DE10012530A1 - Vorrichtung zum Abscheiden von Schwergut - Google Patents
Vorrichtung zum Abscheiden von SchwergutInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abscheiden von Schwergut aus einer aus Wasser und Inhaltsstoffen bestehenden Suspension 2, mit einem mit Wasser- und mit Produkteinlauf 9; 10 versehenen Behälter 1, in welchem bodenseitig mindestens ein Rührwerk 4 und mindestens eine Ausschleusung 8 angeordnet sind. Am Boden des behälters 1 befindet sich im Bereich der Ausschleusung 8 ein Käfig, welchem mindestens ein Stromstörer 7 zugeordnet ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abscheiden von Schwergut
aus einer aus Wasser und Inhaltsstoffen bestehenden Suspension, mit einem mit
Wasser- und mit Produkteinlauf versehenen Behälter, in welchem bodenseitig
mindestens ein Rührwerk und mindestens eine Ausschleusung angeordnet sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist damit ein sog. Pulper mit Schwergut
austragung. Dieser kann für die Stoffaufbereitung eingesetzt werden; es handelt
sich hierbei um Produkte, welche im sog. "gelben Sack" gesammelt und in einer
Stoffaufbereitungsanlage aufbereitet werden, um Grundstoffe, wie z. B. Papier,
reines Granulat, Aluminium oder Stahl wieder zu gewinnen.
Als Stand der Technik ist es bereits bekannt, in einem Mischbehälter eine Sus
pension einzubringen, welche aus Wasser und Inhaltsstoffen besteht und unter
starkem, turbulentem Rühren gemischt wird. Die Strömung entsteht hierbei durch
ein Rührwerk bzw. durch mindestens ein am Boden befindlichen Rührwerksflü
gel. Dabei wird der Inhalt, beispielsweise Feststoffe mit der flüssigen Phase,
intensiv gemischt.
Die Suspension wird infolge des entstehenden Strömungsbildes zentrisch ange
saugt und dann zentrifugal nach außen geschleudert. Es erfolgt ein hoher Ener
gieeintrag durch das Rührwerk, welcher als turbulente Strömung auf die ver
schiedenen Phasen wirkt. Die Kräfte bewirken unter anderem eine intensive Rei
bung der verschiedenen Phasen untereinander durch die permanente Umlenkung
der Strömung. Dies führt zu einem Reinigungs- bzw. Trennungsprozess, wobei
hohe Reibung und hohe Scherkräfte auftreten, und zwar beim Umspülen der
Feststoffe durch die flüssige Phase.
Durch diese Kräfte kann man eine Phasentrennung bewirken, in dem z. B. zwei
Stoffe getrennt werden. Diese Technik wird beispielsweise in der Zellstoffindu
strie häufig verwendet. Hierdurch besteht die Möglichkeit, Zellstoffe aufzulösen
und anhaftende Verunreinigungen abzutrennen.
Bei den bekannten Anlagen besteht die Abscheidung darin, dass am Boden oder
im unteren Mantelbereich eine Ausschleusung, z. B. über Doppelklappen gege
ben ist. Hierbei muss jedoch durch Absenken der Strömungsgeschwindigkeit
versucht werden, das Produkt in die Schleuse zu fördern. Die Rotationsbewegung
reicht hierbei im Allgemeinen nicht aus, weshalb der Wirkungsgrad nur ungenü
gend ist.
Die Ausschleusung im oberen Teil des Unterbodens ist ebenfalls problematisch,
da hier die Zentrifugalkräfte so hoch sind, dass eine Fraktionierung, d. h. eine
Trennung von schweren und leichten Schwergutteilen, nur schlecht möglich ist.
Speziell bei einer Stoffaufbereitung werden in einen Pulper in einer Wasservor
lage Kunststoffteile aus dem "gelben Sack", beispielsweise körperförmige Teile
wie Folien, Flaschen, Joghurtbecher usw. eingebracht und einem Waschprozess
unterzogen. Diese Materialien liegen damit nicht sortenrein vor. Es gelangt damit
auch sog. Schwergut in den Ansatz, wie z. B. Stahlteile, Glas, Scherben, Schrau
ben usw.; diese Fremdstoffe sollen aus dem Pulper ausgeschleust werden, damit
sie bei der Weiterverarbeitung keine Störungen verursachen.
Derartige schwere Fremdkörper lassen sich nicht ohne Weiteres am Boden des
Behälters separieren, da der hohe Energieeintrag in die Strömung auch diese
Teile permanent in der Schwebe hält.
Zum bekannten Stand der Technik zählt, dass eine Doppelschleuse am Boden der
bekannten Vorrichtung, d. h. des Pulpers eingesetzt wird, um das Schwergut
auszutragen; dies wird dadurch bewirkt, dass die Drehzahl reduziert wird, um das
Schwergut zum Absetzen zu bewegen.
