DE10021585C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Einschmelzen und Erstarren von Metallen und Halbmetallen in einer Kokille - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Einschmelzen und Erstarren von Metallen und Halbmetallen in einer KokilleInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Einschmelzen von Metallen und Halbmetallen in einer Kokille (6) und zum gerichteten Erstarren der Schmelze (15) in dieser Kokille (6), die einen Boden (7a) besitzt, unter dem zur Zufuhr der Schmelzwärme eine Bodenheizeinrichtung (8) und zur Abfuhr der Erstarrungswärme bei der gerichteten Erstarrung eine Kühleinrichtung (19) angeordnet sind, wobei als Bodenheizeinrichtung (8) unter dem Boden (7a) der Kokille (6) eine mit Zwischenräumen versehene Widerstandsheizeinrichtung verwendet wird, wird zur Erzielung eines kompakten Aufbaus und eines intensiveren Wärmeaustauschs in Richtung zum Boden (7a) der Kokille (6) und in umgekehrter Richtung die Kühleinrichtung (19) mit einem freien Abstand unterhalb der Bodenheizeinrichtung (8) angeordnet. Ferner wird während der Schmelzperiode bei eingeschalteter Bodenheizeinrichtung (8) zwischen dieser und der Kühleinrichtung (19) ein Isolierschieber (18) in waagrechter Richtung eingebracht, durch den eine Sichtverbindung zwischen der Bodenheizeinrichtung (8) und der Kühleinrichtung (19) unterbrochen wird, und schließlich wird während mindestens eines Teils der Erstarrungsphase der Isolierschieber (18) in waagrechter Richtung entfernt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einschmelzen von Metallen und
Halbmetallen in einer Kokille und zum gerichteten Erstarren der Schmelze
in dieser Kokille, die einen Boden besitzt, unter dem zur Zufuhr der
Schmelzwärme eine Bodenheizeinrichtung und zur Abfuhr der Erstar
rungswärme bei der gerichteten Erstarrung eine Kühleinrichtung angeord
net sind, wobei als Bodenheizeinrichtung unter dem Boden der Kokille
eine mit Zwischenräumen versehene Widerstandsheizeinrichtung verwen
det wird.
Gußblöcke und Formgußteile mit gerichteter Erstarrung, d. h. gezieltem
Kristallwachstum, gewinnen wegen ihrer verbesserten Eigenschaften
zunehmend an Bedeutung. Die reproduzierbare Herstellung in großtechni
schem Maßstab ist jedoch schwierig. Auf dem Gebiet der Photovoltaik,
d. h. bei der Herstellung von Ausgangsmaterial (Wafern) für Solarzelten,
hängt deren elektrischer Wirkungsgrad entscheidend von der Größe der
Kristalle ab, die parallel zueinander verlaufen und einen möglichst großen
Querschnitt haben sollten.
Dieser parallele Verlauf der Kristalle (Dendriten) setzt jedoch voraus, daß
eine möglichst ebene Phasengrenze festflüssig allmählich von unten nach
oben durch den Ingot wandert, die Verunreinigungen vor sich her schiebt
und unter sich einen Einkristall oder großkristallinen Polykristall aufbaut.
Eine ebene Phasengrenze fordert jedoch ein möglichst großes Verhältnis
von vertikalen zu horizontalen Temperaturgradienten.
Beim Zonenschmelzen nach Czochralski wird ein polykristalliner Ingot aus
Silizium senkrecht aufgehängt, und eine den Ingot umgebend Heizspule
wird achsparallel von unten nach oben bewegt, so daß die Phasengrenze
festflüssig der relativen Spulenbewegung folgt. Der Ingotquerschnitt ist
jedoch begrenzt, und das Verfahren läuft nur langsam ab, so daß eine
Steigerung der Produktionsmenge eine Vielzahl derartiger Vorrichtungen
erforderlich macht.
Durch die EP 0 021 385 A1 ist es auch bekannt, Siliziumstäbe im Strang
gußverfahren dadurch herzustellen, daß man den Ingot mittels einer
angetriebenen Kühlplatte kontinuierlich aus einer unten offenen, beheizten
Stranggußkokille abzieht und von oben aus einem Schmelzbehälter mit
einem Bodenauslauf geregelt flüssiges Silizium nachchargiert. Die
Bauhöhe ist jedoch beträchtlich, und der Ingot muß zur Vermeidung einer
Reaktion mit dem Kokillenwerkstoff von einer Schutzschmelze umgeben
sein, die mit Silizium nicht mischbar ist und beispielhaft aus Erdalkali
fluoriden besteht.
Bei diesem Verfahren ändert sich jedoch laufend das Verhältnis von
vertikalem zu horizontalem Temperaturgradienten, weil der Einfluß der
Bodenkühlung mit wachsender Blocklänge abnimmt und der Wärmeverlust
durch radiale Strahlung von der freigegebenen Blockoberfläche immer
mehr zunimmt. Selbst eine anfänglich ebene Phasengrenze wird dadurch
allmählich zu einer paraboloidförmigen Phasengrenze, und da das Kristall
wachstum stets senkrecht zur Phasengrenze verläuft, haben die Kristalle
schließlich eine radial konvergierende Richtung und nehmen an Größe ab.
