DE10010403A1 - Handschuh, insbesondere Torwarthandschuh - Google Patents

Handschuh, insbesondere Torwarthandschuh

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DE10010403A1 DE2000110403 DE10010403A DE10010403A1 DE 10010403 A1 DE10010403 A1 DE 10010403A1 DE 2000110403 DE2000110403 DE 2000110403 DE 10010403 A DE10010403 A DE 10010403A DE 10010403 A1 DE10010403 A1 DE 10010403A1
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Abstract

Die Erfindung schafft einen Handschuh (1), insbesondere Torwarthandschuh, der gegliederte Stützelemente (5) aufweist. Die einzelnen vorgefertigten Glieder (51) der Stützelemente (5) erstrecken sich dabei quer zur Längsrichtung der Stützelemente (5) oder des Fingers über den Fingerrücken und die Fingerflanken und sind im Bereich der Fingerflanken oder Fingerunterseite gelenkig miteinander verbunden. Damit wird ein verbesserter Schutz für die Fingergelenke erreicht, wobei zudem eine größere konstruktive Freiheit für Anpassungen an die jeweiligen Fingerrundungen gegeben ist. Der erfindungsgemäße Handschuh (1) zeichnet sich daher durch einen wirksamen Schutz für die Unversehrtheit der Finger bzw. der Hand bei gleichzeitig großem Tragekomfort aus, wobei er sowohl die Zugriff- und Fangeigenschaften als auch die Abwehrmöglichkeiten des Torwarts unterstützt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Handschuh und insbesondere einen Torwarthand­ schuh nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Handschuhe haben den Zweck, einen verbesserten Schutz der Hände und des Handgelenks und insbesondere der einzelnen Finger zu gewährleisten. Sie fin­ den häufig als Sporthandschuhe wie z. B. als Torwarthandschuhe, Motorradhandschuhe, Carvinghandschuhe etc. Anwendung, wobei sie auch als Arbeitsschutzhandschuhe ein­ gesetzt werden können. Neben dem Schutz des Handbereichs besteht als weitere Anfor­ derung an derartige Handschuhe, daß sie die natürlichen Funktionen der Hand möglichst nicht beeinträchtigen. Am Beispiel eines Torwarthandschuhes ist erkennbar, daß dieser einerseits die Fangsicherheit nicht beeinträchtigen und nach Möglichkeit sogar verbes­ sern soll, während andererseits insbesondere die Fingergelenke und das Handgelenk von den beim Fang- oder Wegfaustvorgang auftretenden Kräften zu schützen sind. Eine be­ sondere Gefahr für die Finger eines Torwarts besteht zudem dann, wenn ein scharf ge­ schossener Ball in einer Linie mit der Längserstreckung eines Fingers auf den ausge­ streckten Finger auftrifft. Eine weitere Gefahrenquelle sind Fremdeinwirkungen z. B. beim Aufprall an Torpfosten oder durch Gegenspieler, welche mit ihren Stollen auf die Hand des Torwarts treten könnten. Hier können nicht unerhebliche Verletzungen auftreten.
Ein Beispiel für einen Torwarthandschuh, der sich in der Praxis zur Bewältigung dieser Probleme bewährt hat, ist aus der DE 35 16 545 C2 bekannt. Bei diesem Hand­ schuh ist zwischen zwei Materiallagen einer Handschuh-Oberhand ein Stützelement angeordnet, welches mehrschichtig ausgebildet ist. Dabei ist die innere Materiallage des Stützelements zumindest in bestimmten Flächenbereichen im wesentlichen zugfest und dabei gleichzeitig dennoch flexibel ausgebildet, während eine äußere Materiallage des Stützelements aus in Längsrichtung aneinandergereihten im wesentlichen druckfesten Elementen besteht. Diese sind unter Bildung von Zwischenräumen auf der inneren Ma­ teriallage derart festgelegt, daß sie kurz vor der Streckstellung der Handschuhs sperrend aneinander stoßen.
Mit diesem bekannten Handschuh ist ein natürliches Abwinkeln des im Bereich des Fingerrückens angeordneten Stützelements somit möglich, während er ein Über­ strecken eines Fingers in Richtung Handrücken durch die wechselseitige Sperrung der druckfesten Elemente der äußeren Materiallage bei gleichzeitiger Aufnahme der Zuglast durch die innere Materiallage verhindert.
