DE1001011B - Einrichtung zur Erzeugung von kuenstlichem Nachhall - Google Patents

Einrichtung zur Erzeugung von kuenstlichem Nachhall

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DE1001011B
DE1001011B DER17243A DER0017243A DE1001011B DE 1001011 B DE1001011 B DE 1001011B DE R17243 A DER17243 A DE R17243A DE R0017243 A DER0017243 A DE R0017243A DE 1001011 B DE1001011 B DE 1001011B
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DE
Germany
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reverberation
plate
sound
reverberation device
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DER17243A
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Dr Walter Kuhl
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Institut fuer Rundfunktechnik GmbH
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Institut fuer Rundfunktechnik GmbH
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10KSOUND-PRODUCING DEVICES; METHODS OR DEVICES FOR PROTECTING AGAINST, OR FOR DAMPING, NOISE OR OTHER ACOUSTIC WAVES IN GENERAL; ACOUSTICS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10K15/00Acoustics not otherwise provided for
    • G10K15/08Arrangements for producing a reverberation or echo sound
    • G10K15/10Arrangements for producing a reverberation or echo sound using time-delay networks comprising electromechanical or electro-acoustic devices

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Soundproofing, Sound Blocking, And Sound Damping (AREA)

Description

  • Einrichtung zur Erzeugung von künstlichen# NachhaJ1 Bei Schallaufnahmen im Rundfunk und Fernsehen, für Filme und Schallplatten und bei elektronischer Musik wird häufig fehlender Nachhall zugernischt bzw. vorhandener Nachhall vergrößert. Dazu wird in den meisten Fällen der elektroakustisch aufgenommene primäre Schallvorgang nach Verstärkung in einem Hallraum mit großer Nachhallzeit abgestrahlt. mit dIern Nachhali versehen wieder aufgenommen und mit dem gewünschten Pegelunterschied dem primären Schallvorgang, also dem direkten Schall, zugefügt oder statt dessen weitergeleitet.
  • Der bekannte Hallraum hat folgende Nachteile: 1. Bei einem erforderlichen Volumen von 60 bis 150 m3 ist er ziemlich teuer, vor aflern, wenn er im Interesse der meistens erforderlichen hohen Schalldämmung allseitig doppelschalig mit Körperschallisolierung gebaiut ist.
  • 2. Damit der für hochwertige Aufnahmen eriorderliclw konsta#nte oder nur wenig abfallende Pegel im diffusen Scha,11,feld auch bei hohen Frequenzen vorhanden ist, muß eine ziemlich teure Lautsprecherkombination, die aus vielen, in verschiedene Richtungen strahlenden Einzelsystemen und einem elektrischen Entzerrer besteht, neben einem größeren Kraftv-erstärker vorhanden sein.
  • 3. Die Nachha117eit eines Hallraumes ist nur mit ziemlichem Aufwand und nicht in kurzer Zeit herabzusetzen, so daß man normalerweise von dieser Mög- lichkeit keinen Gebrauch macht. Die Folge davon ist, daß man bei klein-er gewünsehter Nachhallzeit den im Hallraum aufgenommenen Nachhall (m#it großer Nachhallzeit) mit großein Pegelunterschied, zum direkten Schall zusetzt, wobei man bekanntlich unerfreulich geknickte Nachhallkurven erhält.
  • 4. Die meisten Hallräume haben bei tiefen Frequenzen (bis etwa 150 Hz) zu wenig Eigenfrequenzen. Von den Grundtönen und Obertönen von Klängen, die verhallt werden sollen, fallen daher einzelne aus, was die Klangqualität merklich beeinträchtigt.
  • Die zweite Methode ist die, den Nachhall künstlich zu erzeugen. Zu diesem Zweck werden viele Verfahren vorgeschlagen. Ein Teil da-von ist auch verwirklich,t worden. Man kann die Verfahren systematisch in folgende Gruppen aufteilen: 1. Die Zahl der Wiederholungen (Reflexionen) eines impulsartigen. Primärschalls in einer bestimmten Zeiteinheit ist konstant.
