DE10024488C2 - fMRI-BOLD Experiment mit multiplen Stimulationsmustern - Google Patents
fMRI-BOLD Experiment mit multiplen StimulationsmusternInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Zeit- und ortsaufgelösten Auswertung
von mit Hilfe magnetischer Kernresonanz gewonnenen Kern
resonanzsignalen zum Nachweis von Aktivitätsänderungen in
einem Lebewesen, bei dem in dem Lebewesen unter Verwendung
von mindestens zwei Stimulationsfunktionen physiologische
Vorgänge stimuliert werden.
Es wurde festgestellt, daß durch Stimulation hervorgerufene
Gehirnaktivitäten in der Großhirnrinde von Menschen mit Kern
spintomographen nachgewiesen werden können. Derartige Stimu
lationsexperimente wurden z. B. mit visueller Stimulation und
mit Stimulation um den primären Motorkortex durch Fingerbe
wegung durchgeführt. Funktionelle Gehirnuntersuchungen können
auch mit anderen Techniken, z. B. PET (Positronen-Emissions-
Tomographie) oder EEG durchgeführt werden. Mit der Kernspin
tomographie kann jedoch eine wesentlich bessere Ortsauflösung
erreicht werden.
Ein typischerweise mit Hilfe der Kernspintomographie durch
geführtes Experiment ist das sogenannte fRMI-BOLD Experiment.
BOLD steht dabei für Blood Oxigenation Dependent (vom Blut
sauerstoffgehalt abhängig). Eine auf eine Stimulation zurück
zuführende Aktivität in einem Gewebe erzeugt einen temporären
Sauerstoffmangel in dem das Gewebe umgebenden Blut. Dieser
wird vom Organismus detektiert. Über die umliegenden Blutge
fäße wird neuer Sauerstoff zugeführt. Somit ergibt sich bei
einer plötzlichen Aktivität im Gewebe zunächst ein kurzfris
tiges leichtes Absinken des Sauerstoffgehaltes, an das sich
ein langfristig abklingendes deutliches Überschwingen der
Sauerstoffgehaltes im Blut in Folge des Regelungsverhaltens
des Organismus anschließt. Diese zeitliche Veränderung des
lokalen Blutsauerstoffgehaltes wird bei fMRI-BOLD Experimen
ten (fMRI steht für funktionelle Magnetresonanztomographie)
mit Hilfe von Kernspintomographen gemessen und lokalisiert.
Der zeitliche Verlauf einer solchen lokalen Blutsauerstoff
konzentration ist beispielhaft in Fig. 4 abgebildet.
Bezüglich einer Datenaufnahme in Echtzeit ist aufgrund der
beschränkten Aufnahmegeschwindigkeit bei der Kernresonanz
technik auch die Zeitauflösung beschränkt. Es gibt daher
Vorschläge, die Datenakquisition zur funktionellen Bildgebung
durch Stimulationen zu triggern. Je Stimulation wird dabei
nur ein Teil der für einen vollständigen Bilddatensatz er
forderlichen Rohdaten gewonnen. So wurde vorgeschlagen, die
Datenakquisition mit einer periodischen Wiederholung einer
Gehirnaktivitäten auslösenden Aufgabe zu synchronisieren. Ein
vergleichbares Verfahren wurde bereits für "Filmaufnahmen"
der Herzbewegung verwendet.
Ein Problem der funktionellen Bildgebung besteht darin, von
Stimulationen bzw. Gehirnaktivitäten hervorgerufene Signal
änderungen von anderen Signaländerungen, beispielsweise her
vorgerufen durch Bewegungen, zu separieren. Es wurde dazu
unter anderem vorgeschlagen, für jedes Pixel einen Korrela
tionskoeffizienten zwischen der Stimulationsfunktion und dem
erhaltenen zeitlichen Signalverlauf zu berechnen. Als Stimu
lationsfunktion werden dabei periodisch wiederholte, durch
Pausen getrennte Stimulationen verwendet. Periodische Stimu
lationsfunktionen haben jedoch mehrere Nachteile:
- - periodische Störprozesse (z. B. Herzschlag, Atmung) können nicht vom Aktivitätssignal getrennt werden und erscheinen als "physiologisches Rauschen". Prozesse, die eine Verzö gerung von ganzzahligen Vielfachen der Wiederholungs periode zeigen, können ebenfalls nicht richtig erkannt werden. Eine Verlängerung dieses Experiments führt in keinem dieser Fälle zu einer besseren Störunterdrückung.
- - Weiter besitzen periodische Stimulationsfunktionen ein ungleichmäßiges Frequenzspektrum. Gewisse spektrale Kom ponenten werden demnach durch die Stimulation nur schwach oder nicht angeregt. Dies führt einen systematischen Feh ler in die Systemidentifikation, d. h. die Bestimmung der Parameter eines mathematischen Modells ein.
Zur Lösung dieser Probleme schlägt die DE 195 29 639 A1 ein Ver
fahren zur Zeit- und ortsaufgelösten Darstellung funktio
neller Gehirnaktivitäten eines Patienten vor. Dabei werden
mit einer Stimulationsfunktion physiologische Vorgänge in
einem Patienten stimuliert. Die Stimulationsfunktion ist
nichtperiodisch und weist in ihrer Autokorrelationsfunktion
möglichst wenig Nebemaxima auf. Durch eine Pulssequenz zum
Anregen und Auslesen von Kernresonanzsignalen werden Zeit-
und ortsaufgelöste Kernresonanzsignale gewonnen und in Bild
informationen umgesetzt. Durch zeitliche Korrelation der so
gewonnenen Informationen mit der Stimulationsfunktion werden
Zeit- und ortsaufgelöste Aktivitätsänderungen im Patienten
nachgewiesen.
