärkungen am oder im Schaumstoffformteil vorzusehen sind.
  • Kraftfahrzeugsitze weisen jedoch häufig Konturen auf, welche nicht lediglich konvex, d. h. nach außen gewölbt sind, sondern erhalten insbesondere an den Seiten der Sitzfläche sowie der Rückenlehne, abgesetzte wulstartige Erhebungen, welche einer Verbesserung der Ergonomie sowie insbesondere dem notwendigen Seitenhalt der Passagiere bei Kurvenfahrt des Kraftfahrzeuges dienen.
  • Für eine vollflächige Polsterung solcher Art vorgeformter Schaumstoffformteile, welche insbesondere vorspringende Wülste sowie Oberflächenbereiche aufweisen, die konkav, d. h. nach innen gekrümmt sind, ist es notwendig, dass der Polsterbezug nicht lediglich an den Rändern des Schaumstoffformteiles mit dem Schaumstoffformteil verbunden wird, sondern dass beispielsweise darüber hinaus an den nach oben weisenden Flächen des ein Sitzkissen bildenden Schaumstoffformteils weitere Verankerungspunkte geschaffen werden, die zum Fixieren, Formen und Spannen des Polsterbezugs dienen.
  • Es sind Polsterelemente, insbesondere für Kraftfahrzeugsitze bekannt, bei denen diese Verankerungselemente durch in das Schaumstoffformteil eingeschäumte Metalldrähte gebildet werden, wobei die Metalldrähte in einem bestimmten Abstand zur Oberfläche des Schaumstoffformteils sowie im wesentlichen parallel zu dieser Oberfläche verlaufen.
  • An diesen in das Schaumstoffformteil eingeschäumten Metalldrähten lässt sich beim Beziehen des Schaumstoffformteils mit einem Polsterbezug der Polsterbezug beispielsweise mittels Metallklammern oder mittels clipsartiger Elemente aus Metall oder Kunststoff fest und straff mit dem Schaumstoffformteil verbinden.
  • Bei einem auf diese Weise mit einem Polsterbezug versehenen Schaumstoffformteil für einen Kraftfahrzeugsitz entstehen durch die straffe Verbindung zwischen Bezug und eingeschäumten Verankerungsdrähten nicht unerhebliche Kräfte, welche über die Verankerungsdrähte in das Schaumstoffformteil eingeleitet werden müssen. Um ein Einreißen des Schaumstoffmaterials des Polsterelements im Bereich der Verankerungsdrähte, aufgrund der über die Verankerungsdrähte einzuleitenden Kräfte zu vermeiden, ist es notwendig, dass die Verankerungsdrähte einen verhältnismäßig großen Querschnitt aufweisen. Die Verankerungsdrähte müssen also, nur um die notwendige, für die Krafteinleitung in den Schaumstoff vorzusehende große Oberfläche aufzuweisen, in ihrem Durchmesser konstruktiv stark überdimensioniert werden, was zu einer gerade beim Kraftfahrzeug unerwünschten Gewichtserhöhung führt und zudem die Handhabung der manuell in die Schäumform einzulegenden Verankerungsdrähte bei der Herstellung des Polsterelements erschweren kann.
  • Auch können die in das Polsterelement eingeschäumten überdimensionierten Verankerungsdrähte bei den heute aus Platzgründen zunehmend dünner ausgelegten Sitzpolsterungen bereits Beeinträchtigungen des Sitzkomforts zur Folge haben. Weiterhin wird durch die eingeschäumten Verankerungsdrähte ein anzustrebendes stoffliches Recycling der Sitzpolster nach Ablauf der Lebensdauer des Kraftfahrzeuges verunmöglicht oder zumindest erschwert. Ferner können die eingeschäumten Verankerungsdrähte aus Metall auch zu unerwünschten Quietschgeräuschen, z. B. durch Reiben eines Verankerungsdrahtes an einem weiteren Verankerungsdraht führen – Quietschgeräusche, wie sie aus demselben Grund auch von Federkernmatratzen oder Bettgestellen bekannt sind.