  • Zu dieser Gruppe gehören die überwiegend eindimensional ausgedehnten akustischen SchallIverzögerungsleitungen, mittels eines söhalleitenden, Rohres (Luf tschall, Flüssigkeitsschall oder Körperschall) oder eines Stabes (Körperschall) und die eindimensionale Ausbreitung von Biegewellen auf einem zu einer Schraubenfeder aufgewickelten Metalldrabt (USA.- Patentschrift 2230836), zu deren Nachteilen außer den später angeführten auch die geringe Frequenzbandbreite, die ungeeignete Frequenzkurve der Nachha.Ilzeit und die geringe, Zahl von Eigenfrequenzen gehören. Zu diesen Einrichtungen kann man auch die quasi eindirnensionale Schallausbreitung in einem größeren Raum zwischen einem reflektierenden parallelen Wandpaar zählen, wobei die an.deren beiden. Wandpaare gedämpft sind. Die einfachen Schallverzögerungseinrichtungen mittels Magnetton fa.Ilen ebenfalls in diese Gruppe. Den geschilderten Verfajhren ist gemeinsam, daß die einzelnen Reflexionen zeitlich äquidistant oder fast äquidistant sind, wodurch bci impulshaltigem Schall die bekannten Flatterechos bzw. ein »ratternder« Nachhall, aber kein als kontinuier-1.ich ernpfundener Nachhall entsteht.
  • Diese Verfahren liefern erst dann einen Nachhall, der auch he4 impulshaltigem Schall hohen Ansprüchen genügt, -,verm die Lücken zwischen den Reflexionen durch inzwischen bekannte Zusatzein#richtimgen ausgefüllt werden, und zwar durch mit der Zeit immer dichter werdende Reflexionen oder durch einen echten Nachhall mit kleiner Nachhaillzeit.
  • 2. Die Zahl der Re-flexicrn-en in der Zeiteinheit steigt proportional der Zeit. Wie praktische Versuche gezeigt haben, ist der subjektive Klangeindruck in diesem Fall gleichwer-tig dem Fall des dreidimensionalen Raumes, in dem der Anstieg proportional dem Quadrat der Zeit erfolgt. Zur Nachbildung eines wirklichen Raumes genügt also der lineare Anstieg. Zu dieser Gruppe gehören auch die vorgeschlageneni, aber nicht verwi,rklichten Verfahren mit Ausbreitung von Dichteschallwellen in einem Raum (Flazhrau#rn), der in zwei Dimensionen groß, in der dritten kleln gegen aille vorkommenden Wellenlängen ist, damit die Schallgeschwin,digkeit in dem Raum frequenzunabhängig ist. Bei Einhaltung der letzten Bedingung ist sowohil bei Luftfüllung als auch bei Flüssigkeitsfül,lung die Absorption durch Wandreibung so. groß, ,daß eine ausreichende X.ach-hallzeit nicht zu erzielen ist. Ein flacher kaum aus einem festen Material, a,lso eine Platte. die zu Longitttdin.a,lwel#l#e#n angeregt wird, Icann eine ausreichend kleine Dämpfung haben. Wenn man aber verlangt, daß die Eigenschwingunggen so dicht sind, daß beispielsweise schon bei 100 Hz auf jeden musikalischen Viertelton, also auf je etwa 3 Hz, eine Eigeenschwingung entfällt, müßte nach der Rech7 nung eine Stahl- oder Aluminiumplitte eine Fläche \-on etwa 30 000 m2 haben. Eine solche Einrichtung ist demnach, auch bei geringeren Ansprüchen, nicht ausführbar.
