DE10025132A1 - Kolben für eine Verbrennungskraftmaschine und Verfahren zur Herstellung eines Kolbens - Google Patents
Kolben für eine Verbrennungskraftmaschine und Verfahren zur Herstellung eines KolbensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Kolben für eine Verbrennungskraftmaschine, insbesondere für einen direkteinspritzenden Motor sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Kolbens für eine Verbrennungskraftmaschine, insbesondere für einen direkteinspritzenden Motor. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kolben mit geringer Wärmeleitfähigkeit bei gleichzeitig hoher spezifischer Steifigkeit bereitzustellen. DOLLAR A Es ist vorgesehen, dass der Kolben (10) ganz oder in Teilen aus einer Titan/Aluminium-Legierung der allgemeinen Formel DOLLAR A Ti¶a¶Al¶b¶X¶c¶ DOLLAR A geformt ist, wobei DOLLAR A - X für ein oder eine Kombination von Zusatzelementen aus der Gruppe Si, B, Mo, Cr, Cu, Mn, Mg, Zn, Ta, Nb steht, DOLLAR A - sich die Stoffmengenverhältnisse der Legierungskomponenten Ti, Al und X auf 100% ergänzen und DOLLAR A - a, b und c so bestimmt sind, dass die Stoffmengenverhältnisse für Titan in einem Bereich von 45 bis 65%, für Alumium in einem Bereich von 35 bis 55% und für die Zusatzelemente in einem Bereich von 0 bis 5% liegen. Die Stoffmengenverhältnisse werden in Abhängigkeit von einer gewünschten spezifischen Steifigkeit des Kolbens und/oder einer Wärmeleitfähigkeit des Kolbens in zum Brennraum gewandten Bereich gewählt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kolben für eine Verbrennungskraftmaschine mit den im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines Kolbens mit den im Oberbegriff des Anspruchs 4 genannten Merkmalen.
Kolben bei heutigen Verbrennungskraftmaschinen müssen zumeist mehrere Aufgaben
erfüllen, wie beispielsweise:
- - die Gaskräfte eines Brenngases auf eine Pleuelstange übertragen;
- - als Kreuzkopf die Pleuelstange im Zylinder gerade führen;
- - eine bei einer Umsetzung des Zylinderdruckes in eine Stangenkraft entstehende Normalkraft am Zylinderrohr abstützen;
- - einen Verbrennungsraum durch Dichtelemente gegen ein Kurbelgehäuse abdichten;
- - eine auf den Kolben übertragene Wärme an ein Kühlmittel weiterleiten.
Entsprechend den jeweilig vorliegenden Erfordernissen können Kolbenform,
Dichtelemente und so weiter variabel ausgestaltet werden. Die meist angewandten
Werkstoffe für derartige Kolben sind aus Grauguss und Aluminium. Gegebenenfalls wird
der Kolben zur Erhöhung seiner spezifischen Steifigkeit durch eingegossene
Stahlstreifen verstärkt.
Im Zuge fortschreitender Bemühungen, einen Kraftstoffverbrauch der
Verbrennungskraftmaschinen weiter zu reduzieren, sind Einspritz- und Zündsysteme
entwickelt worden, mit denen ein Einspritzdruck beziehungsweise ein Zünddruck
wesentlich erhöht werden kann. So sind beispielsweise für direkt einspritzende
Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere PKW-Dieselmotoren, sogenannte
Common-Rail-Technologien oder Pumpe-Düse-Systeme entwickelt worden, mit denen
Einspritzdrücke von über 2000 bar und Zünddrücke von über 200 bar erzeugbar sind. Es
hat sich jedoch gezeigt, dass mit Kolben basierend auf konventionellen Werkstoffen -
selbst unter Verwendung partikelverstärkter übereutektischer Aluminium-Silizium-
Legierung - derartigen Bedingungen nicht dauerhaft standgehalten werden kann. Ein
Hauptproblem besteht in der geringen spezifischen Steifigkeit des Aluminiums
beziehungsweise der genannten Aluminium-Silizium-Legierung bei höheren
Temperaturen.
Um dennoch einer weiteren Druckerhöhung und damit einer weiteren
Treibstoffverbrauchsminderung Vorschub zu leisten, werden zur Zeit zwei
Lösungsansätze verfolgt. Zum einen soll durch eine Verstärkung eines Kolbenbodens
eine Kompensation der erhöhten Anforderungen an die Druckbeanspruchung erreicht
werden. Dies führt einerseits zu einer deutlichen Gewichtszunahme und erfordert
andererseits ein aufwendigeres Layout für eine Kolbenkühlung durch Integration von
entsprechenden Kühlkanälen. Bei Verwendung konventioneller Werkstoffe können
jedoch maximal Einspritzdrücke bis 2000 bar beziehungsweise Zünddrücke bis 200 bar
ertragen werden, ohne dass es zu einer Beschädigung eines Kolbenmuldenrandes
kommt.