  • Die DE 3921315 A1 beispielsweise beschreibt eine Vorrichtung zur Befestigung eines Bezuges eines Kraftwagensitzes, bestehend aus einem bis auf seinen Befestigungsabschnitt von einem Schaumpolsterkörper umgebenen Verankerungsstreifen aus Kunststoff, dessen Befestigungsabschnitt ein mit dem Bezug verbundenes Verankerungsteil gesichert aufnimmt. Dabei weist der in einen Schaumpolsterkörper eingeschäumte Verankerungsstreifen eine gleichmäßige Wellenform auf, wobei spezielle Befestigungsstellen vorgesehen sind, die im Bereich von Wellenbergen des Verankerungsstreifens angeordnet sind.
  • Nachteilig an der aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtung ist jedoch, dass der Einsatz eines Verankerungselements mit der dort vorgeschlagenen Wellenform eine insbesondere erhebliche Vergrößerung des durch die Verankerung beanspruchten Bauraumvolumens darstellt.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Polsterelement, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz zu schaffen, das ein in das Schaum stoffformteil des Polsterelements eingeschäumtes Verankerungselement aufweist, und bei dem die beschriebenen Nachteile mittels
    • a) verbesserter Verankerung des eingeschäumten Verankerungselements im Schaumstoffmaterial
    • b) Gewichtsverringerung
    • c) verbesserter stofflicher Recyclierbarkeit
    • d) Verringerung der Geräuschentwicklung
    • e) Verbesserung des Sitzkomforts sowie
    • f) Verbesserung der Arbeitsplatzergonomie bei der Herstellung des Polsterelements
    vermieden werden. Diese Aufgabe wird durch ein Polsterelement nach der Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
  • Das Polsterelement der Erfindung weist zunächst einmal in an sich bekannter Weise zumindest ein Schaumstoffformteil auf, das mit einem Polsterbezug überzogen ist. Zur Befestigung und Verankerung des Polsterbezugs auf dem Schaumstoffformteil weist das Schaumstoffformteil zumindest ein in das Schaumstoffformteil eingeschäumtes, im wesentlichen langgestreckt linien- oder kurvenförmiges Verankerungselement auf, an dem insbesondere der Polsterbezug mit dem Schaumstoffformteil unter Verwendung von Klammern, Clips oder dergleichen verbunden werden kann.
  • Es ist jedoch ohne weiteres auch möglich, neben dem Polsterbezug weitere im Bereich der Oberfläche des Polsterelements anzuordnende dekorative oder funktionelle Elemente, wie beispielsweise Verblendungen oder Schaltergehäuse, an dem in das Schaumstoffformteil eingeschäumten Verankerungselement zu befestigen.
  • Erfindungsgemäß zeichnet sich das Polsterelement dadurch aus, dass das in das Schaumstoffformteil des Polsterelements eingeschäumte Verankerungselement im Gegensatz zum Stand der Technik nicht durch einen verhältnismäßig dicken Metalldraht, sondern durch ein langgestrecktes, biegesteifes und im wesentlichen stab- oder drahtförmiges Kunststoffprofil gebildet wird, wobei das Kunststoffprofil erfindungsgemäß im Bereich von Zumindest Teilen seiner Obererfläche mit Mitteln zur Verstärkung der Bindung zwischen Kunststoffprofil und Schaumstoffformteil versehen ist.
  • Durch die Verwendung eines langgestreckten Kunststoffprofils anstelle des Metalldrahts aus dem Stand der Technik wird eine beträchtliche Gewichtseinsparung erzielt, da ein Kunststoffprofil mit dem Querschnitt und den Abmessungen eines entsprechenden Metalldrahtes bereits lediglich 15 bis 20% der Masse eines Metalldrahtes aufweist.
