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Die
Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Positionieren von wenigstens
einem Schablonenteil an einer Schablone für den menschlichen oder tierischen
Körper,
insbesondere an einer Implantatschablone, wobei vorzugsweise die
Positionierung nach computertomographisch optimierten Angaben erfolgt.
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In
der modernen Implantologie wird der präoperativen Evaluation der in
Frage kommenden Implantationsorte große Bedeutung zugemessen. Die Implantate
sollen an Stellen gesetzt werden, an denen sie später die
geplante Prothese optimal stützen. Dies
geschieht unter anderem mittels computertomographischer Röntgendiagnostik.
Die Operationsplanung kann unter Zuhilfenahme von Schablonen mit vorzugsweise
röhrchenförmigen Referenzkörpern durchgeführt werden,
deren Lage anhand der Computertomographie vermessen und optimiert
wird. Die computertomographisch optimierte Planungsschablone wird
bei der anschließenden
Operation als Bohrschablone verwendet, siehe hierzu
DE 197 34 692 C1 . Die Umsetzung
der aus der Computertomographie ermittelten Werte zur Positionierung
oder Lagekorrektur der Referenzkörper
ist beim Stand der Technik ein Problem. Aus der Computertomographie können zwar
der Wert für
die notwendige Neigungsrichtung, der Wert der Neigung selbst sowie
die gegebenenfalls notwendige Paralleltranslation in allen Raumrichtungen
abgelesen werden, jedoch ist es schwierig, den jeweiligen Referenzkörper unter
Berücksichtigung
der Werte an einer sogenannten Tiefziehschiene zu positionieren
bzw. zu verkleben, die mit dem wenigstens einen Referenzkörper eine
Implantatschablone bildet. Wenn der oder die Referenzkörper durch
Hülsen
gebildet sind, kann die Implantatschablone auch als Bohrschablone
benutzt werden.
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Die
Benutzung eines handelsüblichen
Parallelometers zum Positionieren eines Referenzkörpers ist
aus mehreren Gründen
schwierig. Es lassen sich zwar Paralleltranslationen mit handelsüblichen
Parallelometern und Frässchlitten
durchführen,
jedoch ist zur Ausführung
wahlweiser Richtungen der Paralleltranslationen ein erheblicher
Handhabungsaufwand erforderlich. Für Winkelveränderungen des Referenzkörpers eignet
sich ein Parallelometer nicht, da sowohl eine Winkelveränderung
als auch eine maßgenaue
Winkelkorrektur während
der Halterung des Referenzkörpers
nicht durchführbar
sind. Letzeres ist zum Beispiel dadurch vorgegeben, daß ein sich
am Parallelometer ergebender Schwenkmittelpunkt mit einem an der
vorhandenen Schablone bzw. am vorhandenen Kiefermodell gewünschten
Schwenkmittelpunkt nicht übereinstimmt.
Es muß also
nachkorrigiert werden, was arbeits-, zeit- und handhabungsaufwendig
ist und außerdem
eine exakte Winkelkorrektur kaum möglich ist.
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Aus
der
DE 198 02 751
A1 ist eine Führungsvorrichtung
für Instrumente,
insbesondere für
kieferorthopädische
und zahnmedizinische Instrumente, zum Herstellen von Kavernen für Implantate
in Knochengeweben zu entnehmen. Diese Führungsvorrichtung weist einen
Arbeitskopf mit einem Instrumentenhalter oder einem Befestigungsring
für einen nicht
dargestellten Bohr- oder Fräskopf
auf, und sie ist an einem Festpunkt, beispielsweise an einem stabilen
Ständer,
befestigbar. Sie weist eine Mehrzahl Freiheitsgrade auf, so dass
der Instrumentenhalter in mehreren Freiheitsgraden verstellbar und
schwenkbar sowie in den eingestellten Stellungen feststellbar ist.
Diese Führungsvorrichtung
ist für
einen Bohr- oder Fräskopf
konzipiert und von sperriger und vielgliedriger Bauweise.
