DE10018940A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Analyse von Substanzgemischen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Analyse von SubstanzgemischenInfo
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Description
Es soll ein Verfahren und die dazu gehörende Vorrichtung gefunden werden, die es gestatten,
Änderungen von Substanzgemischen anhand der Änderung ihrer spektralen Signatur zu
erkennen und zu quantifizieren.
Es ist bekannt, dass mit Methoden der Emissions- und Remissionsspektralanalyse und
Auswertung der zustandsspezifischen Spektrallinien im Vergleich zu Referenzstandards eine
Analyse von Substanzgemischen vorgenommen werden kann. Dies gilt sowohl für die
Emmissionsspektroskopie durch thermische und/oder elektrische Anregung wie auch durch
laserinduzierte oder generell lichtinduzierte Plasmaanregung. Ebenso gilt dies für die
Absorptions-, Remissions- und Transmissionsspektroskopie mit geeigneten Sendern im
gesamten Bereich der elektromagnetischen Strahlung. Nachteile der derartigen
spektralanalytischen und photometrischen Verfahren ist generell, dass im Bereich geringster
Konzentrations- und Konformationsänderungen Spektralsignaturen auf sehr hohem
Untergrund zu detektieren sind und dass gleichzeitig durch Umgebungs- und Umwelteinflüsse
die spektrale Response des Untergrundsignales starken Fluktuationen unterworfen ist. Diese
Problematik hat bisher zu einem Versagen spektralanalytischer und photometrischer
Verfahren im Bereich der Detektion von kleinen, relativen Konzentrationsänderungen geführt.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass durch die erfindungsgemäße Modifikation des
spektralanalytischen Detektionsansatzes, dadurch, dass anstelle eines kontinuierlichen
Spektrums ein oder mehrere spektral begrenzte Bandpass-Response-Signale detektiert und
geeignet algorithmisch verknüpft werden, der erfindungswesentliche Anspruch der Detektion
geringster Konzentrationsänderungen in heterogenen gasförmigen, flüssigen oder festen
Substanzgemischen ermöglicht wird. Der erfindungsgemäße Lösungsansatz geht dabei davon
aus, dass bei Detektion mehrerer, ggf. überlappender Spektralfenster immer ein Algorithmus
gefunden werden kann, der die aufgrund von Konzentrationsänderungen bedingte
Absorptions- oder Emissionscharakteristik in ihren auf die einzelnen Spektralfenster
entfallenden prozentualen Anteile erfassen und durch geeignete Auswertung analysieren
kann.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass im Falle eines näherungsweise linearen
Zusammenhangs zwischen Änderungen der Substanzkonzentrationen und Änderungen der
spektralen Leistung des Emmisions-, Remissions- oder Transmissionssignals, die angepassten
optimalen Filterfunktionen stets binär sein müssen, d. h., die Filterfunktion eines jeden
angepassten, optimierten Detektors in den jeweiligen Bandpass-Spektralbereichen muss
gleich 1 oder 0 sein.
Wie in Fig. 1 gezeigt, sei P(, λ) die von dem Substanzgemisch durch Emission, Remission
oder Transmission abgegebene, spektrale Leistung. Sie hänge bei ansonsten vorgegebenen
Bedingungen (eingestrahlte Leistung, Geometrie) nur von den Konzentrationen C1, C2, . . ., CN
der N Substanzen, die im sogenannten Konzentrationsvektor
= (C1 C2 . . . CN)T (1)
zusammengefasst werden können, und von der Wellenlänge λ ab. Diskretisiert man die
spektrale Leistung bezüglich der Wellenlänge, so erhält man einen Vektor, der die spektrale
Leistung darstellt, gemäß
Mindestens für hinreichend kleine Änderungen in den Konzentrationen kann die
Abhängigkeit der spektralen Leistung von den Konzentrationen in guter Näherung durch eine
Taylor-Entwicklung dargestellt werden, also
Damit kann die Änderung der spektralen Leistung als Funktion der Änderung der
Konzentrationen durch eine einfache Matrixgleichung dargestellt werden, nämlich
und
Fällt die spektrale Leistung auf einen photoempfindlichen Detektor mit der spektralen
Empfindlichkeit 0 ≦ R(λ) ≦ 1, so erzeugt sie ein Signal gemäß
wobei die spektrale Empfindlichkeit R(λ) nach Diskretisierung bezüglich der Wellenlänge
wiederum als Vektor dargestellt wird, nämlich
= (R1 R2 . . . RL), Rl = R(λl). (9)
Betrachtet man erfindungswesentlich eine Anzahl D < 1 von Detektoren, so kann man deren
Signale ebenfalls zu einem gemeinsamen Signalvektor zusammenfassen, dessen d.tes
Element dem Signal Sd des d.ten Detektors entspricht. Man erhält dann folgenden
funktionalen Zusammenhang zwischen dem Signalvektor und dem Konzentrationsvektor:
= R.E. (10)
mit der Empfindlichkeitsmatrix
deren d.te Zeile durch die spektrale Empfindlichkeit des d.ten Detektors gegeben ist und
deren Element Rd,l die Empfindlichkeit des d.ten Detektors bei der Wellenlänge λl entspricht.
