Die Erfindung betrifft eine Fahrzeug-Antriebsanordnung
mit mindestens zwei Achsen, an denen jeweils mindestens
ein angetriebenes Rad angeordnet ist, das von einem Mo
tor mit einem Drehmoment beaufschlagbar ist, wobei der
oder die Motoren einer Achse jeweils in einem Ver
sorgungsstrang angeordnet sind und die Versorgungs
stränge parallel zueinander mit einer Pumpeneinrichtung
verbunden sind und in mindestens einem Versorgungs
strang eine Ventilvorrichtung angeordnet ist.
Bei derartigen hydraulischen Antriebsanordnungen kommt
es in bestimmten Betriebssituationen zu einem Problem.
Dieses kann beispielsweise bei Bergabfahrten auftreten,
wenn eine größere Last auf die vordere als auf die hin
tere Achse wirkt. Die Antriebsmotoren wirken dann als
Pumpen, die einen Druck erzeugen, der größer als der
Druck der Pumpenanordnung sein kann. Durch den unter
schiedlichen Reibungsschluß der Räder mit dem Unter
grund infolge der unterschiedlichen Lasten kann nun der
Fall auftreten, daß sich die Strömungsrichtung an den
Motoren einer weniger belasteten Achse umkehrt und sich
die Räder an dieser entgegen der Fahrtrichtung drehen.
Um einen derartigen sogenannten Anti-backspin-Effekt zu
vermeiden, weisen einige Fahrzeug-Antriebsanordnungen
entsprechende backspin-Vorrichtungen auf.
Eine derartige Fahrzeug-Antriebsanordnung ist aus US 5 199 525
bekannt. Diese Antriebsanordnung zeigt zwischen
der Pumpeneinrichtung und einem bezüglich backspin-
Effekt kritischen Motor (Hinterrad) eine druckgesteuer
te Ventilvorrichtung. Wenn ein Druckunterschied des
Versorgungsstranges des Hinterrad-Motors einen vorein
gestellten Wert, der über eine Feder eingestellt ist,
erreicht, wechselt das Ventil seine Stellung. In dieser
Stellung wird die Druckbeaufschlagung des Hinterrad-
Motors von der Pumpeneinrichtung unterbrochen und be
findet sich nun im Leerlauf. Diese Verstellung der Ven
tilvorrichtung erfolgt beispielsweise dann, wenn sich
das Fahrzeug in einer vorwärtsgerichteten Bergabfahrt
befindet, und der Druck, den die Motoren der Vorderach
se weitergeben, größer ist als der Druck, mit dem sie
von der Pumpeneinrichtung beaufschlagt sind. Die druck
gesteuerte Ventilvorrichtung verhindert in einer derar
tigen Situation, daß das Hinterrad entgegen der Fahrt
richtung durchdreht, sobald kein ausreichender Rei
bungsschluß zwischen Rad und Untergrund mehr vorhanden
ist (backspin-Effekt).
Bei einer derartigen Antriebsanordnung wird zwar die
Gefahr des Auftretens eines backspin-Effekts wirksam
vermindert, allerdings auf Kosten der Bremskraft des
Hinterrades, das in einer entsprechenden Situation nur
noch frei mitläuft. Außerdem kann sich nach dem Stel
lungswechsel der Ventilvorrichtung durch die Reduzierung
der Zahl der angetriebenen Räder an den Motoren
der noch übrigen angetriebenen Rädern eine Druckerhö
hung ergeben. Dies führt zu einer momentanen Erhöhung
der Geschwindigkeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bedienung
eines hydraulisch betriebenen Fahrzeugs zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einer Antriebsanordnung der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Ventilvor
richtung in dem einen Versorgungsstrang ein Druckminde
rungsventil aufweist, das eine Druckdifferenz über dem
anderen Versorgungsstrang auf einen Maximalwert be
grenzt.
