DE10019769A1 - Einrichtung zur Versorgung eines hydraulischen Verbrauchers mit Druckmittel - Google Patents
Einrichtung zur Versorgung eines hydraulischen Verbrauchers mit DruckmittelInfo
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Abstract
Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung (10) zur Versorgung eines hydraulischen Verbrauchers mit Druckmittel, die einen Druckerzeuger (14) einen Elektromotor (16) zum Antrieb des Druckerzeugers (14), einen Vorratsbehälter (18) zur Speicherung von Druckmittel und eine elektronische Steuereinheit (40) umfaßt. Letztere unterbricht in Abhängigkeit vom Füllstand des Vorratsbehälters (18) die Spannungsversorgung des Elektromotors (16), um ein Ansaugen von Luft zu verhindern. Luft kann die Ursache für Betriebsstörungen und Verschleiß am Druckerzeuger (14) sein. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Verwendung elektronischer Mittel (42) zur indirekten Erfassung des Füllstands des Vorratsbehälters (18) vorgeschlagen.
Description
Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zur Versorgung
eines hydraulischen Verbrauchers mit Druckmittel
entsprechend der Gattung des Anspruchs 1. Eine derartige
Einrichtung ist in Form eines Kompaktaggregats aus den
Schulungsunterlagen "Hydraulik in Theorie und Praxis" der
Robert Bosch GmbH, Geschäftsbereich Automatisierungstechnik,
Erbach, Nr. 198 776 2601, Ausgabe 8/96, Seite 163 bereits
bekannt. Dieses Kompaktaggregat besteht unter anderem aus
einem hydraulischen Druckerzeuger, der angetrieben von einem
Elektromotor ein Druckmittel aus einem Vorratsbehälter zu
einem Druckanschluß fördert. Dieser Druckanschluß ist mit
einem nicht dargestellten hydraulischen Verbraucher
verbunden. Derartige hydraulische Kompaktaggregate werden
unter anderem in Kraftfahrzeugen zur Fahrwerksregelung
eingesetzt.
Um einen störungsfreien und verschleißarmen Betrieb,
insbesondere des Druckerzeugers sicherzustellen, muß das
Ansaugen von Luft, insbesondere unter Schräglage des
Kompaktaggregats, verhindert werden. Dies geschieht durch
Überwachung des Füllstands des Vorratsbehälters mittels
elektromechanischer Vorrichtungen. Bekannte Vorrichtungen
sind dazu mit beweglichen Schwimmern ausgestattet, die ein
ortsfest angeordnetes Schaltglied beaufschlagen. Dieses
Schaltglied unterbricht die Spannungsversorgung des
Elektromotors sobald der Füllstand unter ein vorbestimmtes
Druckmittelniveau fällt. Die Erfassung des Füllstands
erfolgt somit auf direktem Weg.
Nachteilig an diesen elektromechanischen Vorrichtungen ist,
daß aufgrund ihrer Anordnung am Vorratsbehälter
Fehlauslösungen nicht vollständig auszuschließen sind. Dies
ist insbesondere dann der Fall, wenn sich das
Kompaktaggregat in Schräglage befindet. Die Schaltschwellen
derartiger Einrichtungen sind zudem von Bauteiletoleranzen
abhängig und können sich insbesondere bei temperatur- oder
druckbedingten Teiledehnungen verändern. Ferner unterliegen
mechanische Vorrichtungen einer gewissen systembedingten
Betriebsunsicherheit, bedingen zusätzliche
Montagearbeitsgänge und verursachen aufgrund der Vielzahl
ihrer Einzelteile hohe Kosten.
Demgegenüber weist eine Einrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 den Vorteil auf, daß durch die Verwendung
elektronischer Mittel zur indirekten Erfassung des
Füllstands des Vorratsbehälters, die oben genannten
Nachteile vermieden sind.
Die elektronischen Mittel sind vorteilhafter Weise in eine
Steuereinheit integrierbar, die zur Spannungsversorgung der
Antriebseinheit sowieso vorhanden ist. Zusätzliche,
mechanisch zu montierende Bauteile sind somit nicht
erforderlich. Gemäß den Ansprüchen 2 und 4 wird der
Füllstand des Vorratsbehälters indirekt, d. h. durch
Überwachung der Betriebskenngrößen des Druckerzeugers oder
des angeschlossenen Verbrauchers erfaßt. Eine Beeinflussung
durch die Betriebstemperatur, den Betriebsdruck, etwaigen
Teiledehnungen oder Toleranzen besteht somit nicht. Zudem
erlaubt eine elektronische Überwachung eine höhere
Regeldynamik und einen störungsfreieren Betrieb.
Weitere Vorteile oder vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung zu entnehmen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der Beschreibung näher erläutert. Eine
erfindungsgemäße Einrichtung ist im Längsschnitt in Fig. 1
dargestellt; die Fig. 2 und 3 zeigen anhand von
Diagrammen den Druckverlauf an einem an diese Einrichtung
angeschlossenen Verbraucher und die Stromaufnahme des
Elektromotors, jeweils beim Ansaugen von Druckmittel und
beim Ansaugen von Luft. Alle Kennlinien sind über die Zeit
aufgetragen.