Die erforderlichen MR-Daten müssen im Hinblick auf die Zeit-
und Ortsauflösung möglichst schnell gewonnen werden. Es kom
men daher in erster Linie schnelle Pulssequenzen zur Anwen
dung. Die nach dem heutigen Stand schnellste MR-Bildgebungs
sequenz ist die sogenannte EPI (Echoplanar Imaging)-Sequenz.
Diese Sequenz stellt jedoch nur ein Ausführungsbeispiel dar,
es kommen auch andere schnelle Pulssequenzen, wie z. B. Turbo
spinechosequenzen, FISP- oder FLASH-Sequenzen in Betracht.
Bei der EPI-Sequenz wird zunächst ein Hochfrequenzpuls ein
gestrahlt. Gleichzeitig wirkt ein Schichtselektionsgradient,
so daß abhängig vom Frequenzspektrum des Hochfrequenzpulses
und von der Stärke des Schichtselektionsgradienten nur eine
Schicht des Untersuchungsobjekts angeregt wird. An einen po
sitiven Teilpuls des Schichtselektionsgradienten schließt
sich ein negativer Teilpuls an, mit dem die durch den positi
ven Teilpuls verursachte Dephasierung wieder rückgängig ge
macht wird.
Gleichzeitig mit dem negativen Teilpuls des Schichtselek
tionsgradienten werden zwei Vorphasierpulse in Phasencodier
richtung bzw. Auslese-Richtung eingestrahlt.
Anschließend wird der Auslesegradient mit wechselnder Pola
rität eingeschaltet. Durch das alternierende Vorzeichen des
Auslesegradienten werden die Kernresonanzsignale immer wieder
rephasiert, wobei unter jedem Teilpuls des Auslesegradienten
ein Signal entsteht.
Die Signale werden jeweils unterschiedlich phasencodiert, in
dem man die Phase von Signal zu Signal durch kleine Phasen
codierpulse zwischen den Signalen fortschaltet.
Die Signale werden phasenempfindlich demoduliert und in einem
Raster digitalisiert. Je Signal werden die erhaltenen Digi
talwerte in eine Zeile einer Rohdatenmatrix eingetragen. In
der schnellsten Variante des EPI-Verfahrens, dem sogenannten
"Single-shot EPI" werden nach einer einzigen Anregung genü
gend viele Signale gewonnen, um einen kompletten Rohdatensatz
für ein Bild zu erstellen. Das Bild kann in bekannter Weise
durch zweidimensionale Fouriertransformation aus der Rohda
tenmatrix gewonnen werden.
Für die funktionelle Bildgebung muß nicht nur eine Ortsauf
lösung, sondern auch eine Zeitauflösung der Signale erfolgen.
Dazu wird die dargestellte Sequenz möglichst schnell wieder
holt so daß man nacheinander verschiedenen Zeitpunkten zuge
ordnete Bilddaten erhält.
Das kleinste Element eines Bilddatensatzes wird als Pixel
bezeichnet. In der funktionellen Bildgebung kommt man im all
gemeinen mit einer gröberen Auflösung als bei herkömmlichen
Kernspintomographie-Bildern, wie beispielsweise mit einer
typischen Auflösung von 256 × 256 Pixeln aus.
In Fig. 5 ist der schematische Ablauf des Verfahrens nach dem
Stand der Technik gemäß DE 195 29 639 dargestellt. Dabei lau
fen die Pulssequenz zum Anregen und Auslesen von Kernreso
nanzsignalen AMR(k) und die Stimulationsfunktion fS1(k) unab
hängig voneinander ab. Beide wirken auf das System Mensch/
Magnetresonanztomograph 51 ein und werden durch einen nicht
gezeigten zentralen Steuerrechner getaktet, es erfolgt aber
z. B. keine Triggerung der Pulssequenz AMR(k) durch die Stimu
lationsfunktion fS1(k). Aufgrund der Pulssequenz AMR(k) werden
Rohdatensätze SMR(k) und aus diesen wiederum durch zweidimen
sionale Fourriertransformation 52 Bilddatensätze B(t) gewon
nen. Für jedes Element in der Rohdatenmatrix SMR(k) bzw. je
des Pixel in der Bilddatenmatrix B(t) erhält man einen zeit
lichen Signalverlauf. Anschließend erfolgt eine Kreuzkor
relation 54 zwischen diesem Signalverlauf SMR(k) bzw. B(t)
und der Stimulationsfunktion fS1(k). Die Stimulationsfunktion
fS1(k) durchläuft zuvor ein geeignetes Verzögerungsglied 53
mit der Verzögerung τ. Für dem Erfolg des Verfahrens ist es
unerheblich, ob die Kreuzkorrelation 54 mit den Rohdaten
sätzen SMR(k) oder den Bliddatensätzen B(t), also vor oder
nach der Fourriertransformation 52 erfolgt.
Um die oben genannten Nachteile zu vermeiden, darf die Sti
mulationsfunktion fS1(k) nicht periodisch sein und muß im
Hinblick auf die Nebenmaxima ihrer Autokorrelationsfunktion
optimiert sein. In Betracht kommen beispielsweise geeignete
Binärcodes.
