DE10016374A1 - Verfahren zur Erzeugung von Kunstschnee - Google Patents
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- F25C3/00—Processes or apparatus specially adapted for producing ice or snow for winter sports or similar recreational purposes, e.g. for sporting installations; Producing artificial snow
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Abstract
Verfahren zur Erzeugung von Kunstschnee durch Ausfrieren von Wasser an einer gekühlten Oberfläche, wobei das Wasser mit einer gefrierpunkterniedrigenden Substanz versetzt ist, wobei als gefrierpunkterniedrigende Substanz Urea (Harnstoff, Co(NH¶2¶)¶2¶) in einer Menge zwischen 3000 ppm und 60000 ppm in einem, die gekühlte Oberfläche bietenden Eiserzeuger zugesetzt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von
Kunstschnee nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Kunstschnee soll nach Möglichkeit bei beliebigen Umge
bungstemperaturen erzeugbar sein. Hierzu ist bereits vor
geschlagen worden, dem Wasser, aus dem der Schnee erzeugt
wird, eine gefrierpunkterniedrigende Substanz beizugeben,
die die Bildung kleinster Eiskristalle für den Kunst
schnee erleichtert, da zwischen den Eiskristallen ein ungeforener
Anteil an Wasser verbleibt, welcher die Eiskri
stalle in Suspension hält und so ein "Zusammenbacken"
verhindert.
Nach dem Stand der Technik wird Kunstschnee dabei auf
verschiedene Weise hergestellt. Zum einen durch Mahlen
von festem Eis, wodurch ein Eis"pulver" entsteht, die die
gewünschte rutschige Oberfläche ergibt. Zum anderen durch
Versprühen von Wasser in kalter Atmosphäre, wodurch sich
ein naturidentischer Schnee bilden läßt.
Es ist auch möglich, verflüssigtes Gas (z. B. Stickstoff)
so entspannen zu lassen, daß Wasser in kristalliner Form
ausgefriert. Schließlich ist es auch möglich, eine Flüs
sigkeit, welche mit gefrierpunkterniedrigender Substanz
versetzt ist, an einer kalten Oberfläche derart abzuküh
len, daß kleinste Eiskristalle entstehen, die als Grund
lage für Eisschnee herangezogen werden können.
Üblicherweise kommen dann Schaber zum Einsatz, die die
Kristalle von einer Oberfläche ablösen. Als gefrierpunk
terniedrigende Substanz werden bisher Mineralsalze (z. B.
Kochsalz) aber auch Ammoniak oder Alkohol verwendet. Lei
der ergeben sich jedoch eine Mehrzahl von Nachteilen,
welche die Kunstschnee-Erzeugung bisher schwierig und ko
stenträchtig machen und noch nicht die Eigenschaften des
Schnees bieten, die bei Sportveranstaltungen oder auch
ganz anderen Einsatzzwecken von Schnee erwünscht sind.
So kann durch Eis"pulver" kein naturidentischer Schnee
erzeugt werden, vielmehr ist die Oberfläche, die sich ei
nem Sportler bietet, "eisig" und hat nicht den Charakter
von Schnee. Der "Grip" zum Beispiel beim Skifahren ist
ein anderer als bei Schnee.
Das Versprühen von Wasser in kalter Atmosphäre setzt vor
aus, daß eine höhere Temperatur als -3°C vorliegt, wes
halb sich diese Art von Schnee-Erzeugung nicht bei höhe
ren Umgebungstemperaturen durchführen läßt.
Die Schnee-Erzeugung z. B. mit Stickstoff ist sehr teuer
und birgt in geschlossenen Räumen zusätzliche Gefahren
durch das Gas, welches in Schnee enthalten sein kann.
Bei der Eiskristallbildung an einer gekühlten Oberfläche
oder in einem Vakuum jedoch ist nachteilig, daß gefrier
punkterniedrigende Substanz entweder teuer (Alkohol) ist,
korrosiv wirkt (z. B. Mineralsalze), umweltbelastend ist
(schädlich bei der Einleitung in einen Vorfluter oder in
eine Kläranlage oder aber grundwasserschädlich und/oder
für Fauna und Flora des Bodens abträglich) oder gesuch
heitlich kritisch bzw. dem Wohlbefinden eines Menschen
abträglich ist (z. B. Ammoniak). Zudem dürfen die ge
frierpunkterniedrigenden Substanzen auch bei oraler Auf
nahme oder bei Kontakt mit der Haut bzw. bei Schürfungen
nicht schädlich sein.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kunstschnee auf
Wasserbasis herzustellen, welche die voran aufgeführten
Nachteile nach Möglichkeit nicht aufweist.
Es wird dabei ein Verfahren gewählt, wobei an einer ge
kühlten Oberfläche Wasser in Form kleiner Kristalle aus
friert. Diese Eiskristallbildung kann ggf. auch durch
Verdampfung im Vakuum (Tripelpunkt des Wassers) gesche
hen. Das Wasser ist dabei mit einer gefrierpunkterniedri
genden Substanz versetzt, die keinen der oben angegebenen
Nachteile aufweist, nämlich durch den Zusatzstoff Harn
stoff, CO(NH2)2, der auch als Carbamid oder Kohlensäure
diamid oder umgangssprachlich als Urea bezeichnet wird.
