DE10021452A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung, Aufzeichnung und Wiedergabe von Videosignalen sowie Imformationsträger für Videosignale - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung, Aufzeichnung und Wiedergabe von Videosignalen sowie Imformationsträger für VideosignaleInfo
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Abstract
Der Erlebniswert bei der heimischen Filmbetrachtung wird dadurch gesteigert, dass neben der Bild- und Ton- auch eine physische Wahrnehmung ermöglicht wird. Videosignale und Zusatzsignale, die bei der Wiedergabe der Videosignale verwendet werden können, um physisch auf den menschlichen Körper einzuwirken oder eine Ertastung von Inhalten der dargestellten Videosignale zu ermöglichen, werden hierfür gemeinsam als Fernsehsignal übertragen bzw. aufgezeichnet. Bei einem analogen Fernsehsignal werden die Zusatzsignale in die vertikale Austastlücke des Fernsehsignals eingefügt, vorteilhaft als Teletextsignale. Wird das Fernsehsignal digital, insbesondere gemäß einem MPEG Video-Standard, übertragen oder aufgezeichnet, so werden die Zusatzsignale in die sogenannten user_data der extensions_and_user_data des picture layers eingefügt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Übertragung, Aufzeichnung und Wiedergabe von
Videosignalen sowie einen Informationsträger für
Videosignale, wobei Zusatzsignale bei der Wiedergabe der
Videosignale verwendet werden können um eine Anwendung von
Kräften auf den menschlichen Körper oder eine Ertastung
von Inhalten der dargestellten Videosignale zu
ermöglichen.
Für die Filmwiedergabe in Kinos sind verschiedene
Weiterentwicklungen bekannt, die über die einfache
Wiedergabe von Bild- und Tonsignalen hinausgehen.
Verschiedene dieser Ausgestaltungen, wie die
Breitwanddarstellung oder die Surroundsoundwiedergabe,
finden zur Zeit bei Fernsehempfängern vermehrt Einzug.
Andere Ausgestaltungen sind dagegen bisher auf Kinos,
insbesondere in Freizeitparks, beschränkt. So ist zum
Beispiel eine 3D-Filmwiedergabe mit befriedigendem
Ergebnis zur Zeit nur in Kinos unter Verwendung spezieller
Projektoren sowie der Aushändigung von geeigneten Brillen
an die Zuschauer möglich.
Aus den Kinos verschiedener Freizeitparks ist es auch
bekannt, den Erlebniswert bei der Filmbetrachtung dadurch
weiter zu steigern, dass neben der Bild- und Ton- auch
eine physische Wahrnehmung ermöglicht wird. Hierfür
befindet sich das Publikum während der Filmbetrachtung in
Simulatoren, die passend zum wiedergegebenen Film
Bewegungen ausführen. So kann z. B. bei der Filmwiedergabe
eines Flugzeugfluges der Simulator bei einem Sturzflug
nach vorne und bei einem Steigflug nach hinten gekippt
werden, um so dem Filmpublikum auch einen physischen
Eindruck des Fluges zu vermitteln.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Übertragung oder Aufzeichnung von Videosignalen
anzugeben, welches bei der heimischen Filmbetrachtung den
Erlebniswert steigert. Diese Aufgabe wird durch das in
Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst. Weiterhin liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein entsprechendes
Verfahren zur Wiedergabe der Videosignale sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung der vorgenannten
erfindungsgemäßen Verfahren anzugeben. Diese Aufgabe wird
durch das in Anspruch 5 angegebene Verfahren sowie die in
Anspruch 9 angegebene Vorrichtung gelöst. Schließlich
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Informationsträger für solche Videosignale anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch den in Anspruch 10 angegebenen
Informationsträger gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass auch im
heimischen Bereich das Betrachtungserlebnis eines Filmes
gesteigert werden kann, indem neben einer Bild- und Ton-
auch eine physische Wahrnehmung ermöglicht wird.
