DE10015772C1

DE10015772C1 - Betätigungsvorrichtung zum Verstellen von Einstellpositionen eines Kraftfahrzeugsitzes

Info

Publication number: DE10015772C1
Application number: DE2000115772
Authority: DE
Inventors: Andrej Pleskot
Original assignee: Bertrand Faure Sitztechnik GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2000-03-30
Filing date: 2000-03-30
Publication date: 2001-06-07
Anticipated expiration: 2020-03-31

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung zum Verstellen von Einstellpositionen eines Kraftfahrzeugsitzes, die einen Handhebel aufweist, der wahlweise mit einem von zwei Schrittgetrieben koppelbar ist. Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Betätigungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die sehr einfach aufgebaut ist und dennoch mit einem Handhebel die wahlweise Betätigung von zwei auf zueinander parallelen Achsen angeordneten Schrittgetrieben ermöglicht. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der Handhebel (4) mit zwei Mitnahmeelementen (8, 9) und einem der Schrittgetriebe (10) auf einer ersten Achse (7) angeordnet ist, wobei eines der beiden Mitnahmeelemente (8, 9) mit diesem Schrittgetriebe (10) direkt antriebsseitig verbunden ist. Das andere Mitnahmeelement (9, 8) ist mit einem weiteren Mitnahmeelement (6) drehmomentübertragend gekoppelt, welches auf einer von der ersten Achse (7) parallel beabstandeten zweiten Achse (30) zusammen mit dem anderen Schrittgetriebe (11) angeordnet und antriebsseitig verbunden ist. Der Handhebel (4) ist wahlweise mit einem der gleichachsig mit ihm angeordneten Mitnahmeelemente (8, 9) drehmomentübertragend gekoppelt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrich tung zum Verstellen von Einstellpositionen eines Kraftfahrzeug sitzes, die einen Handhebel aufweist, der wahlweise mit einem von zwei Schrittgetrieben koppelbar ist.

Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 43 21 335 C2 be kannt. Hier sind die beiden Schrittgetriebe gleichachsig mit dem Handhebel und dieser zwischen oder neben ihnen angeordnet. Diese Betätigungsvorrichtung ist zwar recht kompakt aufgebaut, hat aber den Nachteil, daß eine Betätigung von zwei auf zueinander parallelen Achsen angeordneten Schrittgetrieben nicht möglich ist. Derartige Verhältnisse liegen bei Kraftfahrzeugsitzen sehr häufig vor, da die Schrittgetriebe aus konstruktiven und Platz gründen häufig nicht gleichachsig eingebaut werden können. Des weiteren ist die Kopplung zwischen dem Handhebel und den Schrittgetrieben bei dieser Betätigungsvorrichtung relativ kom pliziert gestaltet.

In dem DE 298 02 188 U1 ist eine Betätigungsvorrichtung für ein Schrittgetriebe beschrieben, die einen Handhebel aufweist, dessen Schwenkachse parallel zur Getriebeachse angeordnet ist. Die Kopplung zwischen Handhebel und Schrittgetriebe erfolgt durch mindestens ein starres Koppelelement, das drehmoment übertragend in den Handhebel und die Antriebsseite des Schritt getriebes eingebunden ist. Mit dieser Anordnung wird unabhängig vom Montageort des Schrittgetriebes eine ergonomisch günstige Position für den Handhebel realisiert.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Betätigungs vorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die sehr einfach aufgebaut ist und dennoch mit einem Handhebel die wahlweise Betätigung von zwei auf zueinander parallelen Ach sen angeordneten Schrittgetrieben ermöglicht.

Diese Aufgabe wird mit einer Betätigungsvorrichtung gelöst, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.

