DE10023377A1 - Verfahren zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit einer Computereinrichtung bei Finite-Elemente-Simulationen und eine solche Computereinrichtung - Google Patents
Verfahren zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit einer Computereinrichtung bei Finite-Elemente-Simulationen und eine solche ComputereinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit einer Computereinrichtung bei Finite-Elemente-Simulationen durch effiziente automatische Konstruktion geeigneter Basisfunktionen für die Berechnung von Näherungslösungen, und eine solche Computereinrichtung. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein das Simulationsgebiet OMEGA überdeckendes Gitter erstellt. Darauf definierte B-Splines, deren Träger das Simulationsgebiet schneiden, werden in innere und äußere B-Splines klassifiziert (5). Anschließend werden Kopplungskoeffizienten zur Bildung von Linearkombinationen von inneren und äußeren B-Splines ermittelt (6) und die die resultierenden Basisfunktionen bestimmenden Parameter gespeichert und ausgegeben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit einer
Computereinrichtung bei Finite-Elemente-Simulationen durch effiziente
automatische Konstruktion geeigneter Basisfunktionen für die Berechnung von
Näherungslösungen und eine solche Computereinrichtung.
Eine Vielzahl technisch-physikalischer Phänomene lässt sich durch partielle
Differenzialgleichungen beschreiben. Hierunter fallen u. a. Probleme aus der
Strömungsmechanik (z. B. Strömung um eine Tragfläche), der elektromagnetischen
Feldtheorie (z. B. elektrischer Feldverlauf in einem Transistor) oder der
Elastizitätstheorie (z. B. Deformation einer Autokarosserie). Die genaue Kenntnis
und Beschreibung derartiger Vorgänge ist ein zentraler Bestandteil bei der
Konstruktion und Optimierung technischer Objekte. Um zeit- und kostenintensive
Experimente einzusparen, ist das Interesse an computergestützten Simulationen
groß. Hierbei haben sich Finite-Elemente-Verfahren (FE-Verfahren) etabliert und
sind seit langem Gegenstand intensiver Forschung. Dies betrifft insbesondere auch
automatische Netzgenerierungsverfahren als Grundlage für die Konstruktion
geeigneter Basisfunktionen.
Fig. 1 veranschaulicht in der linken Bildhälfte den Stand der Technik beim Ablauf
einer FE-Simulation für ein lineares Randwertproblem als typisches Modellbeispiel.
Ausgehend von den Daten, die die Geometrie des zu simulierenden technischen
Objektes beschreiben, wird zunächst ein System von Basisfunktionen konstruiert,
das einerseits die Einhaltung der Randbedingungen ermöglicht und andererseits
zur Approximation der gesuchten Lösung geeignet ist. Dann wird mit Hilfe dieser
Basisfunktionen ein lineares Gleichungssystem mittels numerischer
Integrationsverfahren aufgestellt. Schließlich werden die Koeffizienten der
gesuchten Approximation als Lösung dieses linearen Gleichungssystems ermittelt.
FE-Verfahren oder deren Anwendung sind Gegenstand einer Reihe von Patenten.
Beispielhaft sei US 4,819,161 genannt, wo die FE-Approximationen einer großen
Klasse von Differenzialgleichungen automatisiert werden, sowie US 5,731,817, wo
ein Verfahren zur Generierung von Hexaeder-Netzen die Grundlage für ein
Verfahren zur FE-Simulation bildet.
Bei den meisten praxisrelevanten FE-Verfahren werden Basisfunktionen verwendet,
die auf einer durch Vernetzung des Simulationsgebietes erzeugten Zerlegung
definiert sind. Fig. 2a zeigt eine Auswahl gebräuchlicher Elemente, deren
Dimension, Grad, Glattheit und Parameter in Fig. 2b aufgelistet sind. Eine
Übersicht über Vernetzungsmethoden ebener Gebiete findet sich beispielsweise in
K. Ho-Le, "Finite element mesh generation methods: a review and classification",
Comp. Aided Design 20 (1988), 27-38. Die Vernetzung komplizierterer,
dreidimensionaler Gebiete gestaltet sich nach derzeitigem Kenntnisstand überaus
schwierig, wie S. Owen, "A survey of unstructured mesh generation technology",
Proceedings, 7th International Meshing Round Table, Sandia National Lab (1998),
239-257, zeigt. Die Verfahren benötigen lange Rechenzeiten und sind teilweise auch
noch nicht vollkommen automatisiert. Es gibt jedoch in jüngerer Zeit eine Reihe
sehr innovativer, neuer Ansätze. Beispielsweise wird in A. Fuchs, "Optimierte
Delaunay-Triangulierungen zur Vernetzung getrimmter NURBS-Körper",
Universität Stuttgart, 1999, eine Kräfteverteilung simuliert, um eine optimale
Verteilung von Triangulierungspunkten zu erzielen. In US 5,729,670 werden zwei-
und dreidimensionale Netze durch Lösen von Strömungsproblemen erzeugt, was
eine interessante Umkehrung des üblichen FE-Mechanismus ist. Daneben
wurden viele Algorithmen entwickelt, um einzelne Teilaspekte der Netzgenerierung
zu verbessern. Beispielsweise wird in DE 196 21 434 A1 und US 5,774,696 ein
Verfahren zur Elimination von Überschneidungen mit vorgegebenen Kanten oder
Grenzflächen bei Delaunay-Triangulierungen beschrieben.
Vernetzungsfreie FE-Verfahren haben bisher keine Bedeutung für die
Anwendungen erlangt. Sowohl bei dem Lagrange-Multiplier-Verfahren, s. z. B.