Damit ist es gelungen, die Schutzwirkung derartiger Sporthandschuhe wesentlich zu verbessern; allerdings hat es sich im langjährigen praktischen Einsatz gezeigt, daß dennoch Nachteile bestehen. So ist die Bereitstellung unterschiedlicher Handschuh­ größen und insbesondere der damit verbundenen unterschiedlichen Längen für die ein­ zelnen Finger insofern problematisch, als hierfür jeweils ein unterschiedlich gestaltetes Einzelelement gefertigt werden muß, d. h. die Stützelemente müssen auf jede Hand­ schuhgröße und jeden Finger hin speziell konzipiert sein.
Ferner ist bei diesem bekannten Torwarthandschuh von Nachteil, daß dieser eine dicke Polsterung aufweist, da die Stützelemente flach über dem einzelnen Finger liegen und hierbei sicherzustellen ist, daß überstehende Teile gut gepolstert sind. Der Torwart­ handschuh wird dadurch unhandlich.
Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß dieser bekannte Torwarthandschuh von manchen Anwendern als zu unkomfortabel empfunden wird. Eingehende Überle­ gungen zu diesem Aspekt im Rahmen der Erfindung haben ergeben, daß dieses Problem auf der einstückigen Ausgestaltung des Stützelements beruht. So ist zu jeder Ver­ formung wie z. B. zum Ballen einer Faust eine Kraft erforderlich, um die Materialstabi­ lität der inneren Materiallage zu überwinden. Gleichzeitig ist jedoch eine gewisse Sta­ bilität dieser inneren Materiallage erforderlich, um ausreichenden Zugkräften stand­ halten zu können, damit ein Durchbiegen eines Fingers in Richtung zum Handrücken zuverlässig vermieden werden kann. Dieser Stand der Technik ist somit ein Kompro­ miß, bei dem die innere Materiallage einerseits relativ dick gehalten ist, um Zugkräfte zuverlässig aufnehmen zu können und andererseits jedoch möglichst dünn sein soll, um den Widerstand aufgrund der Formstabilität gering zu halten, d. h. ein Abwinkeln des Fingers zuzulassen.
In der Praxis ist zudem eine weitere Bauform bekannt geworden, bei der das Stützelement insbesondere zur Vereinfachung der Herstellung zweiteilig ausgebildet ist. Das Stützelement weist hierbei ein Außenteil mit einem langgestreckten, erhabenen Mittelteil und seitlich abstehenden ebenen Rändern bzw. Gurtbändern auf. Im Mittelteil sind beabstandet Querschlitze ausgebildet, in welche Spreizstege eines Innenteils ein­ greifen, welches innerhalb des erhabenen Mittelteils angeordnet ist. Die Spreizstege des Innenteils sind hierbei an beiden Seiten durch Zugstege miteinander verbunden. In einer zusammengefügten Stellung ergibt sich bei dieser Bauweise eine Vorkrümmung, da die Spreizstege die Ränder der Querschlitze auseinander drücken. Kommt es bei diesem Handschuh zu einer Belastung im Sinne einer Überdehnung in Richtung auf den Handrücken, so geraten die Spreizstege unter Druck, wobei dieser Druck von den Rän­ dern der Querschlitze übertragen wird. Die dabei auftretenden Zugreaktionskräfte wer­ den durch die Gurtbänder am Außenteil und die Zugstege am Innenteil aufgenommen. Die Gurtbänder müssen hierbei eben sein, damit sie einer Biegung des Grundteils nicht zusätzlichen Formwiderstand entgegensetzen, sondern bei einer derartigen Biegung z. B. zum Schließen einer Faust in ihrer Ebene gekrümmt werden.
Funktionell entspricht diese aus der Praxis bekannte Bauweise eines Handschuhs in etwa der Lehre der DE 35 16 545 C2 mit dem Unterschied, daß Optimierungen in herstellungstechnischer und materialtechnischer Sicht vorgenommen wurden.