  • Die lineare Zunahme der -Reflexionen mit der Zeit läßt sich in komplizierter Weise und mit teuren Einrichtu,ngen auch erreichen, wenn man zwe-i Verzögerungseinrichtungen der ersten Gruppe, z. B. Einrichtungen nach dem Magnettonverfahren, mit verschiedenen Verzögerungszeiten in Kaska#di.- hintereinanderschaltet. Die erfindungsgemäße Einrichtung ist demgegenüber einfacher und fortschrittlicher.
  • 3. Die Zahl der ke-flexionen in der Zeiteinheit steigt proportional dem Quadrat der Zeit. Zu dies-er Gruppe gehören alle Verfahren mit dreidimensionaler akustischer Wellenausbreitung in einem Raum, bei Luftschall also der bekannte Hallraum, dessen Nachteile ohen aufgezählt sind. Das Arbeiten mit FlüssigkeitsundKörperschall istwegendervielfachgrößerenSchallg-cschwindigkeit mit praktisch ausführbaren Dimensionen nur möglich, wenn man den Schall aus dem Hörschallgebiet in das Ultraschallgebiet transponiert, was schon mehrfach vorgeschlagen und auch ausgeführt wurde. Um die oben angegebene Dichte der Eigenfrequenzen zu erzielen, müßte man bei Stahl oder Alutninium beieiner Trägerfrequenz von 10OkHzein Volumen von etwa 1/3 m3 wählen (Gewicht bei Stahl von 3 t). Bei ,einer so hohen Frequenz ist aber eine Nachhallzeit von 3 Se#kunden, die man als obere Grenze wohl mindestens fordern müßte, nicht einmal in kleinsten, besonders behandelten Metallstäcken zu erreich--n#, geschweige denn in einem so großen Block, der im übrigen lunkerfrei und mit glatter Oberfläche -nicht hierstellbar ist. Bei 30 IzHz wäre dies-e Nachhallzeit möglich; der Stahlblock hätte aber ein Gewicht von 30 t. Dieses Verfahren mit Transponierung ist also nur mit Flussigkeitsschall durchführbar, also beispielsweise in einem wassergefüllten, dämpfungsf reien Meta;lllbe.-hen, sowohl hinsichtlich der nötigen Zahl von Eigenfrequenzen als auch der Nachhallzeit. Das letztere Verfahren hat jedoch folgende Nachteile,: a) Die Flüssigkeit verdunstet mit der Zeit, sofern das Wasserbecken nicht allseitig luftdicht geschlossen ist.
  • b) Die Flüssigkeit muß vor dem Einfüllen evakuiert -,verden, damit keine Gasblasen ausfallen, die die Dämpfung um Größenordnungen erhöhen würden.
  • c) Das Was,serbecken brauchteinen luftdichten Ver-Schluß, denn wenn das Wasser Luft aufnimmt und dann gesättigt ist, kann wieder Gas in Blasen. ausfallen, wenn die Temperatur steigt.
