DE10020604C1 - Verfahren zum Kalibrieren von Galvanometersteuerungen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Kalibrieren von Galvanometersteuerungen und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft das Gebiet der Laseranwendung zur Bearbeitung von Werkstücken. Es ist die Aufgabe der Erfindung, die Kalibrierung von Galvanometerscannersteuerungen in Laserbearbeitungseinrichtungen unter Berücksichtigung der optischen Bedingungen der Laserbearbeitungseinrichtung und ohne den Einsatz von Einmalmaterial vorzunehmen. Die Aufgabe wird gelöst durch Korrektur der Scannerdrift mittels Bildverarbeitung, indem der Laserstrahl nach dem Austritt aus dem Resonator in einen Kalibrierstrahlengang umgelenkt wird, am Ende des Kalibrierstrahlengangs der Strahl defokussiert und derart auf den Arbeitsbereich des Bearbeitungslaserstrahls gerichtet wird, daß der Arbeitsbereich mit homogen gestreutem Laserlicht ausgeleuchtet wird, das Bild des homogen beleuchteten Arbeitsbereiches über die positionierten Galvanometerscanner von einer Bildverarbeitungseinrichtung aufgenommen wird, im Arbeitsbereich die Sollposition des Bearbeitungsstrahles markiert ist, die von der Bildverarbeitungseinrichtung erfaßte Abweichung zwischen der Sollposition und dem Bild der Markierung in einer Korrekturtabelle gespeichert wird und mittels der Datensätze der Korrekturtabelle die Korrekturvektoren der Sollpositionen der Scanner während der Bearbeitungsphase errechnet werden.
Description
Die Erfindung betrifft das Gebiet der Laseranwendung zur Bearbeitung von Werkstüc
ken.
Die Bearbeitung von Werkstücken mittels Laserstrahlen erfolgt vorzugsweise, wenn
hochfeine Strukturen erzielt werden sollen. Dazu wird der in einem Resonator erzeugte
Laserstrahl mittels Ablenkeinrichtungen auf die Werkstückoberfläche gerichtet. Als
Ablenkeinrichtungen finden Galvanometerscanner Verwendung. Mittels Steuersignalen
wird je Koordinatenachse ein Spiegel um vorbestimmte Winkel geschwenkt, wodurch
die Richtung des reflektierten Laserstrahls und damit der Auftreffpunkt des Strahls auf
dem Werkstück entsprechend verändert wird. Erfolgt der Bearbeitungsprozeß in einer
Ebene, ist ein Zwei-Spiegel-System erforderlich, d. h. je ein Spiegel für die Ablenkung
des Laserstrahls in X- und Y-Richtung. Dabei wird das Bildfeld bedingt durch die Spie
gelanordnung kissenförmig verzerrt, weil sich die Strecke, die der Strahl zwischen dem
ersten Spiegel und der Arbeitsebene zurückzulegen hat, mit zunehmendem Scanwinkel
vergrößert. Die abgescannte Strecke ist proportional zum Tangens des Scanwinkels. Der
hierdurch entstehende Fehler wird durch Verwendung eines F-Theta-Objektives ver
mieden, wodurch jedoch eine tonnenförmige Verzerrung des Bildfeldes entsteht, die mit
der kissenförmigen Verzerrung aufgrund der Spiegelanordnung überlagert ist. Eine Be
hebung dieses Bildfehlers kann nach analytischer Erstellung von Korrekturvektoren
durch das Steuerprogramm vorgenommen werden. Eine Korrektur des aufgrund der
Trägheit der Ablenkspiegel dynamisch entstehenden Fehlers ist jedoch nur auf empiri
sche Weise möglich.
