DE10019960A1 - Verfahren zum Aufbereiten von Abwasser - Google Patents
Verfahren zum Aufbereiten von AbwasserInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Abwasser, insbesondere aus Dämpfprozessen in der Holzverarbeitung. DOLLAR A Das Wasser wird bei diesen Prozessen mit verschieden flüchtigen Holzinhaltsstoffen belastet. DOLLAR A Um sowohl eine hohe Rückführrate in den Prozeß als auch eine unbedenkliche Ableitung als Abwasser erreichen zu können, wird vorgeschlagen, nach einer Behandlung mit Lauge und Filtration das Abwasser bei Abtrennung eines energetisch nutzbaren Rückstandes zu verdampfen und durch die Ausschleusung von einem Teil des erzeugten Dampfes die Qualität von Abwasser und recyclingfähigem Dampf gleichzeitig so zu steuern, daß eine weitere Behandlung eingespart wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von Abwasser, insbesondere aus
Dämpfprozessen in der Holzverarbeitung, das beim betrieblichen Einsatz mit gelösten or
ganischen Holzinhaltsstoffen belastet wird.
Damit Buchenholzbretter die für die spätere dekorative Verarbeitung gewünschte rotbraune
Färbung erlangen, werden sie üblicherweise in Dämpfkammern mit Wasserdampf oder
Wasserdampf/Luftgemischen bedämpft/erhitzt.
Dabei, aber auch bei anderen Holzverarbeitungsprozessen, wie z. B. beim Dämpfen in
Braunschleifereien oder bei der Spanplattenherstellung, werden große Mengen Dampf ver
braucht und werden Holzbestandteile, wie Methanol, Ameisensäure, Essigsäure, Acetalde
hyd, organische Basen, Huminstoffe, Harze und weitere holzteerverwandte Substanzen in
größeren Mengen freigesetzt und gehen in das Kondensat über.
Das als Abwasser aus diesen Prozessen abfließende Kondensat ist sauer und organisch so
hoch belastet, daß einerseits eine Wiederverwendung im Betrieb unmöglich ist und daß
andererseits die Ableitung in Gewässer mit einer aufwendigen Vorbehandlung oder in öf
fentliche Kläranlagen mit hohen Einleitgebühren verbunden ist.
Versuche, das stark verschmutzte Abwasser unbehandelt direkt wieder zu verdampfen,
scheitern infolge einer kurzfristigen Verkrustung schon in den Vorwärmern und infolge des
anschließenden Zusetzens der Abschlämmeinrichtung bei der Verdampfung. Außerdem ist
die Verwertbarkeit der erzeugten Dampfphase wegen der Anreicherung leichtflüchtiger
Komponenten weitestgehend eingeschränkt.
Es ist dagegen bekannt, daß man Abwasser aus der Holzverarbeitung durch Fällung und
Flockungsverfahren sowie biologische Behandlung vorreinigen kann /1/.
Es sind verschiedene Vorschläge zur Flockung und Schlammabtrennung aus Abwasser
z. B. durch Flotation veröffentlicht wurden (DE 89 15 904 A, DE 196 17 714 A).
Zahlreiche Veröffentlichungen beschreiben biologische Verfahren zur Abwasserbehand
lung, z. B. aerob durch rotierende Tauchkörper (DE 19 80 635 A), Tropfkörper (DE 198 18 274 A),
ein getauchtes Festbett (DE 299 15 706 A), Belebtschlammverfahren (DE 36 19 229 A, DE 3 42 615 A),
Festbettreaktoren (DE 299 15 706 A), Pflanzenkläranlagen (DE 40 41 242 A), oder
anaerob (z. B. DE 33 24 072 A, DE 38 33 185 A).
Vorgeschlagen wurden auch Kombinationen von biologischer Behandlung mit Adsorptions
verfahren (DE 92 15 208 A), mit Filtration (DE 36 17 229 A), mit Strippen und Stripluftverbren
nung (DE 41 14 386 A) oder mit Membrantrennverfahren (EP 0971858 A 20000119).
Es ist weiterhin bekannt, daß man Abwasser durch Flockung in Verbindung mit einer Elek
trolyse und Oxidationsmittelzugabe (DE 198 35 592 A), Behandlung mit ultraviolettem Licht
(DE 42 24 130 A), alleinige Flotation (DE 196 17 714 A) oder durch Filtration, Oxidation bei
erhöhter Temperatur und anschließende Umkehrosmose (DE 196 25 346 A) reinigen kann.