Die Minimierung von Nebenmaxima in der Autokorrelations
funktion solcher Codes ist gleichbedeutend einem flachen
Leistungsspektrum und einer optimalen, mit der Länge der
Funktion zunehmenden Unterdrückung von Störquellen. Außerdem
spiegelt sich in der Minimierung von Nebenmaxima in der Auto
korrelationsfunktion die Nichtperiodizität wieder. Durch eine
Kreuzkorrelation einer solchen Stimulationsfunktion mit der
zeitabhängigen Funktion, wie sie für jedes Pixel aus den
MR-Daten gewonnen wird, können aus den MR-Daten Einflüsse der
Stimulation extrahiert werden. Störprozesse, z. B. durch Bewe
gung (Atmung, Herzschlag, pulsierende CSF) fallen bei der
Kreuzkorrelation weitgehend weg.
Das Ergebnis P1(τ) der Kreuzkorrelation 54 kann für jedes
Pixel auf einem Monitor dargestellt werden. In Fig. 6 ist
schematisch der Zeitverlauf des Signals für jedes Pixel dar
gestellt. Wie bereits im Zusammenhang mit Fig. 5 erläutert,
wird durch eine Korrelationsanalyse ein Zusammenhang zwischen
der Stimulationsfunktion und den damit ausgelösten Gehirn
aktivitäten hergestellt. Das Ergebnis dieser Korrelations
analyse P1(τ) kann dann wieder Pixel für Pixel auf dem Moni
tor dargestellt werden. Dabei kann man bestimmte Gehirnregio
nen, d. h. die zugeordneten Pixel, auswählen und für diese
Gehirnregionen das Ergebnis der Korrelationsanalyse betrach
ten.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Verfügung zu stellen, das es erlaubt, fMRI-Experimente mit
mehreren parallelen Stimulationsfunktionen durchzuführen, die
auf die Vielzahl von Stimulationsfunktionen zurückzuführenden
Aktivitätsänderungen in einem betrachteten Lebewesen nach
zuweisen, und sie den auslösenden Stimulationsfunktionen
richtig zuzuordnen. Weiter ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zur Verfügung zu stellen.
Die Aufgabe wird gemäß den unabhängigen Ansprüchen der Erfin
dung gelöst. Die Erfindung wird in ihren Unteransprüchen wie
tergebildet.
Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein
Verfahren zur Zeit- und ortsaufgelösten Darstellung funk
tioneller Gehirnaktivitäten eines Lebewesens mittels magneti
scher Kernspinresonanz vorgeschlagen, das folgende Schritte
umfaßt:
- a) Stimulation physiologischer Vorgänge im Lebewesen mit min destens zwei nicht korrelierenden und zueinander orthogo nalen Stimulationsfunktionen;
- b) Erzeugung von Zeit- und ortsaufgelösten Kernresonanzsigna len durch eine Pulssequenz zum Anregen und Auslesen von Kernresonanzsignalen;
- c) Kreuzkorrelation der erzeugten Kernresonanzsignale mit den Stimulationsfunktionen zum Nachweis von auf die jeweilige Stimulationsfunktion zurückzuführenden Aktivitätsände-run gen im Lebewesen am Ausgang des Kreuzkorrelationsschritts.
Da die wenigstens zwei Stimulationsfunktionen nicht korrelie
ren und somit aufeinander senkrecht stehen, ist es mit Hilfe
der folgenden zeitlichen Korrelation der Kernresonanzsignale
mit den Stimulationsfunktionen möglich, die auf eine der Sti
mulationsfunktionen zurückzuführende lineare Aktivitätsände
rung im Lebewesen eindeutig einer bestimmten Stimulations
funktion zuzuordnen. Um Laufzeitunterschiede der Signale aus
zuschalten, können die Stimulationsfunktionen geeignete Ver
zögerungsglieder durchlaufen.
Somit ist es mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfah
ren möglich, mehrere fMRI-Experimente gleichzeitig, das heißt
ein fMRI-Experiment bei dem physiologische Vorgänge in dem zu
untersuchenden Lebewesen mit mindestens zwei Stimulations
funktionen stimuliert werden, ohne gegenseitige Störung der
Experimente durchzuführen. Dies erschließt ein erhebliches
Einsparpotential in Bezug auf die für die Durchführung der
Experimente benötigte Zeit und die dabei aufzuwendenden Kos
ten.
Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird
ein Verfahren zur Zeit- und ortsaufgelösten Darstellung funk
tioneller Gehirnaktivitäten eines Lebewesens mittels magneti
scher Kernspinresonanz mit folgenden Schritten offenbart:
- a) Stimulation physiologischer Vorgänge im Lebewesen mit min destens zwei nicht korrelierenden und zueinander orthogo nalen Stimulationsfunktionen;
- b) Erzeugung von Zeit- und ortsaufgelösten Kernresonanzsig nalen durch eine Pulssequenz zum Anregen und Auslesen von Kernresonanzsignalen;
- c) Kreuzkorrelation der erzeugten Kernresonanzsignale mit ei ner zu den Stimulationsfunktionen jeweils orthogonalen Korrelationsfunktion, die einer Schar der zu den einzelnen Stimulationsfunktionen jeweils orthogonalen Funktionen entnommen ist;
- d) Variation der Korrelationsfunktion durch Durchlaufen der Schar der zu den einzelnen Stimulationsfunktionen jeweils orthogonalen Funktionen zum Nachweis von auf nichtlinearer Kopplung der mindestens zwei Stimulationsfunktionen zu rückzuführenden Aktivitätsänderungen im Lebewesen am Aus gang des Kreuzkorrelationsschritts.
