DE10019748C1 - Gerät zum Testen der schneidenden Gewinnbarkeit von kritischem Material - Google Patents
Gerät zum Testen der schneidenden Gewinnbarkeit von kritischem MaterialInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Testgerät, mit dem Ergebnisse für die Anpassung eines Tagebaugewinnungsgerätes an die spezifischen geologischen Bedingungen eines neuen Einsatzgebietes gewonnen werden können. Die besonderen Merkmale des Tagebaugewinnungsgerätes sind die Anordnung der Fräswalze (5) in Gewinnungsrichtung vor dem Fahrwerk (1), die unterschlächtige Drehrichtung der Fräswalze (5) sowie die Verstellbarkeit der Fräswalze (5) in ihrer Höhe und Querneigung zum Planum. Mit dem Testgerät werden diese funktionellen Merkmale erfüllt, um die gleichen kinematischen Bedingungen wie bei Tagebaugewinnungsgerät zu erhalten. Damit die mit dem Testgerät gewonnenen Ergebnisse auf das Tagebaugewinnungsgerät übertragbar sind, werden die Parameter Gesamtmasse, Antriebsleistung und Durchsatzleistung des Testgerätes als konstante kleinere Verhältnisgrößen zum Tagebaugewinnungsgerät umgesetzt. Die Umfangsgeschwindigkeit der Schneidwerkzeuge (13) und die auf jedes der einzelnen Schneidwerkzeuge (13) einwirkende Kraft sollen beim Testgerät und beim Tagebaugewinnungsgerät gleich groß sein. Um dies zu erreichen, ist die Fahrgeschwindigkeit des Gerätes, die zugleich die Vorschubgeschwindigkeit ist, sowie die die Umfangs- und zugleich Schnittgeschwindigkeit der Schneidwerkzeuge (13) bestimmende Walzendrehzahl veränderbar. DOLLAR A Da das Testgerät im Verhältnis zum das Tagebaugewinnungsgerät wesentlich kleiner und die Veränderung relevanter Geräteparameter einfacher ist, werden bei der technischen ...
Description
Die Erfindung betrifft ein kontinuierlich arbeitendes, selbstfahrendes Gerät zum
Testen der Gewinnbarkeit von mineralischen Rohstoffen und Zwischenmitteln
mit aus der Sicht des Lösens und des Weiterleitens kritischen Eigenschaften im
Tagebau gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Es dient vorzugsweise
als Testgerät (Hilfsgerät) zur einfachen und kostengünstigen Ermittlung der
optimalen Geräteparameter als Grundlage für die Anpassung eines
Tagebaugewinnungsgerätes (Finalgerät) an die spezifischen geologischen
Bedingungen eines neuen Einsatzgebietes, eignet sich aber auch zur
Benutzung als kleines einfaches Tagebaugewinnungsgerät für mineralische
Rohstoffe geringer Vorkommen und zum Freilegen dieser Rohstoffe.
Nach der Offenlegungsschrift DE 199 41 799 A1 ist ein Tagebaugewinnungsgerät mit
einem walzenförmigen Gewinnungsorgan zur selektiven Gewinnung von in
sedimentierten Schichten vorkommenden mineralischen Rohstoffen und zum
Freilegen dieser Rohstoffe bekannt. Es besteht aus einem Unterbau mit einem
Dreiraupen-Fahrwerk, auf dem Unterbau ist der Oberbau mit dem
Antriebscontainer und dem Führerstand angeordnet. In Fahrt- und zugleich
Gewinnungsrichtung vor dem Dreiraupen-Fahrwerk ist am Oberbau das
Fräswalzenmodul, bestehend aus dem Querrahmen, der Fräswalze und der
Aufnahmeschurre, starr befestigt. In Förderrichtung des gelösten Gutes
befindet sich nach dem Fräswalzenmodul im Bereich des Unter- und des
Oberbaus das Abzugsband, dem das am Oberbau schwenkbar angeordnete
Verladeband folgt. Zum Versteilen der Höhe der Fräswalze gegenüber dem
Fahrplanum und damit zur Einstellung der Frästiefe sind beiderseits zwischen
dem Unterbau und dem Oberbau Hubzylinder als Verstellorgane vorgesehen.