Durch das Vorsehen von drei Mitnahmeelementen, von denen zwei direkt mit je einem der Schrittgetriebe und das dritte Mit nahmeelement mit einem der direkt mit einem Schrittgetriebe ver bundenen Mitnahmeelemente gekoppelt ist, wird es möglich, mit einem Handhebel zwei auf zueinander parallelen Achsen angeordne te Schrittgetriebe wahlweise anzutreiben. Dadurch wird trotz der seitlich versetzten Anordnung der Schrittgetriebe ein Handhebel eingespart, d. h. es wird weniger Bauraum benötigt. Zudem besteht der Vorteil, den Handhebel an einer ergonomisch günstigen Stelle anordnen zu können, wenn eines der Schrittgetriebe an einer sol chen Stelle angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Betätigungsvor richtung zeichnet sich ferner durch einen einfachen Aufbau aus, da zum Antrieb der beiden Schrittgetriebe nur ein Handhebel, drei Mitnahmeelemente und ein Koppelglied erforderlich sind.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eines der gleichachsig angeordneten Mitnahmeelemente als Ring ausgebildet und auf einem entsprechenden zylindrischen Bund des anderen Mit nahmeelements drehbar gelagert. Diese Konstruktion trägt zur Kompaktierung der Betätigungsvorrichtung bei.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Patentansprüchen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbei spiels näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsitzes mit einer auf einer Seite des Sitzteils montierten Betätigungs vorrichtung für ein vorderes und ein hinte res Schrittgetriebe, wobei die Betätigungs vorrichtung in ihrer Null-Stellung gezeigt ist,

Fig. 2 eine Explosionsdarstellung der Betätigungs vorrichtung,

Fig. 3 einen Schnitt A-A gemäß Fig. 1 unter Weg lassung des Schrittgetriebes,

Fig. 4 eine Seitenansicht gemäß Fig. 1 bei mit Ab wärtshub des Handhebels angetriebenem, vor derem Schrittgetriebe,

Fig. 5 eine Seitenansicht gemäß Fig. 1 bei mit Aufwärtshub des Handhebels angetriebenem, vorderem Schrittgetriebe,

Fig. 6 eine Schnittdarstellung gemäß Fig. 3 bei demgegenüber einwärts gekipptem Handhebel,

Fig. 7 eine Seitenansicht gemäß Fig. 1 bei mit Ab wärtshub des Handhebels angetriebenem, hin terem Schrittgetriebe, und

Fig. 8 eine Seitenansicht gemäß Fig. 1 bei mit Aufwärtshub des Handhebels angetriebenem, hinterem Schrittgetriebe.

Die Fig. 1, 4, 5, 7 und 8 zeigen die Seitenansicht eines schematisch dargestellten Kraftfahrzeugsitzes mit einem Sitzteil 1 und einer Rückenlehne 2. An einer der Seiten des Sitzteils 1 ist eine Betätigungsvorrichtung 3 montiert, von der in diesen Darstellungen im wesentlichen lediglich ein Handhebel 4, eine Übertragungsstange 5 und ein Mitnahmeelement 6 sichtbar sind. Der Aufbau der Betätigungsvorrichtung 3 wird daher nachstehend anhand einer Explosionsdarstellung gemäß Fig. 2 erläutert.

Aus Fig. 2 geht hervor, daß die wesentlichen Bauelemente der Betätigungsvorrichtung 3, abgesehen von der Übertragungsstange 5, auf zwei parallel zueinander beabstandeten Achsen 7 und 30 angeordnet sind. Auf der, bezogen auf die Sitzrichtung, vorderen Achse 7 ist der schon erwähnte Handhebel 4, ein Mitnahmeelement 8, ein weiteres Mitnahmeelement 9 und ein Schrittgetriebe 10 an geordnet. Auf der hinteren Achse 30 sitzen das schon erwähnte Mitnahmeelement 6 und ein weiteres Schrittgetriebe 11. Die Schrittgetriebe 10 und 11 gehören zum Stand der Technik und wer den, da ihr Aufbau für die Funktion der Betätigungsvorrichtung 3 nicht wesentlich ist, hier nicht weiter erläutert.

Das auf der vorderen Achse 7 angeordnete Mitnahmeelement 8 und das auf der hinteren Achse 30 angeordnete Mitnahmeelement 6 sind durch Schrauben 12 starr mit dem Schrittgetriebe 10 bzw. 11 verbunden, so daß durch Verdrehung der Mitnahmeelemente 8 und 6 gleichzeitig die Schrittgetriebe 10 bzw. 11 angetrieben werden.