Änderungen des Konzentrationsvektors bewirken nun Änderungen des Signalvektors gemäß
δ = M.δ, (12)
die mathematisch als eine durch die Matrix
vermittelte Abbildung der N-dimensionalen Konzentrationsvektoränderungen in D-
dimensionale Signalvektoränderungen aufgefasst werden kann. Erfindungsgemäß sollen
schließlich aus den Signalvektoränderungen durch geeignete mathematische Operationen die
ursächlichen Konzentrationsänderungen bestimmt werden. Die Genauigkeit, die dabei
erzielbar ist, hängt wesentlich von der Empfindlichkeitsmatrix R, also der spektralen
Empfindlichkeit der D Detektoren ab. Die Variation des Konzentrationsvektors kann durch
das dabei überstrichene N-dimensionale Volumen in Konzentrationsraum beschrieben werden
und die dadurch verursachte Variation des Signalvektors durch ein N-dimensionales Volumen
im D-dimensionalen Signalvektorraum. Das Optimierungskriterium ist somit die
Maximierung des Verhältnisses des überstrichenem Signalraumvolumen zu überstrichenem
Konzentrationsraumvolumen. Dies ist mathematisch äquivalent zur Maximierung des
Betrages der Gram-Determinante der die Abbildung vermittelnden Matrix M = R.E, also
|det(M T.M)| → max. (14)
Wählt man vorteilhaft die Anzahl der Detektoren gleich der Anzahl der variierenden
Konzentrationen, D = N, so wird die Matrix M quadratisch und man erhält
det(M T.M) = det(M)2, (15)
so dass sich die Maximierung der Gram-Determinante auf die Maximierung (oder
Minimierung) der Determinante der Matrix M zurückführen lässt. Dies führt auf die Binarität
der optimalen Empfindlichkeitsmatrix R, d. h. darauf, dass alle relevanten Elemente dieser
Matrix, also alle Elemente, die überhaupt Einfluss auf das Optimierungskriterium haben,
entweder 1 oder 0 sein müssen. Vorteilshaft werden etwaige, nicht relevante Elemente von R
ebenfalls auf Null gesetzt.
Zum Beweis der Binarität sei angenommen, dass die optimale Empfindlichkeitsmatrix R opt
bereits gefunden ist. Da diese die Determinante der Matrix M = R.E definitionsgemäß
maximiert, müssen die partiellen Ableitungen nach allen Elementen der Matrix R
verschwinden. Die Determinante der Matrix M kann wie folgt durch die Spaltenvektoren der
Matrix R und die Zeilenvektoren der Matrix E ausgedrückt werden:
wobei die Summe über alle Permutationen π der Zahlen 1 bis N genommen werden muss.