  • d) Eine zweimalige Transponierung des mit Nachhall zu versehenden SchalIs ist erforderlich. Außerdem darf der Träger bzw. der Träger und das zweite Seitenband nicht in dein Becken abgestrahlt werden, wozu weitere elektrische Einrichtungen, e.ventnel,1 mit Quarzfiltex, erforderlich sind.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf eine Einrichtung, mit der die Nachteile der angeführten Einrichtungen vermieden werden. Sie arbeitet mit einem nur in zwei Dimensionen weit ausgedehnten, in der diitten sehr dünnen festen Körper, ailso einer fest-en Platte. Die Platte wird im Gegensatz zu den bisher bekanntgewordenen akustischen Verfahren nicht zu Dichte- oder Longitadinalwel.len, sondern zu Biegewellen angeregt. Während die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Dichte- oder Long.itudinalwellen nur von den Materialeigenschaften Dichte und Elastizität und nicht von der Frequenz abhängt, ist die BieGewellengeschwindigkeit überdies von der Plattendicke und von der Frequenz abhängig. Bei äußerst hohen Frequenzen nähert sie sich einem frequenzunabhängigen Grenzwert, nämlich, ungefähr der Dichtewellengeschwindiigkeit. In dem interessierenden Frequenzbereich kann man für die Biegewellengeschwindigkeit schreiben: (CL = Longitudinalwetlengeschwindigkeit, d = Plattendicke. f = Frequenz; Geschwindigkeiten und Dicke in jedem Maßsystem einsetzbar). Für Frequenzen von einigen Hz ist die Geschwindigkeit der Biegewellen größenordnungsmäßig 1000mal kleiner a1s die der Longitudinalwellen. Um daher die. entsprechenden Eigenschwingunggen der Platte bei Anregung zu Biegeschwingungen zu bekommen, wie bei Anregung zu longitudinalen Schwingungen, braucht die Platte nur 1000mal kleinere Abmessungen zu haben. Auf Grund der Tatsache- der kleinen Gcschwindigkeit der Biegewellen ist es überhaupt erst möglich, eine NachhaIlleinrichtung zu schaffen, deren aktives Element eine zu Biegeschwingungen angeregte Platte ist, ohne daß eine Transponierung des Schalls in einen hohen Frequenzbereich notwendig wäre. Der gegenseitige Abstand der Eigenfrequenzen der zu Riegeschwingungen angeregten Platte ist nahezu konstant und beträgt größenordnungsmäßig einige Hz. Einer der Vorteile der erfindungsgemäßen Einrichtung ilst also die Tatsache, d,#aß man die Forderung, daß mehrere Eigenfrequenzen auf einen Halbton entfadlen, leicht bis herab zu den tiefsten Frequenzen realisieren kann. Größenordnungsmäßig betragen die Dicke der Platte 1 mm, die Länge -und Breite 1 m. Länge und Breite sind tunlichst verschieden groß zu wählen, damit nicht wiederholit Eigenschwingungen verschiedener Ordnungszahlen auf die gleichen Frequenzen f allen.
  • Wenn maii die Platte aus dämpfungsannem Meta.11 macht und die Aufhängung geeignet wählt, kann man die Größe und den Frequenzgang der Nachhallzeit der größten und am längsten hallenden leeren Bauwerke erreichen oder überschreiten. Geeignete Arten der Aufhängung sind beispielsweise Drähte, die durch Löcher am Plattenrand und in einem möglichst starren Rahmen gezogen und gespannt werden, oder schmale Streifen aus dem gleichen Stück wie die Platte. Drähte oder Blechstreifen, die nicht aus einem Stück mit der Platte bestehen, können fester und damit dämpfun ' gsfreier durch Schweißen -oder Löten an der Platte befestigt wimden. Weniger gut ist eine Befestigung durch Schrauben. Damit ungedämpfte Eigenschwingungen der Haltedrähte oder Streifen beim Nachhall, nicht stören, müssen sie -unter Umständen gedämpft werden, und zwar so, daß sich die Dämpfung nicht oder nur wenig auf die Platte selbst auswirkt. Eine günstige Entkopplung der Drähte oder Streifen von der Platte ist möglich, indem man an den Verbindungsstellen zusätzlich große Massen anbringt, die starr mit der Platte einerseits und den Drähten oder Streifen andererseits verbunden sind. Man kann auch die Platte längs des ganzen Randes oder an einzelnen Punkten, die aus der Plattenebene etwas herausgewölbt sind, anlöten oder anschweißen.
  • Die Spannung der Aufhängung der Platte stellt eine zweite Rückstellkraft neben der Biegesteifigkeit der Platte dar und darf daher im Interesse einer tiefen Abstimmung der Platte ein gewisses Maß nicht überschreiten.
  • Die Biegewellengeschwindigkeit, die una:bhängig von der Spannung ist, sollte jedenfalls schon im unteren Teil des Hörfrequenzbereiches größer sein als die '\Vellengeschwindigkeit in der Platte, die abhängig von der Spannung ist.