Eine bekannte Lösung einer Positioniereinrichtung wird in dem deutschen Gebrauchs
muster DE 298 08 112 U1 beschrieben. Hierbei handelt es sich um eine Positionierein
richtung für die Bearbeitungsstelle von CO2-Lasern mit einer optisch direkten Bestim
mung der Position der Bearbeitungsstelle mittels direkter Beobachtung der Bearbei
tungsstelle auf dem Werkstück. Die Positionierung der Fokussieroptik erfolgt durch den
Beobachtungsstrahlengang, der mit dem Bearbeitungsstrahlengang zusammenfällt. Da
zu befindet sich unmittelbar an der Fokussieroptik eine optische Vorrichtung mit einem
Okular oder einer Kamera zur visuellen Bestimmung und Feststellung der Bearbei
tungsstelle und eine Lichtquelle, die der Ausleuchtung der Bearbeitungsstelle auf dem
Werkstück dient. Der Beobachtungsstrahl benutzt den Bearbeitungsstrahlengang, so daß
die Position des Bearbeitungsstrahles auf der Werkstückoberfläche direkt visuell erfaßt
wird. Dazu wird eine Optik in den Strahlengang des Bearbeitungsstrahles so positio
niert, daß sich der Beobachtungsstrahl in der Position des dabei abgeschalteten Bear
beitungsstrahls befindet. Während der Bearbeitung befindet sich die positionierbare
Optik außerhalb des Bearbeitungsstrahls.
Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist, daß die Positionierung des Bearbeitungs
strahles ohne Berücksichtigung der Dynamik der den Bearbeitungsstrahl auf den jewei
ligen Zielpunkt ablenkenden Mittel erfolgt. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Po
sitioniereinrichtung besteht darin, daß die Ausleuchtung des Arbeitsbereiches während
der Beobachtung und damit der Positionierung mittels einer Fremdlichtquelle erfolgt,
wodurch von den unterschiedlichen Lichtwellenlängen abhängige Strahlengangverfäl
schungen, insbesondere ungleiches Brechungs- und Reflexionsverhalten unberücksich
tigt bleiben.
Nach der DE 44 37 284 A1 ist bekannt, die Steue
rung von Galvanometerscannern zu kalibrieren, indem der Laserstrahl über einen. Spie
gel direkt in eine Videokamera abgelenkt wird. Die Auftreffpunkte des Laserstrahls
werden in der Kamera digitalisiert. Durch Interpolation verschiedener Istpositionen des
Laserstrahls wird eine Korrekturtabelle erstellt. Hierbei stellt jedoch das Auflösungs
vermögen der Kamera entweder eine Grenze der Genauigkeit der Kalibrierung oder eine
Grenze für das Einsatzgebiet der Laserbearbeitungseinrichtung dar, da mit zunehmender
Größe des Arbeitsfeldes die Auflösung abnimmt. Aus diesem Grunde schlägt die be
kannte Erfindungsbeschreibung ein Kalibrierungsverfahren vor, wonach der Bearbei
tungslaserstrahl mittels der Galvanometerscanner im Arbeitsfeld positioniert wird, an
stelle des zu bearbeitenden Werkstücks während der Kalibrierung aber ein lichtempfindliches
Medium im Arbeitsfeld angeordnet ist und somit vom Bearbeitungslaserstrahl
belichtet und derart auf dem lichtempfindlichen Medium ein Testbild der Auftreff
punkte des Laserstrahls erzeugt wird. Mittels einer Bildverarbeitungseinrichtung in
Form einer Videokamera oder eines Pixelscanners wird das Testbild digitalisiert, wobei
die Bildverarbeitungseinrichtung außerhalb der Laserbearbeitungseinrichtung angeord
net sein kann. Das Testbild widerspiegelt die auch durch die Drift der Galvanometer
scanner beeinflußten Istpositionen, die mit den für die Steuerung verwendeten Sollposi
tionen verglichen werden. Anhand des Vergleichs von Ist- und Sollpositionen werden
Korrekturdaten errechnet, in einer Korrekturdatentabelle abgespeichert und für den Be
arbeitungsprozeß den ursprünglichen Sollpositionsdaten überlagert.