Urea ist ein Stoffwechselprodukt der Säugetiere und eini
ger anderer Tierarten, wie zum Beispiel Haie, Rochen und
einige Schildkrötenarten und als solches Bestandteil der
natürlichen Umwelt. Urea wird als naturidentisches chemi
sches Produkt in großen Mengen zu günstigen Preisen ge
handelt und wird meist als Dünger eingesetzt. In den für
die Kunstschneeerzeugung notwendigen geringen Mengen ist
er ökologisch und gesundheitlich unbedenklich. Zudem
wirkt Harnstoff nicht korrosiv und ist für die Haut in
geringen Mengen sogar förderlich. Dies ist insbesondere
für Ski-Pisten wichtig, auf denen beim Sport Stürze mit
Hautabschürfungen auftreten können.
Versuche haben gezeigt, daß Urea bei Zugaben von 5.000-
50.000 ppm im unterkühlten Wasser eine Eiskristallbildung
bewirkt, welche zur anschließenden Trocknung und somit
zur Schneeerzeugung ausreicht. Diese Trocknung wird nach
dem Stand der Technik mit Zentrifugen oder durch Drai
niern eines aufschwimmenden Eis"kuchens" bewirkt. Dabei
ist die in den getrockneten Eiskristallen verbleibende
Restmenge an Urea im geringem ppm-Bereich anzusiedeln,
typischerweise zwischen 300 und 12.000 ppm, während der
Hauptteil des zugesetzten Ureas im ungefrorenen Wasser
verbleibt.
In Tabelle 1 sind die typischerweise verbleibenden Pro
zente der Eingangskonzentration, die in dem getrockneten
Kunstschnee verbleiben, aufgeführt.
Tabelle 2 zeigt die typischen Angaben der Tabelle 1 noch
mals bei unterschiedlichen ppm-Konzentrationen bei der
Eiserzeugung in verbleibendem ppm.
Bei Eiskristallbildung an gekühlten Oberflächen gelten
Werte zwischen 30.000 und 50.000 ppm zur Zeit für Eiser
zeuger, bei denen die mit Urea versetzte Flüssigkeit an
einer Oberfläche gefroren wird.
Wird die mit Urea versetzte Flüssigkeit unter Vakuum am
Tripelpunkt des Wassers erzeugt, so sind 5.000 bis 10.000 ppm
im Eiserzeuger ausreichend. Durch Optimierung lassen
sich auch geringere Werte, wie z. B. 3.000 ppm. realisie
ren.
Je nach Trockenheit des Kunstschnees ergibt sich damit
ein Anteil von Urea, der lediglich ein 1/4 bis ein 1/16
der ursprünglich zugesetzten schon geringen Menge aus
macht. Um die zugesetzte Ureamenge verfahrensökonomisch
zu nutzen, wird die beim Trocknen gewonnene eiskristall
freie Flüssigkeit (oder eiskristallarme Flüssigkeit aus
der Zentrifuge) dem Eiserzeuger wieder zugeführt.
Das Drainieren des aufschwimmenden Kuchens wir dadurch
unterstützt, das Kanäle in den Kuchen zum Abfluß des Was
sers mit nadelartigen Spitzen eingebracht werden, oder
auch schon dadurch, das der Kuchem mit weiterer
"Trocknungsfläche" (die das Eindringen von Luft erleich
tert, und damit das Abfließen des Wassers befördert) ver
sehen wird. Beispielsweise kann der "Kuchen" durch ein
feststehendes Messer im Status nascendi vertikal aufge
trennt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Erzeugung von Kunstschnee durch Aus
frieren von Wasser an einer gekühlten Oberfläche, wobei
das Wasser mit einer gefrierpunkterniedrigenden Sub
stanz versetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
als gefrierpunkterniedrigende Substanz Urea (Harn
stoff, Co(NH2)2) in einer Menge zwischen 3.000 ppm und
60.000 ppm in einem, die gekühlte Oberfläche bietenden
Eiserzeuger zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den
zusätzlichen Schritt des Aufkonzentrierens der Eiskri
stallsuspension durch Zentrifugen-Trocknung eines dem
Eiserzeuger entnommenen Eiskuchens unter Rückleitung
der beim Trocknen dem Eiskuchen entweichenden Flüssig
keit in den Eiserzeuger.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den
zusätzlichen Schritt des Drainierens eines aufschwim
menden Eiskuchens unter Rückführung der Urea-reichen
eiskristallarmen Flüssigkeit in den Eiserzeuger.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Drainieren des aufschwimmenden Eiskuchens durch
Einschieben einer Vielzahl nadelartiger, flüssigkeits
abführende Kanäle bildender Spitzen in den Eiskuchen
unterstützt wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000116374 DE10016374A1 (de) | 2000-04-04 | 2000-04-04 | Verfahren zur Erzeugung von Kunstschnee |
PCT/DE2001/001288 WO2001074965A1 (de) | 2000-04-04 | 2001-04-04 | Verfahren zur erzeugung von kunstschnee |
AU62025/01A AU6202501A (en) | 2000-04-04 | 2001-04-04 | Method for producing artificial snow |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000116374 DE10016374A1 (de) | 2000-04-04 | 2000-04-04 | Verfahren zur Erzeugung von Kunstschnee |
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ID=7637334
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000116374 Withdrawn DE10016374A1 (de) | 2000-04-04 | 2000-04-04 | Verfahren zur Erzeugung von Kunstschnee |
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AU (1) | AU6202501A (de) |
DE (1) | DE10016374A1 (de) |
WO (1) | WO2001074965A1 (de) |
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- 2001-04-04 WO PCT/DE2001/001288 patent/WO2001074965A1/de active Application Filing
- 2001-04-04 AU AU62025/01A patent/AU6202501A/en not_active Abandoned
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO2001074965A1 (de) | 2001-10-11 |
AU6202501A (en) | 2001-10-15 |
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