Eine in Fig. 1 dargestellte Einrichtung 10 zur Versorgung
eines hydraulischen Verbrauchers mit Druckmittel besteht aus
einem Anbauflansch 12, einem daran verankerten Druckerzeuger
14, einem Elektromotor 16, der über eine Kupplung 17 mit dem
Druckerzeuger 14 gekoppelt ist und einem Vorratsbehälter 18.
Als Druckerzeuger 14 kommen herkömmlich bekannte Zahnrad-
oder Kolbenpumpen in Betracht, die über einen Saugstutzen 22
Druckmittel aus dem Vorratsbehälter 18 ansaugen und zu einem
Druckanschluß fördern. Dieser Druckanschluß ist
üblicherweise am Anbauflansch 12 ausgebildet, liegt beim
Ausführungsbeispiel aber auf der vom Betrachter abgewandten
Seite und ist deshalb in Fig. 1 nicht zu erkennen.
Beim Vorratsbehälter 18 handelt es sich vorzugsweise um
einen aus Kunststoff hergestellten Hohlkörper kubischer
Außenkontur, dessen dem Druckerzeuger 14 zugewandte
Außenseite einen Durchbruch 24 mit angeformtem Hals
aufweist. Mit diesem Hals ist der Vorratsbehälter 18 auf
einen maßlich abgestimmten Bund des Anbauflanschs 12
aufgeschoben und mittels eines Spannbandes 26
druckmitteldicht verankert. Durch den seitlichen Durchbruch
24 des Vorratsbehälters 18 hindurch, ragt der Druckerzeuger
14 in das Innere des Vorratsbehälters 18 hinein.
Auf der Oberseite des Vorratsbehälters 18 ist eine Öffnung
28 vorhanden, über die eine Befüllung mit Druckmittel
vorgenommen werden kann. Diese Öffnung 28 ist von einem
Deckel 30 verschlossen, an dem Anschlußstutzen 32 zur
Kontaktierung etwaiger druckmittelführender Leitungen
angeformt sind. Die Anschlußstutzen 32 sind insbesondere zum
Anschluß von Rücklaufleitungen vorgesehen, die das
Druckmittel von einem nicht dargestellten hydraulischen
Verbraucher zum Vorratsbehälter 18 zurückleiten.
An der Innenseite des Deckels 30 ist mit Hilfe einer
Halterung 36 ein Filter 38 zur Trennung des rückströmenden
Druckmittels von Verschmutzungen angeordnet.
Die Einrichtung 10 ist darüber hinaus mit einer
elektronischen Steuereinheit 40 ausgestattet, an die der
Elektromotor 16 des Druckerzeugers 14 angeschlossen ist. Die
Aufgabe der Steuereinheit 40 besteht darin, die
Spannungsversorgung des Elektromotors 16 zu unterbrechen,
sobald am angeschlossenen hydraulischen Verbraucher das
gewünschte Druckniveau erreicht ist, beziehungsweise sobald
der Saugstutzen 22 des Druckerzeugers 14 aus dem Druckmittel
im Vorratsbehälter 18 austaucht und dadurch die Gefahr des
Ansaugens von Luft besteht. Luft im System kann zu
Betriebsstörungen führen und kann aufgrund mangelnder
Schmierung Verschleiß am Druckerzeuger 14 hervorrufen.
Während dazu aus dem Stand der Technik Schwimmerschalter
bekannt sind, bei denen Schwimmer den Füllstand des
Vorratsbehälters 18 quasi mechanisch erfassen und in
Wirkverbindung mit einem stationären Schaltglied ein
Schaltsignal auslösen, liegt der Erfindung die Idee
zugrunde, diesen Füllstand lediglich indirekt mit Hilfe von
elektronischen Mitteln 42 zu erfassen. Diese elektronischen
Mittel 42 werten beispielsweise die Stromaufnahme des
Elektromotors 16 aus, die charakteristischerweise im Falle
des Ansaugens von Luft gegen Null strebt und deshalb
verhältnismäßig leicht auswertbar ist. Sensoren zur Messung
der Stromaufnahme sind an beliebiger Stelle der zum
Elektromotor 16 führenden Leitungen 43 anordenbar; besonders
vorteilhaft ist es, diesen Sensor in die Steuereinheit 40 zu
integrieren.
Alternativ dazu wären als Mittel 42 Drucksensoren
einsetzbar. Diese Drucksensoren messen den momentanen Druck
an einem an die Einrichtung 10 angeschlossenen hydraulischen
Verbraucher. Aus dem Signal läßt sich durch Differenzierung
über die Zeit die Geschwindigkeit ermitteln, mit der sich
bei angetriebenem Druckerzeuger 14 dieser Druck am
Verbraucher ändert. Beim Ansaugen von Luft kann der Druck am
Verbraucher naturgemäß nicht ansteigen und die
Geschwindigkeit geht kennzeichnenderweise gegen Null.