Dieser Handschuh weist dabei jedoch ebenfalls Nachteile auf. So ist die Kraft zum Auslenken des Stützelements aus der Ruhestellung, d. h. zum Krümmen des Fingers, nicht durch freie Formgebung einstellbar, da z. B. die Breite der Querschlitze herstel­ lungsbedingt nicht frei realisierbar ist. Diese müssen z. B. bei Anwendung eines Spritz­ gußverfahrens eine gewisse herstellungsbedingte Mindestbreite aufweisen. Ferner soll das Stützelement dieses bekannten Handschuhs auch eine gewisse Überdeckung des Fingers zur Entfaltung der Schutzfunktion aufweisen. Der hierbei auftretende seitliche Überstand durch die eben abstehenden Gurtbänder ist jedoch in seiner Bemessung be­ grenzt, da sich die einzelnen benachbarten Finger dieses bekannten Handschuhs nicht wechselseitig in ihrer Funktion beeinträchtigen dürfen. Eine andere Orientierung dieser Gurtbänder als in der Ebene, wie z. B. gekrümmt in Richtung der Fingerform folgend, kommt hierbei nicht in Betracht, da sich so der Widerstand gegen ein Verformen aus der Grundstellung sprunghaft erhöhen würde, da die Formfestigkeit des Stützelements bei einer derartigen Ausgestaltung drastisch erhöht wäre. Bei einer derartigen Bauweise wäre somit das Abwinkeln der Finger erschwert, was als erhebliche Verschlechterung des Tragekomforts und insbesondere des Feingefühls empfunden wird.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Handschuh und insbeson­ dere einen Torwarthandschuh bereit zu stellen, bei dem kein oder ggf. nur ein ge­ wünschter Widerstand gegen eine Verformung aus der Grundstellung heraus gegeben ist, und der dabei dennoch eine konstruktive Freiheit in bezug auf ggf. gewünschte An­ passungen an Fingerrundungen erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch einen Handschuh mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Handschuh zeichnet sich somit insbesondere dadurch aus, daß die Stützelemente eine Mehrzahl vorgefertigter Glieder aufweisen, welche nicht nur den Fingerrücken, sondern auch die Fingerflanken übergreifen. Zudem sind diese Glie­ der im Bereich der Fingerflanken oder der Fingerunterseite gelenkig miteinander ver­ bunden. Durch diese Maßnahmen wird mit dem erfindungsgemäßen Handschuh erst­ mals eine Bauweise bereitgestellt, mit dem ein weitgehender Umgriff eines einzelnen Fingers zum Schutz vor Verletzungen herstellbar ist. Daher sind die Fingergelenke nicht nur bei Einwirkungen in Richtung der Stützelemente und senkrecht hierzu in Richtung auf die Oberhand geschützt, sondern es können auch seitlich auf die Fingerflanken wirkende Kraftkomponenten abgestützt und von den Fingergelenken fern gehalten werden.
Hierbei wurde erfindungsgemäß insbesondere erkannt, daß die Stützelemente im Bereich der Fingerflanken filigran ausgebildet werden können, wenn sie hier oder im Bereich der Fingerunterseite aneinander gekoppelt werden. So kann erfindungsgemäß ein seitlicher Überstand durch Gurtbänder etc. wie im Stand der Technik vermieden werden. Hieraus ergibt sich der wesentliche Vorteil, daß eine wechselseitige Beein­ trächtigung der Finger weitestgehend vermieden werden kann. Dies wirkt sich sowohl für die Funktionsfähigkeit wie auch für den Tragekomfort vorteilhaft aus.
Darüber hinaus ergibt sich durch diese Bauweise der weitere Vorteil, daß der An­ lenkpunkt außerordentlich weit entfernt vom entgegengesetzten Endbereich des Glieds ist, wodurch sich ein besonders günstiger Hebel zur Aufnahme von Kräften ergibt. Daher kann das Stützelement des erfindungsgemäßen Handschuhs bei einer analogen Dimensionierung wie im Stand der Technik eine höhere Stabilität erzielen; andererseits kann das Stützelement bei einer vergleichbaren Stabilität auch filigraner ausgestaltet werden, was sich wiederum vorteilhaft für den Tragekomfort auswirkt. Insbesondere bleiben dadurch die natürlichen Funktionen der Hand weitestgehend unbeeinträchtigt.
Im Falle eines Torwarthandschuhs erlaubt der erfindungsgemäße Handschuh so­ mit einen zuverlässigen Schutz der Finger auf den drei Außenseiten, wobei gleichzeitig die Fingerinnenseite einen Fußball weiterhin uneingeschränkt festhalten und mit Feinge­ fühl abwerfen oder abrollen kann. Wenn die Stützelemente an der Fingerunterseite mit­ einander verbunden sind, können die Innenhandteile mit relativ großen wirksamen Flächen realisiert werden, wodurch z. B. ein Ball zuverlässiger und mit uneingeschränk­ tem Feingefühl festgehalten werden kann.