Außerdem ist die Regelung eines solchen Verfahrens aufwendig und die
Produktivität gleichfalls gering. Schließlich leidet das Verfahren unter der
Gefahr einer Störung des Kristallisationsprozesses durch Erschütterungen
des Bewegungsmechanismus.
Zur Erhöhung der Produktivität ist es durch die US 3 601 179 A weiterhin
bekannt, eine fahrbare Schmelzkammer mit einem Kipptiegel zwischen
zwei Reihen von Kristallisationskammern mit Standkokillen zu verfahren,
die von Heizspulen umgeben sind und auf Kühlplatten stehen. Zum
Abgießen der Siliziumschmelze wird die Schmelzkammer mit jeweils einer
der Kristallisationskammern durch ein Schleusensystem von Vakuumschie
bern verbunden, um den Abguß und die Kristallisation unter Vakuum oder
einem Schutzgas durchführen zu können. Um die Standkokille entnehmen
zu können, muß zunächst die Heizspule mittels eines Hydraulikantriebs um
mehr als das Höhenmaß der Kokille angehoben werden, was zunächst
einmal mindestens die doppelte Bauhöhe der Kristallisationskammern
erforderlich macht, außerdem besitzt jede Kristallisationskammer eine
eigene seitliche Tür für die Entnahme der Standkokille. Die Anlage ist
dadurch sehr aufwendig und bei den häufigen Inspektionen und eventu
ellen Reparaturen an der Schmelzkammer nicht betriebsbereit.
Durch die DE 33 23 896 C2 ist es ferner bekannt, einen Tiegel bzw. eine
Kokille mit ihrer Boden-Kühleinrichtung ortsfest in einer gemeinsamen
Wärmedämmung unterzubringen, die im Bereich der Kokille außen von
einer Induktionsspule umgeben ist. Mit dieser wird auch das Aufschmel
zen der zunächst festen Charge bewirkt. Zur Erzeugung einer ebenen
Phasengrenze wird das Verhältnis von Wandheizung zu Bodenkühlung der
Kokille laufend verändert. Bei einem der Ausführungsbeispiele stehen
mehrere Kokillen auf einer Grafitplatte, die mit Kühlkanälen versehen ist
und unter der eine Widerstandsheizeinrichtung angeordnet ist. Deren
Heizleistung muß also bei abgeschalteter Kühlung durch die Grafitplatte
auf die Kokillen übertragen werden. Da Grafit ein relativ schlechter
Wärmeleiter ist, kann dies nur mit erheblicher Zeitverzögerung und mit
einem erheblichen Temperaturgradienten erfolgen. Zum gerichteten
Erstarren wird die Heizung abgeschaltet und die Kühlung der Grafitplatte
eingeschaltet. Auch dieser Vorgang ist mit erheblicher Zeitverzögerung
und mit einem erheblichen Temperaturgradienten verbunden. Auch hierbei
ist die Produktivität gering.
Die EP 218 088 B1 offenbart gleichfalls den Einfluß einer zeitlichen Verän
derung des Wärmehaushalts auf die gerichtete, bzw. kolumnare Erstar
rung von Schmelzen, die zuvor in eine Kokille eingegossen wurden. Dies
geschieht durch eine spezielle Ausbildung der Kokillenheizung, die auf
dem Umfang geteilt ausgebildet sein kann, wobei für rechteckige Kokillen
eine vierteilige und für runde Kokillen eine halbschalige Ausführung der
Kokillenheizeinrichtung empfohlen wird. Über die Ausbildung der übrigen
Teile der Vorrichtung schweigt sich die Schrift jedoch aus.
Durch die US 2 970 075 ist es bekannt, weichmagnetische Werkstoffe aus
Siliziumeisen mit mindesten 92% Eisen und maximal 5% Silizium dadurch
gerichtet erstarren zu lassen, daß man auf den Boden einer Kokille ein
Paket aus Streifen aus gewalztem Siliziumeisen mit einer Vorzugsrichtung
der Kristallorientierung als Keimkörper legt und den Rest des Kokillen
hohlraums mit einer extern erzeugten Schmelze auffüllt. Zur Vorheizung
der Seitenwände der Kokille auf etwa 1400°C vor dem Abguß ist angege
ben, daß man im Kokillenhohlraum eine elektrische Widerstandsheizung
oder eine andere Heizquelle vorsieht, die natürlich vor dem Abguß nach
oben entfernt werden muß. Zur Durchführung einer gerichteten Erstarrung
durch einen vertikalen Temperaturgradienten werden zwei Möglichkeiten
angegeben, nämlich erstens ein stationärer Kühlkasten unter dem Kokillen
boden und zweitens eine Düsenbatterie, mit der Kühlwasser gegen den
Kokillenboden gesprüht werden kann. Ein schnelles Umschalten von
Heizung auf Kühlung ist damit nicht möglich.