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Ein
aus der
DE 197 09
215 A1 entnehmbarer Gegenstand bezieht sich gemäß Titel
zwar auf eine Vorrichtung und ein System zur Herstellung einer Bohrschablone
für Implantatzähne, jedoch
ist diese Vorrichtung gemäß
1 in Form einer Standbohrmaschine
ausgebildet, mit einem Tragschenkel, der sich über einer Bodenplatte befindet
und einen Maschinenkopf mit einer Bohrmaschine trägt, der
bezüglich
mehrerer Freiheitsgrade bewegbar bzw. schwenkbar ist. Auch diese
vorbekannte Vorrichtung ist von sperriger, vielgliedriger und handhabungsunfreundlicher
Bauweise, die sich zwar dazu eignet, eine Bohrmaschine in unterschiedliche
Stellungen auszurichten, jedoch eignet sie sich nicht dazu, ein Schablonenteil
an einer Schablone auszurichten. Wie aus
11 und
der zugehörigen
Beschreibung zu entnehmen ist, bedarf es besonderer passgenauer
Stifte, um ein Schablonenteil in Form einer Bohrhülse nach
Maßgabe
eines mit der Bohrmaschine in den Implantatträger gebohrten Loches dadurch
auszurichten, dass der Stift in das gebohrte Loch eingesteckt und
daraufhin die Bohrhülse
auf den Stift aufgesteckt wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
die eine handhabungsfreundliche Positionierung des Referenzkörpers bzw. Schablonenteils,
insbesondere in einer wahlweisen Winkelstellung oder Winkelrichtung,
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 3 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die
Erfindung ermöglicht
bei geringem bzw. vermindertem Handhabungsaufwand gemäß Anspruch
1 eine gewünschte
Winkelpositions-Einstellung und gemäß Anspruch 3 eine gewünschte Drehpositions-Einstellung
während
der Halterung der Vorrichtung im Halter einer zugehörigen Stützvorrichtung,
wobei die Halterung der Vorrichtung an der Stützvorrichtung unbeeinträchtigt bleibt.
Die Bedienungsperson kann somit ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf
die Winkel- oder Drehpositions-Einstellung richten, wodurch die
Einstellung nicht nur vereinfacht wird, sondern auch genaue Einstellungen möglich sind.
Es läßt sich
auch ein genaues Schwenken oder Drehen um eine definierte Schwenkmittelachse
bzw. Drehachse erreichen, wobei die Position der Schwenkmittelachse
oder der Drehachse sich an einer gewünschten Stelle vorbestimmen
läßt. Es läßt sich
somit eine einfache und exakte Winkel- oder Drehpositions-Einstellung
durchführen.
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Für denkbare
Winkeleinstellungen in einer bestimmten Drehposition reicht es aus,
wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung
nur eine Querschwenkvorrichtung aufweist. Andererseits bedarf die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Einstellung wahlweiser Drehpositionen jeweils beim Vorhandensein
einer bestimmten Winkel-Einstellung nur eines Drehgelenks. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung sowohl eine
Querschwenkvorrichtung als auch ein Drehgelenk aufweist. Hierdurch
ist sie durch diese beiden Hauptfreiheitsgrade in der Lage, für wahlweise
Winkel-Einstellungen und Drehpositions-Einstellungen eingesetzt zu
werden.
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Nachfolgend
werden die Erfindung und weitere durch sie erzielbare Vorteile anhand
bevorzugter Ausgestaltungen eines Ausführungsbeispiels und vereinfachten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigt
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Ausrichten und/oder Positionieren von Teilen einer Schablone für den menschlichen
oder tierischen Körper,
insbesondere von Teilen einer Implantatschablone, in zusammenwirkender
Anordnung mit einem schematisch dargestellten Parallelometer in perspektivischer
Vorderansicht;
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2 die
Vorrichtung in der Seitenansicht, teilweise axial geschnitten;
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3 den
Teilschnitt III-III in 2;
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4 eine
Vorrichtung zum Ausrichten und/oder Positionieren von Teilen des
menschlichen oder tierischen Körpers,
insbesondere Implantatschablonen, in der Vorderansicht in abgewandelter Ausgestaltung;
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5 eine
Schablonenteil-Anordnung in perspektivischer Seitenansicht.
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Die
in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Vorrichtung weist
eine längliche
Grundform auf, die durch einen Vorrichtungsschaft 2 gebildet
ist, der aus mehreren Schaftabschnitten besteht, die in wenigstens
einem Freiheitsgrad relativ zueinander verstellbar und in der eingestellten
Position aneinander positionierbar, insbesondere sicherbar sind.
