DE10015520A1 - Verfahren zur 1,3-dipolaren Cycloaddition organischer Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur 1,3-dipolaren Cycloaddition organischer Verbindungen

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur 1,3-dipolaren Cycloaddition organischer Verbindungen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur 1,3-dipolaren Cycloaddition organischer Verbindungen.
Die 1,3-dipolare Cycloaddition organischer Verbindungen ist ein in der chemischen Industrie sehr häufig durchgeführtes Verfahren, dessen große Bedeutung sich auch in zahlreichen Veröffentlichungen zu diesem Thema widerspiegelt.
Die Durchführung von 1,3-dipolaren Cycloadditionen organischer Verbindungen im technischen Maßstab bringt jedoch Sicherheitsprobleme und Gefahren mit sich. Zum einen werden häufig größere Mengen hochgiftige chemische Substanzen eingesetzt, die für sich allein bereits ein erhebliches Risiko für Mensch und Umwelt darstellen und zum anderen verlaufen 1,3- dipolare Cycloadditionen organischer Verbindungen häufig sehr stark exotherm, so daß bei der Durchführung dieser Reaktionen im technischen Maßstab eine erhöhte Explosionsgefahr besteht. Die Erlangung einer behördlichen Genehmigung nach dem BimschG für das Betreiben von Anlagen zur 1,3-dipolaren Cycloaddition organischer Verbindungen im technischen Maßstab ist daher mit einem beträchtlichen Aufwand verbunden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur 1,3- dipolaren Cycloaddition organischer Verbindungen zur Verfügung zu stellen, das die oben genannten Nachteile vermeidet. Dieses Verfahren soll insbesondere in einfacher, reproduzierbarer Weise mit erhöhter Sicherheit für Mensch und Umwelt sowie mit guten Ausbeuten durchführbar sein und die Reaktionsbedingungen sollen sehr gut kontrollierbar sein.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt überraschenderweise durch das erfindungsgemäße Verfahren zur 1,3-dipolaren Cycloaddition organischer Verbindungen, bei dem wenigstens eine organische Verbindung in flüssiger oder gelöster Form mit wenigstens einem Dipolarophil in flüssiger oder gelöster Form in wenigstens einem Mikroreaktor vermischt wird, während einer Verweilzeit reagiert und die gebildete organische Cycloadditionsverbindung gegebenenfalls aus dem Reaktionsgemisch isoliert wird.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß kann eine organische Verbindung oder ein Gemisch aus mindestens zwei dieser Verbindungen in dem beanspruchten Verfahren eingesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird jeweils nur eine organische Verbindung verwendet.
Im Sinne der Erfindung wird wenigstens eine organische Verbindung mit 1,3- dipolaren Eigenschaften mit wenigstens einem Dipolarophil umgesetzt oder die organische Verbindung enthält gleichzeitig wenigstens eine funktionelle Gruppe mit 1,3-dipolaren und wenigstens eine funktionelle Gruppe mit dipolarophilen Eigenschaften. Die 1,3-dipolaren und dipolarophilen funktionellen Gruppen können jeweils gleich oder verschieden sein. Bevorzugt ist jeweils nur eine 1,3-dipolare und eine dipolarophile Gruppe vorhanden. Daraus folgt, daß sowohl inter- als auch intramolekulare Cycloadditionen umfaßt sind.
Die organischen Verbindungen können als Reinverbindungen eingesetzt oder in situ aus geeigneten Vorläuferverbindungen hergestellt und direkt durch Dipolarophile unter Bildung des (der) entsprechenden Cycloadditionsprodukte(s) abgefangen werden. Vorzugsweise werden die organischen Verbindungen in situ hergestellt und direkt durch Dipolarophile abgefangen.
Ein Mikroreaktor im Sinne der Erfindung ist ein Reaktor mit einem Volumen ≦ 1000 µl in dem die Flüssigkeiten und/oder Lösungen wenigstens einmal innig vermischt werden. Vorzugsweise beträgt das Volumen des Reaktors ≦ 100 µl, besonders bevorzugt ≦ 50 µl.
Der Mikroreaktor wird bevorzugt aus dünnen, miteinander verbundenen Siliziumstrukturen hergestellt.
Vorzugsweise ist der Mikroreaktor ein miniaturisierter Durchflußreaktor, besonders bevorzugt ein statischer Mikromischer. Ganz besonders bevorzugt ist der Mikroreaktor ein statischer Mikromischer, wie er in der Patentanmeldung mit der internationalen Veröffentlichungsnummer WO 96/30113 beschrieben ist, die hiermit als Referenz eingeführt wird und als Teil der Offenbarung gilt.