Da die wenigstens zwei Stimulationsfunktionen nicht korrelie
ren und somit aufeinander senkrecht stehen und auch die Kor
relationsfunktion zu den Stimulationsfunktionen jeweils or
thogonal ist, ist es gemäß der vorliegenden Erfindung mit
Hilfe der zeitlichen Korrelation der Kernresonanzsignale mit
einer zu den Stimulationsfunktionen jeweils orthogonalen ge
meinsamen Korrelationsfunktion möglich, die auf eine Kombina
tion der Stimulationsfunktionen zurückzuführenden Aktivitäts
änderungen höherer Ordnung im Lebewesen nachzuweisen. Die
Korrelationsfunktion ist dabei nicht notwendiger Weise eine
einzige bestimmte Funktion sondern entstammt einer Schar von
Funktionen, die die obige Bedingung erfüllen. Da die linearen
Effekte bei der Korrelation mit der zu den Stimulationsfunk
tionen jeweils orthogonalen Korrelationsfunktion unterdrückt
werden, kann ein nach der Korrelation erhaltenes Signal nur
auf eine nichtlineare Kopplung zweier oder mehrerer Stimula
tionsfunktionen zurückzuführen sein. Weil die Korrelations
funktion, die zu einem Ergebnis geführt hat, a posteriori be
kannt ist, lassen sich Rückschlüsse ziehen, auf welche Kombi
nation von Stimulationsfunktionen die gemessene Aktivi
tätsänderung im Lebewesen zurückzuführen ist. Außerdem lassen
sich so Störsignale wie z. B. eine unbeabsichtigte Bewegung
des untersuchten Lebewesens ausblenden. Um Laufzeitunter
schiede der Signale auszuschalten, kann auch hier die Kor
relationsfunktion geeignete Verzögerungsglieder durchlaufen.
Somit ist es mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ver
fahren möglich, Effekte höherer Ordnung, d. h. Aktivitäts
änderungen im Lebewesen, die auf die gleichzeitige Existenz
mehrerer Reize (= Stimulationsfunktionen) ansprechen und somit
auf nicht der direkten Stimulation zugängliche Hirnfunktionen
(sogenannte höhere Hirnfunktionen) zurückzuführen sind, mit
Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie nachzu
weisen. In diesem Fall, in dem ein Hirnbereich z. B. nur auf
die gleichzeitige Existenz zweier Reize anspricht, spricht
man auch von einer nichtlinearen Kopplung der Reize.
Bei beiden Verfahren sind die erfindungsgemäß verwendeten
Stimulationsfunktionen vorzugsweise nichtperiodisch und wei
sen in ihrer Autokorrelationsfunktion möglichst wenig Neben
maxima auf. Dadurch lassen sich durch die zeitliche Korrela
tion der Signale insbesondere periodische Störsignale auf
grund von Herzschlag oder der Pulssequenz zum Anregen und
Auslesen von Kernresonanzsignalen ausblenden.
Konkret ist es erfindungsgemäß von Vorteil, wenn als Stimula
tionsfunktionen binäre Codes verwendet werden. Dies ist be
sonders von Vorteil, wenn die Stimulationsfunktionen einem
Lebewesen Anweisungen für Aktionen vorgeben.
Die binären Codes erlaubt eine einfache Stimulation des Lebe
wesens (klare Signal-Wirkung-Beziehung z. B. "Bei Lichtsignal
kleinen Finger bewegen"). Weiterhin lassen sich auf bekannte
Weise leicht zu den Stimulationsfunktionen orthogonale Funk
tionen herleiten.
Um Rückwirkungen zwischen der Pulssequenz zum Anregen und
Auslesen von Kernresonanzsignalen und den Stimulationsfunk
tionen auszuschließen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
die Pulssequenz und die Stimulationsfunktionen unabhängig
voneinander sind.
Wenn eine nichtlineare Kopplung zweier Reize nachgewiesen
werden soll wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Nach
weis von auf nichtlinearer Kopplung der mindestens zwei Sti
mulationsfunktionen zurückzuführenden Aktivitätsänderungen im
Lebewesen mit Hilfe statistischer Methoden erfolgt. Dabei
wird das Ergebnis der Kreuzkorrelation mit Hilfe geeigneter
statistischer Methoden wie z. B. den "higher order statistics"
weiter auszuwerten. Diese Methoden eignen sich insbesondere
zur Detektion und Auswertung nichtlinearer Terme in einem
Signal.
Für den Nachweis einer nichtlinearen Kopplung zweier Reize
spielt die Korrelationsfunktion eine wesentliche Rolle. Er
findungsgemäß wird vorgeschlagen, die Korrelationsfunktion
mit Hilfe eines Schieberegisters zu variieren. Mit Hilfe des
Schieberegisters kann eine geeignete Schar von Funktionen
durchlaufen werden, die alle zu den einzelnen Stimulations
funktionen jeweils senkrecht stehen.