Zum Fällen/Flocken muß das Abwasser durch Kühlwasser oder in großen Speichern abge
kühlt werden. Sowohl dadurch als auch durch die eingesetzten Behandlungschemikalien
und Lager- und Dosierstationen werden hohe Investitions- und Betriebskosten verursacht.
Da die organische Belastung dabei erfahrungsgemäß nur um 50-60% verringert werden
kann, ist eine Wiederverwendung nur eingeschränkt möglich und wird die für eine Ableitung
in Gewässer erforderliche Qualität nicht erreicht.
Zur biologischen Behandlung muß das Abwasser ebenfalls vorgekühlt werden.
Für aeroben Verfahren sind wegen der hohen Belastung große und platzintensive Be
handlungsbecken, eine Neutralisation, zusätzliche Nährstoffe und Dosierstationen sowie
große Mengen elektrischer Energie für die Belüftung erforderlich. Für den Wiedereinsatz
zur Dampferzeugung werden wiederum große Energiemengen zur Aufwär
mung/Verdampfung benötigt.
Auch für anaerobe Verfahren muß nach der Abkühlung der pH-Wert des Abwassers durch
Zugabe von Neutralisationsmitteln angehoben werden.
Für die Reaktion, das sichere Handling des entstehenden explosiven Gases sowie die an
schließende energetische Nutzung des Gases sind große ausrüstungsseitige Aufwendun
gen erforderlich.
Sowohl aerobe als auch anaerobe Behandlungsverfahren müssen für den Winterbetrieb
wärmegeschützt werden und sind gegen plötzliche produktionsbedingte Schwankungen der
Abwasserfracht anfällig.
Allen beschriebenen Behandlungsverfahren ist gemeinsam, daß mit apparativem und
Energieaufwand Naßschlamm entsteht, der ebenfalls apparativ und energetisch aufwendig
entwässert und entsorgt werden muß. Außerdem werden für die Unterbringung von Ausrü
stungen und Schaltanlagen größere Gebäude benötigt. Die Behandlung mit ultraviolettem
Licht ist vorrangig für klare und mäßig belastete Abwässer einsetzbar und energieaufwen
dig.
Vorgeschlagen worden ist weiterhin, Abwasser in Rieselapparaten von Kohlenwasserstof
fen durch Verdampfung zu trennen (DE 34 19 171 A), durch Teilverdampfung bei Nutzung
der Dampfphase zur Spänereinigung in der Metallindustrie teilweise wiederzuverwenden
(DE 42 30 780 A), nach einer Umkehrosmose weiter einzudampfen und zu verbrennen (DE 41 30 334 A)
oder es auf einen pH-Wertbereich von 4-8 zu neutralisieren, zu verdampfen,
das Konzentrat zu entsorgen und den Dampf zu kondensieren und durch Behandlung mit
ultraviolettem Licht ableitfähiges Abwasser zu erzeugen (DE 41 32 672 A).
Ferner gehört zur geläufigen Praxis bei Kühlwasser- und Dampfkreisläufen, daß die Anrei
cherung von Schmutz und anderen schädlichen Inhaltsstoffen durch Ausschleusung eines
Teils des belasteten Wassers - die sogenannte Absalzung/Abschlämmung - in Grenzen
gehalten wird.
Da das oben beschriebene Abwasser aus der Holzverarbeitung dampfflüchtige organische
Bestandteile enthält, die sich auch nicht durch Neutralisation zurückhalten lassen und über
dies zur raschen Verkrustung führt, sind diese Verfahren zur Erzeugung von ausreichend
gereinigtem Wasser für eine Kreislaufführung im Dauerbetrieb ungeeignet und/oder bedin
gen weitere Behandlungsschritte, bzw. sind sie allein zum Zweck der Abwasserreinigung zu
energieaufwendig.
Die Abschlämmung von belastetem Abwasser mit dem Ziel einer Kreislaufführung entlastet
Rückgewinnungsstufen nur mengenmäßig und verursacht zusätzliche Abwasserbehand
lungsprobleme.