Andererseits muss jedoch noch soviel Bewegung eingebracht werden, dass das
Schwergut rotiert, damit es in die Doppelschleuse gelangen kann. Diese bekannte
Methode ist damit nicht sehr effektiv.
Problematisch ist auch eine genaue Selektion zwischen Leicht- und Schwergut.
Bei bekannten Konstruktionen lässt sich bei einer Drehzahlabsenkung am Boden
keine befriedigende Rotationsströmung erreichen, welche jedoch erforderlich ist,
damit sich das abgesetzte Schwergut um 360° bewegt, um so in die Doppel
schleuse zu gelangen. Daraus resultiert u. a. ein erheblicher Zeitaufwand.
Die gleichen Probleme treten auch in der chemisch-pharmazeutischen, in der
Zellstoffindustrie und in der Lebensmittelindustrie auf, wo es gilt, aus Suspen
sionen schwerere Partikel herauszutrennen.
Zum Stand der Technik zählt u. a. ein Speiseapparat (EP 0 602 557 B1), mit
einem, von einer gekrümmten Wandung eines Gehäuses umschlossenen Ab
scheideraum mit mehreren Ablenkflächen. Diese Ablenkflächen sind speziell
gestaltet. Es ergibt sich damit ein erheblicher konstruktiver Aufwand.
Weitere bekannte Konstruktionen (US-PS 5,160,609; US-PS 5,323,914; US-PS 4,219,409;
US-PS 5,203,359 und EP 0 594 730 B1) sind ebenfalls teils konstruk
tiv aufwendig aufgebaut, teils nicht in der Lage, eine einwandfreie Abscheidung
von Schwergut aus einer aus Wasser und Inhaltsstoffen bestehenden Suspension
zu bewirken.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, bei einer
Stoffaufbereitung auf einfache Weise zu bewirken, das Schwergut aus einer aus
Wasser und Inhaltsstoffen bestehenden Suspension abgeschieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass sich am Boden des
Behälters im Bereich der Ausschleusung ein Käfig befindet, welchem mindestens
eine Stromstörer zugeordnet ist. Hierbei kann der Käfig aus einem nach außen
gewölbten Gitter bestehen, welcher dem konisch zulaufenden Boden des Behäl
ters angepasst ist.
Das Ausschleusen des Schwergutes geschieht damit erfindungsgemäß bei einem
relativ hohen Energieeintrag, d. h. z. B. bei turbulenter Strömung, und verlängert
somit nicht die Prozesszeit. Weiterhin erfolgt das Ausschleusen des Schwergutes
durch das Absinken von oben nach unten und nicht durch die Rotation am Bo
den. Die Abscheidung der Schwerteile vollzieht sich in klarer Flüssigkeit inner
halb weniger Sekunden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der am Boden angeordnete Stromstö
rer als gegen die Behältermitte gewölbtes Führungsblech ausgebildet. Weiterhin
kann der Stromstörer versenkbar gestaltet sein, wobei eine mechanische Versen
kungsvorrichtung des Stromstörers eingesetzt werden kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können in dem Käfig mechanische
und/oder pneumatische Räumvorrichtungen angeordnet sein.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Abscheiden von
Schwergut;
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Vorrichtung zum Abscheiden von Schwergut aus
einer aus Wasser und Inhaltsstoffen bestehenden Suspension 2 dargestellt. Es
findet ein mit Wassereinlauf 9 und mit Produkteinlauf 10 versehener Behälter 1
Anwendung, in welchem bodenseitig mindestens ein Rührwerk 3 und mindestens
eine Ausschleusung 8 angeordnet sind. Der Produkteinlauf ist beispielsweise ein
Förderband 14, auf welchem Produkte in Form des sog. gelben Sackes zugeführt
werden. Die Suspension 2 besteht aus Wasser und Feststoffverpackung, d. h. die
Produkte aus dem gelben Sack inkl. dem Schwergut. Als Schwergut sind hierbei
schwere Stoffe zu verstehen, welche als Fehlstoffe im gelben Sack enthalten
sind.
Das Rührwerk 4 wird durch einen z. B. frequenzgeregelten Motor 3 angetrieben.
Die am Boden des Behälters 1 vorgesehene Ausschleusung 8 besteht beispiels
weise aus einer Doppelklappenschleuse 5. Insbesondere aus Fig. 2 ist ersichtlich,
dass behälterinnenseitig am Umfang mehrere Ablenker 11 vorgesehen sind.