Beim Ausführungsbeispiel
nach 1 und 2 sind drei Schaftabschnitte 2a, 2b, 2c vorgesehen,
wobei zwischen zwei Schaftabschnitten 2a, 2b eine
Querschwenkvorrichtung 3 und zwischen einem dieser beiden
Schaftabschnitte 2a, 2b und dem dritten Schaftabschnitt 2c ein
Drehgelenk 4 ausgebildet ist. In der Grund- bzw. Nullstellung
der Querschwenkvorrichtung 3 bilden die Längsmittelachsen
der Schaftabschnitte 2a, 2b, 2c eine
mit 2d bezeichnete gemeinsame Längsmittelachse.
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Die
freien Enden des Vorrichtungsschaftes 2 sind durch Verbindungselemente 5, 6 gebildet,
von denen das hier untere Verbindungselement 5 so formschlüssig mit
einer Schablone 7 oder einem Teil davon verbindbar ist,
daß im
verbundenen Zustand die Schablone 7 oder deren Teil an
Bewegungen des Schaftabschnitts 2a und des Verbindungselements 5 teilnimmt.
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Bei
der Schablone 7 handelt es sich um ein Bauteil, das an
einem menschlichen oder tierischen Körper oder einem natürlichen
oder künstlichen
Teil (Prothese) desselben ausgerichtet werden soll.
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Beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel
besteht die Schablone 7 aus einer einen Referenzkörper bildenden
hohlzylindrischen Hülse 8 und
einer sogenannten Tiefziehschiene 7a, die bezüglich des Körpers, hier
ein Unterkiefer oder ein Unterkiefermodell 7b, positioniert
ist und an der die Hülse 8 nach
ihrer Ausrichtung bzw. Positioniertung befestigt wird, zum Beispiel
durch Kleben. Die Hülse 8 besteht
aus einem Material, dessen CT-Röntgenabsorbtionswert unterhalb
von 4000 Hounsfield-Einheiten
liegt, da sie ansonsten im Bild einer Computertomographie nicht zu
erkennen ist (Artefakte). Als Material der Wahl bietet sich Titan
an, da es einerseits eine Dichte von 3071 Hounsfield besitzt, andererseits
eine Verwendung als Führungshülse gefahrlos
möglich
macht. Eine Verwendung von solchen Hülsen bei der Herstellung von
Implantatschablonen bzw. Borschablonen wird in der Zeitschrift „Zahnärztliche
Praxis", 1996, Heft
1 und 2, Seiten 25 bis 30 beschrieben.
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Das
Verbindungselement 5 ist vorzugsweise durch einen zylindrischen
Verbindungsstift gebildet, der bezüglich seiner Querschnittsform
und -größe so an
die Innenquerschnittsform und -größe der Hülse 8 angepaßt ist,
daß er
mit geringem Bewegungsspiel in die Hülse 8 einsteckbar
ist und einen Anschlag 5a für die Hülse 8 bildet, der
durch eine Stufenfläche
gebildet ist.
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Das
Verbindungselement 6 am anderen, hier oberen freien Ende
des Vorrichtungsschaftes 2 ist vorzugsweise durch einen
zylindrischen Verbindungsstift gebildet, der in seiner Querschnittsform und
-größe so mit
einem Halter 9 einer Haltevorrichtung 11 für das Verbindungselement 6 verbindbar
ist, daß der
Vorrichtungsschaft 2 in seiner jeweiligen Gebrauchsstellung
positionierbar ist. Bei dem Halter 9 kann es sich zum Beispiel
um ein Bohrfutter oder eine Steckfassung handeln. Die Haltevorrichtung 11 kann
durch ein handelsübliches
Parallelometer gebildet sein, das zum Beispiel einen Fräskopf der Frässchlitten
aufweisen kann, dessen Spannfutter den Halter 9 bilden
kann. Die Haltevorrichtung 11 ist horizontal allseitig
verstellbar, höhenverstellbar
und räumlich
kippbar sowie durch geeignete Feststellvorrichtungen in der jeweils
eingestellten Position feststellbar gelagert.