Zum anderen ist die Verwendung von Stahlkolben - beispielsweise bei stationären oder
bei LKW-Dieselmotoren - bekannt. Zwar lässt sich durch die Verwendung von Stahl die
Steifigkeit des Kolbens positiv beeinflussen, so dass auch Drücke oberhalb der
genannten Grenzen schadlos kompensiert werden können, jedoch führt das erhöhte
Eigengewicht der Kolben zu höheren Reibkräften und damit zu einem höheren
Kraftstoffverbrauch. Daneben weist Stahl eine hohe Wärmeleitfähigkeit (λ < 70 W/m.K)
auf. Dies kann bei Volllast oder bei den bei hohen Drücken bereits deutlich höheren
Temperaturen im Brennraum zu einer Ölverkokung an der Kolbenunterseite führen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kolben und ein Verfahren zu
dessen Herstellung zur Verfügung zu stellen, mit dem die genannten Nachteile des
Standes der Technik überwunden werden können. Insbesondere soll der Kolben eine
geringe Wärmeleitfähigkeit bei gleichzeitig hoher spezifischer Steifigkeit aufweisen.
Dieses Ziel soll ohne eine aufwendige Adaption der Kolbenform oder eine
Gewichtszunahme des Kolbens erreicht werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Kolben einer
Verbrennungskraftmaschine mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen sowie das
Verfahren zur Herstellung eines solchen Kolbens mit den im Anspruch 4 genannten
Merkmalen gelöst. Der Kolben zeichnet sich dadurch aus, dass er ganz oder in Teilen
aus einer Titan/Aluminium-Legierung der allgemeinen Formel
TiaAlbXc
geformt ist, wobei
- - X für ein oder eine Kombination von Zusatzelementen aus der Gruppe Si, B, Mo, Cr, Cu, Mn, Mg, Zn, Ta, Nb steht,
- - sich die Stoffmengenverhältnisse der Legierungskomponenten Ti, Al und X auf 100% ergänzen und
- - a, b und c so bestimmt sind, dass die Stoffmengenverhältnisse für Titan in einem Bereich von 45 bis 65%, für Aluminium in einem Bereich von 35 bis 55% und für die Zusatzelemente in einem Bereich von 0 bis 5% liegen.
Damit können eine geringe Wärmeleitfähigkeit und eine hohe spezifische Steifigkeit des
Kolbens ohne wesentliche Gewichtszunahme, teils sogar unter Gewichtsreduktion,
realisiert werden. Aufgrund der sehr günstigen spezifischen Steifigkeit der Legierung
können die Kolben deutlich dünnwandiger dimensioniert werden, so dass damit auch die
im Vergleich zu Aluminium etwas höhere Dichte nicht zu einer Gewichtszunahme führt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Kolben ganz oder in Teilen
gießtechnisch, pulvermetallurgisch oder thermomechanisch aus einer Legierung
geformt, wobei die Stoffmengenverhältnisse in Abhängigkeit von einer gewünschten
spezifischen Steifigkeit des Kolbens und oder einer Wärmeleitfähigkeit λ des Kolbens in
zum Brennraum gewandten Bereichen gewählt wird.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die Legierung derart
ausgewählt, dass die spezifische Steifigkeit des Kolbens Einspritzdrücken von über
1400 bar standhält. Vorzugsweise kann diese Schwelle auf über 1600 bar, insbesondere über
1800 bar, angehoben werden. Alternativ oder in Kombination hierzu können in analoger
Weise Zünddrücke für die Auswahl der Legierung herangezogen werden. So kann
vorzugsweise der Werkstoff derart bestimmt werden, dass Zünddrücke < 100 bar,
vorzugsweise 150 bar, insbesondere < 200 bar, ohne Schädigung ertragen werden.
Weiterhin kann die Wärmeleitfähigkeit λ des Kolbens so vorgegeben werden, dass sie
zumindest < 70 W/m.K, bevorzugt < 50 W/m.K, insbesondere < 30 W/m.K, beträgt.
Insgesamt kann auf diese Weise eine besonders exakte Adaption des Kolbens an die
jeweils im Betrieb der Verbrennungskraftmaschine herrschenden Verhältnisse erfolgen.
