DE10022466A1 - Verfahren zur Entfernung von organischen Störkomponenten aus einem Alpha-Olefin-Rohprodukt - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von organischen Störkomponenten aus einem Alpha-Olefin-RohproduktInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von organischen Störkomponenten aus einem in einer Anlage mit Fischer-Tropsch-Synthese gewonnenen Alpha-Olefin-Rohprodukt durch Extraktivdestillation mit einem N-Methyl-2-Pyrrolidon (NMP)enthaltenden Waschmittel, wobei das NMP mit den organischen Störkomponenten beladen, dann regeneriert und anschließend wieder bei der Extraktivdestillation verwendet wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß enthält das Alpha-Olefin-Rohprodukt neben den organischen Störkomponenten Wasser, gegebenenfalls bis zur Sättigung, und das Waschmittel wird beim Regenerieren bis auf maximal 1000 Gewichts-ppm von Wasser befreit.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von organischen Störkomponenten
aus einem in einer Anlage mit Fischer-Tropsch-Synthese gewonnenen Alpha-Olefin-
Rohprodukt durch Extraktivdestillation mit einem N-Methyl-2-Pyrrolidon (NMP)
enthaltenden Waschmittel, wobei das NMP mit den Oxygenaten beladen, dann
regeneriert und anschließend wieder bei der Extraktivdestillation verwendet wird.
Bei der Kohlenverflüssigung nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren entsteht eine große
Zahl von sehr unterschiedlichen Kohlenwasserstoffverbindungen. Um den größten
wirtschaftlichen Nutzen aus dem Syntheseprozeß ziehen zu können, ist es notwendig,
die besonders wertvollen Verbindungen aus dem reichhaltigen Gemisch abzutrennen
und in der erforderlichen Reinheit darzustellen.
In den letzten Jahren wurde ein Verfahren entwickelt, das die Gewinnung von höheren
Alkenen mit einer Doppelbindung zwischen dem ersten und dem zweiten
Kohlenstoffatom, sogenannten Alpha-Olefinen, insbesondere von Penten und Hexen, aus
derartigen Rohstoffen ermöglicht. Das Verfahren ist aus einem Vortrag auf der
ACHEMA-Tagung 1994 aus der Reihe "Neue Prozesse in der chemischen Technik"
(C.L. Render, Z. Denga "SASOL alpha olefins") bekannt.
Da in unmittelbare Nähe der Siedetemperatur der gewünschten Alpha-Olefine eine
große Anzahl anderer Verbindungen unterschiedlichen Typs sieden, von denen einige
sogar azeotrope Gemische mit den gewünschten Alpha-Olefinen bilden, ist zwar die
destillative Abtrennung störender Verunreinigungen ein wichtiger Verfahrensschritt; es
ist jedoch unter vertretbarem Aufwand nicht möglich, die gewünschte Reinheit des
Alpha-Olefin-Produktes alleine durch Destillation zu erreichen. Deshalb werden bei
diesem bekannten Verfahren in einem weiteren Verfahrensschritt Komponenten
abgetrennt, die sich in ihrer Polarität von dem zu gewinnenden Alpha-Olefin
unterscheiden. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Paraffine, Oxygenate,
zyklische Olefine und Diene. Sie werden durch Extraktivdestillation vom Alpha-Olefin
abgetrennt. Obwohl in der veröffentlichten Kurzfassung zum Vortrag nicht erwähnt,
wird bei der Extraktivdestillation ein NMP/Wasser-Gemisch mit einem Wasseranteil von
mehreren Gewichts-% als Waschmittel verwendet. Dieses Gemisch hat deshalb einen
niedrigeren Siedepunkt als reines NMP und ermöglicht die Verwendung niedriger
Temperaturen beim Regenerieren. Da Wasser eine sehr polare Flüssigkeit ist,
versprach man sich durch den Wasserzusatz eine erhöhte Selektivität bei der Trennung.
Nachteilig ist, daß nur ein wassergesättigtes Olefinprodukt gewonnen wird, das zur
Trocknung eine Destillationskolonne und eine entsprechende Trennarbeit erfordert.
Außerdem neigt wasserhaltiges NMP - anders als trockenes - sehr stark zum
Schäumen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren vorzuschlagen, das diese
Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einem Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Kennzeichnend an dem erfindungsgemäßen Verfahren ist, daß das Alpha-Olefin-
Rohprodukt neben den organischen Störkomponenten Wasser, gegebenenfalls bis zur
Sättigung, enthält und das Waschmittel beim Regenerieren bis auf maximal
1000 Gewichts-ppm, vorzugsweise bis auf maximal 100 ppm, besonders bevorzugt bis auf
maximal 100 ppm von Wasser befreit wird.