Die Situation in der Holzverarbeitung, insbesondere bei Dämpfprozessen, ist in der Folge
bis heute durch einen großen Verbrauch an Frischwasser sowie nach dessen Nutzung ho
he Aufwendungen für die Abwasserbeseitigung gekennzeichnet.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, Abwasser, insbesondere aus Dämpfpro
zessen bei der Holzverarbeitung, mit der oben geschilderten Belastung bei Verringerung
der apparativen und energetischen Aufwendungen so aufzubereiten, daß es im Betrieb
weitestgehend wieder eingesetzt werden kann, bzw. daß Überschußwasser ohne weitere
Behandlung gefahrlos abgeleitet werden kann.
Gleichzeitig sollen die Aufwendungen für die Behandlung und/oder Entsorgung von Abfall
produkten wie Schlamm verringert werden und anstelle dessen eine Verwertung erreicht
werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß das Abwasser mit Lauge behandelt und
filtriert wird und anschließend einer Verdampfung unterworfen wird, wobei ein schwersie
dender verwertbarer Rückstand abgetrennt wird und der erzeugte Dampf zu einem Teil dem
Betrieb wieder zugeführt wird, während der andere Teil kondensiert und als gereinigtes Ab
wasser abgeleitet wird.
Durch die Verbindung einer Vorfiltration mit der Laugenbehandlung des Abwassers sowie
mit einer daran anschließenden Verdampfung und einer Aufzweigung des Dampfstromes
kann aus dem oben beschriebenen Abwasser überraschenderweise gleichzeitig und bevor
zugt sogar im gleichen Apparat die Erzeugung von im Betrieb benötigtem hochwertigem
Dampf und von einwandfreiem Abwasser erfolgen. Dabei tritt der technisch völlig neue Ef
fekt ein, daß allein durch die Einstellung eines Dampfrecyclingverhältnisses sowohl die
Qualität des Abwassers als auch die des Dampfes im Kreislauf in weiten Grenzen gesteuert
werden kann.
Diese Kombination beruht auf der Beobachtung, daß durch die vorgeschaltete Filtration und
Laugenbehandlung gerade solch ein Anteil der organischen Belastung gebunden/zurück
gehalten wird, daß die Verkrustungen vermindert werden und der erzeugte Dampf sowohl
mehrere Male im Kreislauf wieder eingesetzt werden kann als auch im kondensierten Zu
stand übliche behördliche Ableitwerte einhält und daß bei der Verdampfung erst nach der
Einengung auf wenige Prozent eine signifikante Verschlechterung der Dampfqualität ein
setzt.
Wie ebenfalls festgestellt wurde, lassen sich die Dampfqualität und damit die Wiederver
wendungsrate noch weiter steigern, wenn das Abwasser vor der Verdampfung noch einer
zusätzlichen Strippung unterworfen wird.
Im Gegensatz zum bisherigen Stand der Technik fallen bei dem Prozeß keine aufzuarbei
tenden Naßschlammmengen an bzw. erfolgt verdampfungsbegleitend die Abtrennung im
Dampfkreislauf störender Inhaltsstoffe neben der Abtrennung des mengenmäßig unbe
deutenden Abdampfrückstandes überwiegend durch die Ausschleusung von gerade er
zeugtem gering belasteten Wasserdampf und nicht von wie üblich belastetem Abwasser
nach dem Einsatz.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß durch den
Abzug von abgereichertem Wasserdampf in der überwiegenden Zahl der Fälle sich jegliche
weitere Behandlung des betreffenden Prozeßwassers mit allen damit verbundenen Nach
teilen, wie Investitions-, Energie-, Chemikalien-, Personalkosten und Platz- und Einhau
sungsbedarf erübrigt und daß durch einfache Veränderung des Verhältnisses zwischen
Dampfausschleusung und Dampfrecycling die Qualität beider Ströme äußerst flexibel so
wohl an die örtlichen Einleitbedingungen als auch an die Qualitätsanforderungen zum Wie
dereinsatz angepaßt werden kann.
Die gleichzeitig am Boden des Verdampfers vorzugsweise in noch flüssiger Form abgezo
genen schwerersiedenden natürlichen Holzinhaltsstoffe besitzen einen vergleichsweise ho
hen Heizwert, so daß sie wegen der geringen Gesamtmenge bei Einhaltung der erfin
dungsgemäßen Mindestkonzentration vorteilhaft in der in Holzverarbeitungsbetrieben übli
cherweise vorhandenen Holzresteverbrennung energetisch genutzt werden können.