Gemäß einem dritten und vierten Aspekt der vorliegenden Er
findung werden Vorrichtungen offenbart, die die oben be
schriebenen Verfahren umsetzen.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1
bis 6 näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel des Ver
fahrens das es ermöglicht, mehrere fMRI Experimente
gleichzeitig durchzuführen,
Fig. 2 schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel des Ver
fahrens das es ermöglicht, sog. höhere Hirnfunktio
nen zu lokalisieren,
Fig. 3 schematisch den Aufbau einer MR-Anlage zur funk
tionellen Bildgebung,
Fig. 4 den schematischen Verlauf des Blutsauerstoffgehalts
des umgebenden Blutes bei einer plötzlichen Aktivi
tät im Gewebe,
Fig. 5 schematisch ein Verfahren zur Zeit- und ortsaufge
lösten Darstellung funktioneller Gehirnaktivitäten
eines Patienten nach dem Stand der Technik,
Fig. 6 schematisch den Signalverlauf in einzelnen Pixeln.
Der allgemeine Aufbau eines fMRI-Experimentes, mit dem die
vorliegende Erfindung realisiert werden kann, wird im folgen
den kurz skizziert.
Entsprechend der schematischen Darstellung nach Fig. 3 wird
ein Patient 31 in einen Magneten 32 eingebracht, der zur Er
zeugung eines Grundmagnetfeldes dient und außerdem der Über
sichtlichkeit wegen nicht dargestellte Einbauten zur Erzeu
gung von magnetischen Gradientenfeldern sowie eine Hochfre
quenzantenne zum Senden und zum Empfangen von Hochfrequenz
pulsen aufweist. Die Gradientenspulen und die Hochfrequenz
antenne sind mit einer Prozessoreinheit 34 verbunden. Die
Funktion der MR-Anlage wird soweit als bekannt vorausgesetzt,
da der Aufbau im wesentlichen herkömmlichen Anlagen ent
spricht.
Von einem Impulsgeber 35 wird eine Stimulationsfunktion er
zeugt, mit der z. B. ein Lichtsender 33 angesteuert wird. Es
kann aber z. B. auch eine elektrische Stimulation erfolgen
oder der Patient kann - beispielsweise durch optische Signale
- dazu veranlaßt werden, entsprechend der Stimulationsfunk
tion Bewegungen durchzuführen. Die mit der Prozessoreinheit
34 gewonnenen MR-Daten und die im Impulsgeber 35 erzeugte
Stimulationsfunktion werden in einer Korrelationsrechenein
heit 36 miteinander korreliert. Die so gewonnenen Daten kön
nen in einem Prozessrechner 39 weiter aufbereitet und auf
einem Monitor 38 dargestellt werden. Die Umwandlung des
Ausgangssignals des Magnetresonanztomographen in ein Bildsi
gnal erfolgt dabei in bekannter Weise mit Hilfe einer zwei
dimensionalen Fourriertransformation.
Die Prozessoreinheit 34, die Korrelationsrecheneinheit 36 und
der Impulsgeber 35 werden von einem zentralen Steuerrechner
37 gesteuert.
Mit diesem Aufbau ist es möglich, fMRI-Experimente durchzu
führen, bei denen in dem Patient/Lebewesen mit Hilfe von
Stimulationsfunktionen physiologische Vorgänge stimuliert und
bei denen Aktivitätsänderungen als Folge der Stimulations
funktionen in einem Patient/Lebewesen nachgewiesen werden.
Fig. 1 zeigt schematisch den Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur parallelen, gleichzeitigen Durchführung mehre
rer fMRI-Experimente ohne gegenseitige Störung.
Zur Stimulation physiologischer Vorgänge in einem Patienten
wird das System Mensch/MR 11 (MR steht für Magnetresonanz
tomograph) mit zwei nicht korrelierenden und zueinander
orthogonalen Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t) angeregt.
Am Ausgang des Systems 11 werden (nach nicht näher abge
bildeten internen Verarbeitungsschritten) Kernresonanzsignale
SMR(t) erhalten. Diese Kernresonanzsignale SMR(t) werden in
zwei getrennten Kreuzkorrelationen 14, 15 jeweils mit einer
der Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t) zeitlich korreliert.
Um systembedingte Laufzeitunterschiede auszugleichen, durch
laufen die Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t) dazu zunächst
jeweils eine geeignete Verzögerungsschaltung 12, 13 mit der
Verzögerung τ1, τ2. Die am Ausgang der beiden Kreuzkorrela
tionen 14, 15 auftretenden Signale P1(τ1), P2(τ2) geben die
auf den jeweiligen Reiz, d. h. die jeweilige Stimulations
funktion fS1(t), fS2(t) zurückzuführenden Aktivitätsänderungen
im Menschen/Patienten an.
Da die zwei Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t) nicht kor
relieren und somit aufeinander senkrecht stehen ist es mit
Hilfe der zeitlichen Korrelation der Kernresonanzsignale
SMR(t) mit den Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t) möglich,
die auf eine der Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t) zurück
zuführende lineare Aktivitätsänderung im Menschen/Patienten
eindeutig einer bestimmten Stimulationsfunktion fS1(t), fS2(t)
zuzuordnen. Somit ist es mit dem erfindungsgemäß vorgeschla
genen Verfahren möglich, zwei fMRI-Experimente gleichzeitig
ohne gegenseitige Störung durchzuführen. Dadurch sind gegen
über dem Stand der Technik erhebliche Einsparungen mit Hin
blick auf die für die Durchführung der Experimente benötigte
Zeit und die dabei aufzuwendenden Kosten möglich.