Durch die US 3 204 301 sind drei Verfahren und Vorrichtungen bekannt,
Stahl dadurch gerichtet erstarren zu lassen, daß man eine extern erzeugte
Stahlschmelze auf eine stationäre Bodenplatte aufgießt, die aus Kupfer
besteht und mit Kühlwasseranschlüssen versehen ist. Die Schmelze läßt
man anschließend durch einen vertikalen Temperaturgradienten gerichtet
erstarren. In einem ersten Fall wird eine radiale Wärmezufuhr durch eine
exotherme Reaktion eines Thermitgemischs aus Eisenoxid, Aluminium und
einem Bindemittel erzeugt, das den Stahlblock konzentrisch umgibt. In
den beiden übrigen Fällen ruht auf dem Rand der gekühlten Bodenplatte
ein Hohlzylinder aus einem wärmedämmenden Feuerfestwerkstoff. In dem
zweiten Fall wird die Heizenergie durch ringförmige Gasbrenner erzeugt,
die den Hohlzylinder konzentrisch umgeben und zwischen sich alternie
rend ringförmige Kühlkörper für Luftstrahlen einschließen. Durch sequen
tielle Umschaltung kann ein zusätzlicher Temperaturgradient erzeugt
werden, der jedoch starke radiale Komponenten hat. In dem dritten Fall
ist der Hohlzylinder konzentrisch von mehrerer Induktionspulen umgeben,
die als Kühlwasserrohre ausgebildet sind. Durch Abschalten des Spulen
stromes kann von Heizen auf Kühlen umgeschaltet werden. Ein schnelles
Umschalten ist damit jedoch auch nicht möglich.
Durch die GB 1 414 087 ist es bekannt, Einkristalle aus pulverförmigen
Ausgangsstoffen dadurch zu erzeugen, daß man eine langgestreckte
Kokille in einer etwa halbzylindrischen Heizkörperanordnung aus einzelnen
elektrischen Heizkörpern mit mäanderförmigen Heizwiderständen unter
bringt, die einzeln zu- und abschaltbar sind. Durch sequentielle Steuerung
dieser Heizkörper läßt sich nach Art des Zonenschmelzens eine Phasen
grenze festflüssig in horizontaler Richtung durch den Kokilleninhalt bewe
gen, die zu dem gewünschten Einkristall, beispielsweise aus Halbleiter
material, führt. Kühleinrichtungen für eine Zwangskühlung sind nicht
vorgesehen.
Eine Autorengruppe des ACCESS e. V. in Aachen und der BAYER AG in
Krefeld-Ürdingen berichtete anläßlich der ersten WCPEC vom 5. bis 9.
Dezember 1994 unter dem Titel "A VIRTUAL CRYSTALLIZATION FURNACE
FOR SOLAR SILICON" über das Prinzip der gerichteten Erstarrung und ein
Rechenmodell für die Auslegung einer Kristallisationsanlage. Über die
Ausbildung der Vorrichtung schweigt sich das Vortragsmanuskript jedoch
aus.
Durch die DE 198 55 061 A1 ist es bekannt, das Einschmelzen und
Erstarrenlassen von Silizium in einem Tiegel durchzuführen, unter dessen
Boden eine Bodenheizung angeordnet ist, die zur Erhöhung des Wärme
verlustes des Tiegels nach dem Einschmelzen wegbewegbar ist. Die
Wirkung ist jedoch begrenzt. Alternativ kann eine bewegliche Kühlplatte
vorgesehen sein, die zwischen die Bodenheizung und den Tiegelboden
einschiebbar und aus dieser Position zurückziehbar ist. Beide Maßnahmen
setzen jedoch bewegliche Anschlüsse voraus, nämlich für die Boden
heizung flexible Stromkabel und für die Kühlplatte flexible Wasserleitun
gen. Der konstruktive Aufwand ist beträchtlich, da die besagten Leitungen
nicht an Einbauteilen scheuern dürfen. Außerdem verursachen bewegte
Massen stets Erschütterungen, die für eine gerichtete Erstarrung kontra
produktiv sind.
Durch die DE 198 31 388 A1 ist es auch bekannt, unter dem Kokillenboden
zunächst eine wärmeleitende Tragplatte, danach eine Struktur von Heiz
körpern mit Zwischenräumen und darunter wiederum eine Wärmedämm
platte anzuordnen. Sowohl in der Tragplatte als auch in der Wärmedämm
platte und ggf. im Kokillenboden ist eine Vielzahl senkrechter jeweils
fluchtender Ausnehmungen angeordnet, durch die platten- oder stiftför
mige Kühlkörper einer heb- und senkbaren, wassergekühlten Kühlplatte
bis in unmittelbare Nähe des Kokillenbodens angehoben werden können,
um eine möglichst waagrechte Phasengrenze und ein senkrechtes Wachs
tum der Stengelkristalle zu erzeugen. Die Heizeinrichtung ist dabei so
ausgebildet und angeordnet, daß die Kühlfinger auch durch die Heizkör
per hindurch in die darüber liegenden Ausnehmungen angehoben werden
können. Dies setzt einen erheblichen Bauaufwand und eine große Präzi
sion in der Fertigung und Montage voraus. Die Übertragung von Strah
lungs- und/oder Kontaktwärme kann nur auf die Stirnseiten der Kühlkörper
und auf deren obere Enden bzw. Längenanteile erfolgen, soweit diese in
die Ausnehmungen eintauchen. Die Flächensumme aller Kühlkörper relativ
zur Querschnittsfläche der Kokille ist gering, was einerseits die Wärmever
luste an die Kühlkörper während der Heiz- und Schmelzphase zwar gering
hält, aber auch nicht ausschließt, andererseits während der Kühl- und
Kristallisationsphase aber auch die Kühlleistung reduziert. Mit der Kühl
platte müssen auch die beweglichen Kühlwasseranschlüsse angehoben
und abgesenkt werden. Durch den notwendigen Hub von Kühlplatte und
Kühlkörpern - insbesondere bedingt durch die Höhe der Kühlkörper -
werden ein erheblicher Freiraum unter der Wärmedämmplatte und damit
eine beträchtliche Bauhöhe und ein zusätzliches Volumen der Kristallisa
tionskammer bzw. der gesamten Vorrichtung erforderlich. Es ist zwar
angegeben, daß die Wärmeübertragung durch Erhöhung des Gasdrucks
verbessert werden kann, dies steht aber wiederum einem Betrieb der
Vorrichtung unter Vakuum entgegen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung zu schaffen,
die einfach und kompakt im Aufbau ist und eine erschütterungsfreie und
reproduzierbare Produktion von gerichtet erstarrten Blöcken mit großen
Querschnitten der Blöcke selbst und der Kristalle in industriellem Maßstab
und mit kurzen Zeiten für die Chargierung und Dechargierung erlaubt.