Die Hubzylinder sind unabhängig voneinander betätigbar. Durch die starre
Anordnung des Fräswalzenmoduls am Oberbau wird so durch die
Höhenveränderung des Oberbaus die Frästiefe beim Anschnitt eines
Abbaublocks und beim Herausfahren aus diesem Abbaublock verändert. Da
das Gerät bei der Gewinnungsarbeit durch die Anordnung der Fräswalze vor
dem Fahrwerk immer auf dem frisch geschnittenen Planum fährt, wird während
der Gewinnungsarbeit im Abbaublock der von den Fräswerkzeugen gebildete
Schneidkreisdurchmesser wieder in die mittlere Stellung gebracht, so dass
das Gerät eine gleichmäßige Blockhöhe abbaut. Wenn es erforderlich ist, die
Fräswalze quer zur Fahrtrichtung gegenüber dem Fahrplanum schräg zu
stellen, kann dies mittels einer unterschiedlichen Betätigung der Hubzylinder
erreicht werden. Durch die stabile und robuste Ausbildung des Gerätes wird ein
ruhiger Lauf der Fräswalze auch bei hartem abzubauenden Material erreicht.
Ausgehend von der vorgesehenen Gewinnungsleistung werden die
Geräteparameter wie Gerätegröße, Leistungen der Antriebe und Schnitt- und
Vorschubgeschwindigkeit des Tagebaugewinnungsgerätes bestimmt. Die
Anzahl und Anordnung der Schneidwerkzeuge sowie der Gutleit- sowie
Gutauswurfeinrichtungen auf dem Umfang der Fräswalze und die Auswahl der
Schneidwerkzeuge selbst erfolgt in Abhängigkeit von den Eigenschaften des
abzubauenden Materials sowie den Anforderungen an dessen Korngröße.
Dabei spielt auch die Standzeit der Werkzeuge eine wichtige Rolle.
Soll ein Tagebaugewinnungsgerät für den Einsatz in einem Gebiet vorbereitet
werden, das andere, kritische Eigenschaften als die bisher bekannten
Einsatzgebiete aufweist und die spezifischen Geräteanforderungen nicht
empirisch ableitbar sind, wird zunächst an Hand theoretischer Erkenntnisse
und praktische Erfahrungen die voraussichtlich erforderliche Antriebsleistung
bestimmt, die Geometrie der Fräswalze festgelegt sowie die Auswahl der
geeignetsten Werkzeuge vorgenommen. Dabei fließen auch bei vergleichbaren
Einsatzbedingungen gewonnene Erfahrungen ein. Zeigt es sich jedoch im
Probebetrieb, dass die Geräteabstimmung nicht optimal war, werden
Korrekturen vorgenommen. Im einfachsten Fall sind schon mit anderen
Werkzeugen, die als Verschleißteile leicht auswechselbar sind, bessere
Ergebnisse erzielbar. Im Extremfall können jedoch die notwendigen
Veränderungen nur durch Umbauten des Gerätes wie beispielsweise durch die
Ausrüstung mit einer anderen Fräswalze und die Ausrüstung mit stärkeren
Antrieben erreicht werden. Die Kosten dafür nehmen linear mit der Größe,
Leistungsfähigkeit und technischen Ausstattung des Gerätes zu.
Die Ursachen für die Unsicherheiten bei der Anpassung eines
Tagebaugewinnungsgerätes an die spezifischen Einsatzbedingungen bestehen
darin, dass diese Bedingungen sehr extrem und vielschichtig sein können.