J. H. Bramble, "The Lagrange multiplier method for Dirichlet's problem", Math.
Comp. 37 (1981), 1-11, als auch bei der Penalty-Methode, s. z. B. P. Bochev und
M. Gunzburger, "Finite element methods of least squares type", SIAM Review 40
(1998), 789-837, stellt bei Verwendung einfacher, stabiler Basisfunktionen die
Behandlung von Randbedingungen ein Hauptproblem dar.
Bei vielen technischen Simulationen ist die automatische Netzgenerierung sehr
aufwendig und nimmt den weitaus größten Teil der Rechenzeit in Anspruch. Des
Weiteren ist die Approximationskraft der üblicherweise verwendeten linearen und
multilinearen Basisfunktionen gering. Um genaue Resultate zu erzielen, muss also
eine große Anzahl von Basisfunktionen verwendet und damit ein entsprechend
großes Gleichungssystem gelöst werden. Ansatzfunktionen höheren Grades über
Triangulierungen besitzen in der Regel ebenfalls ein ungünstiges Verhältnis
zwischen der erreichbaren Genauigkeit und der Anzahl der verwendeten
Basisfunktionen. Schließlich lassen sich auf unstrukturierten Netzen keine glatten
Basisfunktionen auf einfache Weise definieren. Bereits für stetig differenzierbare
Elemente sind sehr spezielle Konstruktionen notwendig (s. Fig. 2a).
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Leistungsfähigkeit bekannter
FE-Verfahren und die FE-Verfahren ausführender Computereinrichtungen durch
die effiziente Konstruktion von Basisfunktionen mit günstigen Eigenschaften zu
erhöhen. Insbesondere soll die Vernetzung des Simulationsgebietes vollständig
entfallen, eventuell gegebene Randbedingungen eingehalten werden, genaue
Lösungen mit relativ wenigen Koeffizienten erreichbar und das entstehende
Gleichungssystem effizient lösbar sein. Dadurch sollen die Nachteile des Standes
der Technik überwunden und somit die Genauigkeit und Geschwindigkeit der
Simulation physikalischer Eigenschaften bei der Konstruktion und Optimierung
technischer Objekte verbessert werden.
Einige zentrale Begriffe und Bezeichnungen, die in der nachfolgenden Beschreibung
des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden, sollen vorab erläutert
werden.
Das Simulationsgebiet Ω ist eine beschränkte Menge der Dimension d = 2 oder
d = 3, auf der die zu untersuchenden physikalischen Größen mittels der
FE-Methode approximiert werden sollen. Der Rand des Simulationsgebietes wird
mit Γ bezeichnet. Unter einem Gitter mit Gitterweite h versteht man eine
Zerlegung einer Teilmenge der Ebene oder des Raumes in Gitterzellen Zk. Dabei
ist jede Gitterzelle je nach Dimension d ein Quadrat oder ein Würfel mit
Kantenlänge h. Genauer gilt Zk = kh + [0,h]d, wobei k eine Menge von
ganzzahligen d-Vektoren durchläuft. Die uniformen Tensorprodukt-B-Splines in d
Variablen vom Grad n zur Gitterweite h werden mit bk bezeichnet, s. z. B. C. de
Boor, "A Practical Guide to Splines", Springer, 1978. Dies sind (n - 1)-mal stetig
differenzierbare Funktionen, die auf den Gitterzellen mit Polynomen vom Grad n
übereinstimmen, wie in Fig. 4 dargestellt. Die obere Bildhälfte zeigt einen Träger
Qk des B-Splines vom Grad n = 2, der Dimension d = 2 und der Glattheit m = 1.
In der unteren Bildhälfte ist der resultierende Tensorprodukt B-Spline bk
abgebildet. Der Träger Qk, also die Vereinigung aller Gitterzellen, auf denen der
B-Spline bk nicht identisch Null ist, besteht aus (n + 1)d Gitterzellen; es gilt
genauer Qk = kh + [0,(n + 1)h]d. In allen Figuren ist der B-Spline bk an der Stelle
kh markiert, also beispielsweise im Fall d = 2 in der linken unteren Ecke des
Trägers. Für die FE-Simulation sind nur solche B-Splines von Belang, deren Träger
das Simulationsgebiet Ω schneiden; sie werden als relevante B-Splines bezeichnet.
Die relevanten B-Splines werden nochmals in zwei Gruppen eingeteilt: diejenigen
B-Splines, bei denen der Teil des Trägers im Inneren des Simulationsgebietes
größer als eine vorgegebene Schranke s ist, werden als innere B-Splines bezeichnet.
Alle übrigen relevanten B-Splines werden als äußere B-Splines bezeichnet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch das im Anspruch 1 bestimmte
Verfahren gelöst. Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den
Unteransprüchen bestimmt. Der Anspruch 11 bestimmt eine erfindungsgemäße
Computereinrichtung.
In der rechten Bildhälfte der Fig. 1 ist die Einbindung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in den Ablauf einer FE-Simulation nach dem Stand der Technik bzw.
die Substitution einiger Verfahrensschritte einer FE-Simulation nach dem Stand
der Technik durch das erfindungsgemäße Verfahren dargestellt.
Die Eingabe 1 des Simulationsgebietes Ω kann über ein Eingabemittel erfolgen,
insbesondere auch durch Einspeichern von Daten, die aus einer
computerunterstützten Konstruktion (CAD/CAM) abgeleitet sind. Beispielsweise
können so die bei der Konstruktion eines Kraftfahrzeugs verwendeten Daten
unmittelbar in die erfindungsgemäße FE-Simulation einfließen.