Hierdurch ist zunächst eine Anordnung bereitgestellt,
mit der das Durchdrehen der Räder einer bezüglich back
spin-Effekt gefährdeten Achse entgegen einer Fahrtrich
tung verhindert werden kann. Dabei wirkt die Anordnung
in rein hydromechanischer Funktionsweise, was die Ko
sten senkt und somit auch eine wirtschaftlich sinnvolle
Anwendung in einfachen Fahrzeugen ermöglicht. Außerdem
kann bei einer erfindungsgemäßen Antriebsanordnung auch
bei aktivierter Anti-backspin-Funktion von der back
spin-gefährdeten Achse eine Bremskraft ausgeübt werden.
Hierdurch weist das Fahrzeug in einer solchen Situation
eine höhere Bremskraft des Antriebs auf, was wiederum
die Bedienbarkeit und Sicherheit des Fahrzeuges verbes
sert. Ferner wird hierbei lediglich der Druck über die
backspin geförderten Achse geändert. Dagegen bleibt der
Druck über der anderen Achse im wesentlichen unbeein
flußt. Somit stellt sich hier keine momentane Geschwin
digkeitserhöhung ein.
Günstig ist, daß der Maximalwert in Abhängigkeit von
einem vorbestimmten Reibschluß zwischen dem von einem
Motor, an dem die begrenzte Druckdifferenz anliegt, an
getriebenem Rad und einem Untergrund so gewählt ist,
daß im vorgesehenen Betrieb kein Schlupf zwischen Rad
und Untergrund auftritt. Auf diese Weise steht auch die
Bremskraft der backspin-gefärdeten Achse bei allen ab
sehbaren Betriebsbedingungen zur Verfügung, wenn die
Anti-backspin-Funktion aktiviert ist. Somit ist für den
vorgesehenen Einsatz des Fahrzeugs beipielsweise bezüg
lich Geländeneigung und Art des Untergrundes eine gute
Bedienbarkeit und ausreichende Sicherheit zu jeder Zeit
gewährleistet.
Von Vorteil ist, daß die Druckdifferenz an einem Ver
sorgungsstrang nur dann begrenzbar ist, wenn an minde
stens einem Motor der Druck, mit dem dieser von der
Pumpeneinrichtung beaufschlagt ist, geringer ist als
der Druck, der von dem Motor abgegeben wird. Hierbei
wird sichergestellt, daß die Druckdifferenz an einem
Versorgungsstrang nur dann begrenzt ist, wenn an der
entsprechenden Achse die Gefahr eines backspin-Effektes
vorliegt. Im sonstigen Betrieb der Antriebsanordnung
steht dagegen jederzeit die volle Druckdifferenz zur
Verfügung, wodurch der Druck der Pumpeneinrichtung bes
ser ausgenutzt wird, was wiederum die Betriebskosten
senkt.
Desweiteren ist günstig, daß die Ventilvorrichtung den
Druck in eine Richtung über das Druckminderungsventil
auf den Maximalwert begrenzt und in die andere Richtung
unverändert weiterleitet. Auf diese Weise erreicht man,
daß die Druckminderung durch die Ventilvorrichtung nur
in einer Strömungsrichtung erfolgt. Bei umgekehrter
Strömungsrichtung, beispielsweise bei Rückwärtsfahrt,
ist der Ventilvorrichtung ein Motor des eigenen Versor
gungsstranges nachgeschaltet, der somit mit dem vollen
zur Verfügung stehenden Druck beaufschlagt wird. Dabei
wird durch den möglichst hohen Druck auf dieser Seite
des mindestens einen Motors die Druckdifferenz an die
sem Versorgungsstrang, die den backspin-Effekt bewirken
kann, möglichst gering gehalten. Außerdem steht somit
im normalen Betrieb der volle Druck zum Antrieb des
Fahrzeugs zur Verfügung, was wiederum die Betriebsko
sten mindert.
Desweiteren ist vorteilhaft, daß die Ventilvorrichtung
ein Rückschlagventil aufweist, das parallel zum Druck
minderungsventil angeordnet ist und in eine Strömungs
richtung öffnet, in der keine Druckminderung erfolgen
soll. Bei einer derartigen Anordnung weist die gesamte
Ventilvorrichtung lediglich Bauteile mit einfachem Auf
bau auf. Hierdurch vermindern sich zum einen die Kosten
der Antriebsanordnung, zum anderen sorgen die wenig
störanfälligen Bauteile für eine hohe Betriebssicher
heit.