Wie insbesondere aus den Schnittdarstellungen gemäß den Fig. 3 und 6 hervorgeht, besitzt das Mitnahmeelement 8 einen konzen trisch zur Achse 7 angeordneten, zylindrischen Bund 13, auf dem das als Ring ausgebildete Mitnahmeelement 9 drehbar und bündig mit der Stirnfläche des Bundes 13 aufsitzt. Im radialen Abstand von der Achse 7 ist ein Ende der Verbindungsstange 5 an das Mit nahmeelement 9 drehgelenkig angeschlagen. Zur Herstellung dieser Verbindung sind das Mitnahmeelement 9 und die Übertragungsstange 5 an dieser Stelle mit einer Durchgangsbohrung 14 bzw. 15 verse hen, die von einem Bolzen 16 durchsetzt sind. Bei in Null- Stellung befindlicher Betätigungsvorrichtung 3 ist diese Gelenk verbindung 14, 15, 16 lotrecht unter der Achse 7 angeordnet.

Das andere Ende der Übertragungsstange 5 ist drehgelenkig an das Mitnahmeelement 6 angeschlagen, wozu hier ebenfalls Bohrun gen 17, 18 und ein Verbindungsbolzen 19 vorgesehen sind. Auch diese Gelenkverbindung 17, 18, 19 liegt bei in Null-Stellung be findlicher Betätigungsvorrichtung 3 lotrecht unter der Achse 30.

Der Handhebel 4 besitzt zwei auf seiner Längs-Mittelachse 20 angeordnete Aussparungen 21, 22, die sich, bezogen auf eine Durchgangsbohrung 23 des Handhebels 4 diametral gegenüberliegen. Diese Durchgangsbohrung 23 dient der Befestigung des Handhebels 4 an dem Mitnahmeelement 8. Sie liegt, ebenso wie eine Gewinde bohrung 24 des Mitnahmeelements 8, auf der Achse 7. Zur Herstel lung der Verbindung zwischen dem Mitnahmeelement 8 und dem Hand hebel 4 ist ein Schraubbolzen 25 vorgesehen, der einen Gewinde schaft 25.1 und einen sich daran zum Schraubenkopf 25.2 hin an schließenden zylindrischen Bund 25.3 aufweist. Dieser Schraub bolzen 25 wird durch die Durchgangsbohrung 23 hindurchgesteckt und mit seinem Gewindeschaft 25.1 in die Gewindebohrung 24 des Mitnahmeelements 8 eingeschraubt.

Auf den Gewindeschaft 25.1 des Schraubbolzens 25 aufge schraubt ist eine Mutter 26, die im montierten Zustand (Fig. 3, 6) mit ihrer einen Stirnseite an dem Mitnahmeelement 8 und mit ihrer anderen Stirnseite an der Stirnseite des Bundes 25.3 des Schraubbolzens 25 anliegt. Die Mutter 26 besitzt eine Ringnut 26. 1, die der Aufnahme einer Blattfeder 27 dient, welche mit ih rem freien Ende an dem Handhebel 4 anliegt und diesen, bezogen auf die Sitzrichtung, nach außen vorspannt. Diese Situation geht aus Fig. 3 hervor. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, daß bei dieser Stellung des Handhebels 4 eine Nase 28 des Mitnahmee lements 8 in die Aussparung 22 des Handhebels 4 eingreift. Da durch sind Handhebel 4 und Mitnahmeelement 8 drehmomentübertra gend aneinander festgelegt.

Das Mitnahmeelement 9 weist eine der Nase 28 des Mitnahmee lements 8 entsprechende Nase 29 auf, die für den Eingriff in die Aussparung 21 des Handhebels 4 vorgesehen ist. Dieser Eingriff kommt erst dann zustande, wenn der Handhebel 4 gegen die Kraft der Blattfeder 27 axial einwärts, also in Richtung des Sitzteils 1 gekippt wird. Diese Situation ist in Fig. 6 dargestellt. Das axiale Kippen des Handhebels 4 wird dadurch möglich, daß zwi schen dem Außendurchmesser des Bundes 25.3 des Schraubbolzens 25 und dem Durchmesser der Durchgangsbohrung 23 des Handhebels 4 ein ausreichendes Spiel vorhanden ist. Dieses Spiel gestattet gleichzeitig auch ein freies Verdrehen des Handhebels 4 auf dem Schraubbolzen 25.

Die Wirkungsweise der Betätigungsvorrichtung 3 wird nachste hend kurz erläutert.