  • Weiterhin wird die für eine stabile Verankerung des Polsterbezugs auf dem Schaumstoffformteil wünschenswerte innige Verankerung des eingeschäumten Verankerungselements im Inneren des Schaumstoffformteils erfindungsgemäß dadurch erzielt, dass das als Verankerungselement eingeschäumte Kunststoffprofil im Bereich von zumindest Teilen seiner Oberfläche mit Mitteln zur Verstärkung der Bindung zwischen dem Kunststoffprofil und dem umgebenden Schaumstoff versehen ist.
  • Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird eine Verstärkung der Bindung zwischen Kunststoffprofil und Schaumstoffformteil dadurch erzielt, dass das Kunststoffprofil an zumindest Teilen seiner Oberfläche Mittel zur Erhöhung der Haftung zwischen dem Kunststoffprofil und dem umgebenden Weichschaum aufweist.
  • Hierzu ist es insbesondere vorteilhaft, wenn das Kunststoffprofil an zumindest Teilen seiner Oberfläche solche chemische Bindungen aufweist, die durch ihre Polarität bzw. durch nachträgliche Aktivierung zu einer verbesserten Haftung des am Kunststoffprofil anliegenden Weichschaums führen. Eine Aktivierung bzw. Polarisierung der an der Ober fläche des Kunststoffprofils befindlichen chemischen Bindungen lässt sich in an sich bekannter Weise durch chemische oder physikalische Verfahren, wie beispielsweise das Beaufschlagen der Kunststoffoberfläche mit einer elektrischen Hochspannungsentladung erzielen.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich das Kunststoffprofil zur Verankerung des Polsterbezugs dadurch aus, dass das Kunststoffprofil an seiner Oberfläche zur Verbesserung der Haftung des umgebenden Weichschaums mit einer Beschichtung aus Haftvermittler oder Primer versehen ist.
  • Um die Haftung und innige Verankerung des Kunststoffprofils im Schaumstoffformteil des Polsterelements weiter zu verbessern, kann das Kunststoffprofil gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung an zumindest Teilen seiner Oberfläche eine zusätzliche Profilierung aufweisen.
  • Erfindungsgemäß ist es zunächst gleichgültig, welche Querschnittsform das Kunststoffprofil erhält, solange gewährleistet ist, dass das Kunststoffprofil eine gewisse Biegesteifigkeit besitzt, und solange mit der jeweiligen Querschnittsform die gewünschte verbesserte Verankerungswirkung im umgebenden Weichschaum erzielbar ist. Beispielsweise kann das Kunststoffprofil zur Verankerung des Bezugs im Schaumstoffformteil des Polsterelements eine rotationssymmetrische, insbesondere eine zylindrische Form besitzen; ebensogut kann die Querschnittsfläche jedoch auch oval oder elliptisch sein.
  • Ebenfalls mit der Zielsetzung der verbesserten Verankerung des Kunststoffprofils im Schaumstoffformteil des Polsterelements, sowie unter dem Gesichtspunkt der Einsparung von Material und Gewicht, kann das Kunststoffprofil erfindungsgemäß auch eine polygonale, beispielsweise rechteckige Querschnittsform, oder einen Freiformquerschnitt, beispielsweise einen 8-förmigen Querschnitt; sowie insbesondere auch einen Hohlquerschnitt aufweisen. Zur weiteren Verbesserung der Veran kerungswirkung im Schaumstoffformteil kann das Kunststoffprofil weiterhin auch entlang seiner Längsachse verdrillt sein.
  • Die Verankerung des Kunststoffprofils im Schaumstoffformteil des Polsterelements kann weiter verbessert werden, wenn das Kunststoffprofil gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung an zumindest Teilen seiner Oberfläche mit einer Beflockung aus beispielsweise Kurzfasern versehen ist. Beim Aufschäumvorgang des Schaumstoffformteils dringt der noch flüssige Weichschaum in die beispielsweise samtartige Beflockung des Kunststoffprofils ein und sorgt auf diese Weise für eine innige Verbindung zwischen Kunststoffprofil und umgebendem Weichschaummaterial.