Insbesondere sollen dabei auch das Aufschmelzen der Charge in der
Kokille selbst und die anschließende Erstarrung beschleunigt werden, und
es soll die Wanderung einer möglichst weitgehend ebenen Phasengrenze
ermöglicht werden.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs angegebenen
Verfahren erfindungsgemäß dadurch, daß die Kühleinrichtung mit einem
freien Abstand unterhalb der Bodenheizeinrichtung angeordnet wird und
daß während der Schmelzperiode bei eingeschalteter Bodenheizeinrich
tung zwischen dieser und der Kühleinrichtung ein Isolierschieber in waag
rechter Richtung eingebracht wird, durch den eine Sichtverbindung zwi
schen der Bodenheizeinrichtung und der Kühleinrichtung unterbrochen
wird, und daß während mindestens eines Teils der Erstarrungsphase der
Isolierschieber in waagrechter Richtung herausgezogen wird.
Durch diese Maßnahme wird die gestellte Aufgabe in vollem Umfange
gelöst. Insbesondere werden ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Gattung geschaffen, die mittels eines einfachen
und kompakten Aufbaus eine erschütterungsfreie und reproduzierbare
Produktion von gerichtet erstarrten Blöcken mit großen Querschnitten der
Blöcke selbst und der Kristalle in industriellem Maßstab und mit kurzen
Zeiten für die Chargierung und Dechargierung erlauben. Insbesondere
erfolgt dabei auch das beschleunigte Aufschmelzen der Charge in der
Kokille selbst, und in der anschließenden Erstarrungsphase wird die
Wanderung einer weitgehend ebenen Phasengrenze ermöglicht.
Es ist dabei im Zuge weiterer Ausgestaltungen des Verfahrens besonders
vorteilhaft, wenn - entweder einzeln oder in Kombination - :
- - die Bodenheizeinrichtung während mindestens eines Teils der Erstar rungsphase abgeschaltet wird,
- - nach dem Aufschmelzen einer Erstcharge mindestens eine Folge charge nachchargiert wird, um das Volumen der Kokille zumindest weitgehend aufzufüllen, und/oder wenn
- - die mindestens eine Folgecharge durch Abwärme der Kokille vorge heizt wird.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung mit einer Kristallisationskam
mer zum Einschmelzen von Metallen und Halbmetallen in einer Kokille und
zum gerichteten Erstarren der Schmelze in dieser Kokille, die einen Boden
besitzt, unter dem zur Zufuhr der Schmelzwärme eine mit Zwischenräumen
versehene Bodenheizeinrichtung und zur Abfuhr der Erstarrungswärme bei
der gerichteten Erstarrung eine Kühleinrichtung angeordnet sind.
Zur Lösung der gleichen Aufgabe ist eine solche Vorrichtung erfindungs
gemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Kühleinrichtung mit einem
solchen Abstand unterhalb der Bodenheizeinrichtung angeordnet ist, daß
zwischen dieser und der Kühleinrichtung verschiebbar ein Isolierschieber
waagrecht verschiebbar angeordnet ist, durch den eine Sichtverbindung
zwischen der Bodenheizeinrichtung und der Kühleinrichtung wahlweise
unterbrechbar ist.