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Wie
in 1 schematisch dargestellt, kann die Haltevorrichtung 11 bzw.
das Parallelometer einen Ständer 13 mit
einem Standfuß 14 und
einer sich davon nach oben erstreckenden Säule 15 aufweisen, an
der der Halter 9 an einem Haltearm 16 wie vorbeschrieben
verstellbar und feststellbar gelagert ist. Die Haltevorrichtung 11 weist
an ihrem Standfuß oder
auf einem unteren Haltearm eine weitere Haltevorrichtung 17 auf
zur Halterung der Schablone 7 unmittelbar oder mittelbar
an einem menschlichen oder tierischen Körper oder einem Teil davon,
wie zum Beispiel einem künstlichen
Körperteil
im Sinne einer Prothese oder eines Modells, zum Beispiel ein Kiefermodell 7b.
Auch die weitere Haltevorrichtung 17 ist horizontal allseitig
verstellbar, höhenverstellbar,
allseitig kippbar und um eine aufrecht verlaufende Drehachse drehbar gelagert
und in der jeweils eingestellten Position durch nicht dargestellte
Feststellvorrichtungen feststellbar.
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Beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung 1 ist die Querschwenkvorrichtung 3 auf der
Seite des Drehgelenks 4 angeordnet, die dem ersten Verbindungselement 5 zugewandt
ist. Deshalb ist das Drehgelenk 4 bezüglich der Querschwenkvorrichtung 3 auf
deren dem zweiten Verbindungselement 6 zugewandten Seite
angeordnet.
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Die
Querschwenkvorrichtung 3 ist durch eine kreisbogenabschnittförmige Bogenführung 18 gebildet,
in der ein Führungsschlitten 19 bogenförmig verschiebbar
und in der jeweils eingestellten Position durch eine Feststellvorrichtung 21 gegen
eine unbeabsichtigte Verstellung positionierbar ist. Die Mittelachse
M der Krümmung
der Bogenführung 18 befindet
sich im Bereich der oder in der Nähe des ersten Verbindungselements 5,
wobei sie das erste Verbindungselement 5 schneiden kann,
zum Beispiel in dessen mittlerem Bereich. Es ist auch möglich, dass die
Mittelachse der Krümmung
der Bogenführung 18 vor
dem freien Ende des ersten Verbindungselements 5 verläuft und
zum Beispiel die Hülse 8 schneidet,
vorzugsweise deren freien Endbereich oder im Körper- bzw. Kieferbasisbereich
einem Implantats verläuft,
siehe Krümmungsmittelachse
M1. Die Position der Krümmungsmittelachse
M, M1 lässt
sich wahlweise durch die Positionierung der Bogenführung 18 und
durch die Bestimmung der Größe des Bogenführungsradius
bestimmen.
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Die
Bogenführung 18 kann
eine bogenabschnittförmige
Führungsschiene 22 aufweisen,
an der der Führungsschlitten 19 bogenförmig geführt ist. Dabei
kann der Führungsschlitten 19 die
Führungsschiene 22 von
ihrer dem ersten Verbindungselement 5 hin zugewandten Seite
U-förmig übergreifen und
vorzugsweise in beidseitig vorhandenen Hinterschneidungen 23 hintergreifen,
wie es 2 zeigt. Der Führungsschlitten 19 bildet
mit dem ersten Schaftabschnitt 2a, mit dem er starr verbunden
sein kann, eine Bewegungseinheit. Die Befestigung zwischen dem ersten
Schaftabschnitt 2a und dem Führungsschlitten 19 kann
zum Beispiel dadurch erfolgen, dass der Schaftabschnitt 2a den
Stegabschnitt 19a des Führungsschlittens 19 in
einem Steckloch durchfasst und darin befestigt ist, zum Beispiel
durch eine unlösbare
Verbindung. Die Querschnittsform des ersten Schaftabschnitts 2a kann
viereckig, zum Beispiel rechteckig oder quadratisch, sein. Der freie Endbereich
des Schaftabschnitts 2a geht vorzugsweise verjüngt in das
Verbindungselement 5 über.
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Der
Querschwenkvorrichtung 3 oder der Bogenführung 18 sind
eine Skala 20a, insbesondere eine Grad-Skala, und ein Index 20b zugeordnet,
wobei die Skala 20a an der Führungsschiene 22 und
der Index 20b am Führungsschlitten 19 angeordnet
sein kann. Der Index 20b kann durch mehrere nebeneinander
angeordnete Striche gebildet sein, die einen Nonius bilden, um auch
Feineinstellungen durchführen
zu können.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Skala 20a an einer Seitenfläche der Führungsschiene 22 entsprechend
der Bogenführung 18 gekrümmt angeordnet.