Das Verfahren kommt im Vergleich mit anderen bekannten Lösungen mit einem wesentlich
geringeren Aufstellplatz - nur wenig Quadratmeter - und vor allem nur einmaligem Ausrü
stungs- und Energieeinsatz für die ohnehin benötigte Dampferzeugung aus, während nach
üblichen Technologien vor der Wiederverdampfung eine energieintensive Abwasseraufbe
reitung durchzuführen wäre. Dabei wird durch die erreichte Recyclingdampfqualität eine
signifikante Senkung des Frischwasserverbrauchs und des direkt damit in Verbindung ste
henden Abwasseranfalls erreicht.
Ein weiterer Vorteil ist schließlich auch, daß das mit Dampferzeugern ohnehin vertraute
Personal in der Holzverarbeitung ohne zusätzliche Qualifikation und Arbeitszeitbelastung -
im Vergleich zu biologischen Verfahren, Filterpressenstationen usw. - die zusätzlichen Aus
rüstungen - Verdampfer und Dosierstation - mit betreiben können.
Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft z. B. für Dämpfkondensat
in der Holzverarbeitung eingesetzt werden kann, beschränkt sich seine Anwendung nicht
auf diese oder nur die Holzverarbeitung, sondern kann sich auf alle Bereiche erstrecken,
wo durch anorganische oder organische Verbindungen im weitesten Sinne belastetes Was
ser einer Ableitung und/oder Wiederverwendung zugeführt werden soll, z. B. Schleifereien,
Spanplattenbetriebe usw.
Das Verfahren wird anhand der anliegenden Zeichnung näher erläutert, die eine Anlage zur
Durchführung einer erfindungsgemäßen Aufbereitung vom Abwasser aus Holz-
Dämpfkammern in einem vereinfachten Fließbild zeigt:
Das im Bild z. B. aus Holz-Dämpfkammern 1 ablaufende und mit organischen Holzinhalts
stoffe belastete Abwasser 2 gelangt über eine Zulaufleitung in ein Sammelbecken 3, wo es
durch einen Mischer vergleichmäßigt und nach herkömmlicher Technologie entweder unbe
handelt zu einer kommunalen Kläranlage oder nach einer Behandlung einem Vorfluter oder
einer Kläranlage zugeleitet wird.
Zur Erzielung einer für die Wiederverwendung in den Dämpfkammern ausreichenden Qua
lität wird das Abwasser durch über pH-Wertmessung 5 automatisch geregelte Zugabe von
Lauge 6 im pH-Wert angehoben und danach über eine Pumpe 7 und einen Papierbandfilter
20 einem Verdampfer 8 als Speisewasser 9 zugeführt.
Wenn der Mischer nicht wie im Bild als Elektromischer, sondern über Luftlanzen als Belüf
tungsmischer ausgeführt wird, so lassen sich dadurch einerseits ein Faulen des Abwassers
bei längerem Aufenthalt im Pufferbecken verhindern und andererseits zusätzlich flüchtige
Inhaltsstoffe, wie z. B. Methanol, mit dem Effekt einer noch weiter verbesserten Dampfqua
lität vom später erzeugten Dampf fernhalten.
Die anschließende Verdampfung erfolgt im Beispiel in einem Dünnschichtverdampfer 8 mit
Dampfbeheizung 10, aber auch andere Bauarten oder deren Kombination sind prinzipiell
möglich.
Der entstehende Dampf 11 ist schon bei einfacher Verdampfung von großer Reinheit und
wird mit einem größtmöglichen Anteil als Recyclingdampf 12 wieder dem Betrieb 1 zuge
führt. Nur ein zur Einhaltung der Mindestanforderungen an die Kreislaufdampfqualität bei
wiederholter Kreislaufführung oder an die Abwasserqualität unbedingt erforderlicher Mini
malanteil 13 wird im Normalbetrieb in einem Kühler 14 kondensiert und über die Kanalisation
15 abgeleitet. Die Einstellung dieses Verhältnisses kann über Ventile 16 entweder von
Hand oder automatisch über eine Leitwert- oder ähnliche kontinuierliche Messung erfolgen.