Bei der Eingabe 2 und Abspeicherung des Typs der Randbedingungen wird
zwischen natürlichen und wesentlichen Randbedingungen unterschieden. Die
erfindungsgemäße Basis wird für homogene Randbedingungen gleichen Typs
konstruiert. Insbesondere verschwinden bei wesentlichen Randbedingungen die
Basisfunktionen auf dem Rand Γ. Inhomogene Randbedingungen lassen sich dann
beim Aufstellen des FE-Systems mittels Methoden, die dem Stand der Technik
entsprechen, behandeln.
Schließlich werden Steuerparameter eingelesen 3. Diese betreffen den Grad n und
die Gitterweite h der zu verwendenden B-Splines sowie die Schranke s zur
Klassifikation der inneren und äußeren B-Splines. Bei fehlender Spezifikation
können alle diese Eingabeparameter mit Hilfe von empirisch oder analytisch
konstruierten Bewertungsfunktionen automatisch bestimmt werden.
Die folgende erfindungsgemäße Konstruktion der Basisfunktionen gliedert sich in
die in Fig. 3 schematisch dargestellten Schritte, die nun beschrieben werden.
Nach dem Einlesen des Simulationsgebietes Ω wird im ersten Verfahrensschritt ein
das Simulationsgebiet Ω überdeckendes Gitter erstellt. Dann wird geprüft, welche
der Gitterzellen ganz, teilweise oder nicht im Simulationsgebiet Ω liegen, die
Zelltypen bestimmt 4 und diese Information über die Zelltypen gespeichert. Hierzu
sind im Wesentlichen Innen/Außen-Tests sowie Schnittbestimmungen zwischen
dem Rand Γ des Simulationsgebietes Ω und den Strecken bzw. Quadraten, die die
Gitterzellen beranden, durchzuführen. Fig. 7 zeigt die Ein- und Ausgabedaten für
diesen Verfahrensschritt.
Im zweiten Verfahrensschritt werden zunächst anhand der Information über die
Zelltypen die relevanten B-Splines bestimmt. Dann wird die Klassifikation 5 in
innere und äußere B-Splines durchgeführt; die entsprechenden Listen der Indizes
werden mit I und J bezeichnet. Hierzu ist mit Hilfe der im ersten
Verfahrensschritt gewonnenen Daten die Größe derjenigen Teile der Träger der
B-Splines zu bestimmen, die im Inneren des Simulationsgebietes liegen und mit der
vorgegebenen Schranke s zu vergleichen. Fig. 9 zeigt die Ein- und Ausgabedaten
für diesen Verfahrensschritt.
Im dritten Verfahrensschritt werden Kopplungskoeffizienten ei,j berechnet 6, die
innere und äußere B-Splines gemäß der Vorschrift
verbinden. Jedem inneren B-Spline bi wird damit ein erweiterter B-Spline Bi
zugeordnet. Die Konstruktion und die Eigenschaften der Indexmengen J(i) und der
Kopplungskoeffizienten ei,j sind wie folgt gegeben. Die Indexmengen J(i) bestehen
aus Indizes äußerer B-Splines. Ihnen entsprechen komplementäre Indexmengen
I(j) von Indizes innerer B-Splines; es gehört also i genau dann zu I(j), wenn j zu
J(i) gehört. Für einen gegebenen, äußeren Index j ist die Indexmenge I(j) ein Feld,
also ein quadratischer bzw. würfelförmiger Bereich von (n + 1)d inneren Indizes,
der durch einen minimalen Abstand zum Index j gekennzeichnet ist. Für einen
gegebenen, äußeren Index j und einen inneren Index i in der Indexmenge I(j) sei pi
dasjenige d-variate Polynom vom Grad n in jeder Variablen, das an der Stelle i den
Wert 1 und an allen anderen Punkten des Feldes I(j) den Wert 0 hat. Dann ist der
Kopplungskoeffizient ei,j als Wert von pi an der Stelle j gegeben; es gilt also
ei,j = pi(j). Die konkreten Werte der Kopplungskoeffizienten können entweder für
verschiedene Grade und relative Positionen von j und I(j) tabelliert werden oder
aber mit Hilfe von Lagrangepolynomen einfach berechnet werden. Fig. 11 zeigt die
Ein- und Ausgabedaten für diesen Verfahrensschritt.
Sind natürliche Randbedingungen gegeben, so werden die in Gleichung (1)
definierten, erweiterten Splines ohne Modifikation zur weiteren Durchführung des
FE-Verfahrens verwendet. Sind dagegen wesentliche Randbedingungen gegeben, so
ist noch eine Gewichtung gemäß der Vorschrift
durchzuführen. Die zugehörige Abfrage erfolgt in einem optionalen
Verfahrensschritt 6a. Die so definierten Funktionen werden als gewichtete
erweiterte B-Splines (WEB-Splines) bezeichnet. Formal gesehen entsprechen die
bei natürlichen Randbedingungen verwendeten, erweiterten B-Splines dem
Sonderfall w(x) = 1. Sie werden deshalb ebenfalls als WEB-Splines bezeichnet. Für
den Fall wesentlicher Randbedingungen ist die Gewichtsfunktion w wie folgt
gekennzeichnet: Für alle Punkte x des Simulationsgebietes lässt sich w(x) nach
oben und unten durch von x unabhängige, positive Konstanten mal den Abstand
dist(x) des Punktes x vom Rand Γ abschätzen. Mit anderen Worten ist w im
Inneren von Ω positiv und verschwindet in der Nähe des Randes Γ so schnell wie
die Abstandsfunktion dist. Für Simulationsgebiete, die durch elementare
geometrische Objekte (Kreise, Ebenen, Ellipsen etc.) berandet sind, kann eine
geeignete Gewichtsfunktion gegebenenfalls in expliziter, analytischer Form
angegeben werden. Anderenfalls sind Berechnungsvorschriften heranzuziehen, die
typischerweise eine Glättung der Abstandsfunktion darstellen. Der
Skalierungsfaktor 1/w(xi) entsteht durch Auswertung der Gewichtsfunktion im
Gewichtspunkt xi. Dies kann ein beliebiger Punkt im Träger des B-Splines bi sein,
der vom Rand mindestens den halben Schrankenwert s/2 entfernt ist.