  • Gemäß einem weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Kunststoffprofil, an dem beim Beziehen des Schaumstoffformteils der Polsterbezug verankert wird, an zumindest Teilen seiner Oberfläche mit einer textilen Auflage versehen. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die textile Auflage auf dem Kunststoffprofil im wesentlichen aus textilen Fäden oder aus Fasern besteht, mit denen das Kunststoffprofil nach Art eines textilen Schlauches umsponnen oder umwebt ist.
  • Ähnlich wie bei einem mit Kurzfasern beflockten Kunststoffprofil, nur in noch weiter verstärkten Maße, dringt der beim Aufschäumvorgang noch flüssige Weichschaum in die Zwischenräume der Fasern des textilen Schlauches ein und erzeugt so beim Aushärten oder Polymerisieren des Schaumstoffmaterials mittels inniger Verbindung zwischen ausgehärtetem Schaumstoffmaterial und textilem Schlauch eine fest im Schaumstoffformteil verankerte kanalartige Ausnehmung, welche wiederum das Kunststoffprofil enthält, wobei das Kunststoffprofil damit örtlich fixiert sowie vorteilhaft fest im umgebenden Schaumstoffmaterial verankert wird. Insbesondere für ein verbessertes Handling des mit einem textilen Schlauch umsponnenen Kunststoffprofils, beispielsweise beim Einlegen in die Schäumform, jedoch auch für eine weitere verbesserte Verankerung des mit dem textilen Schlauch umsponnenen Kunststoffprofils im umgebenden Schaumstoffmaterial ist es gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung vorteilhaft, wenn die am Kunststoffprofil angeordnete textile Auflage, bzw. der das Kunststoffprofil nach Art eines Schlauches umgebende Fasermantel mit dem Kunststoffprofil verklebt ist.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellender Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 als schematische nichtmaßstäbliche Skizze einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Polsterelements im Querschnitt durch das erfindungsgemäße Verankerungselement;
  • 2 das Polsterelement gemäß 1 im Längsschnitt entlang des erfindungsgemäßen Verankerungselements.
  • 1 zeigt einen Teil eines Querschnitts durch ein erfindungsgemäßes Polsterelement 1 mit einem Schaumstoffformteil 2 im Bereich einer der Verankerungsstellen des Polsterbezugs 3.
  • Der Polsterbezug 3 weist – entlang einer Linie aufeinanderfolgender Verankerungsstellen – dieser Linie folgende beispielsweise Saum- oder Nahtbereiche 4 auf, im Bereich derer der Polsterbezug 3 zusätzlich mit einem dem Verlauf der Saum- oder Nahtbereiche 4 folgenden Verstärkungselement 5 versehen ist. Das Verstärkungselement 5 dient der gleichmäßigen Verteilung und Einleitung der an den Verankerungsstellen auftretenden Zugkräfte in den Polsterbezug 3 und ist in bekannter Weise in Form eines verhältnismäßig dünnen Drahtes oder beispielswei se in Form eines langgestreckten Profils, bestehend aus Kunststoff oder Metall, ausgeführt.
  • Das Schaumstoffformteil 2 des Polsterelements 1 weist in an sich ebenfalls bekannter Weise zur Verankerung des Polsterbezugs 3 ein in den Körper des Schaumstoffformteils 2 eingeschäumtes Verankerungselement 6 auf. Das Verankerungselement 6 verläuft hierbei vorzugsweise parallel zur Oberfläche des Polsterelements 1, sowie von der Oberfläche aus gemessen in einer gewissen Tiefe des Schaumstoffformteils 2, um den Sitzkomfort des Polsterelements 1 nicht zu beeinträchtigen.
  • Erfindungsgemäß wird das Verankerungselement 6 durch ein langgestrecktes, biegesteifes und im wesentlichen stab- oder drahtförmiges Kunststoffprofil, im gezeigten Beispiel mit runder Querschnittsform, gebildet.