Nachteilig an diesem bekannten Verfahren zeigt sich, daß das lichtempfindliche Medi
um für jeden Kalibriervorgang zu erneuern ist. Dies ist zum einen unwirtschaftlich und
stellt zum anderen eine unnötige Umweltbelastung in Form des entstehenden Abfalls
dar.
Daraus ergibt sich die Aufgabe der Erfindung, die Kalibrierung von Galvanometerscan
nersteuerungen in Laserbearbeitungseinrichtungen unter Berücksichtigung der optischen
Bedingungen der Laserbearbeitungseinrichtung und ohne den Einsatz von Einmalmate
rial vorzunehmen.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren nach Patentanspruch 1. Vorteilhafte Aus
gestaltungen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens und deren vorteilhafte Weiterbildungen bzw. Ausgestaltungen sind in den Unteran
sprüchen wiedergegeben.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachfol
gend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt
ein Blockschaltbild einer Vorrichtung nach der Erfindung.
Von einem Laserresonator I, vorzugsweise einem Nd:YAG-Laser, geht ein Bearbei
tungsstrahlengang A aus, der über einen gesteuerten Galvanometerscanner 2 durch ein
F-Theta-Objektiv 3 auf ein Arbeitsfeld 4 positioniert wird. Der Bearbeitungsstrahlen
gang A wird zwischen dem Resonatorausgang und dem Scannereingang über einen er
sten und einen zweiten Klappspiegel 5 umgelenkt. Während der Kalibrierphase sind die
Klappspiegel S jedoch wie dargestellt in einer Stellung, die den Bearbeitungsstrahlen
gang A unterbricht und statt dessen einen Meßstrahlengang C frei gibt. Zur Kalibrierung
wird der Resonatorausgangsstrahl, der den ersten Klappspiegel 5 passiert, mittels einer
ersten Fokussieroptik 6 in eine Glasfaser 7 eingekoppelt. Am freien Ende ist die Glasfa
ser 7 an eine Beleuchtungseinheit 9 angeschlossen, aus der homogenes Licht B austritt
und die derart angeordnet ist, daß der homogene Lichtschein B das Arbeitsfeld 4 aus
leuchtet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird das homogene Licht B vom Ar
beitsfeld reflektiert. Es ist jedoch gleichermaßen möglich, daß das homogene Licht B
das Arbeitsfeld 4 durchleuchtet. Im Arbeitsfeld 4 ist ein mit Markierungen versehener
Prüfkörper angeordnet, wobei die Markierungen Sollpositionen von Auftreffpunkten
des Bearbeitungsstrahles einnehmen. Der vom Arbeitsfeld 4 reflektierte Meßstrahlen
gang C verläuft durch das F-Theta-Objektiv 3 über den Galvanometerscanner 2, passiert
den zweiten Klappspiegel 5 und wird über eine zweite Fokussieroptik 6 von einer CCD-
Kamera 8 erfaßt. Der Meßstrahlengang C ist in seinem Verlauf zwischen dem Arbeits
feld 4 und dem zweiten Klappspiegel 5 deckungsgleich mit dem Verlauf des Bearbei
tungsstrahlengangs A.
Die Kalibrierung der Steuerung des Galvanometerscanners 2 erfolgt, indem der Galva
nometerscanner 2 in seine die Sollposition des Auftreffpunktes des Bearbeitungsstrahles
bewirkende Position gebracht wird und die CCD-Kamera 8 das vom Arbeitsfeld mit
dem Prüfkörper reflektierte Bild erfaßt und digitalisiert. Dabei wird der Abweichungs
vektor der Istkoordinaten der aufgenommenen Markierung vom Sollwert des Auftreff
punktes des Bearbeitungsstrahles, der den aus der Drift des Galvanometerscanners 2
resultierenden Systemfehler darstellt, in eine Korrekturtabelle geschrieben. Die Kor
rekturtabelle dient in der Bearbeitungsphase der Galvanometerscannersteuerung zum
Ausgleich der Galvanometerscannerdrift.