Betrachtet man nun die Abhängigkeit der Determinante von der spektralen Empfindlichkeit
eines willkürlich herausgegriffenen Detektors d, so erhält man
wobei sich der Vektor d aus der Systemmatrix E und den spektralen Empfindlichkeiten aller
anderen Detektoren gemäß
berechnet. Die partielle Ableitung von Gleichung (17) bezüglich des willkürlich
herausgegriffenen n.ten Elements des Empfindlichkeitsvektors lautet dann
Wenn die rechte Seite von Gleichung (19) verschwindet, so ist das Element Rd,n für die
Determinante nicht relevant. Andernfalls steht Gleichung (19) im Widerspruch zur
Behauptung, so dass die Matrix R nicht die optimale Empfindlichkeitsmatrix sein kann. Alle
relevanten Elemente der Matrix müssen also am Rand ihres Wertebereichs liegen, also Null
oder Eins sein.
Eingedenk dieses überraschenden Ergebnisses wurde ein iteratives Verfahren zur
numerischen Bestimmung der optimalen Empfindlichkeitsmatrix aus einer bekannten
Systemmatrix E abgeleitet. Das Verfahren beginnt mit einer beliebigen, aber nicht
ausschließlich aus Nullen bestehenden Empfindlichkeitsmatrix R. Aus dieser Matrix und der
Matrix E wird der Vektor 1 nach Gleichung (18) berechnet. Entsprechend den Werten dieses
Vektors werden nun die Werte der erste Zeile der Matrix R neu gesetzt, und zwar derart, dass
der i.te Wert der Zeile zu Eins gesetzt wird, wenn die i.te Komponente des Vektors 1 größer
Null ist, oder andernfalls zu Null, also
Mit den neuen Werten der Matrix R wird als nächstes der Vektor 2 gebildet und
entsprechend die zweite Zeile der Matrix R neu gesetzt, und so weiter bis zur letzten Zeile der
Matrix R. Beginnend mit der ersten Zeile wird dieser Vorgang wiederholt, bis sich die Werte
der Matrix R nicht mehr ändern. Es zeigte sich, dass die so erzeugte Empfindlichkeitsmatrix
R optimal ist, in dem Sinne, dass es keine andere Matrix gibt, die eine Variation des
Konzentrationsvektors in eine größere Variation des Signalvektors abbildet.
Die Messung von Substanzkonzentrationen erfolgt nun durch Realisierung von Detektoren,
die mit binären Filtern entsprechend der ermittelten Responsematrix versehen werden. Aus
den mit dieser Detektoranordnung gemessenen Signalvektoren, die sich aus den Signalen der
einzelnen Detektoren zusammensetzen, können die gesuchten Konzentrationen durch
Auflösung der Gleichung (10), also
bestimmt werden.
Überraschenderweise zeigte sich ausserdem, dass mit dem gleichen Ansatz nicht nur
Konzentrationsänderungen, sondern auch Änderungen in Umgebungsparametern, wie zum
Beispiel der Temperatur oder dem Druck, berücksichtigt werden können, wenn der Effekt
dieser Änderungen in hinreichender Näherung linearisierbar ist. Dies sei am Beispiel einer
Abhängigkeit der spektralen Leistung P von der Temperatur T dargestellt, d. h.
P = P(, T, λ). (22)
Die lineare Näherung erhält man durch Erweiterung der Gleichung (4) gemäß
Damit kann die Änderung der spektralen Leistung als Funktion der Änderung der
Konzentrationen und der Temperatur wiederum durch eine einfache Matrixgleichung
dargestellt werden, nämlich
δ = E'.δ' (24)
mit dem erweiterten Konzentrationsvektor
und der erweiterten Systemmatrix
Die Wirkung variabler Umgebungsparameter kann somit als Konzentrationsänderung
zusätzlicher virtueller Substanzen angesehen werden. Ausgehend von der erweiterten
Systemmatrix bleiben die weiteren Schritte zur Bestimmung der optimalen Empfindlichkeits
matrix gleich.
Soweit wurde vorausgesetzt, dass die Anzahl der variierenden Substanzen und
Umgebungsparameter sowie der funktionale Zusammenhang zwischen ihnen und der zu
detektierenden, spektralen Leistung bekannt sei. Dies wird in der Praxis in vielen Fällen nicht
zutreffen.
Überraschenderweise zeigte sich jedoch, dass die optimalen Filterkurven auch auf der Basis
von Kalibrierungsmessungen am System, wie sie aus der Chemometrie bekannt sind,
bestimmt werden können. Dabei muss die von dem Substanzgemisch durch Emission,
Transmission oder Remission abgegebene Leistung im gesamten, interessierenden
Wellenlängenbereich unter wechselnden Versuchsbedingungen mehrfach gemessen werden.