Der Index 20b kann am Rand eines Loches 19a in
einem aufrechten Schenkel des U-förmigen Führungsschlittens 19 angeordnet
sein, wie es die Zeichnungen zeigen. Der Skalenwert 0 und der Index 20b decken
sich in der Nullstellung der Querschwenkvorrichtung. Aus dieser
Nullstellung ermöglicht
die Querschwenkvorrichtung 3 eine Winkeleinstellung durch
Schwenken des Schaftabschnitts 2a wahlweise in die eine
oder in die andere Schwenkrichtung (siehe Doppelpfeil).
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Der
zweite Schaftabschnitt 2b verbindet das ihm zugehörige Führungsteil
der Bogenführung 18 mit
dem ihm zugehörigen
Gelenkteil des Drehgelenks 4 und bildet mit diesen Teilen
eine Bewegungseinheit. Der zweite Schaftabschnitt 2b kann
durch eine hohlzylindrische Hülse 27 gebildet
sein, in die ein Lagerzapfen 24 oder -stift des anderen
Drehgelenkteils mit geringem Bewegungsspiel einfaßt und darin
frei drehbar und axial fixiert gelagert ist. Der Lagerzapfen 24 bildet
mit einer koaxialen Verlängerung
den dritten Schaftabschnitt 2c, dessen freies Ende das
zweite Verbindungselement 6 aufweist oder bildet.
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Das
Drehgelenk 4 weist vorzugsweise eine sich quer zur Längsmittelachse 2d erstreckende Scheibe 25 auf,
in deren Randbereich insbesondere umlaufend eine Skala 26a,
insbesondere eine Grad-Skala, angeordnet ist, der am anderen Drehgelenkteil
ein Index 26b gegebenenfalls in Form mehrerer Skalenstriche
ausgebildet ist, die einen Nonius bilden können zwecks Verbesserung der
Feineinstellung. Der Index 26b ist vorzugsweise im Randbereich einer
dünnen
Scheibe 28 angeordnet, die sich parallel zur ersten Scheibe 25 erstreckt
und beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
einen kleineren Durchmesser aufweist als die Scheibe 25.
Vorzugsweise weist die Scheibe 25 an ihrer dem zweiten
Verbindungselement 6 zugewandten Seite eine flache Ausnehmung 29 auf,
in der sich die zweite Scheibe 28 befindet und bezüglich ihrer
Dicke der Tiefe der Ausnehmung 29 entspricht, so daß die Scheiben 26, 28 an
ihrer den zweiten Verbindungselement 6 zugewandten Seite
in einer Radialebene angeordnet sind. Die Skala 26a ist
vorzugsweise im die zweite Scheibe 28 umgebenden Randbereich
der ersten Scheibe 25 angeordnet, wo sie gut sichtbar ist.
Die zweite Scheibe 28, der Lagerzapfen 24 und
der dritte Schaftabschnitt 2c bilden somit das das zweite
Verbindungselement 6 aufweisende Drehgelenkteil, das im
Funktionsbetrieb der Vorrichtung 1 in noch zu beschreibender
Weise ein durch die Halterung positioniertes Drehlagerteil bildet,
an dem der übrige
Teil des Vorrichtungsschaftes 2, hier die undrehbar miteinander verbundenen
Schaftabschnitte 2a, 2b, drehbar sind.
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Auch
dem Drehgelenk 4 ist eine Feststellvorrichtung 31 zum
Positionieren bzw. Sichern der Drehgelenkteile aneinander in der
jeweils eingestellten Position zugeordnet. Wie bereits bei der ersten
Feststellvorrichtung 21 für die Querschwenkvorrichtung 3 kann
es sich auch bei der zweiten Feststellvorrichtung 31 für das Drehgelenk
um eine Klemm- bzw. Bremsvorrichtung
handeln, die jeweils mit einer so großen Klemm- oder Bremskraft
die zu sichernden Teile aneinander positioniert, daß bei der üblichen Handhabung
der Vorrichtung eine ungewollte Verstellung der Teile gegeneinander
verhindert ist. Eine solche Klemm- oder Bremsvorrichtung kann lösbar sein,
um ihre Wirkung zur gewollten Verstellung der Teile aufzuheben.