Die ausgeschleuste Menge an Dampf wird über eine Füllstandsregelung 17 im Sammel
becken 3 durch automatische Nachspeisung von Frischwasser 18 ergänzt.
Ein Verdampfungsrückstand 19 wird am Boden des Verdampfers 8 abgezogen und kann
aufgrund seines hohen Gehaltes an natürlichen Holzinhaltsstoffen und das damit verbunde
nen Heizwertes im Betrieb zusammen mit anderen Holzabfällen energetisch genutzt wer
den.
Die in der Filtration 20 abgeschiedenen Schwebstoffe werden zusammen mit dem ver
brauchten Filtermaterial im Betrieb energetisch verwertet.
Das im Beispiel dargestellte Verfahren kann vielfach variiert und in Abhängigkeit von den
örtlichen Gegebenheiten auch um weitere zweckmäßige Prozeßeinheiten ergänzt werden.
Denkbar aber im Beispiel nicht dargestellt sind z. B. folgende Prozeßstufen, die jedoch kei
nen Anspruch auf Vollständigkeit erheben:
- - eine Vorreinigung des Abwassers vor der Verdampfung durch Fällung, elektrolytische Verfahren o. ä.,
- - eine Nachreinigung des in den Kanal abgeleiteten Dampfanteils z. B. zur zusätzlichen Wasserrückgewinnung, wozu angesichts der fehlenden Feststoffbelastung z. B. Mem branverfahren als geeignet erscheinen,
- - eine Nachreinigung des Recyclingdampfes für höhere Qualitätsanforderungen als Dampf oder über eine Zwischenkondensation; denkbar ist auch die Wiederverwendung eines Kondensates als Betriebswasser,
- - eine mehrstufige Verdampfung in kontinuierlichen, halbkontinuierlichen oder Batchver fahren,
- - eine Destillation oder Rektifikation anstelle der einfachen oder mehrstufigen Verdamp fung,
- - die Durchführung des Verfahrens bei verschiedenen Druckniveaus in Abhängigkeit von den Anforderungen an die Qualität des Recyclingstromes,
- - die Einschaltung verschiedener Wärmeübertrager in das System, z. B. zwischen zu kon densierendem Ablauf zum Kanal und aufzuheizendem Rohwasser (Bei einer Dampfaus schleusung von ca. 15% reicht die freigesetzte Kondensationswärme annähernd zur Aufwärmung des Rohwassers auf Verdampfungstemperatur aus.), Ergänzungswasser oder externen Stoffströmen.
Aufgrund der Kreislaufführung eines Großteils des im Beispiel in den Dämpfkammern
eingesetzten Dampfes ergibt sich eine enorme Einsparung von Trinkwasser bei gleich
zeitiger Vermeidung von Abwasser im annähernd gleichen Umfang. Die Ergänzungs
wasserzugabe dient nur noch zum Ausgleich der ausgeschleusten Dampfmengen. Dabei
können alle Behandlungsrückstände im Betrieb energetisch genutzt werden.
In einem Versuch wurden in frischem Abwasser von Dämpfkammern eines holzverarbeiten
den Betriebes folgende Belastungen festgestellt:
Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB): 15.700 mg O2/l
Leitfähigkeit: 1.470 µs/cm
pH-Wert: 5,65
Aussehen: rotbraun, getrübt
Geruch: aromatisch, leicht gärig.
Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB): 15.700 mg O2/l
Leitfähigkeit: 1.470 µs/cm
pH-Wert: 5,65
Aussehen: rotbraun, getrübt
Geruch: aromatisch, leicht gärig.
Das Abwasser wurde mittels Natronlauge auf einen pH-Wert von 8,5 eingestellt und an
schließend in einem temperaturgeregelten Verdampfer bei Normaldruck und 100°C bis auf
einen Rückstand von 4% eingedampft.
Der entstehende Dampf wurde in einem Wasserkühler bei 18°C vollständig kondensiert
und einer Analytik auf die für die Dampf- bzw. Abwasserqualität ausschlaggebenden Para
meter unterzogen.
Es wurde folgender Reinigungserfolg nach der Verdampfung erreicht:
CSB: 320 mg O2/l
Leitfähigkeit: 385 µs/cm
pH-Wert: 8,5
Aussehen: wasserklar
Geruch: schwach alkoholisch/hefig.