  • Es kann wegen der dämpfungsfreien Befestigung, der Vermeidung störender Eigenfrequenzen der Aufhängung und wegen der schallzerstreuenden Reflexion am Rand zweckmäßig sein, den Rand bogenförmig statt gerade zu machen.
  • Die Anregung der Platte zu Schwingungen kann nach den verschiedensten Methoden geschehen, nämlieh mittels eines oder mehrerer Luftschallsender über eine koppelnde Luftschicht oder direkt, mittels eines oder mehrerer nach den bekannten elektroakustischen Wandlerprinzipien arbeitender Körperschallsender. Am besten haben sich, wie bei den Lautsprechern für Luftschall, dynamische Systeme bewährt, vor allem wegen des günstigen Frequenzganges. Für die Abtastung des mit Nachhall versehenen Schalls von- der Platte gilt das gleiche. Auch sie ist mittels Luftschall-und K5rperschallrnikrophone möglich. Bei letzteren sind piezoelektrische Wandler am günstigsten. Bei der Abtastung über Luftschall muß man berücksichtigen, daß die Platte im Hörfrequenzbereich sehr wenig abstrahlt, weil die, Biegewellenlänge viel kleiner als die Wellenlänge der Dichtewelle in Luft ist, sondern, ein überwiegend stationäres Schallfeld vor der Platte vorhanden ist, das gleichphasig exponentiell mit der Entfernung abklingt, weshalb man das oder die Mikrophone nahe anordnen muß.
  • Einer der größten Vorteile der erfindungsgemäßen Nachhalleinrichtung ist die Möglichkeit, die Nachhallzeit nach verschiedenen Methoden mit einem Griff zu variieren. Die Dämpfung der Platte kann mittels, fester Körper, Flüssigkeiten oder durch Schluckstoff für Luftschall erfolgen. Man kann beispielsweise eine oder mehrere dünne Gummiplatten oder -folien, die im ungedämpften Zustand die Nachhallplatte nicht berühren, zuerst an einer Stelle des Randes auflegen, die Länge der Berührungsstelle steigern, bis die Folie auf der ganzen, Länge des Randes unter leichter Spannung aufliegt. Die Nachhallzeit geht dabei kontinuierlich von der der ungedämpften Platte auf ziemlich kleine Werte über. Die Dämpfung ist bei tiefen Frequenzen stärker als bei hohen. Auch jede andere stufenweise oder kontinuierlich gesteigerte Berührung der Platte mit festen dämpfenden Stoffen stellt eine Herabsetzung der Nachhallzeit im, Sinne der Erfindung dar.
  • Die Platte kann auch, an einer Ecke beginnend, mit einem immer größeren Teil eines Randes in eine dämpfende Flüssigkeit getaucht werden, wobei die Nachhallzeit sinkt. Um die Länge der gedämpften Kante zu vergrößern und eine langsam beginnende Dämpfung auch bei einer Lage der Kanten parallel zur Flüssigkeitsoberfläche zu ermöglichen, kann die Platte unten mit tiefen Zacken versehen bzw. kammähnlich ausgeführt werden. Durch Wahl der Viskosität der Flüssigkeit beeinflußt man die maximale Dämpfung. Die günstigste Form der Dämpfung, so-wohl hinsichtlich des Ausmaßes als auch des Frequenzganges, ist die durch die Annäherung poröser, luftschallschluckender Platten an die Nachhallplatte ohne direkten mechanischen Kontikt. Die Nachhallzeit kann bei tiefen Frequenzen, bei denen die größte Variation erforderlich ist, bis zum Verhältnis 30 - 1 und mehr variiert werden. Eine dünne Sch-icht von größenordnungsmäßig 1 mm Dicke, deren Strörnungswiderstand von der Größenordnung des Schallkennwiderstandes der Luft ist, liefert günstige Resultate. Die Nachhallzeit kann so von tiefen bis zu mittleren Frequenzen frequenzunabhängig wie die eines guten Konzertsaals oder Studios gemacht werden. Erst bei höheren Frequenzen fällt sie auf einen kleinen, bei der Variation kaum beeinflußbaren Wert ab. Durch dickere Schluckstoffschichten mit geringem spezifischem Strörnungswiderstand kann. man die Dämpfung vor allem bei tiefen Frequenzen erhöh-en, desgleichen wenn man den porösen Stoff durch Platten- oder Lochresona,toren ergänzt.