Im Prinzip besteht das erfindungsgemäße Verfahren zur
Übertragung oder Aufzeichnung von Videosignalen deshalb
darin, dass die Videosignale und Zusatzsignale, die bei
der Wiedergabe der Videosignale verwendet werden können,
um physisch auf den menschlichen Körper einzuwirken oder
eine Ertastung von Inhalten der dargestellten Videosignale
zu ermöglichen, gemeinsam als Fernsehsignal übertragen
bzw. aufgezeichnet werden.
Bei der Übertragung als analoges Fernsehsignal werden die
Zusatzsignale hierbei vorzugsweise in die vertikale
Austastlücke des Fernsehsignals eingefügt. Hiermit ist
eine rückwärtskompatible Übertragung gewährleistet, da die
Zusatzsignale einerseits empfangsseitig ohne weiteres von
dem Videosignal getrennt und weiterverarbeitet werden
können, aber andererseits keine Störung des Videosignals
selbst erfolgt und daher auch eine störungsfreie
Wiedergabe der Videosignale auf herkömmlichen Empfängern
möglich ist.
Besonders vorteilhaft ist es bei einem analogen
Fernsehsignal, die Zusatzsignale als Teletextsignale zu
übertragen. Dieses ermöglicht, die Abtrennung der
Zusatzsignale vom Videosignal durch den ohnehin im
Fernsehgerät vorhandenen Teletextdecoder durchzuführen.
Wird das Fernsehsignal digital, insbesondere gemäß einem
MPEG Video-Standard, übertragen oder aufgezeichnet, so ist
es vorteilhaft, die Zusatzsignale in die sogenannten
user_data der extensions_and_user_data des picture layers
einzufügen. Die Zusatzsignale werden hierbei geeignet
gekennzeichnet, so dass eine Wiedergabe durch entsprechend
ausgerüstete Empfangs- bzw. Wiedergabegeräte erfolgen kann
und die Zusatzsignale andererseits bei einem herkömmlichen
Empfangs- bzw. Wiedergabegerät unberücksichtigt bleiben,
so dass eine Rückwärtskompatibilität gewährleistet ist.
Im Prinzip besteht das erfindungsgemäße Verfahren zur
Wiedergabe von Videosignalen darin, dass ein Fernsehsignal
auf eine Kennzeichnung für Zusatzsignale, die verwendet
werden, um physisch auf den menschlichen Körper
einzuwirken oder eine Ertastung von Inhalten der
dargestellten Videosignale zu ermöglichen, untersucht wird
und dass bei Vorliegen der Kennzeichnung die Zusatzsignale
von dem Fernsehsignal separiert werden und gemeinsam mit
den Videosignalen ausgegeben werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Wiedergabeverfahrens
ergeben sich hierbei entsprechend den genannten
Weiterbildungen des Übertragungs- bzw. Aufzeichnungs
verfahrens.
Ebenso ergeben sich mittelbar aus den Ausgestaltungen der
erfindungsgemäßen Verfahren entsprechende Vorrichtungen
zur Durchführung der Verfahren. Gleiches gilt für den
erfindungsgemäßen Informationsträger, der besonders
vorteilhaft als optisches Speichermedium, insbesondere als
DVD, ausgestaltet ist.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung beschrieben. Diese zeigen in:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes System für ein analoges
Fernsehsignal; und
in Fig. 2 ein erfindungsgemäßes System für ein
digitales Fernsehsignal.
Bei analogen Fernsehsystemen wie PAL, NTSC oder SECAM
werden in der sogenannten vertikalen Austastlücke, kurz
auch VBI, keine Videosignale übertragen. Stattdessen wird
dieser Bereich für digitale Daten genutzt. So werden die
sogenannten VPS-Daten in der VBI übertragen, um eine
Steuerung des Aufzeichnungsbetriebs eines Videorecorders
zu vereinfachen. Ebenso werden sogenannte WSS-Bits
übermittelt, die eine Information über das Format des
dargestellten Videosignals enthalten. Weiterhin wird der
sogenannte Teletext, auch Videotext oder Fernsehtext
genannt, genutzt, um zusätzlich zu dem angebotenen
Fernsehprogramm aktuelle Nachrichten, Wetterberichte,
Sportinformationen etc. durch Schriftzeichen und Graphiken
auf dem Bildschirm wiederzugeben. Zur Übertragung des
Teletextes werden in Deutschland insbesondere die Zeilen
11 bis 15, 20, 21 im ersten Halbbild und die Zeilen 323
bis 328, 333 und 334 im zweiten Halbbild verwendet.