Auch in Laborversuchen können nie hundertprozentig die praktischen
Einsatzfälle simuliert werden
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Gerät zu
entwickeln, mit dem für stark differenzierte Einsatzfälle direkt am Einsatzort
Erprobungen hinsichtlich des Einsatzverhaltens (Schwingungen, Lärm,
Schneidverhalten und Verschleißfestigkeit) der Maschine durchgeführt werden
können. Diese, mit dem Testgerät gewonnenen Erkenntnisse sollen dann bei
dem Tagebaugewinnungsgerät, das konstruktiv größer ausgebildet und
technisch umfassender ausgerüstet ist, verwirklicht werden. Das Gerät soll
auch als kleines, im Aufbau einfaches Tagebaugewinnungsgerät zum Abtragen
von Zwischenmitteln und für die Gewinnung mineralischer Rohstoffe geringer
Mächtigkeit geeignet sein.
Diese Aufgabe wird mit einem Testgerät, mit welchem im Prinzip die gleichen,
für die Gewinnungsarbeit relevanten Arbeitsbewegungen wie das zu
optimierende Tagebaugewinnungsgerät ausgeführt werden können, das jedoch
kleiner und konstruktiv einfacher gestaltet und damit wesentlich leichter ist und
so kostengünstig an jeden in Frage kommenden Einsatzort transportiert und
dort eingesetzt werden kann, mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils
des Hauptanspruchs gelöst.
Um verwertbare Daten für das Tagebaugewinnungsgerät (Finalgerät) erhalten
zu können, müssen bestimmte Prämissen erfüllt werden. So muss die
Gesamtmasse, Antriebsleistung und Durchsatzleistung des Testgerätes
gegenüber dem Tagebaugewinnungsgerät in einem bestimmten Verhältnis
kleiner und die auf ein Schneidwerkzeug (Meißel) einwirkende Kraft jedoch
gleich groß sein. Damit auf ein Schneidwerkzeug annähernd die gleiche Kraft
wie beim Finalgerät einwirkt, können die Umfangsgeschwindigkeit der
Fräswalze und die Vorschubgeschwindigkeit des Testgerätes stufenlos
verändert werden.
Die in den Ansprüchen 2 bis 4 offenbarte Verstelleinrichtung für die Fräswalze
in ihrer Höhe und Querneigung gegenüber dem Planum wird mit nur zwei
Hubzylindern erreicht. Durch das einfache Verschwenken der Fräswalze mittels
des Verstellzylinders sind unterschiedliche Spantiefen realisierbar. Eine
Veränderung der Querneigung der Fräswalze ist dann erforderlich, wenn
Lagerstätten mineralischer Rohstoffe freigelegt oder erschlossen werden
sollen, deren Oberfläche quer zur Vorschubrichtung geneigt oder gewölbt ist.
Die Abbautechnologie sieht vor, dass nach dem Beseitigen der Querneigung
beim Abtragen aller weiteren darunter liegenden Schichten die
Fräswalzenachse parallel zum Planum gestellt wird,
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in den nachfolgenden
Unteransprüchen offenbart.
Zur Bestückung der Fräswalze mit Schneidwerkzeugen sind Rundschaftmeißel
vorgesehen. Sie stehen in verschiedenen Bauformen, Härtegraden und
Materialausführungen zur Verfügung. Bei der Erprobung der Rundschaftmeißel
wird die Eignung unterschiedlichen Materials der Meißelkappe und ihre
Erwärmung sowie die Widerstandsfähigkeit des Meißelgrundmaterials gegen
Verschleiß bewertet. Die Meißelhalter werden mit Buchsen versehen, durch die
die Meißelhalter vor Verschleiß geschützt werden und die für einen
gleichmäßigen Verschleiß und einen Selbstschärfeffekt der Rundschaftmeißel
erforderliche Drehbewegung erleichtert wird. Auch diese Buchsen sind
Verschleißteile und können bei Bedarf ausgewechselt werden. Um die
Verfügbarkeit des Tagebaugewinnungsgerätes (Finalgerät) zu erhöhen,
werden mit dem Testgerät auch Versuche mit dem Ziel durchgeführt, die
Lebensdauer und damit den Wechselturnus dieser Buchsen zu erhöhen.