Ferner weist der erfindungsgemäße Handschuh den weiteren Vorteil auf, daß eine derartige Gliederbauweise fertigungstechnisch sehr einfach bereitstellbar und zudem mit einfachen Mitteln auf unterschiedliche Handschuhgrößen und die unterschiedlichen Längen der einzelnen Finger anpaßbar ist. Hierzu ist lediglich eine gezielte Auswahl der Gliederzahl erforderlich. Dadurch reduzieren sich die Bereitstellungskosten für den er­ findungsgemäßen Handschuh. Überdies können die Glieder erfindungsgemäß sehr filigran ausgebildet werden, wodurch sie eine große Elastizität aufweisen und ein Glied einer bestimmten Größe für unterschiedliche Fingergrößen anwendbar ist. Dadurch kann der Fertigungsaufwand weiter verringert werden.
Darüber hinaus erlaubt der erfindungsgemäße Handschuh den weiteren wesent­ lichen Vorteil, daß die einzelnen Glieder bzw. die hieraus gebildeten Stützelemente mit großer konstruktiver Freiheit an die Fingergestalt angepaßt werden können, d. h. eine Anpassung an die tatsächliche Kontur des Fingers möglich ist. Diese gegliederte Bauweise erlaubt es zudem, daß die Bewegungsfreiheit der Finger möglichst unbeeinträchtigt bleibt, wobei Gelenkpunkte der Stützelemente im wesentlichen im Bereich der Fingergelenke zu liegen kommen.
Zudem vereinfacht sich bei dieser Bauweise auch der Aufwand für die Auspolsterung des Handschuhs, wobei hierzu dünnere Polsterlagen als im Stand der Technik vorgesehen sein können, da insgesamt alle Teile besser an der Fingerkontur anliegen. Hieraus ergibt sich ebenfalls ein verbesserter Tragekomfort.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Wenn die Glieder der Stützelemente über wenigstens ein Gewebeband gelenkig miteinander verbunden sind, läßt sich der Handschuh mit sehr einfachen Mitteln bereit­ stellen. Insbesondere wurde hierbei erfindungsgemäß erkannt, daß aufgrund der günsti­ gen Hebelverhältnisse an den Gliedern zwischen dem Anlenkpunkt und dem hiervon außerordentlich weit beabstandet vorliegenden Abstützpunkt an den Gliedern bereits ein Gewebeband geeignet ist, um die bei einer drohenden Überstreckung der Finger in Richtung Handrücken auftretenden Zugbelastungen aufzunehmen. Damit kann auf besonders zugfeste Kunststofflagen bzw. Gurtbänder wie im Stand der Technik verzichtet werden. Daher vereinfacht sich die Bauweise des erfindungsgemäßen Handschuhs weiter und er ist filigraner ausgestaltbar. Hieraus ergibt sich zudem ein noch besserer Tragekomfort.
Ferner ist es von weiterem Vorteil, wenn die Glieder mit dem wenigstens einen Gewebeband vernäht sind. Damit läßt sich der erfindungsgemäße Handschuh noch ein­ facher und mit noch weniger Bestandteilen herstellen. Zudem ist eine zuverlässige Ver­ bindung zwischen Gewebeband und Gliedern bereitstellbar.
Dadurch, daß ein Gewebeband an der Fingerunterseite angeordnet ist, vereinfacht sich die Bauweise weiter, da eben nur ein einziges Gewebeband erforderlich ist und durch die Bereitstellung an der Fingerunterseite sehr günstige Hebel für die Abstützung von Zugkräften gegeben sind, wodurch das Gewebeband relativ geringen Kräften ausgesetzt ist.
Dabei kann das Gewebeband das Innenhandteil des Handschuhs sein, wodurch sich der Aufbau des Handschuhs weiter vereinfacht.
Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, daß zwei Gewebebänder an den Fingerflanken angeordnet sind. Bei dieser Bauweise wird somit beidseits des Fingers jeweils ein Anlenkpunkt für jedes Glied bereitgestellt, was ebenfalls mit relativ geringem Aufwand durchführbar ist. Wenn die beiden Gewebebänder zudem mit den Fingerflanken vernäht sind, kann vermieden werden, daß sich größere Überstände an den Fingerflanken ergeben, welche die Bewegungsfreiheit der einzelnen Finger wechselseitig beeinträchtigen könnte.