Es ist dabei im Zuge weiterer Ausgestaltungen der Vorrichtung besonders
vorteilhaft, wenn - entweder einzeln oder in Kombination - :
- - die Bodenheizeinrichtung zu mindestens 50%, insbesondere zu mindestens 80%, ihrer Flächenausdehnung in Richtung auf die Kühleinrichtung strahlungsdurchlässig ist,
- - die Kühleinrichtung ortsfest angeordnet ist,
- - als Bodenheizeinrichtung ein waagrechtes Gitter von Heizstäben vorgesehen ist, durch deren spaltförmige Zwischenräume die Wärmestrahlung bei herausgezogenem Isolierschieber in Richtung auf die Kühleinrichtung hindurchtreten kann,
- - der Isolierschieber eine Platte aus Grafitfolien ist,
- - die Oberfläche des Isolierschiebers in Richtung auf den Boden der Kokille Wärme reflektierende Eigenschaften aufweist,
- - der Isolierschieber in einer waagrechten Linearführung gelagert ist,
- - der Isolierschieber in einen Schieberkasten zurückziehbar ist, der seitlich an der Kristallisationskammer angeordnet ist,
- - die Heizstäbe beidendig in Isolierleisten gelagert sind, die zur Abstützung der Kokille dienen,
- - die Kokille seitlich und oben von einer Wärmedämmeinrichtung umge ben ist, die eine Zarge und einen abnehmbaren Deckel mit einer Zarge besitzt, in der eine Deckenheizeinrichtung gelagert ist,
- - die Deckenheizeinrichtung aus einem Gitter aus Heizstäben besteht,
- - die Kühleinrichtung aus einer mit Kühlkanälen versehenen Kühlplatte besteht,
- - die Kühlplatte von einem Bodenrahmen aus Isolierstoff umgeben ist,
- - die Heizstäbe des Gitters einen Durchmesser zwischen 10 und 50 mm aufweisen,
- - die Heizstäbe des Gitters in einem lichten Abstand zwischen 10 und 50 mm angeordnet sind,
- - in der Kristallisationskammer eine Chargiereinrichtung angeordnet ist.
- - die Chargiereinrichtung oberhalb des Deckels angeordnet ist, und/ oder, wenn
- - die Chargiereinrichtung durch Abwärme des Deckels beheizbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Fig. 1 bis 5 näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine geschlossene Kristallisations
kammer im Betriebszustand,
Fig. 2 die wesentlichen Teile des Gegenstandes nach Fig. 1 in einer
schematisierten perspektivischen Explosionsdarstellung.
Fig. 3 eine schematisierte Draufsicht auf die Bodenheizeinrichtung,
Fig. 4 die Wärmestrahlungsverhältnisse während der Schmelzphase
bei eingeschobenem Isolierschieber in einem Vertikalschnitt in
schematischer Darstellung und
Fig. 5 die Wärmestrahlungsverhältnisse während der Erstarrungs
phase bei herausgezogenem Isolierschieber in schematischer
Darstellung analog Fig. 4.
In Fig. 1 ist eine gasdichte, doppelwandige und kühlbare Kristallisations
kammer 1 dargestellt, die mittels eines Saugstutzens 1a an einen nicht
dargestellten Vakuumpumpsatz angeschlossen ist. Die Kristallisations
kammer 1 hat die Form eines hohlen Quaders und besteht aus einem
Kammerunterteil 2 und einem Kammeroberteil 3, die an einer waagrechten
Trennfuge 4 mit Dichtflanschen 4a und 4b aneinanderstoßen. Die Trenn
fuge 4 muß nicht genau waagrecht liegen; sie muß es beim öffnen der
Kristallisationskammer 1 nur ermöglichen, daß die Kristallisationseinrich
tung 5 aus mindestens einer Richtung zugänglich und aus der Kristallisa
tionskammer 1 entnehmbar ist.
In der Kristallisationskammer 1 befindet sich eine Kristallisationseinrich
tung 5, zu der eine quaderförmige Kokille 6 gehört, die eine obenliegende
Kokillenöffnung 6a, innere Wände und einen Boden aus Siliziumdioxid
(Quarz) sowie einen Behälter 7 aus Grafit mit einem Boden 7a besitzt. Die
Kokille 6 ruht auf einer gut wärmeleitenden Stützplatte 6b. Unter dem
Boden 7a bzw. der Stützplatte 6b ist eine Bodenheizeinrichtung 8 ange
ordnet, die aus einzelnen Heizstäben 8a bis 8f etc. besteht, die an beiden
Enden in Isolierleisten 8g und 8h gelagert sind, die sich durch Seitenteile
8i und 8j zu einem Rahmen ergänzen. Die Heizstäbe bestehen aus Grafit
und haben Durchmesser "d" zwischen 5 und 10 mm und lichte Abstände
"s" zwischen 10 und 50 mm voneinander. Dadurch wird ein durchsichtiges
Gitter gebildet, was aus den Fig. 2 und 3 deutlicher erkennbar ist. Auf
den Isolierleisten 8g und 8h und ggf. auf den Seitenteilen 8i und 8j ruht
auch die Stützplatte 6b mit der Kokille 6.
Die Anordnung aus Kokille 6 und Bodenheizeinrichtung 8 ist oben und an
den Seiten von einer strahlungsdichten Wärmedämmeinrichtung 9 umge
ben, die aus einem Bodenrahmen 10, einer Zarge 11 und einem abnehm
baren Deckel 12 besteht, in dessen Zarge 12a eine gleichfalls gitterför
mige Deckenheizeinrichtung 13 aus einer Reihe von analogen Heizstäben
angeordnet ist, deren Kontakte 14 zum Abnehmen des Deckels 12 trenn
bar sind.