Da bei dem verkleinerten Testgerät gegenüber dem Finalgerät auch die Anzahl
der Schneidwerkzeuge verringert werden muss, um vergleichbare Ergebnisse
zu erhalten, werden die Schneidwerkzeuge nur in einer spiralförmigen Linie
angeordnet. Durch das Verändern der Walzendrehzahl und der
Vorschubgeschwindigkeit wird der gleiche auf die Schneidwerkzeuge
einwirkende Kraft wie beim Finalgerät erreicht.
Das gelöste Gut wird zwischen den beiden Einzelraupen der Fahrwerkes
abgelegt und auf Trucks geladen.
Mit einem so ausgebildeten Testgerät kann der Betrieb eines großen
Tagebaugewinnungsgerätes (Finalgerät) unter den jeweils speziellen
Einsatzbedingungen am Einsatzort simuliert und getestet werden. Aufgrund der
Verkleinerung des Gerätes gegenüber dem Tagebaugewinnungsgerät und der
Verringerung der Gesamtmasse, Antriebsleistung und Durchsatzleistung in
einem zu ermittelnden konstanten Verhältnis und der gleich großen
Schnittgeschwindigkeit und Schneidkraft sind die Testergebnisse auf das
Finalgerät übertragbar.
Durch die mit der spezifischen Ausbildung des Testgerätes möglichen
Veränderungen der Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeit und der Austauch-
und Anpassbarkeit von für die Gewinnung hinsichtlich der Leistung und des
Verschleißes bedeutungsvollen Einzelteilen können verschiedene Tests zur
Geräteoptimierung und Leistungssteigerung durchgeführt werden. Die
Umsetzung der Testergebnisse am Tagebaugewinnungsgerät (Finalgerät) ist
einfacher und kostengünstiger als bei der nachträglichen Erprobung und
Optimierung eines Tagebaugewinnungsgerätes.
Das Testgerät kann auch als Tagebaugewinnungsgerät verwendet werden.
Das trifft allem für die Erschließung und Ausbeutung von kleineren Vorkommen
mineralischer Rohstoffe zu.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung und den dazugehörigen Zeichnungen, in denen
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für ein Gerät dargestellt ist, das vorzugsweise
als Testgerät zur optimalen Anpassung eines Tagebaugewinnungsgerätes
(Finalgerätes) an spezifische Einsatzbedingungen geeignet ist, jedoch auch als
Tagebaugewinnungsgerät eingesetzt werden kann. Es zeigen:
Fig. 1 die Gesamtansicht des Gerätes in einer perspektivischen Darstellung,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Gerätes nach Fig. 1,
Fig. 3 die Anordnung der Verstellorgane für die Fräswalze am Gerät in einer
perspektivische Darstellung,
Fig. 4 eine Einzeldarstellung des Geräterahmens mit dem Raupenfahrwerk und
Fig. 5 eine Vorderansicht der Geräteteile nach Fig. 4.
Das Gerät soll ein Testgerät für ein Tagebaugewinnungsgerät in der
Ausführung nach der deutschen Offenlegungsschrift
DE 199 41 799 A1 sein. Besondere Merkmale sind die Anordnung der Fräswalze
in Gewinnungsrichtung vor dem Fahrwerk, die unterschlächtige Drehrichtung
der Fräswalze sowie die Verstellbarkeit der Fräswalze in ihrer Höhe und
Querneigung zum Planum. Mit dem Testgerät müssen diese funktionellen
Merkmale erfüllt werden, um Rückschlüsse auf die Anpassung des
Tagebaugewinnungsgerätes an die spezifischen geologischen Bedingungen
eines neuen Einsatzgebietes ziehen zu können.
Das Gerät besteht nach den Fig. 1 und 2 aus dem Zweiraupenfahrwerk 1
und dem Geräterahmen 2. Der Geräterahmen 2 nimmt das Antriebsaggregat 3
und der Bedienstand 4 auf. In Gewinnungsrichtung vor dem Fahrwerk 1 ist die
Fräswalze 5 angeordnet.