Dabei können die beiden Gewebebänder durch die üblicherweise vorgesehenen Fingerseitenlagen des erfindungsgemäßen Handschuhs gebildet sein. Auf diese Weise läßt sich der Aufbau des Handschuhs weiter vereinfachen.
Wenn die Stützelemente ferner Endglieder aufweisen, welche die Fingerkuppen übergreifen, ist erstmals auch ein zuverlässiger Schutz für die Enden der Fingerkuppen erzielbar. Der erfindungsgemäße Handschuh kann somit seine Schutzwirkung noch bes­ ser entfalten. Damit ist ferner eine effektive Fingerverlängerung möglich, wodurch sich beispielsweise die Fangeigenschaften und Abwehrmöglichkeiten eines Torwarthand­ schuhs verbessern lassen.
Wenn die Stützelemente zudem Übergangsglieder aufweisen, welche im Bereich der Fingerwurzeln angeordnet sind und bei denen Flankenabschnitte der Glieder auf der Seite der Fingerwurzel abgeschrägt sind, kann zuverlässig vermieden werden, daß ins­ besondere in Längsrichtung der Stützelemente eingebrachte Kraftkomponenten nicht im Bereich der Fingerwurzeln, sondern im Bereich des Handrückens aufgenommen werden können. Dadurch lassen sich der Tragekomfort und die Schutzwirkung verbessern.
Von weiterem Vorteil ist es, wenn die Stützelemente im Bereich des Handrückens über einen gemeinsamen Stützteller abgestützt sind. Dann lassen sich Kräfte noch zuverlässiger aufnehmen und insbesondere von einzelnen Fingern fern halten.
Wenn die Glieder auf den im Stützelement aufeinander zuweisenden Seitenflä­ chen Sperrflächen aufweisen, wobei an einer Sperrfläche Einbuchtungen und an der anderen Sperrfläche hierzu komplementäre Vorsprünge ausgebildet sind, lassen sich vergrößerte Anlageflächen in diesem Bereich realisieren, wodurch Kräfte noch besser abgefangen werden können. Insbesondere ist es durch den hierdurch erzielbaren Form­ schluß besser möglich, eine Überdehnung zu verhindern und Seitenkräfte zuverlässig aufzunehmen.
Von weiterem Vorteil ist es, wenn Flankenabschnitte der Glieder in Fingerlängs­ richtung schmäler ausgebildet sind, als ein Rückenabschnitt der Glieder, wobei die Glieder derart voneinander beabstandet sind, daß jedes Stützelement in der gestreckten Fingerstellung in Richtung zum Fingerrücken gekrümmt ist. Dann ergibt sich eine spe­ zielle Art des Ineinandergriffs der Einbuchtungen und Vorsprünge, welche nicht nur eine besonders gute Kraftübertragung zuläßt, sondern durch diesen Formschluß auch dafür sorgt, daß große Widerstandskräfte gegen ein Durchbiegen eines Fingers in Rich­ tung Handrücken vorliegen. Dies erlaubt eine besonders stabile Ausgestaltungsweise des erfindungsgemäßen Handschuhs. Vor allem kann mit dieser Bauweise jedoch auch der weitere Vorteil erzielt werden, daß eine sehr hohe Beweglichkeit der Glieder im Stützelement möglich ist, wobei zudem relativ wenige Glieder zur Herstellung der Stützelemente erforderlich sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Hand­ schuhs sind dem Gegenstand der hierzu parallelen deutschen Patentanmeldung vom gleichen Anmelder und Tage, mit dem Anwaltsaktenzeichen FL01K01. Auf den Inhalt dieser Anmeldeschrift wird vollinhaltlich bezug genommen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Handschuhs mit teilweise weggelassenem Obermaterial;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Glieds eines Stützelements des erfin­ dungsgemäßen Handschuhs;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines Endglieds des Stützelements;
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Glieds für das Stütz­ element des erfindungsgemäßen Handschuhs; und
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht auf drei miteinander gekoppelte Glieder eines Stützelements in der maximal gestreckten Stellung.
In Fig. 1 ist ein Handschuh 1 dargestellt, der ein Oberhandteil 2 und ein Innenhandteil 3 aufweist. Zwischen diesen greifen die Finger eines Benutzers ein.