Eine Auswertung von neueren Gleichgewichtsmessungen hat nämlich überraschend
gezeigt, daß der Wassergehalt nur einen geringfügigen Einfluß auf die Selektivität von
MMP hat, so daß es sich nicht lohnt, die mit einem höheren Wassergehalt verbundenen
Nachteile in Kauf zu nehmen. Eine Absenkung der zur Regenerierung benötigten
Temperatur kann - falls überhaupt erforderlich - durch eine Reduzierung des
Regenerierdruckes erreicht werden. Obwohl das im erfindungsgemäßen Verfahren der
Extraktivdestillation zugeführte Roh-Olefin-Produkt mit Wasser gesättigt sein kann,
wird wegen der hygroskopischen Eigenschaft des nahezu trockenen NMP ein Olefin-
Produkt gewonnen, das nur wenige Gewichts-ppm Wasser enthält und in den meisten
Fällen nicht getrocknet zu werden braucht. Dies steht im Gegensatz zum Verfahren
nach dem Stand der Technik, bei dem der Einsatzstrom der Extraktivdestillation durch
vorgeschaltete, konventionelle Destillationsstufen unter anderem auch getrocknet wird,
aber das Produkt bei der Extraktivdestillation mit dem NMP/Wasser-Gemisch wieder
befeuchtet wird, was apparativ und energetisch betrachtet nachteilig ist.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die
Siedetemperatur des beladenen Waschmittels fast nur noch vom
Kohlenwasserstoffgehalt und nicht zu einem großen Teil vom Wassergehalt bestimmt
wird. Diese Temperatur kann deshalb zur Regelung einer Anlage mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, was die Regelung vereinfacht. Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält das
Alpha-Olefin-Rohprodukt überwiegend 1-Hexen oder 1-Penten.
Die Erfindung wird anhand einer Ausführungsform mit einer Figur näher erläutert. Die
Figur zeigt eine erfindungsgemäße Extaktivdestillation.
Die Figur zeigt schematisch die gemäß Erfindung wesentlichen Schritte des Verfahrens
an einem Beispiel zur Entfernung von zyklischen Olefinen und Dienen aus einem 1-
Hexen-Rohprodukt. Dieses Rohprodukt 1 stammt aus einer Anlage mit Fischer-
Tropsch-Synthese, enthält Störkomponenten, die sich in ihrer Polarität vom 1-Hexen
unterscheiden, ist mit Wasser gesättigt und wird einer Extraktivdestillation unterzogen.
Bei den störenden Komponenten handelt es sich im wesentlichen um zyklische Olefine
und Diene und evtl. zusätzliche Kohlenwasserstoffverbindungen. Das 1-Hexen-
Rohprodukt 1 wird einem mit Dampf indirekt beheizten Absorber 2 in einem unteren
Abschnitt 3 zugeführt. Außerdem wird ein Lösemittelstrom 4 mit NMP und einem
Wassergehalt von 1 Gewichts-ppm aufgegeben, in dem die störenden Komponenten
angereichert werden. Aus dem unteren Abschnitt 3 des Absorbers 2 aufsteigender
Dampf wird in einem oberen Rückwaschabschnitt 5 von Lösemittelspuren befreit.
Hierzu wird nahezu reines 1-Hexen am Kopf des Absorbers 2 gasförmig abgezogen
und verflüssigt. Von dieser Flüssigkeit 6 wird ein Teilstrom 7 im oberen Abschnitt 5 des
Absorbers als Rücklauf verwendet und ein weiterer Teilstrom 8 als 1-Hexen-Produkt
mit unter 2 Gewichts-ppm Feuchtigkeitsgehalt gewonnen und einer Verwendung
zugeführt. Aus dem Sumpf des Absorbers 2 wird ein mit den störenden Komponenten
und Wasser beladener Waschmittelstrom abgezogen und vorgewärmt 10 einer mit
Dampf indirekt beheizten Regenerierkolonne 11 zugeführt. Aus dem Sumpf der
Regenerierkolonne 11 wird regeneriertes Waschmittel 12 mit einem Wassergehalt von
1 Gewichts-ppm abgezogen, im Gegenstrom zum sich dabei anwärmenden, beladenen
Waschmittelstrom 9 abgekühlt und dem Absorber 2 als der Waschmittelstrom 4
zugeführt. Am Kopf der Regenerierkolonne 11 wird ein Gasstrom 13 entnommen,
kondensiert und durch Dekantieren 14 in eine wässrige Flüssigkeit 15 und eine die
Störkomponenten enthaltende Flüssigkeit 16 getrennt. Von der Flüssigkeit 16 wird ein
Teilstrom 17 in einem oberen Abschnitt 18 der Regenerierkolonne 11 als
Rücklaufflüssigkeit verwendet und ein anderer Teil 19 der Flüssigkeit 16 als
Nebenproduktstrom gewonnen und einer Verwendung zugeführt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Entfernung von organischen Störkomponenten aus einem in einer
Anlage mit Fischer-Tropsch-Synthese gewonnenen Alpha-Olefin-Rohprodukt
durch Extraktivdestillation mit einem N-Methyl-2-Pyrrolidon (NMP) enthaltenden
Waschmittel, wobei das NMP mit den organischen Störkomponenten beladen,
dann regeneriert und anschließend wieder bei der Extraktivdestillation verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Alpha-Olefin-Rohprodukt neben den
organischen Störkomponenten Wasser, gegebenenfalls bis zur Sättigung, enthält
und das Waschmittel beim Regenerieren bis auf maximal 1000 Gewichts-ppm,
vorzugsweise bis auf maximal 100 ppm, besonders bevorzugt bis auf maximal
10 ppm von Wasser befreit wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Alpha-Olefin-
Rohprodukt überwiegend 1-Hexen enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Alpha-Olefin-
Rohprodukt überwiegend 1-Penten enthält.
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