Die Abbautechnologie für ein derartiges Tagebaugewinnungsgerät sieht vor,
dass das Gerät von einer Ausgangsposition bei seiner Fahrbewegung eine
abwärts führende Rampe schneidet, danach einen Abbaublock einer
annähernd gleichen Höhe abträgt und sich abschließend wieder in einer
aufwärts führenden Rampe herausschneidet. Danach werden in gleicher Weise
die benachbarten Blöcke in wechselnder Vortriebsrichtung abgebaut. Um ein
Deckgebirge oder Flöz mit schräger, quer zur Fahrtrichtung geneigter
Oberfläche anschneiden, bzw. abtragen zu können, muss die parallele Stellung
der Fräswalze 5 zum Planum in eine schräge Stellung veränderbar sein. Das
trifft auch für den Abbau konkav oder konvex gewölbter Lagerstätten zu.
Die zur Verwirklichung dieser Abbautechnologie erforderliche Verstellbarkeit
der Fräswalze 5 wird durch zwei Verstellmechanismen erreicht. Der erste
Haupt-Verstellmechanismus sieht ein Verschwenken der Fräswalze 5
gegenüber dem Geräterahmen 2 und somit eine Höhenverstellung gegenüber
dem Planum 6 vor, mit dem zweiten Zusatz-Verstellmechanismus kann die
Querneigung der Fräswalze 5 gegenüber dem Planum 6, auf dem das Gerät
entlang fährt, verändert werden.
Zum Haupt-Verstellmechanismus gehört ein in Fig. 2 vollständig und in Fig. 3
gebrochen dargestellter Tragrahmen 7. Er ist als Vollwandkonstruktion
ausgebildet und in der Gewinnungs- und zugleich Fahrtrichtung vom am
Geräterahmen 2 in einem rechten und linken Gelenk 8 und 9 schwenkbar
angeordnet. Das freie Ende dieses Tragrahmens 7 ist gabelförmig ausgebildet
und mit Lagerungen für die Fräswalzenwelle 5a versehen. Beiderseits am
Tragrahmen 7 sind Antriebe 10 angeordnet, die mit der Fräswalzenwelle 5a in
funktioneller Verbindung stehen. Für die Schwenkbewegung des
Tragrahmens 7 und damit die Höhenverstellung der Fräswalze 5 ist ein
Hubzylinder 11 vorgesehen. Von den beiden Gelenken 8 und 9, die die
Verbindung des Tragrahmens 7 mit dem Geräterahmen 2 bilden, ist das linke 9
ortsfest und das rechte 8 höhenverstellbar ausgebildet. Beide Gelenke 8 und 9
bestehen aus zwei, in einer gemeinsamen Schwenkachse 12 angeordneten
Verbindungsbolzen 8a und 9a. Der Verbindungsbolzen 8a des höhenverschieb
baren Gelenks 8 nimmt in seiner Mitte den Tragrahmen 7 auf, mit einem Ende
ist er längsverschiebbar in einer senkrechten Führungsnut 8b angeordnet, die
sich nach Fig. 3 und 4 in einer zum Geräterahmen 2 gehörenden Stütze 2a
befindet, und steht mit seinem anderen Ende mit einem am Geräterahmen 2
angelenkten Horizontierzylinder 8c in funktioneller Verbindung. Durch die
Betätigung des Horizontierzylinders 8c kann so eine Querneigungsveränderung
der Fräswalze 5 erreicht werden. Die in den beiden Gelenken 8 und 9 bei der
Verstellung der Querneigung erforderliche Bewegungsfreiheit wird durch die
Verwendung von Schwenklagern erreicht.
Mit dieser Verstelleinrichtung kann die Fräswalze 5 durch zwei
Hubzylinder 11 und 8c sowohl in seiner Höhe als auch aus seiner parallelen
Lage zum Planum 6 verstellt werden.