Wie aus dieser Figur ferner erkennbar ist, sind zwischen dem Oberhandteil 2 und dem Innenhandteil 3 Stützelemente 5 angeordnet, welche den Fingerrücken und die Fingerflanken übergreifen. Die Stützelemente 5 weisen eine Mehrzahl von vorgefertig­ ten Gliedern 51 auf, die an den Fingerflanken über ein beidseitiges Gewebeband 52 gelenkig miteinander verbunden und zudem an der Fingerunterseite auf dem Innenhandteil 3 festgelegt sind. Die Gewebebänder 52 sind hierbei aus einem starken elastischen Band ausgebildet, welches einem Abbiegen relativ wenig Widerstand entgegensetzt, dabei jedoch derart zugfest ist, daß ein Überdehnen des Stützelements 5 in Richtung zum Handrücken verhindert wird. Aufgrund der Elastizität der Gewebe­ bänder wird der Handschuh 1 dabei nicht zu starr, wodurch er nahezu natürliche Bewegungen der Finger zuläßt. Die einzelnen Glieder 51 sind an die Gewebebänder 52 und an das Innenhandteil 3 angenäht. Abweichend hiervon ist jedoch auch eine andere Verbindungsweise wie z. B. ein Kleben, Verschweißen, insbesondere Ultraschall­ schweißen, ein Verschäumen und/oder ein Klammern etc. möglich.
Ein Beispiel für die Gestalt eines derartigen Glieds 51 ist in Fig. 2 dargestellt. Das Glied 51 weist hierbei einen Rückenabschnitt 511 und zwei Flankenabschnitte 512 auf. Diese sind im wesentlichen U-förmig angeordnet und an die Anatomie eines Fingers angepaßt. Die Flankenabschnitte 512 sind hierbei relativ dünn und flexibel ausgebildet, so daß sie nur gering über die Fingerflanken überstehen. Auf den aufeinander zuweisenden Seiten weisen die Glieder 51 zudem Sperrflächen 513 auf.
Die Stützelemente 5 weisen ferner ein Endglied 53 auf, welches in einer Ausfüh­ rungsform in Fig. 3 dargestellt ist. Dieses Endglied 53 umgreift hierbei das Fingerende mit Ausnahme der Fingerinnenseite völlig und schützt dieses. Ferner ist das Endglied 53 derart am Ende abgerundet, daß es das Stützelement 5 bei einem frontalem Auftreffen eines Balles zu einem Abwinkeln, d. h. die Hand zur Faustbildung verleitet. Wenn ein derartiger Impuls andererseits so gerichtet eingeleitet wird, daß es zu keiner Abwinklung kommt, dann führt der Sperreffekt des Stützelements 5 dazu, daß die gesamte Hand in Richtung zum Handrücken abgelenkt wird. Eine Verletzung einzelner Finger wird so vermieden.
Wie aus Fig. 1 ferner erkennbar ist, weisen die Glieder auf der den Fingerwurzeln zugewandten Seite einen in Fingerlängsrichtung abgeschrägten Flankenabschnitt auf, wodurch das Stützelement 5 besser an die Kontur der Hand in diesem Bereich angepaßt ist. Ferner ist es auch möglich, zusätzlich im Bereich der Fingerwurzel ein Übergangsglied vorgesehen, welches als einziges einen abgeschrägten Flankenabschnitt aufweist.
Im Bereich des Handrückens sind die einzelnen Stützelemente 5 ferner durch einen gemeinsamen Stützteller 54 abgestützt, der die auftretenden Kräfte aufnimmt.
Das so ausgebildete Stützelement 5 kann daher einer Abwinklung der Finger bei einer Faustbildung folgen, wobei die einzelnen Glieder um ihren Anlenkpunkt an dem Gewebebändern 52 schwenken. Andererseits ist eine Überstreckung der Finger in Richtung zum Handrücken wirksam unterbunden, da hierbei die Sperrflächen 513 der einzelnen Glieder wechselseitig in Anlage gelangen und im Zusammenwirken mit der Zugfestigkeit der Gewebebänder 52 ein Durchbiegen in diese Richtung verhindern. Da der Anlenkpunkt der Glieder 51 am jeweiligen Gewebeband 52 relativ weit vom äußersten Abschnitt der Sperrflächen 513 beabstandet vorliegt, ergeben sich hierbei günstige Hebelverhältnisse zur Aufnahme der Lasten.
Da die einzelnen Glieder 51 hierbei auch am Innenhandteil 3 festgelegt sind, ergibt sich somit zudem eine relativ große Fläche für das Innenhandteil 3, ohne daß sich große Überstände unmittelbar an den Fingerflanken ergeben würden. Damit kann die effektive Aufnahmefläche zum Aufgreifen eines Balles etc. auf der Handinnenseite sehr groß ausgebildet werden.