Vorzugsweise ist jeweils die Sicherungskraft der Feststellvorrichtung
so groß bemessen,
daß sie
zum einen eine ungewollte Verstellung verhindert, zum anderen jedoch
durch einen gewissen manuellen Kraftaufwand ein Verstellen der aneinander
zu sichernden Teile ermöglicht,
wobei die Feststellkraft überdrückt wird.
Eine solche Feststellvorrichtung ist besonders handhabungsfreundlich,
da sie nicht festgestellt und gelöst werden muß und somit
die Bedienung wesentlich vereinfacht ist.
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Bei
der Querschwenkvorrichtung 3 kann die Feststellvorrichtung 21 zum
Beispiel dadurch gebildet sein, daß ein oder beide seitliche
Schenkel 19a des Führungsschlittens 19 mit
einer aufeinanderzu und somit gegen die Führungsschiene 22 gerichteten Klemmkraft
gegen die Führungsschiene 22 drücken und
dadurch eine manuell überdrückbare Klemmvorrichtung
bzw. Bremsvorrichtung bilden. Nach einem gleichen Prinzip kann auch
die Feststellvorrichtung 31 für das Drehgelenk 4 funktionieren.
Hierbei kann zum Beispiel der Lagerzapfen 24 so schwergängig in der
Hülse 8 gelagert
sein, daß die
dadurch erzeugten Klemm- bzw. Bremskräfte zum einen ausreichen, um eine
ungewollte Verdrehung zu verhindern und zum anderen durch einen
manuellen Kraftaufwand überdreht
werden können.
Die Feststellvorrichtungen 21, 31 sind in diesem
Sinne durch Pfeile verdeutlicht.
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Der
Vorrichtung 1 kann eine am ersten Schaftabschnitt 2a fest
angeordnete oder lösbar
angeordnete und somit nachrüstbare
Hilfsvorrichtung 35 zugeordnet sein, die einen sich etwa
parallel zur Längsmittelachse 2d erstreckenden
Zeiger 36 aufweist, der längs und radial zur Längsmittelachse 2d verstellbar
und in der jeweils eingestellten Position feststellbar ist. Beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist der Zeiger 36 an einem Halter oder Führungsschlitten 37 befestigt,
der an einem Führungsarm 38 längs verschiebbar
und in der jeweiligen Position durch eine Feststellvorrichtung 39 feststellbar ist.
Der Führungsarm 38 erstreckt
sich in der Schwenkebene E der Querschwenkvorrichtung 3, wobei
er etwa rechtwinklig vom Schaftabschnitt 2a absteht und
durch eine Befestigungsvorrichtung 41 vorzugsweise lösbar am
Schaftabschnitt 2a befestigt ist. Die Befestigungsvorrichtung 41 kann
durch eine Klaue oder eine Führungsbuchse
gebildet sein, mit der der Führungsarm 38 quer
oder in der Längsrichtung
des Schaftabschnitts 2a auf diesen aufsteckbar und durch
eine die Klaue oder die Führungsbuchse durchsetzende
Schraube 42, insbesondere eine Handschraube, feststellbar
ist. In vergleichbarer Weise kann auch der gegebenenfalls als Klaue
oder als Führungsbuchse
ausgebildete Führungsschlitten 37 durch
eine ihn durchsetzende Schraube 43, insbesondere eine Handschraube,
feststellbar sein. Auf dem Führungsarm 38 ist
eine Skala 44, vorzugsweise eine mm-Skala, angebracht,
mit deren Hilfe der zum Beispiel mit einer Kante selbst einen Index
bildende Führungsschlitten 37 in
einer gewünschten Bewegungslänge gezielt
bewegbar und feststellbar ist.