CSB: 320 mg O2/l
Leitfähigkeit: 385 µs/cm
pH-Wert: 8,5
Aussehen: wasserklar
Geruch: schwach alkoholisch/hefig.
Die gleiche Behandlung mit einer vorangehenden 10-minütigen Luftdurchperlung ergab
eine noch weitergehende Verbesserung der Dampf-/Abwasserqualität mit
CSB: 148 mg O2/l
Leitfähigkeit: 350 µs/cm
pH-Wert: 8,5
Aussehen: wasserklar
Geruch: schwach hefig.
CSB: 148 mg O2/l
Leitfähigkeit: 350 µs/cm
pH-Wert: 8,5
Aussehen: wasserklar
Geruch: schwach hefig.
Der gelblichbraune Verdampfungsrückstand von 4% der Einsatzmenge war gut fließfähig
und durch einen CSB von über 300.000 mg O2/l sowie einen Trockenrückstand von 27,9%
gekennzeichnet.
Bei einem angenommenen CSB-Ableitgrenzwert von 1500 mg O2/l kann allein durch die
vorgeschaltete Laugenbehandlung ein bis zu fünfmaliger Kreislauf des Dampfes vor der
Ausschleusung, d. h. ein Recycling/Ausschleusungsverhältnis von 5 : 1 erreicht werden.
Durch vorherige Strippung kann dieses Verhältnis bis auf 10 : 1 verbessert werden.
Bei einer Tagesmenge z. B. Dämpfkondensat von 30 m3 läßt sich die bisherige Abwasser
menge entsprechend diesen Versuchsergebnissen von 30 m3/d auf 6 m3/d (mit Strippen auf
3 m3/d) reduzieren, die nach Kondensation und Abkühlen ohne weitere Behandlung abge
leitet werden kann.
/1/ Abwassertechnologie, Springer-Verlag Berlin, (1998) S. 127-129, 220, 813, 821
Claims (9)
1. Verfahren zum Aufbereiten von Abwasser, insbesondere aus Dämpfprozessen in der
Holzverarbeitung, das beim betrieblichen Einsatz mit gelösten organischen Holzinhalts
stoffen belastet wird, durch Laugenbehandlung und Verdampfung, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abwasser zunächst durch Laugenbehandlung auf einen pH-
Wertbereich 6 bis 9,5 eingestellt wird, anschließend filtriert und einer Verdampfung un
terworfen wird, wobei ein schwersiedender energetisch nutzbarer Rückstand abgetrennt
wird und der erzeugte Dampf zu einem Teil dem Betrieb wieder zugeführt wird, während
der andere Teil kondensiert und als gereinigtes Abwasser abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Filtration durch einen Pa
pierbandfilter vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdampfung vorzugs
weise bei Normaldruck bis leichtem Überdruck durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdampfung als Destilla
tion durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der schwersiedende Rück
stand mit einem Trockensubstanzgehalt von mindestens 15%, bevorzugt größer als
25% aus dem Verdampfer abgezogen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdampfung
zweistufig durchgeführt wird, und zwar vorzugsweise die erste Stufe in Umlaufverdamp
fern und die zweite in einem Rotationsdünnschichtapparat.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf aus der er
sten Stufe teilweise kondensiert und als Abwasser abgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser
vor der Verdampfung einer Strippung unterworfen wird, die vorzugsweise mit Luft bereits
in einem Pumpenvorlagenbehälter durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vom sauberen
Dampf abgegebene Kondensationswärme zur Aufwärmung des Abwassers vor der
Verdampfung verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000119960 DE10019960A1 (de) | 2000-04-20 | 2000-04-20 | Verfahren zum Aufbereiten von Abwasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000119960 DE10019960A1 (de) | 2000-04-20 | 2000-04-20 | Verfahren zum Aufbereiten von Abwasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10019960A1 true DE10019960A1 (de) | 2001-10-25 |
Family
ID=7639694
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000119960 Withdrawn DE10019960A1 (de) | 2000-04-20 | 2000-04-20 | Verfahren zum Aufbereiten von Abwasser |
Country Status (1)
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DE (1) | DE10019960A1 (de) |
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