DE100146C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Oxygen, Ozone, And Oxides In General (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Durch das englische Patent Nr. 16656/86 ist ein Verfahren bekannt geworden, eine Sprengladung
für Sprengpatronen aus der erforderlichen oxydirbaren Substanz und freiem Sauerstoff
herzustellen, wobei der Sauerstoff — dem Standpunkt der Technik zu damaliger Zeit
entsprechend in gasförmigem Zustand — und deshalb nothgedrungen stark comprimirt verwendet
werden mufste. Um den für. die Sprengwirkung erforderlichen sehr hohen Druck
des Sauerstoffgases halten zu können, mufste man das Gas in starkwandigen Gefäfsen unter
diesen Druck setzen. Jede Explosion verbraucht also ein solch starkwandiges Metallgefäfs,
dieses mufs mithin durch die Explosion zertrümmert werden und ein wesentlicher Theil
der Sprengwirkung geht von vornherein bei Zerreifsuhg des Gefäfses verloren. Für industrielle
Verwendung war jenes Verfahren nach allem durchaus ungeeignet.
Das Linde'sehe Luftverflüssigungsverfahren
(D. R. P. Nr. 88824) ermöglicht es, industriell verwendbaren flüssigen Sauerstoff oder eine
besonders sauerstoffreiche flüssige Luft mit Leichtigkeit überall herzustellen. Eingehende
Versuche erwiesen, dafs ein unter atmosphärischem Druck stehendes Gemisch aus solchergestalt
gewonnenem flüssigen Sauerstoff in mehr oder weniger reiner Form und oxydirbarer
Substanz sich ähnlich' wie Dynamit verhält, d. h. dafs es bei gewöhnlicher Entzündung
gefahrlos abbrennt, dagegen bei Entzündung durch Sprengkapseln Detonationen mit brisanter
Wirkung ergiebt. Damit ist man zur Herstellung eines sehr wirksamen Sprengmittels
gelangt, welches zu ganz billigen Preisen herstellbar ist.
Zur Herstellung des neuen Sprengmittels verwendet Erfinderin einerseits verflüssigte atmosphärische
Luft, aus welcher durch Abdampfen ein mehr oder weniger grofser Theil des Stickstoffes
entfernt war, und andererseits verschiedenartige oxydirbare Substanzen, wie Holzkohle,
Holzstoff, Schwefel, Petroleum u. s. w. Die auf diesen Versuchsergebnissen fufsende Sprengmethode
gewährt insbesondere die folgenden Vortheile:
1. Das Sprengmittel wird erst unmittelbar an der Verwendungsstelle durch das Zusammenbringen
des flüssigen Sauerstoffes mit der oxydirbaren Substanz gebildet und kann wegen der Verdampfung des Sauerstoffes nicht aufbewahrt
werden. Es kommen also die aus dem Transport und aus widerrechtlicher Entnahme sich ergebenden Gefahren in Fortfall.
2. Wenn während einer längeren Dauer an einem und demselben Orte Sprengungen vorzunehmen
sind, wie bei Bergwerken, Tunnelbauten u. s. w., so stellt sich unter Verwendung
einer besonderen Luftverflüssigungsmaschine das neue Sprengmittel sehr viel billiger wie die
bisher verwendeten.
3. Bei richtiger Wahl der oxydirbaren Substanz und genügender Reinheit des flüssigen
Sauerstoffes lassen sich Gemenge herstellen, deren Verbrennungsproducte fast ausschliefslich
in Kohlensäure bestehen, also den höchsten Anforderungen an ein wirksames Sprengmittel
entsprechen.
Bei Benutzung im Gestein darf das neue Sprengmittel nicht unmittelbar in die Bohrlöcher
gebracht werden, weil hierbei die Wärmezufuhr und demgemäfs die Verdampfung
zu lebhaft ist, sondern es wird dasselbe zunächst in isolirende Hülsen eingefüllt (bestehend
aus Papier, Holzstoff oder anderen geeigneten Materialien), welche nur eine langsame Verdampfung
der Flüssigkeit zulassen. Soll eine oxydirbare Substanz in flüssigem Zustande angewendet
werden, wie z. B. Petroleum, so mufs sie zunächst in eine Form gebracht werden, bei welcher sie dem hinzuzubringenden
Sauerstoff eine sehr grofse Oberfläche darbietet. Es wird beispielsweise Baumwolle mit Petroleum
getränkt, in die Hülsen gebracht und alsdann der flüssige Sauerstoff bezw. die sauerstoffreiche
flüssige Luft.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Sprengmittel, bestehend aus einer Mischung von flüssigem Sauerstoff bezw. flüssiger Luft und oxydirbaren Stoffen.
- 2. Benutzung isolirender Hülsen für das Einbringen des Sprengmittels nach Anspruch ι in die Bohrlöcher.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE100146C true DE100146C (de) |
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ID=370988
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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