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Die
Hilfsvorrichtung 35 ermöglicht
und erleichtert es, eine seitliche Verschiebung bzw. Verlagerung
zumindest des ersten Verbindungselements 5 auszuführen. Dies
kann zum Beispiel dadurch erfolgen, daß der Zeiger 36 nach
Ausrichtung auf einen bestimmten Punkt um eine bestimmte Strecke
verstellt wird und dann durch eine seitliche Verlagerung des Vorrichtungsschaftes 2 wieder
auf den Punkt eingestellt wird. Die seitliche Verlagerung des Verbindungselements 5 entspricht
dann der Länge
der Strecke. Der Zeiger 36 kann Z-förmig abgekröpft sein. Hierdurch ist es
möglich,
trotz größerem Abstand
des Führungsschlittens 37 vom
Schaftabschnitt 2a den Zeiger 36 nahe am ersten
Verbindungselement 5 anzuordnen. Für eine Verlagerung des ersten
Verbindungselements 5 quer zur Schenkebene E kann die Hilfsvorrichtung 35 um
90° verdreht
am Schaftabschnitt 2a montiert oder von vornherein in dieser
Position am Schaftabschnitt 2a befestigt werden. Hierbei
erweist sich die viereckige Querschnittsform des Schaftabschnitts 2a als
vorteilhaft, da sie in allen vier möglichen Anbaustellungen die
Ausrichtung der Verstellbewegung des Zeigers 36 längs und
rechtwinklig zur Schwenkebene E definiert.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 4, bei dem gleiche oder vergleichbare Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind, weist die Vorrichtung 1 zusätzlich eine
Querschiebevorrichtung 45 auf, die es ermöglicht,
zwei Schaftabschnitte des Vorrichtungsschaftes 2 in einer
Querschiebeführung
quer zur Längsmittelachse 2d zu
verstellen und in der jeweils eingestellten Position durch eine
Feststellvorrichtung 46 zu positionieren bzw. zu sichern.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Querschiebevorrichtung 35 zwischen der Querschwenkvorrichtung 3 und
dem Drehgelenk 4 angeordnet. Der in diesem Bereich vorhandene
Vorrichtungsschaftabschnitt 2b ist quergeteilt, wobei das
eine Schaftteil an dem einen Querschiebevorrichtungsteil und das
andere Schaftteil an dem anderen Querschiebevorrichtungsteil befestigt
ist. Die Querschiene 47 und der Führungsschlitten 48 können abgesehen
von der Krümmung
der Führungsschiene 22 im
wesentlichen der Ausgestaltung der Führungsschiene 22 und
des Führungsschlittens 19 entsprechen,
so daß auf
eine weitere Beschreibung der Querschiebevorrichtung 45 aus
Vereinfachungsgründen
verzichtet werden kann. Entsprechend der Feststellvorrichtung 21 kann die
Feststellvorrichtung 46 ausgebildet sein und funktionieren.
Bei der Querschiebevorrichtung 45 sind ebenfalls eine sich
nach beiden Seiten erstreckende Skala, insbesondere eine mm-Skala,
und ein vorzugsweise als Nonius ausgebildeter Index vorgesehen,
die mit 49a und 49b bezeichnet sind. In der Nullstellung
decken sich der Index 49b und der Nullwert der Skala 49a.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 4 kann außerdem
zwischen der Querschwenkvorrichtung 3 und der Querschiebevorrichtung 45 ein
zweites Drehgelenk 53 vorgesehen sein, das vorzugsweise prinzipiell
dem Drehgelenk 4 entspricht, wobei der Vorrichtungsschaft 2 auch
im Bereich des zweiten Drehgelenks 53 quergeteilt ist und
der eine Schaftteil mit dem einen Drehgelenkteil und der andere
Schaftteil mit dem anderen Drehgelenkteil fest verbunden ist. Es
ist auch möglich,
daß die
zum Beispiel durch die beiden Scheiben 25, 28 gebildeten
Drehgelenkteile des zweiten Drehgelenks 53 ohne zugehörige Schaftabschnitte
direkt an den benachbarten Führungsschlitten 19, 48 befestigt
sind, wodurch sich eine kompakte bzw. niedrige Bauweise erreichen läßt. Bei
dieser Ausgestaltung kann eine der Feststellvorrichtung des Drehgelenks 4 entsprechende Feststellvorrichtung 52 für das Drehgelenk 53 dadurch
gebildet sein, daß die
beiden Scheiben 25, 28 mit einer axialen elastischen
Spannung aneinanderliegen, wodurch die zur Sicherung der eingestellten Position
einerseits erforderlichen und andererseits manuell überdrückbaren
Feststellkräfte
erzeugt werden. Dies ist durch zwei die Feststellvorrichtung 52 andeutende
Pfeile dargestellt.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 1 weist die Vorrichtung 1 somit zwei
Hauptfreiheitsgrade auf, nämlich
die Schwenkbewegung 55 in der Querschwenkvorrichtung 3 und
die Drehbewegung 56 im Drehgelenk 4. Beim Ausführungsbeispiel
nach 4 weist die Vorrichtung 1 außerdem zwei
weitere Hauptfreiheitsgrade auf, nämlich die Schiebebewegung 57 in
der Querschiebevorrichtung 45 und die Drehbewegung 58 im
Drehgelenk 53. Beim Ausführungsbeispiel nach 4 kann
zusätzlich
zur Querschiebevorrichtung 45 die Hilfsvorrichtung 35 vorgesehen
sein, die Paralleltranslationen quer zur Schiebebewegung 57 und/oder
Schwenkebene E zusätzlich
ermöglicht.