Vorzugsweise ist bei Vorwärtsfahrt die Druckdifferenz
über den Versorgungsstrang der in Fahrtrichtung hinte
ren Achse (Hinterachse des Fahrzeuges) durch die Ven
tilvorrichtung auf den Maximalwert begrenzbar. Da bei
Vorwärtsfahrt bergab über die Hinterachse des Fahrzeu
ges und deren Räder eine geringere Normalkraft auf den
Untergrund wirkt, als über die Vorderachse des Fahrzeu
ges ist vor allem an der Hinterachse die Gefahr eines
backspin-Effekts gegeben. Durch die Begrenzung der
Druckdifferenz über den Versorgungsstrang der Hinter
achse kann somit die backspin-Gefahr deutlich herabge
setzt werden.
In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist bei
Rückwärtsfahrt die Druckdifferenz über den Versorgungs
strang der in Fahrtrichtung hinteren Achse (Vorderachse
des Fahrzeuges) durch eine zweite Ventilvorrichtung be
grenzbar. Hierdurch wird zusätzlich die Gefahr des Auf
tretens eines backspin-Effektes auch bei Rückwärtsfahrt
weitestgehend verhindert.
Es ist günstig, daß das Druckminderungsventil einstell
bar ist. Die Antriebsanordnung kann auf diese Weise in
dividuell auf die für das jeweilige Fahrzeug absehbaren
Betriebsbedingungen abgestimmt werden. Hierdurch ist in
Abhängigkeit von der Gefahr des Auftretens eines back
spin-Effekts eine optimierte Bremskraft des Antriebs
einstellbar.
Von Vorteil ist, daß das Druckminderungsventil durch
die Pumpeneinrichtung stellbar ist. Durch diese Maßnah
me ist eine konstante Bremskraft des mindestens einen
Rades der betreffenden Achse bei aktivierter Antiback
spin-Funktion einstellbar und zwar unabhängig davon,
welcher Druck im entsprechenden Zeitpunkt von der Pum
peneinrichtung abgegeben wird. Dadurch läßt sich die
Anti-backspin-Funktion der Antriebsanordnung noch ge
nauer auf die absehbaren Betriebsbedingungen einstel
len.
Desweiteren ist vorteilhaft, daß die Pumpeneinrichtung
eine Verstellpumpe aufweist. Durch Verwendung der Ver
stellpumpe läßt sich die Beaufschlagung der sonstigen
Antriebsanordnung in zwei Strömungsrichtungen bei ge
ringem Platzbedarf der Pumpeneinrichtung realisieren.
Hierdurch wird Platz und Gewicht eingespart.
Desweiteren ist es günstig, daß an einer Achse zwei Mo
toren angeordnet sind, die über den Versorgungsstrang
der Achse mit Druck beaufschlagbar sind. Hierdurch wer
den somit auch zwei Räder an einer Achse angetrieben,
was einen stabilen und gleichmäßigen Antrieb des Fahr
zeugs gewährleistet.
Vorzugsweise sind beide Motoren einer Achse parallel
zueinander in dem Versorgungsstrang angeordnet. Die
Parallelschaltung der beiden Motoren bewirkt, daß die
Fluidströmung durch den Motor mit dem kleineren Wider
stand größer ist, als bei dem Motor mit dem größeren
Widerstand. Auf diese Weise verteilt sich das Fluid
beispielsweise bei Kurvenfahrt nach Bedarf auf beide
Motoren einer Achse, was den Antrieb über beide Räder
vergleichmäßigt und somit für stabilere Fahreigenschaf
ten sorgt.
In einer anderen günstigen Ausgestaltung sind beide Mo
toren einer Achse in Reihe in dem Versorgungsstrang an
geordnet. Die Reihenschaltung der beiden Motoren be
wirkt, daß die Fluidströmung durch beide Motoren die
gleiche ist. Dabei verteilt sich der Druck auf die Wi
derstände der einzelnen Motoren. Dreht eines der beiden
angetriebenen Räder durch, so fällt an diesem nur ein
relativ geringer Druck ab. Das Fahrzeug kann somit über
das Rad des anderen Motors angetrieben werden, an dem
nach wie vor ein seinem Widerstand entsprechender Druck
ansteht.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Schaltbild einer An
triebsanordnung mit backspin-Sicherung der
Hinterachse.