  • Den Schluckgrad der porösen Stoffe kann man durch vorgeschaltete Loch- oder Schlitzplatten mit großem Perforationsgrad lbder durch eine äußerst dünne luftundurchlässige Folie bei hohen Frequenzen herabsetzen, um den Abfall der Nachhallzeit erst bei höheren Frequenzen beginnen zu lassen.
  • Zur Variation der Nachhallzeit wird die poröse Platte oder werden andere Schluckanordnungen zweckmäßig mittels einer mechanisch-en Vorrichtung parallel zur Nachhallplatte bewegt oder um eine Achse in der Nähe einer Plattenkante geklappt. Die Bewegung kann von Hand geschehen oder durch Fernsteuerung, beispielsweise von einem Regieraum aus. Dasselbe gilt von den ohenerwähnten anderen Variationsmöglichkeiten.
  • Die erfindungsgemäße Nachhalleinrichtung ist dadurch, daß keine eigentliche Schallwellenabstrahlung stattfindet, nicht empfindlich gegen die Aufnahme von Störschall. Dennoch muß man sie, wenn der umgebende Raum nicht sehr ruhig ist, mit einer schalldichten Ummantelung versehen. Gegen die Übertragung störenden Kbrperschalls von außen und von der Mechanik der Dämpfungsvariation her ist sie durch einfache oder mehrfache federnde Lagerung zu schützen.
  • Die zur Schwingung-sanregung der Platte benötigte elektrische Leistung beträgt nur einen geringen Bruchteil der in einem üblichen Hallraum benötizten Leistung. Das ist auch einer der Vorteile der erfindungsgernäßen Einrichtung; ein weiterer ist die bei dynamischer Anregung und piezoelektrischer Abtastung ohne oder mit nur geringer Entzerrung auf der Sende- oder Empfangsseite zu erzielende Konstanz des t%ertragungsmaßes üb-er alles in.einem breiten Frequenzbereich. Es ist zweckmäßig, auf der einen oder anderen Seite oder auf beiden eine einstellbare Höhen- und Tiefenanhebung und -absenkung einzurichten, um Klangfarbeneffekte zu erzielen. und in gewissein Umfang eine scheinbare Änderung des Frequenzganges der Nachhallzeit und des Halligkeitseindruckes zu ermöglichen.
  • Einige Einzelheiten der Erfindung sollen an Hand der Figuren näher erläutert werden.
  • In Fig. 1 ist die Nachhallplatte 1 aus Metall an dem Rahmen 2 mittels Stahldrähten 3 befestigt, die mit Hilfe von zusätzlichen Spannvorrichtungen, wie Schrauben, gespannt werden können.
  • In Fig. 2 ist die Platte 1 am Rand bogenförrnig gestaltet. Sie ist an den Stellen 4 so auf dem Rahmen 2 punktweise geschweißt, daß sie ihn nur an diesen Stellen berührt.
  • Die Fig. 3 stellt einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Einrichtung dar. Die Platte 1 ist an den Schweißstellen 5 mit dem Rahmen 2 verbunden. Sie wird über eine Schwingspule 6, die fest, beispielsweise durch Kitten, m-it der Platte verbunden ist und sich frei im Luftspalt des Permanentmagneten 7 bewegen kann, zum Schwingen angeregt. Ein Kristallbiegeschwinger 8 ist über ein Distanzstück 9 starr auf der Platte befestigt und dient als Körperschallmikrophon.