Der Walzenmantel 5b ist zylinderförmig. Auf ihm werden einreihig, spiralförmig
sowohl Blechstreifen für die Befestigung der Werkzeughalter der als
Rundschaftmeißel ausgebildeten Schneidwerkzeuge 13 als auch zeichnerisch
nicht dargestellte Leitbleche für den Transport des gelösten Fördergutes quer
zur Fahrtrichtung in die Gerätemitte aufgeschweißt. Der innen vom
Walzenmantel 5a und außen vom Schneidkreisdurchmesser der
Rundschaftmeißel begrenzte Transportraum des gelösten Gutes im Bereich
der Fräswalze 5 wird außen körperlich nach dem Abbaublock durch eine im
Geräterahmen 6 verlagerte Ringschurre 14 abgegrenzt. Diese Ringschurre 14
ist in der Gerätemitte mit einer Öffnung versehen, durch die das Fördergut auf
das Planum 6 gelangen kann und dort als Aufschüttung liegen bleibt. Die
Ringschurre 14 wird in Walzendrehrichtung durch ein Schutzblech 18
verlängert.
Wie beim Tagebaugewinnungsgerät in der Ausführung nach der deutschen
Offenlegungsschrift DE 199 41 799 A1 wird beim Testgerät
das Gut durch die auf der Fräswalze 5 angeordneten Schneidwerkzeuge 13
aus dem Abbaublock gelöst und in Drehrichtung mitgenommen. Dabei wird das
in den Außenbereichen der Fräswalze 5 gelöste Gut zusätzlich zur Gerätemitte
gefördert. Nachdem das Gut den Bereich des Abbaublocks verlassen hat, wird
es außen durch die Ringschurre 14 geführt und im Bereich der
Übergabeöffnung durch seine Fliehkraft und die Auswurfbleche auf das
Planum 6 geworfen. Um für die Flugparabel des Gutes zwischen der Öffnung in
der Ringschurre 14 und dem Planum 6 zwischen den beiden Einzelraupen 1a
und 1b einen ausreichenden Freiraum zu erhalten, wird der Unterbau 2 nach
Fig. 5 portalförmig ausgebildet. Die beiden Führungsbleche 15 halten dabei
das Gut vom Zweiraupenfahrwerk 1 ab. Vom Planum 6 kann das Gut danach
durch ein Hilfsgerät aufgenommen und auf Trucks geladen werden. Es ist auch
möglich, für die Abförderung des Gutes ein zusätzliches Abförderband
vorzusehen und so eine Zwischenlagerung auf dem Planum 6 zu vermeiden.
Die Bedienung des Gerätes ist seiner Funktion entsprechend einfach
ausgeführt. Alle Funktionen werden über Funkfernsteuerung geregelt. Der
Gerätefahrer kann das Gerät wahlweise vom Bedienstand 4 oder von einer
Außenposition aus steuern.
Wegen seines einfachen Aufbaus ist die Masse des Testgerätes auch gering.
Reicht diese Masse nicht aus, um bei der Geräteabstimmung wegen
auftretender Vibration oder ungenügenden Fräswalzendrucks günstige
Gewinnungsbedingungen zu erreichen, kann die Gerätemasse durch
zusätzliche Massestücke 16 und 17 auf dem Tragrahmen 7 für die Fräswalze 5
und dem gegenüberliegenden Ende des Geräterahmens 2 erhöht werden. Mit
diesem Massestücken 16 und 17 ist auch die Lage des Geräteschwerpunktes
veränderbar. Dadurch kann ein besseres Arbeits- und Fahrverhalten des
Gerätes erreicht werden.
Um mit dem Testgerät bei einem geringen Aufwand für die optimierte
Endausführung des Tagebaugewinnungsgerätes verwertbare Ergebnisse zu
erhalten, werden die Parameter wie Gesamtmasse, Antriebsleistung und
Durchsatzleistung als konstante kleinere Verhältnisgrößen zum Finalgerät
umgesetzt. Die Umfangsgeschwindigkeit der Schneidwerkzeuge 13 und die auf
jedes der einzelnen Schneidwerkzeuge 13 einwirkende Kraft sollen beim
Testgerät und beim Tagebaugewinnungsgerät gleich groß sein. Die Größen
der mittleren Schnittbreite und der Schnitttiefe eines Schneidwerkzeuges 13
werden so gewählt, dass sie so eng wie möglich beieinander liegen. Die
Fahrgeschwindigkeit des Gerätes, die zugleich die Vorschubgeschwindigkeit
ist, sowie die die Umfangs- und zugleich Schnittgeschwindigkeit der
Schneidwerkzeuge 13 bestimmende Walzendrehzahl sind veränderbar, um
beim Test die für den Einsatzfall optimalen Werte zu erhalten.