Ein solcher Mikroreaktor weist kleine Kanäle auf, in denen Flüssigkeiten und/oder in Lösungen vorliegende, chemische Verbindungen durch die kinetische Energie der strömenden Flüssigkeiten und/oder Lösungen miteinander vermischt werden.
Die Kanäle des Mikroreaktors weisen vorzugsweise einen Durchmesser von 10 bis 1000 µm, besonders bevorzugt 20 bis 800 µm und ganz besonders bevorzugt 30 bis 400 µm auf.
Vorzugsweise werden die Flüssigkeiten und/oder Lösungen so in den Mikroreaktor gepumpt, daß sie diesen mit einer Durchflußgeschwindigkeit von 0,01 µl/min bis 100 ml/min, besonders bevorzugt 1 µl/min bis 1 ml/min durchströmen.
Der Mikroreaktor ist erfindungsgemäß vorzugsweise temperierbar.
Erfindungsgemäß ist der Mikroreaktor vorzugsweise über einen Auslaß mit wenigstens einer Verweilstrecke, vorzugsweise einer Kapillare, besonders bevorzugt einer temperierbaren Kapillare verbunden. In diese Verweilstrecke bzw. Kapillare werden die Flüssigkeiten und/oder Lösungen nach ihrer Durchmischung im Mikroreaktor zur Verlängerung ihrer Verweilzeit geführt.
Die Verweilzeit im Sinne der Erfindung ist die Zeit zwischen der Durchmischung der Edukte und der Aufarbeitung der resultierenden Reaktionslösung zur Analyse bzw. Isolierung der (des) gewünschten Produkte(s).
Die erforderliche Verweilzeit bei dem erfindungsgemäßen Verfahren hängt von verschiedenen Parametern ab, wie z. B. der Temperatur oder der Reaktivität der Edukte. Dem Fachmann ist es möglich, die Verweilzeit an diese verschiedenen Parameter anzupassen und so einen optimalen Reaktionsverlauf zu erzielen.
Die Verweilzeit der Reaktionslösung in dem zum Einsatz kommenden System aus wenigstens einem Mikroreaktor und gegebenenfalls einer Verweilstrecke kann durch die Wahl der Durchflußgeschwindigkeit der eingesetzten Flüssigkeiten und/oder Lösungen eingestellt werden.
Ebenfalls bevorzugt wird das Reaktionsgemisch durch zwei oder mehr in Reihe geschaltete Mikroreaktoren geführt. Hierdurch wird erreicht, daß auch bei erhöhter Durchflußgeschwindigkeit die Verweilzeit verlängert wird und die eingesetzten Komponenten der 1,3-dipolaren Cycloaddition so umgesetzt werden, daß eine optimale Produktausbeute der (des) gewünschten Cycloadditionsprodukte(s) erreicht wird.
In einer weiteren Ausführungsform wird das Reaktionsgemisch durch zwei oder mehr parallel angeordnete Mikroreaktoren geleitet, um den Durchsatz zu erhöhen.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Zahl und die Anordnung der Kanäle in einem oder mehreren Mikroreaktor(en) so variiert, daß die Verweilzeit verlängert wird, so daß auch hier bei erhöhter Durchflußgeschwindigkeit eine optimale Ausbeute an dem (den) gewünschten Cycloadditionsprodukt(en) erreicht wird.
Vorzugsweise beträgt die Verweilzeit der Reaktionslösung im Mikroreaktor, gegebenfalls im Mikroreaktor und der Verweilstrecke ≦ 15 Stunden, besonders bevorzugt ≦ 3 Stunden, ganz besonders bevorzugt ≦ 1 Stunde.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einem sehr breiten Temperaturbereich durchgeführt werden, der im wesentlichen durch die Temperaturbeständigkeit der zum Bau des Mikroreaktors, gegebenenfalls der Verweilstrecke, sowie weiterer Bestandteile, wie z. B. Anschlüsse und Dichtungen, eingesetzten Materialien und durch die physikalischen Eigenschaften der eingesetzten Lösungen und/oder Flüssigkeiten beschränkt ist. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren bei einer Temperatur von -100 bis +250°C, besonders bevorzugt von -78 bis +150°C und ganz besonders bevorzugt von 0 bis +40°C durchgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich durchgeführt werden. Vorzugsweise wird es kontinuierlich durchgeführt.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur 1,3-dipolaren Cycloaddition organischer Verbindungen ist es erforderlich, daß die Cycloaddition möglichst in homogener flüssiger Phase, die keine oder nur sehr kleine Feststoffpartikel aufweist, durchgeführt wird, da sonst die in den Mikroreaktoren vorhandenen Kanäle verstopft werden.