Erfindungsgemäß kann das Teletextsignal jedoch auch
genutzt werden, um statt einer Übertragung von
Nachrichteninformationen eine Übertragung von
Zusatzsignalen für die physische Rückkopplung, im
folgenden auch Force Feedback-Signale genannt, zu
ermöglichen.
Das Zusatzsignal 12 wird hierbei zunächst gemeinsam mit
eventuell vorliegenden Teletextsignalen 15 einer Einheit
13 zugeführt, in der beide Signale in das Teletextformat
konvertiert werden und zusammengefügt werden. So ist es
zum Beispiel denkbar, bestimmte Zeilen in der VBI für die
Zusatzsignale zu verwenden und hiervon verschiedene Zeilen
für Teletextsignale zu reservieren. Das zusammengefügte
Signal 14 wird dann zusammen mit dem eigentlichen
Videosignal 11 einer Multiplexer-Einheit 16 zugeführt.
Dieser Multiplexer 16 fügt nun die Zusatzsignale und
Teletextsignale in die VBI des Videosignals 11 ein. Dieses
zusammengefügte Signal 17 wird dann übertragen und
empfangsseitig einem entsprechenden Demultiplexer 18
zugeführt. Dieser trennt nun das aus den Zusatzsignalen
und Teletextsignalen bestehende Signal 14 von dem
Videosignal 11 ab. In einer Rückgewinnungseinheit 19
werden dann schließlich die Teletextsignale und die
Zusatzsignale voneinander getrennt, um dann geeigneten
Wiedergabeeinheiten zugeführt werden zu können.
Für die Übertragung oder Aufzeichnung von digitalen
Fernsehsignalen ist es bekannt, den MPEG II Video-Standard
wie in ISO/IEC13818-2 spezifiziert zu verwenden. Die Daten
werden hierbei hierarchisch in sechs Layern encodiert, die
als sequence layer, GOP (Group Of Picture) layer, picture
layer, slice layer, macroblock layer und block layer
bezeichnet werden. Diese verschiedenen Layer erlauben den
Zugriff und die separate Behandlung von verschiedenen
Basiselementen des generierten Datenstroms. Weiterhin
sieht die Spezifikation Datenbereiche vor, im folgenden
user_data genannt, die von dem Benutzer für spezielle
Anwendungen genutzt werden können.
Die Verwendung solcher user_data für die Übertragung von
Force Feedback-Signalen bei digitalem Fernsehen ist in
Fig. 2 dargestellt. Force Feedback Signale 21 werden
einem Force Feedback-Encoder 23 zugeführt, welcher die
Force Feedback-Signale in die user_data einfügt. Die
encodierten Force Feedback-Signale 26 werden dann einem
Multiplexer 28 zugeführt. Das Videosignal 22 wird einem
Video MPEG-Encoder 24 zugeführt, der für die Encodierung
mit einem Pufferspeicher 25 verbunden ist. Der MPEG-
codierte Videostrom wird dann ebenfalls dem Multiplexer 28
zugeführt. In dem Multiplexer 28 werden nun die Force
Feedback-Signale in die user_data des picture layers des
MPEG Video-Bitstreams eingefügt. Nicht dargestellt ist die
Encodierung des Audiosignals, welches ebenfalls dem
Multiplexer 28 zugeführt wird. Das kombinierte Signal wird
dann übertragen bzw. so auf einem Informationsträger wie
einer DVD aufgezeichnet. Bei der Wiedergabe erfolgen nun
die inversen Schritte. Zunächst wird das Signal einem
Demultiplexer 29 zugeführt. Dieser trennt zunächst das
Force Feedback-Signal in den user_data des picture layers
von dem Video-Bitstrom. Die Force Feedback-Signale 26
werden dann einem Decoder 210 zugeführt, der aus den in
den user_data übertragenen Signalen die ursprünglichen
Force Feedback-Signale 21 regeneriert. Ebenso wird das
Videosignal 27 einem MPEG-Decoder 211 zugeführt, der
wiederum unter Verwendung eines Pufferspeichers 212 die
Videosignale decodiert. Die Video- und Audio- und Force
Feedback-Signale werden dann entsprechenden Wiedergabe
vorrichtungen zugeführt.