In dem gewählten Ausführungsbeispiel der Erfindung dient das Schrittgetriebe 10 der Sitzteil-Neigungsverstellung und das Schrittgetriebe 11 der Sitz-Höhenverstellung. In der in Fig. 1 gezeigten Null-Stellung befindet sich der Handhebel 4 in einer neutralen Mittelstellung, in der er gleichzeitig unter der Ein wirkung der Blattfeder 27 in Eingriff mit der Nase 28 des Mit nahmeelements 8 steht. Er ist somit drehmomentübertragend mit dem Schrittgetriebe 10 verbunden. Eine Pumpbewegung des Handhe bels 4 in die eine oder andere Richtung (Fig. 4 und 5) bewirkt somit einen entsprechenden Antrieb des Schrittgetriebes 10, so daß die Neigung des Sitzteils entweder vergrößert oder verklei nert wird.

Wenn die Sitzhöhe verstellt werden soll, muß der Handhebel 4 axial einwärts gekippt werden (Fig. 6). Dadurch kommt die Nase 28 des Mitnahmeelements 8 außer Eingriff mit der Aussparung 22 des Handhebels 4, und die Nase 29 des Mitnahmeelements 9 geht in Eingriff mit der Aussparung 21 des Handhebels 4. Handhebel 4 und Mitnahmeelement 9 sind somit drehmomentübertragend miteinander gekoppelt. Durch eine Pumpbewegung des Handhebels 4 in die eine oder andere Richtung (Fig. 7 und 8) wird die entsprechende Dreh bewegung des Mitnahmeelements 9 durch die Übertragungsstange 5 auf das Mitnahmeelement 6 übertragen, welches sich dadurch gleichsinnig mit dem Mitnahmeelement 9 dreht und das Schrittge triebe 11 entsprechend antreibt, so daß der Kraftfahrzeugsitz entweder angehoben oder abgesenkt wird.

Claims

1. Betätigungsvorrichtung zum Verstellen von Einstellpositionen eines Kraftfahrzeugsitzes, die einen Handhebel aufweist, der wahlweise mit einem von zwei Schrittgetrieben koppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Handhebel (4) mit zwei Mit nahmeelementen (8, 9) und einem der Schrittgetriebe (10) auf einer ersten Achse (7) angeordnet, eines der beiden Mitnah meelemente (8, 9) mit diesem Schrittgetriebe (10) direkt an triebsseitig verbunden und das andere Mitnahmeelement (9, 8) mit einem weiteren Mitnahmeelement (6) drehmomentübertragend gekoppelt ist, welches auf einer von der ersten Achse (7) parallel beabstandeten zweiten Achse (30) zusammen mit dem anderen Schrittgetriebe (11) angeordnet und antriebsseitig mit diesem verbunden ist, wobei der Handhebel (4) wahlweise mit einem der gleichachsig mit ihm angeordneten Mitnahmeele mente (8, 9) drehmomentübertragend koppelbar ist.

2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß eines der gleichachsig angeordneten Mitnahmeelemen te (9) als Ring ausgebildet ist und auf einem entsprechenden zylindrischen Bund (13) des anderen Mitnahmeelements (8) drehbar gelagert ist.

3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, da durch gekennzeichnet, daß die beiden gleichachsig angeordne ten Mitnahmeelemente (8, 9) axial in Richtung des Handhebels (4) vorspringende Nasen (28, 29) aufweisen, die zum Eingriff in Aussparungen (21, 22) des Handhebels (4) bestimmt sind.

4. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich net, daß der Handhebel (4) in Axialrichtung kippbar gelagert ist und durch Kippen in die eine oder andere Richtung mit der einen oder anderen seiner Aussparungen (21, 22) in Ein griff mit den Nasen (28, 29) des einen oder anderen Mitnah meelements (8, 9) kommt.

5. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich net, daß der Handhebel (4) durch Federkraft in Eingriff mit einem der Mitnahmeelemente (8) gehalten ist.

6. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, daß die drehmomentübertragende Kopplung der ungleichachsigen Mitnahmeelemente (9, 6) durch eine Übertragungsstange (5) erfolgt, deren Enden im Abstand zu den Achsen (7, 30) drehgelenkig an die jeweiligen Mitnah meelemente (9, 6) angeschlagen sind.