Durch die Heizeinrichtungen 8 und 13 läßt sich aus einchargiertem festem
Siliziumgranulat eine Siliziumschmelze 15 erzeugen, in der nach dem
Aufschmelzen eine zumindest nahezu isotherme Temperaturverteilung
vorliegt. Unterhalb der Bodenheizeinrichtung 8 befindet sich ein flacher,
quaderförmigen Hohlraum 16, in den von der Seite her mittels einer waag
rechten Linearführung 17 ein Isolierschieber 18 in Richtung des Pfeils 18a
(Fig. 2) mittels eines nicht dargestellten Antriebs einschiebbar ist. Die
Linearführung 17 setzt sich zur rechten Seite hin in einen Schieberkasten
17a fort, der vakuumdicht an die Kristallisationskammer 1 angeflanscht ist.
Unterhalb der Kokille 6 und der Linearführung 17 ist als unterer Abschluß
des Hohlraums 16 ortsfest eine rechteckige und in etwa dem waagrechten
Umriß der Kokille 6 entsprechende als flache Kühlplatte 20 ausgebildete
metallene Kühleinrichtung 19 mit Kühlkanälen 20a angeordnet, die über
Anschlüsse 21 und 22 mit einem Kühlmedium versorgt werden können
(Fig. 2).
Durch das Einschieben des Isolierschiebers 18, der eine wärmereflektie
rende Oberfläche 18b besitzt, wird erreicht, daß die Wirkung der Kühl
einrichtung 19 aufgehoben wird und die Wärmestrahlung der eingeschalte
ten Bodenheizeinrichtung 8, verstärkt durch die Wärmereflexion des
Isolierschiebers 18, auf die Stützplatte 6b und den Kokillenboden 7a
einwirkt und den zunächst festen Kokilleninhalt aufschmilzt. Die Sicht
verbindung zur Kühleinrichtung 19 ist während dieser Zeit aufgehoben.
Durch die Abschaltung der Bodenheizeinrichtung 8 und das Herausziehen
des Isolierschiebers 18 in die in Fig. 1 gezeigte Stellung wird die Sichtverbindung
der Stützplatte 6b mit der Kühleinrichtung 19 hergestellt und
die bis dahin isotherme Temperaturverteilung in der Schmelze 15 so
verändert, daß in der Schmelze 15 eine nahezu waagrechte Phasengrenze
von unten nach oben wandert, die eine gerichtete Erstarrung der Schmelze
zu einem Siliziumblock ermöglicht.
Aus Fig. 2 geht ergänzend folgendes hervor: Oberhalb der Mitte der
Kokillenöffnung 6a ist ein Chargierbehälter 23 angeordnet, in dem eine
weitere Charge aus granulatförmigem Silizium angeordnet ist. An der
Unterseite des Chargierbehälters befindet sich eine Chargieröffnung 24
mit einem nicht gezeigten, steuerbaren Verschluß. Damit hat es folgende
Bewandnis: Wenn der Chargierbehälter innerhalb der Kristallisationskam
mer 1 angeordnet ist - was in Fig. 1 nicht dargestellt ist - gibt der Deckel
12 gibt nach oben hin erhebliche Energiemengen durch Strahlung ab, die
den Chargierbehälter 23 mit seinem Inhalt aufheizen. In diesem Bereich
können Temperaturen von etwa 400°C herrschen. Dadurch wird das
Granulat sehr wirksam entgast und insbesondere von Wasser und/oder
Wasserdampf befreit.
Das Volumen des in der Kokille 6 zunächst befindlichen Siliziumgranulats,
das erhebliche Hohlräume enthält, ist durch den Aufschmelzprozeß auf
etwa die Hälfte bis zwei Drittel geschrumpft, so daß die Kokille 6 nur
teilweise gefüllt ist, was zu einer entsprechend geringeren Produktivität
der Anlage führt. Durch Freigabe der Chargieröffnung 24 und Nachchar
gieren der vorgewärmten, getrockneten und/oder entgasten und sehr
rieselfähigen Charge wird das verfügbare Restvolumen der Kokille 6
aufgefüllt, wodurch die Produktivität entsprechend erhöht und bis nahezu
verdoppelt wird. Außerdem wird das ansonsten erfolgende Spritzen der
Schmelze durch Gasfreisetzung aus der neuen Charge in der Schmelze
verhindert. Erst danach wird die Bodenheizeinrichtung 8 abgeschaltet, der
Isolierschieber 18 herausgezogen (Fig. 1) und der Kristallisationsprozeß
eingeleitet, der alsdann ungestört wie oben beschrieben abläuft.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, sind die Maße "d" und "s" in gewissen Gren
zen optimierbar, um die beschriebene Strahlungsdurchlässigkeit und
Sichtverbindung herzustellen. Die Verhältnisse von "d" und "s" bestimmen
eben diese Strahlungsdurchlässigkeit, d. h. die Heizstäbe 8a bis 8f etc.
sollen einerseits relativ dicht zueinander angeordnet sein, um eine gleich
mäßige Beheizung des Kokillenbodens bzw. der Stützplatte 6b zu errei
chen, andererseits sollten die lichten Abstände "s" bzw. der durch deren
Flächensumme gebildete freie Querschnitt relativ groß sein, um die Strah
lungsdurchlässigkeit bzw. die "Sichtverbindung" möglichst wenig zu
behindern. Außerdem müssen die Heizstäbe aus Festigkeitsgründen und
wegen der zu erzeugenden elektrischen Heizleistung einen ausreichenden
Durchmesser besitzen. Diese Forderungen stehen einander teilweise ent
gegen, weshalb es einiger Überlegungen zur Optimierung der Verhältnisse
bedarf. Die Innenmaße "L" (Länge) und "B" (Breite) des aus den Isolier
leisten 8g und 8h und den Seitenteilen 8i und 8j gebildeten Rahmens
können beispielsweise jeweils 700 mm oder mehr betragen, wobei diese
Maße sich nach der Grundfläche bzw. der Größe der Kokille 6 richten.