Wie aus Fig. 1 ferner erkennbar ist, kann zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger des Handschuhs 1 ein Steg 6 angeordnet sein, der ein zu weites Abspreizen des Daumens unterbindet und somit Verletzungen verhindert. Ferner vergrößert sich dadurch auch die effektive Innenhandfläche. Damit und auch durch die entsprechende Wahl und Dimensionierung des Innenhandteils 3 ist es zudem möglich, eine Vor­ spannung auf der Innenhandfläche des Handschuhs 1 bereit zu stellen, welche eine Schließbewegung fördert und damit die Fangeigenschaften z. B. bei einem Torwarthandschuh positiv beeinflußt.
In den Fig. 4 und 5 ist eine weitere Ausführungsform mit abgewandelten Gliedern 51' dargestellt. Wie aus der Draufsicht auf ein Glied 51' gemäß Fig. 4 ersichtlich ist, weisen die Sperrflächen bei dieser speziellen Bauweise Einbuchtungen 514 bzw. Vor­ sprünge 515 auf, welche komplementär zueinander ausgebildet sind. Nebeneinander angeordnete Glieder 51' bilden daher in der gestreckten Stellung des Stützelements einen Formschluß.
Gemäß der Seitenansicht in Fig. 5 sind dabei die Glieder so ausgebildet, daß ein Rückenabschnitt 511' in Fingerlängsrichtung breiter ausgebildet ist, als die Flankenab­ schnitte 512'. Wie aus dieser Fig. 5, welche den maximal gestreckten Zustand darstellt, erkennbar ist, sind die Glieder 51' hierbei so wenig voneinander beabstandet, daß die durch die Einbuchtungen 514 und die Vorsprünge 515 gebildete Verzahnung ihre Sperr­ wirkung entfaltet, bevor das Stützelement in seiner theoretisch vollständig gestreckten Stellung vorliegt. Damit ist eine außergewöhnlich hohe Stabilität erzielbar. Andererseits erlaubt diese Bauweise bei einer Abwinklung eines Fingers ein schnelles Auseinander­ greifen dieser Verzahnungselemente, wodurch ein hohes Maß an Beweglichkeit bereit­ stellbar ist. Die im wesentlichen punkt- oder linienförmigen Anlagestellen zwischen den Vorsprüngen 515 und den Einbuchtungen 514 können somit im gestreckten Zustand eine große Stabilität herstellen und erlauben dennoch eine große Beweglichkeit, sobald diese Berührungsstellen aufgehoben sind.
Die Erfindung läßt neben den hier aufgezeigten Ausführungsformen weitere Ge­ staltungsansätze zu.
So können die Glieder auch direkt an Fingerseitenlagen 7 angenäht werden.
Überdies kann auch ein Gewebeband auf dem Innenhandteil vorgesehen sein. Die Ankopplung der Glieder kann auch alternativ im Bereich der Fingerflanken oder der Fingerunterseite erfolgen.
Ferner können die Glieder auch auf einer Sperrfläche mit einer Vertiefung 516 (vgl. Fig. 2 und 3) und auf der anderen Sperrfläche mit einem hierzu passenden und hier nicht dargestellten Vorsprung versehen sein, welche ineinander eingreifen und eine definierte Lagezuordnung der einzelnen Glieder herstellen. Hierbei sind diese Vorsprünge und die Vertiefungen so bereit zu stellen, daß eine Abwinklung des Stützelements nicht oder nicht wesentlich behindert wird, wobei vorzugsweise auch eine verbesserte Führung im abgewinkelten Zustand erzielt wird. So können die miteinander zusammenwirkenden Kantenbereiche des Vorsprungs und der Vertiefung abgeschrägt und/oder gerundet ausgebildet sein, um ein Einfädeln bzw. das Ineinandergreifen zu erleichtern.
Ferner können an den Sperrflächen statt der einzelnen Vertiefung 516 und dem entsprechenden Vorsprung auch eine Mehrzahl von Vertiefungen und Vorsprüngen vor­ gesehen sein. Dabei können die Sperrflächen zudem in analoger Weise zu der in Fig. 5 aufgezeigten Gestalt ausgebildet sein, so daß die einzelnen Vorsprünge und Vertiefun­ gen hierbei exakt und möglichst tief ineinander greifen, um eine große Stabilität im gestreckten Zustand bereitzustellen.