Fig. 2 ein schematisches Schaltbild einer An
triebsanordnung mit backspin-Sicherung der
Vorderachse und Hinterachse bei Reihenschal
tung der Motoren.
Fig. 3 ein schematisches Schaltbild einer An
triebsanordnung mit 3-Rad-Antrieb und back
spin-Sicherung der Vorderachse und Hinterach
se.
Fig. 4a ein Diagramm zur Darstellung des Bremskraft
aufbaus bei Aktivierung einer bekannten Back
spin-Sicherung.
Fig. 4b ein Diagramm zur Darstellung des Bremskraft
aufbaus bei Aktivierung einer erfindungsmäßi
gen Backspin-Sicherung.
Fig. 1 zeigt eine Fahrzeug-Antriebsanordnung 1 mit
zwei Achsen 2a, 2b an denen jeweils zwei Motoren 3a, 3b
bzw. 3a', 3b' angeordnet sind. Jeder dieser Motoren 3a,
3b bzw. 3a', 3b' beaufschlagt jeweils ein Rad (nicht
dargestellt) mit einem Drehmoment. Hierbei sind die Mo
toren 3a, 3b bzw. 3a', 3b' einer Achse 2a, 2b parallel
zueinander angeordnet.
Die Motoren 3a, 3b bzw. 3a', 3b' sind über eine Lei
tungsanordnung 4 mit einer Pumpe 5 verbunden. Die Lei
tungsanordnung 4 weist für jede Achse 2a, 2b jeweils
einen Versorgungsstrang 6, 6' auf, in dem beide Motoren
3a und 3b bzw. 3a' und 3b' parallel zueinander angeordnet
sind. Hierzu zweigt sich der Versorgungsstrang 6, 6'
vor den beiden Motoren 3a, 3b bzw. 3a', 3b' jeweils auf
und vereinigt sich nach den Motoren wieder. Über die
Versorgungsstränge 6, 6' werden jeweils die Motoren 3a,
3b bzw. 3a', 3b' einer Achse 2a, 2b mit Druck beauf
schlagt. Die Pumpe 5 fördert ein Druckfluid von einem
Hochdruckanschluß 7 über die Leitungsanordnung 4 mit
den Motoren 3a, 3b bzw. 3a', 3b' in den Versorgungs
strängen 6, 6' zurück zu einem Niederdruckanschluß 8.
Im normalen Betrieb baut sich dabei in den Versorgungs
strängen 6, 6' beider Achsen 2a, 2b auf der Seite des
Hochdruckanschlusses 7 ein Hochdruck P1 auf, der größer
ist als ein Niederdruck P2 auf der Seite des Nieder
druckanschlusses 8. Dabei strömt das Druckfluid in bei
den Versorgungssträngen 6, 6' in Folge des Druckgefälles
zwischen dem Hochdruck P1 und dem Niederdruck P2 von
der Seite des Hochdruckanschlusses 7 zu der Seite des
Niederdruckanschlusses 8. Es wird darauf hingewiesen,
daß der Begriff "Hochdruckanschluß" lediglich den Ar
beitsanschluß bezeichnet, an dem bei Vorwärtsfahrt das
Druckfluid abgegeben wird. Entsprechend bezeichnet der
Begriff "Niederdruckanschluß" den Arbeitsanschluß, an
dem bei Vorwärtsfahrt das Druckfluid zurückfließt.
Ebenso bezeichnet der Begriff "Hochdruck" lediglich den
Druck am "Hochdruckanschluß" und "Niederdruck" den
Druck am "Niederdruckanschluß". Dies schließt jedoch
nicht aus, daß bei Rückwärtsfahrt das Druckfluid von
dem "Niederdruckanschluß" abgegeben wird und am
"Hochdruckanschluß" zurückfließt, oder daß der
"Niederdruck" einen höheren Wert aufweist als der
"Hochdruck".