Der Reaktionsverlauf der 1,3-dipolaren Cycloaddition bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann mit verschiedenen dem Fachmann bekannten analytischen Methoden verfolgt und gegebenenfalls geregelt werden. Vorzugsweise wird der Reaktionsverlauf chromatographisch, besonders bevorzugt durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie verfolgt und gegebenenfalls geregelt. Die Kontrolle der Reaktion ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im Vergleich zu bekannten Verfahren deutlich verbessert.
Nach der Reaktion werden die gebildeten organischen Verbindungen gegebenenfalls isoliert. Vorzugsweise wird (werden) das (die) Cycloadditionsprodukt(e) durch Extraktion aus dem Reaktionsgemisch isoliert.
Als organische Verbindungen können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren alle dem Fachmann bekannten 1,3-dipolaren organischen Verbindungen eingesetzt werden, die sich als Substrat für 1,3-dipolare Cycloadditionen eignen. Vorzugsweise werden die organischen Verbindungen aus aliphatischen, aromatischen oder heteroaromatischen Nitrilyliden, Nitriliminen, Nitriloxiden, Diazoalkanen, Aziden, Azomethinyliden, Azomethiniminen, Nitronen, Carbonylyliden, Carbonyliminen oder Carbonyloxiden ausgewählt.
Als aliphatische Nitrilylide, Nitrilimine, Nitriloxide, Diazoalkane, Azide, Azomethinylide, Azomethinimine, Nitrone, Carbonylylide, Carbonylimine oder Carbonyloxide können alle dem Fachmann bekannten aliphatischen Verbindungen der vorstehend genannten Substanzklassen eingesetzt werden, die sich als Substrat für 1,3-dipolare Cycloadditionen eignen. Dabei sind auch geradkettige, verzweigte, cyclische, gesättigte und ungesättigte Verbindungen umfaßt.
Als aromatische Nitrilylide, Nitrilimine, Nitriloxide, Diazoalkane, Azide, Azomethinylide, Azomethinimine, Nitrone, Carbonylylide, Carbonylimine oder Carbonyloxide können alle dem Fachmann bekannten aromatischen Verbindungen der vorstehend genannten Substanzklassen eingesetzt werden, die sich als Substrat für 1,3-dipolare Cycloadditionen eignen. Im Sinne der Erfindung werden damit Verbindungen und/oder Derivate umfaßt, die ein monocyclisches und/oder polycyclisches homoaromatisches Grundgerüst oder eine entsprechende Teilstruktur, z. B. in Form von Substituenten, aufweisen.
Als heteroaromatische Nitrilylide, Nitrilimine, Nitriloxide, Diazoalkane, Azide, Azomethinylide, Azomethinimine, Nitrone, Carbonylylide, Carbonylimine oder Carbonyloxide können alle dem Fachmann bekannten heteroaromatischen Verbindungen der vorstehend genannten Substanzklassen eingesetzt werden, die sich als Substrat für 1,3-dipolare Cycloadditionen eignen und die wenigstens ein Heteroatom enthalten. Heteroaromatische Verbindungen im Sinne der Erfindung umfassen heteroaromatische Verbindungen und/oder deren Derivate, die wenigstens ein monocyclisches und/oder polycyclisches heteroaromatisches Grundgerüst oder eine entsprechende Teilstruktur, z. B. in Form von Substituenten, aufweisen. Heteroaromatische Grundgerüste oder Teilstrukturen umfassen besonders bevorzugt wenigstens ein Sauerstoff-, Stickstoff und/oder Schwefelatom.
Als Dipolarophil können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sämtliche, dem Fachmann bekannten, für 1,3-dipolare Cycloadditionen geeigneten Dipolarophile oder ein Gemisch aus mindestens zwei Dipolarophilen eingesetzt werden. Vorzugsweise wird jeweils nur eine Verbindung als Dipolarophil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird als Dipolarophil wenigstens eine Verbindung ausgewählt aus Olefinen, Acetylenen, Aldehyden, Ketonen, Iminen, Nitrilen, Furanen, Thiophenen oder Gemische dieser Dipolarophile verwendet.