Fig. 4 zeigt die von den Heizstäben 8a bis 8f etc. (schraffierte Kreise)
ausgehenden Wärmestrahlungsverhältnisse während der Schmelzphase
bei eingeschobenem Isolierschieber 18. Die direkte Beheizung der
Stützplatte 6b und deren indirekte Beheizung durch Reflexion von der
Oberfläche des Isolierschiebers 18 sind durch Pfeile angedeutet.
Fig. 5 zeigt die Wärmestrahlungsverhältnisse während der Erstarrungs
phase bei herausgezogenem Isolierschieber. In diesem Falle ist der
Wärmestrom umgekehrt, d. h. die von der Stützplatte 6b der Kokille 6
ausgehende Wärmestrahlung (gleichfalls durch Pfeile angedeutet) trifft,
durch die Heizstäbe 8a bis 8f etc. (schraffierte Kreise) nahezu unbehindert
auf die Kühlplatte auf, wird in dieser an das Kühlwasser abgegeben und
durch dieses abgeführt, was durch die Pfeile 25 angedeutet ist.
Wie aus den vorgehenden Ausführungen hervorgeht, sind vor allem wich
tig die Nähe zur und der ständige "Sichtkontakt" der Bodenheizeinrichtung
8 mit der Stützplatte 6b der Kokille 6 sowie die metallene und vorzugs
weise ortsfeste Kühleinrichtung 19 und deren unterbrechbarer "Sichtkon
takt" mit der Stützplatte 6b der Kokille 6. Das einzige bewegliche Teil zum
praktisch trägheitslosen Umschalten von Schmelzen auf Erstarren ist der
Isolierschieber 18 in Verbindung mit einem Aus- oder Einschalten der
praktisch trägheitslosen Bodenheizung 8.
Nach dem Herausziehen des Isolierschiebers 18 wird die Sichtverbindung
der Stützplatte 6b mit der Kühleinrichtung 19 hergestellt, und die Wärme
strahlung der Stützplatte 6b kann unter fortgesetztem Wärmeentzug aus
dem Inhalt der Kokille 6 nahezu unbehindert durch die Heizstäbe 8a, 8b,
8c, 8d, 8e und 8f an die Kühleinrichtung 19 abgegeben werden, die sie
wiederum an das Kühlwasser überträgt. Die Wärmeübertragung durch
Strahlung ist äußerst effektiv, da sie mit dem 4. Exponenten der Tempera
turdifferenzen abläuft. Seitliche Temperaturgradienten, die zu einer
gewölbten Phasengrenze und zu einem schrägen Dendritenwachstum
führen könnten, treten praktisch nicht auf. Die Kühleinrichtung mit ihren
Kühlmittelanschlüssen braucht zum Umschalten nicht bewegt zu werden.
Das Umschalten von Heizung auf Kühlung muß indessen nicht schlagartig
erfolgen: Die Aussagen, daß der Isolierschieber 18 während mindestens
eines Teils der Erstarrungsphase entfernt wird und daß die Bodenheizein
richtung während mindestens eines Teils der Erstarrungsphase abge
schaltet wird, läßt durchaus die Möglichkeit zu, zu Beginn der Erstarrungs
phase ein langsames "Ankeimen" durchzuführen, um die Ausbildung eines
für Solarsilizium unerwünschten feinkristallinen Gefüges zu vermeiden.
Gerade diese Möglichkeit wird durch die Erfindung besonders gefördert.