Realisiert werden kann das erfindungsgemäße Verfahren mit
einer Vorrichtung nach Fig. 3. Dabei entspricht das System
Mensch/MR 11 einer Kombination aus Patient 31, Magnet 32 und
Prozessoreinheit 34. Die Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t)
können das System 11 mit Hilfe des Impulsgebers 35 und einem
oder mehreren Lichtsendern 33 anregen. Die Kreuzkorrelation
14, 15 der Kernresonanzsignale SMR(t) mit den Stimulations
funktionen fS1(t), fS2(t) erfolgt in der Korrelationsrechen
einheit 36. Die Verzögerungsschaltung 12, 13 können in dem
Impulsgeber 35 realisiert sein. Nach einer beispielsweise im
Prozessrechner 39 erfolgten Fourriertransformation können die
so gewonnenen Daten auf einem Monitor 38 dargestellt werden.
Die Steuerung der Prozessoreinheit 34, der Korrelations
recheneinheit 36 und des Impulsgebers 35 erfolgt auch hier
mittels eines zentralen Steuerrechners 37.
Fig. 2 zeigt schematisch den Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens das es erlaubt, sogenannte höhere, d. h. nur auf
die gleichzeitige Existenz mehrerer Reize ansprechende Akti
vitätsänderung in einem Patienten mittels magnetischer Kern
spinresonanz nachzuweisen.
Zur Stimulation physiologischer Vorgänge in einem Patienten
wird das System Mensch/MR 21 mit mehreren nicht korrelie
renden und zueinander orthogonalen Stimulationsfunktionen
fS1(t), fS2(t), fSn(t) angeregt. Die erfindungsgemäß verwende
ten Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t), fSn(t) sind nicht
periodisch und weisen in ihrer Autokorrelationsfunktion mög
lichst wenig Nebenmaxima auf. In diesem Ausführungsbeispiel
werden als Stimulationsfunktionen binäre Codes verwendet. Am
Ausgang des den Patienten und einen Magnetresonanztomographen
umfassenden Systems 21 werden Kernresonanzsignale SMR(t) er
halten. Diese Kernresonanzsignale SMR(t) werden in einer
Kreuzkorrelation 23 mit einer zu den Stimulationsfunktionen
fS1(t), fS2(t), fSn(t) jeweils orthogonalen Korrelationsfunk
tionen forth(t) korreliert. Um Laufzeitunterschiede der Si
gnale auszuschalten, durchläuft die Korrelationsfunktion
forth(t) ein geeignetes Verzögerungsglied 22 mit der Verzöge
rung τ. Die Korrelationsfunktion forth(t) ist dabei eine be
liebige Funktion aus der Schar der zu den einzelnem Stimu
lationsfunktionen fS1(t), fS2(t), fSn(t) jeweils orthogonalen
Funktionen. Sie wird über bekannte mathematische Methoden
ermittelt. Ein Ansatz zur Bestimmung ähnlicher Funktionen
wird in der Publikation "An extension of the m-sequence
technique for the analysis of multi-input nonlinear systems"
von Ethan A. Benardete und Jonathan D. Vietor in "Advanced
Methods of Physiological System Modeling" (Vol. III, ed. V.
Z. Marmarelis; New York, Plenum, pp. 87-110; 1994) beschrie
ben. Natürlich läßt sich eine Schar geeigneter Funktionen
auch anders herleiten. Die Schar der geeigneten Korrelations
funktionen forth(t) kann beispielsweise mit Hilfe eines Schie
beregisters durchlaufen und die Korrelationsfunktion forth(t)
so variiert worden.
Da die wenigstens zwei Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t),
fSn(t) nicht korrelieren und somit aufeinander senkrecht
stehen und auch die Korrelationsfunktion forth(t) zu den Sti
mulationsfunktionen fS1(t), fS2(t), fSn(t) jeweils orthogonal
ist, erhält man gemäß der vorliegenden Erfindung mit Hilfe
der zeitlichen Korrelation der Kernresonanzsignale SMR(t) mit
einer der Korrelationsfunktionen forth(t) am Ausgang der
Kreuzkorrelation 23 ein Signal P(τ), das die auf eine Kombi
nation der Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t), fSn(t)
zurückzuführenden Aktivitätsänderungen höherer Ordnung im
System Mensch/MR 21 wiedergibt. Da die linearen Effekte bei
der Korrelation 23 mit der zu den Stimulationsfunktionen
fS1(t), fS2(t), fSn(t) jeweils orthogonalen Korrelationsfunk
tion forth(t) unterdrückt werden, kann ein erhaltenes signifi
kantes Signal P(τ) nur auf eine nichtlineare Kopplung zweier
oder mehrerer Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t), fSn(t)
zurückzuführen sein.
Unter Berücksichtigung des zeitlichen Ablaufs der Stimula
tionsfunktionen fS1(t), fS2(t), fSn(t) und der das Signal P(τ)
hervorbringenden Korrelationsfunktion forth(t), die a
posteriori bekannt ist, lassen sich Rückschlüsse ziehen, auf
welche Kombination von Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t),
fSn(t) die gemessene Aktivitätsänderung im Menschen/Patienten
zurückzuführen ist. Somit ist es mit dem erfindungsgemäß vor
geschlagenen Verfahren möglich, Effekte höherer Ordnung, d. h.
Effekte, die auf die gleichzeitige Existenz mehrerer Reize
ansprechen, nachzuweisen. Man spricht hiebei auch von einer
nichtlinearen Kopplung der Reize.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die in dem
Ausgangssignal P(τ) der Kreuzkorrelation 23 enthaltenen
nichtlinearen Terme mit Hilfe statistischer Verfahren 24 (HOS
= higher order statistics) weiter untersucht. Diese Methode
zur Auswertung nichtlinearer Terme in einem Signal ist bei
spielsweise in den Publikationen "Introducing higher order
statistics (HOS) for the detection of nonlinearities" (UK
Nonlinear News, September 1995), "Nonlinearity detection for
condition monitoring using higher order statistics" und "The
higher order statistic of speech signals" (presented at the
IEEE Colloquium on "Techniques for Speech Signal Processing
and theit Applications", London, 1. Juni 1994; Digest No
1994/138 p7/1-7/6) veröffentlicht. Hauptautoren dieser drei
Artikel sind J. W. A. Fackrell und S. McLaughlin.