Als Resultat des erfindungsgemäßen Verfahrens erhält man eine
Berechnungsvorschrift für die WEB-Splines Bi (vgl. Definitionen (1) und (2)), die
1 alle günstigen Eigenschaften gemäß der Aufgabenstellung aufweisen. Damit kann
nun das FE-Verfahren gemäß dem Stand der Technik weitergeführt werden. Es ist
dabei jedoch möglich, nach Anspruch 11 die reguläre Gitterstruktur der
Basisfunktionen vorteilhaft auszunutzen.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass für das erfindungsgemäße Verfahren unter
anderem die Kopplung der äußeren an die inneren B-Splines von Bedeutung ist.
Diese bewirkt, dass die konstruierte Basis die für FE-Berechnungen wesentlichen
Eigenschaften besitzt. Insbesondere ist eine erfindungsgemäße Basis Bi (i aus der
Indexmenge I) gleichmäßig in Bezug auf die Gitterweite h stabil und besitzt die
gleiche Fehlerordnung wie die B-Splines bk bei Approximation glatter Funktionen,
die die gleichen Randbedingungen erfüllen. Zum anderen ist durch die Verwendung
der Gewichtsfunktion w die Einhaltung wesentlicher Randbedingungen
gewährleistet.
Die zuvor beschriebenen Verfahrensschritte und deren Eigenschaften sowie die
bevorzugte Ausführungsart und die zugehörigen Ausführungsbeispiele sollen mit
Hilfe der nachfolgend aufgelisteten Figuren weiter erläutert bzw. illustriert werden.
Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten
Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein.
Fig. 1 zeigt zum Stand der Technik die einzelnen Schritte beim Ablauf
einer Finite-Elemente-Simulation und ordnet die erfindungsgemäße
Ermittlung der WEB-Basis in diesen Ablauf ein,
Fig. 2a stellt einige Finite-Elemente des Standes der Technik dem in
Fig. 2b gezeigten WEB-Element gegenüber und listet die für
Finite-Elemente-Approximationen relevanten Parameter auf,
Fig. 3 zeigt in einem Flussdiagramm die Verfahrensschritte zur
Ermittlung der WEB-Basis,
Fig. 4 zeigt einen Träger und den zugehörigen Tensorprodukt-B-Spline
vom Grad 2,
Fig. 5 illustriert die Problemstellung des ersten Ausführungsbeispiels
(Auslenkung einer Membran unter konstantem Druck) und zeigt
die zugehörige Lösung,
Fig. 6 zeigt die Zelltypen anhand des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 7 gibt eine Übersicht der Ein- und Ausgabedaten des Verfahrens zur
Bestimmung der Zelltypen,
Fig. 8 illustriert exemplarisch die Klassifikation der B-Splines anhand des
ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 9 gibt eine Übersicht der Ein- und Ausgabedaten des Verfahrens zur
Klassifikation der B-Splines,
Fig. 10 zeigt die Kopplungskoeffizienten eines äußeren B-Splines und die
zugehörigen inneren B-Splines anhand des ersten
Ausführungsbeispiels,
Fig. 11 gibt eine Übersicht der Ein- und Ausgabedaten des Verfahrens zur
Berechnung der Kopplungskoeffizienten,
Fig. 12 illustriert die Konstruktion der Gewichtsfunktion der bevorzugten
Ausführungsart,
Fig. 13 zeigt den Träger eines WEB-Splines und die zugehörigen
Kopplungskoeffizienten anhand des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 14 erläutert die Problemstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
(inkompressible Strömung) und deren Lösung anhand der
Strömungslinien und einer Abbildung zur Verteilung der
Strömungsgeschwindigkeit,
Fig. 15a bis 15c zeigen für das zweite Ausführungsbeispiel zu den
B-Spline-Graden n = 1, 2, 3 und gleicher Gitterweite die sich
ändernde Klassifikation der B-Splines,
Fig. 16a bis 16c geben Auskunft über die Fehlerentwicklung bei der
Finite-Elemente-Approximation mit Hilfe von WEB-Splines sowie
über das Laufzeitverhalten der WEB-Approximation für das zweite
Ausführungsbeispiel,
Fig. 17 stellt die WEB-Basis einem auf linearen Ansatzfunktionen über
einer Triangulierung (Stand der Technik) basierenden Verfahren
gegenüber und
Fig. 18 zeigt eine erfindungsgemäße Computereinrichtung.
Eine besonders günstige Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens, die als
WEB-Verfahren bezeichnet wird, ist durch folgende Festlegungen gegeben:
Die Schranke s wird so gewählt, dass die inneren B-Splines dadurch
gekennzeichnet sind, dass mindestens eine der Gitterzellen ihres Trägers
vollständig im Simulationsgebiet Ω liegt. Da zur Bestimmung der relevanten
B-Splines ohnehin der Schnitt zwischen den Gitterzellen und dem Rand Γ zu
berechnen ist, ist somit zur Klassifizierung kein wesentlicher zusätzlicher
Rechenaufwand notwendig. Der Gewichtspunkt xi wird als Mittelpunkt einer
vollständig im Simulationsgebiet Ω liegenden Gitterzelle im Träger des B-Splines bi
gewählt. Auch dies ist effizient möglich, da die Bestimmung einer solchen Zelle
bereits Bestandteil der Klassifizierungsroutine ist.