1
Kristallisationskammer
2
Kammerunterteil
3
Kammeroberteil
4
Trennfuge
4
a Dichtflansch
4
b Dichtflansch
5
Kristallisationseinrichtung
6
Kokille
6
a Kokillenöffnung
6
b Stützplatte
7
Behälter
7
a Boden
8
Bodenheizeinrichtung
8
a Heizstab
8
b Heizstab
8
c Heizstab
8
d Heizstab
8
e Heizstab
8
f Hetzstab
8
g Isolierleiste
8
h Isolierleiste
8
i Seitenteil
8
j Seitenteil
9
Wärmedämmeinrichtung
10
Bodenrahmen
11
Zarge
12
Deckel
12
a Zarge
13
Deckenheizeinrichtung
14
Kontakte
15
Siliziumschmelze
16
Hohlraum
17
Linearführung
17
a Schieberkasten
18
Isolierschieber
18
a Pfeil
18
b Oberfläche
19
Kühleinrichtung
20
Kühlplatte
20
a Kühlkanäle
21
Anschluß
22
Anschluß
23
Chargierbehälter
24
Chargieröffnung
25
Pfeile
B Breite
d Durchmesser
L Länge
s lichte Abstände
B Breite
d Durchmesser
L Länge
s lichte Abstände
Claims (23)
1. Verfahren zum Einschmelzen von Metallen und Halbmetallen in einer
Kokille (6) und zum gerichteten Erstarren der Schmelze (15) in dieser
Kokille (6), die einen Boden (7a) besitzt, unter dem zur Zufuhr der
Schmelzwärme eine Bodenheizeinrichtung (8) und zur Abfuhr der
Erstarrungswärme bei der gerichteten Erstarrung eine Kühleinrich
tung (19) angeordnet sind, wobei als Bodenheizeinrichtung (8) unter
dem Boden (7a) der Kokille (6) eine mit Zwischenräumen versehene
Widerstandsheizeinrichtung verwendet wird, dadurch gekennzeich
net, daß die Kühleinrichtung (19) mit einem freien Abstand unterhalb
der Bodenheizeinrichtung (8) angeordnet wird, und daß während der
Schmelzperiode bei eingeschalteter Bodenheizeinrichtung (8)
zwischen dieser und der Kühleinrichtung (19) ein Isolierschieber (18)
in waagrechter Richtung eingebracht wird, durch den eine Sichtver
bindung zwischen der Bodenheizeinrichtung (8) und der Kühleinrich
tung (19) unterbrochen wird, und daß während mindestens eines
Teils der Erstarrungsphase der Isolierschieber (18) in waagrechter
Richtung herausgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Boden
heizeinrichtung (8) während mindestens eines Teils der Erstarrungs
phase abgeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Aufschmelzen einer Erstcharge mindestens eine Folgecharge nach
chargiert wird, um das Volumen der Kokille (6) zumindest weitge
hend aufzufüllen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die minde
stens eine Folgecharge durch Abwärme der Kokille (6) vorgeheizt
wird.
5. Vorrichtung mit einer Kristallisationskammer (1) zum Einschmelzen
von Metallen und Halbmetallen in einer Kokille (6) und zum gerichte
ten Erstarren der Schmelze (15) in dieser Kokille (6), die einen
Boden (7a) besitzt, unter dem zur Zufuhr der Schmelzwärme eine mit
Zwischenräumen versehene Bodenheizeinrichtung (8) und zur Abfuhr
der Erstarrungswärme bei der gerichteten Erstarrung eine Kühlein
richtung (19) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühleinrichtung (19) mit einem solchen Abstand unterhalb der
Bodenheizeinrichtung (8) angeordnet ist, daß zwischen dieser und
der Kühleinrichtung (19) ein Isolierschieber (18) waagrecht
verschiebbar angeordnet ist, durch den eine Sichtverbindung
zwischen der Bodenheizeinrichtung (8) und der Kühleinrichtung (19)
wahlweise unterbrechbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bodenheizeinrichtung (8) zu mindestens 50% ihrer Flächenausdeh
nung in Richtung auf die Kühleinrichtung (19) strahlungsdurchlässig
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bodenheizeinrichtung (8) zu mindestens 80% ihrer Flächenausdeh
nung in Richtung auf die Kühleinrichtung (19)strahlungsdurchlässig
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühleinrichtung (19) ortsfest angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als
Bodenheizeinrichtung (8) ein waagrechtes Gitter von Heizstäben (8a,
8b, 8c, 8d, 8e, 8f) vorgesehen ist, durch deren spaltförmige
Zwischenräume die Wärmestrahlung bei herausgezogenem Isolierschieber
(18) in Richtung auf die Kühleinrichtung (19) hindurchtreten
kann.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Isolierschieber (18) eine Platte aus Grafitfolien ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberfläche (18b) des Isolierschiebers (18) in Richtung auf den
Boden (7a) der Kokille (6) Wärme reflektierende Eigenschaften
aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Isolierschieber (18) in einer waagrechten Linearführung (17)
gelagert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Isolierschieber (18) in einen Schieberkasten (17a) zurückziehbar ist,
der seitlich an der Kristallisationskammer (1) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizstäbe (8a, 8b, 8c, 8d, 8e, 8f) beidendig in Isolierleisten (8g, 8h)
gelagert sind, die zur Abstützung der Kokille (6) dienen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kokille (6) seitlich und oben von einer Wärmedämmeinrichtung (9)
umgeben ist, die eine Zarge (11) und einen abnehmbaren Deckel
(12) mit einer Zarge (12a) besitzt, in der eine Deckenheizeinrichtung
(13) gelagert ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Deckenheizeinrichtung (13) aus einem Gitter aus Heizstäben
besteht.
17. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühleinrichtung (19) aus einer mit Kühlkanälen (20a) versehenen
Kühlplatte (20) besteht.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühlplatte (20) von einem Bodenrahmen (10) aus Isolierstoff
umgeben ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizstäbe (8a bis 8f) des Gitters einen Durchmesser "d" zwischen
10 und 50 mm aufweisen.
20. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizstäbe (8a bis 8f) des Gitters in einem Abstand "s" zwischen 10
und 50 mm angeordnet sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Kristallisationskammer (1) eine Chargiereinrichtung (23) angeordnet
ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Chargiereinrichtung (23) oberhalb des Deckels (12) angeordnet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Chargiereinrichtung (23) durch Abwärme des Deckels (12) beheiz
bar ist.
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