Die Einfachheit und Schnelligkeit des erfindungsgemäßen Kalibrierverfahrens ermög
licht es, eine Korrekturtabelle für eine Vielzahl von Sollpositionen des Bearbeitungs
strahles zu erstellen, so daß Interpolationen für zwischen den erfaßten Sollpositionen
liegende weitere Auftreffpunkte des Bearbeitungsstrahles prinzipiell vollständig entfal
len können. Die Anzahl der erfaßbaren Sollpositionen und damit die Anzahl der in der
Korrekturtabelle speicherbaren Abweichungsvektoren wäre lediglich durch den verfüg
baren Speicherplatz beschränkt. Die Kalibrierung erfordert maximal die gleiche Zeit
wie ein vollständiger Bearbeitungsprozeß.
Claims (9)
1. Verfahren zum Kalibrieren von Galvanometerscannersteuerungen in Laserbearbei
tungseinrichtungen durch Korrektur der Scannerdrift mittels Bildverarbeitung, da
durch gekennzeichnet, daß
- - der Laserstrahl nach dem Austritt aus dem Resonator (1) in einen Kalibrier strahlengang (C) umgelenkt wird,
- - am Ende des Kalibrierstrahlengangs (C) der Strahl defokussiert und derart auf den Arbeitsbereich (4) des Bearbeitungslaserstrahls gerichtet wird, daß der Ar beitsbereich (4) mit Laserlicht (B) homogen ausgeleuchtet wird,
- - das Bild des homogen beleuchteten Arbeitsbereiches (4) über die positionierten Galvanometerscanner (2) von einer Bildverarbeitungseinrichtung (8) aufge nommen wird,
- - im Arbeitsbereich (4) die Sollposition des Bearbeitungsstrahles markiert ist,
- - die von der Bildverarbeitungseinrichtung (8) erfaßte Abweichung zwischen der Sollposition und dem Bild der Markierung in einer Korrekturtabelle gespeichert wird und
- - mittels der Datensätze der Korrekturtabelle die Korrekturvektoren der Sollposi tionen der Scanner (2) während der Bearbeitungsphase errechnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleuchtung des
Arbeitsbereiches (4) durch Auflicht erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleuchtung des
Arbeitsbereiches (4) mittels Durchleuchtung erfolgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein aus einem Resonator (1) austretender Laserstrahl mittels ei
ner ersten Fokussieroptik (6) in eine Glasfaser (7) eingekoppelt wird, die in eine zur
Ausleuchtung des Arbeitsbereiches (4) des Laserstrahles geeignet angeordnete Be
leuchtungseinheit (9) mit Aufweitungsoptik mündet, im Arbeitsbereich (4) des Laserstrahls
ein mit Markierungen versehener Prüfkörper angeordnet ist und in der op
tischen Achse zwischen dem Eingang des Scanners (2) und dem Ausgang des Reso
nators (1) eine Bildaufnahmeeinrichtung (8) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungen an
Sollpositionen des Laserstrahles während des Bearbeitungsprozesses angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildaufnah
meeinrichtung (8) mit einem Steuerrechner verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Ausgang
des Resonators (1) ein erster Klappspiegel (5) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Strah
lengang des Bearbeitungsstrahles (A) vor dem optischen Eingang des Scanners (2)
ein zweiter Klappspiegel (5) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bild
aufnahmeeinrichtung (8) aus einer CCD-Kamera mit einer vorgeschalteten zweiten
Fokussieroptik (6) besteht.
Priority Applications (1)
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DE10020604A DE10020604C1 (de) | 2000-04-27 | 2000-04-27 | Verfahren zum Kalibrieren von Galvanometersteuerungen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE (1) | DE10020604C1 (de) |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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