Falls keine explizite, analytische Form der Gewichtsfunktion bekannt ist, wird diese
wie folgt angesetzt:
Fig. 12 illustriert die Konstruktion der Gewichtsfunktion. Dabei gibt der
Parameter δ die Breite eines Streifens Ωδ an, innerhalb dessen die
Gewichtsfunktion zwischen dem Wert 0 auf dem Rand des Simulationsgebietes und
dem Wert 1 auf einem Plateau über Ω/Ωδ variiert. Der Parameter δ wird so
bestimmt, dass die Glattheit der Gewichtsfunktion gewährleistet ist.
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens ist, dass keine Vernetzung des
Simulationsgebietes erforderlich ist. Dies bewirkt in technischen Anwendungen eine
deutliche Ersparnis an Rechenzeit und Speicherkapazität und vereinfacht den
Simulationsablauf. Dabei ist die Verfahrensstruktur für zwei- und dreidimensionale
Probleme formal und auch in der technischen Durchführung weitgehend identisch.
Dies ermöglicht die Zeit- und kostensparende Implementierung von Lösern für
verschiedenste Anwendungen, basierend auf einheitlichen Programmstrukturen. Die
Verwendung von B-Splines entspricht dem industriellen Standard bei der
Modellierung geometrischer Objekte und schafft damit eine natürliche Verbindung
zwischen FE- und CAD/CAM-Anwendungen. Bestehende umfangreiche
Programmbibliotheken aus beiden Bereichen können zur Implementierung einer
auf dem erfindungsgemäßen Verfahren beruhender FE-Simulation eingesetzt
werden. Die nach dem WEB-Verfahren konstruierten Basisfunktionen besitzen alle
Standardeigenschaften Finiter Elemente. Hierzu gehört insbesondere die Stabilität
der Basis. Diese bewirkt, dass beispielsweise bei linearen, elliptischen
Randwertproblemen die Konditionszahl des entstehenden Gleichungssystems bei
kleiner werdender Gitterweite nicht schneller anwächst als bei optimalen
Triangulierungen. Für die Anwendungen bedeutet dies beispielsweise, dass sich
lineare Gleichungssysteme, wie sie bei der FE-Methode typischerweise entstehen,
mittels iterativer Verfahren effizient lösen lassen. Weiterhin ist bei gegebenem
Grad die Approximationsordnung maximal und die Anzahl der benötigten
Parameter minimal. Damit sind sehr genaue Approximationen schon mit relativ
geringer Parameterzahl möglich. Konkret kann dies bedeuten, dass Genauigkeiten,
die bislang den Einsatz von Großrechnern erforderten, auf Arbeitsplatzrechnern
erzielt werden können. Die reguläre Gitterstruktur der erfindungsgemäßen Basis
ermöglicht eine sehr effiziente Implementierung, insbesondere bei der Aufstellung
und Lösung von FE-Systemen. Ferner gelingt es durch Verwendung der
Gewichtsfunktion Randbedingungen bei der Simulation einzuhalten, ohne die
reguläre Gitterstruktur der Basisfunktionen zu beeinträchtigen. Schließlich kann
bei der Lösung linearer, elliptischer Randwertprobleme durch den Einsatz von
Mehrgitter-Verfahren zur Lösung des entstehenden, linearen Gleichungssystems
erreicht werden, dass die Gesamtlösungszeit proportional zur Anzahl der gesuchten
Koeffizienten und damit optimal ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren in der speziellen bevorzugten Ausführungsart
(WEB-Verfahren) wird anhand des in Fig. 5 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels
veranschaulicht. Die Differenzialgleichung und Randbedingungen sind sehr
elementar gewählt, so dass ohne großen Mehraufwand neben der
erfindungsgemäßen Konstruktion der WEB-Basis der gesamte Ablauf der
FE-Simulation verfolgt werden kann.
In der oberen Bildhälfte ist eine elastische Membran gegeben, die entlang dem
Rand Γ eines ebenen Simulationsgebietes Ω fixiert ist und auf die im Inneren des
Gebietes ein konstanter Druck f = 1 wirkt. Die Verschiebung u erfüllt bei
geeigneter Normierung die Poisson-Gleichung mit homogenen Randbedingungen,
- Δu = 1 in Ω,
u = 0 auf Γ.
Die Verschiebung u bzw. Auslenkung der Membran ist in der unteren Bildhälfte
der Fig. 5 ersichtlich. Wie oben beschrieben, gliedert sich das WEB-Verfahren in
die folgenden Schritte.
Eingabe 1 des Simulationsgebietes Ω: Der Rand Γ ist eine periodische Spline-Kurve
vom Grad 6, die durch ihre Kontrollpunkte 20 (in Fig. 5 mit schwarzen Punkten
gekennzeichnet) gespeichert wird.
Eingabe 2 der Randbedingungen: Die homogene Randbedingung ist wesentlich, so
dass die Konstruktion einer Gewichtsfunktion erforderlich ist.
Eingabe 3 der Steuerparameter: Es wird der Grad n = 2 und, um die Figuren
übersichtlich zu gestalten, eine relativ große Gitterweite h = 1/3 verwendet.
Bestimmung 4 der Zelltypen: Wie in Fig. 6 illustriert, wird das Simulationsgebiet
durch ein Gitter 21 überdeckt, das die Gitterzellen der Träger aller potenziell für
die Basiskonstruktion relevanten B-Splines enthält. Die Typbestimmung ergibt in
dem Beispiel 69 äußere Gitterzellen 22 und 11 innere Gitterzellen 24 sowie 20
Gitterzellen 23 auf dem Rand.