Bei einer Vorwärtsfahrt bergab kann es nun passieren,
daß die Motoren 3a, 3b durch ihr jeweils rollendes Rad
schneller angetrieben sind als über das Druckfluid von
der Pumpe 5. Somit fördern die Motoren 3a, 3b mehr
Druckfluid als von der Pumpe 5 nachfließen kann. Infol
gedessen baut sich auf Seite des Niederdruckanschlusses
8 ein nun höherer Druck auf, als auf der Seite des
Hochdruckanschlusses 7. In vielen Fällen wird außerdem
bei der Bergabfahrt eine geringere Last auf der Hinter
achse 2b liegen, als auf der Vorderachse 2a. Hieraus
resultiert für die Räder der Hinterachse 2b durch die
geringere Normalkraft ein geringerer Reibungsschluß
zwischen den Rädern der Hinterachse 2b und einem Unter
grund als zwischen den Rädern der Vorderachse 2a und
dem Untergrund. In dieser Situation ist es möglich, daß
die Druckdifferenz über dem Versorgungsstrang 6' der
Hinterachse 2b den Reibungsschluß zwischen den Rädern
der Hinterachse 2b und dem Untergrund überwindet, so
daß das Druckfluid nun von der Seite des Niederdruckan
schlusses 8 über den Versorgungsstrang 6' und die Moto
ren 3a', 3b' der Hinterachse 2b zu der Seite des Hoch
druckanschlusses 7 fließt. Hierbei werden die Motoren
3a', 3b' und die Räder der Hinterachse 2b entgegen der
Fahrtrichtung angetrieben (backspin-Effekt).
Um diese Situation zu vermeiden, weist die Fahrzeug-
Antriebsanordnung 1 aus Fig. 1 in dem Versorgungsstrang
6 der Vorderachse 2a bei Vorwärtsfahrt auf der Seite
des Niederdruckanschlusses 8 eine Ventilvorrichtung 9
auf. In dieser ist ein Druckminderungsventil 10 und ein
Rückschlagventil 11 angeordnet. Das Druckminderungsven
til 10 ist über eine Feder 12 stellbar und begrenzt den
Druck des Druckfluids, das von den Motoren 3a, 3b der
Vorderachse 2a in Richtung des Niederdruckanschlusses 8
abgegeben wird, auf einen Maximalwert. Das Rückschlag
ventil 11, das parallel zu dem Druckminderungsventil 10
angeordnet ist, ist in diese Strömungsrichtung des
Druckfluids geschlossen. In entgegengesetzter Strö
mungsrichtung durch die Ventilvorrichtung 9 (bei Rück
wärtsfahrt) strömt das Druckfluid durch das nun geöff
nete Rückschlagventil 11. Alternativ zu der Ventilvor
richtung 9 ist ein Druckminderungsventil anwendbar, das
nur in einer Strömungsrichtung druckmindernd wirkt und
in entgegengesetzter Richtung frei durchflossen wird.
Durch das Druckminderungsventil 10 ist der Aufbau des
Niederdrucks P2 durch die Motoren 3a, 3b der Vorder
achse 2a bei Vorwärtsfahrt begrenzt. Der Maximalwert
des Druckes der dabei von dem Druckminderungsventil 10
abgegeben wird, ist über die Feder 12 so einstellbar,
daß die Druckdifferenz über dem Versorgungsstrang 6'
der Hinterachse 2b in allen vorgesehenen Betriebssitua
tionen so klein bleibt, daß das der Fahrtrichtung bei
Vorwärtsfahrt entgegenstehende Drehmoment der Räder der
Hinterachse 2b nicht den Reibungsschluß zwischen den
Räder der Hinterachse 2b und dem Untergrund überwindet.
Hierdurch ist sichergestellt, daß sich die Räder der
Hinterachse 2b in jeder Fahrsituation in Fahrtrichtung
drehen, sei es durch die Motoren 3a', 3b' oder durch
dem Reibungsschluß der Räder mit dem Untergrund. Hier
durch kann der backspin-Effekt an der Hinterachse 2b
verhindert werden, die bei Vorwärtsfahrt des Fahrzeuges
speziell bei Bergabfahrten für diesen besonders anfäl
lig ist.