So kann beispielsweise durch Erhöhung eines Aluminiumanteils das Kolbengewicht
weiter reduziert werden - natürlich unter der Prämisse, dass der Kolben
motorspezifischen Maximaldrücken beziehungsweise Brennraumtemperaturen ohne
aufwendige Änderung der Kolbenform beziehungsweise einer vorhandenen
Kolbenkühlung standhalten kann.
Ferner ist bevorzugt, die Stoffmengenverhältnisse für Titan in einem Bereich von 50 bis
60% und für Aluminium in einem Bereich von 40 bis 50% zu wählen, da sich diese
Bereiche besonders günstig mit Hinsicht auf Wärmeleitfähigkeit, Steifigkeit und Gewicht
erwiesen haben. Die Bedingungen bei der Herstellung des Kolbens sollen vorzugsweise
derart gewählt werden, dass die Legierung vollständig oder zumindest in Teilbereichen
vom γ-Titan/Aluminium-Typ ist. γ-Titan/Aluminium-Legierungen besitzen eine besonders
hohe Festigkeit, Dauerfestigkeit und Warmfestigkeit.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in
den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch einen Kolben für einen
Dieselmotor und
Fig. 2 ein Titan/Aluminium-Phasendiagramm.
Die Fig. 1 zeigt in einer schematischen Schnittansicht einen Kolben 10, wie er
Verwendung in einem Dieselmotor finden kann. Kolbenform, Lage und Anzahl der
verwendeten Dichtelemente 12 sowie Beschaffenheit der verwendeten Werkstoffe
können - teils in noch näher erläuterter Weise - den jeweils gegebenen
motorspezifischen Erfordernissen angepasst werden. Insbesondere soll eine Adaption
mit Hinsicht auf den Einsatz einer Common-Rail-Technologie oder eines Pumpe-Düse-
Systems erfolgen, bei denen Einspritzdrücke von teils über 2000 bar und Zünddrücke
oberhalb von 200 bar erzeugbar sind.
Der Kolben 10 steht in Wirkeingriff mit einer hier nicht dargestellten Pleuelstange. Durch
entsprechende Ausgestaltung einer Oberseite 14 des Kolbens 10 kann eine sichere
Führung der Pleuelstange im Zylinder sichergestellt werden. Kolbenform und Art der
Gaskrafteinleitung über den Kolben 10 in die Pleuelstange hängen stark von einem
Brennraum - und damit von einer Kolbenbodenform - sowie vom angewendeten
Verbrennungsverfahren ab. Allgemein besteht die Forderung, die auftretenden Kräfte
beziehungsweise die am Kolben auftretenden Temperaturen unter der Prämisse eines
möglichst geringen Kolbengewichtes durch sorgfältige Dimensionierung des Kolbens 10,
eines Kolbenbolzens und einer Kolbenbolzenlagerung zu kompensieren.
Die Dichtelemente 12 dienen der Abdichtung eines Verbrennungsraumes gegen ein
Kurbelgehäuse des Dieselmotors. Hierbei sind - in diesem Falle
exemplarisch dargestellt - insgesamt drei Kolbenringe 16, 18, 20 in den entsprechenden
Rinnen des Kolbens 10 angeordnet. Zumeist dienen die beiden oberen Kolbenringe 16,
18 einer Gasabdichtung. Der untere Kolbenring 20 dient im Allgemeinen als
Ölabstreifring. Derartige Dichtelemente 12 lassen sich in Form, Anzahl und Lage den
einzelnen motorspezifischen Erfordernissen anpassen, wobei auf bewährte Lösungen
des Standes der Technik zurückgegriffen werden kann.
Um besonders hohen Einspritzdrücken, Zünddrücken und Temperaturen standhalten zu
können, ist der Kolben 10 aus einer Titan/Aluminium-Legierung der allgemeinen Formel
TiaAlbXc
geformt. Dabei steht X für ein oder eine Kombination von Zusatzelementen, die der
Legierung zugefügt werden und lässt sich aus der Gruppe Si, B, Mo, Cr, Cu, Mn, Mg,
Zn, Ta, Nb auswählen. Insgesamt müssen die Stoffmengenverhältnisse der
Legierungskomponenten so gewählt werden, dass sie sich auf 100% ergänzen. Dabei
sind a, b und c so bestimmt, dass die Stoffmengenverhältnisse für Titan in einem
Bereich von 45 bis 65%, für Aluminium in einem Bereich von 35 bis 55% und für die
Zusatzelemente in einem Bereich von 0 bis 5% liegen. Da sich das aufgezeigte
Legierungssystem durch eine sehr hohe Steifigkeit auszeichnet, kann der Kolben 10
relativ dünnwandig dimensioniert werden, so dass das Kolbengewicht auch bei sehr
hohen Anforderungen an die Druckbeanspruchung niedrig gehalten werden kann.