Dabei ist entscheidend, dass alle bei den späteren Messungen, die im Sinne der Erfindung zur
Bestimmung der Konzentration einer oder mehrer Substanzen durchgeführt werden, zu
erwartenden Variationen von Substanzkonzentrationen und Umgebungsparametern sich auch
im Kalibrierungsdatensatz wiederfinden. Dabei müssen diese Variationen nicht bewußt
herbeigeführt werden, sondern können auch durch zufällige bzw. statistische Schwankungen
hervorgerufen werden. Die Konzentration der später erfindungsmäßig zu bestimmenden
Substanzen müssen allerdings bekannt sein, entweder durch gezielte Beeinflußung des
Systems, oder durch ein zuverlässiges Referenzmessverfahren. Zur Auswertung solcher
Kalibrierungsmessungen im Sinne der Chemometrie sind verschiedene Methoden, wie zum
Beispiel die sogenannte Principal Component Regression oder die Partially Least Squares
Regression, bekannt. Obwohl das Ziel dieser Methoden ursprünglich die Entwicklung eines
Modells zur Bestimmung von Substanzkonzentrationen aus gemessenen Spektren war, zeigte
sich überraschenderweise, dass sie auch zur Bestimmung der optimalen
Empfindlichkeitsmatrix benutzt werden können. Als Beispiel sei die bekannte Principal
Components Regression herangezogen. Zur Erstellung der Kalibrierungsdaten müssen eine
hinreichende Anzahl N von Substanzgemischen erzeugt werden. Für jedes Substanzgemisch
wird mit einem spektralauflösendem Detektor des Emissions- oder Remissionsspektrum
bestimmt. Daraufhin werden die spektralen Messdaten spaltenweise in einer Matrix B
zusammengefasst. Die Matrix wird zeilenweise zentriert, d. h.
Aus der so gewonnenen Matrix wird die Kovarianzmatrix H gemäß
H = B.B T (28)
berechnet, aus der wiederum die Eigenwerte und Eigenvektoren bestimmt werden. Die K
Eigenvektoren mit den höchsten zugehörigen Eigenwerten werden spaltenweise zu einer
Matrix X zusammengesetzt, wobei die Anzahl K der Anzahl der veränderlichen Größen des
Systems entspricht, wenn diese bekannt ist, oder andernfalls nach einem der aus der
Chemometrie bekannten Verfahren bestimmt wird. Die Spalten der Matrix X stellen die
bekannten Hauptkomponenten des Systems dar. Die Matrix X wird auch als Ladungsmatrix
bezeichnet und ersetzt die nicht bekannte Systemmatrix E in der oben beschriebenen
Berechnung der Empfindlichkeitsmatrix R. Obwohl die Ladungsmatrix X mit der
tatsächlichen Systemmatrix E im allgemeinen nicht identisch ist, erhält man hierdurch die
richtige optimale Empfindlichkeitsmatrix.
Basierend auf diesen überraschenden Erkenntnissen zur spektralanalytischen Verfahrensweise
wird in einer bevorzugten Ausführungsweise ein Satz von N Optimalfiltern gemäß
dargelegtem Algorithmus apparaturabhängig zeitsequentiell oder auch zeitparallel genutzt, um
geringstmögliche Konzentrationsunterschiede zu analysieren. Im einfachsten Falle kann dies
durch wellenselektive Strahlteiler oder Reflexionsfiltern und einen Satz von N spektral
angepassten Detektoren realisiert werden. Erfindungsgemäß ist jedoch auch die Detektion des
Nutzsignals über ein faseroptisches Bündel, wobei einzelne oder Gruppen von Fasern über
jeweils ein angepasstes Spektralfilter einem erfindungsgemäß ausgeführten Detektor
zugeführt wird.
Bei geringer zeitlicher Fluktuation des Messsignals ist jedoch auch eine zeitsequentielle
Detektion der einzelnen spektral optimal gefilterten Signalintensitäten erfindungsgemäß.