Dennoch wird bei aktivierter Druckminderung ein Nieder
druck P2 auf der Seite des Niederdruckanschlusses 8 des
Versorgungsstranges 6' der Hinterachse 2b aufgebaut,
der größer ist als der Hochdruck P1 auf der Seite des
Hochdruckanschlusses 7 desselben Versorgungsstranges
6'. Somit bleibt über dem Versorgungsstrang 6' eine
Druckdifferenz erhalten, die über die Motoren 3a', 3b'
der Hinterachse 2b ein Drehmoment erzeugt, daß der
Rollrichtung der Räder entgegen steht und somit brem
send wirkt. Zusätzlich ist die Höhe der Druckminderung
durch das Druckminderungsventil 10 über die Höhe des
Druckes einstellbar, der von der Pumpe 5 abgegeben wird
(Hochdruck P1). Auf diese Weise ist über dem Versor
gungsstrang 6' der Hinterachse 2b eine Druckdifferenz
einstellbar, die bei Aktivierung der backspin-Sicherung
unabhängig von der momentanen Pumpenleistung immer ei
nen konstanten Wert beibehält.
Die Fahrzeug-Antriebsanordnung 1 mit der erfindungsge
mäßen Ventilvorrichtung 9 weist somit eine maximale
Bremskraft des Antriebs auf, die im Gegensatz zu der
Bremskraft der Fahrzeug-Antriebsanordnung nach US 5 199 525,
auf einem konstanten Wert gehalten werden kann.
In Fig. 4a und Fig. 4b sind die Verläufe der An
triebsbremskraft (PBr) über die Zeit (t) an einer Achse
mit Anti-backspin-Funktion dargestellt. Der Maximalwert
(Max) der Antriebsbremskraft ist dabei durch die Akti
vierung der Anti-backspin-Funktion festgelegt.
Fig. 4a zeigt den Verlauf bei einer Fahrzeugantriebs
ordnung, wie sie beispielsweise aus US 5 199 525 be
kannt ist. Hierbei rollt das betroffene Rad nach Akti
vierung der Anti-backspin-Funktion lediglich in Fahrt
richtung mit. Die Bremswirkung des Antriebs über dieses
Rad fällt damit auf Null.
Im Gegensatz dazu bleibt bei der erfindungsmäßigen An
triebsordnung gemäß Fig. 4b die Bremskraft nach Akti
vierung der Anti-backspin-Funktion auf dem Maximalwert
(Max). Somit hat ein entsprechendes Rad auch nach Aktivierung
der Anti-backspin-Funktion eine bremsende Wir
kung.
In Fig. 2 ist eine Fahrzeug-Antriebsanordnung 1 darge
stellt, die eine zweite Ventilvorrichtung 9' aufweist.
Diese ist in dem Versorgungsstrang 6' der Hinterachse
2b angeordnet und zwar bei Vorwärtsfahrt in Strömungs
richtung vor den Motoren 3a', 3b' der Hinterachse 2b.
Das Rückschlagventil 11' der zweiten Ventilvorrichtung
9' ist in dieser Strömungsrichtung geöffnet. Somit er
folgt bei normaler Vorwärtsfahrt keine Druckminderung
über das Druckminderungsventil 10' der zweiten Ventil
vorrichtung 9'.
Bei normaler Rückwärtsfahrt ist die Strömungsrichtung
des Druckfluids entgegengesetzt. Dabei ist aber der
Niederdruck P2 auf der Seite des Niederdruckanschlusses
8 höher als der Hochdruck P1 auf der Seite des Hoch
druckanschlusses 7. Daher strömt nun das Druckfluid von
der Seite des Niederdrucks P2 über die Motoren 3a, 3b
bzw. 3a', 3b' in den Versorgungssträngen 6, 6' beider
Achsen 2a, 2b zur Seite des Hochdrucks P1. Die Ventil
vorrichtung 9 des Versorgungsstranges 6 der Vorderachse
2a liegt dabei in Strömungsrichtung vor den Motoren 3a,
3b der Vorderachse 2a, wobei die Durchströmung der Ven
tilvorrichtung 9 über das nun geöffnete Rückschlagven
til 11 erfolgt.