Klassifikation 5 der B-Splines: Der Träger des B-Splines bk ist hier das Quadrat Qk
mit den Ecken
(k1,k2)h, (k1 + 3, k2), (k1 + 3, k2 + 3)h, (k1, k2 + 3)h;
Q(-4,0) und Q(2,1) sind in Fig. 8 gezeigt. Die Gitterpunkte kh der relevanten
B-Splines, für die Qk das Innere des Simulationsgebietes schneidet, sind in Fig. 8
durch einen Punkt oder einen Kreis markiert. Alle Gitterpunkte ih für innere
B-Splines (i aus der Indexliste I), für die mindestens eine Zelle des Trägers Qi
vollständig im Inneren von Ω liegt, sind durch einen Punkt markiert.
Beispielsweise liegt für i = (-4,0) die Gitterzelle (-2,0)h + [0, h]2 ganz in Ω. Alle
Gitterpunkte jh für äußere B-Splines (j aus der Indexliste J), für die keine Zelle
des Trägers Qj ganz in Ω liegt, sind durch einen Kreis markiert.
Berechnung 6 der Kopplungskoeffizienten: Zur Bestimmung der
Kopplungskoeffizienten ei,j wird für jedes feste j der Indexliste J der
nächstgelegene 3 × 3-Bereich
I(j) = {l1, l2 + 1, l1 + 2} × {l2, l2 + 1, l2 + 2}
von Indizes in I gesucht. In Fig. 10 ist für den mit einem Kreis markierten äußeren
Gitterpunkt j = (-1, 2) der Bereich I(j) durch Punkte gekennzeichnet. Die
Fig. 10 zeigt ebenfalls die zugehörigen Kopplungskoeffizienten in
Matrixdarstellung. Sie werden mit bivariater Interpolation berechnet.
Beispielsweise ist das Interpolationspolynom zu i = (-1, -1)
pi(x) = - x1(x1 + 2)x2(x2 - 1)/2 .
Sein Wert an der Stelle x = j = (-1, 2) ist pi(j) = 1 = ei,j . Es fällt auf, dass viele
der Kopplungskoeffizienten 0 sind. Dies ist ein typishes Phänomen.Die
Kopplungskoeffizienten ei,j, sind nur dann für alle i der Indexliste I(j) ungleich 0,
wenn die Indizes i in jeder Komponente von dem Index j verschieden sind.
Berechnungsvorschrift 7 für die Gewichtsfunktion: Die Gewichtsfunktion ist durch
die Gleichung (3) gegeben mit n = 2 und δ = 0.2. Der Parameter δ wird numerisch
berechnet. Er muss klein genug sein, so dass Singularitäten der Abstandsfunktion
vermieden werden. Zur Berechnung der Abstandsfunktion erstellt das Verfahren
ein Programm, das mit Hilfe des Newton-Verfahrens arbeitet. Da die
Gewichtsfunktion nur in einem Randstreifen ungleich 1 ist, ist der Aufwand bei der
späteren Auswertung gering.
Ausgabe: Fig. 13 zeigt den Träger eines WEB-Splines Bi und die zu seiner
Beschreibung benötigten Daten. Dies sind die Indexliste J(i) der mit bi
gekoppelten äußeren B-Splines bj, die Kopplungskoeffizienten ei,j und der
Gewichtspunkt xi. Diese Daten werden unter Einbeziehung der Gewichtsfunktion
zur Erstellung einer Berechnungsvorschrift für die WEB-Splines benutzt.
Der weitere Ablauf der FE-Simulation folgt dem Stand der Technik.
Aufstellen 9 des FE-Systems: Die Einträge der Systemmatrix und der rechten Seite
sind
Gk,i = ∫Ω grad Bk grad Bi, Fk = ∫Ω fBk, k, i ∈ I.
Das Gleichungssystem GC = F für die Basiskoeffizienten Ci hat im betrachteten
Beispiel die Dimension 31. Die Matrixeinträge Gk,i werden mit Hilfe von
numerischer Integration berechnet, ebenso die Integrale Fk.
Lösen 10 des FE-Systems: Das Galerkin-System wird iterativ mit dem Verfahren
der konjugierten Gradienten gelöst, wobei die SSOR-Vorkonditionierung zur
Konvergenzbeschleunigung Verwendung findet. Nach 24 Iterationsschritten wird
die Lösung im Rahmen der Rechnergenauigkeit gefunden (Toleranz ≦ 1e - 14).
Berechnung 11 und Ausgabe 12 der Approximation: Die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren berechnete Approximation ist u = ΣiCiBi und wird
in der unteren Bildhälfte von Fig. 5 grafisch dargestellt. Der relative Fehler in
der L2-Norm beträgt 0.028.
Die Leistungsfähigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens in der speziellen
bevorzugten Ausführungsart (WEB-Verfahren) wird in einem zweiten
Ausführungsbeispiel anhand der Simulation einer inkompressiblen Strömung
veranschaulicht. Die in Fig. 14 gezeigte Anordnung zweier kreisförmiger
Hindernisse in einem parallel berandeten Kanal dient der Illustration des
prinzipiellen Vorgehens. Bei komplizierteren Geometrien, wie sie in konkreten
Anwendungen typischerweise vorliegen, arbeitet das Verfahren vollkommen analog
und effizient. In Fig. 14 sind die Strömungslinien 25 innerhalb des durch Γ1 bis Γ4
sowie durch Γ5 und Γ6 berandeten Gebiets dargestellt. Die Differenzialgleichung ist
Δu = 0 inΩ
mit den Randbedingungen
Die Flussgeschwindigkeit v = -grad u ist in der unteren Bildhälfte dargestellt.