In Weiterführung des Erfindungsgedankens können die einzelnen Elemente der ermittelten
Filtermatrix R auf ihre Relevanz für die Maximierung der Signalvariationen geprüft werden,
indem die Determinante des Matrixproduktes aus der Filtermatrix und der Systemmatrix E
partiell nach dem jeweiligen Element differenziert wird. Der Betrag dieser partiellen
Differentiation ist ein vergleichendes Maß für die Relevanz des entsprechenden
Matrixelementes. Im Sinne einer einfacheren technischen Realisierung der Filter können die
Filter entsprechend der relativen Relevanz der entsprechenden Matrixelemente von den
tatsächlich berechneten Filtermatrixwerten abweichen.
Überraschenderweise hat sich weiterhin gezeigt, dass ein derartiges binär bandpassoptimiertes
Filterverfahren nicht nur im Bereich des ultravioletten, sichtbaren oder infraroten Lichtes zur
verbesserten spektralanalytischen Konzentrations- bzw. Konformationsänderungsbestimmung
dienen kann, sondern dass dieses Verfahren generell im gesamten Spektralbereich der
elektromagnetischen Strahlung gilt, so dass es genau so gut möglich ist, im Bereich der
Gamma-Strahlung wie der Röntgenstrahlung des sichtbaren Lichtes, des Infraroten, des
Ferninfraroten bis hin zur Hochfrequenzstrahlung das gleiche Grundprinzip anzuwenden.
Derartig spektral angepasste optimale Filterfunktionen entsprechend den hier dargelegten
algorithmischen Vorgehensweisen sind daher ebenfalls erfindungsgemäß.
Fig. 1 zeigt den Messaufbau zur erfindungsgemäßen Bestimmung kleinster Änderungen von
Substanzkonzentrationen. Die das Substanzgemisch 1 verlassende spektrale Leistung P(λ)
wird durch einen Strahlteiler 2 in N Teilstrahlen aufgeteilt. Nach Transmission der jeweiligen
Spektralfilter 3 wird die verbleibende Strahlleistung mit den breitbandigen Detektoren 4
bestimmt. Die Spektralfilter 3 sind im wesentlichen binär, d. h. sie weisen, je nach
Wellenlänge, jeweils nur Transmissionen von im wesentlichen Null oder Eins auf. Die
Bestimmung der transmittierenden Spektralteilbereiche erfolgt nach dem oben beschriebenen
Algorithmus. Dadurch wird bewirkt, dass Änderungen im Substanzgemisch maximale
Änderungen in des aus den Signalen der einzelnen Detektoren zusammengesetzten
Signalvektors bewirken.
Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Messautbau zur Bestimmung kleinster Änderungen in
Substanzgemischen in Transmission. Das von einer Strahlungsquelle 5 stammende Licht wird
durch Transmission durch das Substanzgemisch 1 in seiner spektralen Leistung verändert. Ein
Strahlteiler 2 teilt den Strahl in N Teilstrahlen auf, die nach Transmission des jeweiligen
Detektorfilters 3 von den Detektoren 4 erfasst werden.
Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Messaufbau zur Bestimmung kleinster Änderungen in
Substanzgemischen in Remission. Das von einer Strahlungsquelle 5 stammende Licht wird
durch Streuung und Remission im Substanzgemisch 1 in seiner spektralen Leistung verändert.
Ein Strahlteiler 2 teilt den Strahl in N Teilstrahlen auf, die nach Transmission des jeweiligen
Detektorfilters 3 von den Detektoren 4 erfasst werden.
In Weiterführung des Erfindungsgedanken kann die Detektion auch zeitsequenziell erfolgen,
wie in Fig. 4 gezeigt. Die das Substanzgemisch 1 verlassende, transmittierte oder remittierte
Strahlung wird von dem Detektor 4 erfasst, dem zeitlich aufeinander folgend die mit den oben
beschriebenen Algorithmus berechneten Breitbandfilter 3 vorgeschaltet werden.