Im Gegensatz dazu liegt die Ventilvorrichtung 9' des
Versorgungsstranges 6' der Hinterachse 2b in Strömungs
richtung hinter den Motoren 3a', 3b' der Hinterachse
2b. Dabei ist das Rückschlagventil 11' in Strömungs
richtung geschlossen, so daß die Durchströmung der Ven
tilvorrichtung 9' über das Druckminderungsventil 10'
erfolgt.
Bei einer Rückwärtsfahrt bergab sind nun die Räder der
Vorderachse 2a des Fahrzeuges besonders backspin-
gefährdet, da hierbei in vielen Fällen ein kleineres
Gewicht auf die Vorderachse 2a des Fahrzeuges drückt,
als auf die Hinterachse 2b. Entsprechend dem oben be
schriebenen Beispiel könnte hierbei durch schnell dre
hende Räder der Motoren 3a', 3b' der Hinterachse 2b ein
Hochdruck P1 aufgebaut werden, der größer ist als der
Niederdruck P2', was zu einem backspin-Effekt an den
Motoren 3a, 3b der Vorderachse 2a führen könnte.
Um dies zu vermeiden, ist der Druck der von den Motoren
3a', 3b' der Hinterachse 2b zur Seite des Hochdruckan
schlusses 7 weitergegeben wird, über das Druckminde
rungsventil 10' auf einen Maximalwert begrenzt. Dieser
Maximalwert verhindert, daß die Druckdifferenz über den
Motoren 3a, 3b der Vorderachse 2a so groß wird, daß der
Reibungsschluß zwischen den Rädern der Vorderachse 2a
und dem Untergrund überwunden wird.
Durch diese Anordnung von 2 Ventilvorrichtungen 9, 9'
wird ein backspin-Effekt bei einer Bergabfahrt sowohl
bei Vorwärtsfahrt, als auch bei Rückwärtsfahrt vermin
dert. Bei Vorwärtsfahrt erfolgt die backspin-Sicherung
in dieser Ausführungsvariante entsprechend dem oben be
schriebenen Beispiel über die Ventilvorrichtung 9, wäh
rend die Ventilvorrichtung 9' über das nun geöffnete
Rückschlagventil 11' durchströmt wird.
Außerdem sind bei der Ausführungsform nach Fig. 2 die
Motoren 3a, 3b bzw. 3a', 3b' in den Versorgungssträngen
6, 6' beider Achsen 2a, 2b jeweils in Reihe geschaltet.
Hierdurch stellt sich über jedem Motor 3a, 3b bzw. 3a',
3b' ein Druckabfall nach dem Widerstand des einzelnen
Motors ein. Bei dem Durchdrehen eines einzelnen Rades
einer Achse 2a, 2b erfolgt an dem entsprechenden Motor
3a, 3b bzw. 3a', 3b' daher nur ein geringer Druckabfall
gegenüber dem anderen Motor 3a, 3b bzw. 3a', 3b' der Ach
se.
In Fig. 3 ist eine erfindungsgemäße Fahrzeug-
Antriebsanordnung 1 für ein Dreiradfahrzeug darge
stellt. Auch diese weist für beide Achsen 2a, 2b eine
Ventilvorrichtung 9, 9' auf. Somit ist auch sowohl für
die Fahrt des Fahrzeuges in Vorwärtsrichtung, als auch
in Rückwärtsrichtung eine backspin-Sicherung vorhanden.
Unterschiede gegenüber der Ausführungsvariante gemäß
Fig. 2 ergeben sich hierbei lediglich aus den unter
schiedlichen Dimensionierungsgrundlagen. Diese entste
hen, da die gesamte Ölmenge an einer Achse durch einen
einzigen Motor 3' geleitet wird. Auf die prinzipielle
Arbeitsweise der Ventilvorrichtungen 9, 9' hat dies je
doch keinen Einfluß.