Um die Auswertung des Experimentes zu vereinfachen ist es von
Vorteil, das Ergebnis der Kreuzkorrelation als Kreuzkorrela
tionsbild darzustellen. Dies kann in bekannter Weise durch
eine zweidimensionale Fourriertransformation des am Ausgang
der Kreuzkorrelation erhaltenen Signales erfolgen. Diese Dar
stellungsform erhöht die Anschaulichkeit der gewonnenen Daten
erheblich und erlaubt eine schnelle und genaue Auswertung des
Ergebnisses.
Realisiert werden kann das erfindungsgemäße Verfahren mit
einer Vorrichtung nach Fig. 3. Dabei entspricht das System
Mensch/MR 21 einer Kombination aus Patient 31, Magnet 32 und
Prozessoreinheit 34. Die Stimulationsfunktionen fS1(t),
fS2(t), fSn(t) können das System 21 mit Hilfe des Impulsgebers
35 und einem oder mehreren Lichtsendern 33 anregen. Selbst
verständlich können auch akustische, thermische und/oder
motorische Sender 33 Verwendung finden. Die Kreuzkorrelation
23 der Kernresonanzsignale SMR(t) mit der Korrelationsfunk
tion forth(t) erfolgt in der Korrelationsrecheneinheit 36. Die
Korrelationsfunktion forth(t) wird in der Prozessoreinheit 34
(oder dem zentralen Steuerrechner 37) hergeleitet und vari
iert. Die Verzögerungsschaltung 22 ist in dem Impulsgeber 35
(oder auch in der Korrelationsrecheneinheit 36) realisiert.
Vor oder nach einer beispielsweise im Prozessrechner 39 er
folgenden Fourriertransformation wird das in der Kreuzkorre
lation 23 gewonnene Signal P(τ) im Prozessrechner 39 mit sta
tistischen Methoden weiter aufbereitet, bevor die Daten auf
einem Monitor 38 dargestellt werden. Die Steuerung der Pro
zessoreinheit 34, der Korrelationsrecheneinheit 36 und des
Impulsgebers 35 erfolgt auch hier mittels eines zentralen
Steuerrechners 37. Natürlich kann auch die Steuerung des Pro
zessrechners 39 mittels des zentralen Steuerrechners 37 er
folgen.
Mit den in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Verfahren
und Vorrichtungen ist es möglich, fMRI-Experimente mit mehre
ren parallelen Stimulationsfunktionen durchzuführen, die auf
die Vielzahl von Stimulationsfunktionen zurückzuführenden Ak
tivitätsänderungen in einem betrachteten Lebewesen nachzu
weisen, und sie den auslösenden Stimulationsfunktionen rich
tig zuzuordnen.
Genauer gesagt ist es mit den erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahren und Vorrichtungen möglich, sowohl mehrere einzelne
fMRI-Experimente gleichzeitig parallel durchzuführen, als
auch sogenannte höhere, d. h. nicht der direkten Stimulation
zugängliche Hirnfunktionen zu detektieren.
Claims (24)
1. Verfahren zur Zeit- und ortsaufgelösten Darstellung funk
tioneller Gehirnaktivitäten eines Lebewesens mittels magneti
scher Kernspinresonanz mit folgenden Schritten:
- a) Stimulation physiologischer Vorgänge im Lebewesen mit min destens zwei nicht korrelierenden und zueinander orthogo nalen Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t))
- b) Erzeugung von Zeit- und ortsaufgelösten Kernresonanzsigna len (SMR(t)) durch eine Pulssequenz zum Anregen und Ausle sen von Kernresonanzsignalen;
- c) Kreuzkorrelation der erzeugten Kernresonanzsignale (SMR(t)) mit einer zu den Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) jeweils orthogonalen Korrelationsfunktion (forth(t)), die einer Schar der zu den einzelnen Stimulati onsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) jeweils orthogonalen Funktionen entnommen ist;
- d) Variation der Korrelationsfunktion (forth(t)) durch Durch laufen der Schar der zu den einzelnen Stimulationsfunktio nen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) jeweils orthogonalen Funktionen zum Nachweis von auf nichtlineare Kopplung der mindestens zwei Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) zurück zuführenden Aktivitätsänderungen (P(τ)) im Lebewesen am Ausgang des Kreuzkorrelationsschritts.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) nicht
periodisch sind und in ihrer Autokorrelationsfunktion mög
lichst wenig Nebenmaxima aufweisen.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) binäre
Codes verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) einem
Lebewesen Anweisungen für Aktionen vorgeben.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nachweis von auf nichtlinearer Kopplung der mindes
tens zwei Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) zu
rückzuführenden Aktivitätsänderungen (P(τ)) im Lebewesen mit
Hilfe statistischer Methoden (HOS) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Korrelationsfunktion (forth(t)) mit Hilfe eines
Schieberegisters variiert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pulssequenz zum Anregen und Auslesen von Kernreso
nanzsignalen und die Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t),
fSn(t)) unabhängig voneinander sind.