Die Stoffmengenverhältnisse der Legierungskomponente können jeweils in Abhängigkeit
von der gewünschten spezifischen Steifigkeit des Kolbens 10 und/oder seiner
Wärmeleitfähigkeit λ in zum Brennraum gewandten Bereichen gewählt werden. Dabei ist
auch eine heterogene Zusammensetzung des Kolbens 10 denkbar. So zeigt die hier
dargestellte Ausführungsform einen brennraumseitigen Bereich 22 und einen hiervon
abgewandten Bereich 24, die unter Rücksicht auf verschiedene Kriterien optimiert
wurden.
Die im Bereich 22 eingesetzte Legierung soll eine möglichst geringe Wärmeleitfähigkeit λ
besitzen. Durch entsprechende Auswahl der Legierungskomponenten kann
beispielsweise λ in diesem Bereich < 50 W/m.K, insbesondere < 30 W/m.K, betragen.
Für den Bereich 24 besteht dagegen das Erfordernis, eine möglichst hohe spezifische
Steifigkeit des Kolbens 10 zu gewähren. So sind beispielsweise an dieser Stelle
Legierungen bevorzugt, die es ermöglichen, dass der Kolben 10 noch Einspritzdrücken
oberhalb von 1600 bar, insbesondere oberhalb von 1800 bar, beziehungsweise
Zünddrücken oberhalb von 150 bar, insbesondere 200 bar, standhält. Besonders hohe
spezifische Steifigkeiten können dabei durch Stoffmengenverhältnisse für Titan in einem
Bereich von 50 bis 60% und für Aluminium in einem Bereich von 40 bis 50% erzielt
werden. Die Auswahl der jeweiligen Stoffmengenverhältnisse für die Bereiche 22, 24
erfolgt demnach in Abhängigkeit von der gewünschten spezifischen Steifigkeit und unter
der Wärmeleitfähigkeit λ.
Bei Herstellung eines solchen Kolbens können gießtechnische, pulvermetallurgische
oder thermomechanische Verfahren genutzt werden. Da sich Legierungen vom γ-
Titan/Aluminium-Typ als besonders vorteilhaft erwiesen haben, müssen die
Herstellungsbedingungen beziehungsweise die Stoffmengenverhältnisse der
Legierungskomponenten entsprechend angepasst werden. So zeigt die Fig. 2 ein
Phasendiagramm für Titan und Aluminium. Im Allgemeinen versteht man unter den
sogenannten γ-Aluminiden Legierungen, die aufgrund ihrer chemischen
Zusammensetzung im (α2+γ)-Feld liegen. Unabhängig von der Fertigungsroute weisen
aus diesen Werkstoffen gefertigte Komponenten eine zwei- oder mehrphasige
Mikrostruktur auf (im Wesentlichen bestehend aus der α2-Ti3Al- und der γ-TiAl-Phase).
Eine Dotierung der Zusatzelemente kann ebenfalls unter Berücksichtigung oben
genannter Randbedingungen erfolgen. So kann beispielsweise durch Zusatz von Cu, Zn
oder Mg die Festigkeit erhöht werden. Hohe Korrosionsbeständigkeit und schlechte
Wärmeleitfähigkeit zeigen häufig Dotierung mit Si.
10
Kolben
12
Dichtelemente
14
Oberseite des Kolbens
16
Kolbenring
18
Kolbenring
20
Kolbenring
22
Bereich, brennraumseitig
24
Bereich, von
22
abgewandt
λ Wärmeleitfähigkeit
λ Wärmeleitfähigkeit
Claims (10)
1. Kolben für eine Verbrennungskraftmaschine, insbesondere für einen
direkteinspritzenden Motor, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (10) ganz
oder in Teilen aus einer Titan/Aluminium-Legierung der allgemeinen Formel
TiaAlbXc
geformt ist, wobei
X für ein oder eine Kombination von Zusatzelementen aus der Gruppe Si, B, Mo, Cr, Cu, Mn, Mg, Zn, Ta, Nb steht,
sich die Stoffmengenverhältnisse der Legierungskomponenten Ti, Al und X auf 100% ergänzen und
a, b und c so bestimmt sind, dass die Stoffmengenverhältnisse für Titan in einem Bereich von 45 bis 65%, für Aluminium in einem Bereich von 35 bis 55% und für die Zusatzelemente in einem Bereich von 0 bis 5% liegen.