Die erfindungsgemäße Konstruktion der WEB-Basis läuft vollkommen analog zu
dem ersten Ausführungsbeispiel ab. Der einzige Unterschied ist, dass aufgrund der
natürlichen Randbedingungen keine Gewichtsfunktion erforderlich ist.
Fig. 15a bis Fig. 15c zeigen die Klassifikation der relevanten B-Splines für
verschiedene Grade n (s. auch Fig. 8). In der Abbildung sind die inneren B-Splines
bi, die in die WEB-Basis ohne Erweiterung übernommen werden, durch schwarze
Dreiecke markiert. Für kleines h nimmt die Anzahl dieser B-Splines zu, d. h., es gilt
Bi = bi für den überwiegenden Teil der WEB-Basis. Im betrachteten Beispiel trifft
dies bei Grad n = 3 für 236 von 252 Indizes i zu.
Fig. 16a zeigt in zwei Diagrammen den numerisch bestimmten relativen L2-Fehler
des Potenzials (linke Bildhälfte) in Abhängigkeit von der Gitterweite h = 2-k mit
k = 1, . . . ,5 und die numerisch geschätzte Konvergenzordnung m (rechte
Bildhälfte). Dabei werden für die verschiedenen Grade der WEB-Splines als
Kennzeichner *(n = 1), ○(n = 2), ∆(n = 3), ▭(n = 4) und *(n = 5) verwendet.
Erwartungsgemäß ergibt sich m ≈ n + 1, d. h. eine ungefähre Fehlerreduktion um
den Faktor 2n+1 bei Halbierung der Gitterweite. Analog ergibt sich für den in der
Fig. 16b abgebildeten, relativen Approximationsfehler der Flussgeschwindigkeit
(H1-Norm der Lösung, linke Bildhälfte) eine Konvergenzordnung von m ≈ n
(rechte Bildhälfte) und die damit verbundene Fehlerreduktion um etwa den Faktor
2n bei Halbierung der Gitterweite.
Fig. 16c (rechte Bildhälfte) zeigt die Rechenzeit in Sekunden für die Konstruktion
der WEB-Basis in Abhängigkeit von der Zahl der resultierenden Basisfunktionen,
gemessen auf einem Pentium-II-Prozessor mit 400 MHz. Beispielsweise werden
für die Konstruktion einer WEB-Basis vom Grad 3 zur Gitterweite h = 0.125 mit
2726 WEB-Splines 1.32 Sekunden benötigt. Es fällt auf, dass der Aufwand zum
Erstellen der WEB-Basis weitgehend unabhängig vom Grad n der Basis ist. In der
linken Bildhälfte der Fig. 16c ist die Anzahl der CG-Iterationen, bezogen auf die
Anzahl der Basisfunktionen, gezeigt. So werden für das zugehörige System mit
2726 Unbekannten 65 PCG-Iterationen benötigt. Die Gesamtrechenzeit inklusive
Aufstellen und Lösen des Galerkin-Systems beträgt etwa 2.48 Sekunden.
In Fig. 17 wird die WEB-Methode mit einem Standardlösungsverfahren, das das
Simulationsgebiet vernetzt bzw. trianguliert (obere Bildhälfte) und Hutfunktionen
verwendet, verglichen. Die Grafik zeigt in der unteren Bildhälfte den L2-Fehler,
bezogen auf die Anzahl der Parameter. Die Ergebnisse des Standardlösers sind mit
fetten Karo-Kennzeichnern markiert und werden den mit Hilfe von WEB-Basen
der Grade 1 bis 5 erzielten Ergebnissen gegenübergestellt. Beispielsweise wird eine
Genauigkeit von 10-2 mit der WEB-Methode durch Verwendung von
213 Basisfunktionen mit Grad 2 erreicht bei einer Gesamtrechenzeit von 0.6 Sekunden.
Zum Erzielen der gleichen Genauigkeit benötigt das Standardverfahren mit
linearen Hutfunktionen 6657 Basisfunktionen.
Bei der Beurteilung des Standardlösungsverfahrens sind noch zwei weitere Aspekte
zu beachten. Zum einen verdeutlicht Fig. 17, dass selbst eine moderate
Genauigkeit von 10-3 mittels Hutfunktionen nur erreichbar ist, wenn weit mehr als
eine Million Koeffizienten verwendet werden. Dies zeigt, dass genaue Resultate bei
der Verwendung von Hutfunktionen in der Regel eine enorme Rechen- und
Speicherkapazität erfordern oder aber nach dem Stand der Technik gar nicht
erreichbar sind. Zum anderen steigt der zur Vernetzung erforderliche Aufwand mit
der Komplexität des Simulationsgebietes. Im Gegensatz zu realistischen
Anwendungen ist das hier untersuchte Gebiet aufgrund seiner sehr einfachen
Struktur noch vergleichsweise einfach zu triangulieren.
Das zweidimensionale Beispiel zeigt den Performancegewinn durch das
WEB-Verfahren. Eine noch größere Leistungssteigerung ist bei dreidimensionalen
Problemen möglich. Zum einen ist dort der Aufwand für die Vernetzung, die bei
dem WEB-Verfahren entfällt, wesentlich größer. Zum anderen macht sich hier auch
die Reduktion der Anzahl der benötigten Basisfunktionen noch wesentlich
deutlicher bemerkbar, als im zweidimensionalen Fall.