Fig. 5 zeigt zur Veranschaulichung die erfindungsgemäß bestimmten Optimalfilter eines
Dreikomponentensystems. Im oberen Teil sind die spektralen Eigenschaften der drei
Komponenten aufgetragen. Die drei Kurven entsprechen den drei Spalten der Systemmatrix
E. Im unteren Teil sind die transmittierenden Spektralteilbereiche der Optimalfilter durch
horizontale Linien dargestellt. Man erkennt, dass jeder der drei Filter im wesentlichen das
Signal von jeweils zwei der drei Substanzen detektiert. Durch den oben beschriebenen
Algorithmus für die Bestimmung der Filterfunktionen wird sichergestellt, dass Änderungen
der Konzentration einer oder mehrerer Substanzen maximale Änderungen der Detektorsignale
bewirken. Durch eine Matrixgleichung der Form (21) kann aus dem Signalvektor die
Konzentration der Substanzen bestimmt werden.
Der erfindungsgemäße Algorithmus zur Bestimmung der Filtermatrix R ist in Fig. 6
dargestellt. Jede Zeile dieser Matrix beschreibt jeweils einen der binären Transmissionsfilter.
Claims (10)
1. Verfahren und Vorrichtung zur photometrischen Bestimmung von
Konzentrationsänderungen in Substanzgemischen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bestimmung der Konzentrationsänderungen aus dem Signal mehrerer Detektoren, die
jeweils mit einem binären Spektralfilter erfolgt, dessen Transmission im wesentlichen nur
die Werte Eins und Null annimmt.
2. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bestimmung von quasi-stationären Konzentrationsänderungen aus den Signalen eines
Detektors, der zeit-sequentiell mit verschiedenen, problemangepassten binären
Spektralfiltern versehen wird, erfolgt.
3. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die transmittierenden Spektralteilbereiche der Detektorfilter so gewählt werden, dass
Änderungen der Substanzkonzentrationen maximale Änderungen der Detektorsignale
bewirken.
4. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl der verwendeten binären Filter mindestens der Anzahl relevanter
veränderlicher Parameter des Systems entspricht.
5. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die binären Optimalfilter bei unbekannter Systemmatrix aus spektralauflösenden
Kalibrierungsmessungen bestimmt werden.
6. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die durch die Optimalfilter gemäß Anspruch 1 bis 3 erlangten Messwerte in einem
Prozessrechner ausgewertet werden.
7. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die binären Optimalfilter aus der Systemmatrix E mit einer Rechenvorschrift nach Fig. 6
bestimmt werden.
8. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die binären Optimalfilter bei nicht bekannter Systemmatrix E mit einer Rechenvorschrift
nach Fig. 6 bestimmt werden, wobei die Matrix E durch die aus einer
Kalibrierungsmessung mit anschließender Hauptkomponentenregression gewonnenen
Ladungsmatrix X ersetzt wird.
9. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verfahren in allen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums anwendbar ist.
10. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die binären Filter als Reflexionsfilter ausgelegt werden.
Priority Applications (9)
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---|---|---|---|
DE2000118940 DE10018940A1 (de) | 2000-04-17 | 2000-04-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Analyse von Substanzgemischen |
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JP2001576434A JP4863595B2 (ja) | 2000-04-17 | 2001-04-06 | 混合物の分析方法 |
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DE60126600T DE60126600T2 (de) | 2000-04-17 | 2001-04-06 | Analyseverfahren für stoffmischungen |
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ID=7639014
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DE2000118940 Withdrawn DE10018940A1 (de) | 2000-04-17 | 2000-04-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Analyse von Substanzgemischen |
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DE (1) | DE10018940A1 (de) |
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WO2006041303A1 (en) * | 2004-09-24 | 2006-04-20 | Tomra Systems Asa | A device and a method for detection of characteristic features of a medium |
CN113825987A (zh) * | 2018-12-14 | 2021-12-21 | Ams传感器德国股份有限公司 | 表征光学传感器芯片的方法、校准光学传感器芯片的方法、操作光学传感器装置的方法、光学传感器装置和校准系统 |
-
2000
- 2000-04-17 DE DE2000118940 patent/DE10018940A1/de not_active Withdrawn
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CN113825987B (zh) * | 2018-12-14 | 2024-05-24 | Ams传感器德国股份有限公司 | 表征光学传感器芯片的方法、校准光学传感器芯片的方法、操作光学传感器装置的方法、光学传感器装置和校准系统 |
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