Mit dem Gerät können folgende relevanten Bauteile erprobt und ausgewählt
sowie Parameter aufeinander abgestimmt werden:
- - Auswahl geeigneter Schneidwerkzeuge 13
- - Verschleißarme Ausbildung der Werkzeughalter
- - Wechselmöglichkeit der Schneidwerkzeuge 13
- - Anzahl der Schneidwerkzeuge 13
- - Abstand der Schneidwerkzeuge 13 untereinander
- - Verschleißarme Ausbildung der spiralförmigen Leitbleche
- - Ermittlung der optimalen Schnittgeschwindigkeit
- - Ermittlung der erforderlichen Scheidleistung
- - Ermittlung der optimalen Vorschubgeschwindigkeit
- - Optimale Gerätemasse
- - Optimale Lage des Geräteschwerpunktes
Die Schneidwerkzeuge 13 stehen als Rundschaftmeißel in verschiedenen
Ausführungsformen hinsichtlich ihrer Dimensionen und des Materials zur
Verfügung. Es werden die Rundschaftmeißel ausgewählt, die das Optimum für
das jeweilige Einsatzgebiet ergeben.
Die Anzahl der Rundschaftmeißel auf dem Walzenmantel 10b ist zusammen
mit der Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeit ausschlaggebend für die
Gewinnungsleistung und die Körnung des gewonnenen Gutes. Da die
Rundschaftmeißel nur in ganzzahligen Linien in Drehrichtung v-förmig auf dem
Walzenmantel 5b angeordnet werden können und die Abstände der
Rundschaftmeißel untereinander beim Test- und dem
Tagebaugewinnungsgerät übereinstimmen sollen, ist nicht zu vermeiden, dass
zwischen beiden Geräten beim Verhältnis der Anzahl der Rundschaftmeißel je
Flächeneinheit des Abbaublocks Differenzen auftreten. Um beim Testgerät für
das Tagebaugewinnungsgerät verwertbare Ergebnisse zu erhalten, wird die
Vorschubgeschwindigkeit des Testgerätes so verändert, dass der Druck auf die
Rundschaftmeißel so groß wie der voraussichtlich auf die Rundschaftmeißel
des Tagebaugewinnungsgerätes einwirkende Druck ist.
Die auf dem Walzenmantel 5b für den Quertransport des Fördergutes
angeordneten Leitbleche können anhand der im Probebetrieb auftretenden
Verschleißanzeichen optimiert werden.
Die optimale Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeit werden im Testbetrieb
durch die Regelung der Antriebe eine optimale Gewinnungsleistung
abgestimmt.
Das Gerät kann sowohl als Testgerät zur Optimierung eines größeren
Tagebaugewinnungsgerätes als auch als einfaches Tagebaugewinnungsgerät
eingesetzt werden.
Claims (7)
1. Gerät zum Testen der schneidenden Gewinnbarkeit von kritischem
Material, bestehend aus einem Raupenfahrwerk (1), einem Geräterahmen (2)
mit einem Antriebsaggregat (3) sowie einem Bedienstand (4) und einer in
Fahrtrichtung vor dem Fahrwerk (1) angeordneten, sich um eine waagerechte
Drehachse rechtwinklig zur Fahrtrichtung drehenden unterschlächtig arbeitenden
heb- und senkbaren sowie sich über die gesamte Gerätebreite erstreckenden
Fräswalze (5), die mit Schneidwerkzeugen (13), Leitblechen und
Auswurfblechen bestückt ist, wobei die Fräswalze (5) mit einer Ringschurre (14)
in funktioneller Verbindung steht, gekennzeichnet dadurch, dass die
Gesamtmasse, Antriebsleistung und Durchsatzleistung des Gerätes
(Testgerätes) gegenüber dem Tagebaugewinnungsgerät (Finalgerät) in einem
bestimmten Verhältnis kleiner, die Umfangsgeschwindigkeit der
Schneidwerkzeuge (13) und die auf das Schneidwerkzeug (13) einwirkende
Kraft jedoch gleich groß sind und zur Optimierung der Gewinnungsleistung die
Walzendrehzahl und die Vorschubgeschwindigkeit stufenlos veränderbar sind.