Die Fig. 18 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, insbesondere eine
Computereinrichtung 30, mit Eingabemitteln 31, 32, 33, Ausgabemitteln 34 sowie
eine den Verfahrensablauf steuernde Steuereinrichtung 35. Zur Abarbeitung des
erfindungsgemäßen Verfahrens und insbesondere zum Zwecke der Parallelisierung
des zugehörigen Rechenablaufs bedient sich die zentrale Steuereinrichtung 35
vorzugsweise mehrerer arithmetischer, logischer Einheiten (Arithmetic Logical
Unit, ALU) oder sogar mehrerer zentraler Verarbeitungseinheiten (Central
Processing Unit, CPU) 36. Diese erlauben insbesondere eine parallele Abarbeitung
der Verfahrensschritte Klassifizieren 5 der B-Splines, insbesondere auch Schneiden
des regulären Gitters mit dem Simulationsgebiet Ω, Ermitteln 6 der
Kopplungskoffizienten ei,j und/oder Auswerten der Gewichtsfunktion w(x) an
Punkten x des Simulationsgebietes Ω.
Die Recheneinheiten 36 greifen dabei auf den gemeinsamen Datenbestand von
Speichermitteln 37 zu. Die Eingabe der Daten kann beispielsweise mittels einer
Tastatur 31, einem maschinenlesbaren Datenträger 38 über eine zugehörige
Lesestation 32 und/oder über ein drahtgebundenes oder drahtloses Datennetz mit
einer Empfängerstation 33 erfolgen. Über die Lesestation 32 bzw. einen zugehörigen
Datenträger 38 kann auch das den Verfahrensablauf steuernde Steuerprogramm
eingegeben werden und beispielsweise auf dem Speichermittel 37 dauerhaft
abgelegt werden. Entsprechend kann das Ausgabemittel 34 einen Drucker, einen
Monitor, eine Schreibstation für einen maschinenlesbaren Datenträger und/oder
eine Sendestation eines drahtgebundenen oder drahtlosen Datennetzes aufweisen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit einer Computereinrichtung
zur Finiten Elemente-Simulation durch automatische Generierung geeigneter
Basisfunktionen mit Hilfe von B-Splines mit den folgenden Schritten:
- - Definieren (1) eines Simulationsgebietes (Ω) und Abspeichern von Gebietsdaten des Simulationsgebietes (Ω),
- - Eingabe (2) und Abspeichern von Randbedingungen,
- - Festlegen (3) einer vorgebbaren Gitterweite (h) und eines vorgebbaren Grades (n) der B-Splines,
- - Ermitteln (4) eines sich über das Simulationsgebiet (Ω) erstreckenden Gitters und eines Typs der Gitterzellen,
- - Klassifizieren (5) der B-Splines, deren Träger das Simulationsgebiet (Ω) schneiden, durch Ermitteln von inneren und äußeren B-Splines, wobei für äußere B-Splines der Schnitt des Trägers mit dem Simulationsgebiet (Ω) kleiner als eine vorgebbare Schranke (s) ist,
- - Ermitteln (6) von Kopplungskoeffizienten (ei,j) zur Bildung von Linearkombinationen von inneren und äußeren B-Splines,
- - Speicherung und Ausgabe der die Basisfunktionen bestimmenden Parameter.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Speichern
und Ausgeben der Parameter der Schritt durchgeführt wird:
Festlegen (7) einer vorgebbaren Gewichtsfunktion (w) sowie Bestimmen (8) von Gewichtspunkten und Skalierungsfaktoren.
Festlegen (7) einer vorgebbaren Gewichtsfunktion (w) sowie Bestimmen (8) von Gewichtspunkten und Skalierungsfaktoren.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Gewichtsfunktion (w) durch einen glatten Übergang von einem konstanten
Plateau im Inneren des Simulationsgebietes (Ω) zum Wert Null auf dem
Rand (Γ) festgelegt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
B-Splines mit mindestens einer ganz im Simulationsgebiet (Ω) enthaltenen
Gitterzelle des Trägers als innere B-Splines klassifiziert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Gewichtspunkt als Mittelpunkt einer ganz im Simulationsgebiet (Ω)
enthaltenen Gitterzelle des Trägers des entsprechenden inneren B-Splines
gewählt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das Simulationsgebiet (Ω) durch Einspeichern von aus einer
computergestützten Konstruktion (CAD/CAM) ableitbaren Daten definiert
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Gitterweite (h) unter Verwendung von abgespeicherten, empirisch und/oder
analytisch gewonnenen Werten mittels einer zugehörigen ersten
Bewertungsfunktion automatisch festgelegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der Grad (n) unter Verwendung von abgespeicherten, empirisch und/oder
analytisch gewonnenen Werten mittels einer zugehörigen zweiten
Bewertungsfunktion automatisch festgelegt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch die
Schritte:
- - Aufstellen (9) eines bei der FE-Simulation zu lösenden Gleichungssystems,
- - Lösen (10) des Gleichungssystems,
- - Berechnen (11) einer Näherungslösung und
- - Ausgeben (12) der Näherungslösung.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass beim Lösen (10)
des Gleichungssystems ein Mehrgitter-Verfahren eingesetzt wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 10, insbesondere Computereinrichtung, mit Eingabemitteln (31, 32, 33)
und Ausgabemitteln (34), Speichermitteln (37) und einer Recheneinheit (35,
36), dadurch gekennzeichnet, dass die reguläre Gitterstruktur zur
Optimierung des Rechenablaufs, insbesondere durch Parallelisierung,
ausgenutzt wird.
12. Maschinenlesbarer Datenträger (38), insbesondere Magnetband,
Magnetscheibe, Compact Disc (CD) oder Digital Versatile Disc (DVD),
dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Datenträger (38) ein Steuerprogramm
für eine Computereinrichtung (30) gespeichert ist, gemäß dem durch die
Computereinrichtung (30) ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10
abgearbeitet werden kann.
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