Erfindungsgemäß befindet sich am Boden des Behälters 1 im Bereich der Aus
schleusung 8 ein Käfig 6. Dieser Käfig 6 kann aus einem nach außen gewölbten
Gitter bestehen, welches dem konisch zulaufenden Boden des Behälters 1 ange
passt ist.
Im Bereich der Ausschleusung 8 und im Bereich des Käfigs 6 ist ein weiterer
Stromstörer 7 angeordnet. Dieser Stromstörer 7 kann als gegen die Behältermitte
gewölbtes Führungsblech ausgebildet sein.
Erfindungsgemäß besteht die Möglichkeit, dass der Stromstörer 7 versenkbar
ausgebildet ist, beispielsweise durch eine nicht näher dargestellte mechanische
Versenkvorrichtung.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass in dem Käfig 6 mechanische und/oder
pneumatische Räumvorrichtungen angeordnet sind.
Der Stromstörer 7 und die Ablenker 11 bewirken, dass im unteren Bereich die z. B.
turbulente Strömung sehr schnell abgeschwächt wird, ohne dass hierfür die
Drehzahl entsprechend reduziert werden muss. Der Käfig 6 stellt eine Art "Zaun"
dar, in welchem Schwergut abgesondert wird. Bei normaler turbulenter Strömung
im Behälter 1 besteht ein Strömungsbild, wie insbesondere in Fig. 1 dargestellt,
sowie eine rotierende Bewegung des gesamten Strömungsbildes um 360°, wobei
dieses Strömungbild in der Rotation durch die Ablenker 11 geändert wird.
Hieraus resultiert, dass die Strömung inkl. Schwergut permanent um beide Ach
sen kreist, d. h. horizontal und vertikal. Durch entsprechende Anordnung des
Stromstörers 7 wird diese turbulente Strömung im Bereich über dem Käfig 6
stark gestört, was dazu führt, dass schwerere Teile an dieser Stelle nicht mehr
turbulent bewegt werden und nach unten absinken. Damit gelangen diese
Schwerstoffe in den Käfig 6 und rutschen durch den schrägen Unterboden in die
Doppelklappenschleuse 5, wo sie über die Ausschleusung 8 ausgeschleust wer
den.
In dem Käfig 6 können, wie vorstehend ausgeführt, beispielsweise mechanische
Räumwerkzeuge installiert werden. Es ist auch eine Spülmöglichkeit denkbar,
welches es gestattet, das Schwergut gezielt in die Ausschleusung 8 abzuführen.
Durch die vorliegende Erfindung wird bewirkt, dass auf einfache Weise bei der
Stoffaufbereitung, insbesondere bei der Bearbeitung des sog. "gelben Sacks" sehr
effektiv das Schwergut ausgeschleust wird, ohne dass hierfür ein hoher kon
struktiver Aufwand erforderlich ist.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Abscheiden von Schwergut aus einer aus Wasser und
Inhaltsstoffen bestehenden Suspension (2), mit einem mit Wasser- und mit
Produkteinlauf (9; 10) versehenen Behälter (1), in welchem bodenseitig
mindestens ein Rührwerk (4) und mindestens eine Ausschleusung (8) ange
ordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass sich am Boden des Behälters
(1) im Bereich der Ausschleusung (8) ein Käfig (6) befindet, welchem min
destens ein Stromstörer (7) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig
(6) aus einem nach außen gewölbten Gitter besteht, welches dem konisch
zulaufenden Boden des Behälters (1) angepasst ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
am Boden angeordnete Stromstörer (7) als gegen die Behältermitte ge
wölbtes Führungsblech ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stromstörer (7) versenkbar ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch mechanische Ver
senkung des Stromstörers (7).
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Käfig (6) mechanische und/oder
pneumatische Räumvorrichtung angeordnet sind.
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DE (1) | DE10012530A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
US2371837A (en) * | 1941-04-29 | 1945-03-20 | Black Clawson Co | Apparatus for pulping and screening papermaking materials |
DE3005815C2 (de) * | 1980-02-16 | 1982-09-23 | J.M. Voith Gmbh, 7920 Heidenheim | Vorrichtung zum Deinken von Altpapier |
DE4406315C2 (de) * | 1994-02-26 | 1996-02-08 | Lohse Verwaltungs Gmbh | Vorrichtung zum Zerkleinern und Suspendieren von Müll, insbesondere von Bio-Haushaltsabfällen |
-
2000
- 2000-03-15 DE DE2000112530 patent/DE10012530A1/de not_active Ceased
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DE4406315C2 (de) * | 1994-02-26 | 1996-02-08 | Lohse Verwaltungs Gmbh | Vorrichtung zum Zerkleinern und Suspendieren von Müll, insbesondere von Bio-Haushaltsabfällen |
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