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Zur
Positionierung der Hülse 8 an
der Tiefziehschiene 61 werden die Tiefziehschiene 61 samt das
sie tragende Körperteil,
hier ein Kiefermodell, an der Haltevorrichtung 17 in einer
bestimmten Ausgangslage fixiert. Außerdem wird die mit einer Hülse 8 bestückte Vorrichtung 1 in
einer bestimmten Ausgangsposition bezüglich ihrer aufrechten Erstreckung
in den Halter 9 eingespannt, wobei sie mit der Hülse 8 auf
der Tiefziehschiene 61 aufsteht. Der Halter 9 läßt sich
entsprechend einstellen. Bei dieser Ausgangsstellung befindet sich
der Index 26b in einer vertikalen Protrusionsmittelebene,
wobei sich dann, wenn das Drehgelenk 4 sich in seiner Nullstellung
(Skalenwert 0) befindet, die Schwenkebene E rechtwinklig zur Protrusionsmittelebene
gerichtet ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ermöglicht es, die
bei einer Computertomographie-Auswertung ermittelten Positionswerte
für die
Hülse 8 direkt
in der Vorrichtung 1 umzusetzen. Hierzu läßt sich
eine bestimmte Winkelstellung durch eine entsprechende Einstellung
der Querschwenkvorrichtung 3 und eine bestimmte Drehposition
durch ein Drehen in die eine oder andere Drehrichtung einstellen.
Beim Vorhandensein von mm-Skalen und Grad-Skalen kann diese Einstellung
nach den bekannten oder ermittelten Positionswerten direkt durchgeführt werden.
Wenn zusätzlich
eine Paralleltranslation erforderlich ist, kann dies mit Hilfe der
Hilfsvorrichtung 35 ebenfalls wie vorbeschrieben durchgeführt werden.
Beim Vorhandensein einer Vorrichtung 1 nach dem Ausführungsbeispiel
gemäß 4 läßt sich
eine Paralleltranslation durch eine entsprechende Einstellung der Querschiebevorrichtung 45 einstellen.
Hierzu wird der Führungsschlitten 58 nach
vorheriger Einstellung der gewünschten
Drehposition an der Querschiene 47 entsprechend verschoben.
Die zweite Drehvorrichtung 53 ermöglicht eine wahlweise Einstellung
eines bestimmten Winkels zwischen der Schwenkebene E und der Querschiebeebene.
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In
der exakt eingestellten Position der Hülse 8 wird diese an
der Tiefziehschiene 61 fixiert, zum Beispiel durch Kleben.
Die so gebildete Implantatschablone 7 kann dann auf den
natürlichen
Kiefer aufgesetzt und als Bohrschablone zum Einbohren eines Aufnahmelochs
für ein
Implantat benutzt werden, wobei die wenigstens eine Hülse 8 die
Bohrschablone für
einen entsprechend großen
Bohrer bildet.
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Im
Rahmen der Erfindung kann die Vorrichtung
1 mit ihrem ersten
Verbindungselement
5 an die Innenquerschnittsgröße einer
Hülse
8a angepaßt sein,
die mit einer stufenförmigen
Verjüngung
in eine Peilhülse
8b einsteckbar
ist, die in ihrer Ausgestaltung und Funktion der Hülse
8 entspricht.
Eine solche zweiteilige Teleskophülse ist in
5 dargestellt
und Gegenstand der bereits erwähnten
DE 197 34 692 C1 ,
auf deren Beschreibung im vollen Umfang Bezug genommen wird.