TiaAlbXc
geformt ist, wobei
X für ein oder eine Kombination von Zusatzelementen aus der Gruppe Si, B, Mo, Cr, Cu, Mn, Mg, Zn, Ta, Nb steht,
sich die Stoffmengenverhältnisse der Legierungskomponenten Ti, Al und X auf 100% ergänzen und
a, b und c so bestimmt sind, dass die Stoffmengenverhältnisse für Titan in einem Bereich von 45 bis 65%, für Aluminium in einem Bereich von 35 bis 55% und für die Zusatzelemente in einem Bereich von 0 bis 5% liegen.
2. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stoffmengenverhältnisse für Titan in einem Bereich von 50 bis 60% und für
Aluminium in einem Bereich von 40 bis 50% liegen.
3. Kolben nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Legierung vollständig oder in Teilbereichen vom γ-Titan/Aluminium-Typ ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Kolbens für eine Verbrennungskraftmaschine,
insbesondere für einen direkteinspritzenden Motor, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kolben (10) ganz oder in Teilen gießtechnisch, pulvermetallurgisch oder
thermomechanisch aus einer Titan/Aluminium-Legierung der allgemeinen Formel
TiaAlbXc
geformt wird, wobei
X für ein oder eine Kombination von Zusatzelementen aus der Gruppe Si, B, Mo, Cr, Cu, Mn, Mg, Zn, Ta, Nb steht,
sich die Stoffmengenverhältnisse der Legierungskomponenten Ti, Al und X auf 100% ergänzen,
a, b und c so bestimmt sind, dass die Stoffmengenverhältnisse für Titan in einem Bereich von 45 bis 65%, für Aluminium in einem Bereich von 35 bis 55% und für die Zusatzelemente in einem Bereich von 0 bis 5% liegen und
die Stoffmengenverhältnisse in Abhängigkeit von einer gewünschten spezifischen Steifigkeit des Kolbens (10) und/oder einer Wärmeleitfähigkeit (λ) des Kolbens (10) in zum Brennraum gewandten Bereichen (22) gewählt wird.
TiaAlbXc
geformt wird, wobei
X für ein oder eine Kombination von Zusatzelementen aus der Gruppe Si, B, Mo, Cr, Cu, Mn, Mg, Zn, Ta, Nb steht,
sich die Stoffmengenverhältnisse der Legierungskomponenten Ti, Al und X auf 100% ergänzen,
a, b und c so bestimmt sind, dass die Stoffmengenverhältnisse für Titan in einem Bereich von 45 bis 65%, für Aluminium in einem Bereich von 35 bis 55% und für die Zusatzelemente in einem Bereich von 0 bis 5% liegen und
die Stoffmengenverhältnisse in Abhängigkeit von einer gewünschten spezifischen Steifigkeit des Kolbens (10) und/oder einer Wärmeleitfähigkeit (λ) des Kolbens (10) in zum Brennraum gewandten Bereichen (22) gewählt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung so
gewählt wird, dass die spezifische Steifigkeit des Kolbens (10) Einspritzdrücken
< 1400 bar standhält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch Auswahl der
Legierung Einspritzdrücke < 1600 bar, insbesondere < 1800 bar, ohne Schädigung
ertragen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung so
gewählt wird, dass die spezifische Steifigkeit des Kolbens (10) Zünddrücken < 100
bar standhält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass durch Auswahl der
Legierung Zünddrücke < 150 bar, insbesondere < 200 bar, ohne Schädigung
ertragen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung so
gewählt wird, dass die Wärmeleitfähigkeit (λ) des Kolbens (10) in zum Brennraum
gewandten Bereichen (22) < 70 W/m.K beträgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch Auswahl der
Legierung die Wärmeleitfähigkeit (λ) in zum Brennraum gewandten Bereichen (22)
des Kolbens (10) < 50 W/m.K, insbesondere < 30 W/m.K, beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000125132 DE10025132A1 (de) | 2000-05-20 | 2000-05-20 | Kolben für eine Verbrennungskraftmaschine und Verfahren zur Herstellung eines Kolbens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000125132 DE10025132A1 (de) | 2000-05-20 | 2000-05-20 | Kolben für eine Verbrennungskraftmaschine und Verfahren zur Herstellung eines Kolbens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10025132A1 true DE10025132A1 (de) | 2001-11-22 |
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ID=7643013
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000125132 Withdrawn DE10025132A1 (de) | 2000-05-20 | 2000-05-20 | Kolben für eine Verbrennungskraftmaschine und Verfahren zur Herstellung eines Kolbens |
Country Status (1)
Country | Link |
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