  • Beim Beziehen des Schaumstoffformteils 2 mit dem Polsterbezug 3 wird der Polsterbezug 3 gespannt, und es werden die Saum- oder Nahtbereiche 4 des Polsterbezugs 3 unter Spannung stehend mit dem Verankerungselement 6 verbunden. Hierzu kommen beispielsweise hakenartige, clipsartige oder ringartige separate Verbindungselemente 7 zum Einsatz. Ebenso gut können die Verbindungselemente 7 auch einstückig beispielsweise als Haken oder Clips am Verstärkungselement 5 angeformt sein.
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verbindungselemente 7, lediglich beispielhaft, als Metallbügel ausgeführt, die bei der Montage des Sitzbezuges ringartig zusammengebogen werden, wodurch die dann im wesentlichen ringförmigen Metallbügel eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Verstärkungselement 5 des Polsterbezuges 3 und dem im Schaumstoffformteil 2 eingebetteten Verankerungselement 6 bilden.
  • Zur Lokalisierung des Verankerungselements 6 bei der Montage des Polsterbezugs 3 auf dem Schaumstoffformteil 2 sowie zur Erleichterung der Einführung und des Einschnappens bzw. des Zusammenbiegens der Verbindungselemente 7 weist das Schaumstoffformteil 2 gemäß 2 in regelmäßigen Abständen in an sich bekannter Weise Vertiefungen oder Aussparungen 8 auf, die so angeordnet sind und solche Abmessungen aufweisen, dass sowohl die Verstärkungselemente 5 als auch die Verankerungselemente 6 jeweils freiliegend die Vertiefungen oder Aussparungen 8 räumlich durchgreifen. In jeweils einer der Vertiefungen 8 wird bei der Montage des Polsterbezuges 3 jeweils ein Verbindungselement 7 so angeordnet und am Verankerungselement 6 so zum Eingriff gebracht, dass die gewünschte Verankerungswirkung für den Polsterbezug 3 relativ zum Schaumstoffformteil 2, sowie die gewünschte mechanische Spannung im Polsterbezug 3 jeweils entstehen.
  • Der erfindungsgemäß das Verankerungselement 6 umgebende, aus Fäden oder aus Fasern bestehende textile Schlauch 9 führt zusammen mit einer bestimmten Biegesteifigkeit des Verankerungselements 6 zu der erfindungsgemäß vorteilhaften, gegenüber den über die Verbindungselemente 7 übertragenen Zugkräfte besonders widerstandsfähigen Bindung zwischen dem Verankerungselement 6 und dem umgebenden Weichschaum des Schaumstoffformteils 2.
  • Die Kombination aus dem erfindungsgemäßen biegesteifen Kunststoffprofil (Verankerungselement 6) und dem erfindungsgemäßen, das Verankerungselement 6 umgebenden textilen Schlauch 9 ist insofern besonders vorteilhaft, als hiermit eine jeweils separate konstruktive Optimierung bezüglich der Anforderungen
    • a) Biegesteifigkeit des Verankerungselements 6,
    • b) Gewicht des Verankerungselements 6, und
    • c) Verankerungsquerschnitt im Weichschaummaterial des Schaumstoffformteils 2
    ermöglicht wird.
  • So können zum einen Form und Abmessungen des Querschnitts des Kunststoffprofils konstruktiv so gewählt werden, dass gerade diejenige Biegesteifigkeit des Verankerungselements 6 erzielt wird, bei der einerseits beispielsweise das Handling des Verankerungselements 6 beim Herstellungsprozess des Schaumstoffformteils 2 nicht behindert wird, andererseits jedoch eine übermäßig starke Durchbiegung des im Schaumstoffformteil 2 eingebetteten Verankerungselements 6 vermieden werden kann.