Alternativ wäre es auch möglich, daß die Sperrflächen eine Vielzahl punktuell überstehender Vorsprünge und korrespondierende Vertiefungen aufweisen, welche ineinander eingreifen. Weitere Abwandlungen für ineinandergreifende Sperrflächen­ formen ergeben sich für den Durchschnittsfachmann ohne weiteres.
Der erfindungsgemäße Handschuh läßt sich aufgrund seiner hervorragenden Schutzwirkung für die einzelnen Finger auch im medizinischen Bereich anwenden. So kann er auch anstelle von Bandagen und Schalen dem Schutz verletzter Gelenke dienen und dabei dennoch eine Ausübung des Sport erlauben.
Die Erfindung schafft somit einen Handschuh 1, insbesondere Torwarthandschuh, der gegliederte Stützelemente 5 aufweist. Die einzelnen vorgefertigten Glieder 51 bzw. 51' der Stützelemente 5 erstrecken sich dabei quer zur Längsrichtung der Stützelemente 5 oder des Fingers über den Fingerrücken und die Fingerflanken und sind im Bereich der Fingerflanken oder Fingerunterseite gelenkig miteinander verbunden. Damit wird ein verbesserter Schutz für die Fingergelenke erreicht, wobei zudem eine größere kon­ struktive Freiheit für Anpassungen an die jeweiligen Fingerrundungen gegeben ist. Der erfindungsgemäße Handschuh 1 zeichnet sich daher durch einen wirksamen Schutz für die Unversehrtheit der Finger bzw. der Hand bei gleichzeitig großen Tragekomfort aus, wobei er sowohl die Zugriff- und Fangeigenschaften als auch die Abwehrmöglichkeiten des Torwarts unterstützt.

Claims (12)

1. Handschuh (1), insbesondere Torwarthandschuh, mit einem Innenhandteil (3) und einem Oberhandteil (2), sowie mit insbesondere im Bereich der Fingerrücken an­ geordneten Stützelementen (5), welche die Finger in der gestreckten Fingerstel­ lung gegen ein Durchbiegen in Richtung Handrücken abstützen, der Abwinklung der Finger bei der Faustbildung jedoch folgen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (5) eine Mehrzahl vorgefertigter Glieder (51; 51') aufwei­ sen, die sich quer zur Längserstreckung der Stützelemente (5) bzw. des Fingers über den Fingerrücken und die Fingerflanken erstrecken und im Bereich der Fin­ gerflanken oder der Fingerunterseite gelenkig miteinander verbunden sind.
2. Handschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (51; 51') über wenigstens ein Gewebeband gelenkig miteinander verbunden sind.
3. Handschuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (51; 51') mit dem wenigstens einen Gewebeband vernäht sind.
4. Handschuh nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gewebe­ band an der Fingerunterseite angeordnet ist.
5. Handschuh nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebeband das Innenhandteil (3) ist.
6. Handschuh nach einem der Ansprüche 2 bis S. dadurch gekennzeichnet, daß zwei Gewebebänder (52) an den Fingerflanken angeordnet sind.
7. Handschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gewebe­ bänder Fingerseitenlagen (7) sind.
8. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (5) Endglieder (53) aufweisen, welche die Fingerkuppen übergrei­ fen.
9. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (5) Übergangsglieder aufweisen, welche im Bereich der Fin­ gerwurzeln angeordnet sind und bei denen Flankenabschnitte (512) der Glieder (51) auf der Seite der Fingerwurzeln abgeschrägt sind.
10. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (5) im Bereich des Handrückens über einen gemeinsamen Stütztel­ ler (54) abgestützt sind.
11. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (51') auf den im Stützelement (5) aufeinander zuweisenden Seitenflächen Sperrflächen aufweisen, wobei an einer Sperrfläche Einbuchtungen (514) und an der anderen Sperrfläche hierzu komplementäre Vorsprünge (515) ausgebildet sind.
12. Handschuh nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Flankenabschnitte der Glieder (51') in Fingerlängsrichtung schmäler ausgebildet sind als ein Rückenabschnitt (511') der Glieder (51'), wobei die Glieder (51') derart vonein­ ander beabstandet sind, daß jedes Stützelement (5) in der gestreckten Fingerstel­ lung in Richtung zum Fingerrücken gekrümmt ist.
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