Im erfindungsgemäßen Sinne ist auch umfaßt, daß sämtliche dem Fachmann bekannten dipolarophilen funktionellen Gruppen, die in 1,3-dipolaren Cycloadditionen reagieren direkt in den verschiedenen oben aufgeführten 1,3- dipolaren organischen Verbindungen enthalten sein können. Diese Verbindungen reagieren in intramolekularen Cycloadditionen, wenn dies sterisch möglich ist. Dabei kann nur eine 1,3-dipolare oder eine Kombination aus mindestens zwei 1,3-dipolaren funktionellen Gruppen und nur eine dipolarophile Gruppe oder eine Kombination aus mindestens zwei dipolarophilen Gruppen, die jeweils gleich oder verschieden sind, in der betreffenden organischen Verbindung vorhanden sein. Vorzugsweise ist nur eine 1,3-dipolare und nur eine dipolarophile funktionelle Gruppe vorhanden.
Das molare Verhältnis von organischer Verbindung zu eingesetztem Dipolarophil hängt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von der Reaktivität der eingesetzten organischen Verbindungen und Dipolarophile ab. Vorzugsweise ist das molare Verhältnis von organischer Verbindung zu Dipolarophil äquimolar. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Dipolarophil in einem 1,3fachen bis 2fachen molaren Überschuß, besonders bevorzugt in einem 1,4fachen bis 1,9fachen, ganz besonders bevorzugt in einem 1,5fachen bis 1,8fachen Überschuß bezogen auf die organische Verbindung verwendet.
Die Selektivität der Reaktion selbst hängt außer von der Konzentration der eingesetzten Reagenzien von einer Reihe weiterer Parameter, wie z. B. der Temperatur, der Art des verwendeten Dipolarophils oder der Verweilzeit, ab. Dem Fachmann ist es möglich, die verschiedenen Parameter auf die jeweilige 1,3-dipolare Cycloaddition so abzustimmen, daß das (die) gewünschte(n) Cycloadditionsprodukt(e) erhalten wird (werden).
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es wesentlich, daß die eingesetzten organischen Verbindungen und Dipolarophile entweder selbst flüssig sind oder in gelöster Form vorliegen. Sofern diese Verbindungen nicht schon selbst in flüssiger Form vorliegen, müssen sie daher vor der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst werden. Als Lösungsmittel werden bevorzugt Wasser, Ether, besonders bevorzugt Diethylether, Methyl-tert.-butylether, Tetrahydrofuran oder Dioxan, aromatische Lösungsmittel, besonders bevorzugt Toluol, Xylole, Ligroin oder Phenylether, halogenierte Lösungsmittel, besonders bevorzugt Dichlormethan, Chloroform, 1,2-Dichlorethan oder 1,1,2,2-Tetrachlorethan oder deren Gemische eingesetzt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Gefahr für Mensch und Umwelt durch austretende Chemikalien erheblich verringert und führt somit zu einer erhöhten Sicherheit beim Umgang mit Gefahrstoffen. Die 1,3-dipolare Cycloaddition organischer Verbindungen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ermöglicht ferner eine bessere Kontrolle der Reaktionsbedingungen, wie z. B. Reaktionsdauer und Reaktionstemperatur, als dies in den herkömmlichen Verfahren möglich ist. Weiterhin ist die Gefahr von Explosionen bei stark exothermen Cycloadditionen bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens deutlich verringert. Die Temperatur kann in jedem Volumenelement des Systems individuell gewählt und konstant gehalten werden. Der Reaktionsverlauf der 1,3-dipolaren Cycloaddition ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sehr schnell und genau regelbar. Die Cycloadditionsprodukte lassen sich so in sehr guten und reproduzierbaren Ausbeuten erhalten.
Besonders vorteilhaft ist auch, daß das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich durchgeführt werden kann. Hierdurch ist es im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren schneller und kostengünstiger und es ist ohne großen Meß- und Regelungsaufwand möglich, beliebige Mengen der Cycloadditionsprodukte herzustellen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels erläutert. Dieses Beispiel dient lediglich der Erläuterung der Erfindung und schränkt den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
Beispiel Oxidation von 5-Brom-2-allyloxybenzaldoxim zu 5-Brom-2-allyloxv­ benzonitriloxid und 1,3-dipolare Cycloaddition zu 8-Brom-3α,4-dihydro-3H-[1]- benzopyrano[4,3-c]-2-isoxazol
Die Oxidation von 5-Brom-2-allyloxybenzaldoxim mit Natriumhypochloritlösung zu 5-Brom-2-allyloxy-benzonitriloxid und die anschließende 1,3-dipolare Cycloaddition erfolgte in einem statischen Mikromischer (Technische Universität Ilmenau, Fakultät Maschinenbau, Dr.-Ing. Norbert Schwesinger, Postfach 100565, D-98684, Ilmenau) mit einer Baugröße von 40 mm × 25 mm × 1 mm, der insgesamt 11 Mischstufen mit einem Volumen von jeweils 0,125 µl aufwies. Der Gesamtdruckverlust betrug circa 1000 Pa.