  • Eine übermäßige Durchbiegung insbesondere der in den Aussparungen 8 jeweils freiliegenden Bereiche des Verankerungselements 6 könnte anderenfalls zu unerwünschtem Nachlassen der mechanischen Spannung im Polsterbezug 3 oder gar zum Einreißen der Ränder 10 des Weichschaummaterials des Schaumstoffformteils 2 führen, mit entsprechenden nachteiligen Folgen für Qualität und Haltbarkeit des Polsterelements.
  • Aufgrund der um etwa 4/5 geringeren Dichte von Kunststoffen im Vergleich zu Eisenmetallen, sowie in Kombination mit der erfindungsgemäß im wesentlichen frei wählbaren Querschnittsform des Verankerungselements 6 wird weiterhin, in weitgehender Unabhängigkeit von der konstruktiv gewählten Biegesteifigkeit des Verankerungselements 6, eine jedenfalls beträchtliche Gewichtsreduzierung im Vergleich zu den bekannten Verstärkungselementen aus Draht erzielt.
  • Schließlich lässt sich mit der erfindungsgemäßen Ummantelung des Verankerungselements 6 in Form einer schlauchartigen textilen Auflage eine innige und belastungsfähige Verbindung zwischen dem Verankerungselement 6 und dem das Verankerungselement 6 umgebenden Weichschaummaterial des Schaumstoffformteils 2 erzielen.
  • Erfindungsgemäß vorteilhaft ist die Festigkeit dieser Verbindung zwischen dem Verankerungselement 6 und dem das Verankerungselement 6 umgebenden Weichschaummaterial jeweils wiederum unabhängig von Biegesteifigkeit sowie Querschnittsform und Querschnittsabmessungen des Verankerungselements 6 konstruktiv einstellbar, indem Ausführung und Abmessungen des textilen Schlauchs entsprechend gewählt werden.

Claims (12)

  1. Polsterelement mit mindestens einem Schaumstoffformteil und einem Polsterbezug, das Polsterelement aufweisend zumindest ein in das Schaumstoffformteil eingeschäumtes Verankerungselement, durch welches insbesondere der Polsterbezug mit dem Schaumstoffformteil unter Verwendung von Klammern, Clips oder dgl. verbindbar ist dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (6) durch ein langgestrecktes, biegesteifes, im wesentlichen stab- oder drahtförmiges Kunststoffprofil gebildet wird, wobei das Kunststoffprofil im Bereich von zumindest Teilen seiner Oberfläche mit Mitteln zur Verstärkung der Bindung zwischen Kunststoffprofil und Schaumstoffformteil versehen ist.
  2. Polsterelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (6) an zumindest Teilen seiner Oberfläche mit haftungserhöhenden Mitteln versehen ist.
  3. Polsterelement nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (6) an zumindest Teilen seiner Oberfläche aktivierte bzw. polare chemische Bindungen aufweist.
  4. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (6) mit einer Oberflächenbeschichtung aus Haftvermittler oder Primer versehen ist.
  5. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (6) an zumindest Teilen seiner Oberfläche eine Profilierung aufweist.
  6. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (6) einen zylindrischen, ovalen oder elliptischen Querschnitt aufweist.
  7. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (6) einen polygonalen Querschnitt aufweist.
  8. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (6) einen Freiformquerschnitt aufweist.
  9. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (6) an zumindest Teilen seiner Oberfläche mit einer Beflockung aus beispielsweise Kurzfasern versehen ist.
  10. Polsterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement (6) an zumindest Teilen seiner Oberfläche mit einer textilen Auflage versehen ist.
  11. Polsterelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Auflage auf dem Verankerungselement (6) im wesentlichen aus textilen Fäden oder aus Fasern besteht, mit denen das Kunststoffprofil nach Art eines textilen Schlauches (9) umsponnen oder umwebt ist.
  12. Polsterelement nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die am Verankerungselement (6) angeordnete textile Auflage mit dem Verankerungselement (6) verklebt ist.
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