Desweiteren möglich wären wegerfassende Mittel 42, die
angeschlossenen am hydraulischen Verbraucher dessen
Hubbewegungen auswerten. Durch Differenzierung könnte auch
aus diesem Wegsignal ein Geschwindigkeitssignal abgeleitet
werden. Letzteres strebt im Falle des Ansaugens von Luft
ebenfalls gegen Null und kann ein Abschaltkriterium bilden.
Die erforderlichen elektronischen Mittel 42 zur Erfassung
und Auswertung dieser Signale am hydraulischen Verbraucher
oder am Elektromotor 16 sind preisgünstig am Markt
erhältliche Sensoren. Sie lassen sich relativ einfach an die
elektronische Steuereinheit 40 anschließen oder
beispielsweise, im Falle des Stromsensors, sogar in diese
integrieren. Ein Stromsensor ist schaltungstechnisch mit den
bereits vorhandenen Bauteilen zur Ansteuerung des
Elektromotors 16 darstellbar, so daß keine zusätzlichen
Bauelemente anfallen.
Fig. 2 zeigt zur Verdeutlichung der Unterschiede im
Kennlinienverlauf den Druckverlauf aufgetragen über die Zeit
an einem angeschlossenen hydraulischen Verbraucher. Dabei
gibt die Kennlinie 44 den Zustand an, in dem der
Druckerzeuger 14 Druckmittel ansaugt, während die Kennlinie
46 den zu vermeidenden Zustand des Ansaugens von Luft
dokumentiert.
In Fig. 3 ist, ebenfalls aufgetragen über die Zeit, die
Stromaufnahme des Elektromotors 16 aufgezeichnet. Auch dabei
sind die elektronisch leicht auswertbaren Unterschiede im
Kennlinienverlauf beim Ansaugen von Druckmittel (Kennlinie
48) gegenüber der Ansaugung von Luft (Kennlinie 50) durch
den Druckerzeuger 14 erkennbar.
Selbstverständlich sind Änderungen oder Ergänzungen zu den
beschriebenen Ausführungsbeispielen denkbar, ohne vom
Grundgedanken der Erfindung anzuweichen. In diesem
Zusammenhang erwähnenswert ist, daß die oben genannte
Auswahl an verschiedenen elektronischen Mitteln 42
keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern
lediglich besonders vorteilhafte Lösungen angibt. Durchaus
möglich ist es darüber hinaus auch, für eine besonders gute
Regelstrategie mehrere verschiedene Kenngrößen erfassende
elektronische Mittel 42 vorzusehen und deren Signale
elektronisch miteinander zu einem gemeinsamen Ausgangssignal
zu verknüpfen.
Claims (9)
1. Einrichtung (10) zur Versorgung eines hydraulischen
Verbrauchers mit Druckmittel mit einem Druckerzeuger (14),
einem den Druckerzeuger (14) antreibenden Elektromotor (16),
einem das Druckmittel speichernden Vorratsbehälter (18)
und mit einer Steuereinheit (40), die abhängig vom Füllstand
des Vorratsbehälters (18) die Spannungsversorgung des
Elektromotors (16) regelt,
gekennzeichnet, durch elektronische Mittel (42) zur
indirekten Erfassung des Füllstands des
Vorratsbehälters (18).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektronischen Mittel (42) die Stromaufnahme des
Elektromotors (16) erfassen und in Wirkverbindung mit der
Steuereinheit (40) die Spannungsversorgung des Elektromotors
(16) unterbrechen, sobald dessen Stromaufnahme gegen Null
strebt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektronischen Mittel (42) integraler Bestandteil der
Steuereinheit (40) sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektronischen Mittel (42) an dem mit der Einheit (10)
verbundenen hydraulischen Verbraucher angeordnet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektronischen Mittel (42) Drucksensoren sind, die in
Wirkverbindung mit der Steuereinheit (40) die
Spannungsversorgung des Elektromotors (16) unterbrechen,
sobald die Geschwindigkeit mit der sich der Druck am
Verbraucher ändert gegen Null geht.
6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektronischen Mittel (42) Wegsensoren sind, die in
Wirkverbindung mit der Steuereinheit (40) die
Spannungsversorgung des Elektromotors (16) unterbrechen,
sobald die Geschwindigkeit einer Hubbewegung des
Verbrauchers gegen Null geht.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch einen zwischen dem Druckerzeuger (14)
und dem Elektromotor (16) angeordneten Anbauflansch (12), an
dem der Vorratsbehälter (18) verankert ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß als Druckerzeuger (14) Zahnradmaschinen
vorgesehen sind.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckerzeuger (14), der Elektromotor
(16) und der Vorratsbehälter (18) zu einer Baueinheit
zusammengefaßt sind.
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