2. Gerät zum Testen der schneidenden Gewinnbarkeit von kritischem
Material nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Fräswalze (5)
am Geräterahmen (2) schwenkbar angeordnet und durch eine senkrechte
Verstellbarkeit der Schwenkeinrichtung gegenüber dem Geräterahmen (2) auf
einer der beiden Seiten eine Querneigungsverstellung vorgesehen ist.
3. Gerät zum Testen der schneidenden Gewinnbarkeit von kritischem
Material nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, dass zur
höhenveränderlichen Anordnung der Fräswalze (5) ein als gabelförmiger
Schwenkarm ausgebildeter Tragrahmen (7) vorgesehen und dieser gelenkig
mit dem Geräterahmen (2) verbunden ist und zwischen den beiden freien
Enden des Tragrahmens (7) Lager vorgesehen sind, mittels derer die
Fräswalze (5) durch ihre Welle (5a) aufgenommen wird und als Verstellorgan
ein zwischen dem Geräterahmen (2) und dem Tragrahmen (7) angeordneter
Hubzylinder (11) vorgesehen ist.
4. Gerät zum Testen der schneidenden Gewinnbarkeit von kritischem
Material nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, dass die
gelenkige Verbindung des Tragrahmens (7) mit dem Geräterahmen (2) aus
einem rechten und einem linken Gelenk (8 und 9) mit je einem
Gelenkbolzen (8a und 9a) besteht, wobei eines der beiden Gelenke (9) am
Geräterahmen (2) ortsfest und das andere Gelenk (8) höhenverschiebbar
angeordnet ist und der Gelenkbolzen (8a) auf der Seite des
höhenverschiebbaren Gelenks (8) bezogen auf seine Gesamtlänge mittig den
Tragrahmen (7) aufnimmt, auf der einen Seite in einer senkrechten Nut (8a)
geführt wird, die sich in einer zum Geräterahmen (2) gehörenden Stütze (2a)
befindet, und auf seiner anderen Seite mit einem am Geräterahmen (2)
angeordneten Horizontierzylinder (8b) in funktioneller Verbindung steht und die
Gelenkverbindungen der Bolzen (8a und 9a) mit dem Geräterahmen (2)
Pendellager sind.
5. Gerät zum Testen der schneidenden Gewinnbarkeit von kritischem
Material nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass sowohl die
Schneidwerkzeugen (13) als auch die Leitbleche in einer ganzzahligen Anzahl
von Reihen spiralförmig in Drehrichtung von der Mitte nach außen verlaufend
angeordnet sind und die Walzendrehzahl und die Vorschubgeschwindigkeit in
Abhängigkeit von der Größe der Fläche des Abbaublocks so verändert werden,
dass der auf die Spitzen der Schneidwerkzeuge (13) wirkende Druck dem so
groß wie beim Tagebaugewinnungsgerät (Finalgerät) ist.
6. Gerät zum Testen der schneidenden Gewinnbarkeit von kritischem
Material nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass zur Erhöhung der
Gerätemasse und zur Veränderung der Lage des Geräteschwerpunktes
zusätzliche Massestücke (16 und 17) anbringbar sind.
7. Gerät zum Testen der schneidenden Gewinnbarkeit von kritischem Material
nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Bedienung durch den
Geräteführer entweder vom Bedienstand (4) direkt oder über eine
Funkfernsteuerung von außen vorgesehen ist.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
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RU2001110584/03A RU2247811C2 (ru) | 2000-04-20 | 2001-04-19 | Устройство для проверки разрабатываемости резанием выемочного материала и для добычи минерального сырья |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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Owner name: TAKRAF GMBH, 04347 LEIPZIG, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20111102 |