8. Verfahren zur Zeit- und ortsaufgelösten Darstellung funk
tioneller Gehirnaktivitäten eines Lebewesens mittels magneti
scher Kernspinresonanz mit folgenden Schritten:
- a) Stimulation physiologischer Vorgänge im Lebewesen mit min destens zwei nicht korrelierenden und zueinander orthogo nalen Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t));
- b) Erzeugung von Zeit- und ortsaufgelösten Kernresonanzsigna len (SMR(t)) durch eine Pulssequenz zum Anregen und Ausle sen von Kernresonanzsignalen;
- c) Kreuzkorrelation der erzeugten Kernresonanzsignale (SMR(t)) mit den Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t)) zum Nachweis von auf die jeweilige Stimulationsfunktion (fS1(t), fS2(t)) zurückzuführenden Aktivitätsänderungen (P1(τ1), P2(τ2)) im Lebewesen am Ausgang des Kreuzkorrela tionsschritts.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stimulationsfunktionen fS1(t), fS2(t) nichtperiodisch
sind und in ihrer Autokorrelationsfunktion möglichst wenig
Nebenmaxima aufweisen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t)) binäre Codes
verwendet werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t)) einem Lebewe
sen Anweisungen für Aktionen vorgeben.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pulssequenz zum Anregen und Auslesen von Kernreso
nanzsignalen und die Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t))
unabhängig voneinander sind.
13. Vorrichtung zur Zeit- und ortsaufgelösten Darstellung
funktioneller Gehirnaktivitäten eines Lebewesens (31) mittels
magnetischer Kernspinresonanz aufweisend:
- a) einen Funktionsgeber (33, 35) zur Stimulation physiologi scher Vorgänge im Lebewesen (31) durch mindestens zwei nicht korrelierende und zueinander orthogonale Stimulati onsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t));
- b) eine MR-Anlage (32, 34) zur Erzeugung von Zeit- und orts aufgelösten Kernresonanzsignalen (SMR(t));
- c) eine Korrelationsrecheneinheit (36) zur Kreuzkorrelation der mit Hilfe der MR-Anlage (32, 34) gewonnenen Kernreso nanzsignale (SMR(t)) mit einer zu den Stimulationsfunktio nen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) jeweils orthogonalen Korrelati onsfunktion (forth(t)), die einer Schar der zu den einzel nen Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) jeweils orthogonalen Funktionen entnommen ist;
- d) eine Steuereinheit (37) zur Variation der Korrelations funktion (forth(t)) durch Durchlaufen der Schar der zu den einzelnen Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) jeweils orthogonalen Funktionen;
- e) eine Auswerteeinrichtung (39) zum Nachweis von auf nicht lineare Kopplung mindestens zweier Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) zurückzuführenden Aktivitätsände rungen (P(τ)) im Lebewesen (31) am Ausgang der Korrelati onsrecheneinheit (36).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) nicht
periodisch sind und in ihrer Autokorrelationsfunktion mög
lichst wenig Nebenmaxima aufweisen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t), fSn(t)) binäre
Codes verwendet werden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Funktionsgeber (33, 35) einem Lebewesen (31) Anwei
sungen für Aktionen vorgibt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinrichtung (39) den Nachweis von auf nicht
linearer Kopplung der mindestens zwei Stimulationsfunktionen
(fS1(t), fS2(t), fSn(t)) zurückzuführenden Aktivitätsänderungen
(P(τ)) im Lebewesen (31) mit Hilfe statistischer Methoden
(HOS) führt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Auswerteeinrichtung (39) und der Korre
lationsrecheneinheit (36) um einen Prozessrechner oder Perso
nalcomputer handelt.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pulssequenz zum Anregen und Auslesen von Kernreso
nanzsignalen und die Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t),
fSn(t)) unabhängig voneinander sind.
20. Vorrichtung zur Zeit- und ortsaufgelösten Darstellung
funktioneller Gehirnaktivitäten eines Lebewesens (31) mittels
magnetischer Kernspinresonanz aufweisend:
- a) einen Funktionsgeber (33, 35), der ausgebildet ist, phy siologische Vorgänge im Lebewesen (31) durch mindestens zwei nicht korrelierende und zueinander orthogonale Stimu lationsfunktionen (fS1(t), fS2(t)) zu stimulieren;
- b) eine MR-Anlage (32, 34) die ausgebildet ist, Zeit- und ortsaufgelöste Kernresonanzsignale (SMR(t)) zu erzeugen;
- c) eine Kreuzkorrelationsrecheneinheit (36), die ausgebildet ist, die mit Hilfe der MR-Anlage (32, 34) gewonnenen Kern resonanzsignale (SMR(t)) mit den Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t)) zu kreuzkorrelieren;
- d) eine Auswerteeinrichtung (39), die ausgebildet ist, auf die jeweilige Stimulationsfunktion (fS1(t), fS2(t)) zurück zuführende Aktivitätsänderungen (P1(τ1), P2(τ2)) im Lebewe sen (31) am Ausgang der Korrelationsrecheneinheit (36) nachzuweisen.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t)) nichtperio
disch sind und in ihrer Autokorrelationsfunktion möglichst
wenig Nebenmaxima aufweisen.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t)) binäre Codes
verwendet werden.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Funktionsgeber (33, 35) einem Lebewesen (31) Anwei
sungen für Aktionen vorgibt.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pulssequenz zum Anregen und Auslesen von Kernreso
nanzsignalen und die Stimulationsfunktionen (fS1(t), fS2(t))
unabhängig voneinander sind.
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