Der statische Mikromischer war über einen Auslaß und eine Omnifit Mitteldruck-HPLC-Verbindungskomponente (Omnifit, Großbritannien) an eine Teflon-Kapillare mit einem Innendurchmesser von 0,49 mm und einer Länge von 0,5 m verbunden. Die Reaktion wurde bei Raumtemperatur, 10°C oder 0°C durchgeführt. Bei den beiden letzteren Temperaturen wurde der statische Mikromischer und die Teflon-Kapillare in einem mit Ethanol gefüllten auf 10°C oder 0°C thermostatisierten Doppelmantelgefäß temperiert.
Es wurde eine 2 ml Einweginjektionsspritze mit einem Teil einer Lösung aus 0,5 g (2 mmol) 5-Brom-2-allyloxybenzaldoxim und 10 ml Dichlormethan und eine weitere 2 ml Spritze mit einer circa 10%-igen wäßrigen Natriumhypochloritlösung befüllt. Anschließend wurde der Inhalt beider Spritzen mit einer Dosierpumpe (Harvard Apparatus Inc., Pump 22, South Natick, Massachussets, USA) in den statischen Mikromischer überführt. Die Versuchsanordnung wurde vor der Durchführung der Reaktion in Bezug auf die Abhängigkeit der Verweilzeit von der Pumpenflußrate kalibriert. Die Pumprate wurde so eingestellt, daß Verweilzeiten von 5, 2.5 und 1.25 Minuten erreicht wurden. Die Reaktion wurde mit Hilfe eines Merck Hitachi LaChrom HPLC-Instruments verfolgt. Auch die Verhältnisse von Edukt zu Produkt wurden mittels HPLC auf dem vorstehenden Instrument bestimmt.

Claims (14)

1. Verfahren zur 1,3-dipolaren Cycloaddition organischer Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine organische Verbindung in flüssiger oder gelöster Form mit wenigstens einem Dipolarophil in flüssiger oder gelöster Form in wenigstens einem Mikroreaktor vermischt wird, während einer Verweilzeit reagiert und die gebildete organische Cycloadditionsverbindung gegebenenfalls aus dem Reaktionsgemisch isoliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroreaktor ein miniaturisierter Durchflußreaktor ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroreaktor ein statischer Mikromischer ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroreaktor über einen Auslaß mit einer Kapillare, vorzugsweise einer temperierbaren Kapillare verbunden ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen des Mikroreaktors ≦ 100 µl, vorzugsweise ≦ 50 µl beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroreaktor temperierbar ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroreaktor Kanäle mit einem Durchmesser von 10 bis 1000 µm, bevorzugt 20 bis 800 µm, besonders bevorzugt 30 bis 400 µm aufweist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch den Mikroreaktor mit einer Durchflußgeschwindigkeit von 0,01 µl/min bis 100 ml/min, vorzugsweise 1 µl/min bis 1 ml/min durchströmt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit der eingesetzten Verbindungen im Mikroreaktor, gegebenenfalls im Mikroreaktor und der Kapillaren 15 Stunden, vorzugsweise 3 Stunden, besonders bevorzugt 1 Stunde beträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es bei einer Temperatur von -100 bis +250°C, vorzugsweise von -78 bis +150°C, besonders bevorzugt von 0 bis +40°C durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsverlauf chromatographisch, vorzugsweise durch Hockdruckflüssigkeitschromatographie verfolgt und gegebenenfalls geregelt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen Verbindungen aus aliphatischen, aromatischen oder heteroaromatischen Nitrilyliden, Nitriliminen, Nitriloxiden, Diazoalkanen, Aziden, Azomethinyliden, Azomethiniminen, Nitronen, Carbonylyliden, Carbonyliminen oder Carbonyloxiden ausgewählt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Dipolarophil wenigstens eine Verbindung ausgewählt aus Olefinen, Acetylenen, Aldehyden, Ketonen, Iminen, Nitrilen, Furanen, Thiophenen oder Gemische dieser Dipolarophile verwendet werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das molare Verhältnis von organischer Verbindung zu Dipolarophil äquimolar ist, oder daß das Dipolarophil in einem 1,3fachen bis 2fachen molaren Überschuß, besonders bevorzugt in einem 1,4fachen bis 1,9fachen, ganz besonders bevorzugt in einem 1,5fachen bis 1,8fachen Überschuß bezogen auf die organische Verbindung verwendet wird.
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