Für die Wiedergabe der Force Feedback-Signale können
beliebige Vorrichtungen zur Ausübung von Kräften auf den
menschlichen Körper dienen: So können geeignete Sessel
vorgesehen werden, die durch Elektromotore in verschiedene
Richtungen verkippt werden können. Ebenso können
sogenannte Datenhandschuhe vorgesehen sein, die ein
Erfühlen von dargestellten Filmobjekten ermöglichen.
Schließlich können beliebige Körpersensoren gesteuert
stimuliert werden, nicht nur diejenigen, die Kraft
detektieren. So können auch der Temperatur-, Geschmacks-,
oder Gleichgewichtssinn angesprochen werden. Dieses kann
auch ohne direkten Kontakt zu dem jeweiligen Sinnesorgan,
z. B. durch den Einsatz elektrischer oder magnetischer
Felder, erfolgen.
Die Erfindung kann in verschiedensten Geräten der
Unterhaltungselektronik, wie z. B. von TV-Geräten, Settop-
Boxen, Videorecordern, DVD-Spielern, Satellitenempfängern,
TV-Video-Kombinationen eingesetzt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Übertragung oder Aufzeichnung von
Videosignalen, wobei Zusatzsignale bei der
Wiedergabe der Videosignale verwendet werden um
physisch auf den menschlichen Körper einzuwirken
oder eine Ertastung von Inhalten der
dargestellten Videosignale zu ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Videosignale
und Zusatzsignale gemeinsam als Fernsehsignal
übertragen oder aufgezeichnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Videosignale und
Zusatzsignale als analoges Fernsehsignal
übertragen oder aufgezeichnet werden, wobei die
Zusatzsignale in die vertikale Austastlücke des
Fernsehsignals eingefügt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zusatzsignale vor einer
Übertragung oder Aufzeichnung in ein Teletext-
Format konvertiert werden und als Teletextsignal
in die vertikale Austastlücke eingefügt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Videosignale und
Zusatzsignale als digitales Fernsehsignal gemäß
einem MPEG-Video-Standard übertragen oder
aufgezeichnet werden, wobei die Zusatzsignale in
die user_data der extensions_and_user_data des
picture layers eingefügt werden.
5. Verfahren zur Wiedergabe von Videosignalen,
wobei Zusatzsignale verwendet werden um physisch
auf den menschlichen Körper einzuwirken oder
eine Ertastung von Inhalten der dargestellten
Videosignale zu ermöglichen, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Fernsehsignal auf eine
Kennzeichnung für solche Zusatzsignale
untersucht wird und bei Vorliegen der
Kennzeichnung die Zusatzsignale von dem
Fernsehsignal separiert werden und gemeinsam mit
den Videosignalen ausgegeben werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass das Fernsehsignal als
analoges Fernsehsignal vorliegt, wobei die
Zusatzsignale aus der vertikalen Austastlücke
des Fernsehsignals abgetrennt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zusatzsignale als
Teletextsignal vorliegen.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass das Fernsehsignal als
digitales Fernsehsignal gemäß einem MPEG-Video-
Standard vorliegt, wobei die Zusatzsignale aus
den user_data der extensions_and_user_data des
picture layers abgetrennt werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorhergehenden Ansprüche.
10. Informationsträger für Videosignale, wobei
Zusatzsignale bei der Wiedergabe der
Videosignale verwendet werden können um physisch
auf den menschlichen Körper einzuwirken oder
eine Ertastung von Inhalten der dargestellten
Videosignale zu ermöglichen, dadurch
gekennzeichnet, dass die Videosignale und
Zusatzsignale gemeinsam als Fernsehsignal
aufgezeichnet sind, wobei die Zusatzsignale als
solche gekennzeichnet sind.
11. Informationsträger nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zusatzsignale in die
user_data der extensions and user_data des
picture layers eingefügt sind.
12. Informationsträger nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein
optisches Speichermedium, insbesondere um eine
DVD handelt.
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