  • Die Fig. 4 bis 6 zeigen schematisch die Hauptmöglichkeiten der zusätzlichen Dämpfung und damit der Variation der Nachhallzeit. In Fig. 4 hängt eine Gummifolie 12 an einem Rahmen 13. In der oberen Stellung berührt sie die Platte nicht. Beim Senken des Rahmens, der zweckmäßig nicht parallel zu der Platten-kante angeordnet ist, berührt die Folie zuerst an einem Ende den oberen Plattenrand, dann nimmt die Länge der Berührungslinie zu bis zur Gesamtlänge der Platte bzw. der Folie, wobei die kleinste Nachhallzeit erreicht ist. #,n dem zuerst berührenden Ende ist die Folie dann gespannt.
  • Fig. 5 zeigt eine Flüssigkeitsdämpfung der Platte. Die Platte 1 taucht bei ihrem Senken oder beim Heben des Gefäßes 14 zu-erst mit den Spitzen 16 in die Flüssigkeit 15 ein. Beim weiteren Eintauchen wächst die Länge des gezackten Plattenrandes, der mit der Flüssigkeit in Berührung kommt, wobei die Nachhallzeit kontinuierlich sinkt, bis die Zacken ganz eingetaucht sind.
  • Fig. 6 zeigt schematisch die Dämpfung der an Drähten 3 am Rahmen 2 aufgehängten Platte 1 durch eine poröse, Inftschallschluckende Schicht 17, die auf einem Rahmen 18 befestigt ist. Beim Nähern des Schluckstoffs sinkt die Nachhallzeit der Platte. Die dämpfende Wirkung wird verdoppelt durch eine zweite poröse Schicht in jeweils gleichem Abstand auf der anderen Seite der Platte, Fig. 7 zeigt die Frequenzabhängigkeit der Nachhallzeit einer Stahlplatte bei verschiedenen Abständen ein-es porösen schallabsorbierenden Materials und die eines bestimmten Hallraumes mit einem Volumen von 65 m3.
  • In Fig. 8 sind das Übertragungsmaß einer erfindungsgemäßen Nachhalleinrichtung (Platte) mit geringer elektrischer Tiefen- und Höhenanhebung und das Übertragungsmaß eines Hallraumes mit Kugellautsprecher, Tieftonlautsprecher und starker Höhenanhebung über der Frequenz aufgetragen.
  • bl

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE.-1. Einrichtung zur Erzeugung von künstlichern Nachhall zu Schalldarbietungen, indem diese einen festen Körper zu Schwingungen anregen, die in definierter Weise an dem Körper abgenommen, den Nachhall bilden, dadurch gekennzeichnet, daß als fester Körper eine dämpfungsarm-e Platte mit gegenüber den übrigen Abmessungen vernachlä>#igbarer Dicke verwendet wird und mir Biegescl,-.vingungen zur Nachhallerzeugung wirksam werden. 13 * Nachhalleinrichtung nach Anspruch 1, dadui-##h gekennzeichnet, daß sich die Dicke der möglichst ebenen Platte zu ihrer Länge und Breite größenordnungsmäßig wie 1 : 1000 verhält und daß die letzteren so groß sind, daß auf sie bei der tiefsten interessier-enden Frequenz mindestens einige Biegewellenlängen entfallen. 3. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte aus dämpfungsarmein Metall, beispielsweise aus Stahl, Aluminium, Messing oder Bronze besteht. 4. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Platte größenordnungsmäßig 1 mm, die Länge und Breite größenordnungsmäßig 1 m betragen, wobei letztere zweckmäßig verschieden groß sind. 5. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte dämpfungsarm an einem möglichst starren Rahmen, beispielsweise mittels gespannter Drähte oder Metallstreifen oder Federn befestigt wird. 6. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Platte dämpfungsarm an einem möglichst starren Rahmen durch Auflöten oder Schweißen schwach gespannt am ganzen Rand oder an vielen Stellen befestigt wird. 7. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung der Halterung so - schwach ist, daß die Wellengeschwindigkeit auf Grund der Biegesteifigkeit der Platte allein ohne Spannung schon im tiefsten Teil des Hörfrequenzbereichs größer als die Geschwindigkeit der Plattenwelle auf Grund der Spannung allein ohne die Biegesteifigkeit ist. 8. Nachhalleinrichtung nach, Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder der Platte bogenförmig statt gerade geformt sind. 9. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte an einem oder an mehreren Punkten mit direktem Kontakt oder über einen zwischengeschalteten Luftraum mittels bekannter elektroakustischer Wandler,' vorzugsweise dynamisch mit aufgekitteter Schwingspule zum Schwingen angeregt wird. 10. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abnahme der Plattenschwingung durch eines der bekannten KörperschaIhnikrophone, vorzugsweise ein piezoelektrisches, oder durch ein nahe an der Platte angeordnetes Luftschallmikrophon erfolgt. 11. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der gewünschte Frequenzgang über alles der Einrichtung durch #elektrische Entzerrung bzw. Verzerrung auf der Sende- bzw. Empfangsseite oder auf beiden erzielt wird. 12. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die große Nachhallzeit der durch die zur Dämpfung bestimmten Mittel nicht gedämpften Platte durch stufenweise oder kontinuierlich zunehmende Berührung mit besonderen dämpfenden festen Körpern, beispielsweise Gummistreifen, herabgesetzt wird. 13. Nachballeinrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die große Nachhallzeit der ungedämpften Platte durch Eintauchen in Flüssigkeit der dazu vorzugsweise senkrecht gehängten, Platte an einem Rand, der zwecks stärkerer Wirkung durch Auszacken eine vergrößerte Längeerhalten kann, herabgesetzt wird. 14. TNachhalleinrichtung nach Anspruch 1 bis, 10, dadurch gekennzeichnet, daß die große Nachhallzeit der ungedämpften Platte (1) durch stufenweise oder kontinuierliche Annäherung eines porösen, Inftschallabsorbierenden, ein- oder mehrschichtigen Stoff-es (17) auf einer oder beiden Seiten der Platte herabgesetzt wird. 15. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftschallabsorption des porösen Stoffes bei hohen, Frequenzen durch vorgeschaltete Losch, und Schlitzplatten bzw. dünne Folien herabgesetzt wird. 16. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß dit Luftschallabsorption des porösen Stoffes durch resonatorartige Schallschlucker ergänzt wird. 17. Nachhalleinrichtung nach Anspruch 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachhallzeit von Hand oder durch Fernbedienung variiert wird. 18. Nachhalleinrichtung nach den obigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Anordnung gegen die Übertragung von Luftstörschall schalldicht timmantelt ist. 19. Nachhalleinrichtung nach den obigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das die Platte tragende Element, beispielsweise ein Rahmen (2), gegen die tl)ertragung störenden Körperschalls auf ihn und die Platte von außen und von der Anordnung zur Variation der Nachhallzeit her durch eine allseits federnde ein- oder zweistufige Lagerung geschützt wird. 20. Nachhalleinrichtung nach den obigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß zu zusätzlichen Klangfarbeneffekten, zur scheinbaren Änderung des Frequenzganges der Nachhallzeit und zur frequenzabhängigen Änderung des Halligkeitseindruckes der Nachhallpegel bei hohen und tiefen Frequenzen auf der Sende- Mer Empfangsseite oder auf beiden beliebig eingestellt werden kann. 21. Nachhalleinrichtung nach den obigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die eingestellte Nachhallzeit an der Einrichtung selbst und/ oder bei Fernbedienung am Bedienungsplatz durch Anzeigevorrichtungen kenntlich gemacht ist.
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