DE10020920B4 - Seitenaufprall-Schutzvorrichtung für einen Insassen eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Seitenaufprall-Schutzvorrichtung für einen Insassen eines Kraftfahrzeuges mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1.
- Eine gattungsgemäße Seitenaufprall-Schutzvorrichtung ist beispielsweise in der
DE 197 14 267 A1 dargestellt und beschrieben. Bei dieser bekannten Seitenaufprall-Schutzvorrichtung besteht das zwischen einer Fahrzeugseite und dem Insassen aufblasbare Gaskissen im Wesentlichen aus einem Abschnitt für den Brustbereich, einem Abschnitt für den Bauchbereich und einem Abschnitt für den Beckenbereich des Insassen. Diese Abschnitte sind räumlich voneinander nicht getrennt und bilden somit gemeinsam ein Gaskissen, in dem sich beim Aufblasen ein einheitlicher Druck einstellt. Nachteilig hierbei ist, dass dieses Gaskissen mit einem relativ hohen Druck aufgeblasen werden muss, damit der zum Becken des Insassen zugewandte Abschnitt die erforderlichen Kräfte aufnehmen kann. Dies führt dazu, dass auch die zum Bauchbereich und zum Brustbereicht des Insassen zugewandten Abschnitte hinsichtlich der Festigkeit des verwendeten Materials zum Aufblasen mit diesem hohen Druck ausgelegt werden müssen. Das Aufblasverhalten sowie die Schutzwirkung eines solchen Gaskissens können dadurch nachteilig beeinflusst werden. - Aus der
JP 11 245757 A - Aus der
DE 298 22 159 U1 ist eine Seitenaufprall-Schutzvorrichtung bekannt, bei der ein erstes aufblasbares Gaskissen zum Schutz des Brustbereiches des Insassen und ein zweites aufblasbares Gaskissen zum Schutz des Beckenbereiches des Insassen nebeneinander angeordnet sind. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Seitenaufprall-Schutzvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 zu schaffen, die montagefreundlich, einfach und kostengünstig aufgebaut ist, ohne dass die genannten Nachteile auftreten.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Wesentliche Vorteile der erfindungsgemäßen Ausbildung bestehen darin, dass aufgrund der Anordnung des zweiten Gaskissens innerhalb des ersten Gaskissens das zweite Gaskissen mit einem höheren Druck als das erste Gaskissen aufgeblasen werden kann. Dies ist deswegen vorteilhaft, weil die Hauptkräfte bei einem Seitenaufprall über das im Beckenbereich befindliche zweite Gaskissen eingeleitet werden. Das zum Schutz des Brustbereiches des Insassen vorgesehene erste Gaskissen kann mit einem relativ geringen Druck aufgeblasen und somit auch aus einem dünneren oder kostengünstigeren Material als das zweite Gaskissen gefertigt werden. Bei dieser Ausbildung kommt es zu einer wesentlichen Kraftentlastung im Brustbereich und somit auch zu einer Verringerung des Verletzungsrisikos für den Insassen.
- Die Ein- bzw. Aufblaseinrichtung kann einen an sich bekannten Aufbau haben, wenn gewährleistet ist, dass das Volumen der erzeugten Gase und/oder das Durchflussvermögen der für das jeweilige Gaskissen vorgesehenen Diffuseröffnungen derart abgestimmt ist, dass sich beim Aufblasen im zweiten Gaskissen ein entsprechend höherer Druck als im ersten Gaskissen einstellt. Eine solche Aufblaseinrichtung kann zum Reduzieren des Platzbedarfes zumindest teilweise innerhalb des ersten bzw. des zweiten Gaskissens angeordnet und zusammen mit den Gaskissen am Rahmen der Rückenlehne durch beispielsweise eine Schraubverbindung befestigt sein.
- Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon teilweise schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
-
1 eine Seitenansicht eines Vordersitzes eines Kraftfahrzeuges mit einem darauf befindlichen Insassen, wobei eine an diesem Kraftfahrzeugsitz vorgesehene Seitenaufprall-Schutzvorrichtung mit zwei Gaskissen im aktivierten Zustand dargestellt ist; -
2 eine vereinfachte Ansicht gemäß1 , die teilweise geschnitten bzw. durchsichtig dargestellt ist und aus der Einzelheiten bei der Faltung der Gaskissen ersichtlich sind. - Die
1 zeigt eine Seitenansicht eines Vordersitzes1 , welcher eine Rückenlehne2 und ein Sitzkissen3 hat und auf dem sich ein Insasse4 befindet. Im Bereich zwischen dem Insassen4 und einer nicht dargestellten Seitenwand des Kraftfahrzeuges ist ein erstes Gaskissen5 aufgeblasen, das sich in vertikaler Richtung etwa von der Sitzfläche6 bis zur Schulter7 des Insassen4 erstreckt und im Wesentlichen den Brustbereich des Insassen4 schützt. Innerhalb des ersten Gaskissens5 befindet sich ein zweites Gaskissen8 , dessen Volumen wesentlich kleiner als das des ersten Gaskissens5 ist. Dieses zweite Gaskissen8 ist im unteren Bereich des ersten Gaskissen5 angeordnet und unmittelbar dem Beckenbereich des Insassen4 zugewandt. An der Rückenlehne2 etwa im mittleren Bereich ist weiterhin eine Aufblasvorrichtung9 zum Aufblasen der beiden Gaskissen5 ,8 erkennbar, die auf eine nicht dargestellte Weise mit dem Rahmen der Rückenlehne2 verbunden ist. Eine solche Aufblaseinrichtung9 kann innerhalb oder außerhalb der Gaskissen4 ,8 angeordnet sein. Wichtig dabei ist, dass die in der Aufblaseinrichtung9 erzeugte Gasmenge sicher in das jeweilige Gaskissen5 ,8 geleitet wird. - Die Einblaseinrichtung
9 weist für jeden Gaskissen5 ,8 separate Diffuseröffnungen10 ,11 auf. Die Diffuseröffnungen10 für das erste Gaskissen5 sind dabei im oberen Bereich und die Diffuseröffnungen11 für das zweite Gaskissen8 sind im unteren Bereich der Aufblaseinrichtung9 angeordnet. Diese Diffuseröffnungen10 ,11 sind derart dimensioniert und ausgerichtet, dass sich beim Aufblasen im ersten Gaskissen5 etwa ein Druck von etwa 0,3–0,6 bar und im zweiten Gaskissen8 etwa ein Druck von etwa 0,8–1,5 bar einstellt. Um dies zu erreichen sind die Diffuseröffnungen10 für das erste Gaskissen5 mit einem geringeren Durchlassvermögen als die Diffuseröffnungen11 für das zweite Gaskissen8 ausgebildet. Durch den höheren Druck im zweiten Gaskissen8 werden auch die bei einem Seitenaufprall in Höhe des Beckenbereiches entstehenden Hauptkräfte im Wesentlichen vom zweiten Gaskissen8 aufgenommen bzw. übertragen, so dass das erste Gaskissen5 mit einem geringeren Druck aufgeblasen werden kann. - Das erste Gaskissen
5 , das für einen relativ geringen Gasdruck ausgelegt ist, besteht aus einem rela tiv dünnen, aber reißfesten Material wie beispielsweise Polyamidgewebe. Zum Herstellen des zweiten Gaskissens8 , das einen höheren Druck aushalten soll, wird auch dieses Material verwendet, jedoch wird das zweite Gaskissen8 bzw. dessen Wandung durch zwei übereinander gelegte Lagen dieses Materials gebildet. Das zweite Gaskissen8 weist somit im Vergleich mit dem ersten Gaskissen5 eine doppelte Wandstärke auf. Abweichend von dieser Ausführung kann je nach Bedarf zur Herstellung des zweiten Gaskissens8 im Vergleich mit dem ersten Gaskissen5 bezüglich der Festigkeit oder der Wandstärke auch anderes Material verwendet werden. - Vorteilhafte Herstellungs- bzw. Montageschritte bei den genannten Gaskissen
5 ,8 bestehen darin, dass das zweite Gaskissen8 zunächst in das erste Gaskissen5 durch eine entlang eines unteren Randes12 des ersten Gaskissen5 angeordnete Öffnung13 eingeschoben und im Inneren des ersten Gaskissens5 flach verteilt wird. Danach wird das zweite Gaskissen8 an einer bestimmten Stelle14 im Bereich zwischen den Diffuseröffnungen10 ,11 etwa punktförmig mit dem ersten Gaskissen5 vernäht, um das zweite Gaskissen8 innerhalb des ersten Gaskissens5 und gegenüber den Diffuseröffnungen11 zu fixieren. Der untere Rand15 des zweiten Gaskissens8 ist dabei derart ausgebildet, dass dieser in der fixierten Position etwa Deckungsgleich mit dem unteren Rand12 des ersten Gaskissens5 ist. Dadurch können beide Ränder12 ,15 gemeinsam in einer Arbeitsoperation vernäht (bei17 ) und somit zwei in sich geschlossene Gaskissen5 ,8 gebildet werden, wobei sich das zweite Gaskissen8 innerhalb des ersten Gaskissen5 befindet. Zur weiteren Montage wird – wie in2 dargestellt – der obere Bereich16 des ersten Gaskissens5 bis etwa zur oberen Begrenzung19 der Seitenaufprall-Schutzvorrichtung nach innen eingestülpt. Der gemeinsame untere Bereich18 des ersten5 und des zweiten Gaskissens8 wird ebenfalls zusammen mit der Naht17 bis etwa zur unteren Begrenzung20 der Seitenaufprall-Schutzvorrichtung nach innen eingestülpt. Die so gefalteten Gaskissen5 ,8 werden dann gemeinsam sequentiell in Form eines Balges zur Einblaseinrichtung9 hin gefaltet und in einem nicht dargestelltes Gehäuse der Seitenaufprall-Schutzvorrichtung untergebracht. Auf diese Weise wird eine gewichts- und kostenoptimierte Lösung erreicht, die ein einfaches Falten sowie ein schnelles und sicheres Aufblasen der Gaskissen5 ,8 ermöglicht.
Claims (9)
- Seitenaufprall-Schutzvorrichtung für einen Insassen eines Kraftfahrzeuges, mit einer Einblaseinrichtung (
9 ), einem ersten aufblasbaren Gaskissen (5 ) und einem zweiten aufblasbaren Gaskissen (8 ), wobei das erste Gaskissen (5 ) ein größeres Volumen als das des zweiten Gaskissens (8 ) aufweist und das zweite Gaskissen (8 ) als separates Gaskissen (8 ) innerhalb des ersten Gaskissens (5 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gaskissen (5 ) zum Schutz zumindest des Brustbereiches des Insassen vorgesehen ist, dass das zweite Gaskissen (8 ) zum Schutz zumindest des Beckenbereiches des Insassen vorgesehen und zum Übertragen höherer Kräfte bzw. zum Aufblasen mit einem höherem Druck als das erste Gaskissen ausgebildet ist, dass sich das erste Gaskissen (5 ) im aufgeblasenen Zustand auch über den Beckenbereich erstreckt, und dass die Einblaseinrichtung (9 ) separate Diffuseröffnungen (10 ,11 ) für das jeweilige Gaskissen (5 ,8 ) aufweist. - Seitenaufprall-Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gaskissen (
5 ) eine Öffnung (13 ) aufweist, die nach dem Einführen bzw. nach der Montage des zweiten Gaskissens (8 ) durch Nähen (bei17 ), Schweißen oder dergleichen verschlossen ist. - Seitenaufprall-Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (
13 ) an einem unteren – im Längs- oder Querschnitt gesehen – etwa halbkreisförmig ausgebildeten Rand (12 ) des ersten Gaskissens (5 ) vorgesehen ist, wobei die Naht (17 ) bzw. die Schweißnaht zumindest teilweise entlang dieses Randes (12 ) verläuft. - Seitenaufprall-Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Rand (
15 ) des zweiten Gaskissens (8 ) an den unteren Rand (12 ) des ersten Gaskissens (5 ) angepasst und gemeinsam mit diesem in einer Arbeitsoperation vernäht (bei17 ) bzw. verschweißt ist. - Seitenaufprall-Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gaskissen (
5 ,8 ) aus identischem Werkstoff hergestellt sind, wobei das erste Gaskissen (5 ) einlagig und das zweite Gaskissen (8 ) zweilagig bzw. mit gegenüber dem ersten Gaskissen (5 ) größerer Wandstärke ausgebildet ist. - Seitenaufprall-Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Diffuseröffnungen (
10 ) für das erste Gaskissen im oberen Bereich der Einblaseinrichtung (9 ) und die Diffuseröffnungen (11 ) für das zweite Gaskissen (8 ) im unteren Bereich der Einblaseinrichtung (9 ) vorgesehen sind und dass diese Diffuseröffnungen (10 ,11 ) derart dimensioniert und ausgerichtet sind, dass sich beim Aufblasen im zweiten Gaskissen (8 ) ein höherer Enddruck als im ersten Gaskissen (5 ) einstellt. - Seitenaufprall-Schutzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Diffuseröffnungen (
11 ) für das zweite Gaskissen (8 ) ein größeres Durchlassvermögen als die Diffuseröffnungen (10 ) für das erste Gaskissen (5 ) aufweisen. - Seitenaufprall-Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gaskissen (
8 ) zum Fixieren gegenüber dem ersten Gaskissen (5 ) und/oder den entsprechenden Diffuseröffnungen (11 ) etwa punktförmig mit dem ersten Gaskissen (5 ) vernäht (bei14 ), verklebt oder verschweißt ist. - Seitenaufprall-Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblaseinrichtung (
9 ) zumindest teilweise innerhalb des ersten (5 ) bzw. des zweiten Gaskissens (8 ) angeordnet ist.
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